TomekkEs soll tatsächlich noch Menschen geben, die nicht begreifen, wofür die sogenannte „Linke“ steht. Dem abzuhelfen trat gestern die taz höchstpersönlich an. In einem Kommentar, dessen Titel in der Print-Version noch „Nazi aus Versehen“ lautet, in der Online-Version zurückgenommen wird auf „DJ Tomekk tut Nazi-Gruß leid“ schreibt Jan Feddersen:

Es möge Schluss mit den Skandalisierungen um Nazigesten, und die RTL-Entscheidung, ihn aus der Show zu nehmen, lässt uns den niedlichsten, im Grunde: aufrechtesten Mann dieses Showformats schmerzlich vermissen.

Nein, das ist nicht als Satire gemeint. Das ist Ernst. Bundesdeutscher, „linker“ Ernst 2007. Und weil die Linke an sich gar nicht mehr mit ihren wahren Gefühlen und Absichten an sich halten kann, schreibt der Autor weiter:

Auch die philologisch korrekte Wiederauflage von Hitlers „Mein Kampf“ muss dringend straflos gestellt werden.

Letzteres natürlich nur zu „Bildungszwecken“. Ja, klar. Beim Autor handelt es sich übrigens um den gleichen, der kürzlich tatsächlich titelte:

Eine neue Studie kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass junge Muslime auffällig gewaltbereit sind. Na und?

Auch das wieder, man möge dem Link folgen und selbst nachschauen, keinesfalls zurückgenommen. Die Tatsachen werden immerhin als solche akzeptiert – das gibt Hoffnung. Sie werden aber eingerahmt von einem auf zehn Absätze ausgewalzten „das muss man aushalten“.

Doch wer ist dieser Mensch, der im Auftrag der „tageszeitung“ die Neuauflage von Hitlers ekelhaftem Schund fordert? Man fragt sich, was in einem Menschen vorgeht, der den öffentlichen, eine Geste, angesichts derer noch heute den Überlebenden des Holocaust das Blut in den Adern gefriert? Wie kalt, wie abgestumpft muss so ein Mensch sein? – Nun, die Wahrheit ist wahrscheinlich: Der Autor ist nicht abgestumpft: Er ist höchstgradig verwirrt.

Googelt man ein wenig, stellt man fest, dass Herr Feddersen seine politische Meinungsbildung angefangen hat bei der Kommunistischen Partei. So weit, wenig überraschend. Man hört Nazi-Parolen heutzutage ja sowieso eher von „links“ als von „rechts“.

Wenn er nicht gerade für die taz schreibt, ist er Sprecher von „Queer Nations“, einer Homosexuellen-Vereinigung in Berlin.

Die große Frage ist: Wieso in aller Welt verteidigt er, der von Muslimen und Nazis gleichermaßen wir-wissen-wie behandelt würde, wenn sie ihn in die Finger bekämen, eben jene? Wieso tut er Gewalttätigkeit als nicht ab? Ist das Stockholm-Syndrom? Selbsthass?

Oder, wahrscheinlicher: Vielleicht hat Verbandsfunktionär Feddersen den Blick für die Realität verloren, betrachtet die Welt auch nur noch durch die Fenster feiner Bonzen-Limousinen á la Claudia Roth und verrauchter Redaktionsräume. Letzteres immerhin würde seine Sympathie mit Jens „Rentner-selber-schuld“ Jessen erklären.

(Gastbeitrag von Abu)

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