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Klimaschutz: Nie mehr Safari und Strand

Die Vorschläge zur Rettung des Klimas werden immer absurder – und destruktiver. Jetzt rufen öko-populistische Politiker dazu auf, künftig auf Fernreisen zu verzichten. Offenbar ist bei der aktuellen Klimahysterie niemand mehr bei Verstand und durchdenkt die Konsequenzen der Vorschläge. Was aus den Menschen in der dritten Welt wird, die im Tourismus ihre Existenzgrundlage haben, wird vollkommen ausgeblendet. Pseudo-Klimaretter erweisen sich als Hunger- und Armutsförderer und Umweltzerstörer.

Politiker aller Parteien versuchen die mittlerweile komplett irrationale Klimadebatte für sich als Profilierungsfeld zu nutzen. Im Wechselspiel mit den desinformierenden Medien treiben sie die Klimahysterie auf immer neue Gipfel der Absurdität.

Auf Flugreisen zu verzichten [1], ist ein guter privater Beitrag zum Klimaschutz“, sagte der Vizevorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Ulrich Kelber, der „Bild am Sonntag“. Urlaub in Deutschland oder im benachbarten Ausland sei sehr schön. „Und man kommt überall gut mit der Bahn ans Ziel.“

Ähnlich äußerte sich der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU). „Wir brauchen eine Veränderung im Lebensstil. Dazu gehört, dass wir wieder Qualität aus der Nähe schätzen lernen. Also lieber mal am Main entlangradeln, als eine Fernreise mit dem Flugzeug machen.“ Das bringe einem die Heimat näher und spare viele Tonnen CO2 ein.

Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Hinsken (CSU), legt den Deutschen Urlaub in der Heimat nahe: „Deutschland ist reich an Kulturschätzen und landschaftlich reizvollen Gebieten. Es schadet uns Deutschen nicht, wenn wir zwischendurch mal einen Urlaub im eigenen Land verbringen.“

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast empfiehlt, beim Urlaub auf den Klimaschutz zu achten: „Wir sollten immer genau wissen, was wir tun, und überlegen, dass es auch in Deutschland schöne Urlaubsregionen gibt“, sagte sie.

Hinter dem Vorwand der klimatischen Weltenrettung steckt natürlich die wirtschaftliche Überlegung, den Binnentourismus zu fördern. Man könnte aber auch positiv argumentieren, dass dank Klimawandel Urlaub in Deutschland erst schön wird. Denn sonnige Sommer sind in Deutschland immer noch rar, bzw. schönes Wetter ist im Regelfall eine kurze Episode. Aber positives Denken und formulieren ist nicht gefragt in diesen Zeiten kollektiver Klimairrationalität, die weiter angeheizt sein will.

Was wird aber nun aus Ländern der dritten Welt, die existenziell vom Tourismus leben?
Fallbeispiel Kenya:

Der Tourismus hat sich nach längerem Niedergang wieder erholt. Das Land braucht dringend diese Einkünfte aus wirtschaftlichen Gründen. Aber auch um das einzigartige, global herausragende Naturerbe dieses Landes zu bewahren. Denn Naturschutz kostet sehr viel Geld, und ist vielfach nur noch möglich, wenn die Bewahrung der Natur als Wirtschaftsfaktor positiv zu Buche schlägt. Genau das gewährleistet in Ländern wie Kenya der Tourismus, der nun aufgrund der Klimahysterie torpediert werden soll.

Nairobi – Kenya’s tourism sector [2]recorded a 51.9 percent growth and contributed 39.2bn Kenyan shillings (about $552mn) to the country’s GDP in 2005, said a top tourism official.

The tourism income increased dramatically from last year’s 25.8bn Kenyan shillings ($358mn), director of tourism, Wanjiru Munene, said at a ceremony to award nine winners of an essay competition on the country’s tourism industry.

The official said the sector provided 138 000 direct and 360 000 indirect jobs and that tourist arrivals rose from 1.4 million in 2004 to almost 1.6 million provisionally in 2005.

Munene attributed the growth to the ministry’s product development and marketing efforts that saw an impressive 18.7 percent growth in international visitors.

Und diese Anstrengungen und Erfolge der kenyanischen Regierung würden zunichte gemacht nur um einen aufgrund seiner Geringfügigkeit nicht einmal meßbaren Einspareffekt in der globalen CO2-Emission zu erzielen. Und das obwohl nicht einmal abschließend geklärt ist, daß die CO2-Emissionen tatsächlich die Horrorszenarien des IPCC zur Folge haben. (Viele Fakten sprechen für das Gegenteil wie z.B. zunehmende Niederschläge im Sahel) Doch die mutwillige Zerstörung der Tourismusindustrie hätte mit Sicherheit äußerst destruktive Auswirkungen auf Mensch und Natur.

Ganz nebenbei gesagt widerspricht dieser Ökoaktivismus dem Gedanken der Völkerverständigung und zielt völlig sinn- und nutzlos ab auf eine Reduktion der Lebensqualität von uns allen.

Ein weiterer, äußerst fragwürdiger Aspekt der Klimahysterie ist der CO2-Ablaßhandel über Atmosfair, der natürlich von der Ökopriesterschaft dringend empfohlen wird.

Wer dennoch fliege, sollte mit einer freiwilligen Zahlung, etwa an Atmosfair, dafür sorgen, dass zum Ausgleich für den CO2-Ausstoß Klimaschutzprojekte finanziert werden könnten. „Pauschalreise muss künftig bedeuten: Halbpension mit Klimaschutz“, sagte Künast.

Wer den Rat von Künst befolgt fühlt sich vielleicht als besserer, moralisch höherwertigerer Mensch gegenüber seinen Mitfliegern, die den Öko-Ablaß vernünftiger Weise verweigern.

Experten bezweifeln, dass Klimaabgaben bei den entsprechenden Projekten ankommen und dass damit die CO2-Emissionen [3] gesenkt werden.

Weitere Informationen
Umweltexperten haben Kritik am florierenden Handel mit CO2-Zertifikaten geübt. „Eine aktuelle Studie der amerikanischen Tufts-Universität belegt, dass bei professionellen Firmen im Mittel nur 43 Prozent des Geldes in den Projekten ankommt“, bemängelte die Expertin Jutta Kill von der internationalen Umweltorganisation FERN im FOCUS. Überdies sei oft unklar, wofür die freiwillige Umwelt-Abgabe verwendet wird und ob damit tatsächlich CO2-Emissionen gesenkt werden. „Die Sinnhaftigkeit solcher Klimaschutzprojekte in fernen Ländern ist nicht geklärt“, so Kill zu FOCUS.

Wer etwas Gutes tun will, ist besser beraten grade Atmosfair kein Geld zu überweisen, sondern bevorzugt Spenden für konkrete Projekte wo man weiß wo das Geld seine Wirkung entfaltet.

Zu befürchten ist aufgrund der Erfahrung mit allen Politikern und deren medialen Verstärkern, daß es nicht lange bei freiwilligen Öko-Abgaben bleiben wird. Mit dem Argument „es geht um die Rettung der Welt“ kann man praktisch jede Zwangs- und Repressionsmaßnahme rechtfertigen. Hier sind extremsten, totalitären, faschistoiden Strukturen argumentativ die Tore aufgestoßen worden. Diese Chance werden sich die Machtbessesenen der UNO, der EU und der deutschen Politik nicht entgehen lassen. Zumal die Akzeptanz für finanzielle Belastungen zu Gunsten von Öko-Scheinlösungen bei der inzwischen vollkommen desinformierten Bevölkerung stark vorhanden ist.

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Gerhart Baum – der nächste Terroristenfürsprecher

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Bei Sabine Christiansen hat Bettina Röhl den links-liberalen Ex-Innenminister Gerhart Baum [4] (FDP, Foto) mit seiner Dummschwätzerei zur Problematik der vorzeitigen Haftentlassung von RAF-Terroristen alt aussehen lassen [5]. Das will der nicht noch einmal erleben, und so gibt er jetzt lieber ein Interview [6] in der taz. Attacken gegen die von ihm ausgeübte links-liberale Politik weist er zurück. Die Zerschlagung der RAF sieht er nicht etwa als direkte Folge des höheren Fahndungsdrucks durch schärfere Gesetze und Festnahme der Hardliner, sondern in seinen „Dialogen“ mit dem Sympathisantenumfeld. Härtere Gesetze, so lernen wir, untergraben den Rechtsstaat – nicht etwa der Terror der RAF.

taz: Herr Baum, warum wird die RAF-Debatte derzeit wieder mal mit so hohem emotionalem Einsatz geführt?

Gerhart Baum: Die Taten waren sehr brutal. Und es gibt die Bilder, an denen sich Gefühle entzünden. Vor allem aber bestehen die politischen Fronten auch heute noch. In den 70ern stand die reformorientierte Fraktion – die Brandt-SPD, die FDP, Teile der Protestbewegung – den Konservativen gegenüber, die behaupteten: „Der Terror ist auf eurem linken, linksliberalen Nährboden gewachsen. Und ihr wollt keine wirksamen repressiven Instrumente schaffen, um ihn zu bekämpfen.“ Diese alten Schützengräben sind heute wieder geöffnet.

Wer hat sie geöffnet?

Stoiber klang vorgestern in Passau doch wie Strauß in den 70er-Jahren. Wenn er fordert, lebenslänglich von 15 auf mindestens 20 Jahre Haft zu verlängern, dann entspricht das dem Muster, den Volkszorn gegen grundlegende Verfassungsprinzipien zu mobilisieren.

Stoiber will auch eine Art Talkshow-Verbot für ehemalige Terroristen …

Das ist absurd. Es gab doch auch Exterroristen, wie etwa Klaus Jünschke, die öffentlich aufgetreten sind und sehr wichtige, selbstkritische Beiträge geleistet haben. Außerdem glaube ich, dass viele wissen wollen: Was sind das für Menschen, die so schwere Schuld auf sich geladen haben und so lange im Gefängnis waren? Denken Sie an das Interview von Günter Gaus mit Christian Klar. Natürlich war das von öffentlichem Interesse.

Innenminister Schäuble hat kürzlich gesagt: Die RAF war eine gewaltversessene Mörderbande – und sonst nichts.

Natürlich war sie das – aber nicht nur. Es war damals richtig, zu fragen, ob gesellschaftliche Fehlentwicklungen etwas mit der RAF zu tun hatten. Selbstverständlich nicht, um so Morde zu rechtfertigen, sondern um die RAF besser zu verstehen. Das hat damals auch Kardinal Ratzinger gesagt.

Ja, so sieht die RAF sich selbst auch. Gesellschaftliche Fehlentwicklungen. So macht man aus Mördern lauter Robin Hoods, die ihren Kampf gegen die Übermacht des fehlentwickelten Staates verloren haben und somit – zumindest auch – aus politischen Gründen einbuchtet wurden .

Ist die RAF-Debatte auch ein Versuch der Union, ziemlich billig zu zeigen, wie konservativ sie ist? Sie hat in der großen Koalition ja momentan echte Probleme, sich von der SPD abzugrenzen.

Es sieht so aus. Vor allem die CSU neigt dazu, den Terrorismus – und auch die Opfer – politisch zu instrumentalisieren. Das funktioniert allerdings nicht immer, wie man an der Wahl 1980 sehen konnte, als Strauß gegen Schmidt verlor. Da hat die CSU versucht, uns Sozialliberale zum Sündenbock für den Terror zu machen. Ohne Erfolg.

Die Konservativen meinten damals, sie wären als Innenmininister zu lasch. Dabei gab es ja viel Repression. In RAF-Prozessen durfte ohne Angeklagte verhandelt werden, die Angeklagten saßen teilweise sehr lange in Einzelhaft, es gab die Lex RAF, die Verteidigerrechte einschränkte, und das Kontaktsperregesetz. Hat der Staat damals überreagiert?

Ja. Es sind Sondergesetze geschaffen worden, die übrigens nie auf ihre Effizienz überprüft wurden. Das Kontaktsperregesetz ist in meiner Amtszeit entschärft worden, sodass es keine totale Kontaktsperre für Häftlinge mehr gibt. Und wir haben damals Fahndungsmethoden abgeschafft, die viele unbeteiligte Bürger erfassten.

So ein Guter! Hat den Terroristen Hafterleichterungen verschafft!

Aber richtig ist: Seit den RAF-Gesetzen gibt es eine schleichende Erosion unserer Grundrechte, verstärkt seit dem 11.September 2001. Der Ausnahmezustand wurde zur Regel. Die Antiterrorgesetze seit 2001 zeigen, dass wir aus der Auseinandersetzung mit der RAF das Falsche gelernt haben.

Nun ist es raus! Nicht der Terror, sondern die Gegenmaßnahmen gefärden den Rechtsstaat. Und nun kommt die ultimative gutmenschliche Allzweckwaffe: Der Dialog:

Sie haben damals auch versucht, einen Dialog mit dem RAF-Umfeld zu führen. War das erfolgreich?

Ich glaube ja. Ein Dialog mit den RAF-Tätern war ausgeschlossen. Aber notwendig war der Versuch, mit Sympathisanten zu reden und die zu erreichen, die zweifelten. So haben wir es geschafft, das Unterstützerfeld auszutrocknen. Es gab ja viele, die Sympathien für die RAF hatten – neben einer sehr kleinen Gruppe, die die RAF direkt unterstützt hat. Wir haben zu lange nur auf Polizei und Justiz gesetzt – und zu spät versucht, die Sprachlosigkeit zu überwinden und zu zeigen, dass der Staat reformfähig ist. Und so Leute vom Weg in die Gewalt abzuhalten.

Was hieß das konkret?

Wir haben Ende der 70er-Jahre, etwa für Astrid Proll, Brücken gebaut und mit solchen Signalen die Lage entspannt. Diesen Versuch haben später Antje Vollmer und Klaus Kinkel fortgesetzt.

Da ist der Mann aber stolz! Antje Vollmer [7] hat seine Methoden für gut befunden und fortgesetzt! Und man darf die RAF nicht nur negativ sehen, sie hat uns auch Positives gebracht:

Es gab in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der RAF also positive Lernprozesse?

Ja. In den 70ern haben wirklich manche den Kriegszustand gegen die RAF ausgerufen – und so noch zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Das war in den 80ern etwas anders. Als die RAF 1985 ihre bis heute unaufgeklärten Morde beging, war die öffentliche Reaktion nüchterner.

Den „Kriegszustand“ hat ja wohl die RAF ausgerufen – George Orwell [8] lässt grüßen! Und schwupps steigen die „politischen Häftlinge“ sogar zu „Kriegsgefangenen“ auf! Ganz sicher und selbstverständlich benutzt Baum ständig die Rhetorik der Linksradikalen.

Hätten Sie auch auf Dialog und Entspannung gesetzt, wenn es um Rechtsterroristen gegangen wäre?

Ja, ich würde immer versuchen, Leute, die noch erreichbar sind, von politischer Gewalt abzuhalten.

Was für eine Ohrfeige ins Gesicht der Angehörigen der RAF-Opfer! Die Geiseln der RAF-Mörderbande haben auch den Dialog versucht!

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The Stoning – eine Filmkritik

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

[9] Endlich ist er da: „The Stoning“ – ein Film, der sich kritisch mit dem Thema Steinigung im islamischem „Rechtssystem“ Scharia auseinandersetzt. Nachdem der geplante Kinostart seit mehr als einem Jahr immer wieder verschoben werden musste (unter anderem wurde Regisseur Harald Holzenleiter mehrfach mit dem Tode bedroht), ist der Film nun endlich als Kauf-DVD erhältlich. Von einem Kinostart in Deutschland ist nichts bekannt.

Ein Gastbeitrag von Uli E.

Dass „The Stoning“ überhaupt noch auf den Markt gekommen ist, grenzt fast an ein Wunder, wenn man die Vorgeschichte betrachtet. Bereits Anfang 2006 war der Film fertig für den Kinostart und sollte auf der Berlinale vorgestellt werden. Aufgrund von Protesten und Drohungen aus islamischen Kreisen wurde er allerdings aus dem Programm genommen, obwohl der Regisseur unter diesem Druck bereits Entschärfungen vorgenommen hatte. Der Skandal blieb wohl auch deswegen aus, weil sich die Betroffenen aus Angst um ihr Leben nicht vor die Presse trauten. Der für den 8. November 2006 geplante Verkaufsstart der DVD wurde ebenfalls verschoben – nach offiziellen Angaben, um dem Weihnachtsgeschäft aus dem Weg zu gehen, das traditionell eher familienorientiert sei…

„The Stoning“ erzählt in Rückblenden die Geschichte der Amerikanerin Catherine, die im Iran mit ihrem iranischen Ehemann lebt. Nachdem sie von einem Nachbarn vergewaltigt wurde, rät ihr Rechtsanwalt dazu, die Sache auf sich beruhen zu lassen, da sie anderenfalls Gefahr laufe, wegen Ehebruchs verurteilt zu werden. Sie folgt dem Rat, muss aber, da sie durch die Vergewaltigung schwanger geworden ist, abtreiben. Deswegen wird sie zu 25 Peitschenhieben und einem Jahr Isolationshaft verurteilt. Während der Haft wird sie in Abwesenheit und ohne Möglichkeit, sich zu verteidigen wegen Ehebruchs schuldig gesprochen. Ihre Freunde beginnen einen aussichtslosen Kampf um ihr Leben.

Der Film zeigt in drastischen und bedrückenden Bildern die Unmenschlichkeit, Gnadenlosigkeit und Korrumpierbarkeit des islamischen „Rechtssystems“, obwohl unnötigerweise mehrfach darauf hingewiesen wird, dass nur die Form der Strafe, nicht aber das zugrundeliegende Rechtssystem kritisiert werden soll. So beginnt der Klappentext der DVD mit den Worten: „Bei allem gebotenen Respekt vor dem Iran und allen anderen islamischen Ländern, in denen heute noch Steinigungen stattfinden…“. An derselben Stelle wird dann auch George W. Bush mal wieder als Urheber des „Feindbildes Islam“ hervorgehoben – Gutmenschliche Zugeständnisse, die durch den folgenden Film ad absurdum geführt werden und die wohl dem mörderischen Druck der Mullahs geschuldet sind. Dass man Strafen nicht losgelöst vom Rechtssystem und das Rechtssystem nicht losgelöst von der Gesellschaft betrachten kann, wird im Film mehrfach ignoriert. Das suggeriert, dass nur die Strafe Gegenstand der Kritik sei, nicht aber ein vormittelalterliches Rechtsverständnis, das Opfer zu Tätern erklärt und Frauen als Menschen dritter Klasse behandelt. Ehrlicher und mutiger wäre es gewesen, klarzustellen, dass unmenschliche Strafen unmenschlichen Gesellschaften entspringen und dass die Scharia ein grausames Unrechtssystem darstellt, gegen das sich die zivilisierte Welt mit allen Mitteln zur Wehr setzen muss.

Leider leidet die DVD unter einigen Schwächen, die dem Film einen Teil seiner Intensität nehmen. So ist die Handlung dramaturgisch nicht immer logisch aufgebaut und an einigen Stellen gleitet sie in ihren Nebensträngen sogar ins Unglaubwürdige ab. So hätte man auf den terroristischen Befreiungsversuch durch Catherines Ehemann gut verzichten können – der vergebliche Kampf gegen ein fundamentalistisches Mullah-Regime wäre wesentlich authentischer gewesen. Auch die deutsche Synchronisation ist nicht immer gelungen. Die Stimmen wirken seltsam distanziert und passen sich der Situation nicht an. Einige wichtige, in arabisch gesprochene Passagen sind weder synchronisiert noch untertitelt, sodass der Zuschauer nur raten kann, um was es gerade geht.

Eher mau sind auch die Extras. Außer zwei kurzen Textbeiträgen, die sich Prolog und Epilog nennen, gibt es noch den Titelsong und den Trailer – zu wenig für einen Film mit einem so heißen Thema. Hier hätte das Filmteam die Gelegenheit gehabt, die Entstehungsgeschichte, die Anfeindungen, die Morddrohungen zu dokumentieren. So hätten auch unverbesserliche Gutmenschen erfahren, was der Islam unter Meinungsfreiheit versteht. Schade, dass diese Chance vertan wurde. Sehr gut ist dann wieder die Ausstattung der DVD. In einer hochwertigen Buchbox erhält man nicht nur die DVD mit dem Film, sondern als Zugabe auch noch zwei Audio-CDs mit dem Hörbuch „The Stoning“ nach Freidoune Sahebjam. Allein das Hörbuch, das inhaltlich keinen Bezug zum Film hat, kostet bei Amazon über 10,00 Euro.

Fazit: Ich habe die DVD-Box bei Karstadt in Berlin für 9,99 Euro gekauft. In Anbetracht des Lieferumfangs geradezu ein Schnäppchenpreis. Trotz der genannten Ungereimtheiten und Schwächen zeigt der Film ganz deutlich, was vom islamischen „Rechtssystem“ zu halten ist – nämlich nichts. Als Zuschauer bleibt man hilflos und betroffen zurück. Ideal für einen Videoabend mit gutmenschlichen Freunden, wenn diese mal wieder von „Islam heißt Frieden“ oder der „wunderbaren Religion“ faseln. Unbedingt kaufen!

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