jungewelt_200.jpgDie AP-Meldung hielt sich nur kurz in den Medien und wurde auch beim Nachtichtensender n24 inzwischen beseitigt. Nicht schnell genug, als dass eine PI-Spürnase sie zuvor für uns sichern konnte. Am Flughafen Köln-Bonn wurde eine Deutsche unter dem Verdacht der Mitgliedschaft in einer türkischen Terrororganisation festgenommen und wenig später auf Kaution wieder freigelassen. Ganz nebenbei erfahren wir: Die Dame ist Mitarbeiterin der Tageszeitung Junge Welt.

Um Verwechselungen von vorneherein auszuschließen: Die Junge Welt ist nicht die Zeitung mit dem ähnlichen Namen, bei der man bereits des Extremismus verdächtig wird, wenn man ihr ein paar Fragen beantwortet. Im Gegenteil. Die Junge Welt ist das ehemalige Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), schon von daher über jeden Zweifel an ihrem Bekenntnis zu Freiheit und Demokratie erhaben, und heute ein beliebtes Blättchen für alternde und ewig jungbleibende deutsche Linksspießer.

Zum Vorfall in Köln berichtete die Nachrichtenagentur AP, zitiert nach n24:

Terrorverdächtige Deutsche in Köln gefasst

Eine 42-jährige Deutsche ist als mutmaßliches Mitglied des terroristischen Flügels der türkischen DHKP-C festgenommen worden. Beamte des Bundeskriminalamts fassten die Frau am Montag am Flughafen Köln/Bonn bei der Einreise in die Bundesrepublik. Ihr wird vorgeworfen, von 1996 bis 1998 als Aktivistin für die damals bestehende terroristische Vereinigung innerhalb der DHKP-C tätig gewesen zu sein. Am Dienstag setzte der Ermittlungsrichter die Haft gegen eine Kaution und weitere Auflagen außer Vollzug.

Die Beschuldigte soll unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit der DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front) verantwortlich gewesen sein und als führendes Mitglied dem Kölner „Informationszentrum freier Völker“ (ÖHK) angehört haben. In dieser Eigenschaft soll sie an Treffen hochrangiger Funktionäre teilgenommen haben, bei denen unter anderem Brandstiftungs- und Tötungsdelikte vorbereitet worden sein sollen.

Die 42-Jährige wurde seit 2001 per Haftbefehl gesucht. Der terroristische Flügel der DHKP-C hat sich nach Angaben der Ermittler das Ziel gesetzt, den türkischen Staat mit bewaffnetem Kampf zu beseitigen und durch ein marxistisch-leninistisches Regime zu ersetzen. Seit der Gründung 1994 hat die Gruppierung in der Türkei mehrere Tötungsdelikte begangen sowie Brand- und Sprengstoffanschläge verübt.

In Deutschland organisierte sie zwischen 1995 und 1999 Brandanschläge gegen türkische Einrichtungen und Gewalttaten gegen vermeintliche Feinde der Partei.

Die „Junge Welt“ erklärte in einer Mitteilung, die beschuldigte Mitarbeiterin sei nicht flüchtig gewesen, sondern lebe mit ihrem Mann seit Jahren legal in Athen. Zudem sei sie beim zuständigen griechischen Ministerium als Korrespondentin der Zeitung akkreditiert. Die 42-Jährige habe in den vergangenen Jahren wiederholt ihre Familie in Deutschland sowie die Redaktion besucht und sei mehrfach als Referentin auf öffentlichen politischen Veranstaltungen aufgetreten. Die Behauptung der Bundesanwaltschaft, die Korrespondentin sei flüchtig gewesen, sei deshalb absurd. (AP)

(Spürnase: Teddy Mohammed)

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17 KOMMENTARE

  1. warum wird hier so getan als würde nicht über diesen fall berichtet; ganz abgesehen davon das er nicht tagesaktuell ist? (vom 12.12.)

    Bei taz, telepolis, SZ, RP, AFP, DerWesten (WAZ etc), Der Standard usw usf wurde darüber berichtet.

    Zudem hat die Generalbundesanwaltschaft mittlerweile zugegeben, dass lediglich von einem Fluchtverdacht die Rede sein kann, deswegen auch die sehr geringe Kaution.

    Außerdem ist die DHKP-C erst ab 1998, also nachdem die nun Beschuldigte für sie als Übersetzerin (!) tätig war, als Terrororganisation eingestuft worden; ist sie nun Terroristin oder nicht?

  2. Da die Dame im linken Spektrum angesiedelt ist, wird ihr auch nicht viel passieren.
    Möglichlicherweise wird sie als Beamtin bei einer Vereinigung gegen Rechts eingestellt.

  3. Und wie diese Nachricht regelrecht unterschlagen wurde. Grade einmal kurz rein gestellt und schwups wieder kassiert. Das ist das eigentlich Entlarvende. In jedem Rattenloch sitzt doch heute eine linke Ratte die tunlichst auf Einhaltung der Meinungsmonokultur achtet. Wie Weiland Maos Rote Garte.

  4. „Berlin/Karlsruhe/Bonn/Köln. 13. Dezember 2007/Politik/Menschenrechte/- Am 10. Dezember 2007 wurde aufgrund eines Haftsbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshof vom 13. September 2005 die „JungeWelt“-Korrespondentin und Journalistin Heike Schrader (42) bei ihrer Einreise nach Deutschland auf dem Flughafen in Köln verhaftet.“

    http://pressemitteilung.ws/node/119259

    http://openpr.de/news/177613/Unter-Terror-Verdacht-auf-Vortragsreise-JungeWelt-Korrespondentin-und-Journalistin-verhaftet.html

    http://209.85.135.104/search?q=cache:Y6dtjBP__EwJ:www.newsdaily.com/TopNews/UPI-1-20071212-20083800-bc-germany-militant.xml+dhkp-c+k%C3%B6ln+terror&hl=en&ct=clnk&cd=4&gl=de&client=firefox-a

    Fuer jeden Fall: Seite gespeichert.

  5. Jeden Tag aufs Neue dieses Glücksgefühl, in einem meinungsfreien, informierten demokratischen Land leben zu dürfen.:-(((

    Ich ertappe mich manchmal bei dem Gedanken, wenn ich mal wieder, bis unters Dach voller Wut jemandem schreiben will,ob ich es machen soll, aus Angst vor evtl. Problemen.
    Ich mache es meist trotzdem.

    QUO VADIS, DEUTSCHLAND?????

  6. auf telepolis gibts einen diesbezüglichen artikel für alle die wissen wollen was die linksfaschisten so alles an ausreden für dieses individuum finden: zum artikel

  7. Das hatten wir doch schon einmal. Manchmal verschwinden die Artikel nicht, sondern ihre Adresse ändert sich (was zugegeben nervig genug ist). Der Artikel bei N24 wurde schon am 12.12. veröffentlicht und ist noch immer verfügbar: Klick.

  8. Wenn ich mir die Artikel auf n24 und telepolis so durchlese, habe ich den Eindruck, dass es ein ziemliches Durcheinander von türkischen Splittergruppen, linken Szenejournalisten und gegenseitigen Verdächtigungen ist. Es scheint mir nicht unmöglich, dass die Verdächtige da einfach reingerutscht ist. Da würde ich mal lieber zum Abwarten raten, ehe man den großen Verschwörungstheoriehammer rausholt.

  9. Unglaublich. Da setzt sich jemand ein im „Kampf gegen Rechts“ und wird deshalb verhaftet. Wie pervers ist unser System? Der antifaschistische Kampf geht weiter. Wehret den Anfängen!!

    Ironie off!

  10. Ob die nun Hartz heißen oder mit Terrorverdacht bei einer Zeitung arbeiten können: Alles Kriminelle, nichts anderes.
    Ach ja, wer in seiner Jugend nicht links wählt, hat kein Herz- und wer im Alter nicht rechts wählt, hat keinen Verstand! Hoffentlich wird Deutschland alt genug!

  11. die verhaftete ist Telepolis-Autorin
    @chrisou
    Telepolis, das Trollparadies des Heise-Verlages, ist verärgert, weil da nicht irgend eine Terror-Verdächtige verhaftet wurde, sondern eine Autorin von Telepolis.
    Bezeichnend ist der Titel 129a: Lesereise hinter Gitter – Wie die Telepolis-Autorin Heike Schrader ins Visier des Staatsschutzes geriet
    Wohlgemerkt! Es war der Staatsschutz und nicht die „Gesellschaft zur Rettung der deutschen Sprache“, was bei der pisaverdächtigen Schlecht-/ äh Rechtschreibung in vielen Telepolis-Artikeln zu erwarten wäre.
    Ausführliche Infos gibt es im Bonner Wirtschaftsblog Unter Terror-Verdacht auf Vortragsreise: JungeWelt-Korrespondentin und Journalistin verhaftet Die Frau reiste nach Deutschland um im Bundestag bei der Fraktion der Linken das Buch „ Guantanamo auf griechisch – Zeitgenössische Folter im Rechtsstaat“ zu präsentieren, welches sie übersetzt hat.
    Der Autor des Buches, Savvas Xiros, berichtt in seinem Werk über die linksextreme griechische „Stadtguerillagruppe“ „Epanastatiki Organossi 17. Novembri“ (deutsch: Revolutionäre Organisation 17. November).
    Savvas Xiros schreibt über Folter, die er angeblich leiden mußte, nchdem der 2002 nach einem mißglückten Bombenanschlag verhaftet wurde.
    Etwa in der Mitte des Artikels steht, was diese „Stadtguerilla“ so macht:
    „Unbestätigten Berichten zufolge, soll die Organisation „17. November“ ab 1975 in Griechenland 23 Menschen ermordet haben, darunter Diplomaten, Unternehmer, Verleger und Politiker.“
    Weiter oben werden das mißglückte Attentat und die Verhaftung beschrieben:
    „Am 29. Juni 2002: Bei dem Versuch einen Verkaufskiosk einer griechischen Schifffahrtsgesellschaft zu sprengen, explodiert ein Bombe in den Händen von Savvas Xiros. Der Schwerverletzte wird im Hafen von Piräus von Beamten der Antiterrorpolizei aufgegriffen und auf die Intensivstation des staatlichen Krankenhauses Evangelismos verbracht.“
    Die Folgen:
    „Zahlreiche Festnahmen und Verurteilungen beruhen allein auf den Aussagen des schwerverletzten und nicht vernehmungsfähigen Savvas Xiros, die er unter dem Einfluss von Medikamenten auf einer Intensivstation gemacht haben soll.

    In erster Instanz wurde Savvas Xiros zu einer Freiheits-Strafe von sechsmal lebenslänglich verurteilt.“
    Die übliche kranke Denkweise linker Journalisten: Viel Mitleid Terroristen, nicht das geringste Bedauern für die Opfer.

  12. weitere Hintergründe zur Terrororganisation 17. November
    Auf Rotes winterhude wird berichtet, dass diese Gruppe die deutsche RAF und die italienischen Roten Brigaden als Vorbild sieht.
    Diese Gruppe kämpfte gegen den NATO-Einsatz in Serbien. Attentate auf NATO-Truppen im Kosovo waren geplant. Auf das Auto von General Saunders, der die Bombardements plante, wurden am 7.6.2000 mehrere Schüsse abgegeben.
    Auffällig ist, dass 27 Jahre lang kein Mitglied der Terrorgruppe verhaftet wurde. Die CIA rügte daher die Griechen als nicht voll kooperationsbereit.
    Durch das mißglückte Attentat des Herrn Savvas Xiros stieß die Polizei aber auf Informationen die zur Festnahme des mutmaßlichen Anführers der Terroristen, Alexandros Giotopoulos, führte.

  13. Schonmal die Möglichkeit bedacht, dass wir es hier mal wieder mit einer etwas sinn- und hirnlosen Aktion der Bundesanwaltschaft zu tun haben.

    Die überigens auch blind ist. Man erinnere sich, wie schnell aus einer kleine Klopperei in Magdeburg ein Fall für den Staatsschutz wurde und man die beiden Verdächtigen mit Hubschrauber und viel Tam-tam nach Karlsruhe verschiffte um dann schlussendlich zurückzukrebsen und beide freizusprechen.

    Ich glaube den Damen (insbesonder DER Dame) und Herren der Bundesanwaltschaft mittlerweile gar nichts mehr. Egal ob es gegen rechts oder links geht, es herrscht der Dilettantismus.

  14. Sahra Wagenknecht hingegen ist Salon-BolschwikIn:

    http://www.welt.de/politik/article1464084/Kommunistin_Wagenknecht_laesst_Fotos_vernichten.html

    Es gab Hummer
    Kommunistin Wagenknecht lässt Fotos vernichten
    Offenbar fühlte sich sich bei bourgeoisen Handlungen erwischt – und wollte die fürs Proletarier-Image schädlichen Spuren verwischen: Die Wortführerin der Kommunisten in der Partei Die Linke ist ausgerechnet bei einem luxuriösen Hummer-Essen fotografiert worden – und hat anschließend die Bilder heimlich gelöscht.
    PDS Europaparteitag – Sahra Wagenknecht
    Foto: Zentralbild
    Kommunistin mit Vorliebe für gutes Essen: Sahra Wagenknecht
    Click here to find out more!
    Dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ bestätigte die Europaabgeordnete Sahra Wagenknecht, Wortführerein der Kommunistischen Plattform in der früheren PDS, dass sie an dem Essen im Straßburger Restaurant „Aux Armes“ im Juni teilgenommen und die Fotos selbst getilgt hatte. Sie hätten ihr nicht gefallen, sagte die 38-Jährige dem Magazin zur Begründung.
    Schlagworte
    Kommunisten Linke Linkspartei Sahra Wagenknecht Hummer
    Herausgekommen ist der skurrile Vorfall, weil Wagenknechts Fraktionskollegin Feleknas Uca – ebenso wie Parteichef Lothar Bisky – an dem Hummer-Mahl teilgenommen und dabei auch fotografiert hatte. Uca schreibt in einer vom „Spiegel“ zitierten Notiz, sie habe die Zustimmung aller gehabt, die Bilder für den Privatgebrauch zu knipsen.
    Weiterführende links

    * Die deutsche Linke nimmt sich Chávez als Vorbild
    * Lafontaine und die SPD auf der weißen Couch

    Am nächsten Tag erschien „Sahras parlamentarische Assistentin in meinem Büro und bat mich, ihr meine Kamera zu leihen, um Aufnahmen mit einer Bekannten zu machen“, heißt es darin weiter. Einen Tag später habe sie die Digitalkamera zurückerhalten die Fotos, die „Sahra beim Hummer-Essen zeigten“, seien allerdings gelöscht gewesen. Uca nennt das den Angaben zufolge eine „heimliche Durchsuchung meiner privaten Fotos auf meiner Kamera“.

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