Von der Pro Israel-Demo auf dem Münchner Marienplatz gestern gibt es nicht viel zu berichten – weil es phantastisch gut lief! Es war übrigens meine erste Demo im Leben.
(Ein Erlebnisbericht von Kybeline)
Weil ich im Hinterkopf noch etwas von Beginn 12 Uhr hatte, war ich eben kurz vor 12 da, in einer sonnigen, doch lausigen Kälte. Es wurde immer wieder darauf hingewiesen, die Plakate und Fähnchen nicht vor 12:30 Uhr zu entrollen. Interessant sowas zu einer Zeit zu hören, wo an anderer Stelle in Deutschland die Polizei in Wohnungen einbricht um Israelfahnen aus dem Fenster zu entfernen, damit ein lausiger Allahu Akbar skandierender Mob nicht vielleicht noch böser wird als er ohnehin schon ist.
Es fanden sich immer mehr Leute ein, zivilisierte Leute. Wirklich angenehme Menschen, so ganz anders, als der Mob, der seine Frauen und Kinder mit Sprengstoffgürteln vorschickt oder in London die Polizei vor sich hertreibt. Hier waren kultivierte Menschen, so dass man eher an eine Hochschulveranstaltung dachte.
Ein paar Japaner waren auch dabei – allerdings waren das sicher die üblichen Touris, die sich gerade das Rathaus ansahen. Aber ich weiß es nicht genau…
Um 12.30 Uhr gings dann mit einer Rede von Charlotte Knobloch vom Zentralrat der Juden los, die erstaunlich objektiv war. Es tat ihr leid, dass es im Gazastreifen Opfer gäbe. Aber durch die miesen Hamasgangster (sie bezeichnete sie anders) würden sie regelrecht in die Höhe getrieben, da die sich bewusst hinter Schutzschilden aus Frauen und Kindern versteckten.
Danach kamen noch einige Sprecher. Einer sagte, dass sich die Anzahl der Kundgebungsteilnehmer im Vergleich zum verdreifacht hätte. Ein anderer erwähnte noch die Jugendorganisation der Schrammapartei CDU, die sich für die Aktionen Israels ausgesprochen hatte.
So wenig (gar keine) Fußgängerzonen-Gangsta-Rap-Pöbler hab ich in den letzten 20 Jahren nicht auf einem Haufen gesehen. Nach dem Ende der Veranstaltung rührte mich diese Dame mit dem Schild noch besonders an. Ich muss dazu noch sagen, dass ich wie ein Verrückter dort rumgeknipst habe, vielleicht wurde ich sogar als etwas. Kann mir vorstellen, dass ich da einigen sogar etwas auf die Nerven ging, so wie es mich nerven würde, wenn da einer ständig bei solch einem ernsten Thema rumknipste und mit seinem Foto-Ding rumhampelte. Aber ich hörte kein böses Wort – die Leute waren wirklich vornehm.
Weitere Fotos vom Münchner Marienplatz:




