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Nachricht auf AB: „Ich hoffe, dass das irgendwann mal in Ihren Dickschädel geht!“

Heute erhielten wir eine nette Anrufbeantworter-Nachricht eines moslemischen PI-Lesers (Audio-Datei herunterladen [1]): „Ja, hallo! Sie sind anscheinend zuständig für diese Seite, die anscheinend massiv gegen den Islam hetzt und gleichzeitig diese ekelhaften Karikaturen veröffentlicht. Also, ich weiß nicht, was Sie damit bezwecken sollen. Aber Sie können uns Muslime nichts anhaben. Wir sind hier in Europa auf dem Vormarsch und ich hoffe, dass das irgendwann mal in Ihren Dickschädel geht! Vielen Dank.“

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Zeit thematisiert moslemischen Antisemitismus

geschrieben von PI am in Islam | Kommentare sind deaktiviert

Auf PI haben wir immer wieder [2] auf den erschreckenden Antisemitismus in moslemischen Kreisen hingewiesen, der in den Medien normalerweise kein Thema ist (unter anderem hier [3], hier [4], hier [5] oder hier [6]). Judenhass hat von rechtsradikalen Glatzköpfen zu kommen.

Ihn zu thematisieren, wenn die Antisemiten Moslems sind, macht einen merkwürdigerweise automatisch zum „Rassisten“ oder „Rechtspopulisten“. Auch das großzügige Hinwegsehen über den islamischen Judenhass durch links-grüne und liberale Multikultis, deren Gedankengut ja selbst sehr oft von einem als Israelkritik getarnten Judenhass durchtränkt ist, haben wir kommentiert [7]. Heute nun greift Jürgen Krönig in der Zeit das Thema mit bemerkenswerter Klarheit [8] auf. Wir bringen einige Auszüge aus dem hervorragenden Beitrag, der wie eine Zusammenfassung unserer Artikel erscheint.

Vor ein paar Wochen sollte der deutsche Politikwissenschaftler Mathias Küntzel in Leeds einen Vortrag über islamischen Antisemitismus halten. Es kam nicht dazu. Die Leitung der Universität setzte den Vortrag kurzerhand ab, aus Sicherheitsgründen. Das Thema galt als zu „kontrovers“, weil sich muslimische Studenten im Vorfeld beschwert hatten. Das reichte.

Nach ähnlichem Muster wird offenkundig auch an englischen Schulen verfahren. Eine Untersuchung des Erziehungsministeriums erbrachte jetzt, dass Lehrer den Holocaust vom Unterricht absetzen, weil sie Konflikte vermeiden wollen. Sie fürchten die Auseinandersetzung mit muslimischen Schülern, die antisemitisch orientiert sind und den Holocaust leugnen. Aus dem gleichen Grund wird an vielen Schulen im Geschichtsunterricht für 11- bis 14-Jährige auf die Behandlung der Kreuzzüge verzichtet. Die Studie befand, Lehrer seien nicht gewillt, gegen „emotional aufgeladene, höchst problematische Versionen“ bestimmter historischer Ereignisse anzugehen, mit denen „muslimische Schüler zu Hause, in ihrer Umgebung oder an Orten des Gebetes aufwachsen“. (…) Dennoch liefert die Untersuchung ein Indiz dafür, dass antisemitische Auffassungen in den muslimischen Minoritäten Europas weit verbreitet und unter jungen Muslimen besonders ausgeprägt sind. So betrachten nach einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr knapp 40 Prozent der britischen Muslime Juden als „legitime Ziele im Kampf für eine gerechte Ordnung im Nahen Osten“. Ein zutiefst beunruhigender Befund, nicht nur für Juden. In Frankreich hat die Welle der Angriffe jugendlicher Franzosen arabischer Herkunft auf jüdische Bürger weiter zugenommen. Berichtet wird darüber eher spärlich. Seit Islamisten und nicht Rechtsextremisten Hatz auf Juden machen und Terroranschläge gegen sie verüben, hält sich die Aufregung in Grenzen. (…) Der klassische Antisemitismus von rechts, schmuddlig und rassistisch, spielt in Europa nur noch eine untergeordnete Rolle. (…) Doch zugleich nimmt quer durch Europa ein Antisemitismus zu, der aus neuen Quellen gespeist wird. Einmal reflektiert sich darin die stetig wachsende Zahl muslimischer Einwanderer. Zum anderen entspringt der neue Antisemitismus einer veränderten Einstellung des linken und linksliberalen Milieus. Man bedient sich neuer Begriffe, um diesen Trend zu erfassen. In Großbritannien wird seit einiger Zeit von „Judaophobie“ gesprochen, ein unscharfer Begriff, in dem „Antizionismus“, die Verdammung der Palästinapolitik Israels und ein generelles Gefühl der Antipathie gegen Juden zusammenfließen. Oder man spricht vom „neuen“, vom „linken Antisemitismus“, der vielleicht besser „Antizionismus“ genannt werden sollte. (…) Aus radikaler linker Perspektive war also schon die Gründung Israels ein Sündenfall. Je klarer sich herauskristallisierte, dass der jüdische Staat seine Interessen ruppig, notfalls auch mit kriegerischen Mittel verfolgte, desto mehr wuchs die Abneigung. Die enge Verbindung Israels mit der „imperialistischen“, kapitalistischen Supermacht USA stellt für die Linke den zweiten Sündenfall dar. Das linksliberale Milieu, nach dem Scheitern des Kommunismus seiner Utopie beraubt, aber deshalb nicht weniger „antiimperialistisch“ und „antikapitalistisch“, gab sich fortan noch stärker dem „Selbsthass“ auf den Westen hin. Damit untrennbar verbunden ist ein vehementer Antiamerikanismus, der zugleich auf Israel projiziert wird, den Klientelstaat Amerikas. (…) Die existenzielle Bedrohung, der Israel ausgesetzt ist, wird in diesen Kreisen systematisch ignoriert. Zugleich wird die Gefahr, die der totalitäre Islam darstellt, entweder heruntergespielt oder ganz verneint. Und während Israel, die einzige liberale Demokratie des Nahen Ostens, hyperkritisch unter die Lupe genommen wird, springen dieselben Liberalen und Linken mit dubiosen Regimen, die Menschenrechte systematisch verletzten, äußerst sanft um. So beschließen akademische Verbände in Großbritannien immer wieder den Boykott israelischer Wissenschaftler und Universitäten, nicht aber aus China, Sudan oder Russland, obwohl beispielsweise Russland sehr viel mehr Menschen in Tschetschenien getötet hat als Israel in Palästina.

Es handelt sich bei diesem Artikel um einen Lichtblick in einer links-liberal und alternativ dominierten Medienlandschaft, der Hoffnung macht. Denn die Stimmen der Mahner werden langsam aber sicher mehr!

(Spürnasen: Voltaire, Klaus K. und Kjel)

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Kommunikation auf Anschlagisch

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

t=0,top=0′); return false“> [9]In der Süddeutschen Zeitung vom vergangenen Freitag dem dreizehnten vertritt Ethnologe Thomas Hauschild [10] die These, der Terror sei eine Sprache, die es zu entziffern gelte. Das „Netzwerk von al-Qaida hat sich zu einer Gegenöffentlichkeit gewandelt, in der man sich laufend eine Meinung über den Westen bildet und mit ihm zu kommunizieren versucht“, der aber immer das Dialogangebot in den falschen Hals bekommt.

Die Experten haben „nach einigem Zögern eingesehen, dass die Entführer von Hannelore Kraus und ihres Sohnes nicht aus reiner Geldgier handelten“, sondern dass es ihnen um mehr geht als Geldbeträge, die in einen Koffer passen. Der Vorgang sei „im Zusammenhang mit der Ermordung des Entwicklungshelfers zu deuten und dem direkten zeitlichen Zusammenhang mit dem Einsatz deutscher Tornado-Flugzeuge“, nun müssen wir die „Antworten finden, die al-Qaida uns stellt.“

Als Ethnologe sieht er die Welt natürlich aus seinem fachlichen Blickwinkel der ehemaligen Rassenkunde, aber wie rassistisch ist das jetzt? Zu behaupten, Explosionen und Mord wären nun einfach mal dieser Leute Sprache? Und die Attentäter wären eben diejenigen, die bei den Sprachtests gut abgeschnitten haben. Bin Laden wäre der Gruppensprecher einer minderbemittelten Abzweigung der Menschheit. Das heißt doch, an ihnen wäre die Ausprägung der Sprachfähigkeit evolutionär vorbeigegangen, sie können nicht anders, als sich unbeholfen bemerkbar zu machen, weil sie in einer stammesgeschichtlichen Babysprache steckengeblieben wären.

Aber rassistisch ist das erst, wenn man impliziert, wir hätten eine überlegene Artikulationsfähigkeit entwickelt, und die Aktionssprache als minderwertig klassifizieren würde. Ersetzen wir minderwertig durch benachteiligt, schon wird aus dem Rassisten der ethische Ethnologe. Denn erst dieses Deklassieren ist das Problem, das in den Anschlägen zum Ausdruck kommt, und verhindert den Dialog, zu dem das Angebot in etwas rabiater, aber um die erforderliche Aufmerksamkeit zu erzielen nötiger Weise unterbreitet wird.

Wir müssen Augen, Ohren und Herzen öffnen, um für diese Sprache empfänglich zu werden und um die Botschaften zu entschlüsseln, die uns mit den Anschlägen überbracht werden sollen. Es ist so einfach, wie jede andere Sprache zu lernen.

Werden Geiseln gefilmt, so liegt darin eine deutliche Medienkritik, die sinngemäß lautet: Euer Fernsehprogramm ist Mist. Ihr bringt immer nur Wiederholungen und seichte Fernsehfilme, in denen mittelmäßige Schauspieler vorhersehbare Geschichten spielen. Euere Trennung von U und E ist überholt. Lasst euch endlich mal was einfallen!

Explodierende Autobomben werden eingesetzt, um zu sagen: Der Individualverkehr ist Klimakiller Nummer 1. Statt Kohlendioxidemissionen zu reduzieren und auf vernünftige Techniken zu setzen, rast ihr über die Autobahnen, als wolltet ihr den eigenen Auspuffabgasen entkommen. Umdenken ist dringend notwendig.

Die Anschläge vom 11. September wurden zwar von Globalisierungsgegnern richtig interpretiert, sie aber fanden kaum Gehör. Deshalb musste die Botschaft für Frieden und Toleranz in Madrid und London wiederholt werden.

Fallen in der Türkei Mitarbeiter eines Bibel-Verlags Mordüberfällen zum Opfer, wird die subtile Botschaft bei uns wahrgenommen, allerdings erfahren die Attentäter davon wenig und fühlen sich erneut missverstanden. Wenn bei uns Vorträge zum Thema „Wieviel Amerika verträgt die Welt?“ abgehalten werden, nützt es nichts, wenn dieses an sich schöne Signal nicht bis in die arabische Welt vordringt. Die erfahren ja auch nur die schlimmen Sachen wie die Mohammed-Karikaturen.

Da wir nun wissen, wie der Dialog der Kulturen konkret aussieht, können wir endlich in ihn einsteigen. Das soll nicht heißen, dass wir uns der gleichen Sprache bedienen sollen, um unsererseits Fragen an die Partnerkultur zu richten. Zum Glück haben wir Übersetzer wie den Ethnologen Thomas Hauschild. Wir sollten ihn als Zeichen unserer Gesprächsbereitschaft in den Irak schicken. Auf das Dialogangebot dürften die al-Qaida-Vordenker ohne Zögern eingehen.

Vorabveröffentlichung eines Artikels von Nils Michael aus der nächsten Ausgabe des Pardon-Magazins [11] (erscheint Ende Mai).

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