Die selbst ernannten Vertreter unserer türkischen bzw. türkisch-stämmigen Mitbürger führen uns Tag für Tag auf’s Neue sehr beeindruckend vor, was sie unter Demokratie verstehen. Erst wettern sie nahezu einstimmig gegen ein demokratisch verabschiedetes Gesetz, weil türkische Verbände kein Mitsprache- bzw. Vetorecht hatten und nun jammert der Türkische Bund auch wegen der in einem Musterbeispiel von Basisdemokratie von Schülern, Eltern und Lehrern mehrheitlich beschlossenen Entscheidung zur Deutschpflicht an der Hoover-Schule in Berlin-Wedding. (Foto: Safter Çinar)

Die Argumente von Safter Çinar, dem Sprecher des Türkischen Bundes Berlin und Vorsitzenden des Türkischen Elternvereins, für ein Auffrischen des Dauerzustandes von Beleidigtsein, sind dabei so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass man sich schwer entscheiden kann, ob sie einfach nur lächerlich oder vor allem frech und anmaßend sind. Çinar ist nämlich verärgert, dass die Beteiligten sich für Deutsch in der Schule entschieden haben. Und er weiß sogleich, warum sie gar nicht anders konnten:

Das ist verständlich. Schließlich hören sie überall: ,Sprich deutsch, dann wirst Du was! Türkisch bringt Dich nicht weiter!‘ Wir wenden uns gegen diese Diskriminierung unserer Muttersprache und verlangen, dass sie gesellschaftlich akzeptiert wird. Würden die Schüler auf dem Pausenhof englisch und deutsch reden, käme niemand auf die Idee, ihnen die englische Sprache zu untersagen.

Das hätte er wohl gerne, dass das Beherrschen von Türkisch den gleichen Vorteil bringt wie das der englischen Sprache. Und dass er die Vorteile des Sprechens der deutschen Sprache in Deutschland für den beruflichen Werdegang und die Integration in die Gesellschaft als diskriminierend empfindet, zeigt sehr deutlich, was der Türkische Bund auf keinen Fall will: Die Integration türkischstämmiger Migranten.

(Spürnase: Wolfgang S.)

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