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Ramseger: Lehrer sollen Migrantensprache lernen

In Berlin wird jetzt Klartext gesprochen. Nicht der Migrant gliedert sich in die Mehrheitsgesellschaft ein, sondern letztere ist gefordert, sich sprachlich und „kulturell“ auf ihre Zuwanderer einzustellen. Jörg Ramseger, Erziehungswissenschaftler der Freien Universität Berlin, fordert Grundschullehrer [1], die türkisch, arabisch oder russisch sprechen, was sie natürlich bestenfalls in dem jeweiligen Herkunftsland gelernt haben sollten, um auch die Lebensumstände ihrer Schüler in deren ursprünglicher Heimat kennen (und lieben) zu lernen.

Nach Ansicht des Wissenschaftlers muss die Grundschule sich endlich darauf einstellen, dass es immer mehr Kinder gibt, die unter extrem schwierigen Bedingungen aufwachsen. Dazu gehöre auch, dass die Schule den Kindern mit Migrationshintergrund anders begegnet. „Ein Lehrer, der die Sprache seiner Schüler nicht spricht, ist ein inkompetenter Lehrer“, sagt Ramseger. Grundschullehrer müssten die Kinder dort abholen, wo sie herkommen, fordert er. „Die Lehrer müssen ihre Schüler in die Weite der Gesellschaft führen, sie mit Kultur und Wissenschaft vertraut machen. Um das zu leisten, müssen sie die Kinder und deren Denken verstehen können.“ Das sei nur möglich, wenn sie deren Sprache kennen. Der Erziehungswissenschaftler fordert deshalb, an jeder Grundschule möglichst viele Lehrer einzusetzen, die neben Deutsch wenigstens eine andere Sprache wie Türkisch, Arabisch oder Russisch sprechen.

Erstaunlich, wie lange der dümmliche Satz „die Kinder dort abzuholen, wo sie herkommen“, jetzt schon wiederholt wird. Und wie die Schüler in die Weite der Gesellschaft eingeführt werden sollen, wenn man ihnen sogar deren Sprache vorenthält und sie in der Enge ihrer Herkunfts“kultur“ konserviert, das bleibt Ramsegers Geheimnis.

Doch wo sollen die Lehrer herkommen, die die Sprache ihrer Schüler kennen? Jörg Ramseger fordert eine massive Werbekampagne unter den Migranten. Außerdem sei es völlig unverständlich, dass Grundschullehrer während ihrer Ausbildung keine Migrantensprache lernen, betont er. Der Wissenschaftler plädiert deshalb dafür, die Ausbildungszeit für Grundschullehrer, die in Berlin 2003 um ein Jahr verkürzt worden ist, wieder um dieses Jahr zu verlängern: „In dieser Zeit können die Studierenden eine weitere Sprache lernen. Am besten in dem jeweiligen Land, wo sie dann gleich auch die Lebensbedingungen der Menschen kennenlernen.“ Das alles koste zwar zusätzlich Geld, bringe aber unendlich viel.

Geld, wer redet denn von Geld, wenn es um Höheres geht? Der noch arbeitende Teil der Mehrheitsgesellschaft wird ja wohl freudig in die Tasche greifen, wenn als Belohnung die eigene Eingliederung in die Minderheitengesellschaften winkt. Und die „Kultur“ von Auspeitschen über Handabhacken, Kinderehe und Steingung gibts sogar gratis als Sahnehäubchen dazu.

Eine Diskussion zum Thema gibt’s bei Politikforen [2].

» Kontakt: ramseger@zedat.fu-berlin.de [3]

(Spürnase: Hojojutsu)

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