KirchentagsfahneSehr geehrte Bischöfinnen und Bischöfe, Pfarrerinnen und Pfarrer, Religionslehrerinnen und Religionslehrer der EKD, die Eindrücke vom zurückliegenden Evangelischen Kirchentag veranlassen mich zu folgender Stellungnahme. Die evangelische Amtskirche hat schon seit langem Gott aus ihrer Mitte verloren. Ihre zentrale Aufgabe, nämlich die Verkündigung von Gottes Wort, den Dialog mit Gott und die Pflege der Beziehung zwischen Mensch und Gott, erfüllt sie nicht mehr.

Stattdessen ist sie oberflächlich geworden und läuft in der verzweifelten Suche nach Anhängern lieber den politischen Moden des Zeitgeistes hinterher und gibt allen möglichen Rand- und Interessengruppen ein Forum zur politisch gesellschaftlichen Betätigung. Das kann nicht ihr zentrales Anliegen sein.

Die evangelische Amtskirche ist kein Leuchtturm für geistig moralische Orientierung. Statt vom Glauben inspirierter, d.h. aus der Liebe zu Gott fließender Moral, gibt es nur politisch korrekte Billigkost und künstlich inszenierte Gefühligkeit, die verflogen ist, sobald man die Kirchentür hinter sich geschlossen hat.

Der Mensch, der nach Gott fragt, der einen unverbrüchlichen inneren Bezugspunkt sucht, eine spirituelle göttliche Quelle, die auch in schwierigen Zeitläufen, in Zeiten der Bedrängnis, Versuchung und Krise und im Umgang mit anderen Menschen Kraft und Orientierung gibt, dieser Sucher wird von der evangelischen Amtskirche bitter enttäuscht.

Ich habe noch keine Glaubensgemeinschaft gesehen, die so versessen darauf ist, sich im Wege von Ökumene, interreligiösen Dialog oder politisch gesellschaftlicher Kooperation mit anderen Glaubensgemeinschaften und politisch orientierten Gruppen zusammenzutun wie diese EKD.
Offenbar spürt die evangelische Amtskirche ihren Mangel an Eigenwertigkeit und spiritueller Substanz. Ich kann deshalb intakte Glaubensgemeinschaften nur davor warnen, sich mit den „energy-suckern“ aus der EKD mehr als nötig einzulassen.

Und was besonders widerlich ist: Mir ist in Deutschland keine Glaubensgemeinschaft bekannt, die so professionell und gnadenlos kleinere und für den interreligiösen Dialog unerreichbare Glaubensgemeinschaften als Sekten diffamiert und verfolgt wie die EKD.

Es gibt keine Glaubensgemeinschaft, die bei wirklich gläubigen Menschen gleich welcher Religion so bemitleidet wird wie die EKD. Die könnte morgen ihre Kirchentore schließen und ihre Kirchenbeamten nach Hause schicken und Deutschland hätte nicht nur keinen Werteverlust zu verzeichnen, sondern wäre ein Stück freier.

Machen wir uns nichts vor. Die EKD, die sich derzeit so schick plakativ von diesem Staat distanziert, existiert überhaupt nur noch dank staatlich zwangseingetriebener Kirchensteuer, staatlicher Subventionen, staatlichen Kirchenorganisationsrechts, staatlich finanzierter Pfarrerausbildung, staatlicher Privilegien wie Sitzen in Rundfunkbeiräten und emsiger PR-Tätigkeit mit Politikern.

Die EKD ist eine staatlich gestützte Kaderorganisation, ein potemkinsches Dorf mit leeren Kirchenbänken, ein Forum für polit-intellektuelle Weltverbesserer im schwarzen Talar, die sozial abgesichert auf Kosten des Steuerzahlers leben und sich keinen Deut’ für Gott und das Seelenheil Gott Suchender interessieren und nach ihrer Persönlichkeit auch nicht in der Lage sind, spirituelles Vorbild für Suchende zu sein.

Auf freiwillige Unterstützung durch Mitglieder kann die evangelische Amtskirche im Gegensatz zu allen Freikirchen und nichtchristlichen Religionsgemeinschaften nicht bauen. Deshalb habe ich mehr Respekt für jeden Vorstand eines Sportvereins als vor der EKD, denn die Sportvereinsmitglieder bleiben und zahlen freiwillig.

Ich verbleibe in der steten Hoffnung auf göttliche Besinnung, Inspiration und Rechtleitung

Christhard

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