Al Gore (Foto) hat in der vergangenen Nacht bekanntlich für seinen emotionalen Stimmungsbericht von der Klimafront „An Inconvenient Truth – Eine unbequeme Wahrheit“ gleich zwei Oscars bekommen. Kaum jemand erhielt bei der Oscar-Gala so viel Jubel wie der frühere US-Vizepräsident. Doch so mancher fragt sich: Lebt Gore wirklich das vor, was er uns Konsumenten nach außen hin so medienwirksam zu verkaufen weiß?

Beim Tennessee Center for Policy Research ist man jedenfalls der Meinung, dass Gore noch einen dritten Oscar verdient hätte – den für Scheinheiligkeit.

Gores Anwesen befindet sich im noblen Belle Meade-Stadtteil von Nashville. Geht man nach dem Elektrizitätsdienst von Nashville (NES), verbraucht es in einem Monat mehr Strom als der durchschnittliche amerikanische Haushalt in einem ganzen Jahr. Der ehemalige Vizepräsident fordert die Amerikaner in seinem Dokumentarfilm zum Energiesparen auf, vor allem durch eine Einschränkung des häuslichen Elektrizitätsverbrauchs.

Der Durchschnittshaushalt in Amerika verbraucht 10,656 kWh pro Jahr (Quelle: Department of Energy). Im Jahr 2006 hat Gore auf seinem Anwesen 221,000 kWh, also mehr als 20 mal soviel wie der nationale Durchschnitt, verschwendet. Allein im letzten August hat Gore 22,619 kWh verbraucht – und dabei mehr als doppelt soviel Elektrizität verprasst, wie eine amerikanische Durchschnittsfamilie im ganzen Jahr. Gores Stromrechnung beträgt im Monatsdurchschnitt $1,359.

Seit der Veröffentlichung von ‘An Inconvenient Truth’ hat sich Gores Energieverbrauch von durchschnittlich 16,200 kWh pro Monat in Jahr 2005 auf 18,400 kWh pro Monat im Jahr 2006 erhöht.

Zugegeben, der Lebensstil eines ehemaligen Vizepräsidenten kann eher nicht mit dem einer durchschnittlichen amerikanischen Familie verglichen werden. Allerdings ist der zwanzigfache Verbrauch von Strom dann doch mehr, als Gore selbst bei seiner Position zugestanden werden kann – zumal er, der gern austeilt, mit diesen Zahlen eher ein Beispiel für ‘Wein trinken – Wasser predigen’ ist.

Spürnasen: Urs und Nicole

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16 KOMMENTARE

  1. Immerhin wissen wir nun, dass man zur Rettung des Weltklimas eine Villa mit 8 Schlafzimmern benötigt.

  2. Natürlich bekommt er am meisten Applaus, er schwimmt schließlich gerade ganz oben auf der Welle des Zeitgeistes…

  3. Die Frage ist doch, leben unsere Industriekapitäne den Lohnverzicht vor, den sie ständig fordern? Oder unsere Parlamentarier die Sparsamkeit im Umgang mit Haushaltsmitteln? Oder unser Innenminister das Schützen der Verfassung?

    Der Unterschied von Wort und Tat. Das ist es, was mich immer so wütend macht.

  4. @ lebowski #6
    wenn man sich die kommentare zum sz-artikel durchliest, kommt einem das essen der letzten 4 wochen wieder hoch und man kann gar nicht mehr aufhören zu kotzen.

  5. @ 6 und 7 und an alle

    Schickt einen Kommentar an die SZ, ich habe schon.

    Ein Gegengewicht wäre das schon angebracht.

  6. #6

    Wer glaubt denn auch das bei Söder irgendwas „weit her“ ist. Aber der SZ wollte ich schon lange mal wieder schreiben.

  7. Das ist doch wie Joschka Fischer: Mit dem Benz bis kurz vors Ziel fahren, dann Fahrrad auspacken und die letzten Meter radeln …

  8. Ich muss auch immer lachen wenn sich AMI-Promis im Umweltschutz engagieren…

    Selber haben sie einen ganzen Fuhrpark in den Tiefgaragen ihrer Villenanwesen, jetten von einem Ort uzm anderen und nie kommt mal ein Journalist auf die Idee kritisch nachzuhaken…

    Wir leben in einer Welt der Scheinheiligen.

    „ein Baum ein Strick ein Nazigenick“ – und unser OB steht grinsend neben der grölenden Antifa-Meute.

  9. “Klimakiller” oder “Klimafreund” – Die Debatte um Al Gore

    Der Film “An inconvenient truth” zeigt auf eindrucksvolle Weise den menschlichen Einfluß auf den Klimawandel. Al Gore und die Produzenten des Films erhielten dafür meines Erachtens zu Recht den “Oscar”. Allerdings scheint sich…

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