- PI-NEWS - https://www.pi-news.net -

Terroristen wollen an die Bomben

pakistan f 16 [1]

Muslimische Atombomben gibt es schon lange in Pakistan – von wo aus Know How auch nach Libyen, Irak, Nordkorea und in den Iran gelangt ist. So unzuverlässig das korrupte islamische Regime auch sein mag, die vorhandenen Waffen galten bisher als verhältnismäßig sicher aufgehoben. Immerhin, fanatische Terroristen standen bereits 100 Kilometer vor der Hauptstadt Islamabad, und auch wenn sie jetzt zurückgeschlagen wurden, ist es keineswegs ausgeschlossen, dass sie mit Unterstützung von vielen Sympathisanten in Geheimdienst und Militär eines Tages die Macht an sich reißen. Was sie dann mit den Kernwaffen machen wollen, sagen sie schon jetzt ganz klar: Die USA angreifen.

Der Nachrichtensender n-tv berichtet [2]:

Das Terrornetzwerk Al-Kaida ist nach eigenen Angaben zu einem Atomschlag gegen die USA bereit. Sollte es dem Netzwerk gelingen, in Pakistan an die Macht zu gelange, würden die radikalen Islamisten Pakistans Atomwaffen gegen die USA einsetzen.

Das sagte der Al-Kaida-Chef in Afghanistan, Abu al-Jasid, in einem Interview von Al-Dschasira mit Blick auf die Folgen eines etwaigen Sieges im Kampf gegen die pakistanische Armee. „So Gott will, würden die Atomwaffen nicht in die Hände der Amerikaner fallen, und die Mudschahedin würden sie nehmen und sie gegen die Amerikaner einsetzen.“ Nach wie vor sei es das Ziel der Al-Kaida, „den Kopf der Schlange zu treffen“ und die USA anzugreifen.

Pakistans Streitkräfte gehen seit Wochen im Swat-Tal gegen radikale Islamisten vor. Experten erwarten, dass danach eine Offensive gegen die Hochburg der Taliban an der Grenze zu Afghanistan geplant ist. Das Erstarken der islamistischen Kräfte hatte in den vergangenen Monaten die Furcht aufkommen lassen, die pakistanischen Atomwaffen könnten in ihre Hände fallen. Die Regierung in Islamabad hat betont, die Waffen seien sicher gelagert.

(Spürnase: ComebAck, Foto: Pakistanische F 16 – aus US Produktion)

Like

Nedas Tod soll nicht umsonst gewesen sein

geschrieben von PI am in Freiheit,Iran,Islam ist Frieden™,Menschenrechte | Kommentare sind deaktiviert

Neda Agha Soltan [3]Es war einmal eine junge iranische Frau Namens Neda [4] (Foto), die keinen Schleier tragen wollte. Sie ging auf die Straßen Teherans und schloss sich der demonstrierenden Menge gegen die islamische Tyrannei an. Da fühlte sie einen brennenden Schmerz in ihrer Brust und ihr Blut begann zu fließen. Doch der Tyrann wird das Volk nicht besiegen, das Nedas Namen in den Straßen ruft. Die Sehnsucht nach Freiheit wächst und Neda ist zum Symbol des Widerstands gegen die Betonstatuen und die gesichtslosen Soldaten geworden.

Dies ist ein Lied in Erinnerung an Neda, die letztes Wochenende in Teheran von Ahmadinedschads Leuten ermordet wurde. Die Freiheit war der Einsatz, ihr Leben war der Preis. Wenn John F. Kennedy heute noch leben würde, würde er dazu sagen: „Ich bin ein Iraner“.

» DeutschlandWoche: Neda wird zum Symbol der Revolution im Iran [5]
» DeutschlandWoche: Bilder mit Sprengkraft [6]
» JS: Nokia/Siemens für Menschenrechtsverletzungen im Iran mitverantwortlich [7]

Like

Sarkozy lehnt Burkas in Frankreich ab

geschrieben von PI am in Frankreich,Freiheit,Islamisierung Europas | Kommentare sind deaktiviert

Frankreichs Präsident SarkozyFrankreichs Präsident Sarkozy hat den Ganzkörperschleier muslimischer Frauen als Zeichen der Unterdrückung [8] bezeichnet. Er erklärte die Burka zu einem in Frankreich unerwünschten Kleidungsstück. Das Problem sei kein religiöses, sondern eines der Freiheit und der Würde der Frau, sagte er in seiner Grundsatzrede in Versailles. Sarkozy stellte sich damit gegen US-Präsident Obama, der in Kairo für Toleranz gegenüber muslimischer Kleidung geworben hatte.

(Spürnase: Timur)

Like

Allah im Wunderland – Geld, Sex und Machteliten

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Allah im Wunderland - Geld, Sex und Machteliten [9]Never judge a book by its cover, heißt es im Englischen, doch wir halten uns nicht daran und sind verblüfft, als wir das neue Buch von Hans-Peter Raddatz in die Hand nehmen. „Allah im Wunderland“, springt uns schelmisch der Titel ins Auge, und der Untertitel fügt bissig hinzu: „Geld, Sex und Machteliten“. Darunter ein Bild des Satirikers Daniel Haw – ein Affe mit einem Heiligenschein, der selbstverliebt sein Spiegelbild anhimmelt und mit Geldscheinen wedelt.

(Rezension von Linda Landauer [10])

Handelt es sich etwa um denselben Autor, der über islamischen Terrorismus schreibt? In der Tat. Hans-Peter Raddatz, promovierter Orientalist und Volkswirtschaftler, Co-Autor der renommierten Encyclopaedia of Islam (EI), begann vor über zehn Jahren, mit seinen Gedanken zum Islam-Dialog an die Öffentlichkeit zu treten. Aus den Gedanken wurden Bücher, und seit dem Jahr 2001 veröffentlichte der Autor zahlreiche Werke zu unterschiedlichen Themen, darunter zur Rolle der Frau im Islam, zur Türkei oder zum Verhältnis von Juden und Islam.

Ein islamisches Kuckucksei

Wie ein roter Faden ziehen sich zwei Themen durch seine Bücher, nämlich erstens die Geißelung des Dialogs mit dem Islam, dessen Akteuren der Autor sowohl Naivität als auch böswillige Täuschung vorwirft, und zweitens die kritische Bewertung der Religion des Islam. Zwar wird man in Deutschland nicht müde zu betonen, dass Kritik am Islam richtig und wichtig sei. Doch jeder, der diese tatsächlich durchführt, wird daraufhin des Fremdenhasses und des “Schürens von Vorurteilen” bezichtigt. Auch Raddatz blies der Wind schon kalt ins Gesicht, zuletzt vor wenigen Wochen, als er von einem schlichten Gemüt als “Guru” bezeichnet wurde. Doch während ein Guru seine Jünger täuscht und ihnen den Weg ins Paradies verspricht, warnt Raddatz davor, dass wir unser, naja, wenn nicht Paradies, so doch unser freiheitliches Wertesystem verlieren. Nämlich dann, wenn unsere geld-, sex- und machtlüsternen Eliten weiterhin unbeirrt schalten und walten können.

Die harsche Kritik an den westlichen Eliten – seien es Politiker, Kleriker oder Intellektuelle – hat dem Autor den Vorwurf eingebracht, sich Verschwörungstheorien zu bedienen. Das ist absurd, denn paranoid sind wohl eher jene zu nennen, die mal eben drei Viertel der deutschen Bevölkerung als rechtsradikalen Stammtisch denunzieren. Es wird deutlich, in welch fernen Luftschlössern unsere intellektuellen Gesellschaftsklempner weilen. Während der Plagiator Navid Kermani zum modernen Goethe erklärt, die Mörderbande Hamas ein “Männerchor” genannt und der grammatikalische Murks des Kanak-Sprak als zivilisatorische Errungenschaft gewürdigt werden, fragt sich der Durchschnittsbürger, inwiefern muslimische Einwanderer, die Sozialhilfe empfangen, kein Deutsch verstehen und in abgeschotteten Parallelgesellschaften leben, eigentlich so unglaublich notwendig für das Funktionieren unseres Sozialsystems sein sollen. Der Autor zumindest nennt die absurd große Zahl der muslimischen Einwanderer in Europa, die oft genug nach ihren eigenen Regeln in Parallelgesellschaften lebt, ein islamisches Kuckucksei.

Raddatz’ Werke bilden die Antithese zum Zeitgeist

Es war Raddatz, der den Begriff der Parallelgesellschaft in die Debatte einführte. Dabei wirkt seine Methode, profundes Hintergrundwissen zu liefern, wie ein Faustschlag ins Gesicht der politisch Korrekten, die ihre sich für gut informiert haltenden Untertanen mit Politklatsch statt mit Fakten abservieren, schmack-, aber nicht nahrhaften “News” für zwischendurch. Hingegen bilden Raddatz’ Werke mit ihren tiefgründigen Analysen die Antithese zu jenem Zeitgeist, der nach salbadernden Sloterdijks, plappernden Prantls und keck kopierenden Kermanis schreit.

Seit seinem ersten Buch, “Von Gott zu Allah?”, das 2001 noch vor dem elften September erschien, greift der Autor das willkürlich errichtete Tabu des Islam als Heilsreligion an. Auch in den nachfolgenden Büchern verweist er immer wieder auf den totalitären Charakter der linken Meinungshoheit im Westen, die sich von Marxismus und Abschaffung aller europäischen Traditionen hin zu Islam und Respekt fürs Kopftuch entwickelte.

“Allah im Wunderland” übt zwei Funktionen aus. Einerseits schließt es den Kreis zum ersten Buch – “Von Gott zu Allah?” –, indem es sich erneut der Analyse der Rolle des Islam im Westen widmet. Hierbei wird erschreckenderweise deutlich, dass sich in der Tat nichts zum Guten gewendet hat. Im Gegenteil! Rein muslimische Integrationsgipfel, der Bau extravaganter Moscheen in europäischen Großstädten, die Verteufelung – und nicht etwa sachliche Kritik! – von Organisationen und Parteien, die sich gegen die Islamisierung stellen, zeigen, dass die Integration der westlichen Gesellschaften in das islamische System durch die Anschläge vom elften September nicht etwa diskreditiert wurde, sondern noch Rückenwind erfuhr. Terror, der von Muslimen durchgeführt wird, soll nach Meinung einiger besonders gewissenloser Politiker ab sofort unter die Rubrik “anti-islamische Aktionen” fallen.

Zweitens findet in “Allah im Wunderland” eine Zäsur statt, und zwar sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Inhaltlich fällt auf, dass eine These fehlt – die der Gnosis. Bisher diente der Hinweis auf diese antike Glaubensrichtung in Raddatz’ Büchern als sinnvolle Erklärung für die unsinnige Vorliebe westlicher Eliten für den Islam. Das Weltbild der Gnosis besagt, dass die hiesige, angeblich schlechte Welt überwunden werden muss, um eine neue, bessere zu schaffen. Ideal für Sozialisten aller Couleur, die instinktiv erkennen, dass Islam und Gnosis wesensverwandt sind: Der Islam muss alles Unislamische zerstören, um eine perfekte, rein islamische Welt zu schaffen, in der sich jeder dem Willen Allahs unterwirft. Persönliche Freiheit, wie sie auch Juden- und Christentum lehren, ist hier fehl am Platz.

Beliebig manipulierbare Massenmenschen

Statt erneut auf die Gnosis einzugehen, wartet der Autor mit Kritik an einer völlig anderen Idee auf – dem Neoliberalismus. Dies überrascht, da der Autor kaum dem marxistischen Lager zuzurechnen ist. Wahrscheinlich unter den Eindrücken der Finanzkrise 2008 entstanden, zerpflückt Raddatz die Heilslehre der Neoliberalen. Ihr irdisches Paradies erfordert den Jobnomaden, der, aus kulturellen und familiären Strukturen herausgeschält, alle Werte der ökonomischen Produktivität unterordnet. Unproduktive Menschen haben in dieser Gesellschaft folglich keinen Wert.

Die Kritik an jenem Zeitgeist, den Raddatz Neoliberalismus nennt, wendet sich nicht gegen freie Marktwirtschaft und Eigenverantwortung, nicht gegen Denker wie Roland Baader oder Jörg Guido Hülsmann, die – frei nach dem von Hans-Hermann Hoppe geprägten Slogan „Aus Konservativen müssen Libertäre und aus Libertären Konservative werden“ – den Drang nach Freiheit und die Ablehnung des Nuckelstaates mit konservativen oder gar christlichen Wertevorstellungen verbinden. Sondern gegen eine skrupellose Finanzelite, deren Vertreter sich, ähnlich unseren demokratisch legitimierten Politikern, in anderen Sphären wähnen und sich der lästigen Fesseln weltlicher Gesetze entledigt haben. Nicht nur, daß sich Vertreter der Finanzelite bei islamischen Machthabern in der Golfregion anbiedern, über bestimmte Stiftungen werden auch gezielt proislamische Positionen vertreten.

Linke Kollektivisten, Pro-Islamisten und die neoliberale Finanzelite ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, den beliebig manipulierbaren Massenmenschen zu formen, der, „in einer ozeanischen Wellness-Blase schwebend“, nur noch produktiven Tätigkeiten nachgeht und keine kritischen Fragen mehr stellt. Persönliche Freiheit und Eigenverantwortung spielen keine Rolle mehr. Individualität wird dem modernen Massenmenschen dadurch vorgegaukelt, dass er sich in oberflächlichen, dem Jugendwahn verfallenen Subkulturen austoben darf, seine Freizeit mit immer neuen Formen des Konsum und der Wellness verlebt, sich mit den oben erwähnten „News“ zwischendurch „informiert“ und bei Wahlen bitte schön jene Parteien ankreuzt, die ihm von den Medien als „wählbar“ vorgegeben werden.

Bitterböse Ironie über islamophile Weltverbesserer

Indem man den Menschen wichtiges Wissen vorenthält und sie dafür in einer Flut von unwichtigen Informationen ertränkt, fällt ihnen eine Analyse der Gesamtsituation zunehmend schwerer. Vor allem aber wird Wissen, das bestimmte Mythen wie die Mär vom toleranten Islam entzaubert, immer öfter als störend empfunden. Der Autor schreibt dazu auf Seite 230:

Wissen ist unpassend, weil es humane Ansprüche anmelden, komplexe Zusammenhänge erfassen, die Frage nach dem Warum beantworten und somit diktierte Bahnen verlassen und Code-Grenzen überschreiten kann. In diesem Sinne ist „Islamophobie“ nicht nur Ausdruck der Elitenfurcht vor Machtverlust, sondern auch ein anderes Wort für die Angst, ein reflexhafter Automat zu werden, was wiederum erklärt, warum aus islamophiler Dialogistensicht jemand, der mehr Wissen über den Islam fordert, „Ängste schürt“.

Weder der Spaßmensch, der sich für politische und gesellschaftliche Belange nicht mehr interessiert, noch der Gutmensch zeigen sich zum differenzierten Denken fähig. An dessen Stelle ist eine auf Ja oder Nein fixierte Denkweise getreten. So wie ein Lichtschalter entweder nur ein- oder ausgeschaltet ist, so müssen auch sämtliche Probleme und Fragen unserer Zeit entweder mit Ja oder mit Nein beantwortet werden. Es ist also kein Wunder, dass sich die Diskussion um den Islam in Europa bei Feuilletonisten und Polit-Talkern auf die Frage zugespitzt hat, ob es sich bei allen Muslimen um bösartige Terroristen oder harmlose Gemüsehändler handelt.

Unterstützt werden die Manipulatoren in Politik, Hochfinanz, Kirche und Kunst vom Gutmenschen. Dessen ideologisches Rüstzeug besteht im Glauben, dass die Wiege des Bösen im Westen liege, was sich zum Beispiel in der gängigen Meinung widerspiegelt, dass der islamische Antisemitismus seine Wurzeln in Europa habe. Als typisch „nützlicher Idiot“ bildet der Gutmensch das Gros der Demo-Hopliten, die vierundsechzig Jahre nach dem Ende der Nationalsozialisten ganz besonders todesmutig ihre Zunge „gegen rechts“ zeigen.

Gemeinsam ist Gutmenschen und besorgten Politikern, dass sie reflexartig reagieren, wenn ihr Heilsbild des toleranten und fortschrittlichen Islam angegriffen wird. Dabei agieren sie wie ein Elektrozaun, der die Herde des steuerzahlenden, latent „rechtsradikalen“ Stimmviehs in die richtige Bahn lenkt und jedem Abweichler eine schmerzhafte Schockladung verpasst.

Die Zukunft eines lebenswerten Europas steht auf dem Spiel

Stilistisch hat Raddatz in „Allah im Wunderland“ seine bitterböse Ironie über islamophile Weltverbesserer perfektioniert, wie auf Seite 281:

So lassen sich Kulturgenossen beobachten, deren Umgang mit den Muslimen Fortschritte macht. Sie erinnern an die Lakaien exzentrischer Reicher, die ständig kleine Staubsauger mit sich führen, um etwaige Unreinheiten auf den makellosen Hochflor-Teppichen ihrer Gebieter zu beseitigen.

Allein der böse Spott, der in manchen Passagen aus jedem Satz trieft und ins Schwarze trifft, macht „Allah im Wunderland“ zu einem literarischen Leckerbissen. Vorzüglich gelungen ist beispielsweise jene Passage, in der der Autor den islamischen Paradiesjungfrauen mit der Mathematik zu Leibe rückt und beweist, dass die Zahl der von Allah seinen Märtyrern bewilligten Geschlechtsverkehre in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein dürfte.

Wen bei der Lektüre von so viel Ironie Gewissensbisse plagen, der sollte sich immer vor Augen führen, dass nichts weniger als die Zukunft eines freien, lebenswerten Europas auf dem Spiel steht. Mit seinen Büchern leistet Hans-Peter Raddatz einen wichtigen Beitrag, dass die europäischen Länder ihre Kultur des freien Meinungsaustauschs und der Menschenrechte behalten.

» Hans-Peter Raddatz; Allah im Wunderland – Geld, Sex und Machteliten; ISBN 978-3-00-026269-2; 296 Seiten; 15,2 x 23,2 Paperback (Leseprobe) [11].

„Allah im Wunderland“ kann über PI für € 19,90 inkl. portofreiem Versand bestellt werden. Bitte füllen Sie dazu nachfolgendes Bestellformular aus:

Like

Aufgefallen: Reisewege nach Deutschland

geschrieben von PI am in Dschihad,Islam ist Frieden™ | Kommentare sind deaktiviert

[12]In der Welt fanden wir einen älteren Artike [13]l über den 21-jährigen Eric Breininger, bekannt als milchbubiger MöchtergernJihadist aus verschiedenen Terrorvideos. Er soll sich – laut Warnungen des amerikanischen Geheimdienstes – wieder auf mitteleuropäischen Boden befinden und einen Terroranschlag planen. Aufgefallen ist uns ein anderer Absatz, über seinen Kumpan Al-Malla.

Al-Malla, 23 Jahre alt, ist staatenlos, wurde im Libanon geboren, aus Pakistan abgeschoben und gelangte nach Deutschland. Für Breininger ist er eine Führungsfigur. Ende des Jahres reisen die beiden nach Pakistan, in die von paschtunischen Stämmen beherrschte Region an der Grenze zu Afghanistan. Dort drillt die mit al-Qaida verbündete IJU künftige Selbstmordattentäter.

Al-Malla ist nach unseren Maßstäben doch eher ein Vielflieger als bodenständig – wie nur macht er dies als Staatenloser? Wie gelangt ein aus Pakistan abgeschobener, im Libanon geborener Staatenloser nach Deutschland? Was bitteschön hat er bei der Passkontrolle vorgelegt? Und wenn er diese umgangen hat, wie wollen uns dann unsere Sicherheitsdienste vor dem weiteren Zustrom terrorbereiter Anhänger des Islams bewahren? Offensichtlich gelangen selbst Terror-Azubis problemlos nach Deutschland – wieviel einfacher haben es dann die richtigen Profis?

(Spürnase: Rostock)

Like

Die EU und der Kampf gegen Diskriminierung

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

[14]2007 wurde mit Ratsbeschluss der EU die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte FRA (Fundamental Rights Agency) errichtet. Sitz dieser Einrichtung ist Wien. Die FRA ist als unmittelbare Nachfolgeorganisation der Europäischen Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) konzipiert, deren Agenden sie unmittelbar übernahm und um einen pointierten Erweiterungsauftrag ergänzte. Dies betrifft sowohl das inhaltliche Betätigungsfeld als auch die Einsatzmethode.

(Gastbeitrag von Mag. Christian Zeitz, zuerst erschienen bei EuropeNews [15])

Einerseits wird der Arbeitsbereich vom Kampf gegen Diskriminierung auf den Grundrechtsbereich universalisiert und betont, dass auch so wichtige Materien wie der Datenschutz zu den Aufgaben der Agentur gehören würden. Dabei ist anhand der Aktivitäten und Enuntiationen klar erkennbar, dass die Grundrechte hier mit einem kulturpolitischen Veränderungsauftrag identifiziert werden, der hinter der Idee der Antidiskriminierungsgesetzgebung steht. Grundrechte werden mit der Bekämpfung von „Diskriminierung und sozialer Marginalisierung“ nahezu gleichgesetzt oder mindestens auf diese zugespitzt. Diese politische Dominanz des Antidiskriminierungs-Anliegens in der Grundrechte-Arbeit der Union zeigt sich deutlich in den Agentur-Materialien, die der Selbstdarstellung dienen, z.B. in der Präsentationsmappe „respect unlimited – Kenne Deine Grundrechte“. Hier findet sich die übergangslose Abfolge zweier Einleitungssätze:

„Die Europäische Union hat schon einiges für den Schutz der Menschenrechte getan, aber noch viel mehr bleibt zu tun. Diskriminierung gibt es noch immer viel zu oft und betrifft den Alltag vieler Menschen, sei es in der Schule, beim Sport in der Arbeit, im Gesundheitsbereich oder in der Freizeit.“

Hier wird ein Grundrechtsbegriff angesprochen, der weiter unten noch diskutiert werden muss.

Andererseits hat die Agentur den Arbeitsansatz der Vorläuferorganisation vom bloßen „soft monitoring“ und dem Versuch, die öffentliche Meinung über eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu beeinflussen, auf das definierte Ziel ausgeweitet, Vorgaben für das rechtssetzende und exekutive Tun der politischen Institutionen der Nationalstaaten wie der Union auszuarbeiten und durchzusetzen. Die Agentur begreift sich nicht bloß als Stabsstelle, sondern besonders auch als eine Art letztinstanzliche Autorität, die auf die Veränderung des nationalen wie supranationalen Rechtsbestandes einwirkt. Dabei ist die besondere Stellung der Agentur zu beachten. Sie besitzt keine wie immer geartete Oberbehörde, der gegenüber sie weisungsgebunden oder rechenschaftspflichtig wäre. Aufgrund ihres Entstehungsaktes, einem einstimmigen Ratsbeschluss, agiert sie im Selbstverständnis, eine jedem politischen Zweifel entzogene Materie zu bearbeiten, also geradezu die Durchsetzung der Staatsgrundlagen und die Sicherstellung des letzten Staatszweckes zu betreiben. Die Agentur hat dabei den Status einer oberstgerichtlichen Institution, die sich die Inhalte ihres Regelrahmens selbst erarbeitet.

Diese Konstruktion erscheint besonders deswegen sehr fragwürdig, weil die Durchsetzung der hier sehr spezifisch interpretierten Grundrechte keineswegs einer gesellschafts- und kulturpolitisch neutralen Staatsgrundlage verpflichtet ist, sondern dem Ideologie-Konzept der Multikulturellen Gesellschaft. Anlässlich der Aufnahme seiner Arbeit in Wien im Frühjahr 2008 antwortete der Direktor der Agentur, der Däne Morten Kjaerum, auf die Frage eines Journalisten, was denn das wichtigste Anliegen seiner bevorstehenden Amtszeit sei: „Der Kampf gegen die Islamophobie“.

Dieser steht in der Tat im Kern der Studien und Maßnahmenausarbeitung der Agentur. Neben dem Kampf gegen die (angebliche) Diskriminierung von Homosexuellen, ethnischen Minderheiten, Frauen, Behinderten, älteren Menschen und Glaubensgänger verschiedenster anderer Minderheitsreligionen, nimmt die Aufdeckung und Bekämpfung der (angeblichen) Schlechterstellung von Moslems einen dominierenden Teil der Aufwendungen in Anspruch. Diese basieren auf einem wachsenden Unterfutter, hat sich doch die Zahl der Mitarbeiter der Agentur innerhalb eines Jahres von 31 auf über 60 verdoppelt, wobei eine weitere Ausweitung auf über 100 Mitarbeiter bereits für das nächste Jahr (2010) vorgesehen ist.

Es macht sich bezahlt, sich mit der Methode der Studien- und Dokumentationstechnik der FRA vertraut zu machen, d.h. die Frage zu stellen, wie denn der Ausweis von behaupteten Diskriminierungsfällen bzw. einer quantifizierbaren Diskriminierungsrate zustande kommt. Im Rahmen des EU-MIDIS (European Minorities and Discrimination Report) wurden 23.000 Migranten moslemischer Zugehörigkeit jeweils 20 Minuten interviewt, wobei bemerkenswert ist, dass 89 Prozent von ihnen angaben, dass ihre Religion für sie von großer Bedeutung ist (vgl. dazu entsprechende Zahlen der autochthonen Bevölkerung). Gefragt wurde jeweils danach, ob sich der/die Betreffende in den letzten zwölf Monaten aufgrund konkreter Anlässe diskriminiert gefühlt hatte. Festzuhalten ist also, dass das Kriterium der Diskriminierung die subjektive Befindlichkeit und der persönliche Eindruck der Moslems ist, ohne dass hier ein Versuch der Objektivierung durchgeführt wird. 40 Prozent der von der Polizei anlässlich einer Verkehrskontrolle gestoppten Moslems glauben beispielsweise, dass dies ausschließlich aufgrund religiöser Diskriminierung geschehen ist, ähnliches gilt für Grenzkontrollen. Neun weitere Lebensbereiche wurden im Hinblick auf vermeintliche Diskriminierungen abgefragt: Arbeitssuche, Arbeitsalltag, Wohnungssuche, medizinische und soziale Betreuung, Schulalltag, Restaurantbesuche, Betreten eines Geschäftes und Bankkontakte (Kreditwerbung u.ä.). Rund ein Drittel der Befragten fühlte sich innerhalb der letzten 12 Monate diskriminiert, und zwar im Durchschnitt achtmal. Damit ist die Rate der Diskriminierung festgelegt und stellt die Basis für energische Forderungen zur Beseitigung der Schlechterstellung dar: 51 Prozent der Muslime glauben, dass Angehörige des Islam in Europa diskriminiert werden.

Neben der subjektiven Befindlichkeit der Moslems prägt die Grundrechtsagentur allerdings den Definitionshintergrund des Diskriminierungsbegriffes selbst. Eine Studie der Vorläuferorganisation EUMC, auf die ausdrücklich systematisch Bezug genommen wird, gibt unter dem Titel „Perceptions of Discrimination and Islamophobia“ ausführlich zu verstehen, was zu inkriminieren und politisch zu bekämpfen ist. Eine kleine Auswahl: Die Kritik an Moscheen, die überwiegend ausländisches Predigerpersonal ohne hinlängliche Kenntnisse der Sprache des Gastlandes beschäftigen (S.17) und die eine patriarchale und restriktive Gesellschaft propagieren (S.18), die Forderung nach Assimilation (S. 31), der Mangel an Repräsentation von Moslems in öffentlichen und politischen Institutionen (S. 33), die mangelnde Bereitschaft, den Beitrag des Islam zur Entstehung der europäischen Zivilisation zu akzeptieren (S. 34), die Erwähnung der Türkenkriege als Aggression gegenüber Europa (S.35, S. 57), die Darstellung der größeren Kinderschar moslemischer Familien als Teil einer moslemischen Invasion (S. 37), die Erwähnung eines moslemischen Hintergrundes von einschlägigen Straftaten (Züchtigungen von Frauen, Vergewaltigungen, Ehrenmorde etc.) (S.37), die Bemerkung, man müsse dem Islam Zeit geben, unsere Werte zu übernehmen (denn dies würde implizieren, dass das Kulturniveau moslemischer Gesellschaften unterlegen wäre) (S.43), die Feststellung, Moslems würden durch ihr Verhalten vielfach Islamophobie und Rassismus provozieren (S.47), u.v.m. All das also verwirklicht den verwerflichen Tatbestand der Diskriminierung.

Es wird deutlich, dass nicht einfach nur Verhaltensweisen gegenüber Individuen, sondern Meinungen, Wertungen, Analysen, Positionen und faktische Verhältnisse als Ausdruck von Diskriminierung qualifiziert werden. Dies schließt, wie die obige Liste zeigt, die Wiedergabe historischer und sozialer Tatsachen, durchaus mit ein. Es steht also völlig außer Zweifel, dass die Terminologie und das Instrumentarium der Antidiskriminierungs-Oberbehörde darauf abzweckt, die Ansichten und das Bewusstsein der europäischen Bevölkerung umfassend zu kontrollierten und gleichzurichten, und zwar nicht entlang des Kriteriums von Wahrheit oder Unwahrheit, sondern von verordneter politischer Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz.

Dieser umfassende Anspruch führt unmittelbar zur Intention direkter Denk- und Diskussionsverbote: Kopftuch-Debatten würden Diskriminierungen legitimieren (S: 9), Stereotypen über Moslems und den Islam würden zu Islamophobie führen (ebenda) und eine zu harsche Forderung nach Integration würde die moslemische Identität gefährden (S.8).

Das Ziel eines dermaßen eklatanten und dauerhaften Eingriffs in den Meinungs- und Bewusstseinsbildungsprozess der Gesellschaften Europas wird keineswegs verheimlicht. Im Vorwort des zitierten Berichtes gibt ihn Beate Winkler, seinerzeitige Chefin des EUMC, ganz ausdrücklich an: Die Leistung eines Beitrages „zur Durchsetzung der Vision einer multikulturellen Gesellschaft“ (S.3).

Dazu muss das gesetzliche Korsett verengt und der Bereich wirksamer Strafdrohungen ausgeweitet werden. Derzeit arbeitet die Agentur nach eigenen Angaben daran, jede Opposition gegen Moscheenbauten (strafrechtlich) zu inkriminieren und für eine stärkere Ausrichtung der Arbeit öffentlicher Organisationen an die Bedürfnisse der Moslems (Halal-Essen, Religionsunterricht etc.) zu sorgen. Ihre Arbeit ist bereits in den aktuellen Entwurf von EU-Kommissar Spidla eingegangen, demzufolge der Anwendungsbereich der EU-Antidiskriminierungsrichtlinien erweitert und vertieft werden soll.

Angesichts der konstatierten Divergenz zwischen dem Ziel einer diskriminierungslosen Gesellschaft und der Realverfasstheit des gesellschaftlichen Bewusstseins in den Ländern Europas, ist es naheliegend, dass die Agentur neben ihren Anstrengungen zur Verschärfung der Antidiskriminierungsgesetzgebung auch an umfassenden (Um-)Erziehungsmaßnahmen arbeitet. Dies ist anhand des von der Agentur herausgegebenen Schülerkalenders „s´cools agenda 2009“ zu studieren, in dem Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Romaphobie, Homophobie, Viktimismus, Vorurteile gegenüber Asylanten usw. angeprangert werden.

Diese umfangreiche Schrift stellt ein eindrucksvolles Kondensat der Methoden und Instrumente dar, die eine Bewusstseinsveränderung und schließlich eine kulturelle Transformation Europas herbeiführen sollen. Sie sind paradigmatisch für die Arbeitsweise nicht nur der Agentur, sondern der gesamten Antidiskriminierungsbewegung. Immer und überall wird ein Repertoire von vier sich wiederholenden Schritten angewendet:

1. Neudefinition und Umdeutung zentraler Begriffe: Toleranz sei „…der Respekt, die Akzeptanz und Wertschätzung der Vielfalt der Kulturen unserer Welt.“ Diese seien definitionsgemäß gleichwertig, denn „es gibt keine überlegenen noch unterlegenen Lebensweisen und Kulturen. In jeder Kultur existieren positive Aspekte, aus denen wir lernen können, und negative Aspekte, die wir kritisieren können.“ 2009 ist das Europäische Jahr der Kreativität und Innovation. Kreativität sei die „Förderung von Offenheit für neue Ideen in einer von kultureller Vielfalt geprägten, wissensbasierten Gesellschaft durch allgemeine und berufliche Bildung.“

2. Von der Respektierung unterschiedlicher Kulturen zur Akzeptanz einer Gesellschaft, in der viele Kulturen gleichberechtigt sein müssen (und zwar gleichgültig, ob deren Träger autochthonen oder zugewanderten Bevölkerungsbestandteilen angehören). Verfestigung der umgewerteten Einsichten und Urteile durch Errichtung von Postulaten. „Die interkulturelle Gesellschaft beruhe auf gegenseitiger Anerkennung und dem gegenseitigen Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft.“ Aktivitäten müssten in Angriff genommen und unterstützt werden, „um die Menschen von den Vorteilen des Zusammenlebens in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft zu überzeugen“. Wichtig sei die Anerkennung „des Wandels als Chance“. – „Beste Perspektiven in Europa“ – „Nutze die Chancen der Vielfalt!“

3. Stigmatisierung unerwünschter Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Beharren auf der Erhaltungswürdigkeit der Kultur der Mehrheitsbevölkerung und systematische Verschärfung des Konformitätsdrucks. „Anerkennung anderer Kulturen kann man erlernen.“ Auch indirekte Diskriminierung, z.B. die Einforderung „übertrieben perfekter“ Sprachkenntnisse am Arbeitsplatz, sei zu bekämpfen. Selbst für die „Weigerung, mit jemandem aufgrund seiner Hautfarbe oder ethischen Herkunft Freundschaft zu schließen“, müsse man sich als Rassist fühlen. „Verbale Gewalt“ wird stets nur als „rassistische, islamfeindliche, antisemitische Beschimpfung“ begriffen. Nirgendwo wird etwa „Christophobie“ oder die Herabwürdigung der Mehrheitskultur bzw. -bevölkerung kritisiert oder gar inkriminiert. Die Bekämpfung von Diskriminierung würde auch Spitzelwesen (sog. „Diskriminierungstests“) rechtfertigen.

4. Konnotation von Reizbegriffen und Verdichtung zu einem kompakten Feindbild. Ebenso wie im genannten Schülerkalender beruht die Legitimation der Arbeit der FRA in nahezu allen ihrer Publikationen in der Gleichsetzung, d.h. in der identischen moralischen Qualifikation von Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie. Auch im Schülerkalender wird die Bereitschaft, Benachteiligungen von Minderheiten energisch zu bekämpfen, mit einer ausführlichen Reflexion des Holocaust-Gedenkens abgeholt. „Wir beobachten mit Sorge, daß im Schatten des Holocaust immer noch Minderheiten und andere Gruppen in verschiedenen Ländern verfolgt und ermordet werden… Wir rufen alle Bürger der Europäischen Union sowie unsere politische Führung dazu auf, unsere Gesellschaften vor Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu schützen.“

Es stört offenkundig nicht, dass „Minderheiten und andere Gruppen“ keineswegs in europäischen Ländern „verfolgt und ermordet werden“, sehr wohl aber in islamischen Ländern. Dies konzedieren Mitarbeiter der FRA auch ganz freimütig, denn sie haben kein Mandat, die Grundrechtssituation außerhalb Europas zu beobachten.

Viele unbedarfte Bürger haben sich anlässlich der Gründung der Grundrechteagentur ebenso wie so manch informierter Beobachter gefragt, wozu denn die Verstärkung der Arbeit im Bereich der Grund- und Menschenrechte in Europa erforderlich bzw. nützlich sei. Ist denn die Verteidigung dieser Rechte auf einem Kontinent, dessen Nationalstaaten diese seit vielen Jahrzehnten im Rahmen von Staatsgrundgesetzen, Verfassungspassagen und der Anerkennung der EU-Menschenrechtskonvention sowie der Europarats-Konvention zum Schutz der Menschenrechte normiert haben, eine erforderliche Antwort auf einen Verfall der Rechtsstellung des Individuums? Eine Antwort kann nur ein stichwortartiger historischer Rekurs in die rezente Entwicklung geben.

Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft begann sich bereits in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts für Grundrechte zu interessieren. 1977 erging eine „Gemeinschaftsdeklaration der Grundrechte“. 1986 läutete das Europäische Parlament einen Paradigmenwechsel ein und beschloss gemeinsam mit dem Rat und der Kommission eine „Deklaration gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“. 1994 leitete die Kommission einen Prozess politischer Initiativen in den Bereichen Analyse, Monitoring, Bewusstseinsbildung, Ausbildung, Involvierung der Zivilgesellschaft und der Sozialpartner usw. ein, der 1997 mit dem „Europäischen Jahr gegen Rassismus und der Gründung der Europäischen Beobachtungsstelle von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einen vorläufigen Höhepunkt erfuhr. Gleichzeitig wurde mit dem Vertrag von Amsterdam ein Artikel 13a in den EU-Vertrag eingefügt, der den legislativen Kampf gegen die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der rassischen oder ethnischen Herkunft, der Religion oder des Glaubens, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Orientierung zum Gemeinschaftsrecht erklärte. Artikel 29 erhob den Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zum europäischen Programm. Nicht zufälligerweise wurde das Ziel der Vollbeschäftigung ebenfalls zum Gemeinschaftsziel erhoben – zweifellos auch mit Blickrichtung auf die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte. Ebenfalls unter Bezugnahme auf das Beschäftigungsziel klassifizierte der „Wiener Aktionsplan“ im Zuge der österreichischen Ratspräsidentschaft 1998 Rassismus und Fremdenfeindlichkeit explizit als „Verbrechen“, das unter einem Regime von „Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit“ keinen Platz hätte. Auch hier wurde wieder eine wegweisende definitorische Festlegung getätigt, indem „Freiheit“ als „Bewegungsfreiheit der Person“ im EU-Raum (gemeint ist zweifellos „freie Migration“) identifiziert wurde.

Der Vertrag von Amsterdam stellte eine enorme politische Herausforderung und einen beträchtlichen Handlungsbedarf für die Kommission dar, als er 1999 in Kraft trat. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die ersten Arbeitsergebnisse der „Beobachtungsstelle“ vorgelegt, womit sich die Union selbst unter Druck setzte, zu beweisen, dass sie es mit dem Antidiskriminierungs-Feldzug ernst nehmen würde. Ein Anlassfall, ein plakatives Exempel zu statuieren und allfällige Widerstände gegen die geplante Umgestaltung des Rechtsbestandes aus dem Weg zu räumen, war daher dringend erforderlich.

Dieser bot sich, in dem die zu Anfang 2000 errichtete neuen österreichische Bundesregierung, eine Koalition aus ÖVP und FPÖ, zum internationalen Feindbild erkoren wurde. Der Kern der Vorwürfe gegen den freiheitlichen Koalitionspartner war, dass diese einer fremdenfeindlichen und rassistischen Ideologie frönen würde und daher gegen „europäische Werte“ verstoßen hätte. Die von Wolfgang Schüssel geführte Regierung hätte sich daher eines Tabubruches schuldig gemacht und musste gemaßregelt und gezüchtigt werden. Ohne jede Rechtsgrundlage beschlossen die „EU-14″ – alle anderen Mitgliedsstaaten – zeitgleich mit der Regierungsangelobung Sanktionen gegen Österreich, die nicht nur eine internationale Ächtung, sondern eine de-facto-außer-Kraftsetzung“ der Mitgliedsrechte bedeuteten. Das EU-Parlament nutzte den entstandenen Turbo-Effekt blitzartig und beschloss am 16. März 2000 eine Resolution, die die Kompetenz des Kampfes gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit endgültig und für alle Zeiten zu einem Gegenstand europäischer Politik machte.

Schüssel, der die Schmach der internationalen Anprangerung traumatisch erlebt haben muss, beschloss, zum europäischen Musterschüler zu mutieren. Er ließ alle Demütigungsrituale über sich ergehen, erfüllte die Forderungen der EU-14 und trug künftig hin alle europäischen Transformationsprojekte an der Spitze der „glühenden Europäer“ mit. Österreich akzeptierte den Einsatz eines dreiköpfigen Weisenrates, der ausdrücklich und vordringlich zu untersuchen hatte, wie es Österreich mit dem Umgang mit Asylanten und anderen Migranten hielt und ob diese gegenüber der heimischen Bevölkerung diskriminiert werden würde.

Im Zuge dieser Affäre entschied sich das heranziehende Gebilde eines EU-Superstaates sowohl gegen den Rechtsstaat als auch gegen die Demokratie. Die Sanktionen gegen Österreich, für die die EU sich niemals entschuldigte, stellten einen glatten Bruch ihres eigenen Rechtes dar. Und der Einsatz eines Elitekollegiums, das einen Mehrheitsentscheid zu relativieren oder gar zu korrigieren hat, ist mit den Grundprinzipien der Demokratie unvereinbar. „Weise“ außer- oder oberhalb demokratischer Institutionen sind ein Wesensmerkmal autokratischer Herrschaftssysteme. Der Sündenfall gegen Rechtsstaat und Demokratie ist inzwischen in den genetischen Code der Europäischen Union eingegangen.

Nicht in einem einzigen Akt, aber in einer Sukzession vieler kleiner Schritte wurde der bisher beschriebene Weg einer Substanzveränderung der rechtlichen Grundlage des Zusammenlebens der Mensche in Europa fortgesetzt und die Kernelemente der rechtstatliche Demokratien der Mitgliederstaaten der EU ausgehöhlt.

Ein wesentlicher Schritt in die Richtung einer Transformation der rechtlichen Grundlagen des Kulturbestandes war die Arbeit des „Europäischen Konvents“, der – unter Leitung von Roman Herzog – im Jahr der Sanktionen gegen Österreich eine Neukodifizierung der Grund- und Menschenrechte vorlegte. Zunächst wurde diese „Grundrechte-Charta“ anlässlich der Regierungskonferenz in Nizza feierlich, aber unverbindlich angenommen. Danach wurde sie 2004 als Teil II in den Europäischen Verfassungsvertrag aufgenommen. Nachdem dessen Ratifizierung scheiterte, wurde die Charta am 12. Dezember 2007 verbindlich proklamiert und ist überdies in die neue EU-Verfassungsvorlage, den „Vertrag von Lissabon“, unverändert übernommen worden.

Die Charta der Grundrechte unterscheidet sich in wesentlichen Punkten vom klassische Grundrechteverständnis fundamental. Bislang waren Grundrechte immer Schutzrechte des Bürgers gegenüber dem Staat, dem der Liberalismus des 19. und 20 Jahrhunderts aufgrund seiner inhärenten Tendenz zu Omnikompetenz und Totalität zu Recht misstraute. Rechte dieser Ausrichtung sind auch in der EU-Charta durchaus enthalten: Das Recht auf Gedanken- Gewissens- und Religionsfreiheit (Art 10), das Recht auf Meinungsfreiheit (Art 11), auf Versammlungsfreiheit (Art 12) usw. Diese Rechte werden aber um Typen von „Rechten“ ergänzt, die völlig anderer Natur sind und weitreichende Konsequenzen aufweisen:

– Rechte, die einen Handlungsauftrag des Staates bzw. der öffentlichen Hand beinhalten und diese zu umfassenden Maßnahmen ermächtigen (das Recht auf sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt in der Präambel, das Recht auf gute Verwaltung in Art 41 bzw. dasjenige auf Bildung in Art 14)

– Rechte, die unmittelbar in die Beziehungen der Staatsbürger untereinander eingreifen und mindestens eine mittelbare Wirkung auf das Zivilrecht haben (Das Recht zu arbeiten in Art 15, das Recht auf gerechte und angemessene Arbeitsbedingungen in Art 31)

– Rechte, die eigentlich keinen individuellen Rechtsanspruch begründen, sondern viel eher politikbestimmende Globalwerte darstellen. Sie vereinigen die Charakteristika der beiden vorangegangenen Rechtstypen, indem sie den Staat umfassend ermächtigen und gleichzeitig tief in die Beziehungen der Menschen untereinander eingreifen. Hier sind das Prinzip der Nichtdiskriminierung (Art 21), das sich formulierungstechnisch völlig an den Wendungen des Amsterdamer Vertrages orientiert, sowie das Prinzip der „Vielfalt der Kulturen, Religionen und Sprachen“ (Art 22) zu nennen.

Die Grundrechte-Charta sollte damit das Prinzip der Multikulturellen Gesellschaft, das bereits vor ihrer Proklamation in den verbindlichen Rechtsbestand der EU eingegangen war, auf eine unanfechtbare Verfassungsebene heben. Die von ihr bereits im Entstehungsstadium ausgehende Autorität erwirkte schließlich im Juni und November 2000 – unter Ausschöpfung der Ermächtigung des Art. 13a des Amsterdamer Vertrages – den Beschluss der EU-Richtlinie gegen Diskriminierung aufgrund von Rasse und ethnischer Herkunft sowie der EU-Richtlinie zur Gleichbehandlung im beruflichen Bereich. Die Mitgliedsstaaten wurden verpflichtet, deren Inhalte bis 2004 in die jeweiligen nationalen Rechtsbestände zu integrieren bzw. diese EU-konform auszurichten.

Wie ein kurzer Blick in die Geschichte der Änderung der Gundrechtesubstanz und der Etablierung der Antidiskriminierungsgesetzgebung zeigt, ist dieser Vorgang keineswegs auf eine ausdrückliche, zu irgendeinem bestimmten Zeitpunkt durchgeführte, transparente politische Entscheidung zurückzuführen. Vielmehr muss die vorliegende Substanzveränderung des Rechtsbestandes der europäischen Gesellschaften als kumulativer Prozess vorsichtiger Einzelschritte begriffen werden, deren Zweck und Endperspektive bei oberflächlicher Betrachtung zu keinem Zeitpunkt wirklich erkennbar war. Zu ehrbar erschienen blauäugigen Europapolitkern und abgelenkten Bürgern die Ziele der Beschäftigung mit Grundrechten und Diskriminierungsbekämpfung.

Das Ergebnis des scheinbar harmlosen Unterfangens ist die denkbar weitreichendste kulturelle und gesellschaftliche Transformation der letzten Jahrhunderte. Noch nie in der Menschheitsgeschichte der letzten 60.000 Jahre gab es ein Gemeinwesen, das sein Immunsystem gegenüber den Bedrohungen seiner kulturellen Integrität so weitreichend selbst außer Kraft setzte. Die Europäische Union hat die Fähigkeit eingebüßt, uns vor Islamisierung und kulturellem Synkretismus zu beschützen. Ja noch viel mehr: Sie hat die Zerstörung der eigenen kulturellen Basis zum Staatsziel erklärt. Denn wer nicht mehr sagen darf, dass er seine Kultur für überlegen hält, kann nichts mehr dazu beitragen, sie zu erhalten.

Die Errichtung einer neuen Ordnung im Zuge der Transformation des Rechts, der Verabsolutierung der Antidiskriminierung und der Verordnung neuer Glaubensinhalte erfolgt in drei großen Stößen:

1. Selektive Begünstigung der Rechte und Interessen von Minderheiten, besonders insoweit deren Förderung der Desintegration der Gesellschaft dienen. Alte, klassische (Grund-)Rechte werden zuerst relativiert, dann ausgehöhlt und von neuen „Freiheiten und Rechten“ überwachsen, schließlich unwiederbringlich zerstört. In diesem Prozess gibt es keine Anwälte der Interessen der Mehrheitsbevölkerung und ihrer erprobten Traditionen. Die Angehörigen der autochthonen Bevölkerung werden sowieso immer zu Tätern stilisiert. So wird die Basis des Erfolgsmodells Europas – das Christentum – seinerseits schrittweise zur Minderheitenposition. Dies geschieht freilich, ohne dass es nennenswerte Proteste oder gar Maßnahmen gegen „Christophobie“ geben würde.

2. Untergrabung der traditionellen Moral durch Etablierung einer artifiziellen Gegenmoral. Funktionierende Gesellschaften basieren auf dem Prinzip der freien Wahl individueller Handlungen durch verantwortliche Individuen. Handeln bedeutet Wählen (Mises), und Wählen setzt die Berechtigung zur Entscheidung auf der Basis der Unterscheidung von Umständen, Personen und deren Eigenschaften voraus. Doch Diskriminierung nennen wir jene Art von Unterscheidungen, die wir nicht treffen dürfen, weil eine Behörde diese Unterscheidungen willkürlich stigmatisiert. Gewiss bezieht sich der Kampf gegen Diskriminierung – auch – auf Verhaltensweisen, die höchst unerfreulich sind. Und ebenso gewiss ist es bedauerlich, wenn Menschen durch andere Menschen verächtlich gemacht werden. Doch warum sollten gerade derartige Verhaltensweisen Gegenstand von Interventionen seitens des Staates sein, wo es doch auch in vielen anderen Bereichen Verhaltensweisen gibt, die wir nicht billigen? Die Gesellschaft freier Menschen beruht u.a. auf der klaren Unterscheidung zwischen Moral und (Straf-)Recht. Der Preis, alle unerwünschten Verhaltensweisen rechtlich bzw. staatlich zu bekämpfen, ist unendlich groß. Er besteht in einer zerstörerischen Wirkung auf die Moral insgesamt und in einem unmittelbaren Weg in die Knechtschaft.

3. Permanente Migration als Staatsdoktrin. Grundwertetransformation und Antidiskriminierungsexzesse reißen alle Barrieren gegen den Zuzug von Personen ein, deren kultureller und besonders religiöser Hintergrund mit den Grundlagen des erfolgreichen traditionellen Europäischen Gesellschaftsmodells inkompatibel ist. Doch die auf horizontale und vertikale EU-Erweiterung sowie auf Zentralisierung und Omnikompetenz abzielenden „glühenden Europäer“ haben früh erkannt, dass sie eine ungestörte und ungehemmte Einwanderung als Basis der Errichtung eines totalitären Superstaat unbedingt benötigen. Dies ist erstens deswegen der Fall, weil auf der Basis dauerhafter Fragmentierung des sozialen und wirtschaftlichen Gefüges eine robuste Legitimation für superstaatliche Regulationen im sozial- und beschäftigungspolitischen Sektor bereitgestellt werden kann. Und es ist zweitens der Fall, weil das Prinzip der Multikulturellen Gesellschaft die Grundlage für eine neue Staatsreligion abgibt, die zur Legitimation jedes auf Dauer angelegten staatlichen Gemeinwesens unbedingt erforderlich ist.

Die hier beschriebene europäische Kulturtransformation hat bereits weitreichende Spuren hinterlassen. Doch sie ist noch nicht abgeschlossen, denn „viel mehr bleibt zu tun“ (FRA). Deshalb ist die Maschine der Europäischen Grundrechtsagentur, die einer der Hauptmotoren dieses Prozesses ist, im Begriff, weiter vergrößert zu werden. Und die beschäftigten Meinungsforschungsagenturen, Netzwerke, Beraterfirmen, Produktionsunternehmungen und NGOs, allesamt Profiteure dieser florierenden Bewusstseinsbildungsindustrie, werden mit wachsendem Unterfutter an der Verbreitung und Implementierung der Glaubensinhalte der zur Herrschaft gelangten Ersatzreligion arbeiten. Gleichzeitig sind weitere Instrumente der Unterdrückung auf dem Weg. Meinungs- und Gesinnungsdelikte werden bereits in einigen EU-Staaten geahndet und weisen auf eine umfassende Gesinnungsjustiz. Der Europäische Haftbefehl sieht bereits jetzt die transnationale Auslieferung von Unbotmäßigen vor. Und mit der bereits betriebenen Neuausrichtung klassischer Menschenrechtsorganisationen wie der OSZE werden neue Instrumente der Gleichschaltung in Stellung gebracht.

Fürwahr keine erfreulichen Perspektiven. Aber der erste Schritt zur – hier gewiss sehr schwierigen – Revision der Verhältnisse ist immer eine Analyse bestehender Übel. Und wir sollten nicht verabsäumen, die uns in Wien und Brüssel vertretenden Politiker – gleich ob „glühende“ oder nur glosende Europäer – in aller Deutlichkeit mit den Produkten ihrer Versäumnisse zu konfrontieren. Erst dann werden wir langsam in die Lage kommen, eine Re-Nationalisierung des Rechts und eine Re-Individualisierung der Moral in Angriff nehmen zu können.

Like

Dann werden sie vielleicht…

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

[16]Seit den letzten 30 Jahren ist die israelische Politik in der „DANN WERDEN SIE VIELLEICHT“ Doktrin gefangen. Jede folgenschwere Entscheidung der Regierung spiegelte dieses Wunschdenken und ihren unerschütterlichen Glauben, sich etwas vorzumachen. Hier ist eine kurze Zusammenfassung israelischer Entscheidungen, die von dieser Doktrin geleitet wurden.

(Originaltext von Steven Plaut auf Zionist Conspiracy [17], zusammenfassende Übersetzung von Babieca)

Wenn Israel den Sinai an die Ägypter zurückgibt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT die nazigleiche antisemitische Propaganda in ihren Medien stoppen.

Wenn Israel der eingeschränkten Autonomie der Palästinenser zustimmt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT aufhören, Israels Zerstörung zu verfolgen. Dann wird die Welt auch nicht versuchen, einen unabhängigen arabischen Terrorstaat zu etablieren.

Wenn Israel den palästinensischen Behörden Waffen und Geld gibt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT nicht für Terror-Anschläge gegen Israel eingesetzt.

Wenn Israel seinen arabischen Staatsbürgern Vorzugsbehandlung im Sinne gezielter Fördermaßnahmen garantiert, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT damit aufhören, Terroristen zuzujubeln und die Auslöschung von Israel und seiner Bevölkerung voranzutreiben.

Wenn Israel Tausende palästinensische Gefangene befreit, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT der Gewalt abschwören und keine weiteren Juden mehr töten.

Wenn Israel einwilligt, mit Vertretern der PLO zu reden, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT den palästinensischen Terror stoppen.

Wenn Israel den Palästinensern Wahlen erlaubt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT nicht die Hamas wählen.

Wenn die Palästinenser Hamas wählen, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT kein aggressives Terror-Programm gegen Israel mehr verfolgen.

Wenn Israel mit Terroristen redet, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT ihren Völkermord-Ambitionen abschwören und Frieden suchen.

Wenn Israel sich einseitig aus dem gesamten Südlibanon zurückzieht und den Terroristen der Hisbollah erlaubt, Raketen nahe der Grenze zu stationieren, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT keine einzige davon abschießen.

Wenn Israel nichts tut, während die Syrer ihre Hegemonie über den Südlibanon festigen, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT die Hisbollah mäßigen und veranlassen, ihre Attacken auf Israel einzustellen.

Wenn Israel darauf verzichtet, gegen Hisbollah Terroristen zurückzuschlagen, nachdem sie gefangene israelische Soldaten kaltblütig ermorden, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT nicht mehr versuchen, mehr Soldaten zu kidnappen.

Wenn Israel einem Waffenstillstand nach dem anderen mit den Arabern zustimmt, DANN WERDEN SICH DIE ARABER VIELLEICHT einmal an einen halten.

Wenn Israel Arabern in Israel erlaubt, illegal auf öffentlichem Land zu bauen, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT eine gemäßigte, Pro-Israel-Haltung entwickeln.

Wenn Israel der Stationierung von UN-Truppen im Libanon zustimmt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT etwas dafür tun, um die Terror-Attacken auf Israel zu stoppen.

Wenn Israel die Grenzverletzungen der Hisbollah ignoriert, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT aufhören.

Wenn Israel den Muslimen die Kontrolle über den Tempelberg in Jerusalem überlässt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT mit Freundschaft und Mäßigung antworten.

Wenn Israel als freundschaftliche Geste gegenüber den Palästinensern alle Juden aus Gaza zwingt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT darauf antworten, indem sie sich den Juden gegenüber freundschaftlich zeigen.

Wenn Israel den Palästinensern den Gazastreifen übergibt, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT den Streifen nicht als Basis für Terror-Attacken gegen Israel nutzen.

Wenn Israel nach den Kassamrakten-Angriffen aus Gaza auch die andere Wange hinhält, DANN WERDEN PALÄSTINENSER SIE VIELLEICHT nicht mehr abfeuern.

Wenn Israel der Palästinenser-Behörde erlaubt, Teile der West Bank zu kontrollieren, DANN WERDEN DIE PALÄSTINENSER VIELLEICHT keine Raketen auf Juden abfeuern, wie sie es von Gaza aus taten.

Wenn Israel die Golanhöhen an Syrien zurückgibt, DANN WERDEN DIE SYRER VIELLEICHT Frieden schließen und darauf verzichten, die Höhen für erneute Angriffe auf Israel zu nutzen.

Wenn Israel zustimmt, seinen Hals in die Oslo/Road Map/Saudi Plan-Schlinge zu stecken, DANN WERDEN DIE ARABER VIELLEICHT nicht die Schlinge zuziehen.

Wenn Israel offiziell signalisiert, dass die Palästinenser einen Staat bekommen, DANN WERDEN SIE VIELLEICHT ihren Plan aufgeben, Israel auszulöschen.

Like

Do it yourself-Tipps für islamkritische Aufkleber

geschrieben von PI am in Deutschland,Frankreich,Islam ist Frieden™,Meinungsfreiheit,Menschenrechte,PI | Kommentare sind deaktiviert

[18]Vor ein paar Tagen haben wir auf die in mehreren Städten in Deutschlands laufende Stickeraktion „Islam macht frei [19]“ hingewiesen. Mittlerweile liegen uns die Originalbilder vor, die sich auch privat leicht für kleine Plakate oder eigene Aufkleber nachdrucken lassen. Als einfach herzustellende Do-it-yourself-Aufkleber bieten sich selbstklebende Etiketten an, die in jedem Schreibwarenhandel für kleines Geld erhältlich sind.

Verfügt man über ein Programm, mit dem sich Etiketten beschriften lassen, ist das natürlich kein großes Problem, aber auch ohne lassen sich Etiketten bedrucken. Allerdings muss man einige “Testreihen” einkalkulieren, bis alles wirklich da landet, wo es hingehört. Da die handelsüblichen Etiketten für gewöhnlich beschichtet sind, ist das Ergebnis sogar einigermaßen wasserfest.

Bildervorlagen finden Sie hier:

Für Sie als Vorlage mit dabei auch unser PI-Moischele:

PI-Sticker [20]

Like

John Simpson – So geht Journalismus

geschrieben von PI am in Altmedien,Freiheit,Iran,Linksfaschismus,Meinungsfreiheit,Menschenrechte,Zivilcourage | Kommentare sind deaktiviert

john-simpson [21]Während deutsche Journalisten mit vollen Hosen in iranischen Hotelbars auf die Genehmigung zum Weglaufen warten und selbsternannte „Menschenrechtsorganisationen“ beklommen schweigen [22], zeigt einer auf den Straßen Teherans, dass der Geist des freien Journalismus aus der freien Welt noch lebt. Das 65-jährige BBC-Urgestein John Simpson [23](Foto) lässt sich von einem affengesichtigen Diktator nicht den Mund verbieten. Nach Festnahme und Beschlagnahme seines Materials filmt er unbeirrt weiter den Volksaufstand der Perser – allerdings „more discreetly“ – wie Simpson very british bemerkt.

Hier ist der Bericht mit Bildern, wie sie auch das Deutsche Fernsehen gemäß seinem Auftrag zeigen müsste, dies aber aus Feigheit unterlässt:

 

Dass es John Simpson den hasenfüßigen Kollegen wieder einmal zeigt, ist nicht erstaunlich. Gerne erinnert man sich der Bilder, als das journalistische Urgestein noch vor den Koalitionstruppen nach Kabul „einmarschierte“, das gerade von den Taliban geräumt wurde, und von der Bevölkerung als Befreier begeistert begrüßt wurde.

Wenn deutsche Journalisten zum Thema Iran schweigen, muss es nicht immer schlecht sein. Einer, von dem man sich wünschte, er würde schweigen, ist Jürgen Elsässer [24]. Der Journalist, der Redakteur bei der Konkret war und auch für die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, Kursbuch, Junge Welt, Neues Deutschland und Freitag schrieb, wird von der Frankfurter Allgemeinen zu den „klugen Köpfen im Linksmilieu“ gezählt, was eine Ahnung geben könnte, wie es um das geistige Niveau der Linken in Deutschland bestellt ist. Jungle World lobte:

Elsässer wird zunehmend zum Stichwortgeber und Multiplikator des Lafontaine-Flügels in der Linkspartei. (November 2006)

und die Islamische Zeitung wünschte sich den wirren Verschwörungstheoretiker gar in höherer Verantwortung:

Irgendwo ist im Internet zu lesen, Elsässer sei mal als Berater Lafontaines gehandelt gewesen. Nicht wenige Zuhörer und Leser seines Buches wünschen sich heute Vordenker wie Jürgen Elsässer, Jürgen Todenhöfer oder auch Roger Willemsen als Berater einer künftigen deutschen Bundesregierung (…)  – Elsässer rocks!

Elsässer, der kluge Kopf der deutschen Linken und Wunschkanzlerberater der Moslems, schließt sich in diesen Tagen den Gratulationen der Rechtsextremisten von DVU und NPD [25] an den iranischen Menschenschlächter an: Glückwunsch Ahmadinedschad [26]!

Der Präsident hat klar gewonnen. Und die Leute, die dagegen demonstrieren, sind erkennbar eine kleine Minderheit: Die Jubelperser von USA und NATO. Hat jemand die Girlies gesehen, die da in bestem Englisch in die Mikrofone von CNN und BBC heulen? Das sollen die Repräsentanten des iranischen Volkes sein, oder auch nur der iranischen Opposition? Da lachen die Hühner im Capitol! Hier wollen Discomiezen, Teheraner Drogenjunkies und die Strichjungen des Finanzkapitals eine Party feiern. Gut, dass Ahmidenedschads Leute ein bisschen aufpassen und den einen oder anderen in einen Darkroom befördert haben.

Ja, es gibt einen Unterschied zwischen Journalisten. Wie beschämend, dass es auch nach 70 Jahren immer noch die BBC ist, die die Stimme der Freiheit in dunklen Zeiten hören lässt, und deutsche Goebbels-Lehrlinge, die vor jeder Diktatur kriechen.

» info@juergen-elsaesser.de [27]

Like

Der Jemen, die Schwestern und der Tod

geschrieben von PI am in Christentum,Deutschland,Islam ist Frieden™,Terrorismus | Kommentare sind deaktiviert

[28]Wenn Menschen, die aus tiefster Seele davon überzeugt sind, Andersgläubigen, die frohe Botschaft von Jesus Christus bringen zu müssen, auf Muslime treffen, die felsenfest daran glauben, dass „Ungläubige“ den Tod verdient haben, ist die Katastrophe vorprogrammiert.

Dennoch wäre es zynisch und geschmacklos zu sagen, die Krankenschwestern und der Ingenieur mit seiner gesamten Familie, die in den Jemen gefahren sind, in der besten Absicht, Menschen zu helfen und die alle ihres christlichen Glaubens wegen ermordet wurden, wären an ihrem Tod selbst Schuld.

Man kann sich höchstens fragen, welche Mitverantwortung die Missionszentren tragen, die Menschen in solche Gegenden schicken und umgekehrt, ob es denn die Lösung sein kann, vor dem Islam einfach einzuknicken, auszuweichen und aufzugeben, auch in mehrheitlich islamischen Ländern. Mit dieser Thematik befasst sich ein Deutschlandfunk-Kommentar, den Sie hier nachhören [29] können.

(Spürnase: Kölschdoc)

Like

Fjordman über den Islam und die Wissenschaften

geschrieben von PI am in Islam,Obama,Taqiyya | Kommentare sind deaktiviert

Islam und die Wissenschaften [30]Die Rede von US-Präsident Barack Hussein Obama an der Universität Kairo in Ägypten am 4. Juni 2009, enthält so viele Halbwahrheiten, Verzerrungen oder platte Lügen, dass es fast unmöglich ist, sich mit ihnen allen angemessen in einem Essay zu befassen. Ich werde mich hier insbesondere auf die Wissenschaft konzentrieren.

(Von Fjordman, Originaltext auf jihadwatch.org [31])

Nehmen wir dieses Zitat [Übersetzung: usembassy.de [32]]:

Als Geschichtsstudent weiß ich auch um die Schuld der Zivilisation gegenüber dem Islam. Es war der Islam – an Orten wie der Al-Azhar Universität – der das Licht der Bildung über so viele Jahrhunderte getragen und den Weg für die europäische Renaissance und Aufklärung bereitet hat. Es waren Innovationen in muslimischen Gesellschaften, durch die die Ordnung der Algebra entstanden, unser magnetischer Kompass und die Instrumente der Navigation, unsere Fähigkeit, Federhalter herzustellen und unsere Beherrschung des Drucks sowie unser Wissen um die Verbreitung von Krankheiten und wie sie geheilt werden können. Die islamische Kultur hat uns majestätische Bögen und hohe Gewölbe beschert, zeitlose Poesie und geschätzte Musik, elegante Kalligraphie und Orte der friedlichen Kontemplation. Im Verlaufe der Geschichte hat der Islam durch Worte und Taten die Möglichkeiten der religiösen Toleranz und ethnischen Gleichberechtigung demonstriert.

Gibt es auch nur eine einzige wahre Aussage in diesem ganzen Absatz? Vielleicht hatten die Muslimen eine solide Form der Kalligraphie entwickelt und einige ihrer Wissenschaftler steuerten ein paar Beiträge zur Algebra bei, aber abgesehen davon ist es beinahe blanker Unsinn. Der magnetische Kompass wurde von den Chinesen erfunden und möglicherweise davon unabhängig von den Europäern. Der Buchdruck wurde auch von den Chinesen erfunden und wurde tausend Jahre lang oder länger hartnäckig und beharrlich von den Muslimen abgelehnt, weil er auf islamischen, religiösen Widerstand stieß. Sie mochten die chinesische Erfindung von Schießpulver um einiges mehr.

Es konnte niemals eine direkte Verbindung nachgewiesen werden zwischen Gutenbergs Druckerpresse und der Kunst des Buchdrucks in Ostasien, aber es ist denkbar, dass die Grundidee des Drucks nach Europa importiert worden war. Im Gegensatz dazu wissen wir mit hundertprozentiger Sicherheit, dass die Muslime den ostasiatischen Druck kannten, ihn aber aggressiv ablehnten. Der Wissenschaftler Thomas Allsen hat in seinem Buch „Culture and Conquest in Mongol Eurasia“ [Kulturen und Eroberungen im mongolischen Eurasien] beschrieben, wie die Behörden im Iran unter mongolischer Herrschaft im Jahre 1294 versucht hatten, gedruckte Banknoten in chinesischem Stil einzuführen, dies aber nicht schafften, wegen eines weitverbreiteten Widerstands:

Gewiß zeigte die muslimische Welt eine aktive und nachhaltige Abwehr gegen die Technologie der beweglichen Drucktypen, die im fünfzehnten Jahrhundert und später aus Europa kam. Diese Opposition, die aus sozialen, religiösen und politischen Erwägungen heraus bestand, dauerte noch im achtzehnten Jahrhundert an. Erst dann wurden Druckpressen europäischen Ursprungs im Osmanischen Reich eingeführt und erst im nächsten Jahrhundert verbreitete sich der Buchdruck in der arabischen Welt und im Iran. Diese langfristige Zurückhaltung, das Desinteresse an europäischer Typografie und das Scheitern der einheimischen, ägyptischen Drucktraditionen, sprechen sicherlich für eine Art von grundlegender, struktureller oder ideologischer Antipathie gegen diese besondere Technik.

Es ist wahrscheinlich, dass der Nahe Osten durch den Handel mit dem Buchdruck bereits Jahrhunderte vor diesem Ereignis vertraut war, aber wegen des religiösen islamischen Widerstands übernahmen sie diese große Erfindung erst tausend Jahre oder später, nachdem es in China erfunden wurde. Minderheiten wie Juden oder griechische und armenische Christen waren die ersten, die die Druckmaschinen im Osmanischen Reich benutzten. Das erste gedruckte Buch in persischer Sprache war wahrscheinlich ein jüdisch-persisches Pentateuch.

Was die Musik angeht, die griechische Theorie zu dem Thema entwickelte Pythagoras vor 500 v. Chr. Die Kirche wurde zur dominierenden Institution im poströmischen Europa und hat die griechische Philosophie und Musiktheorie an sich gezogen. Einige Elemente des christlichen Brauchtums können sich aus der jüdischen Tradition herleiten, vor allem das Singen der Heiligen Schrift und das Unterlegen der Psalmen, Lobpreisungen aus dem Buch der Psalmen. Die Christen integrierten die Musik in ihre Liturgie. In der westlichen Kirche, wurden der gregorianische Choral und die Entwicklung der polyphonen Musik als schmückendes Beiwerk gewürdigt, ein Konzept, das von zentraler Bedeutung für die mittelalterliche Kunst und Architektur war. Nach „A History of Western Music“ [Eine Geschichte der abendländischen Musik] siebte Auflage, von Donald J. Grout, Peter J. Burkholder und Claude V. Palisca, „erhöhte die polyphone Vorstellung die Größe und damit den Gesang der Liturgie an sich.“ Dies führte zu einer musikalischen Tradition, die zu Bach, Mozart und Beethoven hinführte. Nichts Ähnliches geschah in der islamischen Welt, obwohl die Muslime zunächst den gleichen Zugang zu demselben Material hatten. Ich habe dies in meinem Essay „Why Muslims Like Hitler, but Not Mozart“ [33] [Warum Muslime Hitler mögen, aber nicht Mozart. Dt. Übersetzung [34]] beschrieben.

Der Historiker Bernard Lewis schreibt in „The Middle East: A Brief History of the Last 2,000 Years„ [Der Nahe Osten: Eine kurze Geschichte der letzten 2000 Jahre]:

Da die muslimische Anbetung mit der beschränkten Ausnahme einiger Derwisch Elemente keine Verwendung von Musik kennt, hatten die Musiker in den islamischen Ländern nicht diesen immensen Vorteil christlicher Musiker genossen, den diese durch die Schirmherrschaft der Kirche und der hohen Würdenträger genossen. Die Schirmherrschaft des Hofes und der großen Häuser war zwar zweifellos nützlich, war aber auch oft lückenhaft und episodenhaft und unterlag gefährlich oft den Launen der Mächtigen. Muslimische Musiker entwickelten keinen Standard in der Notation und ihre Kompositionen sind daher nur durch das bekannte, fehlbare und variable Medium der Erinnerung überliefert. Es gibt keinen gut erhaltenen Korpus klassischer, islamischer Musik vergleichbar mit der europäischen, musikalischen Tradition. Alles was überliefert ist, ist eine recht umfassende theoretische Literatur über Musik, einige Beschreibungen und Darstellungen von Musikern und musikalischen Anlässen von Schriftstellern und Künstlern, eine Reihe von alten Instrumenten in verschiedenen Stadien der Konservierung und natürlich die lebendige Erinnerung an längst vergangene Aufführungen.“

Es gibt nun einige, die Herrn Lewis als Gelehrten kritisieren und glauben, dass er nicht als Autorität zitiert werden dürfe. Man sollte immer eine gesunde Skepsis gegenüber allen Wissenschaftlern bewahren, aber ich weiß aus anderen Quellen, dass die oben genannten Zitate weitgehend richtig sind.

Viele Formen der Musik sind im Islam verboten. „The Reliance of the Traveller“ von Ahmad Ibn Lulu Ibn Al-Naqib und Noah Ha Mim Keller wurde offiziell von al-Azhar in Ägypten, dem höchsten Organ des religiösen Lehrens der Sunniten, anerkannt. Hier werden eine Reihe von Hadithen zitiert, sowie autorisierende Sprüche von Mohammed und seinen Gefährten, die den Kern islamischer Texte neben dem Koran bilden darunter eine, die sagt: „Es wird Völker in meiner Gemeinschaft geben, die Unzucht, Seide, Wein und Musikinstrumente als rechtmäßig ansehen werden … “ Ein anderes Zitat sagt, dass “ am Tage der Auferstehung, Allah geschmolzenes Blei in die Ohren derjenigen gießen wird, die den Sängerinnen zuhören.“ Die wissenschaftliche Schlussfolgerung daraus ist, dass „all dies der ausdrückliche und zwingende Beleg dafür ist, dass Musikinstrumente aller Art unzulässig sind.“ Eine weitere rechtliche Regelung besagt, dass „es rechtswidrig ist, solche musikalischen Instrumente – wie etwa solche für die Trinker bekannt sind, wie Mandolinen, Lauten, Zimbeln, und Flöten – zu benutzen oder ihnen zuzuhören. Es ist zulässig, wenn auf Hochzeiten das Tamburin gespielt wird, auch auf Beschneidungsfesten und zu anderen Festen, auch wenn es Glocken an den Seiten hat. Die Kuba zu schlagen, eine Trommel mit einer langen schmalen Mitte, ist rechtswidrig.“

Manchmal stimme ich mit Herrn Lewis nicht überein in seiner zu positiven Einschätzung der islamischen Kultur, meiner Erfahrung nach irrt er in diesem Punkt gelegentlich, aber das soll nicht zu negativ sein. Wenn man Lewis glaubt, dann traten „die ersten speziell anti-semitischen Aussagen im Nahen Osten unter den christlichen Minderheiten auf und können in der Regel zurückverfolgt werden zu den europäischen Originalen.“ Diese Auffassung steht im Einklang mit den anti-europäischen, multikulturellen Verzerrungen der modernen Medien-und Hochschulen, aber sie ist ganz und gar falsch, wie Dr. Andrew G. Bostom eindeutig in seinem sehr gut recherchierten Buch „The Legacy of Islamic Antisemitism“ [35] gezeigt hat.

Ich würde nicht sagen, dass es in der mittelalterlichen, islamischen Welt absolut keine wissenschaftlichen Errungenschaften gab, sondern nur, dass sie heute aus politischen Gründen stark übertrieben [36] werden. Lassen Sie uns die Wissenschaftler in drei Kategorien einteilen: Kategorie 1 umfasst diejenigen mit kleineren wissenschaftlichen Beiträgen, Kategorie 2 sind auf der mittleren Ebene angesiedelt. Kategorie 3 besteht aus Wissenschaftlern, die wichtige, grundlegende Beiträge zu einem wichtigen Zweig der Wissenschaft beigetragen haben, oder eine völlig neue wissenschaftliche Disziplin erfunden haben. Beispiele für die letzte Kategorie wären z.B. Isaac Newton, Albert Einstein, Nicolaus Copernicus, Aristoteles, René Descartes oder Galileo Galilei. Es hat noch nicht einen einzigen Wissenschaftler dieses Formats in der islamischen Welt, selbst zu ihren besten Zeiten, gegeben. Es ist nicht so schwierig einige mittelalterliche, muslimische Gelehrte zu finden, die kleinere Beiträge zur Mathematik oder Alchemie geleistet haben, und ich kann wahrscheinlich wohl ein halbes Dutzend bis zu einem Dutzend Personen benennen, die man möglicherweise unter Kategorie 2 einstufen kann.

Der wichtigste Beitrag aller muslimischen Gelehrten kommt, aus meiner Sicht, von Alhazen [37] (Ibn al-Haytham) auf dem Gebiet der Optik [38]. Der Mathematiker Muhammad al-Khwarizmi hat die Algebra nicht „erfunden“; bei den alten Ägyptern, Mesopotamiern, Indern, Chinesen und anderen gab es schon frühe Formen der Algebra, der wichtigste vormoderne Gelehrte war wohl Diophantus von Alexandria im dritten Jahrhundert nach Christus, und die moderne Algebra wurde in Europa erfunden. Dennoch, genauso wie man eine Geschichte der Optik nicht schreiben kann ohne Alhazen zu erwähnen, können wir auch keine Geschichte der Algebra sinnvoll schreiben, ohne al-Khwarizmi zu erwähnen. In der Geschichtsschreibung könnte auch Ibn Khaldun erwähnt werden, obwohl er durch seine Verachtung für alle nicht-muslimischen Kulturen das Wachstum der Geschichte, Archäologie und Vergleichenden Sprachwissenschaft in der islamischen Welt behindert hat. Muslimische Gelehrte studierten niemals ernsthaft andere Kulturen mit Neugier und beschrieben sie auf eine gerechte Art und Weise, die Schriften von al-Biruni über Indien sind eine der sehr wenigen großen Ausnahmen von dieser Regel.

Geber (Jaber Ibn Hayyan) hat zu seiner Zeit gute Arbeit in der Alchemie geleistet und war die erste Person, die einige Säuren erfand, aber er bleibt weit hinter Antoine Lavoisier zurück und diejenigen, die die moderne Chemie im späten achtzehnten und frühen neunzehnten Jahrhundert in Europa entwickelten. Der Perser Omar Khayyam war ein kreativer Mathematiker wie sein Landsmann Avicenna (Ibn Sina) und auch Rhazes (Al-Razi) waren zu ihrer Zeit fähige Ärzte, aber Khayyam war im besten Fall ein hochgradig unorthodoxer Moslem und al-Razi glaubte nicht ein einziges Wort von der islamischen Religion. Welche wissenschaftlichen Beiträge auch immer sie gemacht haben, so entstanden diese eher trotz als wegen des Islam. Hinzu kommt, dass ich der Ansicht bin, dass al-Razi zwar ein kompetenter Arzt war, die größte Revolution der Weltgeschichte der Medizin war aber die Theorie der krankheitenauslösenden Keime, federführend waren in Europa der Franzose Louis Pasteur und der deutsche Robert Koch im späten neunzehnten Jahrhundert. Sie wurden bei ihrer Arbeit unterstützt durch das Mikroskop, das eine rein europäische Erfindung war.

Es ist wahr, dass einige Texte durch arabische Übersetzungen wieder nach Europa zurückkamen, zumindest am Anfang, bevor sie ergänzt wurden durch direkte Übersetzungen aus byzantinisch-griechischen Originalen und dass diese in bestimmten Worten Spuren hinterlassen haben. Zum Beispiel haben einige Sterne in den modernen europäischen Sprachen arabische Namen oder arabisierte Versionen von älteren griechischen Namen. Es ist jedoch wichtig daran zu erinnern, dass die Astronomie in der islamischen Welt, von einigen Ausnahmen abgesehen, beeinflusst wurde durch Indien, welche auf der Grundlage eines ptolemäisch-griechischen theoretischen Rahmens basierte, so wie es in Europa war. Nach der Übersetzungswelle ist es wichtig festzustellen, wie schnell die Europäer alles übertrafen was wissenschaftliche Leistungen betraf, die im Nahen Osten gemacht wurden.

Die besten moslemischen Gelehrten könnten gute, beobachtende Astronomen gewesen sein, allen voran Ulugh Beg. Ein paar von ihnen machten einige Anpassungen an die ptolemäische, astronomische Theorie, darunter Nasir al-Din al-Tusi und Ibn al-Shatir, aber keiner von ihnen hatte je einen großen konzeptionellen Durchbruch vergleichbar mit Copernicus, der im Jahre 1543 die Sonne und nicht die Erde in den Mittelpunkt unseres Sonnensystems setzte. Danach wurde mit den Arbeiten von Tycho Brahe und Johannes Kepler die ptolemäische Astronomie durch die Realität in Europa überholt, noch bevor Galileo und andere das Teleskop in der Astronomie 1609 einführten. Im Gegensatz dazu beharrten die Muslime auf dem kopernikanischen Heliozentrismus, in einigen Fällen bis in das zwanzigste Jahrhundert hinein. Der Wissenschaftler Toby E. Huff erklärt in seinem Buch „The Rise of Early Modern Science: Islam, China and the West“, zweite Auflage [Der Aufstieg der frühen modernen Wissenschaften: Islam, China und der Westen]:

Auf dem indischen Subkontinent stand Sayyid Ahmad Khan (1817-98) an der Spitze der geistigen Reform in Indien, indem er Indien ermutigte westliche Bildungsstandards zu übernehmen. Im Laufe seiner früheren Karriere in den 1840er Jahren, hatte er die ptolemäische Sicht gegen den Kopernizismus verteidigt, weil er glaubte, dass dies obligatorisch sei für die gläubigen Muslime. Als er die Angelegenheit näher untersuchte, stellte er fest, dass es notwendig sei, die heliozentrische Sicht zu übernehmen und so seine Metaphysik besser mit den traditionellen Interpretationen des Korans in Einklang zu bringen. Schon bald nachdem er seine Meinung änderte und die heliozentrische Position annahm, setzte eine gewaltige Oppositionsbewegung ein, vor allem von Jamil al-Din al-Afghani’s († 1897), der ihn in den frühen 1880er Jahre angriff. Zu diesem Zeitpunkt erkannte Ahmad Khan das Aufeinanderprallen der Weltbilder der modernen Wissenschaft und des traditionellen islamischen Denkens. Seine Bemühungen um die Formulierung einer neuen Synthese fiel in harte Zeiten.

Unter den wichtigsten Regionen der Welt, waren die beiden mit dem ähnlichsten mittelalterlichen Ausgangspunkt der Nahe Osten und Europa. Die griechische Geometrie war in Ost-Asien in früheren Zeiten unbekannt. Dies war ein großer Nachteil für die chinesischen, japanischen und koreanischen Wissenschaftler in der Optik und der Astronomie. Die einzigen Regionen in der Welt, in denen klares Glas hergestellt wurde, waren der Nahen Osten und Europa. Klares Glas wurde von den Europäern geschaffen, um Brillen herzustellen, die das Sehvermögen korrigierten und später zum Bau von Mikroskopen und Teleskopen. Das war die Geburtsstunde der modernen Medizin und Astronomie. Die Mayas im präkolumbianischen Mesoamerika wussten nicht, wie man Glas herstellen konnte und hätten keine Glaslinsen für Mikroskope und Teleskope herstellen können. Moslems im Nahen Osten hätten dies tun können, aber sie haben es nicht. Ebenso verhielt es sich mit mechanischen Uhren: die mittelalterlichen Europäer erfanden mechanische Uhren [39] und die Moslems nicht, obwohl beide einen ähnlichen Ausgangspunkt hatten.

Moslems hatten Zugang zur griechischen optischen Theorie, das ist der Grund, warum Alhazen das erreichen konnte was er erreichte. Es ist verwirrend, dass sein Buch der Optik, möglicherweise die größte wissenschaftliche Arbeit in arabischer Sprache, weitgehend ignoriert wurde im arabischen Raum, aber in Europa mit Interesse studiert wurde. Es wurde zwar in Kairo, Ägypten geschrieben, aber es wurde nicht an der Al-Azhar, in deren Umgebung Alhazen viele Jahre lebte, gelehrt. Ibn al-Nafis aus Kairo beschrieb den Lungenkreislauf des Blutes im dreizehnten Jahrhundert, aber seine Entdeckung wurde nicht weiterverfolgt, obwohl er in einer der wichtigsten Städte der islamischen Welt lebte und arbeitete.

Auch wenn al-Azhar ein Zentrum der Bildung in der islamischen Welt war, war es ein Zentrum des religiösen Lernens und des Scharia-Rechts, nicht des säkularen Lernens und der Wissenschaft. Im Gegensatz dazu wurden die griechische Naturphilosophie und das weltliche Lernen an mittelalterlichen, europäischen Universitäten gelehrt, zusätzlich zu religiösen Themen, das ist der Grund, warum die Optik von Wissenschaftlern an europäischen Universitäten gelehrt wurde. Der hervorragende Wissenschaftshistoriker Edward Grant erläutert dies in seinem Buch „Science and Religion“ [40] [Wissenschaft und Religion].

Während Menschen mit Universitätsbildung einen winzigen Bruchteil der gesamten europäischen Bevölkerung darstellten, sollte deren kumulativer Einfluss nicht unterschätzt werden. Eine bemerkenswerte Anzahl führender Wissenschaftler des frühen modernen Europas, von Kopernikus bis zu Galileo und Newton, hatte in diesen Institutionen gelernt. Obwohl die wissenschaftliche Revolution bereits im siebzehnten Jahrhundert mit der systematischen Nutzung der experimentellen Methode und einem kritischen Blick auf das Wissen der Alten begann, zum Beispiel von Einzelpersonen wie Galileo, wurde die erste institutionelle Grundlage für diese Entwicklung von den Naturphilosophen der mittelalterlichen Universitäten gelegt.

Mir sind einige, wenn auch nicht alle Institutionen außerhalb Europas bekannt, die ich „Hochschulen“ nennen würde im westlichen Sinne, vor der modernen Zeit. Unter den besten Kandidaten ist das große Kloster Nalanda in Indien, das eine buddhistische Einrichtung war. Es wurde nicht von Muslimen erbaut; es wurde von ihnen zerstört, wie so viele kulturelle Schätze in Indien und Zentralasien. Al-Azhar entstand im zehnten Jahrhundert n. Chr. und wird oft als eine der ältesten „Universitäten“ in der Welt gepriesen. Doch im frühen zwanzigsten Jahrhundert, beklagte sich der blinde ägyptische Autor Taha Hussein über das völlige Fehlen des kritischen Denkens, die er an der Einrichtung vermisste :

Die vier Jahre, die ich dort [an der al-Azhar] verbrachte, schienen mir wie vierzig zu sein, so völlig ausgedehnt waren sie …. Es war das Leben der unverminderten Wiederholung, niemals mit einer neuen Sache, von der Zeit des Beginns des Studiums, bis es vorüber war. Nach dem Gebet am frühen Morgen kam das Studium von Tawhid, die Lehre von der Einheit [Allahs], dann die Fiqh, oder die Rechtsprechung nach dem Sonnenaufgang; dann das Studium der arabischen Grammatik während des Vormittags, dem eine stumpfsinnige Mahlzeit folgte; dann noch mehr Grammatik im Anschluss an das Abendgebet. Danach folgte ein bisschen widerwillig Freizeit und dann wieder ein anderes Bruchstück ein ermüdender Happen, bis dann am Abend das Gebet durchgeführt wurde, ich besuchte dann die Logikklasse, die der ein oder andere Scheich durchführte. Der Verlauf dieser Studien bestand aus dem Anhören sich ständig wiederholender Wörter und traditioneller Sprache, was weder einen Akkord in meinem Herzen anklingen ließ, noch durch Geschmack meinem Appetit anregte. Es gab keine Nahrung für die Intelligenz eines Einzelnen, keine neuen Erkenntnisse wurden den alten hinzugefügt.

Taha Hussein war ein Intellektueller der Sorte, der absolut keinen Raum für freie Forschungen in dieser führenden islamischen Koranschule fand. Er schrieb sich an der weltlichen Universität Kairo ein, die gegründet wurde nach dem europäischen Vorblid im Jahr 1908, und setzte seine Studien an der Sorbonne in Paris fort. Obwohl er im Ausland durch seine Autobiographie Al-Ayyam (Die Tage) wohl bekannt war, rief er eine Kontroverse in Ägypten hervor, weil er es wagte darauf hin zu deuten, dass man einige Passagen des Korans nicht wörtlich lesen sollte und er behauptete, dass einige vor-islamische Poesie gefälscht wurde um die Glaubwürdigkeit der traditionellen islamischen Geschichte zu unterstreichen. Dafür wurde er der Ketzerei beschuldigt. Hätte er in der aggressiveren islamischen Atmosphäre ein paar Generationen später gelebt, wäre er wahrscheinlich dafür getötet worden. Der ägyptische Schriftsteller Naguib Mahfouz wurde im Jahr 1994 von wütenden Muslimen in den Hals gestochen und wäre fast getötet worden.

Die griechischen Texte, die ins Arabische übersetzt wurden, waren in der Regel aus Handschriften von griechisch-byzantinischen Christen abgeschrieben worden. Wie Timothy Gregory [41] in seinem Werk „A History of Byzantium“ [Eine Geschichte von Byzanz] schreibt:

Es wird oft darauf hingewiesen, dass die Araber, diese Schriften und Ideen der alten griechischen Philosophen, Mathematiker und Wissenschaftler verwendeten, und sie spielten eine wichtige Rolle bei der Übertragung dieses Wissens auf die mittelalterliche West (im zwölften Jahrhundert). Was nicht immer erkannt wird ist die Tatsache, dass für die Araber diese Werke „byzantinisch“ waren und sie liehen sich diese Bücher aus byzantinischen Bibliotheken aus, wo die Manuskripte erhalten und kopiert wurden, und übersetzten sie ins Arabische als eine wichtige Grundlage für ihre eigene Wissenschaft und Kultur.

Muslime lehnten den größten Teil des römischen Erbes ab, sowie viele Aspekte des griechischen Erbes, vom Wein, den Skulpturen und bildender Kunst bis hin zum Theater; der einzige Aspekt der griechisch-römischen Zivilisation, der mehr mit dem Islam kompatibel war als mit der christlichen Kultur, war die Sklaverei. Ich habe dies erklärt in meinem Essay „Why Christians Accepted Greek Natural Philosophy, But Muslims Did Not“ [42] [dt. Übersetzung [43]].

In der Medizin gibt es das Phänomen der „Abstoßungsreaktion“ die dann eintritt, wenn ein Organ in einen anderen Körper verpflanzt wird und das Immunsystem des Körpers das Organ als einen Fremdkörper abstößt. Das ist eine nützliche Analogie, die man im Hinterkopf haben sollte, wenn man abschätzen will, wie Moslems und Christen die griechische Naturphilosophie während des Mittelalters behandelten. Auch die Moslems nahmen das griechische Erbe an, aber nur Teile davon und schließlich wurde sogar diese beschränkte Annahme von konservativen Theologen wie al-Ghazali zurückgewiesen. Das Immunsystem der islamischen Kultur dachte, dass die griechischen philosophischen Ideen, ein Fremdkörper in seinem Körper seien und bekämpfte sie und wies sie schließlich zurück. Im Gegensatz dazu sah die christliche Kultur das griechische philosophische Erbe nicht als etwas Fremdes an. Christen akzeptierten zwar nicht alle Teile des griechischen Erbes als für sie passend, aber die meisten von ihnen glaubten nicht, dass die griechische Logik, die Art des Denkens und philosophisches Vokabular per se etwas Fremdes und Feindliches waren. Wir können sagen, dass das Christentum ein jüdisches Kind war, das mit dem Wasser des griechischen philosophischen Vokabulars getauft wurde und das in einer grieschich-römischen Umgebung aufwuchs. Diese neue Synthese wurde durch den hl. Paulus, einem griechisch sprechenden Juden und Anhänger der Lehren von Jesus von Nazareth, der auch ein römischer Bürger war, personifiziert.

Der französischer Schriftsteller Rémi Brague [44] ist der Ansicht, dass es insbesondere Muslimen in der Regel an dem europäischen Instinkt für Selbstkritik und Anerkennung „der Anderen“ fehlt. Sie, oder besser gesagt die nicht-Muslime unter ihrer Herrschaft, haben die wissenschaftlichen Werke aus dem Griechischen und aus ein paar anderen Sprachen ins Arabische übersetzt, aber sie haben sich in der Regel nicht die Mühe gemacht die Originale zu erhalten. Dadurch wurden „Renaissancen“, das bedeutet indem man zurück zu den Quellen geht um sie neu zu interpretieren, unmöglich in der islamischen Welt. Darüber hinaus war es dadurch unmöglich, etwas Ähnliches wie die Sprachwissenschaften des modernen Europas entstehen zu lassen.

Europäische Wissenschaftler übersetzten nicht nur Texte aus dem Griechischen und später aus dem Persischen und Sanskrit; sie gingen weiter, um zu erforschen und zu erklären, wie diese Sprachen in erster Linie entstanden sind, dies ging weit über das hinaus, was alle muslimischen Gelehrten jemals erwogen hatten. Das Griechische hat eine gemeinsame Geschichte mit dem Persischen und Sanskrit: Sie alle sind indo-europäische Sprachen, genauso wie die germanischen Sprachen oder wie das Englische. Die indo-europäische [45] Familie ist die größte und einflussreichste Sprachfamilie in der Geschichte der Menschheit, und alles geht auf eine einzige, hypothetische Proto-Indo-Europäische Sprache zurück, die vor Tausenden von Jahren einmal existiert haben muss.

Zwischen 1600-1200 v. Chr. konnte man von Pferden gezogene Kutschen in ganz Eurasien vorfinden, von den Grenzregionen der Shang-Dynastie Chinas über Ägypten und Anatolien nach Nordeuropa. Dies entspricht dem Zeitalter des alten Veda und der Entstehung des vedischen Sanskrits in Indien. Völker, die die indo-europäischen Sprachen sprachen, spielten eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Radfahrzeugen. Die Proto-Indo-Europäische Sprache, die von führenden europäischen und westlichen Linguisten während der letzten zwei Jahrhunderte rekonstruiert wurde enthält Wörter für einen technologischen Wortschatz, den es wahrscheinlich vor 4000 v. Chr. nicht gab, noch nicht einmal vor 3500 v. Chr. PIE muss daher aller Wahrscheinlichkeit nach eine lebendige Sprache gewesen sein, und zwar im vierten Jahrtausend v. Chr.

Es ist wahrscheinlich, dass eine sehr frühe Form von PIE bereits vor 4000 v. Chr. existierte und einer sehr späte Form kurz nach 3000 v. Chr.. Vor 3000 v. Chr. expandierte PIE rasch geographisch, wahrscheinlich mit Hilfe von frühen Formen der Radfahrzeuge, und brach nach und nach auseinander, in das was sich bald als andere indo-europäische Zweige herausstellen sollte. Die Wissenschaftler JP Mallory und DQ Adams erzählen die Legende in dem Buch „The Oxford Introduction to Proto-Indo-European and the Proto-Indo-European World“ [Eine Oxforder Einführung in das Proto-Indo-Europäische und die Proto-Indo-Europäische Welt]:

Individuelle indo-europäische Gruppen werden ca. 2000 v. Chr. nachgewiesen. Man könnte damit einen fiktiven Tag ca. 4500-2500 v. Chr. für das Proto-Indo-Europäische annehmen. Der Linguist wird feststellen, dass der angenommene Termin, der für die mutmaßliche Existenz des Proto-Indo-Europäischen mit dieser Methode erreicht wird, deckungsgleich ist mit derjenigen, die von Linguisten als “ informierte Schätzung “ bezeichnet wird. Diese beiden Terminierungstechniken, sprachlich und archäologisch, sind letztlich gegenseitig unabhängig und kongruent. Wenn jemand Diskussionen über die Daten verfolgt, bei denen die verschiedenen indo-europäischen Gruppen zum ersten Mal auftraten, finden wir eine interessante und etwas beunruhigende Erscheinung. Wir finden für um ca. 2000 v. Chr. Spuren von Anatolisch, und die Linguisten sind somit bereit, die Entstehung des Proto-Anatolischen auf ca. 2500 v. Chr. zu datieren oder wesentlich früher. Wir haben bereits differenziert zwischen dem Indoarischen im Mitanni Vertrag von ca. 1500 v. Chr., also muss das undifferenzierte Proto-Indoiranische früher datieren und oft werden Daten in der Größenordnung von 2500-2000 v. Chr. vorgeschlagen. Das mykenische Griechisch, die Sprache der Linear-B Tafeln, ist bekannt seit ca. 1300 v. Chr., wenn nicht etwas früher und ist ziemlich anders als seine Zeitgenossen der Bronzezeit (Indoiranische oder Anatolisch) und von einer rekonstruierten PIE zu etwas prädisponierterem nimmt der Sprachwissenschaftler ein Datum um ca. 2000 v. Chr. oder früher für das Proto-Griechische an sich an.

Vor dem Islam, war das Griechische immer noch eine wichtige Sprache im gesamten östlichen Mittelmeerraum und darüber hinaus, auch in Anatolien oder Kleinasien, das heute durch die türkischsprechenden Muslime besetzt wird und „Türkei“ genannt wird. Muslime haben 1400 Jahre lang die Griechisch sprechenden Gemeinden in der gesamten Region ausgerottet [46], ein Prozess, der sich bis in das einundzwanzigste Jahrhundert auf der Insel Zypern fortsetzte, dennoch wollen sie nun eine Gutschrift haben für die „Erhaltung des griechischen kulturellen Erbes.“ Als die ottomanischenTürken Stück für Stück das griechische Kernland eroberten, sowie den Balkan und den Nahen Osten, zeigten sie kein ernsthaftes Interesse daran die Geschichte und Kultur ihrer neuen Untertanen zu studieren.

Wie Bruce G. Trigger in seinem Buch „A History of Archaeological Thought“ [47] [Eine Geschichte der archäologischen Denkweise] zweite Auflage, schreibt:

Seriöse archäologische Arbeit begann in Griechenland erst nachdem dieses Land die Unabhängigkeit von der Türkei im frühen neunzehnten Jahrhundert erhalten hatte.

Ibn Warraq [48], erklärt in seinem gut recherchierten Buch „Defending the West“ [49] [Die Verteidigung des Westens], warum die Archäologie von den Europäern in der Zeit der Post-Aufklärung erfunden wurde. Obwohl die Muslime die Kontrolle über die Wiege der ältesten Zivilisationen der Erde hatten, verhielten sie sich gleichgültig oder aktiv feindlich gegenüber ihren Überresten. Austen Henry Layard, der in Mesopotamien (Irak) in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts arbeitete, erzählt diese Geschichte von Claudius Rich, einem Pionier im Bereich Archäologie und britischen Residenten in Bagdad:

Rich erfuhr von den Einwohnern von Mosul, dass einige Zeit vor seinem Besuch, eine Skulptur in einem Hügel ausgegraben wurde, die verschiedene Formen von Menschen und Tieren darstellte als Teil einer großen Grabbeilage. Dieses seltsame Objekt war die Ursache einer allgemeinen Verwunderung, und die gesamte Bevölkerung strömte zu den Mauern, um einen Blick darauf zu werfen. Die Ulema [Religionsgelehrten] hatten schon lange vorher verkündet, dass diese Figuren Helden der Ungläubigen seien, und die Mohammedaner, als gehorsame Jünger zerstörten diese so vollständig, dass Herr Rich nicht in der Lage war, auch nur ein winziges Stück aufzutreiben.

Nach der kurzen Expedition von Napoleon nach Ägypten um 1800, begann sich im neunzehnten Jahrhundert ein neuer Trend für das alte Ägypten in Europa durchzusetzen. Dies hat die heimischen Muslime völlig überrascht, da sie nicht verstehen konnten, warum sich jemand für solch wertlose Steine von Ungläubigen interessieren könnte. Das reich illustrierte Buch ägyptischer Schätze [50] aus dem Ägyptischen Museum in Kairo sagt dazu:

Zunächst waren sich die Ägypter nicht über die Motive im Klaren, warum die Westler Interesse an so etwas hatten, was für sie einfach Steine waren, die aus dem Boden ragten. Ein Gerücht ging um, dass diese Steine verdeckte, ungeahnte Schätze seien. Die Bewohner der Dörfer in der Nähe der archäologischen Stätten begannen, Statuen, Gräber und Tempel anzugreifen, in der vagen Hoffnung, Juwelen und wertvolle Objekte entnehmen zu können. Bald jedoch erkannten die Ägypter, dass die Ausländer an den Steinen selbst interessiert waren und nicht an den Dingen, von denen behauptet wurde, dass sie da seien. Obwohl sie selbst nicht die Anziehungskraft eines geschnitzten Steinklumpens sahen, wurden sie Meister in der Suche und Entdeckung von Antiquitäten. Wenn sie nicht genug echte Reliquien da hatten zögerten sie nicht, Fälschungen herzustellen, und sie waren so gut, dass sie sogar die Ägyptologen der damaligen Zeit täuschen konnten.

Die französische Expedition nach Ägypten in den Jahren 1798-1801 brachte viele Wissenschaftler dazu, die antiken Denkmäler zu katalogisieren und damit die moderne Ägyptologie zu gründen. Der dreisprachige Stein von Rosetta, der im Jahr 1799 entdeckt wurde, wurde von dem großen französischen Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion dazu benutzt, die ägyptischen Hieroglyphen im Jahr 1822 zu entschlüsseln. Er benutzte die koptische Sprache, um dies zu erreichen.. Arabische und türkische Moslems hatten Ägypten mehr als tausend Jahre kontrolliert, es aber scheinbar weder geschafft die Hieroglyphen zu entschlüsseln noch für die meisten herumliegenden Teile viel Interesse gezeigt. Die Europäer hatten dies in einer einzigen Generation getan, nachdem sie Ägypten wieder unter ihre Kontrolle gebracht hatten und sie taten dies mit Hilfe der liturgischen Sprache der Kopten, der ägyptischen Christen, die eine direkte Verbindung zum alten Ägypten darstellen und dass die arabischen Eroberer nicht geschafft hatten, vollständig auszulöschen.

Der französische Wissenschaftler Auguste Mariette war während eines Aufenthalts in Ägypten zu der Überzeugung gekommen, dass das Land wirksamere Rechtsvorschriften bräuchte zur Erhaltung der Denkmäler. Er war verantwortlich für die Verfassung der ägyptischen Altertümerverwaltung und die Gründung des ersten ägyptischen Museum in Kairo.. Er wurde im Garten vor dem Museum begraben und seine Gebeine ruhen nach wie vor innerhalb eines steinernen Sarkophags, der an die Sarkophage des alten Ägyptens erinnerte.

Es ist kein Zufall, dass die islamische Welt oft nur langsam die kulturellen Erfindungen von der Außenwelt annahm. Muslime verhalten sich in der Regel bestenfalls gleichgültig gegenüber nicht-muslimischen Kulturen, in der Vergangenheit und in der Gegenwart, im schlimmsten Fall sind sie aktiv feindselig. Ein Angriff auf die Statuen in einem Museum in Kairo im Jahr 2006 durch eine verschleierte Frau, die immer wieder schrie „Ungläubige, Ungläubige!“ [51], schockierte die Welt. Sie wurde inspiriert von dem ägyptischen Großmufti Ali Gomaa, der ein Sprichwort von Mohammed zitierte, dass Bildhauer unter denjenigen sein werden, die am Tag des jüngsten Gerichts die härtesten Strafen erhalten werden. Nach Aussage des äußerst einflussreichen, ägyptischen Gelehrten Yusuf al-Qaradawi auf seiner Website Islam Online [52], „verbietet der Islam die Statuen und dreidimensionale Abbildungen von Lebewesen“, mit Ausnahme von Puppen für Kinder. „Daher sind die Statuen der alten Ägypter verboten.“

Die großen Buddhastatuen von Bamiyan in Afghanistan wurden durch das Taliban-Regime im Jahr 2001 mit Hilfe von pakistanischen und saudischen Ingenieuren abgerissen, da verfügt wurde, dass alle Bilder zerstört werden müsse, da sie „eine Beleidigung für den Islam“ seien. Es ist verlockend, zu dem Schluss zu kommen, dass der einzige Grund, warum die berühmten Pyramiden Ägyptens bis heute überlebt haben der ist, weil sie so groß waren, dass es sich für die Muslime als zu kompliziert, kostspielig und zeitaufwändig erwies, um sie zu vernichten. Andernfalls wären sie sicherlich auch geendet wie die zahlreichen Hindu-Tempel in Indien und buddhistischen Statuen in Zentralasien, oder wie die christlichen und jüdischen Stätten der Anbetung von Indonesien bis zum Kosovo. Die kleinste der drei Pyramiden von Gizeh, außerhalb der modernen Stadt Kairo hat in der Tat unter sichtbaren Schäden zu leiden, nach dem Versuch eines mittelalterlichen, muslimischen Herrschers, der dieses ungläubige Denkmal abbauen wollte.

Der US-Präsident Obama behauptet, dass „im Laufe der Geschichte, der Islam, durch Worte und Taten die Möglichkeiten der religiösen Toleranz und der Gleichberechtigung der Rassen gezeigt hat.“ In Wirklichkeit ist es eher schwierig Beispiele dafür aus irgendeiner Region der Welt mit bedeutender islamischer Präsenz zu finden. Die islamischen Lehren sagen ausdrücklich, dass die Moslems nicht annehmen sollten, dass nicht-Moslems ihnen gleichberechtigt seien; sie sollen Krieg gegen sie führen, bis sie konvertieren oder sich unterwerfen. Ich empfehle Herrn Obama die großartige Arbeit der Wissenschaftlerin Bat Ye’or zu diesem Thema zu lesen. Herr Jadunath Sarkar, der herausragende Historiker über die indischen Mogule, schrieb über die Dhimmitude, die ein demütigendes Rassentrennungssystem ist, das nicht-Moslems unter islamischer Herrschaft auferlegt ist:

Die Konversion der kompletten Bevölkerung zum Islam und das Erlöschen jeder Form von Meinungsvielfalt ist das Ideal des moslemischen Staates. Wenn ein Ungläubiger es ertragen muss, in der Gemeinschaft zu bestehen, dann ist dies ein notwendiges Übel und nur für eine Übergangszeit . …Daher kann ein Nichtmoslem nicht Bürger des Staates sein; er ist ein Mitglied einer untergeordneten Klasse; sein Status ist eine modifizierte Form der Sklaverei. Er lebt unter einem Vertrag (dhimma) mit dem Staat. … Kurz gesagt, nachdem sein Land durch die Moslems erobert wurde, ist seine weitere Existenz im Staat abhängig von seiner Person und seinem Eigentum, das der Sache des Islams unterworfen wird.

Diese „modifizierte Form der Sklaverei“ wird heute oft als Gipfel „der Toleranz“ bezeichnet. Wenn die Halbsklaven gegen dieses System rebellieren und Gleichberechtigung und Selbstbestimmung fordern, wird der Jihad eingesetzt. Das geschah mit den christlichen Untertanen des Osmanischen Reichs, die durch Gemetzel unterdrückt wurden, welche im Rassenmord türkischer und kurdischer Moslems gegen Armenier im 20. Jahrhundert gipfelten.

Sogar für jene Gebiete, die nicht unter islamischer Herrschaft standen, störten diese endemischen Jihadüberfälle die normale Kommunikationen zwischen vielen Gebieten Europas und dem Byzantinischen Reich, wo die klassischen Texte immer noch aufbewahrt wurden. Wie der Historiker Ibn Khaldun stolz über das Frühe Mittelalter öffentlich verkündigte: „Die Christen konnten kein Brett mehr auf dem Meer schwimmen lassen.“ Dr. Mahatir, der scheidende Premierminister Malaysias wünschte während eines OIC (Organisation der Islamischen Konferenz) Gipfels im Jahr 2003 eine Rückkehr zu den ruhmreichen Tagen, als „die Europäer zu Füßen der moslemischen Gelehrten knien mussten, um auf ihr eigenes scholastisches Erbe zugreifen zu können.“

Jihadpiraterie, Sklaverei und Angriffe auf europäische Länder waren eine unveränderliche Bedrohung aus dem siebenten Jahrhundert bis hin zu den Barbaren Staaten Nordafrikas im neunzehnten Jahrhundert. Einige würden behaupten, dass es heute wiederauflebt. Ich habe das in meinen Online Essays „Europeans as Victims of Colonialism“ [53] und „Fourteen Centuries of War against European Civilization“ [54] [Europäer als Opfer der Kolonialpolitik] und [Vierzehn Jahrhunderte des Krieges gegen die europäische Zivilisation] erklärt, die in meinem Buch „Defeating Eurabia“ [55] enthalten sind.

Paul Fregosi nennt in seinem Buch „Jihad in the West: Muslim Conquests from the 7th to the 21st Centuries“ [Jihad im Westen: Muslimische Eroberungen vom 7. bis zum 21. Jahrhundert] den islamischen Jihad als „das wichtigste Ereignis in der Vergangenheit mit der am wenigsten aufgezeichneten und beachteten Dunkelziffer der Geschichte.“ In der Tat wurde dies weitgehend ignoriert, „obwohl es eine Tatsache des Lebens war in Europa, Asien und Afrika fast 1400 Jahre lang.“ Weiter sagt Fregosi:

Westliche Kolonisierung in der Nähe von muslimischen Ländern dauerte 130 Jahre, ungefähr von den Jahren um 1830 bis zu den Jahren um 1960. Muslimische Kolonisierung in der Nähe europäischer Länder dauerte 1300 Jahre, von den Jahren um 600 bis in die Mitte der 1960er Jahre. Aber seltsamerweise sind es die Muslime … die am meisten verbittert sind über den Kolonialismus und die Demütigungen, denen sie unterworfen waren und es sind die Europäer, die dieser Scham und Schuld eine sichere Heimat geben. Es sollte genau anders herum sein.

Wenn wir die poströmische Periode als Ganzes betrachten, entsteht ein Bild, in dem Europa die meiste Zeit unter der Belagerung durch feindliche Ausländer stand, aber wider Erwarten erfolgreich war. Bereits vor 1300 n. Chr. hatten die Europäer ein sich schnell ausbreitendes Netz von Universitäten geschaffen, einer Einrichtung, die keine echte Entsprechung irgendwo anders hatte, und es waren Dinge wie mechanische Uhren und Brillen erfunden worden. Es ist leicht, die Bedeutung dieser Dinge zu unterschätzen, aber die Fähigkeit genaue Maße von natürlichen Phänomenen zu machen, war lebenswichtig für die wissenschaftlichen und industriellen Revolutionen. Die Fertigung der Brille führte indirekt zur Entwicklung von Mikroskopen und Fernrohren und so zur modernen Medizin und Astronomie. Das Netz von Universitäten erleichterte die Ausbreitung von Informationen und Meinungen und wurde so zum Brutkasten für viele spätere, wissenschaftliche Fortschritte. Alle diese Erfindungen wurden Jahrhunderte vor dem Beginn der europäischen Kolonialpolitik gemacht, tatsächlich eher zu einer Zeit, als Europa selbst ein Opfer der Kolonialpolitik war und schon seit einer sehr langen Zeit gewesen war. Teile Spaniens waren noch immer unter islamischer Herrschaft, ein aggressiver Jihad wurde von den Türken in den restlichen Byzantinischen Ländern geführt und die Küsten von Frankreich über Italien bis nach Russland hatten Jahrhunderte von islamischen Überfällen ertragen.

Es ist wahr, dass der transatlantische Sklavenhandel ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Westens darstellt, aber einer der Gründe warum es möglich war diesen zu etablieren war, dass man bei dieser Art des Handels, dem großen Sklavenhandel, der fest in islamischer Hand war, quasi einen Fuß in die Tür setzen konnte. Gehen wir zurück zur Zeit des alten Ägyptens, dann war Sklaverei ein wichtiger Bestandteil des afrikanischen Handels mit anderen Kontinenten. Und doch sagen Robert O. Collins und James M. Burns in ihrem Buch „A History of Sub-Saharan Africa“ [56] [Einer Geschichte des Subsaharischen Afrikas] „fiel der Beginn des islamischen Zeitalters zusammen mit einer starken Zunahme des afrikanischen Sklavenhandels.“ Die Vergrößerung des Sklavenhandels durch die Sahara war eine Antwort auf die Nachfrage auf den Märkten des moslemischen, nördlichen Afrikas:

Die moralische Rechtfertigung für die Versklavung der Afrikaner südlich der Sahara durch Muslime wurde durch die Tatsache akzeptiert, dass sie die „Ungläubigen „(kafirin) waren, die ihre traditionellen Religionen mit vielen Göttern praktizierten und nicht den einen Gott des Islam hatten. Die Notwendigkeit zur Sklaverei, unabhängig davon, ob sie mit Gewalt genommen oder durch kommerziellen Handel beschafft wurden, belebte den alten, aber schläfrig gewordenenTrans-Sahara-Handel wieder, der zu einem wichtigen Beschaffer für Sklaven für Nord-Afrika und das islamische Spanien wurde. Die frühesten muslimischen Aufzeichnungen über Sklaven, die die Sahara durchquerten von Fezzan aus im Süden Libyens bis nach Tripolis an der Mittelmeerküste, wurden im siebten Jahrhundert verzeichnet, aber vom neunten bis zum neunzehnten Jahrhundert gibt es eine Vielzahl von Aufzeichnungen von Plünderungen der militärischen Staaten der Sahel-Zone, die den nordafrikanischen Muslimen als bilad al-Sudan, („Land der Schwarzen“) bekannt waren, von heidnischen Afrikanern, die an muslimische Händler verkauft wurden und durch die Wüste marschierten als profitabelste Ware ihres umfangreichen kommerziellen Netzes. Ab dem zehnten Jahrhundert gab es einen stetigen Strom von Sklaven aus den Reichen des westlichen Sudan und dem Tschad-Becken, das sich durch die Sahara erstreckt. Viele starben auf dem Weg, aber die Überlebenden erzielten einen hohen Gewinn auf den lebendigen Märkten von Sijilmasa, Tripolis und Kairo.

Im Gegensatz zum Westen, gab es nie eine muslimische Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei, weil diese nach der Scharia, dem islamischen religiösen Gesetz erlaubt ist und dies ist so geblieben, bis zum heutigen Tag. Als die offene Praxis der Sklaverei endlich abgeschafft wurde in den meisten Teilen der islamischen Welt, war dies nur durch externen westlichen Druck geschehen, der ausging von dem amerikanischen Krieg gegen die Barbaren Piraten bis hin zur Seemacht des Britischen Empires. Sklaverei wurde als selbstverständlich hingenommen in der gesamten islamischen Geschichte und dauerte länger als der westliche Sklavenhandel. Robert Spencer erläutert in seinem Buch: “A Religion of Peace? Why Christianity Is and Islam Isn’t“ [57] [Eine Religion des Friedens? Warum das Christentum eine ist und der Islam nicht]:

Auch gab es keine muslimische Bewegung zur Abschaffung [der Sklaverei] keinen Clarkson, Wilberforce, oder Garrison. Als der Sklavenhandel beendet war, wurde das nicht durch muslimische Anstrengungen erreicht, sondern durch britische Streitkräfte. Trotzdem gibt es Anzeichen dafür, dass es in einigen muslimischen Ländern die Sklaverei weiterhin unter der Oberfläche gibt – vor allem in Saudi-Arabien, das die Sklaverei erst im Jahr 1962 abgeschafft hat; Jemen und Oman beendeten beide die legale Sklaverei im Jahr 1970 und Niger hat die Sklaverei erst 2004 abgeschafft. Im Niger wird das Verbot weitgehend ignoriert und etwa eine Million Menschen leben immer noch in Unfreiheit. Sklaven werden gezüchtet, oft vergewaltigt und in der Regel behandelt wie Tiere. Es gibt sogar Fälle von Sklaverei in den Vereinigten Staaten, in die Muslime verwickelt sind. Ein Saudi namens Homaidan al-Turki wurde im September 2006 zu siebenundzwanzig Jahren Haft verurteilt, weil er eine Frau als Slavin in seinem Haus in Colorado gehalten hatte. Al-Turki behauptete seinerseits, er sei ein Opfer anti-muslimischer Vorurteile geworden.

Es sind mehrere Namen im Gebrauch für den Iran, den Irak, Jordanien und Syrien. Einer ist der „Nahe Osten“, ein anderer ist „das Westliche Asien“ der Ägypten, ein Land mit starken historischen Wurzeln aus diesem Gebiet ausschließt. Ich bevorzuge den Begriff der „Nahe Osten“, weil es eine Gedächtnishilfe ist, dass dieses Gebiet in der Mitte von Eurasien liegt. Es war das einzige Gebiet, das regelmäßige Kontakte mit allen wichtigen Zivilisationen in der Alten Welt, vom mittelmeerischen Europa über Indien bis nach Ostasien hatte. Die Chinesen waren der griechischen Mathematik und der Naturphilosophie weniger ausgesetzt, wohingegen die Moslems mit den griechischen Ideen und der Geometrie gut vertraut waren. Europa litt unter den gravierendsten Nachteilen, da es nur wenig direkten Kontakt mit dem Süden, Südosten und Ostasien hatte, das größtenteils von den Moslems abgeschnitten war. Die günstige, geografische Position des Nahen Ostens wird an dem frühen Zugang zu chinesischem Papier und dem indischen Ziffern-System deutlich, um nur zwei wichtige Erfindungen zu nennen. Die Europäer überboten schließlich die Moslems in einer außerordentlichen Art und Weise in der Wissenschaft, obwohl sie eine bedeutend schwächere Ausgangsposition hatten.

Zusätzlich dazu könnte die Hadsch, eine Pilgerfahrt nach Mekka und eine der fünf Säulen des Islams, eine gute Gelegenheit gewesen sein, um wissenschaftliche und technologische Informationen zu und von allen Gebieten der Alten Welt auszutauschen. Das geschah wirklich gelegentlich; einige Erfindungen wurden auf diese Weise dem subsaharischen westlichen Afrika zugetragen. In erster Linie jedoch diente es dazu, Informationen darüber zu verbreiten, wie man Jihad gegen Ungläubige führte oder Sharia Gesetze einführte.

Die Moslems genossen eine günstige geografische Position, beherrschten eine bedeutende Anzahl von Nichtmoslems und hatten Zugang zum angehäuften Wissen von vielen der ältesten Zivilisationen in der Welt. Die Herausforderung hier ist nicht zu erklären, warum es einen kurzen Ausbruch von Kreativität in den frühesten Jahrhunderten der islamischen Herrschaft gab; die Herausforderung ist zu erklären, warum das nicht andauerte. Das vielgerühmte „Goldene Zeitalter“ des Islams war in Wirklichkeit das Zwielicht der überwundenen vorislamischen Kulturen, ein Echo aus vergangenen Zeiten in einem Gebiet, das mehrheitlich noch eine zeitlang nichtmoslemisch war.

Der Größere Nahe Osten war der Sitz der ältesten bekannten Zivilisationen auf dem Planeten und die Quelle der meisten wichtigen Erfindungen in der menschlichen Geschichte, einschließlich des Schreibens und des Alphabets. Es ist sicher kein Zufall, dass die erste Zivilisation des indischen Subkontinents im Indus Tal im Nordwesten in der Nähe des sumerischen Mesopotamiens entstand, genauso wie es kein Zufall ist, dass des Lesens und Schreibens kundige, europäische Zivilisationen in Ländern Wurzeln schlugen, die geografisch Ägypten und dem fruchtbaren Halbmond nah waren: Die minoische Zivilisation Kretas, später dann Griechenland und der Balkan und dann Rom. Stellen Sie dies den modernen Zeiten gegenüber, in denen der Balkan Europas Schwachstelle Nummer eins ist. Genauso wie der Sitz der ersten indischen Zivilisation in Pakistan und Kaschmir.

Ich habe kürzlich den Bestseller „Guns, Germs and Steel“ [Gewehre, Keime und Stahl] des amerikanischen Evolutionsbiologen Jared Diamond noch einmal gelesen. Was mich beeindruckt hat, wie Diamond, der einen Zusammenhang zwischen Geographie und Krankheiten betont, daran scheitert, den Aufstieg des Westens zu erklären und insbesondere warum Englisch und nicht Arabisch, Chinesisch, Sanskrit oder Maya die Verkehrssprache in der Welt wurde. Sein wichtigster Fehler ist sein Versagen zu erklären, wie der Nahe Osten darin scheiterte ein globales Zentrum der Zivilisation zu sein, und stattdessen heute unzweifelhaft das globale Zentrum der Antizivilisation ist. Das wurde nicht durch die Pocken verursacht, oder weil es schwieriger ist Zebras zu domestizieren als Wasserbüffel; es wurde durch den Islam verursacht, der die Hauptursache für die Rückständigkeit dieses Gebiets bleibt.

(Übersetzung von Liz / die-gruene-pest.com [58], 22.06.2009)

Like