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Selbstzensur als morderne Form der Sklaverei

sklaven_rom.jpgFür den britischen Politologen und Historiker Quentin Skinner [1] ist die in Europa grassierende Selbstzensur nichts weiter als eine moderne Form der Sklaverei [2]: „Wenn man immer aus den Augenwinkeln heraus darauf schauen muss, wie der Herr das findet, was man gerade macht, verändert das den Charakter. Man landet bei Selbstzensur. Für mich ist das einer der wichtigsten Gesichtspunkte der Sklaverei. Denken Sie an die Medien, die sich in Rußland und vielleicht auch irgendwann hier fragen, wie Herr Putin dies und jenes findet. Oder bei uns, wenn man überlegt, ob der Islam mit einer Karikatur oder einem Text einverstanden ist. Genau das meine ich mit politischem Sklaventum. Man ist sich in einer Sache unsicher und entscheidet sich für den ungefährlichen Weg. Man kann ja nie wissen – darin steckt schon die sklavische Vorsicht.“

Hier das komplette Skinner-Interview in der FAZ:

FAZ: Professor Skinner, Sie behaupten, wir seien alle Sklaven? Wie kommen Sie denn darauf?

Skinner: Ich weiß nicht, ob die Deutschen alle Sklaven sind, aber wir Engländer sind ganz gewiß Sklaven. Jedenfalls wenn man sich unser politisches System mit den Augen eines Römers ansieht, der noch wußte, was ein Sklave ist.

Erklären Sie es uns.

Nun, wir stellen uns immer vor, daß wir frei sind, wenn wir tun können, was wir wollen. Aber schauen Sie sich die römischen Komödien an: Die Sklaven tollen wild auf der Bühne herum, führen den Haushalt, haben ihren Spaß, haben Geld zum Ausgeben – aber sind doch Sklaven! Und warum sind sie Sklaven? Weil sie alles, was sie tun, nur tun können, solange der Herr abwesend ist. Oder weil er es ihnen ausdrücklich erlaubt. Sklaverei, lateinisch servitudo, heißt: abhängig sein von der Willkür eines anderen, dessen Macht über uns wir nicht zugestimmt haben. Freiheit, so verstanden, ist keine Eigenschaft von Handlungen, sondern das Merkmal eines politischen Zustands.

Und in diesem Sinne sind die heutigen Engländer Unfreie, Sklaven?

Ja, natürlich. Wir werden von einer Exekutive regiert, der wir nicht zugestimmt haben. Wir haben zwar die Abgeordneten ins Parlament hineingewählt, aber das Parlament hat in ganz entscheidenden Fragen überhaupt nichts zu melden. In der Entscheidung über Krieg und Frieden, wie beispielsweise in der Frage des Irak-Krieges, gibt es in Großbritannien eine königliche Prerogative, ein Vorrecht, das vom Premierminister im Namen der Krone ausgeübt wird: vom römischen Recht her betrachtet, ein klarer Fall von Sklaverei. Außerdem folgen die Abgeordneten der Parteidisziplin, obwohl wir sie als Abgeordnete und nicht als Funktionäre von Parteien gewählt haben.

Dann sind die Deutschen auch Sklaven. Wir haben zwar keine Monarchie …

. . . seien Sie bloß froh . . .

… doch Fraktionszwang gibt es bei uns auch und Verwaltungen, die wir nicht gewählt haben, sowieso. Aber geht das überhaupt anders? Ist Sklaverei in diesem Sinne nicht einfach das Schicksal des modernen Menschen? Oder wie würden Sie denn einen Staat organisieren, wenn Sie dauernd die Leute nach ihrer Zustimmung fragen müßten?

Ah, das Argument von Rousseau! Frei sein kann man nur in Genf, nur in kleinen Stadtstaaten, in denen einander alle kennen und fast alle mitreden können. Oder das Argument von Benjamin Constant: Die antike, die politische Freiheit ist für moderne Menschen unerreichbar. Doch das stimmt nicht ganz. Die Amerikaner zum Beispiel werden nicht von Leuten regiert, die sie nicht gewählt haben. Oder die Schweizer. Auch der deutsche Föderalismus mit seinen Möglichkeiten lokaler Politik ist eine gute Sache . . .

… na, ja, aus der Ferne …

. . . aber wir in England, wir haben nicht einmal eine Verfassung, wir haben ein Oberhaus, wir haben königliche Vorrechte – wir sind Sklaven.

Ist es denn schlimm, ein Sklave zu sein? Gewiß, es klingt nicht großartig, aber muß man – fast hätte ich gesagt: bei vollem Lohnausgleich – darunter leiden?

Von Tacitus gibt es das Wort „Alle Sklaven sind sklavisch“. Damit wollte er sagen: Wenn man immer aus den Augenwinkeln heraus darauf schauen muß, wie der Herr das findet, was man gerade macht, verändert das den Charakter. Man landet bei Selbstzensur. Für mich ist das einer der wichtigsten Gesichtspunkte der Sklaverei. Denken Sie an die Medien, die sich in Rußland und vielleicht auch irgendwann hier fragen, wie Herr Putin dies und jenes findet. Oder bei uns, wenn man überlegt, ob „der Islam“ mit einer Karikatur oder einem Text einverstanden ist. Genau das meine ich mit politischem Sklaventum. Man ist sich in einer Sache unsicher und entscheidet sich für den ungefährlichen Weg. „Man kann ja nie wissen“ – darin steckt schon die sklavische Vorsicht. Und irgendwann redet man sich dann sogar Gefahren ein, die gar nicht da sind, oder einen drohenden Herrn, den es gar nicht gibt, nur um den gemütlichen, sklavischen Weg weitergehen zu können.

Das ist die Welt von Thomas Hobbes, dem Staatsphilosophen aus dem siebzehnten Jahrhundert, über den Sie alles wissen und dem Sie in allem widersprechen.

Hobbes hatte ein Argument: Die Leute, sagt er, wollen in Ruhe gelassen werden, sie wollen sich um ihre privaten Dinge kümmern. Eigentlich interessieren sie sich nicht für Politik. Sie wollen nicht politisch sein, und man soll es sich auch gar nicht wünschen. Denn wenn alle politisch mitreden wollen, dann ist das der Bürgerkrieg. Also ist es für den Frieden gut, wenn es Herrscher gibt, die das Regieren für die anderen übernehmen. Alles andere, meint Hobbes, funktioniert nicht.

Und? Funktioniert Freiheit doch?

Die freien Republiken existieren zum Beweis, daß die Anhänger von Hobbes einen Fehler machen. Aber es stimmt schon: Es ist mühselig, und der Preis der Freiheit ist die Wachsamkeit. Die Römer sprachen von Tugenden, die man haben müsse, um die Freiheit zu sichern. Nehmen Sie die Abgeordneten. Sie werden gewählt, um uns zu repräsentieren. Das Volk soll sich wiederfinden in der Politik. Aber das heißt nicht, daß die Abgeordneten vor jeder Entscheidung alle, von denen sie gewählt worden sind, fragen sollen, was sie denn nun gern hätten. Wir geben ihnen unsere Stimme, weil wir darauf vertrauen, daß sie das Gemeinwohl im Blick haben. Und das setzt sowohl bei uns wie bei den Abgeordneten Tugenden voraus. Zum Beispiel die Tugend, der Korruption widerstehen zu können oder nicht an ihrem Amt zu kleben und deswegen erpreßbar zu sein. Und bei uns die Tugend, Entscheidungen zu bejahen, auch wenn sie gegen unsere Wünsche fallen.

Sollen wir uns darauf wirklich verlassen? Was hielt denn Hobbes von den Tugenden?

Als politischen Kräften? Gar nichts. Das war für ihn alles nur Gerede. Die Demokratie war für ihn überhaupt vor allem Gerede, eine rhetorische Veranstaltung. Denn es geht in ihr ja darum, die Zustimmung der Leute zu bekommen. Also treten Redner auf. Wir haben in den romanisch beeinflußten Sprachen ein Wortspiel dafür, ich weiß nicht, ob das auch im Deutschen geht: „to chant“ und „to enchant“, singen und verzaubern, verhexen. Für Hobbes war die Politik in der Demokratie eine Bühne, auf der es nur darum geht, den Leuten mit schönen Worten den Kopf zu verdrehen. Statt dessen, meinte er, sollte Politik die Sache von ein paar vernünftigen Experten bleiben.

Insofern haben wir jetzt beides: Das schöne Gerede vor den Kameras und die Verwaltung durch Experten. Politik wäre dann, in Ihrem Wortspiel, zu großen Anteilen einfach das Absingen öffentlicher Lieder, um fremdverwaltete Sklaven einzulullen?

Es schließt sich das jedenfalls nicht aus, was Hobbes wollte, Herrschaft durch Autoritäten, und das, was er für verderblich hielt: die Rhetorik, die er verachtete, obwohl er selbst ein großer Rhetoriker war. Und es schließt sich leider auch nicht aus, daß wir uns für frei halten, aber unfrei sind.

Was bleibt dann aber dem freiheitsliebenden Bürger noch übrig?

Mißtrauen. Zum Beispiel gegen die Unterscheidung von „bloßer Rhetorik“ und „Argumenten in der Sache“ – denn das ist selbst eine rhetorische Formel. Mißtrauen aber auch gegen Politiker. „Put not thy trust in princes“ steht in den Psalmen. Aber andererseits müssen wir ihnen ja trauen. Also bleibt uns nur, ihnen keine Blankovollmachten zu geben. Und keine nichtgewählten politischen Entscheider als Vertretung des Gemeinwohls zu akzeptieren. Nichtgewählte Kammern wie das Oberhaus haben in einer echten Republik keinen Platz. Bei uns ermittelt gerade die Polizei gegen den obersten Spendensammler von Labour, ob nicht in den vergangenen Jahren Ehrentitel käuflich zu erwerben waren, durch Parteispenden. Wenn das zuträfe, dann sähe man hier ebenjenen Zusammenhang von Vorrecht, Sklaventum, Korruption und Parteiherrschaft, über den wir gesprochen haben.

(Spürnase: Roland M.)

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Bussi-Verbot an Hauptschule in Niederösterreich

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

kussverbot.jpgJetzt ist endgültig Schluss mit lustig, es kehrt die strenge Sittsamkeit nach Europa zurück. Warum auf einmal an Dingen so heftig Anstoß genommen wird, die seit vielen Jahren hierzulande normal und üblich sind, wissen wir nicht, wir haben allerdings eine Vermutung.

Eine Hauptschule im niederösterreichischen Scheibbs verhängte jüngst ein Kuss- und Schmuseverbot [3] auf dem gesamten Schulgelände. Hieß es zunächst [4]

Daher habe er die Klassenvorstände angewiesen, in „schüleradäquater Form“ darauf hinzuweisen, „dass es nicht in Ordnung ist, wenn Kinder unter 14 Jahren am Gang Zungenküsse austauschen“. Und zwar „Buben mit Mädchen“ ebenso wie „Mädchen untereinander“.

Kann man hier [3] lesen:

Küssen, umarmen – verboten. Bussis geben – auf den Mund und auch auf die Wangen unter Mädchen – nicht erlaubt.

Hä? Wer nimmt Anstoß an so etwas? Das fragen sich auch die Eltern:

„Ich finde das arg“, sagt Ingrid Aigelsreiter, eine der Elternvertreterinnen. Man solle doch seinen Gefühlen Ausdruck verleihen dürfen. Dass man in der Schule nicht herumschmusen solle, sei für sie klar. Es ginge aber auch um Begrüßungen.

Dazu die Bezirksschulinspektion:

Aus Sicht der Schule haben offenbar die Zärtlichkeiten überhand genommen: Küsse auf den Mund zur Begrüßung.

Die Zärtlichkeiten haben überhand genommen? Vielleicht hätte man in Niederösterreich lieber Berliner Verhältnisse [5]

(Spürnase: Daniel E.)

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Konvertit: „Der Islam ist die Wahrheit, die man befolgen sollte“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Nach den überzeugenden Argumenten von Michael Buschmeier aus Darmstadt hat sich die komplette PI-Redaktion spontan entschlossen, ebenfalls zur „Religion des Friedens“ zu konvertieren:

(Spürnase: Philipp Z.)

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SVP-Politiker empfiehlt Mädchen das Kopftuch zum Schutz

geschrieben von PI am in Schweiz | Kommentare sind deaktiviert

Der Islam erobert uns unaufhaltsam und ist dabei, uns seine Regeln aufzuzwingen. Warum also nicht gleich freiwillig seine Vorgaben akzeptieren, um in Ruhe gelassen zu werden? Deshalb empfiehlt Stefan Saladin, Politiker der Schweizer Volkspartei, Mädchen und Frauen, ein islamisches Kopftuch zu tragen, um auf diese Art vor sexuellen Übergriffen besser geschützt [6] zu sein.

Mit einem Kopftuch in der Hand steht SVP-Einwohnerrat Stefan Saladin (58) vor dem von ihm entworfenen Plakat. «Eine Provokation», gibt er zu. «Aber ich habe Mütter getroffen, die sich grosse Sorgen um ihre Töchter machen.» Eine habe ihm gesagt, ein Kopftuch sei die einzige Lösung. «Alle Mädchen sollten mal für einen Tag mit einem Kopftuch zur Schule.» Sonst würden alle Debatten über sexuelle Übergriffe schnell wieder verschwinden, glaubt Saladin. Böse Zungen behaupten, er habe die Plakataktion nur gemacht, weil im Februar Landratswahlen seien, bei denen er kandidiere.

Bei einem Politiker der SVP kann man davon ausgehen, dass die Plakataktion aufrütteln soll, uns zeigen soll, auf welch verhängnisvollem Weg wir uns befinden und auch darüber, welchem „Kultur“kreis die Täter überwiegend entstammen. Da ist es doch vernünftig, Sexualstraftaten zu verhindern, indem die potentiellen Opfer sich den islamischen Regeln der moslemischen Täter unterwerfen. Es fehlt nicht mehr viel, bis dem Vergewaltigungsopfer vorgeworfen wird, an seinem Missbrauch selbst Schuld zu sein. War früher der Rock zu kurz, so ist es heute das Fehlen des Kopftuches, das den Täter zu seiner Tat animierte. Und damit diesen natürlich auch sogleich entschuldigt, denn er konnte ja nichts dafür, er hat einfach die Signale falsch verstanden. Denn in der bewundernswerten „Kultur“, in der er seine Wurzeln hat, tragen anständige Mädchen alle Kopftuch. Wer keins trägt, bittet um eine Vergewaltigung. So in etwa könnte man sich zukünftige Gerichtsverhandlungen vorstellen.

Unni Wikan [7], Anthropologie-Professorin in Oslo, rät ihren norwegischen Geschlechtsgenossinnen doch bitte zur Kenntnis zu nehmen, dass moslemische Männer ihre Art sich zu kleiden nun einmal provokativ finden würden. Und solange moslemische Männer glauben, dass Frauen selbst die Verantwortung an einer Vergewaltigung trügen, müssten sich die Frauen eben der multikulturellen Gesellschaft anpassen.

Was soll’s! Frau gewöhnt sich dran! Schützen wir uns doch mit dem Symbol der Islamisten vor den potentiellen Tätern. In zahlreichen Bezirken europäischer Großstädte wird dies auch bereits praktiziert und sogar von Islamverklärern [8] als Schutz vor Anmache bestätigt. Heute Kopftuch, morgen Tschador, übermorgen Burka – das ist er denn wohl, der europäische Way of Life!

(Spürnase: Die Realität)

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Studie: „Jeder zweite Deutsche ist fremdenfeindlich“ (Teil 2)

geschrieben von PI am in Gutmenschen,Islam | Kommentare sind deaktiviert

Wie erwartet begeistern sich heute die Medien für die vorgestern auch auf PI besprochene „Studie“ zur Fremdenfeindlichkeit der Deutschen. Trotz der offensichtlich unseriösen und methodisch unwissenschaftlichen [9] Datenerhebung und Interpretation. Die Zeit [10] bietet dem Autor der „Studie“, W. Heitmeyer, breiten Raum für seine diffamierenden Unterstellungen.

Die Welt [11] übernimmt diese völlig unkritisch und bestätigt sie sogar. Ziel dieser „Studie“ ist nicht die Datenerhebung, sondern das Abstecken von Tabuzonen rund um die Thematiken Zuwanderung und Islam. Jede Abweichung von den Idealen des Multikulturalismus wird diffamiert als zutiefst unmoralisch, sogar „menschenfeindlich“. Und zu dieser „Menschenfeindlichkeit“ trägt angeblich der WM-Fahnenrausch und die Kampagne „Du bist Deutschland“ bei. Einfach nur krank, könnte man sagen, stünde nicht eine politische Zielsetzung dahinter.

Diese „Studie“ dient als „objektiver“ Befund zwecks Munitionierung multikultureller Rhetorik. Subtil wird der Hälfte der deutschen Bevölkerung untergejubelt, sie neige zunehmend zu rechtsextremem Gedankengut, was im Fahnen schwenken bei der WM Ausdruck und Förderung findet. Quasi als Kompensation von Abstiegsängsten, weil auch die Mittelschicht ihre Zukunftsperspektiven immer skeptischer sieht.

Es ist daher riskant, soziale Desintegration mit Nationalstolz kompensieren zu wollen. Dies hat sich auch bei der Fußballweltmeisterschaft gezeigt. Der »neue« Nationalstolz in Schwarz-Rot-Gold wurde allgemein begrüßt. Die Auswertung der Daten unserer Längsschnittstudie von 2002 und 2006 zeigt jedoch, dass Nationalstolz einen signifikanten Einfluss auf fremdenfeindliche Einstellungen hat: Je höher die Identifikation mit Deutschland und je größer der Stolz auf die eigene Gruppe, desto stärker werden Fremdgruppen abgewertet.

Methodischer Ansatz der Diffamierung und Deklassierung

Heitmeyer mißbraucht seinen Nimbus als „Sozialwissenschaftler“ indem er willkürlich definiert, was erlaubt sein soll (das was seiner Gesinnung entspricht) und was nicht. In gediegener Wortwahl verwendet er Zuschreibungen, die deklassierender kaum noch sein können, und eher ihn als Schüler rechtsradikaler Rhetorikschule offenbaren, als die von ihm Diffamierten überführt:

Nun zeigen unsere Analysen, dass sich das Ausmaß bei verschiedenen Elementen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit deutlich zwischen Land und Stadt unterscheidet.

Aus Skepis gegenüber Zuwanderungsraten, die unsere Sozialsysteme und Integrationsfähigkeit überfordern, konstruiert Heitmeyer „Menschenfeindlichkeit“. Das kommt einer bewußten und zielgerichteten Verteufelung Andersdenkender gleich. Heitmeyer ist viel zu sehr Profi, als daß er extreme Diffamierungen nicht bewußt verwenden würde, die Multiplikatoren in Medien und Politik einkalkulierend, die griffige Schlagworte benötigen.

Unsere diesjährige Analyse der feindseligen Mentalitäten gegenüber schwachen Gruppen, wie wir sie in unserem jährlichen Bericht über »Deutsche Zustände« beschreiben, zeigt drei auffällige Entwicklungslinien: Das Ausmaß an Fremdenfeindlichkeit mit deutlicher Zustimmung dazu, dass es zu viele Ausländer im Lande gebe und sie nach Hause geschickt werden sollten, wenn die Arbeitsplätze knapp würden, nahm in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Dies gilt auch für die subtile Abwehr jener Gruppen, gegenüber denen Etabliertenvorrechte reklamiert werden.

Heitmeyers Diffamierungen basieren auf der Ignoranz legitimer ökonomischer Gründe wie Steuerlasten und Konkurrenz um Arbeitsplätze als Anlaß einer Ablehnung der bisherigen Zuwanderungspraxis. Doch er deutet bewußt und willkürlich diese Motive um als rassistisch anrüchige Fremdenfeindlichkeit. Da Fremdenfeindlichkeit extrem negativ bewertet wird, kommt dies einer gezielten Verteufelung gleich.

Subtil lässt Heitmeyer durch seine deklassierenden Zuordnungen keinerlei moralisch legitimen Spielraum mehr übrig für Erwägungen, die den seinigen widersprechen. Und dies, obwohl er den existenziellen Druck als Motiv für eine Ablehnung von Massenzuwanderung durchaus erkennt: „Auf Feindseligkeit stoßen die zugewanderten Fremden gerade in den abwärtsdriftenden Regionen.“ Er verlangt die reglose Hinnahme einer Verschlechterung der eigenen Lebenslage durch Massenzuwanderung ohne Limit und Mitgestaltungsrecht. Denn einen anderen Standpunkt als Massenzuwanderung gut zu heißen, gesteht Heitmeyer moralisch nicht zu. So baut Heitmeyer eine rhetorische Falle auf, aus der es kein Entrinnen gibt. Es sei denn, man übernimmt Heitmeyers Standpunkt.

Heitmeyers „Studie“ sagt viel über ihn selbst und seine Intentionen aus. Diese basieren auf einem alleinigen, moralisch begründeten Gestaltungsanspruch bezüglich Zuwanderung einerseits, und zugleich auf diffamierenden, unwissenschaftlichen, rein auf demagogische Wirkung abzielenden Negativ-Zuschreibungen Andersdenkender. Heitmeyer verkörpert praktisch genau das, was er anderen vorwirft. Zudem projiziert er seine eigene Charakterstruktur und stupid-intolerante Gesinnung auf andere. Denn wenn es für Heitmeyer so ist, daß die bisherige Massenzuwanderung nur aufgrund von Fremdenfeindlichkeit erklärbar ist, muss das für andere noch lange nicht gelten.

Exkurs: Die politischen Debatten werden zunehmend bestimmt durch die Erfüllung moralischer Standards. Sachliche Abwägungen treten in den Hintergrund, wie z.B. die Kosten der Massenzuwanderung. Insbesondere die Linksparteien berufen sich auf moralische Standards, um ihre Interessen durchzusetzen. Und dies sehr erfolgreich, da ihnen die Medien als massenmanipulative Multiplikatoren sehr wohl gesonnen sind. Mit der Verankerung bestimmter moralischer Standards in der Bevölkerung läßt sich der Kurs der Politik weitaus wirksamer bestimmen als mit rationalen Analysen und Abwägungen. Denn die Lenkung der Massen erfolgt durch Emotionen weitaus effektiver, als durch Sachinformation. Die bürgerlichen Parteien haben längst kapituliert vor der moralischen Deutungsdominanz der Linken und laufen den von den Linksparteien gesetzten Moralstandards orientierungslos hinterher.

Pseudowissenschaftler wie Heitmeyer munitionieren die Linksparteien mit Scheinfakten und liefern die Interpretation gleich mit.

Medien als distanzlose Multiplikatoren

Viele Journalisten sind gefangen in zeitgeistlichen Moralparametern und mangelndem Reflektionsvermögen oder selbst linksideologisch orientiert, das heißt sie sind jemandem wie Heitmeyer durchaus ähnlich, wenn sie in ihrem missionarischen Anliegen massenmanipulativ legitime und durchaus rationale Standpunkte moralisch diskreditieren.

Die Welt liefert nun ein Beispiel, wie die „Studie“ Heitmeyers“ medial umgesetzt wird. Kein Hauch von Nachdenklichkeit und kritischer Analyse ist erkennbar. Als stammte Heitmeyers Diffamierungsstudie direkt von einer unfehlbaren Gottheit, die eine absolute Wahrheit verkündet.

Eine Langzeitstudie, die erschreckt: Fast die Hälfte aller Bundesbürger ist fremdenfeindlich eingestellt. Fast jeder fünfte Deutsche hängt rechtspopulistischen Vorstellungen an. Kampagnen wie „Du bist Deutschland“ oder die Patriotismuswelle um die Fußball-WM verstärken die Ressentiments gegenüber schwachen Minderheiten zusätzlich. In einigen Gegenden Deutschlands wird bereits „Demokratie-Entleerung“ festgestellt.

Besonders eindrücklich ist diese Passage:

Danach sieht mittlerweile die Hälfte der Bundesbürger im Islam keine bewundernswerte Kultur mehr, knapp 50 Prozent sind allgemein fremdenfeindlich eingestellt.

Methodischer Ansatz der Deutungshoheit und Faktenunterschlagung

Medium wie Studienautor stellen es als moralisch fragwürdig dar, den Islam nicht als bewundernswerte Kultur zu sehen. (Wobei die Hälfte des immerhin tut trotz Ehrenmorden ect.) So als wäre es Ketzerei, dies anders zu sehen. Die Formulierung ist im Tonfall der Empörung, des Entsetzens. Die Suggestionskraft in der Formulierung zielt darauf, eine ungehörige Tabuverletzung zu diagnostizieren.

In voller Absicht wird mit keinem Wort in der gesamten Studie auf die Gründe für die Ablehnung des Islam eingegangen. Ob eine Kultur „bewundernswert“ ist, die die weibliche Hälfte der Menschheit für minderwertig deklariert und entsprechend diskriminiert, die Zwangsehen und Ehrenmorde in ihrem Ethik- und Rechtskodex festschreibt, die absolut repressiv und intolerant agiert in ihrem Herrschaftsbereich, und ob aufgrund der Inhumanität des islamischen Gesellschaftssystems erst diese Ablehnung erfolgt – das thematisiert Heitmeyer nicht.

Indem Heitmeyer es gezielt unterläßt, auf die Motive für eine Ablehnung des Islam einzugehen, schafft er sich erst die Basis für eine moralische Aburteilung. Erst ohne den Motiv-Zusammenhang erscheint Islam-Skepis als willkürlich und unmoralisch. Tatsächlich ist sie moralisch absolut legitim, da der Islam in seiner Ethik ein gegenüber dem Grundgesetz ablehnend und feindselig ausgerichtetes, konkurrierendes Gesellschaftssystem darstellt.

Genau diese differenzierte Sicht will Heitmeyer durch moralischen Druck blockieren. Heitmeyer will gar nicht, dass über den Islam unter dem Aspekt von dessen systemimmanenter Menschenrechtsfeindlichkeit debattiert wird. Sondern der Islam soll als grundsätzlich akzeptabel (sogar bewundernswert) gesehen werden – trotz seiner offensichtlichen Menschenrechtsverletzungen.

Politisch korrekter Rassismus in Heitmeyers Studie

Heitmeyer definiert Täter- und Opferrollen nach einem denkbar oberflächlichen, aber etablierten Klischee. Minderheiten sieht er generell in der Opferrolle. Selbst wenn diese, wie viele Moslems, weitaus patriotischer und fremdenfeindlicher sind, weitaus intoleranter und gewalttätiger, als die Deutschen. Für Heitmeyer kommt die Rolle der Bösen nur für Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft in Frage.

In der Welt wird dieses Suggestiv-Klischee aufgegriffen:

Ausdrücklich warnte Heitmeyer vor den Folgen der derzeit laufenden Identitäts- und Nationalstolzkampagnen („Du bist Deutschland“), da sie nicht nur die Zugehörigkeit zu einem großen Ganzen, sondern auch die Ressentiments gegenüber schwachen Minderheiten verstärkten.

Multikulti-Politiker berufen sich auf „Studie“

Politiker nutzen diese „Studie“ als Rechtfertigung für ihre Aufzwingungspolitik des pro-islamischen Multikulturalismus, zum Beispiel Thierse:

Der Bundestagsvizepräsident appellierte an die Kommunen und Länder, mehr gegen eine Kultur der Aus- und Abgrenzung zu unternehmen und mehr für eine Kultur der Anerkennung zu tun.

Im Klartext meint Thierse, man solle den Islam und seine grundgesetzkonträre Ethik akzeptieren. Die Selbstausgrenzung der Moslems, die nicht dulden, dass man den Glauben wechselt, oder dass eine Tochter Allahs einen unreinen Ungläubigen heiratet, oder auch nur Händchen hält, halten die Fürsprecher des Islam nicht für Zeichen der Aus- und Abgrenzung oder gar eines kulturellen Rassismus. Ihre Toleranzforderungen stellen sie einzig an diejenigen, die eine solche grundgesetzfeindliche Kultur ablehnen.

Faktisch fordern die Fürsprecher des Islam Akzeptanz für die islamische Ablehnung des Grundgesetzes, und deuten die Ablehnung inhumaner islamischer Ethik und Verhaltens um in Intoleranz. Zugleich nennt man die Ausbreitung islamischer Ethik und Rechtsnormen Integrationserfolg, obwohl faktisch eine Separation in eine grundgesetzkonträre Parallelgesellschaft vorliegt.

Heitmeyers „Studie“ zeigt, wie mit raffinierter Methodik das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung untergraben wird, da einer Abweichung von der Dogmatik des Multikulturalismus die Diffamierung folgt. Sein Ziel ist nicht die Benennung von Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Das offenbart schon seine Methodik und deren Interpretation. Heitmeyer geht um die Durchsetzung seines ideologischen Weltbildes als einzig legitimer Gesellschaftsform.

» Der Videoblog Outcut TV [12] hat sich auch mit dem Thema befasst und folgendes Video ausfindig gemacht:

» Und hier noch ein Brief unseres Lesers Dr. Thomas F. an die Welt-Redaktion zu "Immer mehr Deutsche haben Angst vor Muslimen" – Welt vom 14. Dezember:

Herr Heitmeyer gehört zu der Kampf-gegen-Rechts-Nomeklatura, die unbedingt ein großes rechtes Problem in Deutschland sehen wollen. Seit Jahrzehnten wird den Deutschen suggeriert, sie seien fremdenfeindlich oder nationalistisch. Ich kenne kein einziges europäisches Land, wo so wenige Nationalflaggen zu sehen sind wie in Deutschland. Ausländer fühlen sich hier wohl. Wir befinden uns in einer Identitätskrise, die durch Protagonisten der polischen Korrektheit genährt wird. Der Gründungsmythos der Bundesrepublik ist zur Staatsreligion erhoben worden. Man kann nur auf die Jugend hoffen, die sich intuitiv diesem Mantra nicht mehr unterwerfen möchte.

Zur Nachahmung empfohlen: forum@welt.de [13]

» Email an Wilhelm Heitmeyer: ikg@uni-bielefeld.de [14]

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Spiegel-Interview von Henryk Broder mit Flemming Rose

geschrieben von PI am in Interview | Kommentare sind deaktiviert

Vor ca. einem Jahr hatte Flemming Rose, Feuilletonchef der dänischen Zeitung Jyllands-Posten, den Mut, die Mohammed-Karikaturen zu veröffentlichen. Henryk M. Broder führte jetzt für den Spiegel ein Interview [15] mit ihm, in dem Rose die weltweite Aufregung aufgrund der Cartoons noch einmal Revue passieren lässt. Er beschreibt darin unter anderem die erschreckenden Ergebnisse einer Umfrage unter den rund 200.000 Muslimen in Dänemark, derzufolge über 50 Prozent der Befragten fanden, der Schutz religiöser Gefühle sollte Vorrang vor dem Recht auf Meinungsfreiheit haben.

Im Gegensatz dazu finden weniger als zehn Prozent der nicht-muslimischen Dänen religiöse Gefühle schützenswerter als das Recht auf freie Rede.

Rose dazu im Spiegel-Interview:

Und das widerspricht einfach der Entwicklung der europäischen Geschichte der letzten 200 Jahre, es widerspricht allem, wofür gekämpft wurde, um liberale, weltliche Demokratien zu etablieren.

Hat die dänische Gesellschaft, ebenso wie die deutsche, solche Diskrepanzen zu lange nicht wahrhaben wollen?

Es gab Anzeichen, die wir lieber ignoriert haben. Vor allem die kulturellen Eliten wollten sich damit nicht beschäftigen. Und wer es doch machte, galt schnell als Rassist. Es war politisch nicht korrekt, es war ein Tabu, über kulturelle Differenzen zu reden. Dieser Mangel an Bereitschaft, sich mit der Situation auseinanderzusetzen, hat den rechten Parteien den Weg geebnet. Nicht nur bei uns, auch in Österreich, Holland und Belgien. Die Multikulturalisten und die Linken müssten sich jetzt die Haare raufen, sie sind für die Entwicklung mitverantwortlich. Sie haben alle die Werte verraten, für die sie selbst gekämpft haben: gleiche Rechte für Männer und Frauen, das Recht, seinen Lebenspartner selbst wählen zu können, das Recht auf Erziehung. Das waren alles einmal linke Ziele. Als es aber um die Muslime ging, wollten sie davon nichts mehr wissen. Da wurde alles mit kulturellen Unterschieden erklärt, die man respektieren müsse.

Haben Sie dafür eine Erklärung?

Ja, für die Linke waren die Muslime das neue Proletariat in Europa. Und der Koran war das neue "Kapital". Es war die völlige Verkennung der Wirklichkeit, der reine Romantizismus. Das hat auch zu tun mit dem ewigen Wunsch der Intellektuellen, eine vollkommene Welt kreieren zu wollen. Das kann man in der Kunst und in der Literatur machen, aber man kann diese Idee nicht ins wirkliche Leben übertragen. Das machen nur totalitäre Regimes. Sie wollen den perfekten Staat, die perfekte Gesellschaft, den perfekten Menschen erschaffen. Wenn es nicht anders geht, dann mit Gewalt. In einer Demokratie muss diskutiert, es muss gestritten werden.

Waren Sie über den Mangel an Solidarität der Europäer mit Ihrer Zeitung und mit Dänemark überrascht?

Erst im Rückblick wurde mir klar, dass es Verrat an den Werten war, die unsere Kultur ausmachen. Nehmen sie nur Javier Solana, den "Außenminister" der EU, der Europa und seine Werte repräsentieren sollte. Er ist in den Nahen Osten gereist und hat sich beinahe entschuldigt: "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, damit sich so etwas nicht wiederholt." Während meine Kollegen und ich Todesdrohungen am laufenden Band erhielten.

Flemming Rose ist einer der wenigen Journalisten in Europa mit Mut und ohne die berühmt-berüchtigte "Schere im Kopf". Er hätte Worte des Dankes und der Unterstützung verdient: flemming.rose@jp.dk [16]

(Spürnase: Dean Reed)

» Spiegel: „Lachen ist gesund“ [17]

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