[10]Die Situation in Deutschland und in Europa ist heute – endlich – geprägt von einer zwar erst beginnenden, aber doch immer erfolgreicheren Durchdringung der beharrenden Kräfte durch politisch inkorrekte Strömungen. Mehr und mehr ist das wachsende Unbehagen der angestammten Bevölkerung mit der üblichen Waffenmischung aus verschleiernden, kontradiktorischen Realitätsbeschreibungen, Nazikeule und Umkehrung der Kausalität nicht mehr zu deckeln.
(Von hquer)
Die Gegenseite, zu denen auch die politisch Inkorrekten gehören, zweifeln die Wahrheiten des Establishments immer stärker an. Jedoch versammeln sich auch hier nicht nur diejenigen positiven Kräfte, die ich einmal hier und im weiteren als „Kräfte der Wahrheit“ bezeichnen möchte. Der Natur der Sache angemessen besteht diese Fraktion auch aus Spinnern, Verschwörungstheoretikern, Weltuntergangspropheten, Gegenideologen, Rechtsextremen, Antisemiten – eben all den Leuten, die sich unter dem regierenden Establishment ausgegrenzt fühlen.
Der wesentliche Grund für die wachsende Not der Etablierten mit den Inkorrekten ist aber nur und ausschließlich das Anwachsen der Kräfte der Wahrheit innerhalb des Lagers ihrer Gegner – oder anders gesagt: Bestehen diese Kräfte mehrheitlich aus den oben genannten Anderen, so ist das Negieren und Verächtlichmachen von Inkorrekten schnell common sense – andernfalls eben nicht.
Nun – wir haben jetzt genau diese Situation der Dominanz der Kräfte der Wahrheit innerhalb der Gruppe der Inkorrekten. Überall in Europa formieren sich aus ihnen heraus Inkorrekte als lose bis mäßig straffe Organisationen und/oder als Parteien.
Wir erleben in Deutschland die Gründung der Partei DIE FREIHEIT und stehen damit auch vor Schwierigkeiten, die direkt mit dem oben Erwähntem zusammenhängen, die auch nicht unbekannt waren, aber doch für die meisten konkret noch nicht erfahrbar. Wir erleben, dass sich alle angefeindeten der Gesellschaft ZUSAMMEN mit den „Kräften der Wahrheit“ als ebenfalls politisch inkorrekt mit diesen in einem Boot erleben – egal in welchem Ausmaß diese Anfeindung wirklich existiert und ob diese berechtigt ist oder nicht.
So möchte jede Teilgruppe, deren Ansichten sich teilweise mit denen der „Kräfte der Wahrheit“ decken, vom (vermeintlichen) Aufschwung der politisch Inkorrekten profitieren und ist beleidigt, wenn jene sich der Zusammenarbeit verweigern. Sie behaupten Zersplitterung, mangelnde Marktmacht und drohen mit Konkurrenz, um jene zu Allianzen zu zwingen. Einige der Teilgruppen bemühen sich während dieses Aufschwungs sichtlich, die Erfolgsthemen der Wahrheitskräfte zu übernehmen, um ebenfalls zu profitieren.
Machen wir uns aber nichts vor: Ein zentrales Element des Aufschwungs sind die durch die Wahrheitskräfte gesetzten Themen. Eine wirklich wählbare Alternative im Angebot des politischen Marktes ist folglich auch nur eine Partei, die glaubhaft die Wahrheit repräsentiert.
Es ist daher falsch, das Projekt DIE FREIHEIT als Bündelung der rechten Kräfte oder der christlichen Kräfte zu begreifen. Dies sage ich, als selbst sich christlich-konservativ Verortender.
Das Projekt muss ganz im Gegensatz dazu den Teil der Bevölkerung bündeln, der die unwahrhafte bevormundende Allianz der Etablierten, durch Kräfte der klaren Worte, die sichtbar und ehrlich um Wahrheit ringen, und der daraus resultierenden Politikansätze, ersetzt sehen will. Dies kann nur streitbar erfolgen, denn sich zwingend ergebende Schlüsse sind selten.
Die Gemeinsamkeit der Kräfte der Wahrheit z.B. mit den Rechtskonservativen oder christlich-konservativen liegt schlicht in jener Menge, in denen beide korrekt die Wahrheit beschreiben und daraus ähnliche Schlüsse ziehen. Ähnliche Gemeinsamkeiten werden sich auch mit Linken, Liberalen und Grünen ergeben – wenn man ehrlich genug ist.
Das Projekt ist somit auch zwingend dann am Ende, wenn die Kräfte der Wahrheit die Meinungshoheit haben. Dann kann wieder gestritten werden, ob aus einer wahrhaftigen Situationsanalyse Lösungsalgorithmen nach linkem, liberalem oder rechtem Gusto zielführend sind.
Ich selbst präferiere eine libertäre Grundhaltung des Freiheitsprojektes mit einigen wenigen stark abstrahierten Übernahmen liberalkonservativen Gedankengutes – warum?
Rechte Lösungsansätze sind durchaus in vielem deckungsgleich mit den libertären. Sie basieren nämlich meist ebenfalls auf der Grundannahme des verantwortlich-autonomen Inidviduums. Dies gilt auch für die auch christlich-fundamentalen Konservativen aus einem Denken der Verantwortlichkeit des Einzelnen vor Gott und vor den anderen.
Sie unterscheiden sich jedoch andererseits fundamental an der Stelle und Wichtung des Volksbegriffes, dem auch ich zwar mit Sympathie und ein wenig Patriotismus begegne, aber den ich dennoch für letztlich gestrig halte bzw. an der wenig freiheitlichen Sicht der christlich-konservativen, die ein ebenso wenig realistisches Konzept der Wiedereinführung christlicher Werteverordnung in der Mehrheit der Bevölkerung verfolgen.
In der weiteren Erörterung lasse ich die Auseinandersetzung mit den christlich-konservativen beiseite. Der fehlende Realismus und die daraus resultierenden fehlenden Erfolgsaussichten solcher Konzepte sprechen für sich. Lediglich sei angemerkt, dass ein zu starkes Ausrichten an dieser Gruppe auch im verbal-programmatischen Bereich sogar schon strategisch kontraproduktiv wirken kann, da es abschreckende Wirkung entfaltet.
In der aktuellen Auseinandersetzung mit den Rechtsdemokratisch-Konservativen, die ihr Projekt einer geeinten Rechten verfolgen, kommen meine Überlegungen zu fundamentaleren Gegensätzen. Im Konflikt mit dem Islam prallen nämlich nicht Völker aufeinander, sondern Kulturen. Es ist für die weiteren Überlegungen daher unumgänglich, auch den zu verwendenden Kulturbegriff genauer zu spezifizieren und zu differenzieren.
Es gibt einen Kulturbegriff, der den Wertekanon einer Gesellschaft oder auch mehrerer Gesellschaften beschreibt, einen, der die historischen Wurzeln (das historische Erbe: Wissenschaften, Kunstschaffen und Literatur) dessen mitumfasst und einen Kulturbegriff, der eher den common sense von Verhaltensweisen, Folklore, Umgangsformen und Brauchtum umfasst.
Unter dem globalen Kulturbegriff (der nur das was ist subsummiert) fallen alle Länder der westlichen Hemisphäre inkl. Russland – ja sogar große Teile Asiens in einen großen gemeinsamen Topf.
Unter dem die historischen Wurzeln mit umfassenden Kulturbegriff gibt es je nach Detailtiefe und Zurückgehen in der Zeit eine immer stärkere Ausdifferenzierung.
So besteht die Gemeinsamkeit mit fernöstlicher Kultur eigentlich nur noch in dem aus dem historischen Werden hervorgegangenem zwar nicht gleichen, aber doch im wesentlichen kompatiblem Wertekanon auf abstrakter Ebene – nicht jedoch in seiner Begründung. Angegriffen wird vom Islam aber genau diese oberste – abstrakteste Ebene von Kultur und zwar von einer ebenso abstrakten Kulturebene im Islam, dem Konzept der Umma. Dass im konkreten kulturellen Kampf auch jedes konkrete Kulturatom unserer so definierten abstrakten Globalkultur angegriffen wird, darf nicht dazu verleiten, die Ebene der Auseinandersetzung zu verwechseln.
Die kulturelle Ebene, die sich auf judäo-christlicher Basis entwickelt hat, umfasst eine Vielzahl von Völkern oder Nationen. Diese definieren wir häufig als „unsere Kultur“. Diese ist aber nicht jüdisch oder christlich, sondern basiert darauf im Sinne von „sie kommt dorther“. Damit sind klar atheistische Srömungen und eben auch alle Strömungen philosophischer Natur in der Tradition der Aufklärung Teil unserer Kultur, die es zu verteidigen gilt. Niemand – weder die Christen noch die Juden noch die Atheisten, haben einen besonders schutzwürdigen Teil davon zu verteidigen, denn unsere Kultur ist alles zusammen. Es ist eben nicht so, dass die Christen allen anempfehlen dürfen, wieder christlich zu werden und zu leben, um ein schärferes Schwert gegen den Islam zu schmieden – denn die Christen leben heute in einem säkularen Umfeld und genießen daraus auch Freiheit z.B. von ihrer eigenen Religion. Sie leben im Diskurs mit Atheisten und befruchten diese genauso argumentativ wie umgekehrt Christen durch Atheisten diskursiv befruchtet werden. Dies ist unsere Kultur!
Die Stufe darunter, deren Differenzierungsmerkmal die unterschiedlichen Erbschaften von Wissenschaft, Kunst, Literatur aber auch die jeweilige religiöse Subfärbungen mit umfasst, fungiert als Band, welches die nationalen Kulturen definiert. Zusammen mit dem etwas daneben stehenden folklorischen Kulturbegriff wird daraus etwas, was wir ebenfalls oft als „unsere Kultur“ bezeichnen, aber eigentlich etwas viel Engeres meint als oben.
Die Wurzeln der Ideen von Globalisierung und Multikulturalität umfassten genau jene letztere, engere Definition von Kulturen. Die ersten Kosmopoliten lösten sich von jenem Begriff und erkannten die Gemeinsamkeiten der höheren kulturellen Ebene. Sie verstanden nicht mehr die Begründung der nationalen Abgrenzung und träumten von der endlich kriegsfreien vereinten Welt – meinten aber implizit immer nur die Welt der Völker dieser Ebene.
Diese Implikation wird auch dadurch nicht falsifiziert, dass Intellektuelle teilweise auch Gemeinsamkeiten mit dem islamischen Kulturkreis sahen (Goethe, West-Östlicher Diwan; Lessing, Nathan der Weise). Der reale Informationsstand dieser Zeiten führte lediglich zu einer Art schwärmerischer Extrapolation des kosmopolitischen Denkens, welches als Realerfahrung nur die kulturellen Unterschiede der judäo-christlichen Völker umfasste. Und genau diese schwärmerische Extrapolation wird uns nun zum Verhängnis.
Die Entwicklung des Marxismus als einen Endpunkt dieses völkernegierenden Denkens war konsequent. Ging er doch von seiner eigenen Wissenschaftlichkeit und der damit zwingenden Ersetzungen aller bestehenden philosophischen Weltmodelle inkl. der religiösen durch ihn selbst aus. Diese „Auslöschung der Wurzeln“ führte dann auch folgerichtig zu Überlegungen wie denen der One-World-Order.
Es wurde jedoch nicht die Rechnung gemacht mit dem umfassenden Gegenkonzept der islamischen Umma – die ihre eigene One-World-Order bereits seit Jahrhunderten eingeschrieben hatte.
Während solche Art traditionsfeindlicher Denktransformationen durchaus Erfolg in unserem Kulturkreis aber auch in Fernost feierten, verfing dies im islamischen Kulturraum nicht oder nur sehr gering. Der aktuelle Scherbenhaufen der kulturellen Verunsicherung des Einzelnen, die Nichtmehr-Zuordenbarkeit zur Kultur – eben der Kulturrelativismus – gereicht uns heute zum Fundamentalnachteil.
Die heutigen Exponenten des schwärmerisch überdehnten Kosmopolitismus haben leider einen großen argumentativen Vorteil – den des guten Wollens – sie wollen wirklich, dass sich Differenzen einebnen, dass alle sich endlich lieb haben. Darüber könnte man schmunzelnd hinwegsehen – wenn – ja wenn sie eben nicht gleichzeitig fest an ihre historische Mission glaubend, die Welt, die Völker und deren Leben mit Gewalt so umzukrempeln versuchten, dass ihre Vision wahr wird, eine Vision, die wenn man die Realitäten betrachtet, schlicht unmöglich ist.
Genau dies aber wollen unsere Gegner nicht wahrhaben. Mit aller Macht stemmen sie sich dagegen, dass etwas wahr sein soll, was aus ihrer Sicht nicht wahr sein darf.
Rechte Konzepte vom Volk, vom Volksstaat sind in dieser Auseinandersetzung nicht zielführend, denn sie gleichem einen Rückzug unter die Decke, wo einen keiner mehr sehen soll.
Das Volk und seine angestammte Separatkultur ist nicht die richtige Antwort auf die Bedrohung. Die Rückkehr zur jeweils alten separierten Volkskultur auf der oben beschriebenen engen Ebene wird unserer modernen Welt nicht mehr gerecht. Die reale Globalisierung – gegen die eigentlich aus meiner Sicht nichts einzuwenden ist – sowie der Multikulturalismus der engeren Kulturen unter gleichem kulturellen Dach sind heute Wesensmerkmale der modernen Welt, der modernen Ökonomie und der modernen Lebensweise. Ein Zurück wird es nicht geben. Dafür hat diese Form so von uns gelebter Freiheiten zu viele Vorteile.
Die Vorstellung einer realen völkischen Entmischung, der Restauration der volkspezifischen Wertekanoniken setzt eine Annahme voraus, nach der zumindest gedacht, ein insgeheimer Wunsch der angestammten Bevölkerungen nach solcherart Rückkehr in die Geborgenheit existent ist. Dies bezweifle ich für die übergroße Mehrheit entschieden. Weder wird es eine flächendeckende Rückkehr zur traditionellen Familie geben noch eine Wiederkehr der geschlossenen Staatsvolkssysteme. Lediglich die schlimmen Auswüchse der jeweils übergeschossenen Entwicklungen können rechten Vorstellungen gemäß zurückgerollt werden.
So kann sich beispielsweise ein Familienmodell als modern entwickeln, welches die angestammten Rollen der Geschlechter anerkennt, dennoch aber auch die Pragmatik besitzt, den Fähigkeiten und Karrierewünschen der Partner Rechnung zu tragen oder einfach Lebensrealitäten anerkennt.
Rechte Strömungen tragen zudem den Makel des Zurück-zu-etwas-wollens. Hierbei ist den verschiedenen Rechten aber kein Konsens zu eigen – ja, wohin wollen wir denn zurück?
Anerkennen kann ich als konservativ-libertärer, dass die jeweilig sich als erfolgreich bewährt habenden Grundwerte tradiert und an Gegebenheiten adaptiert werden. Jedoch besteht unsere Kultur letztlich auch aus allen anderen Strömungen. Mir ist es persönlich zuwider, den tradierten Familiengrundwert mit seinem Hoheitszeichen Ehe durch die Homoehe entwertet zu sehen. Jedoch ist es ein Zeichen unserer Kultur – für letztere Raum zu schaffen. Der libertäre Teil meiner Person stimmt also zu. Außerdem ist es – eine vielleicht fragwürdige – aber dennoch eine Entscheidung basierend auf unserem Freiheitsverständnis und unserem Verständnis der Unteilbarkeit der menschlichen Würde.
Um uns der Islamisierung zu stellen, müssen wir unsere Kultur verteidigen. Und da wir dem Moloch Islam hierzu etwas ebenbürtiges entgegenstellen sollten, geht dies nur auf globaler Kultur-Ebene oder mindestens auf der Ebene unserer judäo-christlich geprägten Metakultur. Dies heißt auch, es darf für unsere Verteidigung keine Franzosen, Russen, Polen und Deutsche mehr geben, es gibt nur Kuffar und die Umma. Dies müssen wir anerkennen. So sieht uns auch die Gegenseite und so – in dieser Form geschlossen – müssen wir in den Kampf gehen.
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