[1]Der unermüdliche Islam-Agitator Bajrambejamin Idriz aus dem oberbayerischen Penzberg ist der perfekte Märchenerzähler aus 1000 und einer Nacht. Lügen pflastern seinen Weg, davon wissen der Verfassungsschutz und auch der Bayerische Innenminister [2] ein Lied zu singen. Nachdem in München die Schlagzeilen um den Prügel-Imam Abu Adam nicht aufhören wollen [3], hat Idriz nun eine weitere abenteuerliche Variante seiner Islamverdrehungen vorgelegt.
Es darf schließlich nicht sein, dass das Frauenschlagen irgendetwas mit dem Islam zu tun hat. Und so versucht er den glasklaren Vers 34 der 4. Sure, in dem Allah eindeutig dieses Schlagen fordert, umzudeuten.
Idriz schreibt auf der Homepage der Islamischen Gemeinde Penzberg [4]:
Durch die unterschiedlichen Vorzüge, die Gott Mann und Frau geschenkt hat, entstehen Reibungspunkte zwischen den Partnern. Der Mann reagiert darauf, indem er sich der Gewalt bedient. Er versucht dies zu legitimieren, indem er seine Feigheit als Heldentat tarnt. Zur Legitimierung seiner Brutalitäten zieht er darüber hinaus religiöse Texte heran! So glaubt er, eine Koranstelle gefunden zu haben, die sein Verhalten rechtfertigt. Nachdem diese mehrfach übersetzt und ausgelegt wurde, findet man schließlich im vierten Vers der Sure Frauen: »Schlagt sie!« Grund genug für gewalttätige Männer, diesen »Befehl« auszuführen.
Nun, eigentlich ist es der 34. Vers der vierten Sure, aber so penibel wollen wir ja gar nicht sein. Denn jetzt wird es spannend. „Schlagt sie“ darf natürlich nicht „Schlagt sie“ bedeuten. Denn sonst würde die Gewalt im Islam ja etwas mit den gewalttätigen Schriften des Islam zu tun haben. Und so beginnt erneut die Idrizsche Märchenstunde, mit der offensichtlich den naiven Dhimmis die knallharte islamische Theologie in einer hübschen neuen Verpackung präsentiert werden soll:
Doch – sagt der Koranvers 4/34 wirklich aus, der Mann solle die Frau verprügeln?
Wie kann Gott, der in seinem Vers 30/21 »Liebe« und »Barmherzigkeit« in der Ehe verlangt, nun das Gegenteil befehlen: »Schlagt sie!«? Das hieße ja, dass einer der Verse nicht göttlichen Ursprungs ist – da dies aber nicht möglich ist, müssen wir annehmen, dass es sich bei der Deutung Schlagt sie! um einen Fehler handeln muss.
Jeder, der den Koran liest, stellt schnell fest, dass es darin jede Menge Widersprüche gibt. Das Dumme ist nur, dass bekanntlich die brutalen Verse aus der späteren medinensischen Zeit die eher friedlichen Verse aus der mekkanischen Anfangsphase abrogieren, also aufheben. Die Argumentation von Idriz mit der Bevorzugung der friedlichen Verse ist also grundlegend falsch. Idriz weiß das als „Hafis“ [5], der den Koran schon mit elf Jahren auswendig kannte und einer Familie mit generationenlanger Imam-Tradition entspringt, natürlich genau. Aber die meisten Ungläubigen wissen es nicht, und so kann er ihnen etwas vortäuschen, das es laut offizieller islamischer Rechtsauslegung gar nicht geben darf.
Für die meisten Koranexegeten war es ein Leichtes herauszufinden, welche Bedeutungen das Wort wadribuhunne außer »Schlagt sie!« noch haben kann. Diese Bedeutung wurde allerdings vernachlässigt. Stattdessen versuchte man die Auslegung »Schlagt sie!« lediglich abzumildern, indem man in dem Befehl das allerletzte Mittel bei starker Zerrüttung sah, um die Ordnung in der Familie wiederherzustellen. Der Mann müsse diese Strafe symbolisch mit einer Zahnbürste ausführen, damit die Frau keine Schmerzen leide. Eine wenig ernstzunehmende Deutung! Der Versuch, die Gewalt unter allen Umständen zu rechtfertigen, statt genauer auf den Text zu schauen, hat vielen Frauen unsägliches Leid beschert. Denn welcher Mann hat seine Frau jemals voller Wut mit einem zahnbürstenkleinen Stock geschlagen!?
Imam Abu Adam alias Scheich Hesham Shashaa hat jedenfalls nicht mit seiner Zahnbürste zugeschlagen. Wie sich jetzt herausstellte, hat er seit vergangenem Sommer eine seiner vier Frauen wie folgt bereichert [6]: Unterarm gebrochen, Nasenbein und Schulter zertrümmert, mit der Faust in die Rippen und ins Gesicht geschlagen, gewürgt, in den Bauch getreten sowie mit einem Bügelbrett bearbeitet.
Aber nachdem der Islam schließlich die frauenfreundlichste aller Weltreligionen ist, kramt Imam Münchhausen nun zur Umdeutung des Korans, an dem es eigentlich laut Mohammed „keinen Zweifel gibt“ (Sure 2, Vers 2), einen türkischen „Koranexegeten“ hervor, mit dem alles plötzlich ganz anders sein soll. Und so muss mal wieder die schier unglaubliche Bedeutungsvielfalt der arabischen Sprache als Begründung herhalten, damit der Islam eben nicht so erscheint, wie er in Wahrheit ist: Eine brutale frauenfeindliche Ideologie.
Wo liegt nun die Wahrheit?
Sie liegt darin, dass das Wort wadribuhunne vom Stamm darabe nicht »Schlagt sie!« bedeutet, sondern: »trennt euch von ihnen für eine Weile!«. Genau diese Lesart liefert uns der moderne türkische Koranexeget Ihsan Eliaçik, der auch Sprachwissenschaftler ist. Er übersetzt die Verse 4/34–35 folgendermaßen:
»Die Männer haben Mitgefühl mit den Frauen; sie beschützen sie. Dies ist deshalb so, weil Gott die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Frauen, die gut, schön und aufrichtig sind, diejenigen, die die Intimität zu wahren wissen, die zu wahren Gott befohlen hat, und die, die Gott ehrfürchtig ergeben sind. Wenn ihr euch mit euren Gattinnen in einem heftigen Streit befindet, so sprecht zuerst mit ihnen; wenn das nichts nützt, lasst sie in ihren Betten allein; und wenn das auch nichts nützt, trennt euch von ihnen für eine Weile. Wenn sie sich mit euch versöhnen, sucht weiter keine Ausreden, um sie abzulehnen. Nur Gott ist erhaben und groß.«(Koran: 4/34)
Wie wir sehen, übersetzt Eliaçik das Wort wadribuhunne nicht mit »Schlagt sie!«, sondern mit »trennt euch von ihnen für eine Weile!«. Denn das ist auch die Bedeutung des Wortes. Denn der Stamm darabe hat viele Bedeutungen. Das Wort darabe kommt in vielen anderen Versen vor: Es gibt außer dieser Stelle im Vers 4/34 noch genau 53 weitere dieses Verbstammes. Doch eine Übersicht über die Koranübersetzungen zeigt, dass darabe an keiner Stelle außer dieser mit »schlagen« übersetzt wird. Auch die wenigen deutschen Koranübersetzungen weisen (wie die Übersetzungen in viele andere Sprachen) für das Wort wadribuhunne (darabe) die Entsprechung »Schlagt sie!« auf, sodass die Übersetzer sowohl sprachwissenschaftlich als auch ethisch einen großen Fehler begehen.
Was für eine blumige und variantenreiche Sprache dieses Arabisch doch sein muss. Wenn also ein arabischer Feldherr in der Schlacht seinen Kriegern „Schlagt sie!“ befiehlt, dann muss er wohl damit rechnen, dass sich ein erheblicher Teil seines Heeres „für eine Weile“ vom Schlachtfeld entfernt. Dumm gelaufen, Wortstamm falsch interpretiert. Vielleicht haben auch deswegen die Araber so viele militärische Pleiten gegen Israel erlebt. Aber genau einen solch hahnebüchenen Blödsinn wollen linksgrüne Gutmenschen und selbst Politiker der CSU offensichtlich hören.
Das Wort darabe kann folglich im berühmt-berüchtigten »Frauen-Prügel-Vers« in keiner Weise »Schlagt sie!« bedeuten, zumal dies Gottes Prinzipien der Liebe und des Mitgefühls widersprechen würde. Mit diesem Vers beabsichtigte Gott, dass das in jener Gesellschaft verbreitete Prügeln von Frauen unterlassen wird und dass sich die Männer stattdessen für eine Weile von ihren Frauen entfernen sollen.
[8]Seltsam, seltsam. In einer englischsprachigen Ausgabe des Korans, die in Saudi-Arabien von zwei arabischen Muttersprachlern der „Islamic University“ in Medina übersetzt wurde, Dr. Muhammad Taqi-ud-Din al Hilali und Dr. Muhammad Muhsin Khan, heißt es [9]: „As to those women on whose part you see ill-conduct, admonish them (first), (next), refuse to share their beds, (and last) beat them (lightly, if it is useful)“.
Idriz behauptet aber entgegen all dieser gleichlautenden Übersetzungen wie „beat them“ und „schlagt sie“ allen Ernstes, dass das arabische Wort in Wirklichkeit „trennt Euch von ihnen für eine Weile“ bedeute.
Eine Variante dieser Flunkerei [10] lieferte Idriz im April dieses Jahres bei der Stadtversammlung der Münchner Grünen, als er ebenfalls behauptete, Sure 4 Vers 34 sei falsch übersetzt. Er gab damals eine „richtige“ Koranübersetzung eines gewissen Mohammed Asad an. Bei unserer Recherche stellten wir schnell fest, dass auch dort „beat them“ steht. Wer will diesem Münchhausen-Imam eigentlich noch ernsthaft etwas glauben?
Es kann natürlich auch sicher nicht sein, dass Mohammed im Koran den Männern erlaubt hat, ihre Frauen jederzeit wie ein „Saatfeld“ zu beackern (Sure 2, Vers 223), so dass folgerichtig zwei der vier Frauen von Abu Adam schon wieder hochschwanger sind [11], Kinder Nummer elf und zwölf des Prügel-Imams. Sicher findet Idriz aber wieder irgendeinen Wortstamm, in dem es dann heißt: „Seid zurückhaltend und vorsichtig mit ihnen“ und nicht etwa: „Steigt drüber, wann und wie ihr wollt“.
Dieses Flunkern von Bajrambejamin Hodscha, wie er von seiner Moscheegemeinde auch genannt wird, hat Tradition. In einer internen Erklärung für die Münchner CSU wollte er auch weismachen, dass die Scharia doch gar nicht so schlimm sei und das Steinigen nichts mit dem Islam zu tun habe. Er schreibt:
Die Muslime in Europa werden aufgefordert, sich von „der Scharia“ zu distanzieren. Es gab in der Geschichte der Muslime nie einen Konsens über Scharia-Auslegung, deswegen gibt es auch kein Buch „die Scharia“, mit welchem sich Muslime identifizieren oder von dem sie sich distanzieren könnten. Es gibt Auslegungen und Interpretationen von Gelehrten im Bereich Strafrecht, die mit dem heutigen Verständnis der Menschenrechte nicht kompatibel sind. Von solchen Auslegungen und Interpretationen sich zu distanzieren ist nicht nur möglich sondern auch notwendig. Körperstrafen wie z.B. Steinigung für Ehebrecher oder die Todesstrafe für Apostasie beruhen auf Interpretationen, die weder mit der Menschenwürde des islamischen Glaubens noch des Grundgesetzes vereinbar sind und die abzulehnen sind. Dagegen wäre es abwegig, sich von einer Interpretation zu distanzieren, die völlig konform mit den Menschenrechten z.B. Religionsfreiheit für Nicht-Muslime fordert.
Hier verdreht Idriz die Fakten gleich mehrfach. So ist beispielsweise die Behauptung falsch, dass sich die Scharia bei der Bestrafung des Ehebruchs durch Steinigung nicht auf islamische Schriften berufen könne. Mohammed hat in seinem Leben bekanntermaßen mindestens eine Steinigung einer verheirateten Frau angeordnet. Dadurch ist diese Strafe, in den Hadithen festgehalten, Grundlage der Scharia.
[12]Im Koran ist in Sure 24, Vers 2 die Bestrafung der Unzucht bekanntlich durch einhundert Peitschenhiebe angeordnet. In der Ausführung der zuvor bereits angeführten englischen Übersetzung eines arabischen Korans ist vermerkt, dass die Strafe der Steinigung gilt, wenn die Person, die Unzucht ausübt, verheiratet ist. Alles gemäß den Anweisungen Mohammeds.
Genauso hat der Prophet festgelegt: „Wer die Religion verlässt, den tötet“ [13]. Also beruht die Todesstrafe für Apostasie absolut auf islamischen Grundlagen. Im weiteren ist Idriz’ Behauptung falsch, dass es in der Geschichte der Muslime nie einen Konsens über Scharia-Auslegung gegeben habe. Dazu erläutern die Islamwissenschaftlerinnen Prof. Ursula Spuler-Stegemann (Philipps-Universität Marburg) und Prof. Christine Schirrmacher (Universität Leuven, Belgien):
Trotz einer fehlenden Kodifikation der Scharia und einer gewissen Bandbreite an Auslegungen des Korans und der Überlieferung darf jedoch nicht angenommen werden, die Scharia sei eine verschwommene Größe, ein nicht fassbarer Korpus an unklaren Vorschriften, in den man alles hineininterpretieren bzw. aus dem man alles herauslesen könnte. (Frauen und die Scharia – Die Menschenrechte im Islam, München 2004, S. 32)
Idriz vernebelt weiter, indem er erklärt, Islam und Grundgesetz seien problemlos miteinander vereinbar, und die Scharia habe lediglich ein schlechtes Image:
Der Islam erlaubt uns nicht nur, uns treu und loyal zum Gesetz des Landes, in dem wir leben, zu verhalten, er fordert uns klar und deutlich dazu auf! Der Begriff „Scharia“ wird im Westen als Bezeichnung eines Rechtssystems wahrgenommen, das in Anlehnung an die Offenbarung Gottes im Widerspruch zur Demokratie stünde. Wird der Begriff nun häufig in diesem Sinne missbraucht, werden es die Muslime in Europa schwer haben, den wahren Inhalt der Scharia zu klären und zu erklären. Wir leben in einer Atmosphäre, in der die bloße Verwendung des Begriffes Scharia durch die Angst vor aggressiven Reaktionen erheblich erschwert wird.
Auf diese Weise färbt Bajrambejamin Idriz den Islam so lange schön, bis aus einem Werwolf ein schnurrendes Kätzchen wird. Und die faktenresistenten GutBessermenschen sowie die auf muslimische Wählerstimmen spekulierenden Politiker hören sich die Geschichten aus 1000 und einer Nacht nur allzu gerne unkritisch an. Obwohl die Faktenlage mittlerweile regelrecht erdrückend ist, dass wir es hier mit einem gefährlichen Wolf im Schafspelz zu tun haben, stecken Kirchenvertreter, Medien und Politiker weiterhin ihren Kopf in den Sand. Eine geradezu lachhafte Komödie.
» Die Akte Idriz 2010 auf PI [14]
Morgen lesen Sie: Imam Münchhausen stellt in München sein neues Märchenbuch vor: „Grüß Gott, Herr Imam“. Gute Nacht, Abendland.
(Text: Michael Stürzenberger / Fotos: Roland Heinrich – PI München)
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