Bei Bild ist Trauerstimmung. Die Zeitung hat wirklich ihr Letztes gegeben, um uns über den „ungeheuerlichen Knochenskandal“ in Afghanistan umfassend zu informieren. Alles für die Katz! Die Moslems wollen sich nicht empören, und die Staatsanwaltschaft will nicht ermitteln. Ist hier etwa eine Verschwörung gegen die Koalition der Empörten bestehend aus dem Springer- Konzern, dem Spiegel und den Grünen im Gange?

PI berichtete bereits am 4.11. darüber, dass es keine Ermittlungen gegen die beteiligten Soldaten geben wird. Heute kapituliert die Bild in einem groß aufgemachten Artikel – na ja, nicht ganz, ein bißchen Hoffnung hat die Zeitung noch, dass die Soldaten nicht etwa ungeschoren davonkommen.

Die Affäre um die Schädel-Fotos mit deutschen Soldaten in Afghanistan könnte für die Betroffenen ohne schwerwiegende Konsequenzen ausgehen!

Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken will gegen drei Fallschirmjäger, die mit Knochen von Toten posierten, nun doch nicht wegen „Störung der Totenruhe“ ermitteln. Nach Paragraf 168 des Strafgesetzbuches hätten darauf bis zu drei Jahre Haft gestanden. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Zweibrücken sind die fotografierten Skelettreste keine Leichen im Sinne des Gesetzes, sondern „wahllos aufgehäufte anonyme Knochen“. Die Fundstelle in einer Lehmgrube unweit der Hauptstadt Kabul sei außerdem weder ein Grab noch eine öffentliche Gedenkstätte, so der leitende Oberstaatsanwalt Eberhard Beyer.

Nach BILD-Informationen neigen auch die anderen ermittelnden Staatsanwaltschaften (Kiel, München) zu dieser Rechtsauffassung. Damit könnten theoretisch nur noch Ermittlungen wegen „Belästigung der Allgemeinheit“ (früher: „grober Unfug“) in Betracht kommen – doch da sich die Vorfälle 2003 und 2004 ereigneten, gelten sie nach sechs Monaten als verjährt. Allerdings: 16 noch aktiven Soldaten (von insgesamt 23 Betroffenen) drohen jetzt Disziplinarverfahren. Vorwurf: Schädigung des Ansehens der Bundeswehr. Es ist aber unwahrscheinlich, dass den Truppendienstgerichten die pietätlosen Fotos als Grund für eine fristlose Entlassung ausreichen. Möglicherweise kommen die Soldaten mit einer Degradierung davon.

So ein Mist! Die Staatsanwaltschaft will keine „Störung der Totenruhe“ und erst recht keine „Leichenschändung“ erkennen, „grober Unfug“ ist verjährt und wahrscheinlich reichen die Fotos nicht einmal für eine fristlose Entlassung, obwohl sie doch so pietätlos und abscheulich sind! Die Wogen der Empörung schlagen hoch bei Bild. Da lässt man zur Untermauerung des eigenen hohen moralischen Standpunktes dann auch gleich wieder einen Grünen zu Wort kommen, denn die sind ja bekanntlich das moralische Gewissen der Nation!

Winfried Nachtwei, Verteidigungsexperte der Grünen zu BILD: „Uns wurde im Verteidigungsausschuss berichtet, dass ein Oberfeldarzt und ein Hauptmann Kenntnis von den Fotos hatten.“

Oh Graus, das wird ja immer schlimmer! Vielleicht geht ja doch noch was…. Bild garniert übrigens den Beitrag mit dem Foto eines Afghanen, der mitten zwischen den Knochen steht, sie sozusagen mit Füßen tritt. Wenn das nicht „Leichenschändung“ ist!

Wir aber fassen uns an den Kopf, wie es möglich ist, dass unsere Medien und unsere Politiker bis hinauf zum Bundespräsidenten angesichts der unfassbaren Verbrechen, die jeden Tag vor allem in islamischen Ländern an lebenden Menschen verübt werden, sich wochenlang mit den Knochenspielereien der Bundeswehrsoldaten befassen. Gibt es nichts Wichtigeres auf der Welt?

(Spürnase: Cay)

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13 KOMMENTARE

  1. Nein, nichts war umsonst. Wie bei jedem Pseudoskandal wirkt die Manipulation auch nach sachlicher Richtigstellung fort….
    Ich mache mir nur langsam ernsthaft Gedanken, ob Deutschland nicht in naher Zulunft UN-mäßig unter Pflegschaft gestellt wird…dieses Ausmaß von hysterischem Egozentrismus ist eigentlich mit einer stimmberechtigten Rolle im Völkerbund kaum vereinbar…

  2. Um von den Selbstverbrennungen der Frauen im friedvollen afganischen Islam, von den Steinigungen im gerechten iranischen Islam und von den Kopfabschneidern des wahren Islam abzulenken war keine Maßnahme zu schade. Da wird jeder Scheiß hochgekocht, bis die Deutschen sich für ihre angebliche Unkultur schämen, entschuldigen und zu Musel kriechen. Wenn man die vielen Kommentare in den Blogs und in den Magazinen liest, dann wird klar, dass nur die Bild-Presse und islamophil gleichgeschaltete Zeitungsschreiber „maßlos entsetzt über die ungeheuren, unentschuldbaren Vorgänge“ waren. Ein Schuss, der nach hinten losging.
    Viele Leute lassen sich verdummen – aber nicht alle lassen sich ständig verdummen.

  3. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Zweibrücken sind die fotografierten Skelettreste keine Leichen im Sinne des Gesetzes, sondern „wahllos aufgehäufte anonyme Knochen“. Die Fundstelle in einer Lehmgrube unweit der Hauptstadt Kabul sei außerdem weder ein Grab noch eine öffentliche Gedenkstätte ….

    Ganz meine Rede, wie ich schon auf alter Adresse kommentiert habe. Doch wo bleibt nun jener gewisse Besserwisser, der der mir hier mit seinem zusammengegoogelten Halbwissen etwas anders beweisen wollte? Schweigen im Walde. Wie ich damals schon angeraten habe, sollten sich die betroffenen Soldaten einen gutenA nwalt besorgen, und die ganze verdammte Bande an Vorverurteilern wg. Rufschädigung vor Gericht zerren. Da sind durchaus einige Jahresgehälter an Schmerzensgeld drin !

  4. Bild-Zeitung: War alles umsonst?

    Ganz sicher nicht. Zumindest nicht für die Terroristen und deren Sympathisanten. Die nächsten (hoffentlich wieder scheiternden) Kofferbomber werden sich auf die „Leichenschändungen in Afghanistan“ berufen können. Die Gutmenschen und die „Islam-Experten“ werden dies dann selbstverständlich wieder verstehen. Ja, die armen Bomber wurden durch die Fotos dermaßen beleidigt, dass wir für die Anschläge Verständnis aufbringen müssen. Die Medien sind fleißig dabei, unsere Gräber zu schaufeln.

  5. die nächste Sau, die durchs frisch gefegte Dorf gejagd werden soll, befindet sich schon im Trainingscamp…was gibt es lustvolleres als anderen die Verletzung moralischer Maßstäbe vorwerfen zu können, an die wir uns selbst nur imaginär gebunden fühlen müssen….an Scheinheiligkeit überbietet die Deutschen jedenfalls keiner…na gut, vielleicht die Franzosen, aber bei denen gibt es wenigstens noch einige Intellektuelle, die der Bezeichnung Ehre tun….bei uns sind (fast) alle gleichgeschaltet…

  6. Bei der Totenkopf-Kampagne handelt es sich offensichtlich um einen Tiefpunkt der daran nicht gerade armen BILD-Zeitung. Liegt eigentlich sonnenklar auf der Hand.
    Für mich verknüpft sich das mit einem neuen Rätsel:
    das bildblog, angeblich das erfolgreichste deutsche blog, das sich keiner anderen Aufgabe widmet, als BILD eins auszuwischen, berichtet darüber nur anekdotenweise.
    Wen interessieren die?? Und woher kommen die Zugriffszahlen dieses Langweiler-Blogs?

  7. Könnte es sein, dass dieses Totenkopfszenario nichts anderes als ein innenpolitisches Intrigenspiel ist? Vor einigen Tagen hört ich einen Kommentar beim SWR in dieser Richtung: dem Verteidigungsminister Jung einen drüberhauen, um den hessischen MP Koch in eine aussichtsreichere Kanzlerkandidatur zu hieven? Dass Bild dabei eine Rolle spielt, wäre zumindest verständlich.

  8. Ich denke, das einzige Ziel von BILD war, mit gruseligen Fotos und scheinheiliger Empörung die Auflage zu steigern, was ja wohl auch funktioniert hat.

    Wieso sollte das Jung schaden? Die Fotos sind doch alle vor seiner Zeit entstanden.

  9. @rational:
    Ihr nick ist etwas irreführend…das nur nebenbei…also Sie meinen es handelt sich um eine unionsinterne Verschwörung gegen Jung, hinter der Koch steckt mit dem Ziel, seine Kanditaturaussichten für die Merkelnachfolge zu verbessern….ich würde Ihnen gerne die Kontaktadresse der Mumia Jamal-Supportergruppe geben, habe sie aber gerade verlegt…

    ;-))

  10. Ich glaube, der BILD ist einer Fehleinschätzung unterlaufen. Ich halte die BILD nicht für einen MeinungsBILDner sondern für einen Meinungs-Hinterherhechler. Sie haben das „Ohr am Volk“ und schreiben das, von dem sie glauben, sie lösen damit „Ja. Genau so isses“-Reaktionen aus, die den Menschen naturgemäß angenehm sind und sie deshalb dazu bringen, BILD zu kaufen. Das und nichts anderes ist das Ziel.

    Das gelingt der BILD sehr oft. Wir sind Papst war genial und beim Fußbal können sie’s auch gut.

    Die BILD ist nicht political correct, sie verbreitet im Gegensatz zum Spiegel z.B. keine Ideologie, sie ist eine Hure, die dem Volk nach dem Maul reden will. Ein Titel

    „LASST ENDLICH UNSERE JUNGS IN RUHE“

    zur Totenkopfaffäre wäre exakt genau so denkbar gewesen. Der wäre auch gekommen, wenn die BILD-Macher die Stimmung im Volk anders (richtiger) eingeschätzt hätten.

    Das sind sie wohl auf die Gutmenschen reingefallen und haben deren Einfluss und das Bedürfnis nach hochmoralisch-heuchelnder Selbstzerfleischung in ihrer Leserschaft überschätzt. Solche Fehleinschätzungen kommen vor. Diese hier fiel nur extrem auf.

    DAS ist die Ursache für die Trauerstimmung – eine ideologische Ursache hat das nicht. Ich glaube im Leben nicht, dass auch nur ein Bildredakteur ehrlich „schockiert“ über die Fotos war. (Eigentlich glaube ich sogar, das war kein Mensch – nichtmal die Grünen).

  11. Ich glaube nicht an eine Verschwörung. Am Ende wird die ganze Sache in Vergessenheit geraten, nur bei Bild nicht. Dort wird man das Thema als Schulungsunterlagen für angehende Redakteure verwenden, um denen zu zeigen, wie man in schwierigen Zeiten trotzdem richtig Kasse machen kann.
    Dabei geht Bild wie immer auch über Leichen und schädigt ganz nebenbei eines unserer höchsten Güter, die Pressefreiheit.
    RamBo.

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