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Kirchentag: Hai-Symbol sorgt für Verwirrung

Fischsymbol [1]Das Symbol des Evangelischen Kirchentags [2] (Bild links) vom 6. – 10. Juni in Köln, das von der Berliner Werbeagentur Scholz & Friends entwickelt wurde, sorgt für reichlich Diskussionsstoff. Geschäftsführerin Stefanie Wurst erläuterte dazu, aus dem bekannten Christensymbol, dem Fisch, sei mit einem Pinselstrich ein Hai geworden, der „auch mal Zähne zeigt.“ Der Hai stehe dafür, dass es „in einer orientierungslosen Zeit für die evangelische Kirche besonders wichtig ist, klare Standpunkte zu relevanten gesellschaftlichen, politischen und religiösen Themen einzunehmen, auch wenn sie manchmal weh tun.“

PI fand heraus, dass es vor einigen Jahren einen Aufkleber-Krieg in Kairo [3] gegeben hat. Koptische Christen in Ägypten brachten Fisch-Aufkleber auf ihren Autos an, um sich inmitten der islamischen Mehrheit zu ihrem Christentum zu bekennen. Einige Moslems konterten mit Hai-Aufklebern.

Eine damals 25-jährige Christin empfand die Wahl eines Haies, als wenn jemand sage: „Schau mich an, ich bin eine gewalttätige, blutige Kreatur“. Ein mit zwei Haien am Auto angetroffener Muslim erklärte dagegen selbstbewusst, dass die Christen mit dem Fischsymbol ihre Schwäche demonstrieren würden. Der Hai dagegen zeige, dass die Muslime die Stärksten seien.

Emad, a Muslim, laughed when asked about the competing symbols but was unapologetic about the two shark stickers on his car. „The Christians had the fish so we responded with the shark. If they want to portray themselves as weak fishes, OK. We are the strongest,“ said Emad, who would give only his first name.

Aufkleber-KriegIst die an dem Fischsymbol hinzugefügte Haiflosse nun ein Symbol dafür, dass das Christentum sich zu islamisieren gedenkt und ähnlich aggressiv auftreten möchte wie die Muslime? Oder will man demonstrieren, dass man zukünftig nicht mehr immer nur die andere Wange hinhalten wird und sich demütigen lässt, sondern auch stark sein und für die eigenen Überzeugungen kämpfen wird, statt sich einfach verschlingen zu lassen?

Wie auch immer: die skurrile Werbe-Aktion symbolisiert eine typisch deutsch-protestantische Umdeutung des Glaubens und der Kirche zu einer „gesellschaftspolitischen Initiative“. Nach der Bibel sollen Christen bekanntlich gerade nicht die Zähne zeigen, sondern Jünger sammeln, also Menschen zu Christen machen (Matthäus 28, 19; das Hauptverb in diesem Befehl Jesu ist das „zu Jüngern machen“). Außerdem werden die Jünger wie Schafe unter die Wölfe gesandt, also eher als Fische unter die Haie, nicht aber umgekehrt: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe“ (Matthäus 10,16).

So läßt sich allerdings eher der Glauben verbreiten, als Politik oder Gesellschaftspolitik machen. Der Kirchentag zeigt mit seinem Symbol was ihm wichtiger ist. Die Frage ist, ob da der Glaube nicht zum Zierrat für sehr weltliche Interessen verkommt.

» Jihadwatch: Christian fish, Muslim sharks

(Spürnase: Daniel O.)

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