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Bischof Müller: „Gott der Christen ist nicht Allah“

Der Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller [1], hat in einer bemerkenswerten Predigt dem Zweiten Vatikanischen Konzil widersprochen und erklärt, dass Christen und Moslems nicht an denselben Gott [2] glauben würden und den Verfechtern einer Einheitsreligion gleichzeitig eine deutliche Absage erteilt. Im Zweiten Vatikanischen Konzil hatte es geheißen, dass die Kirche „mit Hochachtung auch die Moslems betrachte, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat.“ Dem hat Bischof Müller eine deutliche Absage erteilt.

In seiner Predigt heißt es:

In regelmäßigen Abständen werden immer wieder Kampagnen veranstaltet gegen die Kirche. Bischöfe, Priester und Religionslehrer, die den Mut aufbringen, den katholischen und christlichen Glauben unverkürzt zu bekennen, werden als Fundamentalisten und Erzkonservative verschrien. Wer die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus als eine geschichtliche Tatsache anerkennt, und es wagt, ihre Reduktion auf eine bloß legendarische Einkleidung allgemeiner Wahrheiten abzulehnen, der wird mit einem Bombardement hinterhältig formulierter Schlagzeilen in Grund und Boden geschossen. So erging es kurz vor Weihnachten dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Welchen wunden Punkt der schönen neuen Multi-Kulti-Welt hatte er denn getroffen?

Er hatte nur die eine Wahrheit des katholischen Glaubens zum Ausdruck gebracht, dass Christen seit der Selbstoffenbarung Gottes in der Menschwerdung des Sohnes und der endzeitlichen Ausgießung des Heiligen Geistes nur im Heiligen Geist durch Jesus zu Gott, Abba Vater sagen können. Christen glauben an den dreifaltigen Gott und beten so zu ihm wie er sich uns geoffenbart hat. (…) Die Muslime und die Christen glauben nicht an denselben Gott. Obwohl es nur einen Gott gibt, lässt der prinzipielle Gegensatz im Gottesglauben ein gemeinsames Gebet nicht zu. Ein Christi kann daher im persönlichen Gebet und im öffentlichen Gottesdienst der Kirche, etwa einem Wortgottesdienst und einer Andacht, gemeinsam auch mit Christen anderer Konfessionen beten, aber prinzipiell niemals mit Angehörigen einer Religion, die ein unvergleichbar anderes Gottesverständnis haben. (…) etwas ganz anders ist es, Respekt zu zeigen vor den Menschen eines anderen religiösen Wahrheitsgewissens als mit ihnen auf der Grundlage einer von Menschen konstruierten Allgemein-Religiosität einen nur gedachten Einheitsgott zu verehren. (…)

Mit allen Menschen auch anderer Religionen wissen wir uns im Geist der Nächstenliebe und des Respekts vor ihrer religiösen Freiheit herzlich verbunden. Aber wir bekennen auch freimütig die Wahrheit und Wirklichkeit der Selbstoffenbarung Gottes in seinem erwählten Volk Israel und in Jesus Christus seinem Sohn, dem Retter aller Menschen. Und wir sind in Wort und Werk seine Zeugen bis ans Ende der Welt.

Bei der gerade erwähnten polit-medialen Kampagne kamen sich ein paar Politiker besonders pfiffig vor. Sie meinten, dann solle doch der Kölner Kardinal gleich den Schrein der Heiligen Drei Könige, die in Köln verehrt werden, entfernen lassen, da er doch mit Andersgläubigen nichts zu tun haben wolle. Offenbar fehlt unseren Verfechtern einer Allgemeinreligion doch etwas die Allgemeinbildung, denn sie halten die „Weisen aus dem Morgenland“ für Moslems. …

Die ganze Predigt gibts hier [2].

(Spürnasen: Kreuzritter und catholic)

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Islamlobby siegt – Suppenküche in Paris geschlossen

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Nur das Schwein hat Schwein gehabt. Denn wieder hat die starke Fraktion der islamophilen Gesinnungspolizisten einen Etappensieg errungen. Die Obdachlosenhilfe der „Solidarität der Franzosen [3]„, als Nazis beschimpft [4], deren Suppenküche von der Pariser Polizei geschlossen und dann auf Gerichtsbeschluss wieder geöffnet werden musste, wurde jetzt nach einem weiteren Urteil erneut dichtgemacht [5]. Begründung des Dhimmi-Richters: Das Verschenken von Suppe mit dem Inhaltsstoff Schweinefleisch diskriminiert Moslems und Juden.

Nur vier Tage durfte sich eine rechtsgerichtete Gruppe in Frankreich darüber freuen, dass sie weiter Suppe an Obdachlose verteilen durfte.

frohlockt SpOn. Die Zutat Schweinefleisch würde Moslems und Juden diskriminieren.

Damit begründete Richter Christian Vigouroux vom obersten Verwaltungsgericht Frankreichs das Verbot. Er bestätigte damit eine Entscheidung der Pariser Polizei, die der Gruppe Solidarité des Français die Erlaubnis zum Verteilen der Suppe verweigert hatte. Solidarité des Français verfolge ein „eindeutig diskriminierendes Ziel“, erklärte Vigouroux. Noch Anfang der Woche hatte ein anderes Verwaltungsgericht den Betrieb der Suppenküche erlaubt.

Angaben auf ihrer Web-Site legten nahe, dass Bedürftige auch einen Nachtisch erhalten sollten – wer aber die Suppe verweigere, solle offenbar kein Dessert bekommen, sagte der Richter weiter. Die Ausgabe der Schweinefleisch-Suppe könne wütende Proteste Bedürftiger zur Folge haben und die öffentliche Ordnung gefährden. Ein Anwalt der Gruppe erklärte, eine solche gehaltvolle Suppe werde traditionell von den Armen verzehrt. Niemand werde zum Verzehr gezwungen.

„Die Ausgabe der Suppe könne wütende Proteste Bedürftiger zur Folge haben und die öffentliche Ordnung gefährden“? Das ist vorauseilende Unterwerfung vor einem vielleicht in Erscheinung tretenden moslemischen Mob, der bisher offenbar keinerlei Anstoß genommen hat, in Perfektion. Und was haben eigentlich Juden damit zu tun? Will der Richter etwa unterstellen, dass er auch von Juden gewalttätige Proteste befürchtet, die die öffentliche Ordnung gefährden könnten? Ja, genau das ist das Ziel solcher Aussagen. Die Öffentlichkeit soll ja nicht auf die Idee kommen, man müsse nur vor Moslems Angst haben.

Müssen wir jetzt demnächst alle „halal“ essen? Was ist mit den Interessen der Vegetarier und militanten Tierschützer? Sind die weniger Wert? Müssen wir auch mal die „öffentliche Ordnung gefährden?

(Spürnasen: Cay und René)

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Propagandaoffensive für den Islam

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

national_geographic.jpgImmer mehr Bundesbürger zweifeln an der Kompatibilität des Islam mit dem Grundgesetz, speziell mit den Artikeln 1-5 [6]. Trotz massiven Islambeschönigungen von Medien und Politik steigt die Islamskepsis [7] an. Doch unsere medialen und politischen Eliten fordern nicht (wie eigentlich nötig) von der islamischen Welt die Akzeptanz der Menschenrechte ein, sondern versuchen, uns mit Falschinformation, Verharmlosung und Verherrlichung den Islam so sympathisch und attraktiv wie möglich darzustellen. Ein Trend im gesamten Westen, der sich ständig intensiviert.

Ein Beispiel hierfür bietet National Geografic [8] mit einer DVD über die Hadsch, das islamische Pilgerritual in Mekka.

Hier der Trailer zur DVD:

Der Islam wird als rein spirituelles Ereignis auf dem Selbstverwirklichungstrip dargestellt. Als wunderschönes Gemeinschaftserlebnis und so wunderbar intensiv. Mekka als Ort, an dem sich Menschen aus aller Welt vereint im Glauben an Allah begegnen und kollektive Glücksgefühle erleben. Das klingt esotherisch vertraut und harmlos. Kein Wort über die sektenartigen Zwänge im Islam, die ein spirituelles One-way-ticket darstellen, weil der Koran vorschreibt, Apostaten [9] zu ermorden. Keine Information über dessen politische und juristische Komponenten. Mohammed wird Ehrfurcht einflößend als einer der größten Propheten der Menschheit gepriesen. Kein Wort über dessen Frauendegradierung, Pädophilie, Raubzüge, Kriege und Morde, ohne die er sich niemals hätte etablieren können. Kein Wort über die entsetzliche Menschenrechtslage in Saudi-Arabien [10], wo die Scharia Gesetz und der Koran Verfassung ist. Im Gegenteil: Saudi Arabien erscheint in farbenprächtigen Bildern mit schönen Sonnenuntergängen wie ein verlockendes Urlaubsland.

Aber auch andere Sender stehen der Islamverherrlichung von National Geographic in nichts nach:

Auf 3Sat wird die Geschichtsschreibung [11] zu Gunsten des Islam verfälscht. RTL 2 erklärt uns in „Welt der Wunder“ [12], dass wir unsere fortschrittliche westliche Zivilisation letztlich dem Islam zu verdanken haben und schreibt Leistungen von Einzelpersonen dem Islam zu. Ähnlich absurd, als würde man die Leistungen Gallileis, Darwins und Freuds dem Christentum anrechnen.

Printmedien informieren massiv und sehr verbreitet verfälschend über den Islam. Hier [13] das Fallbeispiel Focus.

Die pro-islamischen Eliten verpassen dem Islam eine Imagepolitur. Man folgt dabei bewährten Methoden. Gustave Le Bon schreibt in seinem zeitlosen und kulturübergreifenden Werk „Psychologie der Massen“ [14] über „die Wirkungsmittel der (medialen) Führer: Behauptung, Wiederholung, Übertragung“.

Ihre Wirkung ist ziemlich langsam, aber ihre Erfolge sind von Dauer. Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmer eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. (…) Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluß, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. (…) Das Wiederholte befestigte sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird. (…) Nach einiger Zeit, wenn wir vergessen haben, wer der Urheber der wiederholten Behauptung ist, glauben wir schließlich daran.

Derzeit betreiben unsere medialen und politischen Eliten eine Form der „Umorientierung“ durch manipulative „Information“. Sobald diese von einer ausreichend großen Bevölkerung verinnerlicht wurde, entsteht eine Eigendynamik, gleichsam einer Mode. Le Bon beschreibt dieses Phänomen als „Ansteckung“.

Wenn eine Behauptung oft genug und einstimmig wiederholt wurde, (…) so bildet sich das, was man eine geistige Strömung nennt, und der mächtige Mechanismus der Ansteckung kommt hinzu.

So wie die Ansichten und Moden der 68er westliche Gesellschaften tief durchdrungen haben, weil sie als „fortschrittlich, sozial und modern“ galten. Damals ging der Gesellschaftswandel primär von angehenden Eliten an den Universitäten aus, heute geht die islamfreundliche Umgestaltung jedoch von etablierten Eliten aus.

Die pro-islamische Propagandawelle wird von Medien und Politik bewußt und gezielt in Gang gesetzt, um das demokratische Mitbestimmungsprinzip zu unterlaufen. Man züchtet sich seine Wähler mittels medialer Missionare, die ganz überwiegend links und multikulti ausgerichtet sind, selbst zurecht. Die indoktrinierte Bevölkerung verinnerlicht durch die völlig fehlende mediale Selbstkritik und den bald totalen Konsens aller politischen Kräfte pro Islamisierung, die vorgegebene Islamdarstellung als richtig und einzig legitime Perspektive.

Im konkreten Fall: Sie weiß nicht und erfährt auch nie, dass der Begriff Islam nicht Frieden bedeutet, auch wenn es öffentlich (wie z.B. auf dieser Demo am 21.4.2004 in Köln)

immer wiederholt wird, sondern Unterwerfung. Was hinausläuft auf Unterdrückung, Unfreiheit und Gehorsamszwang.

Phänomenal ist, dass praktisch alle Medien den Islam in dessen propagandistischem Sinne darstellen. Die seltenen kritischen Berichte gehen unter in den zahlenmäßig weit überlegenen pro-islamischen Darstellungen. So wird zwar formell die Informationsvielfalt gewahrt, jedoch kommt die Wirksamkeit der medialen Darstellung durch die Frequenz und Penetranz einer bestimmten Aussage zustande.

Die Propaganda des pro-islamischen Multikulturalismus verbindet sich hervorragend mit der zuvor schon vorhandenen, immer negativer werdenden Haltung der Eliten gegenüber der eigenen, westlichen Kultur, den USA sowie Israel.

Hier zeigen sich Ähnlichkeiten in Darstellungen und Methodik, die strukturell den Methoden der Nazis ähneln. Weil die effektivsten Mechanismen, die Massen zu manipulieren, systemübergreifend sehr ähnlich sind. Und es besteht in erschreckender Weise eine immer deutlicher werdende Neigung zur Intoleranz, Ausgrenzung und Diffamierung [15] gegen Standpunkte, die nicht den Zielen dieser Elite entsprechen.

Die propagandistischen Methoden der Nazis [16] im Vergleich zu denen im Islam:

Wenn die Hirnwäsche gemäß den obigen Medienbeispielen nicht ausreicht, wird entsprechend intensiviert und alternative Informationsquellen blockiert. Jeden Tag wird deutlicher, wie entschlossen die Fürsprecher des Islam sind, diesen als Gesellschaftsmodell zu etablieren und unsere Kultur dem Islam anzugleichen. Von der Tierquälerei, über die Geschlechterapartheid, zur (Selbst)Zensur der Medien – ein endloses Nachgeben.

Bis zur Scharia ist es noch ein Stück. Doch unsere Medien werden weiter daran arbeiten, uns die Befolgung dieses göttlichen Unrechts als „wunderbaren Prozess der Selbstfindung und des Fortschritts“ zu verkaufen.

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Von guten (Hussein) und schlechten (Pinochet) Tyrannen…

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert
pinochet_saddam.jpg
Hussein und Pinochet.

Einen Kommentar der allerfeinsten Sorte [17] gönnten uns gestern Michael Miersch und Dirk Maxeiner in ihrer wöchentlichen Weltkolumne. Wenn Kröten und Krokodile Mitleid auslösen, so fragen sie, warum nicht auch Saddam Hussein? Und warum löste der natürliche Tod Pinochets bei denselben Kommentatoren Bedauern aus („Der Gesellschaft ist ihr Recht auf Vergeltung vorenthalten worden“), die die Hinrichtung Husseins mächtig bedauern, obwohl die Zahl der Opfer Pinochets weit unter der Husseins lag? Nun, der eine war Feind der Amerikaner und der andere nicht, und das unterscheidet den guten vom schlechten Tyrannen.

Der Mensch von heute möchte gern sanfte Medizin, sanften Tourismus und sanfte Gerechtigkeit. Auch gegenüber den Unsanften will er ein guter Mensch bleiben. Das gilt offenbar auch für seine Gefühle gegenüber dem Tyrannen Saddam. Wie sonst sind die Trauer und die Betroffenheit zu erklären, die aus Bildschirmen und Zeitungsspalten triefen?

Ein Künstler, der an einer großen deutschen Bühne arbeitet, erzählte uns von einer bezaubernden brasilianischen Tänzerin, die er sehr sympathisch findet. Sie kam am Tag vor Silvester zu ihm und sagte: „Hast du die Nachrichten gesehen? Saddam Hussein ist tot.“ Und dann fügte sie hinzu: „Das hat mich so traurig gemacht. Ich habe fast geweint.“ So empfanden offenbar nicht nur zart besaitete Balletteusen, sondern viele andere auch. Wir staunten nicht schlecht, wie Trauer und Betroffenheit aus Bildschirmen und Zeitungsspalten trieften. Ein Kommentator der Frankfurter Rundschau schrieb von „nahezu einhelliger Empörung“ und charakterisierte den Tyrannen als „wehrloses Opfer“ seiner Henker. Selbst der Pressesprecher des Vatikans sprach von einer „tragischen Nachricht.“

Nun, wir wollen es positiv sehen. Ist es nicht ein zivilisatorischer Fortschritt, dass die Menschen nun sogar für Tyrannen ein Tränchen abdrücken? Womöglich eine zwangsläufige Folge des sich im 20. Jahrhundert rasant erweiternden Mitgefühls. Früher waren Menschen anderer Hautfarbe oder Religion, Verbrecher und Geisteskranke davon ausgeschlossen. Heute erwecken auch Kröten und Krokodile Mitleid und edle Gefühle. Warum nicht auch Saddam Hussein?

2006 erschien uns eigentlich als ein gutes Jahr, weil neben dem irakischen Ex-Despoten auch Slobodan Milosevic, Abu Musab al-Sarkawi und Augusto Pinochet die Welt verließen. Letzterer friedlich und in Freiheit. So ganz tief drinnen finden wir es immer ein wenig unbefriedigend, wenn steinalte Massenmörder im Bett dahinscheiden. So betrachtet fanden wir den Tod Mielkes, Maos oder Idi Amins viel trauriger als die Hinrichtung in Bagdad. Aber wahrscheinlich sind das völlig reaktionäre Gefühle, die dringend therapiebedürftig sind.

Der Mensch von heute möchte gern sanfte Medizin, sanften Tourismus und sanfte Gerechtigkeit. Auch gegenüber den Unsanften will er ein guter Mensch bleiben. „Zittert, Tyrannen und ihr Niederträchtigen“, heißt es noch in der Marseillaise, einst ein Hit der Linken. Heute klingt das völlig unsensibel (mal sehen, wann die Franzosen ihre Nationalhymne in
„gerechte Sprache“ umdichten). Statt „Tyrannen an die Laterne!“ hieße der zeitgemäße Slogan „Tyrannen in den humanen Strafvollzug!“

Oder könnte der Grund des Mitfühlens noch ein anderer sein? Schließlich sind nicht alle Tyrannen gleich. Nehmen wir mal Augusto Pinochet. „Der Gesellschaft ist ihr Recht auf Vergeltung vorenthalten worden“, bedauerte ein Kommentator (der sich jetzt mächtig für Saddam ins Zeug legt) Pinochets natürliche Form des Ablebens. Hätten die Chilenen den General vorher gehenkt, wäre hierzulande wohl kaum die große Betroffenheit ausgebrochen. Warum? An der Zahl der Opfer kann es nicht liegen. Menschenrechts-Organisationen schätzen, dass etwa 5000 Tote auf das Konto des chilenischen Diktators gehen, und über 250.000 auf das des irakischen (die Gefallenen des Irak-Iran-Krieges nicht mitgerechnet).
Doch der verkniffene Pinochet mit seinen lächerlichen Operetten-Uniformen ist mit dem ästhetisch-habituellen Zeitgeschmack völlig inkompatibel – und war außerdem noch ein erklärter Rechter. Saddam dagegen machte schon mal modische Anleihen bei Che Guevara, zeigte sich mit Dreitagebart und Barett in Guerilla-Outfit. Ideologisch chargierte er zwischen Stalin und Hitler, die er beide bewunderte. Er verfolgte zwar Kommunisten, unterstützte aber den „heldenhaften palästinensischen Widerstand.“ Vor allem war er im Gegensatz zu Pinochet Feind der Amerikaner. Und das scheidet nun mal in den Augen vieler den guten vom schlechten Tyrannen.
Ach ja, das Gespräch unseres Freundes mit der brasilianischen Tänzerin ging noch weiter. „Hast du ihn so gern gehabt?“, fragte er. „Das weiß ich nicht“, meinte sie, „aber ich habe mich nur gefragt, warum er und nicht der andere da…?“ „Welchen anderen meinst Du?“ „Na, den Bush, natürlich…“ sagte sie.

Und wie zur Bestätigung (oder Entschärfung?) erscheint in derselben Zeitung heute ein Kommentar von Eckhard Fuhr [18], der fast weinen musste angesichts des Endes des Tyrannen, wo der doch – man mag es nicht glauben – „massenmörderisch nur in der Regionalliga gespielt“ hat. Angesichts dieses tränentriefenden Beitrages, weiß man nicht mehr, ob man darüber lachen oder weinen soll. Ein paar Auszüge:

Diese Woche habe ich viel Mühe darauf verwendet, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich mit Saddam Hussein kein Mitleid haben darf. Ich ertappte mich nämlich dabei, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, als im Fernsehen gezeigt wurde, wie sie ihm die Schlinge um den Hals legten, um den sie vorher fürsorglich ein schwarzes Tuch gebunden hatten (…) as im Fernsehen war kein Western und schon gar keine Komödie. Wenn man das bedenkt, hat Saddam seine Rolle gut gespielt. Aber das wollte ich gar nicht sehen, und ich rief „Haltet ein, ihr Vollidioten“, und ich meinte damit die Henker und die Kameraleute und die Tagesschauredakteure. Ich schaltete den Fernseher aus. Doch den Bildern ist nicht zu entgehen. (…) Sie (die Hinrichtungsbilder) haben mich nicht schlafen lassen. Was geht in einem Menschen vor in jenem Sekundenbruchteil des freien Falls bis zum Genickbruch? War Saddam von Angst gelähmt, war er gleichmütig, oder hat er in den letzten Sekunden seines Lebens gar den Triumph ausgekostet, der einzige Mensch mit menschlichem Antlitz in einem von maskierten Henkerzombies bevölkerten Irrsinns-Video zu sein?

Ich weiß, ich weiß, Saddam war ein fürchterlicher Tyrann. Mitleid mit ihm muss man nicht haben. Aber ein Wiedergänger Hitlers? Im Vergleich mit dem oder mit Stalin oder Mao oder Pol Pot spielte er massenmörderisch doch eher in der Regionalliga. (…) Das laute Triumphgeschrei, dass die Bestie nun tot sei, kommt mir albern vor. Von was ist die Welt denn nun erlöst? Noch nicht einmal die Gerechtigkeit, vor allem die gegenüber den Tausenden alliierten Soldaten, die im Irak gefallen sind, ist wirklich voran gekommen. Die Verbrechen, für die Saddam jetzt hingerichtet wurde, waren jedenfalls nicht der Kriegsgrund für einen der dümmsten Kriege der Weltgeschichte. …

Wir denken, über so viel demonstrativ zur Schau gestellte Gutmenschlichkeit und vermeintliche moralische Überlegenheit erübrigt sich jedes weitere Wort.

(Spürnase: Argonnenveteran)

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