Integration wird in Europa als das Gegenteil dessen verstanden, was sie eigentlich bedeutet. Wie auch Thomas Kielinger feststellte, wird „Integration“ absurderweise als „Akzeptanz des Andersseins“ interpretiert. Ein anschauliches Beispiel hierfür liefert jetzt die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Sie warb in einer „Integrationsvereinbarung“ für die Akzeptanz islamischer Kleidung bei Frauen, also des islamischen Kopftuchs.

Das Anliegen der Stadt war es, gemeinsame Regeln und Werte zu erstellen, die für alle gelten, egal, welcher Religionsgemeinschaft sie angehören. Außerdem wollte man Vorurteile abbauen, als man vor zwei Jahren beschloss, gemeinsam mit den Religionsgemeinschaften eine Intergrationsvereinbarung zu entwerfen. Mit „den Religionsgemeinschaften“ ist – wie in solchen Fällen üblich – ausschließlich der Islam gemeint. Den wollte man „aus den Hinterhöfen holen und für mehr Transparenz sorgen“. Und so zeigte uns die Stadt Wiesbaden, was sie unter „Integration“ versteht: Werbung für die Akzeptanz des Kopftuchs. So heißt es in

§ 7: Integrationsbemühungen der Stadt
(…)
4. wirbt die Stadt für die Akzeptanz von Frauen mit islamischer Bekleidung im gesellschaftlichen und Arbeitsleben.

CDU-Integrationsdezernent Peter Grella meint dazu, dass dieser Satz nur Mädchen mit Kopftuch bei Bewerbungen helfen sollte. Der Vorschlag für die Kopftuchwerbung war – wie sollte es anders sein – von moslemischer Seite gekommen. Besondere Brisanz erhält der Vorfall dadurch, dass die CDU-Landesregierung 2004 ein Kopftuchverbot für Beamtinnen beschloss.

Unsere Politiker können und wollen einfach nicht begreifen, dass das Kopftuch eben nicht nur ein Bekleidungsstück wie jedes andere ist, sondern für eine totalitäre Ideologie steht, die die Gleichberechtigung der Geschlechter ablehnt und somit einem Grundpfeiler unserer Gesellschaft feindselig gegenübersteht. Derartige Ideologien kann man nicht in eine freiheitlich-demokratischen Grundordnung integrieren. Man muss sie ablehnen – zumal die Kopftuchträgerin sich ja auch gar nicht integrieren will, sie will sich deutlich abgrenzen. In ihrem bemerkenswerten Kommentar in der Welt vom 01.11.2006 schrieb Mariam Lau:

Es gibt keine neutralen Kopftücher. Mag sein, dass eine Frau, die in einem anatolischen Dorf aufgewachsen ist und es seit Generationen nicht anders kennt, keine Feindseligkeit damit verbindet, sondern einfach das Gefühl, vollständig angezogen zu sein. Trotzdem ist es auch in ihrem Fall eine praktizierte Abgrenzung von der deutschen Gesellschaft; wie ja auch in der Tat sehr viele dieser Frauen kein Deutsch können und auch keinen Wert darauf legen.

Und die türkischstämmige Islamkritikerin Serap Cileli sagt:

Wenn vom Kopftuch der Musliminnen in Deutschland (und in Europa) die Rede ist, handelt es sich in der Regel nicht um ein Tuch, das über den Kopf gelegt und unter dem Kinn zusammengebunden wird oder das im Nacken so zusammengebunden ist so dass nur die Haare bedeckt sind. Ein Kopftuch, das vor Sonne, Sand oder Staub schützt. Sondern es handelt sich um eine moralische Zwangsjacke für muslimische Frauen. Es ist ein Zeichen der Islamisierung, ein Bekenntnis zu einer neuen nationalen Identität, ein Zeichen mangelnder Integrationsbereitschaft in die Mehrheitsgesellschaft. Das islamische Kopftuch – dieser völlig neue Ganzkörperschleier – ist und bleibt eine klare Absage an die westliche Gesellschaft und deren freiheitliche und demokratische Werte. Politiker/Innen in Deutschland, die häufig aus Naivität einem Kulturrelativismus huldigen, müssen radikal umdenken, sonst bleibt zu befürchten, dass durch die Re-Islamisierung der muslimischen Gesellschaft in Deutschland die Situation der Frauen sich noch weiter verschlechtern wird. …

Bedauerlicherweise hört niemand auf diese Stimmen. Dem Integrationsdezernenten Grella ist die Sache inzwischen peinlich, begriffen hat er sicher nicht, worum es geht. Er will den Satz nun am liebsten streichen. Die Moslemvertreter kündigten bereits Protest an.

(Spürnase: Florian G.)

» PI: Drei Leserbriefe an die Welt zum Thema Kopftuch

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