180px-Logo_Yale_University_PressVor dreieinhalb Jahren wurden durch eine dänische Zeitung 12 Karikaturen des Propheten Mohammed (meeidhs) veröffentlicht. Von einigen mutigen Zeitungen wurden diese dann nachgedruckt. Dänischen Imamen gelang es, die moslemische Welt über die Existenz Dänemarks und im folgenden über diese Karikaturen zu informieren. Die Folgen sind bekannt: dänische Produkte wurden boykottiert, dänische Fahnen wurden von wütenden Demonstranten verbrannt und dänische Botschaften zerstört.

Die dänische Autorin Jytte Klaussen hat jetzt bei Yale University Press ein Buch mit dem Titel „ The Cartoons That Shook the World“ veröffentlicht. Man sollte annehmen, dass dieses Buch zumindest die im Titel erwähnten Karikaturen enthalten würden. Weit gefehlt. Yale University Press hatte im Vorfeld um die zwei Dutzend Islamgelehrter und Diplomaten um Rat gefragt und diesen erhalten: man sollte die Karikaturen nicht abdrucken. So wurde es dann auch gehandhabt.

Und weil man grad so schön bei der Sache war, hat man ebenfalls auf das Abdrucken von weitaus älteren Abbildungen des Propheten (meeidhs) verzichtet – eine Zeichnung aus einem Kinderbuch, einen Druck aus dem Ottomanischen Reich, eine Darstellung des Künstlers Gustave Doré über die Höllenqualen des Mohammeds aus dem 19. Jahrhundert, einer Episode aus Dante’s “Inferno” die schon von Botticelli, Blake, Rodin und Dalí dargestellt worden. Man hat bei Yale University Press so richtig schön eingeknickt. Freiheit der Wissenschaft? Abgeschafft. Meinungsfreiheit? Freiheit der Kunst? Gab es mal.

John Donatich, der Direktor von Yale University Press, sprach von einer schwierigen Entscheidung und von seinem Mut, andere kontroverse Bücher zu veröffentlichen. So hätte er erst letztens das Buch „The king never smiles“ über den momentanen thailändischen König veröffentlicht. Vor die Wahl gestellt zwischen diesem Mut und Blut an den Händen würde sich die Entscheidung allerdings von selbst ergeben – zumal die Karikaturen ja eh frei im Internet verfügbar seien.

Yale University Press. Ein weiteres Buch aus dem gleichen Verlag sei dem John Donatich empfohlen: Sin and Censorship: The Catholic Church and the Motion Picture Industry

Der Einfluss der katholischen Zensur auf das Hollywood der 30er und 40er Jahre. Allerdings brauchte man bei dieser Veröffentlichung keine brennenden Botschaften und Tote zu fürchten – gegen die katholische Kirche lässt es sich leicht mutig sein.

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17 KOMMENTARE

  1. Der Glanz der Yale-University is schon lange weg, im Gegenteil, dort wird Forschung verhindert und bekämpft. Nichts mit Humanismus, Aufklärung, Kritik und ergegnisoffene Forschung. Auf Phönix traten dort „Professoren“ auf und berichteten über das „Goldene Zeitalter von Al-Andalus“´. Ganz ganz schlimm das Dhimmi-gedudle. Den Leuten werden historische Fakten bewußt vorenthalten. Dies ist bei den Karikaturen auch der Fall. Vermeidet daß man die Karikaturen sieht und selbst entscheidet ob sie daneben sind.

  2. „Unter den Burkas der Muff von 1000 Jahren“

    Reimt sich zwar nicht… aber vielleicht auf arabisch… und in Germanistan so um das Jahr 2500 herum.

  3. Freiheit adé. Welche zwei Dutzend Pfaffen und Diplomaten hat eigentlich Thomas Jefferson um Rat gefragt, als der die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten verfasste? Hat er die Antworten etwa nicht beherzigt? Ich meine, immerhin gab es hernach einige diplomatische Verstimmungen, um nicht zu sagen einiges Hauen und Stechen. Aber immerhin ging es damals in Amerika um Freiheit, offenbar ganz im Gegensatz zu heute.

  4. Habe vor einiger Zeit mal eine Zeichnung gesehen auf der der Prolet Mohammed ein Schwein von hinten „penetriert“. Darunter stand: The Prophet loved Pork but he did not eat it!!
    Zum Totlachen!!!

  5. Sie haben bestimmt, mutig wie sie sind , zahlreiche Bücher veröffentlicht, die sich kritisch mit dem Christentum auseinandersetzen.

  6. Bevor man ein kritisches Buch über die Nazis schreibt, fragt man doch vorher auch ein paar „moderate“ SS-Leute um Rat, nicht wahr?

  7. The book is “a definitive account of the entire controversy,” he said, “but to not include the actual cartoons is to me, frankly, idiotic.”
    Immerhin gibt es eine Wissenschaftler wie Reza Aslan, der laut zitierter Meldung das ganze als „idiotisch“ bezeichnet. Danke!

  8. Der Universitätsverlag der Yale im schönen New Haven sitzt am absteigenden Ast. Warum? Zeitgeist, Management, Hochmut — weiß der Himmel, oder noch besser, weiß der Kuckuck.

    http://www.yale.edu/yup/

    Die Yale selbst posiert unverändert auf höchstem Niveau. Warum ? Weil sie ihren Jahrhunderte alten Prinzipien treu geblieben ist. Sie analysiert den Zeitgeist, hat sich ihm aber noch nie unterworfen.

    http://www.yale.edu/

    Stolz könnn wir Deutschen sein. Karl Carstens und Wolfgang Leonhardt haben dort studiert und abgeschlossen.

    Gaudeamus igitur.

  9. Das mit den Karikaturen ist so nicht ganz korrekt. Die ersten, die diese Bilder veröffentlichten, war eine ägyptische Tageszeitung Wochen, bevor die gesteuerte Empörungswelle durch die Welt schwappte. Nach der Veröffentlichung in Ägypten hat sich niemand erregt.
    Das aber nur der Form halber….

  10. „Dänischen Imamen gelang es, die moslemische Welt über die Existenz Dänemarks zu informieren“

    Herrrrrrrrrrlich! =)

  11. #8 Totentanz (14. Aug 2009 17:38)

    Bevor man ein kritisches Buch über die Nazis schreibt, fragt man doch vorher auch ein paar “moderate” SS-Leute um Rat, nicht wahr?

    Yupp!
    Günther GraSS, z.B.

    😉

  12. OT: „Boxen gegen Gewalt“, d.h. die Schläger werden von dr Straße geholt. Trainerin: „Die werden reifer, die werden selbstsicher…“
    Passende Kommentar darunter:
    „Früher fand ich diese Projekte auch sehr positiv. Jetzt, nachdem ich die Entwicklung einiger Projekte mitverfolgen konnte, muss ich allerdings sagen, dass nicht alle so positiv enden, wie es hier geschildert wird. Im Umkreis vieler solcher Projekte steigt die Kriminalität weiter an. Besonders die Kriminalität durch die Jugendlichen, die in diesen? Projekten integriert sind. Sie lernen dort zu kämpfen und sind ihren Opfern damit noch mehr überlegen und nutzen diese Überlegenheit auch zu oft“

    Wrum macht man für die keinen Balettunterricht? Oder Radfahren, Schach, Kaninchen züchten…?

  13. zwei Dutzend Islamgelehrter und Diplomaten um Rat gefragt

    Vielleicht ist jetzt die Botschaft umso klarer: Islam heisst Toleranz. Wer anderer Meinung ist, wird weggemacht.

  14. „…wurden durch eine dänische Zeitung 12 Karikaturen des Propheten Mohammed (meeidhs) veröffentlicht.“

    Ich vermute mal, „meeidhs“ bedeutet:
    „Möge er ewig in der Hölle schmoren!“

    Falls das zutrifft, kann ich nur sagen: Amen.

    (Ich finde allerdings nicht, dass man Mohammed als Propheten bezeichnen sollte. Profiteur kommt seinem Berufsbild näher.)

  15. Wenn 1 % der hier postenden Leser eine der Karikaturen im Bus vergessen würde, wäre „die Hölle“ los.

    Leider bleibt es nur bei Kraftmeierei. Schade, denn das bringt gar nichts –

    für die Freiheit!

  16. @ #6 lepto65
    Also solch eine Zeichnung finde ich überhaupt nicht OK. Genauso eine Zeichnung wie bei uns in einer linken Vernisage, wo ein an das Kreuz genagelter Jesus gezeichnet war, onanierend. Hinweis ich bin kein Christ, aber das ist doch daneben.

    Trotzdem zu deiner Information mal etwas Sachliches zur Information. Es gibt eine Hadith daß Mohammed – während der „Reinigung“ seiner Frau – es mit (glaub) Ziegen getrieben hat. Umschrieben im typisch wolkigen Arabisch. Die Hadith scheint so zuverlässig sein, daß Ayatollah Khomeini in seinem Standartwerk (ich hab es zuhause) schrieb daß Sodomie nicht strafbar sei, die Tiere aber dann unrein, und man solle sie anschließend (dieser Schlingel) im Nachbarort verkaufen. Wie gesagt, dies ist kein Fake, sondern wahr.

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