Gehts noch absurder? Bundeskanzlerin Merkel und Innenminister Schäuble haben ausdrücklich die Proteste gegen den G8-Gipfel – sprich: die Demonstrationen gegen sich selbst – begrüßt [1]. Natürlich nur die friedlichen! Beide zeigten sich begeistert (!) vom Engagement der Linksextremen Gutmenschen für Gerechtigkeit in der Welt, obwohl die oft gar nicht wissen [2], worum es eigentlich geht. Schäuble freute sich ausdrücklich über den Beitritt Geißlers zu Attac [3].
„Die Demonstrationen sind von der Bundesregierung erwünscht“, sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nun der „Bild am Sonntag“. Wenn Bürger „aufmerksam machen wollen, dass es nicht so weiter gehen kann mit Afrika oder mit der Klimapolitik, dann ist das nur zu begrüßen“, so der CDU-Politiker. Er beschäftige sich selbst intensiv mit diesen Fragen: „Die Spaltung der Welt, die Ungerechtigkeit wird mit der Globalisierung größer“. Jene, die zu Demonstrationen aufriefen, hätten nichts mit militanten G8-Gegnern zu tun, fügte Schäuble hinzu.
Woher weiß Schäuble das eigentlich so genau?
Ausdrücklich unterstützte Schäuble den Beitritt des früheren CDU-Generalsekretärs Heiner Geißler zum globalisierungskritischen Netzwerk Attac: „Mein Freund Heiner Geißler kann dort sehr viel Sachverstand einbringen.“ Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bewertete das Engagement der G8-Kritiker in ihrem wöchentlichen Podcast positiv. „Ich begrüße, dass viele Menschen durch Aktionen und Protest ihr Interesse an einer gerechten, menschlichen Globalisierung deutlich machen.
Anstatt dieses dumme Gerede von der westlichen Schuld an der Rückständigkeit vieler Länder nachzuplappern, sollte lieber auf die korrupten Despoten afrikanischer Länder wie zum Beispiel Robert Mugabe aufmerksam gemacht werden, die ihre Völker rücksichtslos ausbeuten und ins Elend treiben. Viele afrikanischen Länder sind reich an natürlichen Rohstoffen wie Erdöl, Gold oder Diamanten, und an ihrer Armut hat nicht der Westen, sondern haben die eigenen Regierungen alleine Schuld. Auch der Rückständigkeitsmultipklikator „Islam“ hätte mal eine Thematisierung verdient, statt sich bei „Für-nichts-gegen-alles“-Vertretern anzubiedern.
Ins selbe Horn bläst auch die katholische Kirche. Bischof Lehmann ist erschrocken – aber nicht etwa über die Militanz und Gewaltbereitschaft der Gipfelgegner, sondern über den Sicherheitszaun, der das Leben und die körperliche Unversehrtheit der Teilnehmer schützen soll.
„Natürlich erschrecke ich über den Metallzaun. Man hat schon den Eindruck, dass die für die Sicherheit Verantwortlichen derzeit außerordentlich nervös sind und sensibel reagieren.“
Und da sitzen sie nun alle in einem Boot: Die Roten, die Grünen, die Braunen, die Bundesregierung und die katholische Kirche. Vereint in ihrer Sorge über die Ungerechtigkeiten in dieser Welt und die Zukunft des Planeten. Was für ein Happening!
(Spürnase: Stefan H.)
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