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Polizist in Berlin krankenhausreif geschlagen

Gestern Abend wurde bei einer Schulfeier im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein Polizist krankenhausreif geschlagen [1]. 12 bis 15 schulfremde Jugendliche schlugen und traten mit äußerster Brutalität auf den Polizeibeamten ein.

Unter anderem benutzten sie eine zwei Meter lange Eisenstange. Die wenigen Berichte über den Vorfall, die man sich mühsam ergoogeln muss, lassen einen rechtsradikalen Hintergrund nicht zu. Obwohl mehrere Täter festgenommen wurden, gibt es keinerlei Hinweise auf die Nationalität. Wären es deutsche Jugendliche gewesen, die Killerspiele konsumiert hatten, wüssten wir es bereits – zur Entlastung der Migranten. So wissen wir es auch, gerade weil man es uns verschweigt.

Wie gezielte Nichtinformation bei gleichzeitiger Information aussieht, zeigt [2] n24

Bei einer Schlägerei an einer Berliner Schule ist ein Polizeibeamter schwer verletzt worden. Der Mann wollte am Freitagabend einen Streit an einem Gymnasium am Lichtenrader Damm in Tempelhof schlichten, als eine Gruppe Jugendlicher mit einer zwei Meter langen Eisenstange und einem Gürtel mit Metallschnallen auf den Beamten einschlug, teilte die Polizei am Samstag mit.
Die Jugendlichen hatten zuvor versucht, zu einer Schulfeier gelassen zu werden. Da es sich jedoch um eine schulinterne Party handelte, wurde ihnen der Einlass verwehrt. Daraufhin griff die 12- bis 15-köpfige Gruppe die Ordner am Eingang an.

Der Polizist war zwar nicht im Dienst, aber zufällig vor Ort, weil sein Kind die Schule besucht. Er gab sich als Kriminalbeamter zu erkennen und wollte den 17-jährigen Schläger festnehmen. Daraufhin wurde er jedoch von anderen Jugendlichen angegriffen und erlitt schwere Verletzungen am ganzen Körper. Die Angreifer flüchteten zunächst. Kurze Zeit später konnten sieben Verdächtige im Alter von 14 bis 17 Jahren festgenommen werden.

Der verletzte Polizist hat nach Angaben der Polizei vorschriftsmäßig gehandelt: Ein Polizist in seiner Freizeit, der sich als Kriminalbeamter zu erkennen gibt, ist offiziell wieder im Dienst – und kann somit Verdächtige festnehmen.

Nun kann n24 natürlich auch keine Informationen bringen, die die Polizei der Öffentlichkeit vorenthält. Wir sind nun gespannt, wann der türkische oder arabische Migrationshintergrund der Schläger durchsickert.

UPDATE 20.50 Uhr: Durchgesickert

Inzwischen schreibt [3] die Berliner Morgenpost:

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen vor einer Schule in Tempelhof ist am Freitagabend ein Polizeibeamter außer Dienst schwer verletzt worden. Der 42-Jährige wurde aus einer Gruppe von etwa 15 türkischen Jugendlichen heraus angegriffen und mit einer zwei Meter langen Eisenstange niedergeschlagen. Er erlitt dabei mehrere klaffende Wunden am Kopf, eine gebrochene Nase, Schnittverletzungen und Prellungen am ganzen Körper.

Der Schwerverletzte musste nach der Erstversorgung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sieben der 15 Angreifer, darunter der 17-jährige Haupttäter Yahya Y. wurden kurz darauf noch in Tatortnähe festgenommen. Sie wurden gestern Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt, eine Entscheidung war am Abend noch nicht gefallen. (…) Daraufhin gab sich der Polizist, dessen Kind die Schule besucht, als Kripo-Beamter zu erkennen und versuchte, den Schülern zu Hilfe zu kommen und Streit zu schlichten, was ihm allerdings nicht gelang. Als er daraufhin den 17-Jährigen Y. der sich als besonders brutaler Schläger hervortat, festnehmen wollte, wurde er sofort attackiert und niedergeschlagen. Anschließend schlugen und traten die Jugendlichen immer wieder auf den hilflos am Boden liegenden Beamten ein.

„Einen derartigen Ausbruch an Brutalität und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen habe ich bislang noch nicht erlebt“, sagte gestern ein 27-jähriger Polizeibeamter, der ebenfalls privat auf der Schulfeier war. Er sei auf den Vorfall aufmerksam geworden und seinem Kollegen sofort zu Hilfe geeilt. „Mein Kollege lag hilflos am Boden und sechs bis sieben Leute schlugen und traten auf ihn ein. Die waren völlig enthemmt“, (…) Mit Unverständnis registrierten Kollegen des Verletzten gestern, dass gegen die Festgenommenen lediglich wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand ermittelt wird. „Da prügelt jemand mit einer Eisenstange auf sein Opfer ein. Wenn das kein versuchtes Tötungsdelikt ist, was dann?“, fragt ein Kripo-Beamter.

Das fragen wir uns auch, und vor allem: Fast 24 Stunden dauert es, bis der Migrationshintergrund bekanntgegeben wird. Ist der Migrant Opfer, weiß es in fünf Minuten die gesamte Republik!

Danke an Friedel!

Weiteres UPDATE 21.09 Uhr

Immer neue grausige Einzelheiten über den versuchten Mord an dem Polizisten werden bekannt, Einzelheiten zu einer schweren Straftat, deren Verursacher man der Öffentlichkeit ganz bewusst zu verschreigen versuchte. Der Tagesspiegel schreibt jetzt [4] von Jugendlichen türkischer und arabischer Herkunft:

Mit Schlägen und Tritten ins Gesicht sowie mit Gürteln und zwei Meter langen Gerüstbaustangen schlugen die 12 bis 15 Jugendlichen türkischer und arabischer Herkunft auf den 42-jährigen Kriminalhauptkommissar ein. Als ein weiterer Polizist zu Hilfe kam, flüchteten die Täter. Schüler zogen den blutüberströmt am Boden liegenden Beamten in die Schule und verriegelten die Tür. (…) Er hat zahlreiche Prellungen, Platzwunden und eine Gehirnerschütterung, ein Ohr ist halb abgerissen und seine Augen so stark zugeschwollen, dass er die Fotos der Festgenommenen noch nicht ansehen konnte.

Der Schuldirektor ist entsetzt: „Die wollten den Polizisten totschlagen“, sagte Günter Koschmieder dem Tagesspiegel, alle Gewalt habe sich in Sekundenschnelle auf diesen Beamten konzentriert. „Ich bin zutiefst schockiert und empört über diese Brutalität.“

Da das Gymnasium Auseinandersetzungen bereits befürchtet hatte, waren neben den beiden Polizisten, die ihre Kinder an der Schule haben, auch zwei Zivilpolizisten dienstlich auf der Party. „Darum hatte ich die Polizei gebeten“, sagte Koschmieder. Für Schüler der benachbarten Theodor-Haubach-Haupt- und der Carl- Zeiss- Gesamtschule galt ein kategorisches Einlassverbot, weil Anfang Januar ein Georg- Büchner-Lehrer von ihnen angegriffen worden war. Auch beim letzten Sommerfest habe es Auseinandersetzungen gegeben, sagte der Schulleiter, der seit 20 Jahren an dem Gymnasium arbeitet. (…) „So geht es nicht weiter“, sagte Koschmieder gestern. Er will jetzt mit Polizei und allen Beteiligten ein Sicherheitskonzept für die Schule erstellen. Partys werde es aber auch künftig geben: „Ich lasse mir nicht von gewaltbereiten Jugendlichen vorschreiben, was wir machen.“ Doch nicht alle Schulen haben diesen Mut: Im letzten Jahr hatte die Thomas- Mann-Schule in Märkischen Viertel vorsorglich ein Konzert abgesagt, nachdem drei arabische Jugendliche einen beteiligten Schüler zusammengeschlagen hatten.

Ein Sprecher von Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD) sagte, dass es im Ermessen der Schule liege, wie sie eine Schülerparty organisiere und sichere.

Zöllner ist der, der möchte, dass wir Zuwanderung endlich als Bereicherung [5] begreifen und nicht als Problem … Wahrscheinlich wird er der Schulleitung die Schuld geben. Wenn die die Migranten reingelassen hätten, statt sie als Problem zu begreifen, wäre alles nicht passiert…

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Geistige Allianzen zwischen Linken und Rechten

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

rechts_links.gifIm Semesterspiegel, der Studentenzeitung der Uni Münster, fand einer unserer Leser in der Juni-Ausgabe ’06 einen hervorragenden Artikel von Christian Hesse [6] von der LSI Münster [7] über die geistige Verwandtschaft zwischen Linken und Rechten. Der Beitrag beginnt so: „Die Deutschen wehren bekanntlich den Anfängen, allerdings bevorzugt den Anfängen der Vergangenheit.“

Und weiter:

Vom linken Lager bis zu den Konservativen zeigt sich eine erstaunliche ideologische Unbekümmertheit gegenüber allem, was nicht im Nazi-Look daherkommt – und wenn es noch so nah an den geistigen Fundamenten des Dritten Reiches liegt.

Im Februar plante ein relativ kleines Häufchen Neonazis einen Aufmarsch am Münsteraner Hauptbahnhof mit geplantem Zug durch das Hansaviertel. Eine fünffache Übermacht Gegendemonstranten verhinderte dies schnell, gleichzeitig protestierten Tausende, quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen, auf verschiedenen Gegenkundgebungen. Gegenwärtig wiederholt sich das Spiel in den Münsteraner Vororten, voraussichtlich mit ähnlichem Ergebnis. Keine Frage: Protest ist angebracht und sollte in jeder Stadt selbstverständlich sein, doch kommt die öffentliche Reaktion keineswegs unerwartet. Schließlich wird der Widerstand gegen Hitler umso stärker, je länger das Dritte Reich zurück liegt, wie einst Johannes Groß sagte.
Als im April in Potsdam ein Deutscher äthiopischer Herkunft von mutmaßlichen Nazis fast totgeprügelt wurde, handelte es sich dabei sicherlich um eine grausame Tat, der politische Hintergrund ist aber inzwischen mehr als zweifelhaft. Dennoch stand der Generalbundesanwalt – und in seinem Gefolge die Presse – kurz davor den Staatsnotstand auszurufen. So ist es meistens, wenn ein Verbrechen auch nur den Hauch eines braunen Antlitzes zeigt. Vertreter aller Parteien stehen in sekundenschnelle mit Betroffenheits- und Empörungsbekundungen Gewehr bei Fuß, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit gebetsmühlenartig heruntergeleiert werden. Doch das Ganze macht immer mehr den Eindruck eines sinnentleerten Rituals. Mit einem oftmals schon chauvinistischen Anspruch behaupten die Deutschen, wie kein anderes Volk der Erde aus ihrer Geschichte gelernt zu haben. Obwohl man mit allem Nationalen nichts mehr am Hut haben will, soll die Welt weiterhin – nun auf andere Weise – am deutschen Wesen genesen. Die ehemalige Schande wird vorgeblich zur Stärke. Der politische Kompass weist das rechte und linke Lager dabei als unversöhnliche Gegensätze aus. Vom jeweiligen Standpunkt aus sind sie quasi Synonyme für Gut und Böse. Da lohnt es sich doch, einmal etwas genauer hinter die Oberfläche der ideologischen Fassaden zu schauen.
Wie sich im Weiteren zeigen wird, ist die Schnittmenge zwischen Links und Rechts nicht nur gewaltig, das Selbstverständnis beider Weltanschauungen beruht auf identischen Säulen. Der Kampf zwischen Rechts- und Linksextremisten gleicht mehr einem familieninternen Streit über die richtige Inszenierung, oder wie Henryk Broder schrieb: „Nun rekrutiert sich die organisierte deutsche Antifa ohnehin aus Leuten, die zu spät geboren wurden, um bei der SS oder SA mitmachen zu können.“ Eine nicht unwesentliche Gemeinsamkeit von Neonazis und autonomen Chaoten besteht darin, dass sie gerne äußere Faktoren oder „das System“ für eigene Unzulänglichkeiten verantwortlich machen.
Die beiden großen politischen Heilslehren des vergangenen Jahrhunderts haben die Menschheit in Unfreiheit, Krieg und Verelendung geführt und dennoch klammern sich rote wie braune Sozialisten an die gescheiterten Konzepte von Vorgestern. Als hätte man lediglich ein paar Stellschrauben falsch gestellt sagen die einen „okay, die Konzentrationslager sollte man weglassen“ oder „gut, Stalin hat ein paar Sachen nicht richtig begriffen.“ Nein, diese Konzepte sind nicht falsch ausgeführt worden, sie sind grundsätzlich falsch, ethisch verwerflich und ökonomisch zum Scheitern verurteilt.
Ein einigendes Moment der politischen Ränder mit dem gesellschaftlichen Mainstream ist in zunehmendem Maße – als aufgeklärte und objektive Kritik verpackt – die Feindseligkeit gegenüber den USA und Israel. „Deutschland hat eine besondere Verantwortung für Israel“ bekundete die Bundeskanzlerin jüngst im Zuge ihrer USA-Reise. Doch worin äußert sich diese, außer in Lippenbekenntnissen? Statt gigantomanische Mahnmale zu errichten, sollten sich Politik und Öffentlichkeit lieber bewusst machen, dass weite Teile des Nahen Ostens – angeführt von Teheran – anstreben, mit der Lösung der Judenfrage an der Stelle weiterzumachen, wo die Nazis einst gestoppt wurden. Statt hier eindeutig Stellung zu beziehen, pflegt man allerdings lieber „israelkritische“, bzw. antizionistische Ressentiments, in deren Atmosphäre es mitunter sogar unwidersprochen hingenommen wird, wenn der Staat Israel mit dem Tausendjährigen Reich auf eine Stufe gestellt und die Politik gegenüber den Palästinensern mit dem Holocaust verglichen wird. Unabhängig von der Lächerlichkeit dieser Aussagen relativieren die Rechten so gerne deutsche Schuld und linke Intellektuelle bekunden antiimperialistische Solidarität mit unterdrückten Minderheiten. Gegenüber islamistischen Selbstmordattentätern zeigt die Öffentlichkeit jedoch große Nachsicht bis Verständnis. Nach knappen Floskeln des Bedauerns (unschön, keine Lösung) räsonieren deutsche Medien gerne darüber, wie unglaublich diese Menschen von den Israelis, den Amerikanern oder dem Westen gedemütigt worden sein müssen. Gern werden in diesem Zusammenhang auch die Abrissbirnen des Kapitalismus herangezogen. Klammheimlich bewundert man dann die Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft der Mörder, die man bei uns ja gar nicht mehr kennt… Hier gehen uralte antisemitische Vorurteile mit westlichem Selbsthass eine bedrohliche Allianz ein.
Verachtung gegenüber dem American way of life gehört inzwischen zum guten Ton, auch im bürgerlichen Milieu. Die Kritik an der Bush-Regierung ist oft nur ein willkommener Vorwand, um als politisch wie kulturell hochgebildeter Europäer mal richtig über das barbarische Amerika vom Leder ziehen zu können. Diese Arroganz war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts in weiten Teilen der Bevölkerung verwurzelt. Heute dient der Begriff „amerikanische Verhältnisse“ als Synonym für alles Übel, das es zu verhindern gilt. Jedes platte Klischee, das man aus political correctness über keine andere Nation aussprechen würde – gegen die USA darf man es ganz ungeniert aus dem Ärmel schütteln. Je weiter man politisch nach außen wandert, desto „fundierter“ werden die Aussagen. Egal ob in einer Burschenschaft oder bei der Antifa, überall lassen sich die selben wirren Verschwörungstheorien finden.
Rot-Grün trifft eine gewaltige Schuld an dieser Entwicklung, schließlich wurden spätestens mit dem populistischen Bundestagswahlkampf 2002 sämtliche Tore aufgestoßen: Endlich konnte der Durchschnittsbürger Ressentiments und brüchiges Halbwissen als Intellekt verkaufen.
Deutsche und europäische Besonnenheit ist hier mehr denn je geboten. Ein erster Schritt wäre die Erkenntnis, dass weder die Gefahren für die Sicherheit Deutschlands, noch die der Welt von den USA ausgehen, sondern in ganz anderen Ecken lauern.
Nicht erst seit Gerhard Schröder den totalen Frieden ausgerufen hat, lehnen wir Deutschen – auch in der aktuellen Iran-Krise – jede militärische Option ab und vergessen, dass uns einst die militärische Option von dem Schrecken der Naziherrschaft befreit hat.
Doch auch jenseits von Krieg und Frieden rufen die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der Globalisierung die Gespenster der Vergangenheit auf den Plan. Ob Oskar Lafontaine von „Fremdarbeitern“, Franz Müntefering von „Heuschrecken“ oder Udo Voigt von der „Wirtschaft, die sich dem Volkswohl unterzuordnen hat“ räsonieren, es werden wieder die Stereotype der Nazis vom raffenden (jüdischen) und schaffenden (arischen) Kapital aufgebaut.
Sieht man von den linken oder rechten Attitüden ab, so sind die Parolen austauschbar. Die Demagogen nähren sich aus Angst, Vorurteilen und Frustration. Und so ist die Querfront aus Neonazis, Kommunisten und Islamisten auf viele gemeinsame Nenner zu bringen: antiamerikanisch, antisemitisch, antikapitalistisch, antiliberal, antimodern (Allein die vielen „antis“ zeigen die völlig fehlende Konstruktivität dieser Bewegungen). Die augenscheinlichen Differenzen sind mehr oder weniger Folklore. Wie Horst Mahler folgerichtig erklärte, hat sich seine wesentliche politische Einstellung kaum verändert: Er war sein Leben lang Antikapitalist. Nicht umsonst hat Stalin frühzeitig angeordnet, statt vom Nationalsozialismus nur noch vom Faschismus zu sprechen. Die offenkundigen Parallelen sollten verborgen bleiben und die Sozialisten im Westen übernahmen diesen Befehl gerne. Kollektivismus, Planwirtschaft, Protektionismus und eine zentralistische Monsterbürokratie sind – neben der physischen Ausmerzung Andersdenkender – rechte und linke Lieblinkskinder.
Gerade der Antisemitismus – bislang streng rechts eingeordnet – findet in linksextremen Kreisen immer mehr Rückhalt. So wurde beim letztjährigen Besuch des amerikanischen Präsidenten in Mainz von autonomer Seite „Scheißjuden“ gebrüllt, andernorts werden Israelfahnen verbrannt. Besoffene Chaoten sind da aber noch das kleinere Problem, viel dramatischer wirkt ein Blick auf die „linke Intelligenz“: „Innerhalb und außerhalb von Attac nehmen globalisierungskritische Aktivisten Israel bzw. „die Juden“ als die Verkörperung abstrakter (umhervagabundierender) Kapitalflüsse wahr – und machen sie für zunehmende soziale Verwerfungen verantwortlich.“ schrieb Martin Kloke zum Thema „Antisemitismus in der deutschen Linken“ in der Tribüne.
Faszinierend ist auch die weit verbreitete linksliberale Doppelmoral: Erstaunlich, mit welcher Gleichgültigkeit Feministinnen die Unterdrückung von Frauen in der islamischen Gesellschaft hinnehmen, auch die dortige Diskriminierung Homosexueller wird weitgehend ignoriert. An sich zwei Lieblingsthemen der Linken, doch im multi-kulturellen Umfeld werden sie entweder totgeschwiegen oder schöngeredet. Das schöne an der Gutmenschen-Affinität für fremde Kulturen ist, dass man nichts über eben diese Kulturen wissen muss – es reicht sie toll zu finden. Auch das Schicksal der Menschen in der 3. Welt findet plötzlich keine Beachtung mehr, wenn es darum geht, den europäischen Markt protektionistisch gegen Konkurrenz aus den Entwicklungsländern abzuschotten, der dort zu mehr Wohlstand führen würde, hier aber die hochsubventionierte Industrie und Landwirtschaft gefährdet.
Es bleibt festzuhalten: Den Werten und Idealen unserer Gesellschaft drohen von innen und außen nach wie vor zahlreiche Gefahren. Wären wir Deutschen in allem so gut wie in der Bekämpfung unseres rechten Phantomschmerzes, hätten wir keine Probleme mehr. Wenn aber die Extremisten aller Couleur erst einmal ihre traditionellen Differenzen zugunsten des gemeinsamen Kampfes gegen den US-Imperialismus und das internationale Finanzkapital(-judentum) zurückstellen werden – und sie sind mehr denn je willens dazu – dauert es nicht lange, bis wir die erste Querfront aus Linkspartei, NPD und Islamisten haben.
Trotz der funktionierenden antifaschistischen Reflexe lässt der Verstand zu wünschen übrig. Denn anders als viele glauben, wiederholt sich die Geschichte nie in derselben Weise, sehrwohl aber die Motive der Geschichte. Wehret dem Ende!

(Spürnase: Peter K.)

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Fiel Hrant Dink islamischem Motiv zum Opfer?

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Bisher war das Tatmotiv für die Ermordung des türkischen Journalisten und Herausgebers der zweisprachigen Wochenzeitung Agos, Hrant Dink [8], in Istanbul unklar. Nun scheint aufgrund von Augenzeugen ein islamisches Tatmotiv wahrscheinlich. Der angeblich jugendliche Mörder hätte gerufen: „Ich erschoss den Ungläubigen“.

Der britische Telegraph [9] schreibt:

Witnesses said the assailant was a teenager wearing a white cap and jeans. „He shouted ‚I shot the infidel‘ as he ran away,“ said Muharrem Gozutok, a restaurant owner.

Nach dem Mord beeilten sich unsere Medien, dem willkürlich als „gemäßigt“ eingestuften islamistischen Ministerpräsidenten der Türkei – einem strikten Befürworter islamischer Geschlechterapartheid und Befürworter von Zwangsehen inklusive von dem strikten Verbot von sexuellen Beziehungen von Muslimas mit Ungläubigen – ein Forum zur Selbstdarstellung zu bieten.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Mordanschlag. Das „abscheuliche Attentat“ sei „gegen uns alle als Nation, gegen unsere Einheit und unser Zusammenleben, gegen Frieden und Stabilität“ gerichtet, sagte Erdogan heute. „Unsere Trauer ist groß“, fügte er hinzu.

…schrieb z.B. „Der Spiegel“ [10].

Das Mordopfer Hrant Dink hat das islamisch-türkische Tabuthema des Genozids an den Armeniern mutig aufgegriffen. Dieser Genozid fand im osmanischen Reich statt. Zu einer Zeit als islamisches Recht galt. Kritik am Armenier-Genozid richtet sich somit immer auch an die islamische Gesellschaftsordnung jener Zeit in der Türkei, und ist keineswegs nur als Angriff auf türkischen Nationalismus zu verstehen.

Dennoch muß man anerkennen, daß auch der laizistische türkische Staat nahezu unfähig ist, die eigene Kulturgeschichte selbstkritisch aufzuarbeiten, wie das z.B. wir Deutschen getan haben. Die Mentalität der Unfähigkeit zur Selbstkritik entspringt und basiert auf der islamischen Unfähigkeit zur Selbstkritik, und wurde vom modernen türkischen Nationalismus übernommen.

Tatsächlich fehlt es in der Türkei nicht nur an der Fähigkeit zur Selbstkritik. Im Gegenteil – man ist stolz auf die eigene Geschichte, und zwar auch dann, wenn sie besonders blutig und aggressiv war. Die Vernichtung von Konstantinopel ist Motiv bei der Namensgebung zahlreicher Moscheen, auch hier in Deutschland. „Fatih-Moscheen [11]“ erinnern an den Befehlshaber des Massakers und Vernichters von Konstantinopel, Sultan Mehmet II.

Wo Krieg, Vernichtung und Massenmord integraler und glorifizierender Bestandteil religiöser Kulthandlungen sind, und sogar in der Namensgebung von Kultstätten wie Moscheen ihren positiven Wiederhall finden, kann es mit der Befähigung zur Selbstkritik nicht weit her sein. Man vergleiche hierzu im Kontrast die sehr selbstkritische und äußerst wünschenswerte Aufarbeitung des Nationalsozialismus, aber auch der Kreuzzüge und der Inquisition im Westen mit dem türkisch-islamischen Selbstkritik-Tabu.

Dennoch gilt ausgerechnet der anti-liberale Islamist Erdogan als hochgeschätzter Dialogpartner. Freiheitliche, menschenrechtliche Werte repräsentierende Türken, wird hingegen schon mal vorgeworfen, sie würden Vorurteile gegen den Islam schüren. Die von ihnen oftmals unter Ermordungsrisiko genannten Fakten zur Menschenrechtslage in der Türkei, widersprechen der Beschönigungspropaganda der europäischen Beitrittsbefürworter, und würden die Argumentation für einen Beitritt der Türkei zur EU nicht nur enorm erschweren, sondern die Befürworter des Türkeibeitritts in ein moralisch äußerst düsteres Licht setzen.

One of the protesters, Betiuditil Sonmez, a Turkish architect, said: „Anyone who pretends this is a democracy is a liar. A government that makes laws that target brave people like Mr Dink should be ashamed to talk about freedom of speech — they are all liars.“

Mr Dink faced a number of court cases as well as death threats relating to his comments about the mass slaughter of up to a million Armenians by Ottoman Turkish forces during and after the First World War. He provoked widespread anger in Turkey for having characterised the killings as genocide.

Mörderische Intoleranz ist in der Türkei keineswegs auf das Thema Armenier-Genozid beschränkt. In den vergangenen Jahrzehnten gab es eine ganze Reihe von Ermordungen [12] an türkischen Säkularisten und Menschenrechtsaktivisten.

Angesichts dieser mörderischen Intoleranz in der nach wie vor kulturell vom Islam geprägten Türkei ist es umso erstaunlicher, daß sich immer noch mutige Türken finden, die sich der islamisch motivierten Unterdrückung und Beraubung ihrer Menschenrechte nicht beugen. Das „Entsetzen“ europäischer Politiker über den Mord an Hrant Dink ist ungläubwürdig, so lange nicht die Ursachen dieser Verbrechen benannt werden, und ein vollkommener Gesellschafts- Kultur- und Wertewandel der Türkei eingefordert wird.

The EU’s enlargement commissioner, Olli Rehn, said yesterday: „I am shocked and saddened by this brutal act of violence. I trust that the Turkish authorities will fully investigate this crime and will bring the perpetrators to justice.“

Islamische Verfolgung wäre ein dringend gebotener Grund Asyl zu gewähren. Wirksam wäre es allerdings im heutigen Deutschland nicht mehr, wie die zahlreichen Morddrohungen gegen Kritiker des Islam sowie Menschenrechtlern wie Seyran Ates [13] zeigen. Mit der Ausbreitung des Islam in Europa wird die islamische Intoleranz, die bis hin zur Ermordung von Kritikern islamisch motivierter Menschenrechtsverletzungen wie des Islam selbst reicht, mit importiert. Europa verweigert eine Ursachenanalyse dieser Intoleranz, und feiert im Gegenteil die Ausbreitung islamischer Ethik und Indoktrination bei jedem weiteren Moscheebau als Beleg der eigenen Toleranz.

Der Mord an Hrant Dink sowie die politischen Reaktionen darauf sind ein Schlaglicht auf die Zukunft Europas, wo man die „Islam-Integration“ anstrebt. Das Fallbeispiel Türkei zeigt, daß selbst fast ein Jahrhundert säkulare Bemühungen die Menschenrechtslage nicht tiefgreifend verbessern konnten, weil die kulturell-religiöse Ursache dieser Menschenrechtsverletzungen nicht konsequent angegangen wurden.

Gegenüber den numerisch eher wenigen politischen Morden sind die islamisch-kulturellen Verbrechen weitaus zahlreicher, und oft ausgesprochen grausam [14]. An der pro-islamischen, pro-türkischen Haltung von Politik und Medien im Westen haben all diese Umstände bislang nichts geändert.

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Demütigungs-Zeremonie: Christen konvertieren zum Islam

geschrieben von PI am in Deutschland,Islamisierung Europas | Kommentare sind deaktiviert

Bekanntlich konvertieren [15] immer mehr Deutsche zur Religion des Friedens der Unterwerfung. Im Internet tauchen jetzt immer häufiger Videos der Konvertierungs-Zeremonie auf, um weiteren Ungläubigen den Weg ins "Paradies" schmackhaft zu machen. Wir haben uns für ein Video mit dem Kölner Imam Pierre Vogel alias Abu Hamza [16] (auf dem Foto re.) entschieden, das zeigt, dass die Unterwerfung bereits während der Zeremonie beginnt. Auf der Bühne eines großen Festsaals verkünden zwei Christen demütig, dass Jesus ein Gesandter Allahs war. Die Moslems im Auditorium sind außer sich vor Freude…

Hier das Video:

» Wer sich mehr Konvertierungsvideos anschauen antun will, findet sie hier [17].

(Spürnase: Michael)

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Kultusministerkonferenz: „Migration als Chance begreifen“

geschrieben von PI am in Gutmenschen | Kommentare sind deaktiviert

juergen_zoellner.jpgGutmenschliche Ziele der allerersten Güte verfolgt der neue Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Berlins sozialdemokratischer Bildungssenator Jürgen Zöllner (Foto). Die Prioritäten sind klar vorgegeben: Vordringlichstes Anliegen ist die Bekämpfung von Killerspielen [18]. Superidee, damit eckt man nicht an und bekommt von überall Applaus, und Killerspiele gefährden ja bekanntlich unsere gesellschaftliche Ordnung. Zuwanderung dagegen sollen wir als Chance begreifen, statt immer nur über die Probleme zu klagen.

Bei seiner Amtseinführung sagte der SPD-Politiker: „Ich persönlich bin der Meinung, man sollte gefährliche Killerspiele verbieten.“ Mit den anderen Länder-Kultusministern strebe er dazu. (…) Bei der Auseinandersetzung mit Killerspielen gehe es ihm nicht nur um die etwa 0,2 Prozent unmittelbar gefährdeten oder extrem gewaltbereiten Jugendlichen, sagte Zöllner. Vielmehr bestehe durch die Gewöhnung und das Trainieren des „optimalen Tötens“ die Gefahr, „dass sich insgesamt die Einstellung zur Gewalt verändert und die Hemmschwellen sinken“, begründete Zöllner seinen Vorstoß.

Tja, wir wollen auch nicht, dass Jugendliche sich ans Trainieren des optimalen Tötens gewöhnen, und Killerspiele sind sicherlich nicht das, womit Heranwachsende sich beschäftigen sollten. Aber so betrachtet müsste man vor allem dafür sorgen, dass die gewaltverherrlichenden Sendungen aus dem arabischen Raum nicht via Sattelit in die Kinderprogramme der Zuwanderer gelangen. Auch den Koran müsste man konsequent verbieten, da er Gewalt verherrlicht und ungleich mehr Menschen inspiriert als Gewaltspiele. Das allerdings sieht der Senator völlig anders:

„Wir müssen Migration als Chance begreifen, statt ständig über die Probleme zu klagen“, forderte Zöllner. Die Sprachkurs-Konzepte sollten überprüft werden. Schule müsse den kulturellen Hintergrund zum Beispiel von vietnamesischen oder türkischen Jugendlichen annehmen und dies auch als Chance zu kultureller Vielfalt begreifen.

Schon klar, Migranten sind nur Chance, Probleme mit ihnen gibt es gar nicht und wenn doch, dann sollen wir nicht drüber reden. Erfreuen sollen wir uns an dieser Bereicherung unseres Leben durch Pflege einer „Kultur“ der Gewalt und Unterdrückung. Und dann betreibt er noch Volksverblödung von der ganz üblen Sorte: Damit niemand auf die Idee kommt, mit „Migranten“, die uns keine Probleme bereiten, wären nur Moslems gemeint, bringt er mal eben noch die Vietnamesen ins Spiel.

(Spürnase: Koltschak)

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Orkan Kyrill: „Gefühlte Katastrophe jenseits der realen“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Werden die uns heimsuchenden Naturkatastrophen, wie jüngst der Orkan „Kyrill“, tatsächlich immer schlimmer? Sind sie allesamt Vorboten des nahenden Weltuntergangs, Beweise für die menschgemachte Klimakatastrophe, die in erster Linie selbstverständlich die Amerikaner mit ihrem Präsidenten Bush zu verantworten haben? „Nein“, sagt Ulli Kulke [19] in der Welt. „Kyrill“ war nicht der schlimmste Wintersturm seit Jahrzehnten. Er war genau das Gegenteil.

Es funktioniert aber perfekt die gefühlte Katastrophe mit ihrem schon Tage vorher anlaufenden Warnsystem und einer umfangreichen Berichterstattung, die auch dann wie geschmiert läuft, wenn eigentlich gerade nichts zu sehen ist. Dann zeigt man eben Fahnen, die im Wind flattern oder Einsatzkräfte in Wartestellung.

Der Orkan „Kyrill“ hat eine Schneise der Verwüstung durch Europa geschlagen und mindestens 43 Menschen in den Tod gerissen. Bei einem der schwersten Stürme der vergangenen 20 Jahre waren allein in Deutschland elf Todesopfer zu beklagen. Aber war der Sturm wirklich schlimmer als andere vor ihm?

Es gab Tote, Verletzte und gewaltigen Sachschaden. „Kyrill“ war ein katastrophaler Sturm. Aber bei Weitem nicht der schlimmste. Und die Stürme in unserem Land wurden in den letzten Jahrzehnten keinesfalls „immer häufiger, immer stärker“, auch wenn eine Nachrichtenagentur ihre Auflistung so überschrieb, weil viele es so lesen wollen.

Die Aufstellung selbst ergab nämlich genau das Gegenteil. Allein in den Siebzigerjahren wurde Deutschland von vier Winterstürmen verheert, die jeweils zwischen 27 und 50 Todesopfer forderten, zum Teil mit Windgeschwindigkeiten weit über denen vom Donnerstag. Von der Sturmflut im Februar 1962 oder Orkanen früherer Jahrzehnte ganz zu schweigen.

Eines allerdings ist neu: die gefühlte Katastrophe jenseits der realen. Anders als früher funktioniert das Warnsystem, können sich Katastrophenschutz und Medien Tage vorher auf die Katastrophe einstellen. Wie auch die Menschen selbst, die Katastrophenkonsumenten, die Debattierrunden.

So war man am Donnerstagabend auf beiden Seiten des Fernsehschirms pünktlich und bestens vorbereitet: Sondersendungen am laufenden Band. In denen allerdings kaum Katastrophenbilder zu sehen waren, auch weil eben doch weniger geschehen war als erwartet. Stattdessen kaprizierte man sich auf leere Straßen, auf Schutzmaßnahmen: Es war viel die Rede davon, dass die Bahn flächendeckend stoppte, Behörden ihre Beamten mittags nach Hause schickten, Schulen sturmfrei gaben.

Wir waren Zeuge einer Art Katastrophenschutzübung im ganzen Land. Etwas nie Dagewesenes. Auch dies erhöhte den „Thrill-Faktor“ der gefühlten Katastrophe: Es wird immer schlimmer.

Die Maßnahmen, die Empfehlungen, die Stilllegungen verhinderten – verstärkt durch die Gelassenheit vieler Bürger – gewiss manchen Schaden. Ein Zeichen dafür, dass die Stürme immer schlimmer werden, sind sie nicht. Ganz im Gegenteil.

Die umfangreichen Warnungen haben sicher Menschenleben gerettet. Das ist die gute Nachricht. Warnungen und Berichte sollten allerdings nicht dazu dienen, Hysterie und irrationale Ängste zu schüren.

Und völlig unerwartet gibt es auch eine Stimme der Vernunft [20] bei focus, geschickt von spital8katz:

Kaum fegt ein Orkan über Deutschland, melden sich Meteorologen zu Wort, die eine drohende Klimakatastrophe prophezeien. Vieles darunter ist reine Panikmache.

Dieser Winter ist warm, überdurchschnittlich warm. Der Orkan „Kyrill“ wütete in Europa und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Doch genauso wenig wie die Rekordtemperaturen im vergangenen Jahr ein Hinweis auf den Klimawandel waren, belegen die jetzigen Stürme, Sturmfluten und warmen Wintertemperaturen eine drohende Klima-Katastrophe.

Denn Wetterphänomene sind im Gegensatz zum weltweiten Klima ausschließlich lokal. Das zeigen folgende Szenarien: Während Europa im Januar vergangenen Jahres unter einer dicken Schneedecke versank, kämpften die Menschen im arktischen Spitzbergen mit hohen Temperaturen und schmelzenden Schneemassen. Jeder Deutsche erinnert sich an die Rekord-Temperaturen im Juni 2006. Doch der wärmste Sommer weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war das Jahr 2005, das sich hierzulande als völlig unspektakulär erwies.

Dennoch nutzen Wetterpäpste, Umweltaktivisten und selbsternannte Klimaexperten jede Naturkatastrophe, um sich selbst oder ihre Organisationen in Erinnerung zu rufen. Einen Tag nach dem verheerenden Orkan „Kyrill“ prophezeite Jörn Ehlers vom WWF in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur, dass „wir in Zukunft öfter solche Stürme erleben“ werden. Würden die gewaltigen Stürme weiter zunehmen, sei das ein deutliches Indiz für den Klimawandel. In den Sondersendungen der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten entwarfen Experten ebenfalls drohende Klimaszenarien. Vieles darunter war reine Panikmache. Dass auch die Natur-Katastrophe häufig ausblieb – wie beispielsweise auf Sylt, fiel dabei oft elegant unter den Tisch.

Gut zu wissen, dass es sie gibt, diese Ansichten und dass sie auch abgedruckt werden.

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Unwort des Jahres 2006: „Freiwillige Ausreise“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Die gutmenschliche Jury bestehend aus dem emeritierten Frankfurter Germanistik-Professor Horst Dieter Schlosser, den Sprachwissenschaftlern Margot Heinemann (Görlitz-Zittau), Nina Janich (Darmstadt) und Martin Wengeler (Düsseldorf), sowie den Journalisten Mario Scalla (Hessischer Rundfunk) und Michael Sommer (ZDF) als „Vertretern aus der Sprachpraxis“ hat sich für den Begriff „freiwillige Ausreise“ als Unwort des Jahres 2006 [21] entschieden. Es wird mit der Wahl dieses Begriffes die Tatsache beklagt, dass viele abgelehnte Asylbewerber vor einer Abschiebung unter Zwang selbstständig in ihre Heimat zurückkehren würden.

„Unterschicht“ ist das in diesem Jahr am häufigsten vorgeschlagene Wort, gefolgt von „(abgehängtem) Prekariat“, „Gesundheitsreform“ und „Problembär“. Unter den seltener genannten Vorschlägen befand sich „Herr Professor Joschka Fischer“. Chancen haben auch Begriffe wie „kindgerechte Abschiebung“, „Kleinvoliere“ für Kleinstkäfige in der Massenhühnerhaltung, „Multikultischwuchtel“ zur Diskriminierung bestimmter Politiker und „Neiddebatte“ als Verhöhnung der Kritik an hohen Managergehältern. Hinter vielen Nennungen dieses Jahres steckt nach Schlossers Ansicht die Angst der Bürger vor dem sozialen Abstieg.

Bei der Politik, der wir seit Jahren ausgesetzt sind, kein Wunder. Aber die Angst der Bürger dieses Landes ist natürlich deutlich weniger wichtig, als die Tatsache, dass nicht alle Menschen der Welt bei uns und von uns leben können. Schließlich:

„Einige Begriffe sind hart an der Grenze zur Verletzung der Menschenwürde, und manchmal ist der Tatbestand bereits erfüllt.“

Wir sind zerknirscht! Erfreut zeigte sich der Niedersächsische Flüchtlingsrat [22]:

Er werte die Auswahl „als eine Kritik nicht nur am Begriff, sondern auch an der zugehörigen Praxis deutscher Ausländer- und Flüchtlingspolitik“, sagte Geschäftsführer Kai Weber am Freitag in Hildesheim.

Deutsche Ausländerbehörden, Verwaltungsgerichte und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hielten die „freiwillige Ausreise“ von Flüchtlingen in fast jeden Staat dieser Welt für möglich, erklärte Weber. Dies gelte auch für Länder wie Afghanistan, den Irak oder Sri Lanka, in denen Bürgerkriege und Gewalt herrschten. „Wer von der Möglichkeit der ‚freiwilligen Ausreise‘ keinen Gebrauch macht, dem droht entweder die Abschiebung oder er wird mit einer Duldung abgespeist.“

Endlich wissen wir wieder, wie schlecht wir sind! Und da gibt’s dann sogar noch eins drauf:

Nach Ansicht des Niedersächsischen Flüchtlingsrates ist die deutsche Flüchtlingspolitik eine „Produktionsstätte von Unwörtern“, die Begriffe mit politischer Absicht verbiege und umdeute. So seien Lager zu „Gemeinschaftsunterkünften“ geworden. Ein Gesetz, das Asylsuchenden einen Großteil der Sozialleistungen entziehe, werde „Asylbewerberleistungsgesetz“ genannt.

Gut, dass wir uns endlich mal wieder richtig schlecht fühlen können. Komisch aber, dass Deutschland trotzdem eine solche Anziehungskraft auf Menschen in aller Welt ausübt!

(Spürnase: Koltschak)

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