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Das meistgesuchte Buch der Welt…

Bin Laden Cover [1]„Ein Leben für den Terror – die offizielle Autobiographie von Osama bin Laden“ [1] heißt ein neuer Bildband von Bernd Zeller (Pardon-Magazin). Auf 96 Seiten wird das Leben des „bedeutendsten Vertreters des zeitgenössischen Terrorismus“ satirisch beleuchtet. Wer ein politisch inkorrektes Weihnachtsgeschenk sucht, sollte die 15 Euro in das kurzweilige Paperback investieren. Einblicke in die ersten Seiten gibt es hier [2] und hier [3].

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Köln: Rückkehr nach 69 Jahren

geschrieben von am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

synagoge-kult.jpgAuf den Tag genau nach 69 Jahren kehrte gestern eine Thorarolle in die Kölner Synagoge [4] zurück. Als am 9. November 1938 der braune Mob auch in Köln über jüdische Bürger herfiel und die Synagogen verwüstete, fand der katholische Priester Gustav Meinertz den Mut, die heilige Schrift vor der Zerstörung zu retten. An andere Gegenstände aus den Synagogen, die gerettet, vergraben und durch Zufall bei Bauarbeiten wiederentdeckt wurden, erinnert ein Denkmal auf dem jüdischen Friedhof in Köln (Foto).

Bei der gestrigen Übergabe der Thorarolle in der nach dem Ende des Nationalsozialismus wieder errichteten Synagoge Roonstraße betonten hochrangige Vertreter der jüdischen Gemeinden in Deutschland besonders ihre freundschaftliche Verbundenheit mit dem Kölner Kardinal Meissner. Das Erzbistum Köln hatte sich besonders bei der Restaurierung der heiligen Schrift engagiert.

Die Pogrome am 9. November 1938 stellten einen ersten Höhepunkt der seit 1933 in Deutschland systematisch betriebenen Verfolgung jüdischer Bürger dar. Über die Ereignisse berichtet die Homepage der Kölner Synagogengemeinde [5]:

Ende Oktober 1938 wurden schlagartig 15.000 Juden, formal polnische Staatsbürger, die schon seit Jahren in Deutschland lebten, zusammengetrieben und zur polnischen Grenze geschafft. Opfer dieser sogenannten „Polenaktion“ waren auch die Eltern des 17jährigen Herschel Grynszpan, der daraufhin ein Attentat auf den deutschen Botschaftssekretär Ernst vom Rath in Paris verübte. Die Nachricht von dessen Tod bot Goebbels die Handhabe, am 9. November vor den in München versammelten Par­tei­führern zum Pogrom aufzurufen. Der von Partei- und staatlichen Stellen organisierte Ablauf der „Aktionen gegen Juden“ in Köln glich dem in anderen deutschen Städten. Die Vorgänge lassen keinen Zweife an dem inszenierten Charakter des angeblichen „Volkszorns“.Morgens um 4 Uhr begann die Brandstiftung in den Synagogen und Bethäusern, ab sechs Uhr die Zerstörung und Plünderung von Lä­den und Häusern. Etwa 800 jüdische Män­ner wurden von der Kölner Gestapo verhaftet und nach Dachau gebracht. Der Ehrenfelder Frisör Moritz Spiro wurde bei den Ausschreitungen so schwer mißhandelt, daß er an den Folgen der Verletzungen starb. Das Pogrom hinterließ deutliche Spuren im Stadtbild: Die Synagogen in der Glockengasse und der Roonstraße brannten aus, die Synagoge in der St. Apernstraße wurde demoliert. In den Vororten wurden die Synagogen von Deutz und Mülheim verwüstet, die erst 1927 eingeweihte Synagoge in Ehrenfeld mit dem Gemeindehaus völlig niedergebrannt.

Nach dem 9./10. November verschärfte sich die antijüdische Politik massiv. Jüdische Kinder durften nun keine „deutschen“ Schulen mehr besuchen. Bis zum 1. Januar 1939 mußten Juden aus dem Wirtschaftsleben ausscheiden. Die aus dem Arbeitsleben ausgeschlossenen Juden wurden zu Zwangsarbeit verpflichtet. Die Endphase der „Arisierung“ setzte ein, allein zwischen 1938 und 1944 wurden in Köln 735 Grundstücke und Häuser aus jüdischem Besitz an andere Eigentümer veräußert. Den jüdischen Mietern wurde 1939 der Mieterschutz entzogen, im Mai 1941 verfügte die Kölner Gestapo, die Juden in sogenannte „Judenhäuser“ zusammenzulegen. Viele Menschen wurden in das Barackenlager am Fort V in Müngersdorf eingewiesen. Dies war auch die letzte Adresse der Gemeinde. Die Ghettoisierung erfolgte als Vorbereitung auf die Deportation in die Vernichtungslager.

Bereits 1938 waren die Reisepässe von Juden mit dem Aufdruck „J“ versehen worden, ab Anfang 1939 mußten die Namenszusätze „Sara“ und „Israel“ zu den Vornamen ge­führt werden, am 1. September 1941 wurde im deutschen Reichsgebiet der Judenstern eingeführt. Durch den Eintritt immer weiterer Länder in den Krieg war die Auswanderung inzwischen praktisch zum Erliegen gekommen. Nun trat an Stelle der Politik der „Vertreibung“ das Konzept der „Endlösung“, der Ermordung der Juden „im Osten“.

Neben anderen Ehrengästen nahm auch der Kölner Oberbürgermeister an der gestrigen Zeremonie in der Synagoge teil. Der bei jüdischen und proisraelischen Veranstaltungen in Köln eher seltene Gast betonte:

„Der heutige Tag mahnt uns vor allem, wachsam zu sein und den Anfängen zu wehren.“

Ein wahres Wort, nachdem erst am vergangenen Wochenende Judenhasser wie die kurdische PKK und die türkischen grauen Wölfe in Köln ungehindert ihre Fahnen zeigen konnten. Ob und wie sich Schrammas Wachsamkeit auch gegen die schlimmste antijüdische Massenbewegung der Gegenwart, den Islam, richtet, bleibt abzuwarten. PI wird aber gerne berichten, wenn der OB den Worten unerwartet Taten folgen lassen sollte.

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Italien: Kirche verwandelt sich freitags in Moschee

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Kirche MoscheeUm die „Mauer des Unverständnisses und der Intoleranz niederzureißen“ verwandelt sich, wie Corriere della Sera [6] berichtet, eine Kirche in Norditalien jeden Freitag in eine Moschee. Die Idee dazu stammt von Pfarrer Don Aldo Danieli aus dem Ort Paderno di Ponzano Veneto. Er entschied, dass immer am Freitag Teile des Gotteshauses den muslimischen Bürgern vorbehalten sind, die sich dann dort treffen und gemeinsam beten könnten. In dem Dorf in der Nähe von Treviso leben 11 400 Menschen. Etwa 650 von ihnen sind Immigranten, die hauptsächlich aus Nordafrika und Osteuropa zugewandert sind.

(Spürnase: Daniel G.)

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Spanien: Holocaust-Leugnung nicht mehr strafbar

[7] Die Leugnung des Massenmordes an den Juden wurde in Spanien bisher mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft. Jetzt klagte der Anführer einer Neo-Nazi-Gruppe erfolgreich dagegen. Seiner Meinung nach falle das Bestreiten des Holocaust unter die Meinungsfreiheit. Das Verfassungsgericht folgte dieser Auffassung [8].

Das passt in den europaweiten Trend eines zunehmenden Antisemitismus [9]. Erst kürzlich hatte die Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey iranischen Holocaust-Leugnern ein „Seminar zur unterschiedlichen Perzeption (Wahrnehmung) des Holocausts an einem der Genfer Zentren“ vorgeschlagen [10].

(Spürnasen: Golem und Ralf M.)

UPDATE: Zu diesem Beitrag bleibt der Kommentarbereich geschlossen, weil einige – wie befürchtet – das Thema direkt benutzt haben um Kommentare einzustellen, die uns in Verruf bringen sollen. Feedbacks bitte per Email an das bekannte Redaktionspostfach.

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Gedenken an Yvan Schneider

Yvan SchneiderGestern habe ich zufällig einen Aufkleber in der Stuttgarter Innenstadt gesehen. „Gewalt hift niemals weiter. *1987 +2007. www.yvanschneider.de [11]“. Yvan Schneider, woher kenne ich diesen Namen? War das nicht der junge Franzose, Elsässer, dessen Schicksal einen meinen Bekannten und das gesamte Lehrerkollegium so bewegt hat? Und worüber die Massenmedien so spärlich berichtet haben (die Nationalität der Täter wurde nie erwähnt)?

Yvan Schneider [12] (Foto) war ein guter Abiturient, der sein bilinguales Abitur im Stuttgarter Wagenburggymnasium nicht mehr ablegen konnte. Er war ein guter Sohn und Freund, den alle einzigartig fanden. Und er war ein durchtrainierter Sportler, trotzdem hatte er nicht die geringste Chance.

An diesem Abend 21. August war Yvan vom Training seiner Handball-Mannschaft nach Hause im Remstaler Ort Kernen-Rommelshausen gekommen. Eine 16-jährige Nachbarin, die er kaum kannte, hatte ihn unter einem Vorwand aus dem Haus zu einer nah gelegenen Wiese gelockt. Dort wurde er von drei Männern bestialisch erschlagen. Der Haupttäter, ein 18-jähriger Türke aus Stuttgart – Bad Cannstatt. Er ist der Freund der 16-jährigen Täterin. Beteiligt waren auch ein 23-jähriger russischer Deutscher aus Kasachstan, der als Drogendealer sein Auskommen verdiente und ein 18-jähriger deutscher Zeitsoldat.

Anschließend brachten sie ihn in eine Lagerhalle in Bad Cannstatt, wo sie die Leiche zerstückelten. Danach gings in eine Wohnung in Stuttgart-Gablenberg, wo sie die Leichenteile in die grössere Blumen- und Müllgefäße einbetonierten, um danach im Neckar zu versenken. Das Torso wurde in einem Wald vor den Toren Stuttgarts gefunden. Diese Tat hat mehrere Tage gedauert, an denen die Mörder immer wieder zu ihren alltäglichen Geschäften zurückgekehrt sind. Der 18-jähriger Türke half zum Beispiel im elterlichen 1-Euro-Geschäft in Bad Cannstatt mit, wo er mit seinem Mercedes-Coupe vorfuhr. Die Tat wurde aufgeklärt, nachdem die Nachbarn ein Verwesungsgeruch festgestellt haben und die Polizei alarmierten. Die Täter haben in der Wohnung nicht gründlich aufgeräumt.

Die Polizeigruppe „Zement“ ermittelt wegen des heimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen. Die Ermittler vermuten, dass das Mädchen einen blutigen Liebesbeweis von seinem eifersüchtigen und gewalttätigen Freund verlangt hat. Der Vater und ein Verwandter des Haupttäters wurden zuerst festgenommen, dann aber wieder freigelassen. Die Polizei vermutet, dass sie über die Vorbereitung der Tat wussten. Der öffentliche Prozess soll 2008 stattfinden.

Die Freunde haben eine „Initiative Yvan Schneider“ gebildet, die verlangt, dass die Täter nach Erwachsenen-Strafrecht verurteilt werden. Wenn sie nach Jugendstrafrecht verurteilt werden, kommen sie schon nach sieben Jahren frei. Die Initiative möchte 10.000 Unterschriften sammeln. Wer eine Unterschriftenliste downloaden will, kann das hier [13] tun.

Seine Handball-Kameraden von TV Stetten [14] schreiben:

„Du hast die Regeln des Spiels beherrscht. Mit tollen Tricks und gewaltigen Würfen hast Du deine Gegner stets auf’s Neue überrascht und uns damit zu unseren Siegen verholfen. Deine Gegner vom 21. August kannten keine Regeln. Diese Regeln, die uns Gott als die 10 Gebote mitgegeben hat, um ein Zusammenleben in der Gemeinschaft friedlich zu gestalten, haben deine Gegner feige, hinterhältig und in unverzeihlicher Weise bewusst missachtet. Sie haben nicht – wie beim fairen Wettkampf – die gleiche Mannzahl aufgeboten, keinen Schiedsrichter bestellt und Dir keine Chance eingeräumt, dieses Feld vorzeitig zu verlassen. Lieber Yvan, sei gewiss, wir hätten Dich zu gerne von diesem Platz geholt und wären wie im Handballspiel für Dich eingestanden, wenn wir hätten können.
Unser Trost ist letztlich, dass Gott als oberster Schiedsrichter Dich bereits zum Sieger erklärt hat und über diejenigen richten wird, die seine Regeln missachteten.
Wir bleiben zurück, voller Fragen, Trauer, Wut und wünschen uns von ganzem Herzen für Dich, dass dort, wo Du jetzt bist, Deine vielen Träume und Wünsche in Erfüllung gehen werden.
Lieber Yvan, wir werden Dich, unsere Nr. 10, im Herzen in jedes Spiel tragen – Du bist weiterhin ein Teil von uns.
Wir sind dankbar, Dich gekannt zu haben. Unser tiefes Mitgefühl gilt Deiner Familie.“

(Gastbeitrag von Marquis)

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Koma-Schläger: Geheilt!

gernsheimer_440.jpg

In Köln darf man sich über einen sensationellen Erfolg der Sozialpädagogik freuen: Der als Koma-Schläger von Ostheim [15] bekannt gewordene 17-jährige Erdinc S. ist wieder auf freiem Fuß [16]. Nachdem die Nachwuchshoffnung der Kölner Bandenkriminalität und Stolz der Gernsheimer Straße zu Ostheim (Foto) in einer geschlossenen Einrichtung [17] in Krefeld eine begonnene Schlosserlehre nach kurzer Zeit wieder abgebrochen hat, bescheinigt ihm die Fachwelt jetzt eine so gute Entwicklung, dass dem lieben Jung, wie man in Köln sagt, eine weitere Haft nicht mehr zuzumuten ist.

Das ist doch mal eine gute Nachricht, die zeigt: unsere Experten wollen und können helfen. Man muss nur einen entsprechenden Hilferuf aussenden.

Der Hilferuf von Erdinc S. bestand darin, zusammen mit ein paar Freunden einer stadtbekannten Bande von Jungkriminellen einen 40-jährigen Familenvater vor den Augen seiner kleinen Kinder am Karnevalsdonnerstag ins Koma zu prügeln. Aber der Hilferuf verhallte zunächst ungehört. Nach Personalienfeststellung schickten Polizei und Richter die Jugendlichen einfach wieder auf die Straße [18], ohne angemessen zu helfen. Aber Erdinc gab nicht auf. Schon am nächsten Tag brach er einem Mittäter die Nase [19], weil dieser sich bei der Polizei nicht anständig benommen und die Beamten mit Erzählungen belästigt hatte, die die eigentlich garnicht hören wollten.

Soviel Engagement überzeugte dann auch die sozialpädagogischen Fachleute, und so luden sie den Verzweifelten Jugendlichen in eine betreute Einrichtung nach Krefeld ein, wo er eine Schlosserlehre begann. Und nach kurzer Zeit wieder beendete.

Was dem Laien wie ein Rückschlag erscheinen mag, offenbart dem Sachkundigen einen großartigen Fortschritt. Der Zögling hat eine eigene Entscheidung getroffen, sein Handeln kritisch hinterfragt und „Nein“ gesagt. Davon könnten gerade die Deutschen an ihren Stammtischen etwas lernen, wo so mancher islamophobe Spruch unwidersprochen durchgeht! Wie muss der sensible Jugendliche allein unter der Vorstellung gelitten haben, in seinem künftigen Beruf womöglich brutalen Polizisten fremde Wohnungstüren von unschuldig Verdächtigten öffnen zu müssen!

Jetzt ließ Herr S. über seinen Anwalt mitteilen, eine neue Lehre als Gebäudereiniger (nannte man vor Erfindung der fairen Sprache „Putzfrau“) absolvieren zu wollen. Denn da hat man einen Schlüssel für alle Türen und muss nie mehr Gewalt anwenden. Die Jugendstrafkammer des Landgerichts war gerührt und setzte den Rekonvaleszenten umgehend auf freien Fuß. Eine weitere Untersuchungshaft sei nicht zumutbar. Was für ein schöner Erfolg!

Leider sind nicht alle Menschen therapeutischen Bemühungen gegenüber so aufgeschlossen, wie Erdinc. Zum Beispiel der von ihm unglücklich verletzte Familienvater. Nach langem Koma weigerte er sich verstockt lange Zeit überhaupt zu sprechen. Später berichtete der Kölner Express, dass ihn die Konfrontation mit den Nöten des jungen Einwanderers so aus der Bahn geworfen habe, dass er sich mit zweifelhaften Freunden auf der Straße herumtrieb. Für Experten ein klarer Fall: Da sind Therapiebemühungen zwecklos. Zumal er nicht einmal um Hilfe gerufen hat. Jedenfalls nicht so laut wie Erdinc S., der sich sicher bald wieder mit einem deutlichen Schrei melden wird, sollte er doch noch einmal unsere Hilfe benötigen.

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Gewaltbericht jugendlicher Migranten in Berlin

„Gewalt von Jungen, männlichen Jugendlichen und jungen Männern mit Migrationshintergrund in Berlin“ heißt ein Bericht [20] einer von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt eingesetzten Arbeitsgruppe; eine interessante Lektüre fürs Wochenende.

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Email von Jenyas Mutter an PI…

Jenya and her mother
Jenya ist das Mädchen, das bei dem Anschlag in Israel umgekommen ist (wir berichteten) [21]. Ihre Mutter (Foto mit Jenya) schickte uns eine Email, die wir an unsere Leser und Kommentatoren weitergeben: „Dear Christine Dietrich, Ilana gave me your email address. She forwarded me a link to the article about Jenya and about her video in the German website that you posted. I just wanted to thank you for sharing Jenya’s story. Sincerely, Faina Dorfman“

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Heiße Luft bei Maybritt Illner

Kopftuch und Döner, „Terror und so`ne Scheiße“. Gestern Abend diskutierte man bei Maybrit Illner [22] über das Thema „Islam, mehr als Döner und Kopftuch“. Die Welt [23] findet, Moderatorin Illner hätte sich entgegen der politisch korrekten Linie des ZDF anlässlich der „Woche zur Integration“ zu wenig für positive Aufklärung eingesetzt und stattdessen mit ihren Fragen noch Öl ins Feuer gekippt. Etwas anders urteilt Henryk M. Broder im Spiegel [24].

Walter Bischof Mixa [25] blieb in der Diskussion sehr zurückhaltend. Die Frage, ob ein Minarett höher sein dürfe als ein Kirchturm stehe für ihn erst an zweiter oder dritter Stelle. Ole von Beust [26] (CDU), Hamburgs Erster Bürgermeister, fand dagegen, ein Minarett das den Michel – das christliche Wahrzeichen der Hansestadt – überrage, dafür könne er sich nicht begeistern.

Maybrit Illner wird von der korrekten Welt vorgeworfen, sie hätte gar nicht versucht herauszufinden, was denn den Islam ausmache und warum er immer dann herhalten muss, wenn wieder ein so genannter Ehrenmord passiert oder sich Türken und Kurden Straßenschlachten liefern. Sie hat damit das – gemäß der politisch korrekten Lehrmeinung falsche – Schreckgespenst Islam zu wenig entkräftet. So traf sie auch die Meinung der Leute auf der Straße: Auf die Frage, was denn das sei, der Islam, kamen Antworten wie:

„Kopftuch und Döner“

oder

„Terror und so`ne Scheiße“.

Die Welt fragt sich deswegen

ob Illner entweder naiv ist oder ob sie bewusst mit dem Feuer spielt. In Deutschland leben nach offiziellen Angaben drei Millionen Muslime. Die Frage ist also nicht, ob der Islam nach Deutschland passt. Die Frage ist, was Politiker tun können, um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.

Die Rettung der ZDF-Redaktion kam durch Seyran Ates [27], eine deutsche Anwältin türkisch-kurdischer Herkunft, als Paradebeispiel für gelungene Integration. Für ihr Engagement gegen Zwangsheirat und Ehrenmorde hat sie der Bundespräsident erst kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie sagte zur Integrationssituation in Deutschland aber:

„Ich lebe seit 1969 hier. Doch solange ich noch gefragt werde, ob ich in den Sommerferien in meine Heimat fahre, fühle ich mich nicht angenommen.“

Ates meint, eine echte Integrationspolitik habe gar nicht stattgefunden. Die Regierung Kohl habe sich 16 Jahre lang auf dem Standpunkt ausgeruht, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Und die selbsternannten Multi-Kulti-Politiker hätten „aus falscher Toleranz weggeguckt.“ So blieb Ates die einzige, die auf die Gewalt der muslimischen Jugend überhaupt hinwies sowie auf die in islamischen Ländern verhängte Todesstrafe bei Religionswechsel. Doch sie wurde jedesmal verneint und unterbrochen von Bekir Alboga [28], der denkt:

„Wir haben zu wenig repräsentative Moscheen.“

Schließlich endete die Runde wie sie für ein Happy-End enden musste: Der Islam, darüber waren alle Gäste einig, sei eigentlich eine friedliche Religion, die durch Bombenanschläge „verirrter Einzeltäter“ in Verruf geraten sei. Der Gefahr einer weiteren Entfremdung könne man nur mit Bildung begegnen. Dabei war wohl vor allem die Bildung der Deutschen gemeint oder wie ein Gast – der Präsident eines türkischen Sportvereins – sagte:

„Die Deutschen sollten sich ein bisschen anpassen.“

Den Livestream der Sendung finden Sie hier [29].

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Die vaterlose Zivilisation

[30]Original von Fjordman: The Fatherless Civilization [31], Übersetzung: Eisvogel [32]
Die amerikanische Kolumnistin Diana West veröffentlichte kürzlich ihr Buch mit dem Titel The Death of the Grown-up [30], in dem sie den Niedergang der westlichen Zivilisation auf die permanenten Jugendrevolutionen der letzten zwei Generationen zurückführt. Das Jahrzehnt zwischen den frühen 60er und frühen 70er Jahren stellt mit dem Beginn der nichtwestlichen Masseneinwanderung in die USA, der Geburt Eurabias in Westeuropa und dem Aufkommen von Multikulturalismus und Radikalfeminismus ganz klar einen Wendepunkt in der westlichen Geschichte dar, der einer Wasserscheide gleicht.

Das Paradoxe daran ist, dass die Menschen, die in gehässiger Weise ihre eigene Zivilisation attackierten, über Jahrzehnte hinweg ein ununterbrochenes Wirtschaftswachstum erlebt hatten und sich dennoch marxistisch inspirierten Ideologien zuwandten und beschlossen, exakt die Gesellschaft zu untergraben, die ihnen ihr privilegiertes Leben ermöglicht hatte. Vielleicht ist das gar nicht so widersinnig, wie es scheint. Karl Marx selbst wurde vom Vermögen Friedrich Engels‘, dem Sohn eines erfolgreichen Industriellen, unterstützt.

Diese Jahre waren auch die Zeit der Entkolonialisierung in Westeuropa und der Aufhebung der Rassentrennung in den USA, was eine Atmosphäre schuf, in der die westliche Zivilisation als böse wahrgenommen wurde. Was auch immer die Ursache war, wir stecken seither in einem Muster der ewigen Opposition gegen unsere eigene Zivilisation fest. Manche dieser Probleme mögen durchaus ältere Wurzeln haben, aber sie wurden in einem vorher nie dagewesenen Ausmaß während der 60er Jahre institutionalisiert.

Nach Diana West [33] ist die übergreifende These in ihrem Buch [34] die,

„dass der bis dahin beispiellose Transfer kultureller Autorität von Erwachsenen an Heranwachsende während des letzten halben Jahrhunderts fatale Auswirkungen auf das Überleben der westlichen Welt hat.“

Nachdem wir unsere natürliche Entwicklung vom Erwachsenenalter und der Reife weg geleitet haben, um die von der Popkultur beeinflusste Pose ewiger cooler Jugendlichkeit einzunehmen – stets offen, nicht wertend, selbstorientiert, auf Identitätssuche (oder einfach nur ohne Identität) – haben wir uns eine Gesellschaft herangezogen, die von denselben Charakterzügen geprägt ist: Westler leben in einem Zustand permanenten Heranwachsens, aber auch mit der dazu gehörigen permanenten Identitätskrise. Diana West ist der Ansicht, dass Reife in den rebellischen 60ern im „größten Trotzanfall der Weltgeschichte“, in dem Autoritätsfiguren aller Art verächtlich gemacht wurden, aus der Mode kam.

Sie glaubt auch, dass sich die Wurzeln des westlichen Jugendkultes, obwohl der radikalste Bruch in den 60ern und 70ern stattfand, bereits in den 50ern mit der Geburt des Rock ’n Roll, mit Elvis Presley und Schauspielern wie James Dean finden lassen. Die Beatles verkörperten das in den frühen 60ern, wandelten sich aber radikal in Richtung Drogen und Ablehnung jeglicher etablierter Lebensweisheit, als sie auf 1970 zugingen – eine Wandlung, die sich in der gesamten Kultur widerspiegelte.

Einer meiner persönlichen Lieblingsfilme aus den 80ern war „Zurück in die Zukunft“ [35]. In einer der Szenen reist der Schauspieler Michael J. Fox in der Zeit von 1985 nach 1955 zurück. Bevor er 1985 verlässt, hört er den Slogan „Wählt Bürgermeister …. wieder, Fortschritt ist sein zweiter Vorname“. Derselbe Slogan wird nur mit einem anderen Namen 1955 wiederholt. Politik ist in jedem Zeitalter Politik. Die Drehbuchautoren Robert Zemeckis und Bob Gale haben geäußert, dass sie das Jahr 1955 als Schauplatz des Films gewählt haben, weil es die Zeit der Geburt der Teenie-Kultur war: Damals begann der Teenager zu herrschen und er herrscht bis heute noch.

Wie Diana West ausführt [36], hat sich in den Jahrzehnten des Wirtschaftsaufschwungs nach dem 2. Weltkrieg viel verändert:

„Wenn man über die Nachkriegszeit spricht, dann ist der gewaltige neue Überfluss ein wichtiger Faktor bei der Neuorientierung der Kultur und ihrer Anpassung an die Bedürfnisse der Jugend. Man kann eine Verschiebung der kulturellen Autorität in Richtung der Jugend erkennen. Anstatt dass Jugendliche einen Job annahmen, um in der Lage zu sein, sich an den Haushaltskosten zu beteiligen, floss das Taschengeld ganz plötzlich in den Aufbau einer gewaltigen neuen Kultur. Diese ließ dem Alter des Heranwachsens eine so große Bedeutung zukommen wie niemals zuvor.“

Nachdem Generation mit dieser Verherrlichung der Jugend vergangen sind, haben Erwachsene kein Selbstvertrauen mehr:

„Jugendliche planen teure Reisen, gehen ohne Begleitung aus, sie trinken, schwelgen in Ausschweifungen, laufen regelrecht Amok, und doch sagen die Eltern: „Ich kann nichts dagegen tun.“ Eltern haben sich der Verantwortung entzogen und sind vor den Begierden der Heranwachsenden eingeknickt.“

Sie glaubt:

„Der Stand der Frauen heute ist tief vom Tod der Erwachsenen beeinflusst. Ich würde sagen, dass die sexualisierte Frau Teil des Phänomens ist, über das ich spreche, deshalb glaube ich nicht, dass Frauen gegenüber dem ‚Tod des Erwachsenen‘ immun sind. Frauen eifern immer noch der jugendlichen Mode nach. Wo Sex verfügbarer ist, sind nicht mehr dieselben Anreize vorhanden, ein Eheleben aufzubauen, was einst eine große Motivation im Reifeprozess war.“

Hat sie Recht? Sind wir eine Zivilisation von Peter Pans geworden, die sich weigern, erwachsen zu werden? Wurden wir von unserer Vergangenheit abgeschnitten, indem wir alles Alte als überholt verunglimpft haben? Ich weiß, dass der Blogger Conservative Swede, der Friedrich Nietzsche schätzt, der Ansicht ist, dass wir an einer „Sklavenmoral“ leiden, aber ich zweifle manchmal, ob wir nicht vielleicht eher an einer Kindermoral leiden als an einer Sklavenmoral. Es sind jedoch auch noch andere Kräfte wirksam.

Der Sozialstaat ermutigt eine Infantilisierung der Gesellschaft, in der die Menschen in die Kindheit zurückkehren, wo sie von anderen versorgt wurden. Das schafft nicht nur eine Kultur, die von Jugendlichkeit besessen ist, sondern auch eine der für Heranwachsende typischen Verantwortungslosigkeit. Viele Leute leben in einem ständigen Zustand der Rebellion, nicht nur gegen ihre Eltern sondern auch gegen ihre Nation, ihre Kultur und ihre Zivilisation.

Der Autor Theodore Dalrymple [37] ist der Ansicht, dass ein Grund für die epidemische Selbstzerstörungslust in westlichen Gellschaften der Wunsch ist, der Langeweile zu entkommen:

„Für Menschen, die keinen transzendenten Sinn in ihrem Leben sehen und sich auch nicht dadurch einen schaffen können, indem sie (zum Beispiel) zu einer kulturellen Tradition beitragen, in anderen Worten: die keinen religiösen Glauben und keine intellektuellen Interessen haben, die sie stimulieren, ist Selbstzerstörung und die Schaffung von Lebenskrisen ein Weg, aus der Bedeutungslosigkeit zu entkommen.“

Ihm zufolge ist das, was wir heute beobachten [38]

„eine Gesellschaft, in der die Menschen fordern, sich mehr oder weniger benehmen zu dürfen, wie sie wollen, das heißt launenhaft in Übereinstimmung mit ihren sich kaleidoskopartig verändernden Bedürfnissen, aber gleichzeitig vor den Konsequenzen ihres eigenen Benehmens durch Behörden geschützt zu werden. Das Ergebnis ist eine Kombination aus Sodom und Gomorrah und einer ausgedehnten und unpersönlichen Wohlfahrtsbürokratie.“

Der Sozialstaat beraubt die Menschen der Möglichkeit, aus ihrer Arbeit Selbstachtung zu gewinnen. Das kann die Selbstachtung eines Menschen verletzen, und zwar bei Männern mehr als bei Frauen, weil die maskuline Identität eng damit verbunden ist, der Versorger anderer zu sein. Dessen beraubt schwindet das männliche Selbstbewusstsein und die Gesellschaft mit ihm. Dalrymple sorgt sich auch um das Ende der Vaterschaft und glaubt, dass die schlimmsten Kindesmisshandler [39] Regierungen sind, die exakt die Umstände fördern, die Kindesmisshandlung und -vernachlässigung am wahrscheinlichsten machen:

„Wer das Alleinerziehen fördert, ist gleichgültig gegenüber dem Schicksal von Kindern.“

Vaterschaft existiert ausgenommen im rein biologischen Sinne, fast nicht mehr:

„Ich habe in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem – wenn es nicht die Kinder indischer Einwanderer gegeben hätte – die Rate der unehelichen Kinder an die Hundertprozent-Marke ging. Es galt schon fast als ungehörig, einen jungen Menschen nach seinem oder ihrem Vater zu fragen; für mich war es immer noch verblüffend, gefragt zu werden: „Meinen Sie, wer jetzt zur Zeit mein Vater ist?“ gerade so, als ob sich das jederzeit ändern könne und sich auch zuvor schon mehrmals geändert hatte.“

Das liegt daran, dass

„Frauen einfach nur aus dem Grund Kinder haben sollen, weil sie welche haben wollen und das ihr von der Regierung gegebenes Recht ist, unabhängig davon, ob sie in der Lage sind, sie aufzuziehen oder davon, wer für sie zahlt und unabhängig von den Konsequenzen, die das für die Kinder selbst hat. Männer sollen ständig infantilisiert bleiben, ihr Einkommen lediglich ein Taschengeld darstellen, das sie für ihre Vergnügungen ausgeben, und sie sollen keinerlei ernsthafte Verantwortung haben (außer der, Steuern zu zahlen). Von nun an wird der Staat der Vater des Kindes sein und der Vater das Kind des Staates.“

Der schwedische Autor Per Bylund [40] erläutert:

„Die meisten von uns wurden überhaupt nicht von ihren Eltern aufgezogen. Wir wurden vom Kleinkindalter an von den Behörden in staatlichen Kinderkrippen aufgezogen, dann in öffentliche Grundschulen weitergeleitet, dann in höhere Schulen und dann in staatliche Universitäten; und später in die Anstellung im öffentlichen Dienst und in noch mehr Erziehung durch die mächtigen Gewerkschaften und ihre angeschlossenen Bildungseinrichtungen. Der Staat ist allgegenwärtig und für viele ist er das einzige Mittel, zu überleben – und seine sozialen Wohltaten die einzige Möglichkeit, unabhängig zu sein.“

Obwohl Schweden wohl einen Extremfall darstellt, bemerkt die Autorin Melanie Phillips [41] in Großbritannien denselben Trend:

„Unsere Kultur befindet sich tief auf unentdecktem Neuland. Generationen der familiären Zerfallserscheinungen lösen nun umgekehrt die Grundlagen zivilisierten menschlichen Verhaltens auf. Engagierte Väter sind ausschlaggebend für die emotionale Entwicklung von Kindern. Das Resultat der unabsehbaren Verantwortungslosigkeit unserer Eliten ist, dass Väter während der letzten drei Jahrzehnte mehr und mehr als verzichtbar und überflüssig angesehen werden. Alleinerziehend zu sein hörte auf, eine Schande zu sein und wurde stattdessen zu einem unveräußerlichen Frauenrecht. Der Staat hat Frauen immer mehr Anreize geboten – durch Kindergeld, Sozialwohnungen und andere Sozialleistungen – Kinder ohne engagierte Väter zu bekommen. Das hat Generationen von Eine-Frau-Haushalten hervorgebracht, in denen emotional bedürftige Mädchen so oft zu hoffnungslos unfähigen Müttern werden, die ihre eigenen Kinder misshandeln und vernachlässigen – die dann wiederum das destruktive Muster weiterführen. Das ist kulturell betrachtet nichts weniger als selbstmörderisch.“

Ich frage mich manchmal, ob der moderne Westen und dabei insbesondere Westeuropa als die vaterlose Zivilisation bezeichnet werden sollte. Väter sind zu Karikaturen gemacht worden und es existiert eine beachtliche Dämonisierung traditionell männlicher Werte. Jede Person, die versucht, Regeln und Autorität durchzusetzen, ein traditionell männliches Gebiet, wird als Faschist betrachtet und lächerlich gemacht, angefangen bei Gott, dem Vater. Wir stehen schließlich mit einer Gesellschaft nebulöser Väter da, die zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach Lust und Laune der Mütter ausgetauscht werden können. Und sogar die Mütter haben sich weitgehend zurückgezogen und überlassen das Aufziehen der Kinder Schulen, Kindergärten und dem Fernsehen. Was Mode und Lifestyle angeht, imitieren Mütter ihre Töchter, nicht umgekehrt.

Das ausgefeilte Sozialstaatsmodell in Westeuropa wird häufig als „Nannystaat“ bezeichnet, aber man könnte es vielleicht auch „Ehemannstaat“ nennen. Warum? Nun, in einer traditionellen Gesellschaft war die Rolle der Männer, ihre Frauen physisch zu beschützen und finanziell zu versorgen. In unserer modernen Gesellschaft wurden Teile dieser Aufgabe in einer Art „Outsourcing“ an den Staat übertragen, was die Erklärung dafür ist, dass Frauen im allgemeinen überdurchschnittlich unter den Unterstützern von Parteien zu finden sind, die für hohe Steuern und Sozialleistungen eintreten. Wie der Anthropologe Lionel Tiger ausführt, hat sich die alte Einheit Mutter-Kind-Vater von der Monogamie in eine „Bürogamie“ verwandelt: Mutter-Kind-Bürokrat. Der Staat wurde zum Ersatzehemann. Tatsächlich ersetzt er nicht nur den Ehemann, er ersetzt die ganze Kern- und Großfamilie, zieht die Kinder auf und kümmert sich um die Alten.

Øystein Djupedal, Bildungs- und Forschungsminister der Sozialistischen Linkspartei und verantwortlich für die norwegische Bildung vom Kindergarten über weiterführende Schulen bis hin zum Doktortitel, hat gesagt [42]:

„Ich denke, dass es schlicht und einfach eine irrtümliche Sicht auf die Kindererziehung ist, zu glauben, dass die Eltern am besten dafür geeignet sind. ‚Kinder brauchen ein Dorf‘ sagte Hillary Clinton. Aber wir haben keines. Das Dorf unserer Zeit ist der Kindergarten.“

Er zog diese Äußerung später zurück und sagte, Eltern trügen die Hauptverantwortung für die Kindererziehung, aber

„Kindergärten sind eine fantastische Einrichtung für Kinder und es ist gut, wenn Kinder in den Kindergarten gehen, bevor sie in die Schule kommen.“

Das Problem ist, dass manche seiner Kollegen den Kindergarten als Vorlage für die Gesellschaft als ganzes nehmen, sogar für Erwachsene. Im Herbst 2007 gab Norwegens Mitte-Links-Regierung eine Warnung an 140 Unternehmen heraus, die immer noch nicht die 40-Prozent-Quote für Frauen in ihren Chefetagen erfüllt haben. Gleichstellungsministerin Karita Bekkemellem [43] äußerte, dass Unternehmen, denen es nicht gelingt, die Quote zu erfüllen, sich auf Zwangsliquidationen gefasst machen müssen, und das trotz der Tatsache, dass viele davon in traditionell männlichen Branchen angesiedelt sind wie zum Beispiel der Offshore-Ölförderung, Schifffahrt und Finanzwirtschaft. Sie nannte das Gesetz „historisch und radikal“ und sagte, dass es durchgesetzt werde.

Bekkemellem bestraft somit die ungezogenen Kinder, die sich weigern zu tun, was Mutter Staat ihnen sagt, auch wenn diese Kinder zufällig Privatunternehmen sind. Der Staat ersetzt den Vater in dem Sinn, dass er einen finanziell versorgt, aber er agiert wie eine Mutter, die Risiken beseite räumt und die Gesellschaft in einen kuscheligen, regulierten Kindergarten mit Eiscreme und Sprachregelungen verwandelt.

Der Blogleser Tim W [44]. ist der Ansicht, dass Frauen dazu neigen, gegenüber dem anderen Geschlecht selbstsüchtiger zu sein als Männer:

„Männer sorgen sich um Frauen und Kinder, während sich Frauen …. nun, um sich selber und Kinder sorgen. Ich sage nicht, dass individuelle Frauen sich nicht um ihre Ehemänner und Brüder sorgen, aber als Gruppe (als Stimmenblock bei Wahlen) haben sie kein besonderes Interesse am Wohlergehen von Männern. Von jedem politischen Kandidaten wird erwartet, dass er die Belange von Frauen anspricht, aber ein Kandidat, der auch nur einräumen würde, dass Männer auch Belange haben, die es wert sind, angesprochen zu werden, würde geächtet werden.“

Was wäre, wenn Männer im Durchschnitt fünf Jahre und acht Monate länger leben würden als Frauen? Nun, wenn das der Fall wäre, würden wir ohne Ende davon hören:

„Feministinnen und Kandidatinnen würden herumstolzieren und Buttons tragen, auf denen ‚Fünf Jahre und acht Monate‘ stünde, um sich und der Welt diese schreiende Ungleichheit permanent ins Gedächtnis zu rufen. Dass das geschehen würde – und es würde mit Sicherheit geschehen – sagt etwas über die unterschiedliche Natur männlicher und weiblicher Wähler aus.“

Bernard Chapin interviewte Dr. John Lott [45] im Frontpage Magazine. Lott führt dabei aus:

„Ich glaube, dass Frauen im allgemeinen weniger risikobereit sind als Männer und sie sehen daher die Regierung als eine Versicherung gegen die Tücken des Lebens. Ich denke auch, dass geschiedene Frauen mit Kindern sich an die Regierung um Schutz wenden. Einfach nur die Einführung des Frauenwahlrechts erklärt mindestens ein Drittel des Regierungswachstums über 45 Jahre hinweg.“

Er ist der Ansicht, dass

„dies einen Großteil des Regierungswachstums in den USA aber auch im Rest der Welt während des letzten Jahrhunderts erklärt. Als die Staaten das Frauenwahlrecht einführten, erhöhten sich die Staatsausgaben und das Steueraufkommen, die vorher unverändert geblieben waren, innerhalb von zehn Jahren auf mehr als das Doppelte, und zwar auch nach Herausrechnen von Inflation und Bevölkerungszahl. In dem Maße wie Frauen einen zunehmend größer werdenden Teil der Wählerschaft bildeten, wuchs die Regierung immer weiter. Das ging über 45 Jahre hinweg so, in denen ältere Frauen, die bei der Einführung des Frauenwahlrechts nicht daran gewöhnt waren, wählen zu gehen, nach und nach durch jüngere Frauen ersetzt wurden. Wenn man zu den 60er Jahren kommt, wird das Regierungswachstum durch steigende Scheidungsraten vorangetrieben. Scheidung führt dazu, dass Frauen mit Kindern sich viel mehr an Regierungsprogramme wenden.“

Die Legalisierung der Abtreibung führte auch zu mehr Familien mit nur einem Elternteil.

Diana West ist der Ansicht, dass das, was wir mit der Gegenkultur der 60er Jahre erlebten, ein Einebnen von Hierarchien [46] aller Art sowohl des Lernens als auch der Autorität war. Daraus entsprang das Einebnen der Kultur und in Erweiterung davon der Multikulturalismus. Sie verknüpft diesen Trend auch mit dem Nannystaat:

„Bei der Betrachtung der starken Zusammenhänge zwischen dem zunehmend väterlich werdenden Nannystaat und dem ‚Tod der Erwachsenen‘, entdeckte ich, dass Tocqueville (natürlich) schon vor langer Zeit diesen Zusammenhang hergestellt hatte. Er versuchte, sich vorzustellen, unter welchen Umständen der Despotismus in den USA Einzug halten könnte. Er kam dabei auf eine Vision einer Nation, die einerseits geprägt ist von einer ‚unzählbaren Vielzahl von Menschen, ähnlich und gleich, die sich wie im Kreise um die kleinen und banalen Vergnügungen drehen, mit denen sie ihre Seele übersättigen‘ und andererseits von einer ‚immensen‘ beschützenden Macht‘ des Staates. ‚Banale Vergnügungen‘ und ‚immense Staatsmacht‘ mag sich damals in der Mitte des 19. Jahrhunderts regelrecht wie Science Fiction angehört haben, aber zu Beginn des 21. Jahrhunderts fängt es an, sich nur allzu vertraut anzuhören. Tatsächlich schrieb er in Zusammenhang mit dem allmächtigen Staat: ‚Er würde der elterlichen Autorität ähneln, wenn er wie ein Vater versuchen würde, seine Schutzbefohlenen auf das Leben eines Mannes vorzubereiten, aber im Gegensatz dazu auch versuchen würde, sie in ewiger Kindheit zu lassen.‘ Vielleicht zeigt das Ausmaß, in dem wir – und zwar Liberale und Konservative gleichermaßen – die elterliche Autorität unseres Staates hingenommen haben, in wie weit wir als Kultur Tocquevilles Stadium ‚ewiger Kindheit‘ schon erreicht haben.“

Dieses Problem ist in Westeuropa, einer Region mit ausgefeilteren Sozialstaaten als dem der USA, die über Generationen hinweg unter dem amerikanischen Schutzschild gelebt hat, was die Neigung, sich wie Heranwachsende zu benehmen, noch gefördert hat, sogar noch schlimmer.

Die Frage, die Alexis de Tocqueville indirekt in den 1830er Jahren in seinem Buch Democracy in America aufgeworfen hat, ist die folgende: Wenn Demokratie mit allgemeinem Wahlrecht bedeutet, dass jedermanns Meinung so gut ist wie die von jedem anderen, wird das dann nicht früher oder später zu einer Gesellschaft führen, in der jedermanns Wahl so gut ist wie die von jedem anderen, was zu Kulturrelativismus führt? Tocqueville schrieb das zu einer Zeit, als nur Männer das Wahlrecht hatten. Wird das allgemeine Wahlrecht auch zu einer Situation führen, in der sich Frauen selbst in den Besitz der Finanzen der Männer wählen, während sie deren Autorität mindern und mächtige staatliche Regulierungen für alles schaffen?

Ich kenne die Antwort auf diese Frage nicht. Was ich aber weiß, ist, dass die derzeitige Situation nicht aufrecht erhalten werden kann. Die Abwesenheit der Vaterschaft hat eine Gesellschaft voller sozialer Pathologien geschaffen, und der Mangel an männlichem Selbstvertrauen hat uns für unsere Feinde zur leichten Beute gemacht. Wenn der Westen überleben soll, müssen wir wieder ein gesundes Maß an männlicher Autorität geltend machen. Dazu müssen wir den Sozialstaat zurückfahren. Vielleicht müssen wir auch einige der Exzesse des westlichen Feminismus [47] zurückfahren.

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Freiwilliger Rückzug unter Massen von Stoff

Gestern lief um 21:05 Uhr die Doku „Luise – eine deutsche Muslima [48]“ auf Arte. Es ging um eine Konvertitin, die sich mit 18 Jahren in einen algerischen Studenten verliebt hatte und dann auf den fundamentalistischen Pfad des Islam eingebogen ist. Totale Verschleierung unter Massen von Stoff. „Freiwilliger“ Rückzug in die weibliche Lebenssphäre von Haushalt und Kindern. Projektion aller irdischen Hoffnungen und Wünsche auf das „Paradies“.

Die (voll emanzipierte) Mutter von Luise erzählte, wie schwer es ihr fiel, ihr Kind an den Islam zu verlieren, und nicht anders muss man es bezeichnen. Ihre Tochter sei nicht mehr dieselbe – wie im Film von den „Körperfressern“.

Sie konnte ihre Tränen nur mühsam zurückhalten, ich war echt erschüttert! So sieht es also aus, wenn zwischen Westlern und Moslems eine Mischehe zustande kommt. Der westliche Part hat sich dem Islam anzupassen, nicht umgekehrt. Und die christliche, die deutsche Familie wird auseinander gerissen, wird zerstört. Der algerische Schwiegersohn beharrte auf seiner Einstellung zu Religiösität („es macht mich wütend, wenn ich sehe, dass hier Gott beleidigt wird. Der Mann geht arbeiten, und die Frau bleibt zuhause, wenn sie Kontakte zu anderen Männern hätte, würde ich das nicht dulden; so hab ich es gelernt, so soll es bleiben“ usw.).

Die Mutter gab sich Mühe, den Kontakt zur Tochter nicht abreißen zu lassen, aber die Gegensätze, die Gräben sind auf Dauer nicht zu überbrücken. Westlicher Individualismus, Diesseitigkeit, weibliche Emanzipation, Säkularität, Freiheit, also alles das, was die von den 70er und 80er Jahren geprägte Mutter lebte und lebt, ist nicht mit der islamischen Kultur kompatibel; wenn man dies am eigenen „Familienexperiment“ erprobt, wird es offensichtlich. Die Mutter, die ohne diese persönliche Erfahrung sicher bis zu ihrem Lebensende unreflektiert den Multikultitraum geträumt hätte, wurde auf den harten Boden der Realität geworfen.

Und so geht sie heute am Strand mit einem Rest von Lebensfreude ins Wasser, während ihre Tochter wie ein schwarzes Gespenst verhüllt am Meeressaum verharrt und höchstens ihre Füße benetzen lässt. Wenn Luise bei ihren Schwiegereltern in Algerien ist, dann fühlt sie sich zwar unter Ihresgleichen und damit sehr wohl (während sie in Deutschland ständig ganz böse diskriminiert wird), aber dauerhaft leben möchte sie dort nicht. Ständig ein männliches Familienmitglied zum Begleitschutz anfordern bzw. aufgehalst bekommen, wenn man das Haus verlassen möchte, ist ihr dann doch etwas zu unheimlich und zu nervig. Dass dies aber die Konsequenz eines konsequent gelebten Islam ist, den sie doch ansonsten so unkritisch verherrlicht, blendet sie lieber aus. Da greift sie dann doch lieber auf westliche Traditionen und Gepflogenheiten zurück. Den Eltern erzählt sie, die nicht einen Augenblick, während die Kamera auf sie gerichtet ist, wirklich entspannt und glücklich wirkt, dass sie das mit der angeblichen Frauenunterdrückung im Islam ganz falsch sähen: „Ich bin ja gar nicht unterdrückt“. Davon ist die Mutter nicht so recht überzeugt, denn während eines Besuches in Algerien ist ihr auch schon aufgefallen, dass allein die Männer sich in der öffentlichen Sphäre tummeln und die Geschäfte erledigen, dass sie allein bestimmen, wieviel Freiheit den Frauen zusteht.

Und so machen die Eltern aus der Not eine Tugend und lassen sich auf normale, freundschaftliche und „herzliche“ Kontakte zur Familie ihres Schwiegersohns ein, um die Tochter nicht gänzlich zu verlieren. „Die Leidenschaft für seine Familie und wie er sich um sie kümmert“ usw, das hat sie schließlich „für ihn eingenommen“. Dass diese angebliche „Nestwärme“, die von westlichen Schwärmern so bewundert wird, ebenso für Ehrenmorde verantwortlich ist, wie sie das Patriarchat und die Negation des Individuums zum Fundament hat, wird schicksalsergeben hingenommen; was soll man auch machen? „Die“ sind halt so, und sie werden sich für uns nicht ein Deut ändern, das haben mittlerweile alle begriffen. Auch und gerade die Eltern von Luise.

Der Vater setzt seine ganze Hoffnung auf den Rest von westlicher Erziehung und Erfahrung, die noch in Luise schlummern müssen: Das kann sie ja nicht vollständig ablegen“. Soll heißen, Westen und Islam gehen nicht etwa eine gedeihliche Beziehung ein, wenn sie sich verbinden, sondern die westliche Gedankenwelt ist die einzige Chance, die Moslems bzw. die Konvertiten nicht in totalen Irrsinn abdriften zu lassen. Wer da noch behauptet, der Islam sei eine gleichwertige und unproblematische Religion/Kultur wie alle anderen auch, macht sich selbst was vor.

Die Eltern von Luise haben diese Naivität längst verloren. Interessant wäre die Frage gewesen, wie sich die Multikultiverbindung und insbesondere die Eltern-Tochter-Beziehung wohl entwickelt hätte, wenn die Tochter einen Hindu, Buddhisten, einen Brasilianer oder Koreaner geheiratet hätte. Ehrlicherweise hätte die Mutter antworten müssen (und sie hätte das gewiss auch getan): „Dann wäre unser Alltag und das Leben unserer Tochter halbwegs normal geblieben, sie hätte sich kaum verändert und unsere Beziehung hätte keinen Schaden genommen.“ Nichts kann schlimmer sein als der Einfluss des Islam auf die Psyche eines Menschen.

Die Doku endet mit Bildern der spielenden Enkeltochter, die Kleine versucht sich offenbar als Mix aus Prinzessin und Sängerin, eine anrührende Szene kindlicher Naivität, Hoffnung und Lebensfreude. Die Mutter von Luise sorgt sich jetzt schon, denn sie hat die Lebenswirklichkeit des Islam begriffen, weil er ihr unbarmherzig aufgedrängt wurde: „Wenn ich daran denke, dass sie vielleicht noch zehn Jahre hat, und dann wartet das Kopftuch, da bekomm ich schon einen Kloß im Hals“. Luise beteuert derweil, sie würde es natürlich akzeptieren, wenn ihre Tochter später mal kein Kopftuch tragen würde, wenn auch schweren Herzens, verstehen könnte sie das nicht, „aber dann hätte ich halt Pech gehabt.“ Es gibt eben keinen Zwang im Glauben, nicht wahr? Und sie wird sicher auch keinen subtilen Zwang auf ihre Tochter ausüben, sie nicht glaubensmäßig indoktrinieren, und die Tochter wird frei leben und frei entscheiden können.

Vielleicht glaubt Luise tatsächlich selbst daran, vielleicht erzählt sie nur, was die Journalisten trotz allem Toleranz-Gefasel vermutlich hören wollen. Der Zuschauer, der diese erschütternde Doku mitverfolgt hat, glaubt daran mit Sicherheit nicht. Keine einzige Sekunde. Denn er hat wieder einmal einen kleinen privaten Einblick in die Welt des Islam erhalten. Und wendet sich angewidert ab.

(Gastbeitrag von Jochen M.)

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