Daniel Zingg (Foto) macht in der Schweiz von seinem demokratischen Recht Gebrauch: Er setzt sich ein, für ein minarettfreies Land. Deshalb bezeichnet ihn der Zürcher Tages-Anzeiger als Gotteskämpfer gegen die Islamisierung. Zwar ist der „Tagi“-Artikel gespickt mit provokativen, aus jedem Kontext gelösten und in ein falsches Licht gestellten Schlagwörtern wie Endzeit, Heilsplan und Gotteskämpfer – aber was die Schreibe endgültig zu einem „Aufsätzchen“ macht, ist: Daniel Zingg wurde viel zu wenig hart angefasst. Er ist ein brachialer Gotteskämpfer, der mit „ungezinggten“ Karten spielt.

(SATIRE von Ben Juda für PI in Absprache mit Daniel Zingg)

Zu Besuch bei Daniel Zingg: Wir sitzen auf dem nackten Boden seines baufälligen Backsteinhauses. Die Ruine bröckelt, es ist stickig heiß. Staub liegt in der Luft und bald auch in der Lunge. Ungefiltert.

„Unsere missliche Lage verschulden die Muslime. Sie beuten uns seit Jahrzehnten aus. Wir geben ihnen unser Geld und sie liefern uns Erdöl, das sich bald in Rauch auflöst“,

poltert Zingg. Wir sitzen am Boden auf zwei Kissen und trinken Münzentee. Berauschende Getränke und Stühle lehnt er ab. Beides sei ein Zeichen von moralischem Zerfall.

„Die Stühle haben nackte Beine, das toleriere ich nicht.“

Unser Blick schweift über die Wände. Sturmgewehre in verschiedenen Größen und Bilder von jungen Menschen, die im Heiligen Krieg gegen die Muslime und den dekadenten Osten gestorben sind. „Märtyrer“, sagt Zingg stolz und plötzlich schaut er milde und mit Tränen in den Augen. Auch eines seiner acht Kindern ist den Märtyrertod gestorben.

„Damit hat unsere Familie die Freikarte ins Paradies!“

Adam-Abraham Zingg war 19jährig, als er sich in Kairo in einem Bus in die Luft gesprengt hatte. Daniel Zingg hatte danach zwei Wochen lang gerufen: „Gott ist allmächtig!“ und Süßigkeiten im ganzen Dorf verteilt. Heute sagt er:

„Preist den Herrn! Es war ein gesegnete Aktion.“

Dass bei dem Anschlag unschuldige Zivilisten ums Leben gekommen sind, stört ihn nicht weiter.

„Ägypten war einst christlich. Dann kamen die islamischen Kolonialisten. Sie besetzen Ägypten unrechtmäßig! Da gibt es keine Zivilisten. Das sind alles Besatzer.“

Nun ist das Paradies also auf sicher, dennoch kämpft Zingg weiter. Denn „Gottes heiliger Plan im Kampf gegen die Ungläubigen“ müsse weitergehen. Erst wenn die ganze Welt erobert ist, sei Gott zufrieden. Der Islam und die anderen Religionen müssen alle verschwinden, so Zingg.

„Die Muslime glauben zwar auch an ein Buch, somit sind sie zwar noch Menschen, aber solche zweiter Klasse. Wer dagegen an viele Götter glaubt, der ist weniger Wert als ein Hund! Wer Atheist ist, muss abschwören oder sterben.“

Zingg ist in Fahrt gekommen. Die Sätze, die aus seinem Vollbart hervorschießen, sind kurz und unmissverständlich. Er hat acht Kinder: Jesus Zingg, Heilig-Krieg Zingg, Josef-Jesus Zingg, Ruth-Rebekka Zingg, Maria-Martha Zingg, Sarah Zingg, Eva Zingg sowie Adam-Abraham, der bereits erwähnt wurde.

Bestärkt fühlt sich Daniel, dass in der Bibel steht, in (Claudia-Roth 3,7), dass Muslime Affen und Schweine seien. Mohammed war eigentlich Christ, sagt Zingg, er wurde nur falsch verstanden.

„Auch der Koran ist gefälscht.“

Zum Zeichen ihres Protestes und zur Hervorhebung der Friedfertigkeit des Christentums setzen seine Söhne regelmäßig Fahrzeuge von Ungläubigen in Brand. Diese ziehen nach und nach weg aus dem Dorf. Doch hier schweigen selbst islamische Politiker. Sie sprechen von einer „Bringschuld“, die sie gegenüber Christen hätten und schließlich habe der Islam Jerusalem den Christen entrissen und damals viele Unschuldige getötet.

Auch die Türkei ist seit langem eine Zingg-Zielscheibe.

„Sie verübten einen Völkermord an Christen und heute werden die assyrischen Christen systematisch verdrängt.“

Doch Zingg als wackerer Kämpfer Gottes fechtet intensiv dagegen. Er ist Teil der erstarkten Freiheitskämpfer „Jesus hält die Wange nun doch nicht hin“, oder kurz „Jhdwndnh“. Ihr Trainingscamp heißt „Basis des internationalen christlichen Widerstands“, es liegt in Oberknuffenauwil in der Innerschweiz. Die Kämpfer planen Anschläge in Istanbul und Ankara. Vorwiegend auf Linienbusse, während der Hauptverkehrszeit.

Lange hat Zingg seine Töchter weggesperrt.

„Ich wollte nicht, dass sie im Straßenverkehr von einem Kamel überrannt werden.“

Andere Deutungen lässt er nicht gelten. Doch seit Ruth-Rebekka regelmässig Steine gegen die Autos von Muslimen wirft, ist sie Papas großer Stolz. Solchen hegt er auch gegenüber seinen Söhnen, insbesondere Josef-Jesus, der täglich vom weit herum sichtbaren Kirchturm seiner Kreuzritter-Richard-Löwenherz-Freikirche fünfmal täglich laut vernehmbar ruft

„Gott ist allmächtig und Jesus ist sein Sohn. Es gibt keinen Gott außer unserem Gott!“

Einziger Makel: Gern würde Daniel die Kirche in Eroberer-Kirche umbenennen. Doch die Jugendgruppe schwärmt dermaßen für Löwenherz, dass ein Umbenennen undenkbar ist. Als Kompromiss lässt Zingg nun einfach eine weitere Kirche bauen, die dann Eroberer-Kirche heißt.

Wer vom Christentum abfällt, wird von Zingg schikaniert. Solche Verräter werden als Kollaborateure des Islam betrachtet. Sie verlieren mittlerweile im ganzen Kanton ihre Arbeitsplätze, werden verhört und manchmal eingesperrt.

Schade nur, hat der Tages-Anzeiger in seinem Artikel über den Gotteskämpfer all diese „Fakten“ einfach übersehen.

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15 KOMMENTARE

  1. Ah, geh, Zingg…

    Die Minarette sind doch aus Schoggi, reinbeißen und runterschlucken.

    Das war´s dann, Helvetia.

    „UFF WIEDERLUEGE ! MÄLD MI AB, UND WIRD AU NÜMME ZRUG KO….“

  2. Der Tagi kaufen ja nur noch Stalinisten und bekiffte 68er, soweit egal….
    Die Initiative hat leider keine Chance, der Chor der „guten“ bläst bereits zum Gegenangriff!

  3. *lol* Jetzt hätte ich mich fast an meinem Bier verkutzt, vor lauter Lachen. 🙂

  4. Das sollte jeder lesen und dann zum Vergleich die Scheiße, die vom Islam so kommt und genau so klingt. Dann würden so manche endlich wach. Aber das ist nicht vorgesehen, ich weiß! 🙁

  5. Einige swehr schöne Stellen bei, die mich sehr amüsiert haben, wobei hier ein extremer Cocktail entstanden ist.

    „Auch der Koran ist gefälscht.“
    „Die Stühle haben nackte Beine, das toleriere ich nicht.“
    „Mohammed war eigentlich Christ“

    Göttlich“ 😀

  6. Nebenbei: Der Tagi musste fast 30 Redaktoren entlassen, sowas gabs noch gar nie in der Schweiz.

    Ein brutaler Auflagenschwund von fast 25 Prozent in einem Jahr ist wohl deutlich genug.

  7. Hach, wie erkwickend zu lesen!!!
    Ich musste leider gerade feststellen, dass ich (in den Augen unserer Politiker) ein „Moderater Christ“ bin!!!!

  8. Ein ausgezeichneter Beitrag. Geht heute leider im Wahlgeplärre unter.

    Ein wunderbarer Spiegel, der deutlich macht, wie verdreht die Dinge in den MSM dargestellt werden.

  9. Sehr gut gemachte Satire! Hätte ich fast übersehen, war wie viele andere durch die Wahl abgelenkt…

  10. herrlich geschrieben, beinahe übersehen bei dem wahlgetümmel. schade wäre es gewesen. Gute Idee, den „Gotteskrieger“ aus der klammottenkiste der linken zu nehmen und umschreiben. sehr schön und danke, habe geschmunzelt.

  11. „Wer Atheist ist, muss abschwören oder sterben“

    Ähh.. Moooment…war da nicht was ^^

  12. Ist ja süß, dass ihr Satire in Großbuchstaben – SATIRE – schreiben müsst. Sind die PI-Leser so doof, dass sie eine Satire nicht als solche erkennen?
    Niedlich.

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