Gefangene Christen in einem eritreischen GefängnisIm Militärgefängnis Mitire im Nordosten Eritreas sitzen viele Gefangene aus religiösen Gründen hinter Gittern, aber auch politische Aktivisten und Journalisten. Folter und Schikane gehört zum Programm. Nun starb 2009 zum dritten Mal ein Christ, der einzig wegen seinem Glauben eingekerkert war. Die dokumentierte Gesamtzahl steigt auf neun.

Yemane Kahasay Andom (43) starb im Militärgefängnis in Mitire. Durch die fortlaufende Folter war sein Körper geschwächt und konnte einer Malariaerkrankung nichts mehr entgegensetzen. Am 23. Juli war sein Leben zu Ende, wie Open Doors jetzt erfuhr. Es ist bereits der dritte dokumentierte Fall in diesem Jahr in diesem Gefängnis: Mogos Hagos Kiflom (37) und Mehari Gebreneguse Asgedom (42) starben im Januar ebenfalls in erster Linie wegen Folter.

Mit Andom starben nun insgesamt neun Christen, die nur Gefängnis wegen ihrem Glauben eingesperrt waren. Rund 2800 Christen sitzen in Eritrea im Gefängnis, einzig wegen ihrem Glauben. Wer in diesem westafrikanischen Land nicht in einer staatlich erlaubten – und damit kontrollierten – Glaubensgemeinschaft ist, gilt als Staatsfeind. Manche sitzen seit Monaten oder Jahren ohne Anklage in Schiffscontainern. Prominentester Fall war die Gospel-Sängerin Helen Berhane, die schließlich nach Dänemark fliehen konnte.

Wie weit der eritreische Arm reicht, sah Open Doors im Mai 2008. An einer Kundgebung für Religionsfreiheit in Bern wollten auch orthodoxe, eritreische Christen teilnehmen, die in der Schweiz leben. Ihnen wurde aber gedroht, dass ihren Angehörigen in Eritrea etwas zustoßen würde, sollten sie in Bern für Freiheit demonstrieren. Und so fehlten die eritreischen Bibelgläubigen, die den Anlass mit ihren farbenfrohen Gewändern bereichert hätten.

Eritreas Regierung zeigt einen sparsamen Umgang mit Grundrechten. So schätzt etwa Amnesty International, dass noch immer tausende Journalisten, politische Aktivisten und Mitglieder religiöser Gemeinschaften ohne Anklage festgehalten werden.

(Gastbeitrag von Open Doors Schweiz)

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18 KOMMENTARE

  1. Was sagt eigentlich die deutsche Bischofskonferenz, Bischöfe und Kardinäle dazu, die dem Islam in diesem Lande so positiv gegenüberstehen ?

    Die verfolgten und getöteten Christen in Eritrea werden für diese Haltung kein Verständnis haben.

    Man könnte ja auch im Vatikan mal nachfragen, ob er sich in Anbetracht dieser Christenverfolgung durch die Mehrheitsreligion Islam immer noch dem Islam so unendlich anbiedern will oder ob er gegenüber dem Islam nicht endlich mal Flagge zeigen will.

  2. wegen seinem Glauben

    Jedenfalls hat der Autor den Genetiv auch getötet.

    Es heißt „wegen seines Glaubens“.

  3. Traurig das mindestens 90 Prozent der Deutschen ihre eigene Religion völlig am Arsch vorbei geht und damit auch die Christen in anderen Ländern. Da haben die Muslime natürlich leichtes Spiel wenn sie weltweit Christen verfolgen und ermorden.

  4. Christen werden ermordert, Kinder als „Soldaten“ gepresst. Eritrea ist wie viele afrikanische Länder ein einziges Chaos.

    Über Kindersoldaten handelt der Film „Feuerherz“. Hier der Trailer…

    http://www.youtube.com/watch?v=FZPohwBoH1Y

    ***********Vor wenigen Stunden haben die USA Eritrea mit Sanktionen gedroht. Eritrea unterstützt den Terror in Somalia.***********

    **www.africastarnews.com/Countries/Eritrea/**

  5. Ich weiß nicht wie der Gemordete glaubte …. und kann einzig mutmassen.
    Mein persönliches Problem mit „Christen“ im allgemeinen ist, dass die Urthemata des Urglaubens an einen Heiligen Gott durch „Römisierungen“ und Ähnliches oft durchweicht gesehen oder umgangen worden sind.
    Fakten jedoch sind: Wer das Bibel genannte Buch schätzt ist in einer Glaubenstradition außergewöhnlicher historischer Länge und Transparenz und dies führte zu geistesgeschichtlichen (dazu zähle ich auch „naturwissenschaftliche Kenntnisse“) Hochs die in keiner anderen Tradition erreicht wurden und welche sehr eindeutig auf die Exzellenz und Heiligkeit ihres Gründers hinwies und hinweist.

    Sind Aussagen der in Mekka „gekommenen“ Suren noch kooperationswillig, so kippt dies Momentum in mannigfaltige Aufforderung zum Töten der „Andersglaubenden“ in mehreren in Medina „gekommenen“ Suren.

    Wenn die Annahme vieler an der Paulinischen Sektiererei und die „Podeststellung“ des dunkelsinnigen Matthäusevangeliums in göttlicher Sicht durchweg als simpelste Prüfungen sichtbar sind, was kann der Koran anderes sein als das Werk der Gegner des Heiligen Gotts ?

    Gerade an den Morden der „Christen“, sowie Israeliten wird ÜBERDEUTLICH, dass medinensisches Koranertum ein Mörderglaube ist. Ausführung der Koranverse.
    Die Disposition des Muhamed zum Lügen – welche bereits in den zur „Mekkazeit“ gekommenen Suren dem vergleichenden Schriftenkenner völlig klar ist, kommt der schwellenden Neigung zum Lügen gemäss zu den hasserfüllten Tiefpunkten größten Gegenmenschentums dort wo in Suren die „Tötungsaufforderungen“ zu lesen sind.

    Je früher klar und endgültig die ganze Koranerei von diesem Planet verschwindet desto weniger Opfer wie die obig Genannten …..

    An Politiker —— Bildung ist dazu da zu wählen.

  6. #1 Franco de Silva (29. Jul 2009 19:48)

    Wenn Buße verweigert wird, wohin meinst du müssen solche Bischöfe hin ?

  7. Buddhismus ist eine Verkürzung der Wahrheit, da bloß gedacht wird, dass Sühne einzig im Hiesigen möglich sei.

  8. #13 Cherub Ahaoel (29. Jul 2009 21:49)

    Buddhismus ist eine Verkürzung der Wahrheit, da bloß gedacht wird, dass Sühne einzig im Hiesigen möglich sei.

    Schön, dass Du so gut über Buddhismus Bescheid weißt!

    Bruder Ahaoel!

  9. Wieso kommt es, dass die Seite von open-doors über diesen Vorfall nicht mehr existiert? Ich sammle nämlich all diese Vorfälle und verweise dabei gerne auf die Quellen. Hat jemand einen Link, wo von diesem Vorfall berichtet wird?

    pi.hamburg@yahoo.de

  10. Wer allein die Straftaten Rechtsradikaler in den letzten Jahren gegen Muslime zählt, zusätzlich die Moscheeanschläge berücksichtigt, wird erkennen: Wir müssen alle etwas gegen diese Islamfeindlichkeit in unserem Land tun.

  11. Guter Beitrag, aber Eritrea liegt in Ostafrika am roten Meer zwischen Sudan und Äthiopien.
    Außerdem:
    Was habt ihr denn, offiziell sind Moslems und Christen in Eritrea 50/50 verteilt =]

  12. Eritrea ist kein islamischer Gottesstaat, sondern eine weltliche Diktatur (Einparteienstaat), die ihre Gegner, nicht nur Christen, brutal verfolgt. Alle nichtoffiziellen Glaubensgemeinschaften gelten der Regierung als verdächtig. Ähnlich wie in China oder Vietnam.

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