Hans Neuenfels, Regisseur der umstrittenen Berliner „Idomeneo“-Inszenierung, hat anonyme
Drohungen erhalten. „Jetzt kommen die Drohbriefe, die vor dem Rückzieher der Intendantin nie kamen“, sagte Neuenfels dem Nachrichtenmagazin „Focus“. „Die fordern mich eindringlich auf, den Schluss zu ändern“, sagte Neuenfels. Vier Faxe habe er auf seinem privaten Anschluss erhalten, seit die Chefin der Deutschen Oper Berlin, Kirsten Harms, das Mozart- Stück für Dezember wieder auf den Spielplan gesetzt hat. Harms hatte seine Mozart-Inszenierung, an deren Ende der Prophet Mohammed und andere Religionsführer enthauptet werden, im September wegen möglicher islamistischer Störungen oder Anschläge abgesagt.
Jetzt darf man gespannt sein, wann die Oper zum zweiten Mal aus dem Spielplan gestrichen wird. Und jetzt gäbe es ja – im Gegensatz zu vorher – sogar konkrete Gründe.
(Spürnase: Cay)
Like
Kleiner Schreibfehler: Es heißt „Idomeneo“. (War mir vorher aber auch unbekannt.)
Werden die muslimischen Verbände in Deutschland von selbst solche Drohungen verurteilen oder erst nach Aufforderung durch den Innenminister oder Mozart? Ich schätze mal Letzteres.
Bei der Idomeneo-Geschichte werde ich das unangenehme Gefühl nicht los, dass da sehr viel Show und interne Querelen mit dabei sind – bis hin zu der Möglichkeit, dass der islamische Zorn vorsätzlich benutzt wird, nachdem die wohl nicht gerade operninteressierten Musels erst mit der Nase drauf gestoßen werden mussten, dass da eine Prophetenbeleidigung stattfindet. Von selber hätten die das wahrscheinlich gar nicht gemerkt.
Wenn die Oper aufgeführt wird, dann ist sie knallvoll (es ist dann „,mutig“ da hin zu gehen und man kann damit prahlen) – nachdem die Verkaufszahlen beim ersten Mal nicht gut waren und wohl auch ohne Islam-Show ebenfalls eher mau wären. So eine Mozart-Verhunzung gefällt doch auch den meisten normalen Menschen nicht.
Oder sie wird abgesetzt – das Opernhaus ist wegen höherer Gewalt aus einem lästigen Vertrag raus und etwas Zugkräftigeres kann ins Programm genommen werden.
Ich weiß nicht, ob es so ist. Aber wir werden drauf warten können, dass islamische Drohungen zu anderen – u.a. auch wirtschaftlichen – Zwecken „benutzt“ werden.
Das ist natürlich fatal. Der Islam ist nämlich keine Vogelscheuche für Privatinteressen, die man nach getaner Arbeit wieder wegstellen kann.
Frau Harms hat erfolgreich mit dem Zaunpfahl signalisiert:
„Wir haben Angst UND sind selbst schuld!“
Angstschweiß lockt die Jäger an – so isses zumindest im Tierreich.
Ich hoffe, daß die Oper unverändert auf dem Spielplan bleiben wird und WIR uns allgemein nicht länger in unsere Kultur reinreden lassen.
jetzt bin ich aber gespannt, was aus dem betriebsausflug von schäubles dialügkaffeekränzchens wird. da stand doch schon ein termin fest, wo der innenminister in begleitung der repräsentanten der friedlichen mehrheit gemässigter muslime kulturelle toleranz demonstrieren wollte. das würde aber ein schlechtes bild auf den integrationsgipfel werfen, wenn er da ganz allein sitzt. andererseits ist es schwer vorstellbar, dass sich mohammedanische funktionäre demonstrativ in eine vorstellung setzen, von dem ein anderer teil der ummah sich so beleidigt fühlt, dass er aus verzweiflung mit mordanschlägen droht. da hilft eigentlich nur noch eine spontane grippewelle oder eine erneute absetzung der oper.
Entweder man führt die Oper jetzt auf. Oder man lässt es bleiben.
Besser wäre erstere Alternative. Aber?
@Thomas
bin auch deiner Meinung
jetzt oder nie!!
🙂
….wäre es bei Opern zukünftig
nicht von vonherein wesentlich ökonomischer
deren Planung , Auswahl und Inszenierung
, gleich den moslemischen
Verbänden zu überlassen. Sie würden
sicher liebevolle Bearbeitungen des Stoffes
vornehmen, um so schlimme Missverständnisse
zwischen den Anschaungen zu vermeiden, und
damit hätten sie auch noch einen grossen
Beitrag zum friedlichen Miteinander der
Multikulturen geleistet. Und so könnte man
in der gelebten Wirklichkeit schön sehen,
wie die Moslems hier für ihre Sozialhilfe
auch naoch gross was geleistet hätten…
@Eisvogel: Im Wesentlichen schließe ich mich Eisvogels Einschätzung an. Es ist nicht schlüssig, dass Frau Harms die Oper einfach so „kurzer Hand“ abgesetzt hat. Entweder hat sie auf ungewöhnliche Weise mit dem Finger auf die Islam-Wunde gezeigt; dies hätte dann aber nichts mit vorauseilendem Gehorsam zu tun, sondern viel mehr mit einer sehr mutigen Entscheidung, musste sie sich doch über die vielfältigen negativen Reaktionen im Klaren sein – oder es ist so, wie Eisvogel das einschätzt.
… und noch eins, Schäubles Einladung an die Teilnehmer der Islamkonferenz ist doch im Vorfeld schon zurückgewiesen, also was schreibt N-tv denn da?
Nachdem der christliche Protest wegen des abgehauenen Jesus-Kopfes seit der urauafführung vor drei(!) Jahren leider ausgeblieben war, hat man jetzt den Schwung der dänischen Karikaturen zu nutzen versucht. Ein operatives Opern-Marketing-Konzept, nehme ich mal an. Die dhimmilöse Simulation einer musel-manischen Befindlichkeitsstörung. Ein windfall-profit sozusagen.
Oder, falls ich mich irre: wenn es JETZT wirklich Bedrohungen gibt, dann kann einem das jeder Viktimologe erklären. jeder gewaltbereite Täter geht bevorzugt auf ein Opfer los, das seine Schwäche deutlich signalisiert.
Stärke zu zeigen ist das Mittel der Wahl, ich kann es nur immer wieder erneut sagen.
Übrigens finde ich es geradezu antisemitisch, daß Neuenfels keinen abgeschlagenen Moses-Kopf mitverwendet.
Offenbar hält er Juden gar nicht für wert beleidigt zu werden, und das – bitteschön – ist ja wohl die SCHLIMMSTE Geringschätzung und Beleidigung, die einem widerfahren kann, oder?
(;-D
@ Chaim
Wo Du recht hast, da hast Du recht. Wo ist der Moses abgeblieben?
Ich vermute nur… der Regisseur wußte nicht wirklich, welchen Protagonisten er aus dem jüdischen Glauben hätte nehmen sollen.. Er schwankte vielleicht so eben zwischen Abraham und Izaak – Sarah und Debborah wären auch nicht übel gewesen – und bevor er sich ganz blamierte, lies er es einfach sein.
…könnte man dann hier das Resumee
ziehen, dass die vorauseilende Unterlassung
von Dingen, die Moslems in ihrer Empfindlichkeit eventuell stören könnte, als
Taktik von uns gewertet werden kann, weil
das ja doch irgendwie auf die Musles
zurückfallen würde…?
Und wenn man es nicht unterliesse und die
Musels gingen deswegen auf die Barrikaden ,
es ebenfalls Taktik von uns wäre , um sie schlecht aussehen zu lassen …?
Äh, …. sind wir dann hier an allem Schuld, bzw. sind die Musels, egal wie es läuft an
gar nix schuld ? ….
….aber es zeigt zumindest in welch ein
Fahrwasser sich die Moslems gebracht haben,
das sie aussehen lässt wie einen Haufen
entmündigter Blagen….
@Ari #11
So wird es sein.
Oder er dachte sich, daß er mit dem Juden(!) Jesus ja eh „zwei mit einer Klappe“ schlägt.
Auf jeden Fall fordere ich eine Neuinszenierung, damit ich mich auch beleidigt fühlen darf! Ansonsten werde ich wegen Diskrimierung nach dem neuen AGG klagen.
Comments are closed.