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Muslime protestieren für Blasphemiegesetze

Muslime für Blasphemiegesetz [1]In Pakistan haben heute Zehntausende gläubige Muslime gegen eine mögliche Lockerung des Blasphemie-Gesetzes protestiert, wonach „Allah-Lästerung“ nicht mehr mit dem Tod oder langen Haftstrafen bestraft werden müsste (Foto). Die Demonstranten setzten sich so vehement für den Tod der „Allah-Lästerer“ ein, dass die Polizei mit Tränengas und Warnschüssen gegen die Meute vorgehen musste.

Das Schweizer Fernsehen berichtet [2]:

Nach Einschätzung von Menschenrechtlern und Juristen geht es bei solchen Verurteilungen oftmals nicht um „Gotteslästerung“, sondern um politisch oder religiös motivierte Rache. Bislang wurde in Pakistan allerdings noch kein Todesurteil wegen Blasphemie vollstreckt.

Erst im November sorgte aber ein weiteres Todesurteil gegen eine fünffache Mutter für weltweite Empörung. Sie – eine pakistanische Christin – soll Jesus über den Propheten Mohammed gestellt haben – was laut dem Richter als „Gotteslästerung“ taxiert wurde. Die Mutter hatte den Vorwurf vor Gericht bestritten. Das Urteil lautete dennoch Tod durch den Strang.

Seit dem Urteilsspruch und nach massiver internationaler Kritik – unter anderem von Papst Benedikt XVI. – setzen sich mehrere prominente Politiker für eine Änderung des Gesetzes ein. Kritiker des Gesetzes argumentieren aber auch, dass das Gesetz oft missbraucht werde, um persönliche Differenzen auszutragen.

Das Blasphemie-Gesetz wendet sich aber nicht nur gegen Christen. Vor drei Wochen wurde auch ein muslimischer Arzt wegen angeblicher „Gotteslästerung“ verhaftet.

Er wird beschuldigt, die Visitenkarte eines Pharmavertreters, der den Vornamen des Propheten Mohammed trägt, weggeworfen zu haben. Nach pakistanischem Recht machte er sich damit der Blasphemie schuldig.

Bilder zu den heutigen Protesten:

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Geert Wilders schreibt Buch über den Islam

geschrieben von PI am in Islamisierung Europas,Niederlande | 88 Kommentare

[4]Der niederländische PVV-Chef Geert Wilders arbeitet zur Zeit an einem Buch mit seinen Ansichten über den Islam. Das Werk mit dem Titel „Wir kämpfen zurück“ erscheint im Jahr 2011 und soll ein Signal an die islamische Welt setzen.

Das Buch, das hauptsächlich für den US-Markt bestimmt ist, handelt darüber, wie die Islamisierung weltweit bekämpft werden kann. In einem Interview mit de Telegraaf sagte Wilders: „Wir können in den Niederlanden viel erreichen, wollen aber auch international ein Signal an die arabische Welt senden, dass durch eine Partei, die hier viel Einfluss hat, mit intensivem Widerstand zu rechnen ist.“

Wilders hat in diesem abgelaufenen Jahr Reden in Berlin, Tel Aviv und New York gehalten, im Jahr 2011 werden sich diese Aktivitäten noch weiter steigern. „Wir wollen in jedem Fall die International Freedom Alliance, sprich ‚Anti-Islam Organisation‘ nach oben bringen. Das wird eine ganz große Sache“, verspricht Wilders.

Der PVV-Chef gibt im Inteview auch zu, teilweise Fehler bei der Auswahl der Kammermitglieder gemacht zu haben. Einige PVV-ler hatten in den vergangenen Monaten Probleme mit ihrer Vergangenheit. „Ich habe Leuten, die nicht die Wahrheit sagen, vertraut. Es ist sehr schwierig, alles zu kontrollieren“, so Wilders.

(Quelle: elsevier.nl [5] / Übersetzung: Günther W.)

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Pariser Vorstadt feiert Multikulti mit Kalender

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 62 Kommentare

[6]Für einen Blick in die europäische Zukunft ist immer wieder die Beschäftigung mit der von Millionen Arabern und Afrikanern bewohnten Pariser Banlieues interessant. Aktuell macht in Frankreich die nördlich von Paris gelegene Stadt Stains, eine 35.000 Einwohner Sozialbau-Siedlung, mit einem Jahreskalender [7] von sich reden. Dieser Kalender verbindet für jeden Monat des Jahres 2011 ein Bild von Kindern der Stadt mit einem Kalenderspruch, der zu Multikulti aufruft, wie etwa „eine Mama au chocolat und einen Papa à la vanille, sind das Rezept für ein Wunder“ [8]. Überflüssig zu sagen, dass lediglich ein Kalenderblatt dabei noch Kinder westeuropäischen Menschenschlags abbildet.

Wie dem Kalender-Grußwort von Michel Beaumale [9], dem kommunistischen Bürgermeister der Stadt, zu entnehmen ist, hat dieser das Thema Zuzug oder Verbleib französischer Ureinwohner für Stains offenbar abgehakt: „Das schöne Lächeln dieser Kinder lädt uns ein, in eine neue Welt aller Hautfarben einzutreten, wo jeder Unterschied einmalig und kein Platz für Hass und Gewalt ist.“ Auch sein Schlusswort hat es in sich: „Natürlich können wir nicht auf die zählen, die uns aktuell regieren, aber können wir den Lauf der Dinge nicht ändern, indem wir stets das Lächeln dieser kleinen Mischlinge in unserem Geist bewahren?“

Es mag sein, dass Herr Beaumale und seine Verwaltung schlicht und ergreifend aus der Not eine Tugend machen und versuchen, der demographischen Situation ihrer Stadt etwas Positives abzugewinnen. Auch ist ein Stück kommunistisches Utopia in den Ansagen des Kalenders spürbar. Aber hat irgend jemand die Franzosen gefragt, ob sie ihre Identität im eigenen Land „als Teil in ein neues großes globales Ganzes“ einbringen wollen, ob Frankreich zu einem europäischen Brasilien werden soll? Solche Aktivitäten von Politik und Verwaltung sollten eigentlich ein Thema für die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ werden?!

Übrigens kommt kein Besucher der Webseiten der Stadt Stains an diesem Kalender vorbei. Man hat seine Bilder unter www.ville-stains.fr [10] den Informationsseiten der Stadt als Intro vorgeschaltet – und begrüßt die Besucher der Seite mit dem Satz „hübsche Gesichter von Mischlingen aus Stanois“.

(Text: Thorsten M. / Quelle: Fdesouche [11])

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NDR macht Werbung für Verfassungsfeinde

geschrieben von PI am in Altmedien,Deutschland,Islam ist Frieden™,Video | 66 Kommentare

Yavuz Özoguz (r.) verweigert einer konsternierten Frau das Händeschütteln. [12]In der NDR-Sendung “Hallo Niedersachsen” [13] vom 30. Dezember (18 Uhr) wurde ab Minute 11:40 eine PR-Aktion für die islamistische Familie Özoguz durchgeführt, die dort als ganz “normale Bürger” dargestellt wurden. Yavuz Özoguz (Foto r.) ist der Betreiber der islamistischen Hassseite muslimmarkt.de, die vom Verfasssungsschutz beobachtet wird.

Im Verfassungsschutzbericht 2004 [14] heißt es:

Der türkischstämmige Schiit Dr. Yavuz ÖZOGUZ ist Betreiber des Internet-Portals „Muslim-Markt“ (MM). In diesem Zusammenhang wurde er Anfang 2004 wegen Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten auf Bewährung verurteilt. Staatsanwaltschaft und Beschuldigter legten Berufung ein.

Gegenstand des Verfahrens waren zwei über den MM zugängliche Artikel auf der Website „Palästina Spezial“. Dort waren Bilddokumente aus der NS-Zeit mit aktuellen Aufnahmen aus dem israelisch besetzten Westjordanland ohne Kommentierung kombiniert worden. Dies bewertete das Gericht als „feindselige Agitation“ gegen die Juden. Der zweite Anklagepunkt basierte auf der ausschnittsweisen Wiedergabe einer Rede des geistlichen Führers des Iran, Ali KHAMENEI, zur Authentizität des Holocaust. ÖZOGUZ ist in der Vergangenheit bereits häufiger mit islamistischen Äußerungen in Erscheinung getreten. Antizionistische und antiisraelische Propaganda werden über den MM seit längerer Zeit direkt oder indirekt verbreitet. So hieß es unter der Rubrik „Palästina-Spezial“ in einem Einladungstext: „Die Arbeiten richten sich ausschließlich gegen die Verantwortlichen des Zionismus und Pseudostaates Israel, der auf Unrecht aufgebaut ist“. Eine enge Bindung zum iranischen islamistischen Regierungssystem, repräsentiert durch Ayatollah KHAMENEI, offenbarten die Brüder Yavuz und Gürhan ÖZOGUZ im Juni in einem Interview mit den Aussagen: „eine wirkliche Verfassung, die hat nur der Gottesstaat allein“ und „Imam KHAMENEI weist uns an“. Auch die Internet-Aktivitäten von Yavuz ÖZOGUZ im MM sind damit im Zusammenhang zu sehen.

Auch der Spiegel [15] befasste sich im Jahr 2008 mit den Özuguz-Brüdern und deren Morddrohung gegen den Orientalisten Hans-Peter Raddatz:

Offenbar hat der inzwischen verstorbene Revolutionsführer auch Yavuz Özuguz‘ Umgang mit Autoren geprägt, die er für Feinde des Islam hält – wie der Fall des Orientalisten Hans-Peter Raddatz zeigt.

Raddatz hält den Islam für gefährlich und expansiv und sieht ihn als eine strukturell gewalttätige Religion, in der eine mehr oder minder gerade Linie von Allah zum Terror führt. Das ist eine These, gegen die es viele Argumente gibt, theologische und historische.

Doch Yavuz Özoguz wollte gegen Raddatz offenbar mehr als nur argumentieren. In einer Diskussion über den Islamkritiker im Muslim-Markt-Forum hatte er den Teilnehmern im Spätsommer 2005 vorgeschlagen: „Lassen Sie uns folgendes Gebet beten: Wenn der Islam so ist, wie Raddatz es immer wieder vorstellt, dann möge der allmächtige Schöpfer alle Anhänger jener Religion vernichten! Und wenn Herr Raddatz ein Hassprediger und Lügner ist, dann möge der allmächtige Schöpfer ihn für seine Verbrechen bestrafen.“

Kurz danach fällten Unbekannte im Garten des Orientalisten einen Baum. Raddatz nannte den Özoguz-Vorschlag einen „geschickt in ein Gebet verpackten Mordaufruf“. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg holte bei drei Islamwissenschaftlern Gutachten ein und erhob im Frühjahr 2006 Anklage wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten – die Muslim-Markt-Betreiber hätten zumindest billigend in Kauf genommen, dass Raddatz durch Straftaten bis hin zum Mord geschädigt werden könne.

Alles Unsinn, verteidigte sich Yavuz Özoguz. Das Gebet sei kein Mordaufruf, sondern eine „Mubahala“, eine Art gegenseitige Verwünschung. Weil der Streit mit Raddatz auf Erden nicht zu lösen sei, solle eben Gott irgendwann den Fall entscheiden. Außerdem habe er nach der Baum-Attacke auf seiner Web-Seite klar Position bezogen: „Wer Raddatz etwas antut, schadet dem Islam.“

Im Gespräch mit Journalisten der „Zeit“ zeigten sich die Muslim-Brüder sogar ansatzweise reuig. „Ausdrücke wie Vernichtung oder Gottes Strafe können falsche Assoziationen wecken“, räumte Gürhan Özoguz damals ein. Sein Bruder Yavuz wird mit den Worten zitiert, „wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es nicht noch einmal machen“. Die Reporter rätselten: „Sind die Brüder zur Besinnung gekommen, oder reden sie nur deshalb so, um einer Strafe zu entgehen?“

Sicher ist: Yavuz Özoguz ging in Sachen Raddatz straffrei aus. Das Landgericht Oldenburg lehnte die Eröffnung des Hauptverfahrens ab – mit der Begründung, eine Verurteilung des Beschuldigten sei nicht wahrscheinlich, das Bundeskriminalamt (BKA) halte den Text lediglich für eine Verwünschungsformel, die in der arabisch-islamischen Kultur im Alltag weitverbreitet sei.

Doch das Taktieren im Fall Raddatz legt den Verdacht nahe, dass die zur Schau gestellte Einsicht bloß Fassade ist. Denn Hetzparolen werden offenbar nur dort zurückgenommen oder relativiert, wo rechtliche Konsequenzen drohen.

Das Video zur Sendung:

PI-Leser Rabe meint dazu:

Unglaublich! Ich habe mir die Sendung angeschaut! Und es gab bisher keinen Zuschauerprotest? Man stelle sich mal vor, mit der gleichen Wortwahl und im gleichen propagandistischen Stil hätte man über Hitler-Anhänger berichtet, ganz normale Leute, die… Das problematische Material wäre dann wohl “Mein Kampf” gewesen, aber man hätte eine nette Familie gezeigt, die rituelle Nazi-Handlungen vollzieht, auch statt den Ahmadinedschad-Bildern ein paar Hitler-Bilder, aber ansonsten sympathische Nazis, die sich im Ort Delmenhorst helfen und sogar einen Nachbarn, der kein Nazi ist, aber zu Besuch kommt. Außerdem, würde die nette Stimme der Kommentatorin verkünden, würden sie ja schließlich nicht unter Hitler leben, sondern in Deutschland (im Film hieß es Ahmadinedschad).

NDR-Kontakt

N3 – Hallo Niedersachsen
Landesfunkhaus Niedersachsen
Benningsen-Ufer 22
30045 Hannover
Tel.: 0511-9880
Fax: 0511-9881010
halloniedersachsen@ndr.de [16]

(Spürnase: Antifaschist)

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Bundesgericht urteilt für die Meinungsfreiheit

geschrieben von PI am in Frankreich,Justiz,Meinungsfreiheit,Schweiz | 49 Kommentare

Dieudonné Sandrine [17]Die Stadt Genf hat sich vor einem Jahr geweigert, dem französisch-kamerunische Komiker Dieudonné (der von Gott gegebene – Foto), der trotz seiner dunklen Hautfarbe als rechtsradikaler Rassist gilt, einen Saal für einen Auftritt zu vermieten. Damit hat die Stadt Genf gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung verstoßen urteilt jetzt als oberste Instanz das Schweizer Bundesgericht.

Dieudonné, der dem Front National und der damit verbundenen Problematik nahe steht, muss man gewiss nicht mögen, aber anscheinend doch reden lassen.

Das Bieler Tagblatt schriebt [18]:

Die Richter in Lausanne halten der Stadt entgegen, dass sie bei der Vergabe des Saals hoheitlich handelt und entsprechend zur Einhaltung der Grundrechte verpflichtet sei. Im Fall von Dieudonné habe die Stadt eine Art „vorgängiger Zensur“ ausgeübt und die Meinungsäußerungsfreiheit verletzt.

Dass sich der Komiker in der Vergangenheit mehrfach provokativ oder in stoßender Weise geäußert habe, erlaube es nicht, ihm öffentliche Auftritte zu verbieten. Das Bundesgericht stellt gleichzeitig klar, dass eine Miet-Verweigerung durchaus rechtmäßig sein kann, wenn bestimmte Bedingungen vorliegen.

Bei Dieudonné wäre dies etwa der Fall gewesen, wenn er in seinem Stück die Grenze zur Strafbarkeit überschritten hätte, etwa durch einen Verstoß gegen das Verbot der Rassendiskriminierung oder durch die Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit. Entsprechendes habe das Verwaltungsgericht indessen nicht festgestellt.

Ausschnitt aus dem Programm „Sandrine“:

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Das Komplott um die Mohammed-Karikaturen

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 118 Kommentare

[19]Morddrohungen gegen dänische Karikaturisten, brennende Botschaften und über 150 Tote bei gewalttätigen Demonstrationen. Zwölf Zeichnungen über den Propheten Mohammed in einer dänischen Zeitung lösten im Februar 2006 einen ersten clash of civilization zwischen der islamischen und westlichen Welt im Sinne von Huntingtons berühmter Vorhersage aus. Zwei investigative Journalisten der Zeitung Morgenavisen Jyllands-Posten, die die Karikaturen als erste gebracht hat, schildern in ihrem Buch „Provoen og Profeten“ (Der Provo und der Prophet) diese dramatische Geschichte. Darin enthüllen sie, wer während des Karikaturenstreits wirklich die Fäden gezogen hat.

(Ein Essay über Chronik und Hintergrund eines geplanten Aufruhrs von Michael Mannheimer)

Im Frühjahr 2006 befanden sich weltweit Millionen Muslime in Aufruhr. Anlass war die Veröffentlichung von zwölf Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung Jyllands-Posten. Muslime in aller Welt schworen Rache für die Kritik an ihrem sakrosankten Propheten. Denn nach islamischer Auffassung dürfen weder Bildnisse über Mohammed angefertigt, noch dieser oder der Islam kritisiert werden. Beide Verbote veranschaulichen die unüberbrückbare Kluft zwischen den Prinzipien westlicher Meinungsfreiheit und einem islamischen Rechtsverständnis, wie er es sich in der bis heute gültigen, vorgeschichtlich-rückständigen Scharia bewahrt hat – einschließlich auch heute noch praktizierter Körperstrafen wie Auspeitschungen, Steinigungen, Hand- und Fußabhacken oder dem Ausstechen der Augen bei lebendigem Leib.

Es waren keine leeren Drohungen. Mehrfach gingen Morddrohungen bei Jyllands-Posten ein, mehrfach wurde versucht, die Urheber der Karikaturen zu ermorden, es wurden gar Belohnungen für jeden getöteten Dänen im Internet ausgelobt. Auch ein halbes Jahrzehnt nach den Karikaturenveröffentlichungen ist die Terror-Gefahr nicht gebannt. Im Gegenteil: Am 29. Dezember 2010 versuchten fünf zum Teil speziell für dieses Vorhaben nach Dänemark eingereiste Muslime in den Redaktionsgebäuden von Jyllands-Posten einen Terroranschlag [20] der Größenordnung Mumbais (Indien) zu inszenieren. Nach Überzeugung des dänischen Geheimdienstchefs Jakob Scharf „wollten sie so viele der dort arbeitenden Menschen wie möglich töten“. Die Polizei konnte den Anschlag in letzter Minute verhindern. Sie nahm einen 44-jährigen Tunesier, einen 29-jährigen Schweden libanesischer Abstammung sowie einen 26-jährigen irakischen Asylbewerber fest. Über die beiden übrigen Terrorverdächtigen gab es zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Essays noch keine genaueren Angaben.

Das vorliegende Essay schildert die Hintergründe des als Karikaturenstreit in die Geschichte eingegangenen, gleichwohl seitens dänischer Muslime bewusst geplanten und provozierten Aufstandes, in dem es weniger um die angebliche Beleidigung Mohammeds ging, als um einen Großangriff des Islam gegen die verhasste Gedanken- und Meinungsfreiheit der westlichen Welt.

1. Die Chronologe eines geplanten Komplotts

Dänische Studie zeigt: Karikaturenstreit war eine gezielte Kampagne der Muslimbrüder

Das Dänische „Institut für Internationale Studien“ gilt in Fachkreisen als seriös. Nun hat es sich in einer umfassenden Studie mit den Ursprüngen des Karikaturen-Streits in Dänemark befasst. Danach handelte es sich um eine gezielte und provozierte Kampagne der islamistischen Muslimbruderschaft in Zusammenarbeit mit dem „dänischen“ Imam Abu Laban (Quelle: Danish Institute for International Studies: Jihad in Denmark. An Overview and Analysis of Jihadi Activity in Denmark 1990-2006).

So hat sich eine der Karikaturen, die den Propheten mit einem Schweinsgesicht darstellte, als plumpe Fälschung [21] erwiesen. In Wirklichkeit zeigte das ursprüngliche Originalfoto einen französischen Automechaniker und Hobbykomiker bei einer Meisterschaft im Schweinequieken. Das Originalgesicht wurde durch das Gesicht Mohammeds ersetzt und von den dänischen Imamen bei ihrer Reise duch islamische Länder als Beispiel der Verhöhnung des Propheten vorgelegt – neben den 12 offiziellen Abbildungen in Jyllands-Posten.

Mittlerweile haben die beiden dänischen Journalisten John Hansen und Kim Hundevadt in ihrem Buch „Der Provokateur und der Prophet“ die damalige Befehlskette der Verantwortlichen für den Komplott minutiös nachgezeichnet [22]. Aus ihrem Dokument – das bis jetzt jeder juristischen Überprüfung standgehalten hat – geht hervor, dass hinter den internationalen Mohammed-Aufständen als treibende Kraft fünf Imame standen, die sich regelmäßig in einer einschlägig bekannten Moschee in Arhus versammelten. Diese Moschee wird von der fundamentalistischen Organisation „Gleichheit und Brüderlichkeit“ betrieben und geriet wegen ihrer Kontakte zu Extremisten des öfteren in die Schlagzeilen. Insbesondere Jyllands-Posten war den Betreibern der Moschee seit langem ein Dorn im Auge, da die Zeitung kritisch über ihre Aktivitäten berichtet hatte. In dieser Moschee versammelten sich also die unzufriedenen Imame, die sich in der Folge um Imam Raed Hlayhel scharten, der zum internen Wortführer der Rädelsführer wird. Dieser Raed Hlayhel verfasste in der Folge einen 19 Punkte umfassenden Aktionsplan mit dem Ziel, den Protest gegen die Karikaturenveröffentlichung in die ganze, vor allem aber in die islamische Welt hinauszutragen. Den fünf Imamen gefiel es nämlich ganz und gar nicht, dass sich in Bezug auf die Karikaturen außer vereinzeltem Protest so gut wie nichts getan hatte. Eine insgesamt weitgehend friedliche Reaktion auf die Prophetenkritik – dies war für die Vertreter der „Friedensreligion“ ein nahezu unerträglicher Zustand.

Raed Hlayhel (Foto l.) gelingt es, zwei Tage nach dem Abdruck der Karikaturen rund zehn islamische Organisationen zu einer Sitzung in Kopenhagen zu versammeln. Dort wird er zum Vorsitzenden eines Komitees gewählt, dessen vorrangige Aufgabe sein sollte, die Ehre des Propheten zu verteidigen. Die gottesfürchtigen Rädelsführer dachten u.a. daran, die dänische Regierung zu verklagen. Ebenso mussten die Botschafter aller islamischen Staaten, die in Dänemark eine Botschaft unterhielten, in den Plan einbezogen werden wie auch alle bedeutenden religiösen Führer der islamischen Welt. Die Medien des Nahen Ostens seien zu informieren – und nicht zuletzt wurden die ersten Pläne gemacht, wie man die islamische Welt zu einem weltweiten Boykott dänischer Waren gewinnen kann.

Der Plan sah ebenfalls vor, dass die dänischen Imame Ahmad Abu Laban und Ahmad Akkari ein Dossier über die 12 Karikaturen erstellen sollten. Neben den originalen zwölf Karikaturen fügten die beiden Gottesdiener jedoch auch einige Karikaturen ein, die nicht Gegenstand der Veröffentlichung in Jyllands-Posten waren, dafür aber wegen ihres brisanten Inhalts mit einer größeren Wahrscheinlichkeit für Empörung in der Umma sorgen würden als die Ursprungs-Karikaturen, die ja mittlerweile u.a. in Kairo veröffentlicht worden waren und selbst in Ägypten, dem Mutterland der Muslimbrüder, kaum für Irritationen unter den Muslimen gesorgt haben. Unter anderem wurde in diesen eingeschmuggelten Karikaturen ein betender Muslim dargestellt, der während des Gebetes von einem Hund bestiegen wurde. Diese Intrige funktionierte besser als in den kühnsten Träumen erwartet: die heimlich eingeschmuggelten Karikaturen zeigten Wirkung und erwiesen sich innerhalb der Gesamtstrategie des dänischen „Fünfer-Rats“ als der entscheidende Treibsatz, der die Bombe der weltweiten Entrüstung zum Explodieren bringen sollte.

So sehr der Karikaturenstreit wochenlang die Schlagzeilen der Weltpresse dominierte – über die Aufdeckung des seitens dänischer Muslime angezettelten Komplotts berichteten nur wenige Medien in einer knapp formulierten Meldung, die man in den hinteren Teilen der Blätter versteckte.

Details der Karikaturen-Kampagne gegen den Westen

Am 30. September 2005 veröffentlichte die dänische Tageszeitung Jyllands-Posten eine Serie von 12 Mohammed-Karikaturen, die Mohammed im Zusammenhang mit islamischen Themen zeigten. In den Zeichnungen wurde Mohammed u.a. mit einem Turban in Form einer brennenden Lunte dargestellt. Die Karikaturen wurden von der Kulturredaktion der Zeitung in Auftrag gegeben, um zu überprüfen, wie groß die Selbstzensur dänischer Künstler in Bezug auf den Islam bereits fortgeschritten sei. Hintergrund für diesen Auftrag war, dass der dänische Kinderbuchautor Kåre Bluitgen für sein Buch „Der Koran und das Leben des Propheten Mohammed“ („Koranen og profeten Muhammeds liv“, Januar 2006) nicht einen einzigen Zeichner finden konnte, der mit seinem Namen für die Illustration des Buches stehen wollte.

Von 40 seitens Jyllands-Posten angesprochenen Karikaturisten erklärten sich am Ende schließlich zwölf bereit, Karikaturen zum Thema Mohammed und Islam anzufertigen. Unter diesen in Jyllands-Posten veröffentlichten Karikaturen sind auch einige darunter, die den Propheten explizit gar nicht zeigten. Allein zwei Karikaturen beschäftigen sich beispielsweise mit dem Kinderbuchautor Bluitgen, der darin mit einem Turban dargestellt wurde.

Am 17. Oktober, also etwa mehr als zweieinhalb Wochen später, wurden diese Karikaturen in der ägyptischen Zeitung Al Fagr („Die Morgendämmerung“) abgebildet. Zu jenem Zeitpunkt kam es weder in Dänemark noch in Ägypten außer vereinzeltem Protest zu nennenswerten Reaktionen gegen die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen. Auch in Jordanien wurden einige der Karikaturen veröffentlicht. Die jordanische Zeitung Shihan zeigte drei der 12 dänischen Karikaturen und schrieb in ihrem Kommentar dazu:

„Was ist schlimmer? Solche Bilder oder Selbstmordanschläge?“

Nun, ein solcher Kommentar hätte auch in jeder westlichen Zeitung stehen können. Doch im Gegensatz zu ihren westlichen Kollegen gehen Journalisten in den Ländern des Islam ein ungleich höheres Risiko ein: der Chefredakteur von Shihan wurde nach der Drucklegung dieses Kommentars von seinem Verleger fristlos entlassen [23], die gesamte Auflage zurückgezogen.
Während die internationalen islamischen Reaktionen auf die Karikaturen-Veröffentlichungen eher moderat ausfielen, formierte sich der Widerstand dänischer Fundamentalmuslime – zunächst im Verborgenen – umso stärker. Knapp einen Monat nach der Karikaturen-Veröffentlichung erstatteten 11 Vertreter islamischer Organisationen Dänemarks Anzeige gegen Jyllands-Posten. Sie beriefen sich dabei auf den Blasphemie-Paragrafen §140 des dänischen Strafgesetzbuches [24], in welchem es heißt:

„Derjenige, der öffentlich die Glaubenslehre oder Gottesverehrung irgendeiner legal in diesem Land bestehenden Religionsgemeinschaft verspottet oder verhöhnt, wird zu einer Geldstrafe oder Haftstrafe bis zu vier Monaten verurteilt.“

Jyllands-Posten reagierte prompt mit folgendem Kommentar auf diese Anzeige:

„Latterliggørelsen“ („Die Lächerlichmachung“)
“Die moderne säkulare Gesellschaft wird von einigen Muslimen abgelehnt. Sie fordern eine Sonderstellung, wenn sie auf besonderer Rücksichtnahme auf ihre eigenen religiösen Gefühle beharren. Das ist unvereinbar mit der weltlichen Demokratie und Redefreiheit, in der man bereit sein muss, Hohn, Spott und Lächerlichmachung ausgesetzt zu sein.“

Am 6. Januar 2006 wurde das Verfahren gegen Jyllands-Posten durch die Staatsanwaltschaft in Viborg eingestellt. In der Begründung hieß es, dass keine Hinweise auf eine Straftat nach dänischem Recht vorlägen. Am 15. März 2006 wurde diese Entscheidung durch den Direktor der dänischen Staatsanwaltschaft bestätigt. In der Begründung wurde dabei detailliert und explizit Bezug auf die besagten Karikaturen genommen.

Die Stunde von Ahmad Abu Laban und Akhmad Akkari

Dass die Mohammed-Veröffentlichungen so wenig internationalen Protest hervorgerufen hatten, ärgerte einige Muslime Dänemarks. Gegen diese „Mohammed-Beleidigung“ musste dringend etwas unternommen werden. Etwas Großes, etwas, das der Welt zeigen sollte, dass niemand, kein Mensch, keine Zeitung und auch kein Staat es wagen durfte, den Islam und insbesondere seine beiden Hauptsäulen Koran und Mohammed ungestraft zu kritisieren.

Es sollte die Stunde von Ahmad Abu Laban und Akhmad Akkari schlagen.

Diese beiden dänischen Imame verfertigten in den Monaten November und Dezember 2005 ein Dossier, das Geschichte schreiben sollte. Auf insgesamt 42 Seiten hielten sie alles fest, was sie als wichtig im Zusammenhang mit dem Skandal der Mohammed-Karikaturen werteten: Die zwölf ursprünglichen Karikaturen aus Jyllands-Posten, zahlreiche Zeitungsberichte, Leserbriefe – aber im besonderen drei weitere Mohammed-Abbildungen, die jedoch seitens Jyllands-Posten weder in Auftrag gegeben noch je veröffentlicht worden waren. Auf diese drei Abbildungen kommen wir noch zu sprechen.

[25]Akhmad Akkari, Chef der „Islamic Society of Denmark“ (Foto l.) und Imam Ahmad Abu Laban (r.) werden enge Verbindungen zur ägyptischen Muslimbruderschaft nachgesagt. Für ihn ist Osama Bin Laden ein „Freiheitskämpfer“. Für die über 3000 Opfer des 11. September 2001 empfand er „nur trockene Tränen“ (Quelle: Kristeligt Dagbald: En ilter retoriker [26]; 19. Sept. 2001).

Gemäß dem islamischen Taqiya-Gebot, demzufolge „Ungläubige“ über die wahren Absichten des Islam zu belügen sind, redete er während des Kraikaturen-kionflikts mit gespaltener Zunge. Während er gegenüber der dänischen Presse den Boykott dänischer Waren durch islamische Länder kritisierte („Wir sind gegen ökonomischen Boykott und beklagen aufrichtig, dass es mit dieser Sache so weit gekommen ist.“; Abu Laban gegenüber der Berlingske Tidende;¸ man beachte seine Vokabel „aufrichtig“), tat er gegenüber Al Jazzera seine unverhohlene Freude darüber kund : „Wenn die muslimischen Länder einen Boykott beschließen und wenn Muslime fühlen, dass es ihre Pflicht ist, den Propheten zu verteidigen, dann ist das ein Anlass zur Freude.“ (Quelle: Aldo Keel: In der Gewalt der Tradition [27], NZZ, 11. Dezember 2006)

Jedenfalls flogen die beiden nach Ägypten und in den Libanon. In ihrem Gepäck befand sich das Dossier, welches das Potential einer Bombe haben sollte, und welches sie umgehend wichtigen Vertretern der Arabischen Liga, islamischen Klerikern und Akademikern aushändigten.

Die Saat des Hasses war gesät. Jetzt sollte die Ernte eingefahren werden.
Nach dieser Reise der beiden dänischen Imame sollten sich die Ereignisse überschlagen: zahlreiche arabische Journalisten begannen, sich für dieses Dossier zu interessieren und verfassten empörte Artikel über die Prophetenbeleidigung im entfernten Europa. Und als die christlich norwegische Zeitung Magazinet die Karikaturen am 10. Januar 2006 nachdruckte, entzündete dies schließlich die medial und klerikal aufgeheizte Situation. Es kam zu einem weltweiten Aufruhr in den islamischen Ländern von bislang unbekanntem Ausmaß.

2. Die weltweiten Proteste

Die „Friedensreligion“ sollte nun aller Welt zeigen, zu was sie fähig sein würde, sollte sie gereizt werden.

Am 31. Januar 2006 kam es zur gewaltsamen Stürmung eines EU-Büros im Gazastreifen durch Palästinenser. Am selben Tag erfolgten zahlreiche Bombendrohungen in Dänemark. Redaktionsgebäude in Århus und Kopenhagen mussten geräumt werden. Libyen schloss am 26. Januar seine Botschaft in Kopenhagen, Saudi-Arabien zog seine Botschafter ab. Am 31. Januar wurde in Tunis von den Innenministern ganzer 17 arabischer Staaten eine Resolution verabschiedet, derzufolge die dänische Regierung sowie die Urheber der Karikaturen „streng zu bestrafen“ seien.

Am selben Tag entschuldigte sich der Chefredakteur von Jyllands-Posten dafür, dass die Zeitung die Gefühle vieler Muslime verletzt habe. Für die Veröffentlichung der Karikaturen könne er sich jedoch nicht entschuldigen. Die Stellungnahme des Chefredakteurs wurde von verschiedenen islamischen Vereinigungen Dänemarks empört als unzureichend und beleidigend zurückgewiesen.Ab dem 26. Januar wurden dänische Produkte seitens mehrerer arabischer Staaten boykottiert. Der Iran kündigte Wirtschaftssanktionen gegen alle europäischen Staaten an, in denen die Karikaturen veröffentlicht worden sind.

Am 4. Februar steckten syrische Muslime in Damaskus zuerst die dänische und dann die norwegische Botschaft in Brand. Dabei gingen auch die schwedische und chilenische Botschaft, die sich im selben Gebäude wie die dänische Botschaft befinden, in Flammen auf. Dänemark zog seinen Botschafter ab mit der Begründung, der syrische Staat würde nicht ausreichend für dessen Sicherheit sorgen. Dänische und norwegische Staatsbürger wurden von ihren Regierungen aufgefordert, Syrien zu verlassen.

In Gaza wurde das deutsche Kulturzentrum angegriffen und die deutsche Nationalflagge verbrannt. Die USA warfen Syrien vor, die Angriffe auf die dänische Botschaft geduldet zu haben. Der islamische Fernsehkanal al-Dschasira strahlte eine Predigt des Hamas-Führers Khaled Mash’al in der großen Moschee von Damaskus aus, in der dieser die Europäer zu einer Entschuldigung aufforderte. Sie sollten wissen, dass es kein Gesetz gebe über dem Gesetz Allahs. O-Ton des politischen Führers der radikal-palästinensischen Hamas: [28]

„Unsere Nation wird nicht vergeben … Morgen schon werden wir auf dem Weltenthron sitzen … entschuldigt Euch heute, bevor es zu spät ist … Bevor Israel stirbt, wird es erniedrigt werden …“ Die Besucher der Moschee antworteten. „Tod Israel, Tod Amerika“.

Im Irak veröffentlichten Muslime einen Aufruf, dänische Soldaten überall anzugreifen und zu töten. Schiitische Demonstranten forderten gar eine „Todes-Fatwa“ gegen die dänischen Karikaturisten.

Einschub: Auch in Europa identifizieren sich Muslime zuallerst mit dem Islam

Die in Dänemark lebende Muslima Asmaa Abdol-Hamid (Foto l.), Vorzeige-Muslima und Parlamentskandidatin der „Grünen“ Dänemarks, rief ein Jahr nach dem Karikaturenstreit öffentlich zu Terroranschlägen gegen dänische Soldaten im Irak auf. Dies meldete die dänische Zeitung Berlingske Tidende am 23. Juli 2007. Die politische Aktivität von Frau Asmaa Abdol-Hamid galt in Dänemark bislang als

„gelungenes Beispiel für erfolgreiche Integration“ und als „kulturelle Bereicherung“. (Quelle: Berlingske Tidende 23. Juli 2007)

Die 1981 geborene und 1986 aus Palästina als politisches Flüchtlingskind nach Dänemark gekommene Asmaa Abdol-Hamid wurde Dänemarks erste muslimische Fernsehmoderatorin in einem öffentlich-rechtlichen Kanal. Islamisch korrekt weigert sie sich, Männern die Hand zu geben und trägt stets ein Kopftuch. Mittlerweile steht sie auf Platz 7 der „Enhedslisten“ ihrer multikulturellen Partei für die nächsten Wahlen in Dänemark. Ihr Aufruf wurde in den deutschen Medium nicht erwähnt. Noch vor einem halben Jahrhundert wäre ein solcher Aufruf seitens eines Politikers in fast allen Ländern Europas als Hochverrat eingestuft und entsprechend geahndet worden.

Der westliche Nationenbegriff ist den meisten Muslimen fremd. Umfragen zufolge fühlen sich die meisten in nicht-islamische Länder eingebürgerte Muslime weniger als etwa Briten, Franzosen oder Spanier, sondern zuallererst als Muslime – und daher ihrer Religion mehr verpflichtet als ihrem Land. Muslime kennen keinen traditionellen Nationenbegriff: die Nation von Muslimen ist der Islam.

Doch kommen wir zurück zu den Ereignissen während des Karikaturenstreits:

In der türkischen Stadt Trabzon erschoss der 16-jährige Ouzhan Akdin den katholischen Priester Andrea Santoro. Als Motiv nannte der Täter die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in verschiedenen europäischen Ländern. Aufgebrachte türkische Demonstranten traten die EU-Flagge mit Füßen. In Nairobi wurde ein Korrespondent der ARD von wütenden Demonstranten angegriffen. Er hatte über Unruhen in Kenia infolge der Karikaturen-Veröffentlichung berichten wollen.

Wegen der Mohammed-Karikaturen boykottierten muslimische Ärzte in Pakistan Medikamente aus europäischen Staaten. Der Boykott richtete sich insbesondere gegen Dänemark, Norwegen, Frankreich, Deutschland und die Schweiz. In zahlreichen islamischen Ländern wurden Flaggen europäischer Länder verbrannt, u.a. die Flaggen Dänemarks, Norwegens und Deutschlands. Eine in Verbindung zu Al-Quaida stehende irakische Terrorgruppe drohte, alle Dänen zu töten.

Wie nach dem 11. September tauchten auch diesmal in den arabischen Staaten sofort antijüdische und antiamerikanische Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit den Karikaturen auf. Islamische Geistlichen riefen überall zum Widerstand gegen diese angeblich von amerikanischen und jüdischen Organisationen geplante und ausgeführte Karikaturen-Kampagne auf. Ali Muhi Al-Din Al-Qardaghi, ein Dozent der Universität Kuaatar, verbreitete etwa im Sender al-Dschasira, dass es sich bei den Mohammed-Karikaturen um eine „kreuzzüglerische Zionistenkampagne“ handeln würde. Und – wen wundert`s – jener Autor des Kinderbuches über Mohammed selbst Jude sei! In seinem Buch würde der Autor den Propheten als Nazi darstellen, der den ersten Holocaust durchgeführt habe. Was der Dozent jedoch verschwieg: alle seine Behauptungen waren vollkommen unbewiesene Behauptungen oder dreiste Lügen (etwa Mohammed als Nazi) und dienten allein dem Zweck, den Konflikt weiter aufzuheizen.

Auch der iranische Ajatollah Seyyed Ali Chämenei behauptete im iranischen Fernsehen, dass die Zeichner der Karikaturen von Juden bezahlt worden seien. Die ganze Kampagne sei gesteuert von „schmutzigen Zionisten“, die nicht nur die Zeitungen und Medien, sondern auch die US-amerikanische Regierung „voll unter ihrer Kontrolle“ hätten. Derlei Meinungen fallen innerhalb der islamischen Welt stets auf äußerst fruchtbaren Boden. Kaum ein Muslim macht sich die Mühe, den Wahrheitsgehalt solcher Verschwörungstheorien ernsthaft zu überprüfen.

Auch in Afghanistan kamen bei Auseinandersetzung mit Sicherheitskräften im Zusammenhang mit gewalttätigen Protesten gegen die Mohammed—Karikaturen Menschen ums Leben. Trotz der zahlreichen Toten, die die internationalen Aufstände gegen die Mohammedkarikaturen gekostet haben, setzen die Führer der „Friedensreligion“ angesichts der unerwartet großen Außenwirkung der weltweiten Proteste ihrer Gläubigen weiterhin auf Eskalation.

An vorderster Front betätigen sich die staatlich kontrollierten Imame in Saudi-Arabien. Die Zeit zu Beginn des Jahres 2006 könnte auch besser nicht sein: denn am 10. Januar 2006 feiert man in der heiligen Stadt Mekka das Opferfest Eid al-Adha, welches den Abschluss der jährlichen Pilgerströme markiert. Imam Abdul Rahman hat für seine Predigten nun das denkbar größte Publikum innerhalb der islamischen Welt: 2 Millionen Muslime, die ihn live in Mekka hören werden, und darüber hinaus weitere 100 Millionen Muslime, die seine Predigt weltweit in Live-Übertragungen auf den diversen arabischen Satellitenprogrammen verfolgen können. So vernimmt die weltweite Islamgemeinde aus dem Munde eines mekkanischen Imams die Ungeheuerlichkeit von einer „zielgerichteten Kampagne gegen den Propheten Mohammed“ in den westlichen Ländern. Verschwiegen wurde hingegen die Tatsache, dass die Kampagne von ihresgleichen, von dänischen Imamen, bewusst und geplant initiiert worden ist.

In den nächsten Tagen lässt Saudi-Arabien den Protest weiter eskalieren: in den Medien des Landes, in den Moscheen, wo die Karikaturen zu einem festen Thema während der Freitagsgebete werden, und in den Supermärkten, wo landesweit für den Total-Boykott dänischer Waren geworben wird. Überall in der islamischen Welt wird in den Freitagsgebeten nun offen zur Gewalt aufgerufen. So zum Beispiel wendet sich Scheich Badr Bin Nader al-Mashari, Imam aus Riad, in einer über islamische Webseiten weltweit verbreiteten Rede an seine muslimischen Glaubensbrüder mit folgenden Worten:

«Brüder, dies ist ein Krieg gegen den Islam. Greift zu euren Schwertern…Wo sind eure Waffen? Eure Feinde haben auf dem Propheten herumgetrampelt. Erhebt euch!»

Im indischen Bundesstaat Utapradesh hat der islamische Minderheitenminister ein Kopfgeld von elf Millionen Dollar auf die Ermordung der Karikaturisten ausgesetzt. In der pakistanischen Nordwestgrenzprovinz versprach die “Vereinigung der Goldschmiede“ eine Million Dollar für die Tötung der dänischen Zeichner. Am 3. Februar 2006 stürmten 150 Demonstranten das Gelände der dänischen Botschaft in Jakarta. Auf den mitgeführten Plakaten zu lesen:

„Wir sind bereit für den Dschihad“ „Lasst uns den dänischen Botschafter abschlachten“.

[29]Eines der auf einer Protestaktion in Indonesiens Hauptstadt Jakarta mitgeführten überdimensionalen Protest-Plakate zeigt den dänischen Ministerpräsidenten Rasmussen in lebensgroßer und bluttriefender Zeichnung (Foto l.) und veranschaulicht, was mit ihm geschehen wird, sollte man seiner habhaft werden: seine beiden Hände an Holzstämmen angenagelt, wird ihm von einem hinter ihm stehenden Muslim ein Dolch in die Kehle gerammt, während ein zweiter Muslim seinen Kopf abtrennt. Von keiner einzigen islamischen Organisation weltweit wurden bislang diese oder andere ähnliche Mord- und Hassbekundungen kritisiert. Im Gegenteil: in westlichen Interviews behaupten Imame und islamische Gelehrte unentwegt und wahrheitswidrig, dass der Islam Frieden bedeute. Warum sollen sie auch etwas anderes sagen, solange nur genügend „Ungläubige“ ihnen glauben?

In Beirut trugen am 9. Februar mehrere hunderttausend Gläubige während des schiitischen Aschura-Festes Plakate mit sich, auf denen die Karikaturen als Angriff auf die Würde ihrer Gemeinschaft verurteilt wurden. Hizbullah-Chef Nasrallah sagte – an Amerika gerichtet:

„Wir werden den Gesandten Gottes nicht nur mit unserer Stimme, sondern auch mit unserem Blut verteidigen.“

Einschub: Im Islam genießen Terroristen einen Kultstatus

[30]Fünf Monate später, im Juli 2008, feierten dieselben Hisbollah-Anhänger geradezu frenetisch die Freilassung des libanesischen Drusen Samir Kuntar (Foto l. mit Hitlergruß) aus israelischer Gefangenschaft. Kuntar hatte 28 Jahre zuvor in einem PLF-Kommandounternehmen sechs israelische Zivilisten getötet, darunter zwei Mädchen. Er wurde daraufhin von einem israelischen Gericht wegen sechsfachen Mordes zu insgesamt 542 Jahren Haft verurteilt.

Hisbollah-Führer Scheich Nasrallah begrüßte diesen Mehrfachmörder persönlich und überschwänglich nach dessen Ankunft in Beirut in Anwesenheit Tausender Hisbollah-Anhänger und vor laufenden Kameras. Zu Ehren Kuntars und zur Freude aller Anwesenden wurde der Tag seiner Ankunft zum Feiertag erklärt und auf den Straßen Beiruts ein Feuerwerk veranstaltet.

In ihrem Bericht zu diesem Ereignis kam die islamophile Süddeutsche Zeitung zu einem auffallend milden Gesamturteil über den drusischen Terroristen, der während seiner heimtückischen Bluttat gegen israelische Zivilisten einem vierjährigen Mädchen mit dem Kolben seines Gewehrs den Schädel zertrümmert hatte. „Wie so häufig im Nahostkonflikt ist die Wahrnehmung in Kuntars Fall eine Frage der Perspektive“, beschreibt das Blatt diesen Fall. Wie viele andere europäischen (regionalen und überregionalen) Zeitungen hat sich auch die Süddeutsche längst von einem ehemals kritischen Presseorgan zu einem Medium gewandelt, das die wahrheitsgemäße Berichterstattung zugunsten der political correctness geopfert hat. Neben der „Tageszeitung“ (taz) darf sie sich am fragwürdigen Ruhm erfreuen, führendes deutsches Zentralorgan bei der Stigmatisierung deutscher Islamkritik im Stil der mittelalterlicher Inquisitionren geworden zu sein.

Doch kommen wir zurück zu den internationalen Reaktionen der islamischen Welt über den seitens der Ihren angezettelten Karikaturenstreits.

Auch in Indien nutzten schiitische Muslime Aschura-Prozessionen zu gewaltsamen Demonstrationen gegen die Karikaturen. In Kapstadt demonstrierten ebenfalls mehrere tausend Muslime gegen die Karikaturen: Die wenigsten von ihnen haben je einer der Karikaturen gesehen, noch wissen sie Bescheid über das wahre Gesicht desjenigen, den sie mit ihrem Blut glauben verteidigen zu müssen: ihren Propheten Mohammed, der es liebte, Sex mit Kindern zu haben, der seine Kritiker enthaupten ließ, der aber auch seinen Anhängern mit mit dem Tode drohte, sollten sie es wagen, ihre Religion zu verlassen.

In London zeigen die Protestveranstaltungen der Muslime besonders groteske Züge. Vermummte und aufgebrachte Muslime führen Plakate mit sich, die u.a. folgend zitierte Aufschriften zeigten:

„Ungläubige! Seid auf den wahren Holocaust vorbereitet!“ „Europa ist das Krebsgeschwür. Der Islam ist die Therapie!“ Schlachtet jene, die den Islam beleidigen!“ „Zur Hölle mit der Freiheit!“ „Löscht jene aus, die den Islam verleumden!“ „Gott segne Hitler!“

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Bei den antiwestlichen Hass- und dem Westen dessen völlige Vernichtung ankündigenden Demonstrationen wurden die muslimischen Demonstranten durch ratlos dreinblickende englische Polizisten geschützt. Doch wird der Islam – sollte er wie geplant die Macht im Land ergreifen – als erstes genau jene Rede- und Meinungsfreiheit abschaffen, auf die er sich zu diesem und anderen Anlässen stets berufen konnte. Denn Freiheit und Demokratie sind dem Islam so wesensfremd wie anderen totalitären Systemen auch. Und wer da glauben mag, dass demokratische Staatssysteme auf ewig Bestand hätten, dass sie sich nicht gegen ihre inneren und äußeren Feinde mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, auch militärischen, zur Wehr setzen müssen, hat von Geschichte wenig verstanden. Unter allen sonstigen Staatssystemen (Diktatur, Plutokratie, Monarchie u.a.) dürfte die Demokratie das wohl fragilste Gebilde darstellen und ist in seinem Bestand weitaus mehr gefährdet, als es den meisten Menschen bewusst sein mag. Die deutsch-ungarische Islamkritikerin Ilona Schliebs stellt diesen Fakt in ihrem lesens- und bemerkenswerten polit-philosophischen Essay „Das Ende der Demokratie“ auf eindrückliche Art dar.

Die Mohammedkarikaturen aus Dänemark war auch die Stunde von Yussef al-Qaradawi. Der 79-jährige Prediger aus Katar gilt als einer der einflussreichsten religiösen Prediger der islamischen Welt. Wegen seiner Aktivitäten in der ägyptischen Muslimbruderschaft (die u.a. auf die Auslöschung des damaligen Königtums abzielten) saß al-Qaradawi als junger Mann mehrfach im Gefängnis – was einem Ritterschlag für besondere Frömmigkeit gleichkommt. Denn dies zeichnet ihn aus islamischer Sicht als besonders gottesfürchtigen Gläubigen, als Gotteskrieger und gläubigen Märtyrer aus.

Yussef al-Qaradawi hat sein eigenes Fernsehprogramm auf Al-Dschasira, einen eigenen Nachrichtenkanal im Internet („Islamonline“) – und er führt zwei wichtige islamische Organisationen, die er selbst gegründet hat: den „Europäischen Rat für Fatwa und Forschung“ und die „Internationale Union muslimischer Gelehrter“. Mittels der letztgenannten Organisation schreitet al-Qaradawi zum Kampf gegen den verruchten Westen, der – so al-Qaradawi – die Veröffentlichung der Karikaturen ermöglicht und gewiss auch aktiv unterstützt hat. In einer am 21. Januar 2006 veröffentlichten Erklärung droht der „Gelehrte“ dem Westen mit der Entfachung eines weltweiten Sturms der Entrüstung, wenn der Westen den muslimischen Forderungen nach Eingriff und Kontrolle der westlichen Medien im Sinne des Islam nicht sofort nachkomme. Diese Drohung sei als letzte Warnung zu verstehen. In diesem Klima legt Yussef al-Qaradawi noch einmal nach und fordert die Muslime in aller Welt zum Kampf auf:

«Lasst uns Freitag, den 3. Februar, zu einem Tag mit weltumspannenden muslimischen Protesten gegen die anstößige Kampagne gegen Allah und seinen Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) machen.»

Al-Qaradawis Nachrichtendienst Islamonline nennt jenen 3. Februar schon im Voraus den «Tag des Zorns». Seine Aufforderung fruchten: in mindestens 13 Staaten folgen im Anschluss an die Freitagsgebete massive und teils gewalttätige Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen. In europäischen Großstädten wie London oder Lyon bis zu islamischen Ländern wie Sudan, Pakistan, Indien, Indonesien sind die Karikaturen das alles beherrschende Thema in den Freitagsgebeten.

Yusuf al-Quaradawi ist einer der weltweit bedeutendsten islamischen Geistlichen. Seine Fatwas und Rechtsauslegungen gleicht er sorgfältig mit den ehernen Aussagen von Koran und Sunna ab. Daher sind sie aus islamischer Sicht unangreifbar. So billigt er ausdrücklich Selbstmordattentate im Kampf der Muslime gegen die „Ungläubigen“ und erklärt auch Zivilisten, darunter explizit Frauen und Kinder ungläubigter Völker als nicht schützensswert. O-Ton al-Quaradawi:

„Es ist durch islamisches Recht festgelegt, dass Blut und Gut der Menschen des Dar al-Harb nicht geschützt sind!“

(Anm.: Dar al-Harb = Länder des Kriegs; islamischer Begriff für die Gebiete noch nicht islamisierter Völker. Diese müssen durch Waffengewalt besiegt und deren Menschen islamisiert werden. Diejenigen, die sich nicht islamisieren lassen wollen, dürfen getötet werden.)

Al-Quaradawi fordert für Homosexualität („geschlechtliche Abartigkeit“) sowie für Prostitution jeweils 100 Peitschenhiebe als Strafe, was in vielen Fällen der Todestrafe gleichkommt, da bereits nach wenigen Dutzend Hieben der Kreislauf vieler Gepeinigten versagt und diese noch während der Marter versterben. Ferner verlangt er – sich islamich korrekt auf deutliche Anweisungen hierzu des Propheten Mohammed, des „besten aller Menschen“ berufend – die Todesstrafe für Apostasie, also für die Abkehr vom Islam. Diese wurde zu allen Zeiten des 1400jährigen Totalitarismus im Gewand einer Religion bis in die Gegenwart hinein praktiziert und soll jenen westlichen Konvertiten und Konversionsbereiten zur Mahnung dienen: islamische Religionsfreiheit kennt nur einen Weg: die Freiheit, sich zum Islam zu bekennen. Jeder andere Weg ist tödlich. Selbstverständlich plädiert er für die Todesstrafe bei außerehelichem Geschlechtsverkehr, für das Recht der Männer, ihre Frauen zu schlagen (Sure 4:34) und für den Verschleierungszwang von Frauen. Diese seien jedoch, so al-Quaradawi islamisch korrekt, im Falle einer „Märtyreroperation“ aus verstädnlichen Gründen entbunden. Im Gegensatz zu christlichen Märtyrer, die sich für ihren Glauben töten lassen, sind islamische Märtyrer angehalten, für ihren Glauben zu töten…

Selbstverständlich seien Statuen – mit Ausnahme von Puppen- oder Schokoladenfiguren – unislamisch und daher verboten. Hitler sei eine „gerechte Strafe Allahs für die Juden“ gewesen (al-Quaradawi zählt nicht zu den Holocaust-Leugners dinnerhalb des Islam). Mit den Juden könne es überhaupt keinen Dialog geben, „mit Ausnahme von Schwert und Gewehr.“

Mit dieser unversöhnlichen Haltung gegenüber den Juden ist er nicht allein. Nur Menschen ohne Kenntise über den wahren Islam wie etwa westliche Gutmenschen, insbesondere aber die alten und neuen Antisemiten jeder politischen Coloeur, aber auch die naiven und meist gutmenschlichen Vertreter eines schwärmerischen „Palästinensianismus“, die in den Palästinensern Freiheitskämpfer und in den Israeli deren Unterdrücker sehen, verkennen die aussschlaggebende Rolle des Islam beim Nahostkonflikt. Es geht den meisten klerikalen Vetretern der Pälästiners und deren politisch-religiösen Unterstützern wie dem Iran, der Hisbollah und anderen islamischen Terror-Organisationen nämlich keinesfalls um eine politische Lösung des Konflikts, sondern um die Vernichtung des Judentums und der Anhänger der jüdischen Religion. Bezeichnend dafür ist die Charta der Hamas, die sich weniger an der Existenz Israels als einem jüdischen Staat an sich stört, sondern mit expliziten Hinweisen auf entsprechende Stellen des Koran und Aussagen Mohammeds die Vernichtung aller Juden nicht nur im Nahen Osten, sondern in der gesamten Welt zu ihrem vorrangigsten Ziel erklärt. So steht darin ausdrücklich:

Artikel 1: Die Islamische Widerstandsbewegung entnimmt ihre Richtlinien dem Islam: Auf ihn gründet sie ihr Denken, ihre Interpretationen und Vorstellungen über die Existenz, das Leben und die Menschheit. Aus ihm leitet sie ihr Verhalten ab, von ihm lässt sie sich bei allem was sie tut inspirieren.

Artikel 6: Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine eigenständige palästinensische Bewegung, (…), die dafür kämpft, dass das Banner Allahs über jeden Zentimeter von Palästina aufgepflanzt wird. (…)

Artikel 7: Weil Muslime, die die Sache der Hamas verfolgen und für ihren Sieg kämpfen (…), überall auf der Erde verbreitet sind, ist die Islamistische Widerstandsbewegung eine universelle Bewegung. (…) Hamas ist eines der Glieder in der Kette des Djihad, die sich der zionistischen Invasion entgegenstellt. (…) Der Prophet – Andacht und Frieden Allahs sei mit ihm, – erklärte: Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn! (…)

Artikel 13: Ansätze zum Frieden, die sogenannten friedlichen Lösungen und die internationalen Konferenzen zur Lösung der Palästinafrage stehen sämtlichst im Widerspruch zu den Auffassungen der Islamischen Widerstandsbewegung. Denn auf irgendeinen Teil Palästinas zu verzichten bedeutet, auf einen Teil der Religion zu verzichten; der Nationalismus der Islamischen Widerstandsbewegung ist Bestandteil ihres Glaubens. (…) Für die Palästina-Frage gibt es keine andere Lösung als den Djihad. Die Initiativen, Vorschläge und Internationalen Konferenzen sind reine Zeitverschwendung und eine Praxis der Sinnlosigkeit. Das palästinensische Volk aber ist zu edel, um seine Zukunft, seine Rechte und sein Schicksal einem sinnlosen Spiel zu unterwerfen.

Allein diesen vier Artikeln ist der unbedingte und religiös begründete Vernichtungswillen der Hamas gegenüber allen Juden, nicht nur denen Israels, klar zu entnehmen. Friedensgespräche und Friedensansätze werden kategorisch abgelehnt und als reine und „sinnlose Zeitverschwendung“ kritisiert. Die Charta der Hamas entspricht nicht nur palästinensischem Denken, sondern deckt sich mit den Aufforderungen des Koran und Mohammeds bezüglich der Bekämpfung und Vernichtung aller Ungläubigen und spiegelt damit in einer annähernden 1:1 -Kongruenz den islamischen Gedanken des ewigen Dschihads bis zum endgültigen Sieg des Islam über alle „Ungläubige“ wider.

Vor diesem Aspekt erklären sich denn auch schlagartig die lange Serie erfolgloser Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern, die bis weit vor die Vermittlungsversuche der diversen amerikanischen Regierungen und davor der 1945 gegründeten UN zurückreichen. Die Friedensgespräche scheitern weder an der israelischen Siedlungspolitik noch an unzureichendem Entgegenkommen Israels, wie westliche Medien und Gutmenschen meistens behaupten. Der ausschlaggebende Grund für die Hoffnungslosigkeit auch zukünftiger Friedensgespräche ist allein in den Texten von Koran und Sunna zu finden. Darin wird den Muslimen von allah höchstselbst befohlen, sich konkurrierender Religionen ein für alle Mal und auf Dauer zu entledigen und dieser religiöse Vernichtungsfeldzug als Dienst am Willen Allahs verklärt. Denn der Islam ist ein religiöser und genozidaler Totalitarismus mit klarem Weltherrschaftsanspruch. Dessen Aufteilung in einen friedlichen „Islam“ gegenüber einem terroristischen „Islamismus“ ist ein reines Hirngespinst islam-unkundiger und/oder gutmenschlicher Westler und wird von Muslimen in der Öffentlichkeit nur zu gerne beklatscht, im Stillen jedoch belächelt. Beide Aspekte des Islam – dessen zentrale Rolle beim Nahostkonflikt sowie sein genozidaler Weltherrschaftsanspruch – haben bislang offenbar weder die Strategen der USA – und noch viel weniger der EU – und schon gar nicht die westlichen Eliten begriffen, die in ihrer absoluten Mehrheit pro-palästinensich, anti-israelisch und immer häufiger antisemitisch eingestellt sind.

Kehren wir wiederum zurück zu den Ereignissen rund um die Karikaturen-veröffentlichungen in Dänemark:

Seitens ihrer Führer wurden die muslimischen Demonstranten in jenen Tagen jedenfalls gezielt und ganz bewusst desinformiert. Einfache Muslime wussten oft nicht einmal, ob sich hinter dem Begriff „Dänemark“ ein Land, eine Stadt, eine Käsefabrik, eine Automarke oder ähnliches verbarg. In vielen Fällen war nicht von 12, sondern von 100 Karikaturen die Rede. Gesehen hatten die Karikaturen sowieso die allerwenigsten der Demonstranten, da deren Abdruck in den meisten islamischen Zeitungen verboten war.

Die bis dahin größte Demonstration fand am 9. Februar im Libanon statt, wo bis zu 250.000 Muslime gegen die Mohammed-Karikaturen demonstrierten.

Am 12. Februar 2006 nahm die dänische Polizei drei Personen in Århus fest, die einen Mordanschlag auf Kurt Westergaard, einen der Karikaturen-Zeichner, geplant hatten. Laut Jyllands-Posten waren die Mordpläne bereits sehr konkret ausgearbeitet. Der Karikaturist sollte demnach in seinem Haus getötet werden. Bei den Festgenommenen handelt es sich offiziellen Angaben zufolge um drei Männer: einen „Dänen“ marokkanischer Herkunft sowie zwei Tunesier.

Am 16. Februar 2006 bot ein ranghoher Befehlshaber der radikal-islamischen Taliban eine Belohnung von 100 Kilogramm pures Gold für denjenigen, der den oder die Karikaturenzeichner tötet. Am 17. Februar kommen bei Protesten gegen die Karikaturen vor der italienischen Botschaft in Libyen 11 Menschen ums Leben. Anlass für die Proteste war, dass sich der italienische Reformminister Roberto Calderoli in einem T-Shirt mit Mohammed-Karikaturen gezeigt hat. Calderoli wollte mit dieser Aktion auf das allgemeine Recht für Meinungsfreiheit hinweisen. Der Ministerpräsident von Italien, Berlusconi, forderte den Minister zum Rücktritt auf, den dieser am Folgetag einreichte.

Am 18. Februar 2006 wurden bei gewalttätigen Übergriffen auf Kirchen und christliche Geschäfte im Norden Nigerias insgesamt 16 Menschen getötet – hauptsächlich Angehörige der christlichen Minderheit des mittlerweile mehrheitlich islamischen Landes. Ingesamt wurden in Nigeria 18 christliche Kirchen zerstört und verbrannt. Auch das Haus des katholischen Bischofs Maiduguri wurde niedergebrannt. Binnen vier Tagen verloren mindestens 123 Menschen in Nigeria ihr Leben. Auslöser waren die im fernen Dänemark veröffentlichten Mohammed-Karikaturen, die kaum ein Nigerianer je gesehen hat. Die Verantwortung für diese sinnlosen Morde lag zum Großteil bei den Imamen dieses islamischen Gottes-Staates, die ihre Freitagsgebete – islamisch korrekt – zu Hass- und Gewaltpredigten gegenüber allen „Ungläubigen“ umfunktionierten, in inhaltlicher Übereinstimmung mit Mohammed und dem Koran: „Tötet, wer den Islam kritisiert!“

Am 3. Mai 2006 bewaffnete sich der in Deutschland lebende 28-jährige Pakistaner Aamir C. mit einem Messer und versuchte, in das Verlagsgebäude der Zeitung Die Welt einzudringen. Sein Ziel war, den Chefredakteur wegen der Karikaturenveröffentlichung in dessen Blatt zu töten und damit selbst zum Märtyrer des Islam zu werden, was einer Freifahrkarte ins Paradies gleichkam. Aamir C. konnte jedoch unmittelbar vor seiner Tat überwältigt werden und kam ins Untersuchungsgefängnis Moabit, wo er sich in seiner Zelle erhängte. Sein Leichnam wurde nach Pakistan überführt, wo er von tausenden Muslimen gleichwohl wie ein Märtyrer empfangen wurde. Bei der Überführung seines Sargs zum Friedhof kam es zu teilweise hysterischen Massenkundgebungen, anlässlich derer auch die deutsche Flagge verbrannt wurde. Obwohl bei der Autopsie des Leichnams hochrangige pakistanische Polizeibeamte zugegen waren und das Autopsieergebnis eindeutig auf Selbstmord lautete, unterstellte das pakistanische Parlament den deutschen Behörden indirekt die Tötung von Aamir C.

Am 14. April 2006 wurde im ägyptischen Alexandria ein 67-jähriger koptischer Christ von einem 25-jährigen Muslim bei einem Angriff auf Gläubige in einer christlich-koptischen Kirche erstochen. Zur gleichen Zeit wurden von anderen Fanatikern zwei weitere Kirchen angegriffen, wobei mehr als 10 Christen zum Teil schwer verletzt wurden. Wie das ägyptische Innenministerium verlauten ließ, wollten auch diese Täter Rache für die dänischen Karikaturen nehmen.

Am 2. Juni 2008 wurde ein Anschlag auf die dänische Botschaft in Islamabad, Pakistan, verübt, bei dem mindestens 6 Menschen ums Leben kamen. Zum Anschlag bekannte sich die islamische Terrororganisation al-Qaida und gab als Motiv die dänischen Karikaturen an. Pakistan gilt als das Rückzugsgebiet der Talibans. In den unwegsamen Gebieten Nordwestpakistans werden die beiden Massenmörder Osama Bin Laden und sein Glaubensbruder, der ägyptische Arzt Aiman az-Zawahiri, die Nummer 2 der Al Kaida, vermutet. Beide sind Mitglieder der ägyptischen Muslimbrüder, der ebenfalls die Hamas im Gazastreifen angehört.

Im Mai 2006 ebbten die Demonstrationen allmählich ab, und es kehrte wieder relative Normalität in den internationalen Beziehungen ein, die insbesondere zwischen der islamischen und westlichen Welt zum Teil schweren Erschütterungen ausgesetzt gewesen war. Doch für die 12 Karikaturen-Zeichner hat sich bis zum heutigen Tag wenig geändert. Nach Eingang von mehr als 150 Morddrohungen seitens Anhänger der „Friedensreligion“ stehen sie unter ständigem Polizeischutz. Selbst Al-Qaida-Führer Osama Bin Laden hat sich persönlich eingeschaltet und verlangte Ende April 2006 eine Auslieferung der Zeichner in ein islamisches Land, damit er sie vor ein islamisches Gericht stellen könne. Diverse Mordkommandos seien aus Afghanistan und Pakistan auf dem Weg, um dem Leben der Karikaturisten ein Ende zu setzen.

3. Schlussfolgerungen

Der Karikaturenstreit war in der Tat eine machtvolle Bestätigung der These Huntingtons, derzufolge die Welt auf einen entscheidenden Konflikt zwischen einem abgeschlossenen archaischen Despotismus und einem offenen westlichen Gedankenaustausch zusteuert. Dieser Konflikt, so Huntington, spiegelt sich insbesondere in einem dramatischen Zusammenprall zweier Weltkuturen, deren Unterschiede nicht größer sein könnten. Der amerikanische Publizist und Islamkritiker Daniel Pipes bringt es folgendermaßen auf den Punkt:

„Die in der Schlacht um die zwölf dänischen Karikaturen zum muslimischen Propheten Mohammed zur Debatte stehende Schlüsselfrage ist diese: Wird der Westen für seine Sitten und Gebräuche, einschließlich der Meinungs- und Redefreiheit, einstehen oder werden die Muslime dem Westen ihren Lebensstil aufzwingen? Letzten Endes gibt es keinen Kompromiss; die Westler werden entweder ihre Zivilisation, einschließlich des Rechts auf Beleidigung und Blasphemie, behalten oder nicht.
Genauer gefragt: Werden die Westler zweierlei Maß zustimmen, bei dem die Muslime frei sind, das Judentum, das Christentum, den Hinduismus und den Buddhismus zu beleidigen, während Mohammed, der Islam und die Muslime vor Beleidigungen immun sein dürfen? Muslime veröffentlichen routinemäßig Karikaturen, die weit beleidigender sind als die dänischen; haben sie das Recht auszuteilen, während sie vor ähnlichen Demütigungen beschützt werden?“

Pipes führt weiter aus:

„Die tiefer gehende Frage ist hier jedoch nicht die nach muslimischer Heuchelei, sondern nach islamischer Vormachtstellung. Flemming Rose, der dänische Redakteur, der die Karikaturen veröffentlichte, erklärte, wenn die Muslime darauf bestehen, „dass ich, als Nichtmuslim, mich ihren Tabus unterordne,… dann fordern sie meine Unterwerfung.“

An kaum einem anderen Beispiel der Neuzeit lässt sich der Griff des Islam nach weltweiter Vormachtstellung besser veranschaulichen als am dänischen Karikaturenstreit. Der Islam will die Weltherrschaft. Dies ist die zentrale Botschaft jenes sich als Religion tarnenden Despotismus. Islam bedeutet denn ethymologisch auch nichts anderes als „Unterwerfung“ unter die Gebote des Koran und Mohammeds, und ein Blick in die Moscheen und die Gebetspraktiken dieser Welt zeigt dies geradezu plastisch anhand des fünfmal täglichen Gebetsrituals mit dem geboteten Kniefall vor Allah.

Und wie von den Seinen fordert dieser archaische und männerdominierte Todeskult (Standardaussage zahlreicher islamischer Würdenträger: „Ihr im Westen liebt es zu leben. Wir Muslime aber lieben es, zu sterben“) vom Rest der Welt (als „Ungläubige“ diskriminiert und zum Töten freigegeben) die völlige Unterwerfung unter die Gebote des Islam. Damit ist der Islam in westliche Gesellschaften nicht integrierbar und wird innerhalb der freien Welt ein ständiges Bedrohungspotential darstellen, das mit der numerischen Zahl von im Westen lebenden Muslimen exponentiell anwächst. Daran ändern auch die „moderaten“ Muslime nichts. Mögen auch eine Vielzahl von Muslimen wenig oder nichts mit ihrer Religion zu tun haben, so erweisen sie sich zumeist doch als stille Mitläufer des Islam: nicht anders können deren fehlende Proteste und deren fehlende Großdemonstrationen angesichts des weltweiten Terrors ihrer Religion interpretiert werden. Moderate Muslime sind und waren schon immer in der absoluten Überzahl. Doch wären sie je eine Lösung für ihre gewalttätige Religion gewesen, hätten wir heute kein Problem mit dem Islam. Daher bauen diejenigen, die stets auf die moderaten Muslime als scheinbare Lösung des Terrorproblems verweisen, auf Sand.

Der Westen muss dem Islam mit aller gebotenen Härte die Stirn bieten. Der Islam weiß nur zu gut, dass mit der Rede- und Meinungsfreiheit, auf welche der Karikaturenstreit eigentlich abzielte, die demokratischen Prinzipien des Westens stehen oder fallen. Fällt die Meinungsfreiheit, fällt auch der Westen.

Daher ist jede Form von Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Islam kontraproduktiv und führt nur – wie bislang an der Islamisierung des Westens zu beoabchten ist – zu einem weiteren scheicheden Zerfall westlicher Grundwerte. Appeasement gegenüber seinem derzeit und wohl auch historisch schlimmsten Feind wird im Gegenteil die islamischen Kräfte vervielfachen und über kurz oder lang zum Ende der westlichen Zivilisation führen.

Nicht nur der Libanon, nicht nur das Schicksal Nigerias sollten uns eine Lehre sein.

» m.mannheimer@gmx.net [32]
» Blog von Michael Mannheimer [33]

(Aufmacherfoto oben: Brennende dänische Botschaft in Beirut)

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Deutschland. Ein Trauermärchen – Caput 6

geschrieben von PI am in Cartoons,Deutschland | 42 Kommentare

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© 2010 by Daniel Haw [38]

Daniel Haw - Vater der jüdischen Comicfigur Moishe Hundesohn [38]Daniel Haw ist Dramatiker, Maler, Komponist, Regisseur und Leiter des jüdischen Theaters Schachars in Hamburg. Nach einer graphischen und künstlerischen Ausbildung studierte der 51-Jährige in Kalifornien Schauspiel und Regie. Haw, Vater der jüdischen Comicfigur Moishe Hundesohn [39], veröffentlicht seine Cartoons jeden Freitag exklusiv auf PI.

» Alle Moishe-Cartoons auf PI [40]


Wie schon vor zwei Wochen angekündigt [41], war dies der vorerst letzte Moishe-Cartoon auf PI. Daniel Haw benötigt in den nächsten Monaten alle schöpferische Kraft und Zeit, um seinen Narren-Roman „Saphir“ [42] in Ruhe fertig zu schreiben. Wir, die Redaktion von PI, bedanken uns ganz herzlich bei Daniel für sein Engagement im Jahr 2010 und freuen uns schon jetzt auf eine baldige Rückkehr von Moishe & Ruti!

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