BeinprothesenträgerNein, dieser Vorfall ist nicht verachtens- oder verurteilenswerter, als wenn deutsche Rechtsradikale ihn verübt hätten. Verachtenswerter aber ist das Schweigen der Medien. Wäre das Verbrechen von glatzköpfigen Dumpfbacken irgendwo in den neuen Bundesländern verübt worden – die Republik würde flächendeckend mit Informationen versorgt. So bleibt die Berichterstattung regional begrenzt.

„Menschenverachtend“ – so nennt die Polizei den brutalen Angriff auf einen jungen Beinprothesenträger in Vöhringen (Kreis Neu-Ulm). Beim Faschingstreiben am „Gumpigen Donnerstag“ war der Gehbehinderte, wie erst jetzt bekannt wurde, von einer Gruppe vermutlich türkischer Jugendlicher attackiert worden. „Da ist jemand allein wegen seiner Behinderung zum Opfer geworden“, ist ein Polizeibeamter entsetzt.

Der 17-Jährige, seit seiner Geburt auf eine bis zur Hüfte reichende Beinprothese angewiesen, habe sich von drei bis vier maskierten Jugendlichen zunächst massive Beleidigungen anhören müssen. „Du Krüppel“ sei noch eine der harmloseren Schmähungen gewesen, so die Polizei. Obwohl der Gehbehinderte nicht auf die widerwärtigen Worte reagiert habe, sei er von der Gruppe verfolgt und weiter verhöhnt worden.

Plötzlich habe der Rädelsführer mit einer Glasflasche in der Hand ausgeholt, um dem 17-Jährigen auf den Kopf zu schlagen. Ein flüchtiger Bekannter des Gehbehinderten, der Zeuge des Vorfalls wurde, habe dem Angreifer in letzter Sekunde die Flasche aus der Hand reißen können und damit wohl Schlimmeres verhindert. Nun schlug der offenbar betrunkene Täter dem Behinderten die Faust ins Gesicht, so dass dieser zu Boden ging und auf den Asphalt prallte. Kumpane des Schlägers schnappten sich Geldbeutel, Mobiltelefon und Schlüsselbund ihres hilflosen Opfers, dann flüchteten die Angreifer.

Wir wollen Migrantengewalt ebensowenig aushalten wie die Gewalt Rechtsradikaler. Wir wollen, dass sie mindestens gleichwertig in den Medien thematisiert wird, ohne dass der Autor völlig irrational dehalb als „rechter Hetzer“ oder ähnliches diffamiert wird. Denn Gewalt bleibt Gewalt, egal, wer sie an wem verübt. Und wir wollen das nicht „aushalten“.

(Spürnase: Tom)

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