Ich habe einen Artikel aufgehoben, ein in den vergangenen Jahren von der Polizei abgehörtes Telefonat: Das Gespräch zwischen einem Bruder eines soeben umgekommenen Selbstmordattentäters mit seiner Mutter. Einer dieser Mütter, die ihre Söhne drängen, sich in die Luft zu jagen, um das Geld, also den Schadensersatz, zu bekommen. Einer dieser fetten Geier, die bei der Nachricht über den erfolgten Tod glücklich lachen und dem allmächtigen, barmherzigen Gott danken.
Er in Berlin, sie irgendwo im Mahgreb. Und hier der Text: ER: Mama, Glückwunsch für Said. Unser Said ist zum Märtyrer geworden. Mama: Gratuliere, gratuliere. ER: Freust du dich, Mama? Mama: Ja, ja, ich freue mich! Und hab keine Angst, mein Herz. Nur Allah musst du fürchten, sonst niemand. Allah zeigt dir den rechten Weg. ER: Hier in Deutschland bewundern und beneiden sie ihn, Mama. Mama: Auch hier machen mir die Leute Komplimente! Gott ist groß. Danken wir Gott, Allah Akbar!
Dann informiert der Bruder die Mutter, dass einer von Said Bewunderern in Deutschland ihr achttausend Euro als Geschenk schicken will. Er selbst aber möchte gerne heiraten, viertausend bräuchte er für die Wohnung und zu Mama: Mama, können wir nicht halbe – halbe machen? Die Mutter zögert, anscheinend ist sie ein Geizkragen. Sie will keinem Rabatt zustimmen. Doch plötzlich antwortet sie, ja gut und darauf bittet sie der Bräutigam in spe, ihm auf der “üblichen” Weise die für die Hochzeit notwendigen Papiere zu schicken. Auf die “übliche” Weise, weil er Probleme mit dem deutschen Staat hat, vielleicht sogar illegal hier ist? Dann fügt er sogleich hinzu: Mach dir jedenfalls keine Sorgen, Mama. Reg dich nicht auf. Mit der Hochzeit bringe ich alles in Ordnung, ich heirate eine Deutsche !!!
Ja, meine Lieben, ein deutsches braves Mädchen, dass ihm ermöglicht, im Handumdrehen Staatsbürger unseres Landes zu werden. Eine Deutsche, die viele Kinder bekommen wird, die nach dem Koran erzogen werden, die sicherlich schon konvertiert ist oder mindestens den Tschador trägt, ohne zu begreifen, dass die viertausend Euro für die Einrichtung der Wohnung, in die sie einziehen wird, von Blut triefen.
Vom Blut ihrer Landsleute. Ohne zu merken, dass ihre Welt in Flammen steht, mit unserer Vergangenheit, unserer Gegenwart, unserer Zukunft lichterloh verbrennt. Oder ist da jemand, der den Brand löschen möchte?
In diktatorischen oder absolutistischen Regimen, erklärt Tocqeville, trifft der Despotismus auf grobe Weise den Körper. Er legt ihn in Ketten, misshandelt ihn, löscht ihn aus durch Arrest, und Folter, durch Gefängnis und Inquisition. Durch Enthauptung, durch den Strang, durch Erschießen, durch Steinigung. Indem er dies tut, ignoriert er die Seele die sich unversehrt über das gepeinigte Fleisch erhebt, das Opfer in einen Helden verwandeln kann.
In inerten demokratischen Regimen ignoriert der Despotismus umgekehrt den Körper und stürzt sich auf die Seele. Denn er will die Seele fesseln, misshandeln, auslöschen. Er sagt dem Opfer also nicht: „Entweder du denkst so wie ich oder du stirbst“. Er sagt,: „Entscheide dich. Es steht dir frei, nicht zu denken oder so zu denken wie ich. Wenn du anders denkst als ich, werde ich dich nicht mit einer Autodafè betrafen. Deinen Körper werde ich nicht anrühren, deine Güter nicht konfiszieren, deine politischen Recht nicht beschneiden. Du wirst sogar an Wahlen teilnehmen können. Aber du wirst nicht gewählt werden, weil ich behaupten werde, dass du ein unreines Wesen bist, ein Verrückter, ein Verbrecher. Ich werde dich zum bürgerlichen Tod verurteilen, zu einem Geächteten machen, und die Leute werden nicht auf dich hören. Um nicht ihrerseits bestraft zu werden, werden sie dich im Stich lassen, die so denken, wie du.
Dann fügte er hinzu, dass man in den seelenlosen Demokratien, in den inerten demokratischen Regimen alles sagen darf außer der Wahrheit. Alles darf und kann man ausdrücken, alles verbreiten, außer den Gedanken, der die Wahrheit aufzeigt. Denn die Wahrheit drängt einem mit dem Rücken an die Wand. Sie macht Angst. Die meisten geben der Angst nach und ziehen aus Angst einen unüberschreitbaren Kreis um den Gedanken, der die Wahrheit aufzeigt. Eine unsichtbare, aber unüberwindliche Barriere, innerhalb derer man nur schweigen oder in den Chor einstimmen kann. Überschreitet jemand (Schriftsteller, Politiker, Intellektueller) diesen Kreis, überwindet er diese Barriere, folgt die Strafe auf dem Fuße. Schlimmer noch: Angeregt wird sie ausgerechnet von denen, die insgeheim so denken wie er, sich aber aus Vorsicht hüten, den Leuten zu widersprechen, die ihn mit einem Bann belegen und exkommunizieren. Denn eine Weile schwanken sie noch, geben bald der Einen, bald der anderen Seite Recht. Dann schweigen sie, voll Schrecken angesichts der Gefahr, die auch diese Zweideutigkeit mit sich bringt, entfernen sich auf Zehen spitzen und überlassen den Schuldigen seinem Schicksal. Im Wesentlichen verhalten sie sich wie die Apostel, die den auf Geheiß des Hohen Rates festgenommenen Jesus im Stich lassen und ihn auch der Gemeinheit des Kaiphas, also dem Kreuzweg, allein lassen.
Um das klarzustellen, weder die eine, noch die andere Strafe beunruhigt mich. Der Tod des Körpers nicht und auch nicht der Tod der Seele. Was mich beunruhigt, ist der unüberschreitbare Kreis, den die Europäer um ihr Denken gezogen haben. Die unüberwindbare Barriere, innerhalb derer man nur schweigen kann oder im Chor der Verurteilungen und Lügen mit einstimmen kann, die Hochachtung vor dem Feind ausdrücken und den mangelnden Respekt gegenüber denjenigen, die den Feind bekämpfen. Immer.
Hier ein Beispiel, das auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen mag, in Wirklichkeit aber typisch und beunruhigend ist:
Als ich im Oktober 2002 in Italien den Text des Vortrags: WAKE UP OCCIDENTE – also „Wach auf, Okzident“, veröffentlichte, den ich am Amerikanischen Enterprise Institut in Washington gehalten hatte, hoffte ich, dass er eine Debatte auslösen würde. Es war ein Text über den Schlaf, der Europa befallen hat und in Eurabien verwandelt hat. Und er hatte es verdient, diskutiert zu werden. Doch anstelle einer Aufforderung zum Denken, aufzuwachen und Vernunft walten zu lassen, sahen die Kollaborateure darin eine kriegstreibende Formel.
Einen rassistischen, fremdenfeindlichen, reaktionären, kurz, blasphemischen Slogan. ALLE, sogar die Leute aus den schwul angehauchten und ultrakapitalistischen Szene, die milliardenteure Lumpen herstellt, ich meine die eitle und frivole Welt der sogenannten Haute Couture.
Im folgenden Januar nämlich präsentiert ein römisches (könnte auch pariserisch, berlinerisch, londoner) Modehaus eine Kollektion unter dem Motto: „Frieden und Einheit unter den Völkern“, und hatte sich zu diesem Zweck von zwölf Heiligen, die nach Meinung des ungebildeten Stylisten auf entscheidende Weise zum Triumph des Pazifismus beigetragen hatten:
Jeanne d’Arc, die mit dem Schwert besser umgehen konnte als Dschingis Khan und ein Heer befehligte.
Isabella von Kastilien, die die Mauren (zu Recht) vertrieb und gnadenlos verfolgte.
Maria Stuart, die jeden köpfen ließ, der die Gegenreformation anfocht.
Katharina von Russland, die berühmte Tyrannin, die sogar ihren Gatten ermordet hatte,
Marie Antoinette, der ihre Mitmenschen, wie wir wissen, nicht das Geringst bedeuteten.
usw, usf…
Es fanden sich nur zwei Ausnahmen: Marilyn Monroe, die allerdings nie durch Taten als Pazifistin aufgefallen wäre und Bernadette, der man als einzigste Tat zuerkennen muss, dass sie Touristen nach Lourdes gebracht hat. Wie gesagt es geht nicht um die heillose Ignoranz der Auswahl, sondern dass als Gegengewicht eine dreizehnte Frau auftrat. Ein perfides, niederträchtiges, Wesen, eine Anführerin, die Krieg und Zwietracht säte. Und wer war das? Ich, Oriana Fallaci, gekleidet in schwarzer Sonnenbrille, schwarzem Männerhut, schwarzen Lederhosen, dazu ein T-Shirt mit der Aufforderung: WAKE UP OCCIDENTE – über dem Shirt eine Militärjacke, mit Munition ausgepolstert, zwanzig Millimeter Kugeln, als schweres Maschinengewehr.
Der unüberschreitbare Kreis, die unüberwindliche Barriere gibt es auch in Amerika, auch Tocqueville erkannte dieses traurige Phänomen, als er die Demokratie in Amerika studierte, denn auch Amerika hat diesen „melting pot“ erreicht, die Huldigung vor dem Feind oft grotesker Ausmaße. Das krasseste Beispiel liefert ein wunderbares Denkmal, das bis zum Herbst 2003 vor dem Justizpalast vom Birmingham – Alabama, stand. Ein Steinblock, darauf ein großes, in der Mitte aufgeschlagenes Buch mit den Zehn Geboten, den Ursprung der moralischen Grundsätze. Die Bewohner von Birmingham legten großen Wert auf diese Marmorbuch, auch der Gouverneur, ein braver Mann, hoch geschätzt von den Schwarzen (nein ich schreibe nicht political correct) , die dort fast alle Christen waren. Baptisten, Methodisten, Presbyterianer, Lutheraner, Katholiken
Doch eines bösen Tages begannen die Vertreter einer verschwindend kleinen, islamischen Minderheit zu murren, die Zehn Gebote habe der Jude Moses aufgeschrieben, und sie in der Öffentlichkeit aufzustellen, begünstige die jüdisch – christliche Kultur, also die oben Aufgezählten Baptisten ect. pp. Und die Anhänger der Political Correctness ergriffen für Allah die Partei. Der Protest ging bis zum Verfassungsgericht, die Salomos des Verfassungsgerichts urteilten, dass Marmorbuch verstoße nicht nur den interreligiösen Dialog, sondern verstoße auch gegen die Regeln, auf denen die Trennung von Kirche und Staat beruht, kurz, das wunderschöne Denkmal wurde entfernt, obwohl der Gouverneur sich weigerte, den beleidigenden Richterspruch anzuerkennen. Dieser Dinge geschehen so viele, dass man schon eine Enzyklopädie schreiben müsste, um sie alle zu schildern.
Denken wir nur an die sogenannten „Radikalen“, die das Weihnachtsfest abschaffen wollen und mit dem Fest auch gleich die Tanne. Denken wir an die unglaublich eingebildeten Stars und Sternchen, die in Saus und Braus leben und trotzdem die Dritte – Welt – Schützer-Komödie aufführen, Saddam Hussein verteidigen, zum Islam übertreten (Cassius Clay, der in einem Interview folgendes sagte; Wenn ich nicht in Florida, sondern in Alabama leben würde, würde ich für DIE stimmen, die NICHT dafür sind, dass Weiße und Schwarze sich mischen, ich wähle keinen Typen wie Sammy Davis, der eine blonde Schwedin heiratet. Hunde sollten unter sich bleiben, Filzläuse sollten unter sich bleiben, Weiße sollten unter sich bleiben und mich als „dreckige Christin“ bezeichnete) Mike Tyson, Denzel Washington und ja auch Michael Jackson. Oder denken wir an die Opportunisten, die als Professoren gekleidet unsere Universitäten heimsuchen und den Studenten erzählen, die westliche Kultur sei eine unterlegene, ja gar perverse Kultur, denken wir an die proislamischen Unglücksraben, die die proislamischen Schweinereien der UNO mittragen, denken wir an die arabischen Lügen über Israel.
Trotz allem wird man in Amerika die Leute, die die Wahrheit sagen, nicht an den Pranger stellen, nicht verhöhnen, verklagen, bestrafen. Amerika schämt sich so sehr für seine “Hexenjagden“ unter McCarthy, dass sie es noch nicht einmal probieren: In Europa dagegen, in Eurabien, triumphiert der McCarthyismus. Die Hexenjagd ist längst an der Tagesordnung, doch was dahintersteckt kann man so erklären:
Dahinter steckt der Niedergang der Intelligenz, der individuelle, wie auch der kollektive, der Unbewusste, der den Überlebenstrieb lenkt und der bewussten, die uns befähigt zu verstehen, zu lernen, zu urteilen und daher Gut und Böse zu unterscheiden. Paradoxerweise sind wir weniger intelligent, als zu der Zeit, als wir noch nicht fliegen konnten, wir sind weniger scharfsichtig, weniger wach, als damals, als wir noch nicht all das hatten, was dazu dienen soll, die Intelligenz zu fördern, noch nicht den Wohlstand hatten, der uns die Sorgen über Hunger, Kälte und das Morgen abnimmt. Als es das alles noch nicht gab, musste man alle Probleme allein lösen, sich anstrengen, vernünftig sein, mit dem eigenen Kopf denken. Heute nicht mehr, heute lassen wir denken, wir verlieren unsere Rezepte und überlassen das Nachdenken anderen, der Politicall Correctness, die Formel des Pazifismus, die Formel des Pietismus, die Formel des Gutmenschentum, die Formel des Rassismus, die Formel der Ökomene, die Formel des Konformismus, also der Feigheit… Diese Formeln sind geschmackslose Gifte, Arsenpulver, dass man schon so lange schluckt, und nichts ist wehrloser, als formbares, manipulierbares, aber verkümmertes Gehirn, was andere denken lässt, man kann dort alles hineinstopfen, vom Glauben – Gehorchen – Kämpfen bis zur Jungfräulichkeit Marias, du kannst glauben machen, dass Jesus ein Prophet des Islams ist, Sokrates ein Syrer aus Damaskus, Plato ein Iraker aus Bagdad, Kopernikus ein Ägypter aus Kairo, Leonhardi da Vince ein Marokkaner aus Rabat, und dass alle vier an der Universität von Kabul studiert haben, du kannst ihm weismachen, dass Bush der Erbe von Hitler ist, Sharon so fett, weil er palästinensische Kinder in Sauce frisst und die islamische eine überlegene Kultur, ohne die es den Westen gar nicht gäbe.
Du kannst ihm den Bären aufbinden, der Multikulturalismus sei ein kategorischen Imperativ, von dem Immanuel Kant sprach, der Koran sei unsere Rettung. Da das Gehirn nicht mehr fähig ist selbst zu denken, wird dieses Gehirn widerspruchslos jede Lüge und jede Torheit glauben und akzeptieren, es wird sie speichern und genau so automatische wieder ausspucken, wie man den Knopf am Gasherd dreht. Weil sie nicht die Opfer fordert, die Freiheit fordert, nicht den Mut verlangt, die Freiheit verlangt, sondern gar keine Freiheit braucht.
In einer funktionierenden Demokratie, bedeutet der Begriff Gleichheit die juristische Gleichheit, nicht die mentale oder moralische Gleichheit, nicht Gleichheit an Wert, Intelligenz und Ehrlichkeit. Ebenso wichtig ist, dass in der Demokratie die Stimmen gezählt, aber nicht gewertet werden, so dass Quantität schließlich mehr gilt als Qualität und letztendlich die immer weniger Intelligenten das Sagen haben und dadurch die einzig mögliche Regierungsform ruinieren, nämlich die Demokratie, denn trotz aller Makel, trotz schwerwiegender Unvollkommenheit, ihrer Ungerechtigkeit, ihrer unvermeidlicher Laster, ES GIBT KEINE ALTERNATIVE ZUR DEMOKRATIE, wenn sie stirbt, ist es mit der Freiheit vorbei… Und nachdem wir das festgestellt haben, versuchen wir die schwierigste Frage zu lösen – Die Frage, ist es noch möglich, das Feuer zu löschen? Haben wir aus dem Westen schon verloren oder nicht?