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Berlin: Modellversuch Neuköllnisch

Jeder kennt die Probleme in den Ballungsgebieten deutscher Großstädte: Durch die vielfältige multikulturelle Durchmischung der Bevölkerung wird der Unterricht in den Schulen schwierig bis unmöglich. 30 Kinder, zehn Sprachen, Deutsch wird, wenn überhaupt, nur noch in Einzelfällen gesprochen und verstanden. Das muss anders werden, und so startete die Friederike-Kempner-Grundschule im Berliner Problembezirk Neukölln den Modellversuch „Neuköllnisch“ [1], eine Sprache für alle, damit das interkulturelle Miteinander noch besser wird als bisher. Grundkenntnisse werden in der Regel mitgebracht, und so läuft der Versuch erfolgversprechend an.

Kevin ist an der Reihe, und er tut sich schwer. Gerade hat Lehrerin Gunda Höffner dem Elfjährigen eine Aufgabe gestellt: „Kevin, übersetz das doch mal in Neuköllnisch: Ich geh jetzt ins Columbiabad, ein paar nette Mädchen treffen.“ Kevin stottert. „Isch geh, also, isch geh ins Columbiabad …“ „Nein“, unterbricht ihn die Lehrerin, „so geht das nicht. Murat, zeig ihm das doch mal!“ Murat verzieht ein wenig verächtlich den Mund: „Isch geh Kulle, weisstu, voll dem geiln Tussn klarmachen, Alde.“ Lehrerin Höffner ist begeistert. „Gut, Murat“, sagt sie und räuspert sich, „ultrakrass, ich schwör!“

Was wie die Parodie auf eine entgleiste Schulstunde aussieht, ist in Wirklichkeit ein pädagogischer Ansatz, der nicht zufällig in Neukölln erprobt wird: Die von jungen Türken und Arabern geprägte Jugendsprache wird bei Fünftklässlern der Friederike-Kempner-Grundschule im Rollberg-Viertel fächerübergreifend eingeführt. Der FU-Soziolinguist Friedhelm Zweifel, der das Projekt wissenschaftlich begleitet, erläutert den Ansatz: „Wir gehen davon aus, dass die von den Jugendlichen mit Migrationshintergrund entwickelte Verkehrssprache sich weiter ausbreiten wird. Darauf muss die Schule reagieren: Der Neuköllnisch-Unterricht, wie wir ihn nennen, verschafft nicht nur den Migrantenkindern Erfolgserlebnisse, sondern ist auch eine Herausforderung für die deutschen Kinder.“

Schaun wir mal, wie lange solche Meldungen noch auf den 1. April beschränkt bleiben – aber scheiß mir egal, isch schwör!

(Spürnase: spital8katz)

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Berlin: Modellversuch Neuköllnisch"

#1 Kommentar von Merkava Tank am 1. April 2007 00000004 12:05 117542910712So, 01 Apr 2007 12:05:07 +0100

Nicht nur, dass die Werbefuzzys unsere Sprache mit ihrem Denglisch schon verhunzt haben, soll die Sprache jetzt auch noch von Bildungsverweigerern bereichert werden. Die neue Sprache bekommt dann wahrscheinlich den Namen Deulamisch.

#2 Kommentar von Arwen am 1. April 2007 00000004 12:06 117542918712So, 01 Apr 2007 12:06:27 +0100

Fast hätte ichs geglaubt- wenn nicht am Ende der Hinweis auf den 1.4. gekommen wäre.

Traurig, oder?

#3 Kommentar von D.N. Reb am 1. April 2007 00000004 12:09 117542936812So, 01 Apr 2007 12:09:28 +0100

Ich wette, in 5 Jahren wird das eingeführt.

#4 Kommentar von spital8katz am 1. April 2007 00000004 12:19 117542999612So, 01 Apr 2007 12:19:56 +0100

@ #3

Aber auch als Abiturfach…!

#5 Kommentar von Merkava Tank am 1. April 2007 00000004 12:23 117543020812So, 01 Apr 2007 12:23:28 +0100

Ich hör schon im Budestag Sätze wie:

„Ah Alter, du willst misch anmachen? Pass auf du Schweinefresser, sonst isch ficke deine Mutter. Voll krass äh Mustafa, das Schwein von die Grüne wollte misch anpissen, aber nisch mit Ali von die deutsche Islampartei.

#6 Kommentar von zylix am 1. April 2007 00000004 12:28 117543049712So, 01 Apr 2007 12:28:17 +0100

„Modellversuch Neuköllnisch“ ist so gut, das muss (!) die Realität sein, das ist nie (!) und (!) nimmer (!) ein Aprilscherz.
Oder allenfalls und gerade noch (!) dieses Jahr. Nächstes schon nicht mehr.
Hat sich nicht der Berliner Abgeordnete Mutlu letztes Jahr so sehr dagegen gewehrt, dass „Deutsch auf dem Schulhof“ praktiziert wird? Das war kein allerdings kein Aprilscherz.

#7 Kommentar von webweb am 1. April 2007 00000004 12:49 117543179912So, 01 Apr 2007 12:49:59 +0100

Ihr habt mir einen schönen Schreck eingejagt.
Mitlerweile glaubt mann ja alles.
Aber 1.April.

#8 Kommentar von BlackBox am 1. April 2007 00000004 13:43 117543501101So, 01 Apr 2007 13:43:31 +0100

eyyyy lehrer was los paar auf die Fressen

#9 Kommentar von Wahr-Sager am 1. April 2007 00000004 14:15 117543693902So, 01 Apr 2007 14:15:39 +0100

Auch wenn das ein offensichtlicher Aprilscherz ist: Es ist schon lange ersichtlich, dass die Deutschen sich den Türken und Arabern anpassen müssen und Pläne bestehen, die türkische Sprache als Pflichtfach in Schulen einzuführen.

#10 Kommentar von Leserin am 1. April 2007 00000004 15:21 117544086203So, 01 Apr 2007 15:21:02 +0100

Ey Alder, eine voll krass Geschicht. Dem alte Tuss, isch schwör, hat gute Idee gehabt, kuck ma wie geil sich dem anhört. Voll krasse Entwicklung, Alder, weisstu wie isch mein!

#11 Kommentar von Mo Ping am 1. April 2007 00000004 15:23 117544101903So, 01 Apr 2007 15:23:39 +0100

Im ersten Momnt hab ich´s geglaubt. Ernsthaft!

#12 Kommentar von Wilhelm Entenmann am 1. April 2007 00000004 15:47 117544247903So, 01 Apr 2007 15:47:59 +0100

Aus irgendeinem Grund mag man bei dem Artikel einfach glauben, daß heute der 1. Mai 2007 und somit die Geschichte absolut wahr ist. 😉

#13 Kommentar von Leonardo am 1. April 2007 00000004 18:36 117545258606So, 01 Apr 2007 18:36:26 +0100

Man soll nicht nur immer alles in Frage stellen.
Da sieht man wieder wie wenig über Berlin bekannt ist.
In Berlin gibt es zur Zeit ca. 5 Umgangs-Spracharten auch Slang genannt.
1. Neuköllnisch ( Mischung aus Berliner slang west

#14 Kommentar von Leonardo am 1. April 2007 00000004 18:47 117545322206So, 01 Apr 2007 18:47:02 +0100

Nicht immer alles in Frage stellen. In Berlin gibt es zur Zeit ca. 5 Mundarten.

1. Neuköllnisch – Mischung aus Westberlinisch , Türkisch und Arabisch
2. Kreuzbergisch – Mischung aus Westberlinisch , Türkisch, Muselmanisch und Rothisch / greenisch
3. Pankowisch – Mischung aus Ostdeutsch , Polnisch , Russisch und Vietnamesisch
4. Prenzl-Bergisch – Mischung aus Ostdeutsch, Westberlinisch, Rothisch/greenisch und Antifaisch
5. Mittisch – Mischung aus Ostdeutsch, Westdeutsch, Muselmanisch, Antifaisch und faschistisch

Alle diese Sprachen haben sich in den letzten 17 Jahren herausgebildet und werden immer mehr im Akzent verstärkt. Eine Unterscheidung ist demjenigen der, der deutschen Sprache mächtig ist, ohne Hilfsmittel sofort gewahr.

Ciao Leonardo

#15 Kommentar von D.N. Reb am 1. April 2007 00000004 18:47 117545325906So, 01 Apr 2007 18:47:39 +0100

@#13 Leonardo

Wie war das gleich, warum der Turmbau zu Babel scheiterte? Weil Gott ihre Sprache verwirrte?

#16 Kommentar von Leonardo am 1. April 2007 00000004 18:53 117545359106So, 01 Apr 2007 18:53:11 +0100

Die ersten beiden Sprachen hören sich hart und kehlig an.
Die beiden nächsten werden meistens schnell und in einander gemischt gesprochen, wobei ein wohltuendender Klang entsteht.
Die letzte ist unangenehmste Sprache von allem, geprägt durch die Nähe zum Regierungssitz.

Ciao Leonardo

#17 Kommentar von D.N. Reb am 1. April 2007 00000004 19:00 117545404207So, 01 Apr 2007 19:00:42 +0100

Hart und kehlig? Orkse?

„Die letzte ist unangenehmste Sprache von allem, geprägt durch die Nähe zum Regierungssitz.“

Könnte die dunkle Sprache Mordors sein. 🙂

„Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“

Hört sich haarscharf nach Claudia Roth und Volker Beck an..

#18 Kommentar von Moggy am 1. April 2007 00000004 19:38 117545631707So, 01 Apr 2007 19:38:37 +0100

sehr schöner April-scherz, vielen Dank…;)

warten wir mal echt 5-10 jahre ab, dann kommen sicher außerhalb vom 1.4. vorschläge unserer selbsternannten „Eliten“, die dem o.g. ähneln.

vermutlich noch EU-gefördert gibts dann „integrationssprachkurse“ etc. für die deutsche rest-bevölkerung, damit sie sich in neuköllnistan zurechtfindet

#19 Kommentar von Marquis de Valambres am 2. April 2007 00000004 00:06 117547240612Mo, 02 Apr 2007 00:06:46 +0100

Kein Scherz (schon lange im freien Verkauf):
Michael Freidank „Kanakisch-Deutsch“ – Dem krassesten Sprakkurs ubernhaupt. Alder, was geht. Korreckte Preis! Ein CD.
Eichborn-Verlag, 2002, ISBN 3-8218-5168-6
„Cool, dass Du voll Bock auf konkrete Sprakkurs hast. Lernstu dem perverstesten Sprak wo gibt, isch schwör! Hier hastu dem erste Kanakisch-Sprakkurs auf SeeDe. Krass, Alder! Also mach Dich ma locker, un hör ma dem wo gesagt wird…“

#20 Kommentar von Mahner am 2. April 2007 00000004 17:02 117553336405Mo, 02 Apr 2007 17:02:44 +0100

Also ich hätte es zumidest nicht für unmöglich gehalten.
Es gibt irgendeinen türkischstämmigen ( sagt man doch so, oder ?) Schrifsteller,
der ist ernsthaft der Meinung, die Kanaksprach wäre ein großer kultureller Beitrag.