saul.jpgSaul Friedländer hat am letzten Sonntag, 14. Oktober, in der Frankfurter Paulskirche den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten – siehe auch Achgut. Den Preis erhielt Friedländer für sein Buch “Das Dritte Reich und die Juden

Im “Magazin” des Zürcher Tagesanzeigers schreibt Daniel Binswanger dazu:

Den Entschluss, eine Geschichte des Holocaust zu schreiben, fällte Friedländer nicht spontan. Direkter Stein des Anstosses waren die Debatten, welche in den Achtzigerjahren die Historikerzunft in Aufruhr versetzten, insbesondere der sogenannte Historikerstreit. Der israelische Forscher ist heftig mit dem konservativen Hauptprotagonisten der damaligen Auseinandersetzung, dem deutschen Geschichtsprofessor Ernst Nolte, zusammengeprallt. Nolte vertrat die These, der Nazismus könne nur als Teil eines europäischen Bürgerkrieges verstanden werden. Die Nazi-Gräuel seien in ihrer Essenz eine Reaktion auf die Verbrechen des Stalinismus, Auschwitz sei eine historische Folge des Gulags und nur als solche auch erklärbar. Später wollte nicht einmal mehr Nolte selber diese unhistorische Verkürzung verteidigen, aber sie brachte eine Unterlassungssünde zum Ausdruck, die auch heute noch weite Teile der Geschichtsschreibung bestimmt: Sie blendet den Judenhass als Zentralmotiv der Nazi-Ideologie aus. Sie behandelt Hitler als einen irregeleiteten Antikommunisten.

Friedländer selbst nimmt zu seinem Buch Stellung in einem FAZ-Interview und gibt darin Antworten auf viele Fragen wie: Was ist jüdisch? Wo kommt der Antisemitismus her? Und: Ist Religion die Wurzel alles Bösen?

Weitere Informationen finden sich im Tagesspiegel

Masal tov – herzlichen Glückwunsch, Saul Friedländer!

(Spürnase: Urs Schmidlin)

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15 KOMMENTARE

  1. Oh, endlich mal ein Buch über das dritte Reich und die Judenverfolgung!

    Das ist ja was ganz neues, das gab es noch nie, wurde echt mal Zeit dass darüber jemand mal ein Buch schreibt.

    Nicht dass das noch in Vergessenheit gerät!

  2. Oh noch was, also wenn es das nicht ist

    „Nolte vertrat die These, der Nazismus könne nur als Teil eines europäischen Bürgerkrieges verstanden werden. Die Nazi-Gräuel seien in ihrer Essenz eine Reaktion auf die Verbrechen des Stalinismus, Auschwitz sei eine historische Folge des Gulags und nur als solche auch erklärbar.“

    was ist es denn dann? Warum ist es das ganze passiert?

  3. @1 das dachte ich auch als erstes
    im zweiten Gedanken widerum schoss es mir durch den Kopf vieleicht ist das ja eines der wenigen wertvollen fairen , neutralen Bücher .
    Das allerdings vermag ich nicht zu sagen da ich es nicht gelesen habe.

    Das es ausgezeichnet wurde ist jetzt kein Merkmal dafür das es besonders wahrhaft und wirklich wertvoll ist .

    Nun ja ich schau jetzt mal lieber Das Geheimnis der Buckelwale auf Discovery HD das ist meiner Laune zuträglicher 🙂

  4. „Wer ist ein Jude?“-http://www.faz.net/s/RubA5D2D6FBDDF441DC904B6BAD9133F933/Doc~E457AB3C6F94E4EC28B94EEA94283857F~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Ach Gottchen.

    Wenn ich nix weiss.
    Aber was ich weiss

    „Ich bin ein JUDE!“
    Heute würde JFK….

  5. Das es ausgezeichnet wurde ist jetzt kein Merkmal dafür das es besonders wahrhaft und wirklich wertvoll ist.

    Eben.
    Wäre es ein faires Buch hätte es diesen Preis nicht gewonnen.
    PI sollte sich umbenennen in PK.

  6. PI sollte sich umbenennen in PK.

    Immer dieselben Sprüche, wenn euch ein Beitrag nicht paßt. Ich halte das im Artikel verlinkte Interview für lesenswert und ich hoffe, daß PI auch in Zukunft derartige Themen aufgreifen wird.

  7. Wenn einem nichts einfällt und man dennoch mit einem Buch Geld verdienen und die Aufmerksamkeit der PC will, schreibt man eben über das „tausenjährige Reich“.
    Es hat zwar nur 12 Jahre gedauert, aber wird uns wohl dank interessierter Kreise noch tausend Jahre verfolgen.

  8. Mal wieder ein Buch über die Nazizeit.

    Nicht nur, dass man jeden Abend auf irgendwelchen Programmen irgendwelchen Nazimist vorgesetzt bekommt, der dann auch noch nach politisch korrekter Lesart vorgetragen wird, nein, Bücher über Bücher noch dazu. Selbst die „Bild“ macht vor dem Thema nicht halt.

    62 Jahre ist das nun Vergangenheit – oder doch nicht?

  9. Euch von PI kann man bald weglassen.

    Hier vermischen sich intellektuelle Unfähigkeit mit emotionalem Überfliegertum.

    Der Satz des Züricher Rezensenten: „Später wollte nicht einmal mehr Nolte selber diese unhistorische Verkürzung verteidigen,…“ ist so offensichtlich Orwellsches Neusprech-Denken, daß diese unverdaute Wiederholung hier auf dem Moslem-Bashing-Blog zur weiteren Eigenwerbung beiträgt:

    Noltes Standort war die historische Erweiterung des Blickwinkels in die synchronistische Verflechtung der Aktionen, – angelehnt an moderne physikalische Feststellungen. Auch Menschen, vorallem Politiker, sind im Massenwirken nichts anderes als Eisenspäne vor dem Magneten.

    Warum disqualifiziert ihr euch durch so viel Spreu-Last? Vom Weizen ist nichts mehr übrig. Da lese ich lieber Broder.

  10. Is doch komisch.
    Derartige Themen generieren in der Regel nich soviele Diskutanten…
    Kann man sich, wenn es um ein Israel-Thema geht, 500 Teilnehmer vorstellen?

    Oder hilft es wenn Broder hier mitschreibt?

    He Broder alte Pardonschabracke zier Dich nich so! Hau mal rein.

  11. #10 sagenbuch
    Intelligente Menschen sprechen eine Sprache, die jeder versteht.
    Pseudointelligente Menschen ( ich hätte hier auch den Begriff Intellektuelle benutzen können…laut Brockhaus 1953.. Intellektuelle sind Menschen, die ihren Geist nicht bewältigen können) jedoch benutzen, um ihre Überlegenheit zu beweisen, eine Anderreihung von Begriffen und Fremdworten, die die Masse nicht versteht..

  12. #7 Mir
    Wer nichts weiß, greift gerne auf PC-Bildung zurück. Ist auch einfacher und man befindet sich im MSM.
    Gutmenschen aller Länder vereinigt Euch.
    Es wird sich mit Sicherheit auch ein Komponist finden, der eine GutmenschenHYMNE musikalisch darstellt.

  13. „Hier vermischen sich intellektuelle Unfähigkeit mit emotionalem Überfliegertum.“
    Wasn das? Kann ick mir nüscht voastellem drunter! Hä?

  14. #12

    was denn jetzt, haben die (Intellektuellen) nur ihren Geist nicht im Griff, oder wollen sie ihre Ueberlegenheit beweisen?

    Wer anderen unterstellt, dass sie mit ihrer Art sich auszudruecken, ihre Ueberlegenheit beweisen wollen, hat ganz offensichtlich seinen Geist nicht im Griff, denn sonst wuerde er erkennen, das diese Unterstellung auf der Abbildung eigener niederer Verhaltensweisen auf andere basiert. Natuerlich koennen narzistische Motive beim formulieren eine Rolle spielen, aber wenn jemand glaubt das aus einer kleinen Textpassage herauslesen zu koennen will er vielleicht auch nur seine Ueberlegenheit demonstrieren, hmmm.

    Ansonst bleibt noch festzustellen, dass intelligente Menschen auch so formulieren, dass die von denen verstanden werden, denen sie etwas mitteilen moechten.

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