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Video: Interview mit Marc Doll in Jerusalem

[1]Marc Doll begleitete als stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei DIE FREIHEIT [2] René Stadtkewitz auf der Reise der „European Freedom Alliance“ durch Israel. Der frühere Sicherheitsexperte der Berliner CDU analysierte die Situation vor Ort und prognostiziert ähnliche Territorialforderungen, wie sie die sogenannten „Palästinenser“ an Israel stellen, in Zukunft für europäische Großstädte wie beispielsweise Berlin. Denn dort hat die Landnahme des Islam ebenfalls schon begonnen, allerdings in schleichender Form.

Der permanente Kampf und der Terror, mit dem sich Israel seit über 60 Jahren konfrontiert sieht, hat System. Es ist ein Teil des internationalen Djhad der islamischen gegen die westliche Welt.

[3]

Nachdem der politische Islam die Welt in das „Haus des Islam“ (Dar al-Islam) und die „Welt des Krieges“ (Dar al-Harb) einteilt, bekommt jede territoriale Auseinandersetzung einen fundamentalen Charakter. Es geht überall um die Forderung des Islam nach mehr Land und Macht. Sein Endziel ist die Weltherrschaft, wie sie der Prophet Mohammed im Koran in Sure 9 Vers 33 proklamiert hat:

“Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf daß Er sie über alle anderen Religionen siegen lasse; mag es den Götzendienern auch zuwider sein”.

[4]

Diese ernüchternde Tatsache wird aber in linksgrüngestrickte Weltverbesserungsgehirne schwer zu transportieren sein. Solange diese Gutmenschen im Djihad der Palästinenser den „Freiheitskampf“ eines „unterdrückten Volkes“ sehen, bleibt ihnen der Blick auf die wahren Vorgänge verborgen.

[5]

Marc Doll ist ein zutiefst überzeugter Anti-Sozialist und ein Gegner des festgefahrenen Parteienspektrums . Er hat dies auch auf seiner Homepage bei der FREIHEIT in seinen Zielsetzungen formuliert [6]:

„Die etablierten Parteien vertreten das Volk nicht mehr. Sie machen Politik für sich selbst, für Ihre Lobby und die Partei. Opportunismus regiert das Land. Dies zu ändern ist mein Ziel. Ich kämpfe für mehr Demokratie und bürgernahe Politik. Der Sozialismus muss zurückgedrängt werden.“

[7]

Der studierte Pädagoge und frühere Leiter des Gesprächskreises „Innere Sicherheit“ der Berliner CDU ist ein Politiker mit gesundem Menschenverstand. Und so ist seine Analyse der Problematik rund um Israel in diesem Interview vom 8. Dezember 2010 in Jerusalem erfrischend klar:

Der Terror gegen Israel hat mehr mit den Entwicklungen in Europa zu tun, als es die meisten Politiker bisher ahnen. Je früher sie es erkennen, desto besser für die Zukunft der Völker des alten Kontinents.

[8]

(Text & Interview: Michael Stürzenberger / Fotos & Kamera: nockerl / Videoschnitt: Manfred Schwaller / Titelfoto oben: Marc Doll (l.) mit René Stadtkewitz und Benny Vaknin, Bürgermeister von Ashkelon)

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Imam Al-Sadr plant „Befreiung“ des Irak

geschrieben von PI am in Irak,Islam ist Frieden™,USA | 63 Kommentare

Moktada al-Sadr [9]Der radikale irakische Prediger Moktada al-Sadr (Foto) ist aus dem iranischen Exil in die Heimat zurückgekehrt und hat dort vor Tausenden Anhängern bereits in der ersten öffentlichen Rede gestern zum Widerstand gegen die US-Truppen aufgerufen. Er rief zu Einheit des irakischen Volkes auf und sagte dem Westen den Kampf an: „Wir werden uns immer dem Besatzer widersetzen, mit militärischem Widerstand und allen Mitteln“.

Die Welt berichtet [10]:

„Der Irak hat schwere Zeiten durchlebt, die alle außer unsere Feinde – die USA, Israel und Großbritannien – zum Weinen gebracht haben“, sagte al-Sadr vor rund 20.000 Menschen, die irakische Fahnen schwenkten und Bilder von ihm in den Händen hielten.

„Wir sind ein Volk“

Zugleich erteilte er der Gewalt gegen Iraker eine Absage. „Unsere Hand wird keinen einzigen Iraker berühren. Uns geht es nur um die Besetzung“, sagte er. …

In Sprechchören riefen die Menschen al-Sadr in der den Schiiten heiligen Stadt Parolen wie „Nein zu Amerika! Nein zu Israel!“ sowie „Ja zum Irak! Ja zum Frieden!“ nach.

Das Ende der USA und Israels wäre dann wohl seine Vorstellung von „Frieden“.

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Kopten-Gedenkfeier: Trauer und falsche Töne

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 112 Kommentare

Der koptische Bischof Anba Damian. [11]Seit den ersten Minuten des neuen Jahres 2011 ist nicht nur großes Leid über viele christlich-koptische Familien in Ägypten gekommen, die ihre Liebsten bei dem mörderischen islamistischen Terroranschlag in Alexandria verloren haben. Seit diesen ersten Minuten des Jahres 2011 hat der Islam in Deutschland, der laut Bundespräsident Wulff „zu Deutschland gehört“, ein Problem, das insbesondere den Funktionären und Lobbyisten dieser Politreligion arg zu schaffen macht. Deshalb herrschte vor der Gedenkfeier [12] für die Opfer in der koptisch-orthodoxen Kirche St. Markus in Frankfurt am Main große Spannung, ob Islam-Vertreter daran teilnehmen dürften und wenn ja, wie sie sich dabei darstellen würden.

(Bericht von der PI-Gruppe Frankfurt)

Eingeladen zu der Gedenkfeier hatten sich diese Islam-Vertreter schon selbst, und zwar geradezu aufdringlich. An wortreichen Distanzierungen hatte es von ihrer Seite auch nicht gefehlt. Allerdings lohnt es sich, die Formulierungen dieser Distanzierungen näher unter die Lupe zu nehmen, um festzustellen, was in diesen wohlfeilen Distanzierungen alles nicht gesagt und erst recht nicht problematisiert wird. Die Verantwortlichen der koptisch-orthodoxen Gemeinde in Frankfurt standen auch von nichtislamischer deutscher Seite unter erheblichem Druck, Islam-Vertreter an der Veranstaltung teilnehmen und zu Wort kommen zu lassen. Denn in der „multikulturellen“ Modellstadt Frankfurt musste um fast jeden Preis das illusionäre Bild allumfassender Toleranz und endloser Dialogbereitschaft aufrecht erhalten werden.

Auch das allerdings motivierte Frankfurts CDU-Oberbürgermeisterin Petra Roth nicht, selbst an der Veranstaltung teilzunehmen. Bei einer Demonstration für den Bau einer Moschee ganz nahe der koptischen Gemeinde im Oktober 2007 war Roth hingegen noch in der ersten Reihe marschiert (PI berichtete) [13]. Aiman Mayzek, der Vorsitzende des „Zentralrats der Muslime“, war im Gegensatz zur Frankfurter Oberbürgermeisterin erschienen und kam im langen Reigen der Redner verschiedener christlicher Glaubensgemeinschaften und politischer Vertreter auch zu Wort.

Der koptische Bischof Anba Damian (Foto oben), dessen ungekünstelte Mitmenschlichkeit und Versöhnlichkeit die Besucher der Gedenkfeier anrührte, hatte die Probleme und Gefahren der Christen in Ägypten nicht verschwiegen, doch in leidvoller Kenntnis der Lage seiner Gemeinde dort den Moslems auch die Hände gereicht. Nun warteten alle in dem überfüllten Gemeindesaal gespannt, was Mayzek sagen würde. Zum Mikrofon trat ein sichtlich etwas nervöser, schwitzender Mann, der von etlichen TV-Auftritten nicht unbekannt ist. Mayzek, der vor der Gedenkfeier ein persönliches Gespräch mit Bischof Damian hatte, distanzierte sich natürlich von der „feigen“ Mordtat, drückte sein „tiefempfundenes Beileid“ aus und sagte: „Ein Angriff auf Euer Gotteshaus ist für die Muslime wie ein Angriff auf das eigene Gotteshaus“. Kein eindeutiges Wort allerdings zu den anonymen Drohungen gegen die koptische Gemeinde in Frankfurt und anderswo.

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Doch ist es nicht das, was Mayzeks Rede so fragwürdig erscheinen lässt wie alle die bekannten Stellungnahmen seitens der deutschen Islam-Funktionäre zu dem Mordanschlag von Alexandria. Denn auch Mayzek ging in keiner Weise auf die Ursachen der Diskriminierung, Verfolgung, Vertreibung und auch Ermordung von Christen in Ägypten und anderen islamisch dominierten Ländern ein. Wie all die anderen Islam-Vertreter fühlt sich Mayzek von der Bluttat eher unangenehm gestört und (so ein führender Frankfurter Moslem) gar „beleidigt“ von dem Ereignis, als wirklich betroffen und getroffen. In das langfristige Kalkül der Mayzeks und Co. passt dieser opferreiche Mordanschlag gewiss überhaupt nicht. Denn er hat unerbittlich daran erinnert, wie „tolerant“ Muslime in Ägypten und anderswo mit Andersgläubigen umzugehen pflegen und wie unerbittlich gewalttätig im Namen und zum Nutzen der Religion des Friedens™ weltweit immer wieder gemordet und verstümmelt wird.

Dass sich Mayzek von dem Massaker in Alexandria distanzieren und seine Anteilnahme und „Solidarität“ mit den Kopten zum Ausdruck bringen würde, dafür können nur die dankbar sein, die vor der Islam-Lobby schon länger auf den Knien würdelos herumrutschen. Was von Mayzek hingegen in dieser besonderen Stunde zu erwarten gewesen wäre, nämlich endlich ein selbstkritischer Blick auf den eigenen Glauben, seine Grundlagen und seinen totalitären Anspruch – all das blieb eine totale Leerstelle.

Mayzek machte den Kopten auch nicht das Angebot, demnächst in Moscheen ebenso zu Wort zu kommen wie ihm das in der Kirche dieser vertriebenen Christen ermöglicht wurde. Und Mayzek rief auch seine Glaubensbrüder in Ägypten und dem Irak keineswegs dazu auf, sofort jegliche Diskriminierung und Verfolgung von Christen und Andersgläubigen zu unterlassen. Nur das aber hätte seinen Auftritt bei der Gedenkfeier auch bemerkenswert werden lassen.

[15]

Vielmehr besaß der Vorsitzende des Zentralrats die geradezu ungeheuerliche Instinktlosigkeit, sich „dankbar“ der Tatsache zu entsinnen, dass es vor 1.400 Jahren Kopten waren, die der verfolgten Gemeinde des Propheten Mohammed Asyl gewährten. Was aus dieser großzügigen Geste christlicher Liebe geworden ist, weiß niemand leidvoller zu berichten als die Kopten selbst. Aber auch etliche christliche und nichtchristliche Besucher der Gedenkfeier dürften sich auf dem Heimweg Gedanken darüber gemacht haben, welche Folgen es haben könnte, wenn es Leuten wie Mayzek in Deutschland weiterhin erlaubt wird, sich mit blumenreichen Papierformulierungen um die Frage und die Antwort zu drücken, wie der Islam zu Deutschland gehören soll, wenn er hierzulande immer nur eine Toleranz einklagt, die er dort brutal verweigert, wo er die Dominanz gewonnen hat.

Der Verlauf der Gedenkfeier hat abermals gezeigt: Mit billigen Distanzierungen und selbstverständlichem Beileid können und dürfen die Islam-Funktionäre in Deutschland nach der Bluttat von Alexandria nicht mehr davonkommen. Wenn Parteien und offizielle Kirchenvertreter dazu trotzdem völlig anspruchslos, ja gar noch „dankbar“ bereit sind, müssen sie wissen: Immer mehr Menschen in Deutschland sind das nicht.

Das Schicksal der ägyptischen Christen, die einst die überwältigende Mehrheit in ihrem Land waren, ist das Zeichen an der Wand. Man muss schon religiöser, politischer und historischer Analphabet sein, um dieses Zeichen nicht lesen und deuten zu können. Die paar Stimmen, die nach Mayzeks Vortrag laut „Heuchler“ in den Raum riefen, gehörten sicherlich nicht zu diesen Analphabeten.

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Zypernfrage: Erdogan hofft auf Lösung Merkels

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 153 Kommentare

Straßenschild in Larnaca (Südzypern) [16]Am kommenden Dienstag besucht Angela Merkel die Republik Zypern. Der Nordteil der Insel ist seit 1974 unter türkischer Besatzung. Anfang November 2010 hatte die Kanzlerin mit Ministerpäsident Erdogan in Ankara an einem Abendmahl zum muslimischen Fastenbrechen teilgenommen. Tayyip Erdogan machte dabei deutlich, dass er sich von Merkel klare Unterstützung für einen EU-Beitritt der Türkei erhofft. Zu den Problemen, die einer türkischen EU-Mitgliedschaft noch im Wege stehen, gehört die Zypernfrage.

(Von Erol Klinger)

Die sogenannte „Türkische Republik Nordzypern“ wird von der EU bisher boykottiert. Erdogan verlangte von Merkel und der EU die Beendigung dieser Isolation, sprich: er will seinen Vasallenstaat im Norden Zyperns aufwerten und international handlungsfähig machen. Die Kanzlerin wollte in Bezug auf EU-Mitgliedschaft nichts versprechen, aber: „Wir sind dabei, die Brücken zueinander, die fest verankert sind, noch breiter zu machen“. Als enger Partner der Türkei habe Deutschland ein besonderes Interesse an der Annäherung des Landes an die EU.

Auf was für eine Problematik stößt Merkel bei ihrem Besuch? Zypern war einstmals von einer überwältigenden griechischen Bevölkerungsmehrheit besiedelt, wenn es auch zeitweise durch Franzosen und Venezianer (Lateiner) beherrscht war. 1571 eroberten und kolonisierten die Osmanen die Insel; bei der Festigung ihrer Herrschaft konnten sie Widersprüche zwischen griechisch-orthodoxen Christen und katholischen Lateinern ausnützen. (Was lernen wir daraus?) Zeugen dieser Zeit sind bis heute ein türkischer Bevölkerungsanteil von ca. 25% und etliche in Moscheen umgewandelte Kirchen der Lateiner. 1878 ging Zypern von den Osmanen auf die Engländer über; ab 1931 setzten die neuen Kolonialherren bevorzugt Menschen aus der türkischen Minderheit als Ordnungkräfte ein. 1960 entließ Großbritannien Zypern in die Unabhängigkeit, zwang dabei der Insel aber eine Verfassung auf, in der die Türken durch Quotenregelungen begünstigt wurden – am deutlichsten in der Armee, da standen ihnen 40% der Stellen zu. Der Unfriede war vorprogrammiert, es gab ständig Konflikte.

Gefangennahmen seitens der türkischen Invasoren 1974

Im Juli 1974 gab es einen griechischen Putsch und den Versuch, die Insel an Griechenland anzuschließen. Das war für die Türkei (unter der Regierung des Sozialdemokraten Ecevit) der Startschuss zur Eroberung von ca. 40% der Insel und zum „Schutz“ der Zyperntürken. In den folgenden Wochen machten die Türken ganze Arbeit: aus dem Norden wurden die meisten Griechen in den Süden deportiert, wenn sie nicht schon geflohen waren – 200.000 Menschen. Die meisten der im Süden wohnenden Zyperntürken siedelten in den Norden um.

Die Türken riefen 1983 die „Türkische Republik Nordzypern“ aus und schafften Verhältnisse, wie wir sie aus türkisch Kurdistan kennen. Die Zyperntürken sind als Moslems wenig fundamentalistisch und westlicher Lebensart zugeneigt. Sie haben ein gesteigertes Interesse an einer Einigung mit den Zyperngriechen. Durch die systematische Ansiedlung von Zehntausenden von Festlandstürken wurden sie jedoch majorisiert; die anatolischen Bauern wurden in die Häuser der griechischen Deportierten gesetzt. (Die Besatzungstruppen umfassen 40.000 Mann.) Die Festlandstürken geben nun bei jeder Wahl den Ausschlag und bestimmen jede politische Entscheidung. Es gibt nun in Nordzypern keine größere Straßenkreuzung ohne Atatürkdenkmal oder ähnlichen türkischen Herrschaftszeichen; durch die Türkifizierung der Orts- und Straßennamen wird die Erinnerung an den früheren griechischen Bevölkerungsteil ausgelöscht. Zahlreiche christliche Kirchen wurden durch Kunstraub und Vandalismus entweiht oder gar zerstört. Es gibt noch ein paar Reste christlicher Gemeinden, die größte davon mit ca. 350 meist alten Leuten in Rizokarpasso (Dipkarpaz). Sie sind unsäglichen Schikanen ausgesetzt. Erst am 25. Dezember 2010 wurde der Weihnachtsgottesdienst in Rizokarpasso von der Polizei aufgelöst, vom Priester verlangten die Eindringlinge, das Messgewand auszuziehen (PI berichtete) [17].

Katholische St.-Nikolaus-Kirche Famagusta (Nordzypern), von den Osmanen in Lala-Mustafa-Moschee umgewandelt. [18]

Im griechischen Teil der Insel wird die Option einer Wiedervereinigung offengehalten. Die leerstehenden Moscheen im Süden werden restauriert und geschützt, einige Moscheen sind ständig geöffnet und werden von ein paar Duzend ausländischen Studenten zum Gebet genutzt. In ehemals türkischen Vierteln und Dörfern werden die türkischen Straßennamen erhalten.

Jeder vierte Zyperngrieche ist Heimatvertriebener. Nicht nur die Deportierten, auch die anderen Zyperngriechen leiden bis heute unter dem Verlust der nördlichen Gebiete und unter der Vorstellung, dass dort Gotteshäuser mitunter als Ställe und Friedhöfe als Viehweide dienen. Sie waren 1974 der türkischen Armee gnadenlos unterlegen; der einzige Trumpf der Zyperngriechen war, dass sie die internationale Isolierung des türkischen Vasallenstaates erreichen konnten. Die „Türkische Republik Nordzypern“ ist diplomatisch nur von Ankara anerkannt; ein direkter Handel mit der EU findet nicht statt. Völkerrechtlich wird der Vasallenstaat als zum Gebiet der Republik Zypern angesehen, die Mitglied der EU ist. Die Türkei kann als Besatzungsmacht auf dem Territorium eines der zur EU gehörigen Staaten schlecht in die EU aufgenommen werden. Die Lösung aus der Sicht der Türken wäre, die internationale Isolierung Nordzyperns aufzuheben und den Separatstaat damit allein lebensfähig zu machen, was der Türkei einen formalen Rückzug ermöglichen, aber die Teilung der Insel verewigen würde.

Das Ziel des Merkel-Besuchs in Nikosia scheint nun zu sein, den griechisch-zypriotischen Widerstand gegen die endgültige Teilung der Insel weichzuklopfen und eine Situation herbeizuführen, in der die EU die Türkei ohne Gesichtsverlust aufnehmen kann. Darauf deutet die Äußerung des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), im Tagesspiegel [19] hin, bei der er Zugeständnisse der Regierung in Nikosia verlangte. Das EU-Mitglied Zypern könnte „sehr wohl einwilligen, dass der Nordteil Zyperns auch mit aller Welt Handel treiben darf – und zwar direkt. Schließlich besteht auch China auf einer Ein-China-Politik, lässt aber den direkten Handel mit Taiwan zu“, sagte Polenz.

Wenn dann die Türkei einmal Mitglied der EU ist, wird Deutschland vieles von dem kennen lernen, was die Zyperngriechen seit 1571 [20] erlebt haben. Aber im Zeitraffer und potenziert. Denn Millionen von Türken stehen ja jetzt schon im Land und die Deutschen glänzen durch Geburtenstreik und Harmoniesucht.

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Feuerwehr und DRK zu monokulturell

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 157 Kommentare

Prof. Bernd Jürgen Warneken [21]Eine Studie des Tübinger Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft unter der Leitung von Prof. Bernd Jürgen Warneken (Foto) bringt es an den Tag: Migranten sind nur unterdurchschnittlich in deutschen Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr oder dem DRK vertreten. Die Gründe hat die Studie auch gleich parat: DRK und Feuerwehr haben ein „monokulturelles Flair“.

Die stärksten Hindernisse für ein Engagement der Migranten seien „kulturelle Vorbehalte“. Das schreibt heute die Südwestpresse [22]. Statt einer „Empfangskultur“ für die Migranten werde eine „Abschreckungskultur“ gepflegt. Die Feuerwehr gelte als sehr deutsch, das Rote Kreuz werde wegen seines Symbols dem christlichen Spektrum zugeordnet. Wer Muslime mit Roter Wurst beglücken wolle und sich durch Korpsgeist abgrenze, könne kaum neue „Kameraden“ gewinnen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt die Studie unter ihrer Rubrik „Neue interessante Bücher“. [23]

» bernd-juergen.warneken@uni-tuebingen.de [24]

(Schalk Golodkowski)

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Händeschütteln unter Todesstrafe

geschrieben von PI am in Afrika,Islam,Justiz,Menschenrechte,Scharia | 76 Kommentare

Somalische Frauen [25]In Somalia wird die Scharia durch die fundamental-islamische Al-Shabaab-Miliz konsequent umgesetzt, wodurch Frauen nicht mehr mit Vertretern des anderen Geschlechts, die nicht mit ihnen verwandt sind, reden oder sogar „Zärtlichkeiten“ wie einen Händedruck austauschen dürfen.

Wer das Händeschütteln und die Konversation oder gemeinsame Spaziergänge nicht lassen kann, riskiert Haft, Peitschenhiebe und die Todesstrafe.
Die Welt berichtet [26]:

„Das ist eine furchtbare Regelung“, sagte Hussein Ali aus der Stadt Jowhar. „Ich fühle mich wie unter Arrest. Ich habe angefangen, die Begrüßungen weiblicher Bekannter zu ignorieren, um einer Bestrafung zu entgehen.“

Das Edikt der al-Shabaab wird auch in der Stadt Elasha durchgesetzt. Die Studentin Hamdi Osman sagte, Bewaffnete durchsuchten Busse nach alleinreisenden oder nicht angemessen gekleideten Frauen. Sie sei einmal verprügelt worden, weil sie ein traditionelles somalisches Kleid trug statt der langen, schwarzen und konturlosen Robe, die von den Kämpfern der Miliz bevorzugt wird.

Die neuen islamischen Gesetze betreffen insbesondere Frauen: Sie dürfen keine normalen Kleider mehr tragen nur noch schwarze konturlose Säcke Roben. Auch was darunter ist muss islamisch-korrekt sein: Büstenhalter sind verboten. Frauen dürfen außerhalb des eigenen Hauses nicht mehr arbeiten und riskieren ihr Leben, wenn sie ihre Kinder nicht verhungern lassen wollen. Als ebenfalls verboten gelten Kinofilme und Musik. Beliebte Maßnahmen zur Züchtigung der der Missetäterinnen sind „öffentliche Amputationen, Auspeitschungen und Steinigungen.“

Anm.: Das Thema „Scharia und Frauen“ ist „überraschenderweise“ weder Thema auf der Amnesty-Homepage [27], noch unter „Urgent Actions“ [28] noch unter „Länderbericht Somalia“ [29] zu finden. Das ist Amnesty wohl wie immer zufällig entgangen…

» info@amnesty.de [30]

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Arizona: Mann schießt auf US-Abgeordnete

geschrieben von PI am in USA | 76 Kommentare

[31]In den USA ist die demokratische Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords (Foto) bei einem Anschlag angeschossen worden. Mehrere amerikanische Medien meldeten bereits ihren Tod, während andere ihren Zustand als kritisch bezeichneten. Ein 21-jähriger Mann sei bei einer Veranstaltung in der Stadt Tucson (Arizona) auf die Demokratin zugelaufen und habe das Feuer eröffnet.

Dabei seien außer Giffords noch 12 weitere Personen verletzt worden, eine davon tödlich. Der Attentäter konnte den Berichten zufolge festgenommen werden.

Die WELT [32] berichtet:

Die 40-Jährige war im November 2010 wiedergewählt worden. Der Amokläufer rannte laut einem Zeugen zu Giffords und schoss der Politikerin aus einer Entfernung von 1,20 Metern in den Kopf. Außerdem schoss er auf umstehende Personen. Giffords wurde sofort in das nächste Krankenhaus gebraucht und operiert.

Laut der Sprecherin des Krankenhauses wurden noch neun weitere Personen dort behandelt, darunter ein Kind. Ihr Gesundheitszustand sei kritisch.

Im Anschluss an sein Verbrechen rannte der Täter weg, wurde aber von einem Besucher der Veranstaltung zu Boden gebracht. Die Polizei nahm ihn kurz darauf fest.

Der Schütze soll laut Zeugen etwa Anfang 20 sein. Die Augenzeugin Andrea Goodenan sagte dem US-Sender Fox News, es seien 15 Schüsse hintereinander abgefeuert worden.

„Unbeschreibliche Tragödie“

US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Vorfall als „unbeschreibliche Tragödie“.

Der Präsident des US-Repräsentantenhauses, John Boehner, sagte: „Ich bin erschüttert von dieser sinnlosen Attacke auf die Abgeordnete Gabrielle Giffords und ihre Mitarbeiter.“ Weiter sagte Boehner: „Ein Angriff auf jemanden, der seinem Land dient, ist ein Angriff auf uns alle, die wir unserem Land dienen.“

Die 40-jährige Giffords ist mit dem US-Astronauten Mark Kelly verheiratet. Politische Themenschwerpunkte der Demokratin sind die Reform der Einwanderungspolitik, die Forschung an embryonalen Stammzellen, alternative Energien und ein höheres Mindesteinkommen.

» Quotenqueen: Attentäter ermordet Kind [33]

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Antisemitismus und Islamophobie – vergleichbar?

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 52 Kommentare

Joachim Güntner [34]Es wird immer wieder der Versuch unternommen, den Antisemitismus vergangener Jahrhunderte mit der seit einigen Jahren „grassierenden“ „Islamophobie“ zu vergleichen oder gar gleichzusetzen. Dabei wird einerseits übersehen, dass es sich beim „Antisemitismus“ um Antijudaismus handelt, denn er richtet sich ausschließlich gegen Juden, nicht jedoch gegen andere semitische Völker wie Malteser oder Araber. Andererseits wird unterstellt, Islamkritik sei eine Phobie [35], also eine „krankhafte, das heißt unbegründete und anhaltende Angst“.

(Von Eckhardt Kiwitt, Freising, PI München)

Es gibt sogar Leute, die Islamkritik, die mit dem Begriff „Islamophobie“ diffamiert und womöglich unterbunden werden soll, mit Moslemfeindlichkeit gleichsetzen, obwohl beides wahrlich nichts miteinander zu tun hat.

In der Neuen Zürcher Zeitung [36] schreibt Joachim Güntner (Foto oben) dazu am 7. Januar 2011 unter der Überschrift „Die Herrschaft des Vorurteils“:

Als rechtsextremistische Brandanschläge 1992 in Mölln und 1993 in Solingen acht Mitglieder türkischer Familien töteten und weitere verletzten, sah man in ihnen Opfer ausländerfeindlicher Gewalt. Die Tat galt als rassistisch motiviert, religiöse Aspekte spielten keine Rolle. So hätten, wären sie danach gefragt worden, es wohl auch die Mörder gesehen: Ihre Brandsätze richteten sich gegen die ausgewählten Häuser, nicht weil darin Muslime, sondern weil darin Türken wohnten.

Ausländerfeindliche Gewalt ist klar und deutlich zu verurteilen, denn es kann nicht angehen, dass man jemanden wegen seiner Herkunft ermordet, wie Mord ohnehin [37] und in jedem Fall – hoffentlich weltweit – unter Strafe steht.

Als jemand, dessen Verwandte von 1933 bis zur Befreiung 1945 in einem Lager im Osten von Dachau unter unsäglichen Umständen „mietfrei wohnen durften“ – obwohl sie sich keiner Tat schuldig gemacht hatten – und diese Zeit nur mit viel Glück überstanden haben, kann ich kein Verständnis für Ausländerfeindlichkeit oder für sonstige Menschenfeindlichkeit und somit Menschenverachtung aufbringen.

Interessant in Güntners Artikel in der NZZ vom 7. Januar ist die Aussage „religiöse Aspekte spielten keine Rolle“. Das war damals so und das muss auch heute gelten – auch nach 9/11, nach den Terroranschlägen von Bali, Madrid und London sowie den versuchten, aber misslungenen Terroranschlägen in Deutschland. Denn Mord ist, um es noch einmal deutlich zu sagen, niemals und durch nichts zu rechtfertigen! Zumindest nicht nach meinem Verständnis.

Aber Kritik am Islam?

Die hat spätestens seit den von Muslimen begangenen und religiös motivierten, oben erwähnten Massenmorden sowie seit dem Mord an Theo van Gogh deutlich zugenommen, haben sich die Attentäter doch jeweils auf ihre „Religion“ und ihre daraus resultierende Ablehnung unseres westlichen Lebensstils, unserer Freiheiten und der daran geknüpften Verantwortung des Individuums berufen.

Unter der Herrschaft des Islams kann es diese Freiheiten und diese individuelle Verantwortung nicht geben, wofür wir allerdings nicht „die Muslime“ verantwortlich machen können, denn sie sind Geiseln ihrer „Religion“, denen das dialektische Denken und das Geradeaus-Denken vielfach abtrainiert wurde.

Wie übrigens auch so manchem, der zwischen dem Islam als Ideologie einerseits und den Muslimen als Menschen andererseits nicht zu unterscheiden vermag, stellt dies doch möglicherweise eine intellektuelle Herausforderung dar, der vielleicht nicht jeder gewachsen ist.

Güntner zitiert den Zeithistoriker Wolfgang Benz, Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung:

«Die Wut der neuen Muslimfeinde gleicht dem alten Zorn der Antisemiten gegen die Juden.»

Den Gipfel des Absurden lieferte allerdings ein Kommentator hier auf PI vor einigen Tagen, als er zu einem meiner Gastbeiträge äußerte:

„Der Islam ist eine religiöse Gruppe.“

Folgt man dieser „Logik“, dann wären z.B. der Nationalsozialismus oder der Kommunismus jeweils polit-ideologische Gruppen – aber keine politischen Ideologien bzw. polit-ideologische Idiotien.

Fazit

Die Ursachen für die Islamkritik sind im Islam begründet und in seinen grundlegenden Schriften zu finden. Und ganz nebenbei bemerkt: Keine andere Religion steht so massiv in der Kritik wie der Islam.

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Zaubern mit Zahlen: Sarrazin widerlegt?

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 156 Kommentare

Naika Foroutan [38]Mit dubiosen Methoden versucht die Berliner Politologin Naika Foroutan die Daten im Sarrazin-Buch als falsch und manipuliert zu entlarven. Sie selbst hat dabei keinerlei Skrupel, Zitate zu verdrehen und Statistiken manipulativ zu verwenden. Das Schlimmste dabei: der Berliner Tagesspiegel [39] publiziert ihre »Studie« sogar noch unkritisch und die Humboldt-Uni bezahlt das Ganze indirekt mit.

(Von hgrberlin)

Eigentlich ist der Trick ziemlich alt. Wenn man jemanden widerlegen will, der aber einfach nur recht hat, dann greift man zu möglichst kompliziertem statistischen Material. Damit spielt man so lange herum, bis irgendwie das Gegenteil bewiesen erscheint. Der Trick dabei: Man hofft, dass niemand allzu genau hinsieht oder gar nachrechnet. In der Regel klappt das sogar. Das ist zwar wissenschaftlich gesehen unseriös, aber mittlerweile im sozialwissenschaftlichen Milieu eher der Standard. Hauptsache die ideologische Ausrichtung stimmt.

Und genau so ist auch diese Widerlegungsstudie gestrickt. Um klarzumachen, wie da manipuliert wird, hier ein exemplarisches Beispiel: Die Berliner Zahlenkünstlerin behauptet, dass mittlerweile 22,4 Prozent der Türken Abitur machen. Das wäre eine wirkliche Erfolgsbilanz. Denn in den siebziger Jahren waren es nur drei Prozent. Eine Steigerung um 800 Prozent meint die Dame hier errechnet zu haben. In Wirklichkeit sind es etwa zehn Prozent wie PI vor kurzem gezeigt [40] hat. Sarrazin dagegen behauptet in seinem Buch angeblich, dass nur acht Prozent der Türken Abitur machen. Diese vermeintlich falsche Zahl widerlegt sie in ihrer »Studie“ mit statistischem Material. Wie unseriös sie dabei vorgeht, wird schnell klar. Es fängt schon damit an, wie aus dem Buch zitiert wird. Hier das angebliche Originalzitat aus dem Buch (Seite 286 unten 1. Auflage), so wie es in der Publikation von Frau Foroutan wörtlich übernommen wurde:

»Von den in Deutschland lebenden Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund haben 30 Prozent überhaupt keinen Schulabschluss und 14 Prozent Abitur. Darunter haben bei denen mit türkischem Migrationshintergrund 27 Prozent keinen Schulabschluss und 8 Prozent Abitur.«

Interessant ist das Satzende. Da steht eindeutig ein Punkt. Siehe auch Original als Foto – Pfeil Ende:

[41]

Die Aussage Sarrazins erscheint klar so und unzweideutig und angreifbar. Und jetzt das Originalzitat aus dem Buch:

»Von den in Deutschland lebenden Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund haben 30 Prozent überhaupt keinen Schulabschluss und 14 Prozent Abitur. Darunter haben bei denen mit türkischem Migrationshintergrund 27 Prozent keinen Schulabschluss und acht Prozent Abitur, wenn sie keine eigene Migrationserfahrung haben, erreichen neun Prozent keinen Abschluss und 12 Prozent schaffen das Abitur.«

[42]

Fällt Ihnen etwas auf? Genau! Der Original-Satz endet nämlich gar nicht mit „Abitur.“. Es geht noch weiter. Hier wurde nicht einfach nur das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen, sondern sogar noch aktiv verstümmelt. Mit wissenschaftlicher Argumentation hat das natürlich überhaupt nichts zu tun. Entscheidend ist dabei, wie so inhaltlich manipuliert wurde. Sarrazin behauptet tatsächlich, dass acht Prozent aller Türken (Jung + Alt) in ihrem Leben das Abitur geschafft haben und das von den jüngeren Türken nur 12 Prozent bis zum Abitur kommen (Deutsche 34 Prozent).

Aber es geht noch weiter. Interessant ist, wie die angebliche Wissenschaftlerin, die 22,4 Prozent türkisches Abitur herbeigezaubert hat. Dazu wendet Foroutan gleich zwei Tricks an. Sie nimmt zum einen nicht nur das Abitur, sondern zählt einfach auch noch die Fachhochschulreife dazu. Und dann übersieht sie einfach kommentarlos, dass sich diese 22,4 Prozent nicht auf alle Schüler beziehen, sondern nur auf die, die die Schule nicht abgebrochen haben (siehe Pfeil Abbildung).

[43]

Bei den Türken brechen aber 20-30 Prozent die Schulausbildung ab. Als Sozialwissenschaftlerin weiß Foroutan natürlich, dass sie hier die falsche Zahlenbasis benutzt. Aber egal, wenn es der guten Sache dient, darf man die Wahrheit schon mal ein bisschen verbiegen.

Wenn man die gleiche offizielle Statistik dagegen korrekt liest, dann findet man, dass nur etwa 12 Prozent (15,5 Prozent abzüglich der Schulabbrecher) aller jungen Türken bis zum Abitur kommen. Und das ist genau das, was Sarrazin auch in seinem Buch beschrieben hat. Das Pamphlet der Berliner Zahlenkünstlerin ist übrigens im Internet auf der Homepage des Tagesspiegels [44] immer noch abrufbar. Es ist eine Fundgrube für jeden, der noch Übungsbeispiele für den manipulativen Umgang mit Statistik und wissenschaftlichen Aussagen sucht.

» leserbriefe@tagesspiegel.de [45]

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Entlarvende TV-Serie über die Kennedys gestoppt

geschrieben von PI am in Altmedien,Linksfaschismus,USA | 43 Kommentare

The Kennedys [46]TV-Serien über „Idealherrscher“ scheinen gegenwärtig weltweit die Gemüter zu erhitzen. Nach der Demontage von Sultan Süleyman (PI berichtete [47]) sollte auch der ideale US-Präsident und Vorbild aller US-Demokraten John F. Kennedy Mittelpunkt einer nicht besonders schmeichelhaften Fernsehproduktion des History Channels über seine Familie werden. Doch dies haben die amerikanischen Linken noch vor der Ausstrahlung verhindert [48].

20 Minuten berichtet [49]:

Historiker und demokratische Politiker wehrten sich gegen die achtteilige Familien-Saga. Der TV-Sender lenkt ein und legt die Serie nun auf Eis. Ein Sprecher teilte überraschend mit: „Nach Fertigstellung des Projekts entschied sich der „History Channel“, die acht Folgen nicht zu zeigen. Die schauspielerische und produktionstechnische Qualität ist zwar hoch. Nachdem wir aber das fertige Produkt gesehen hatten, entschieden wir uns, dass das Endresultat nicht zu unserer Marke passt.“

Das Drehbuch zu „The Kennedys“ stieß auf heftige Kritik. Liberalen Politikern und Kennedy-Historikern passte die Darstellung der Familie nicht. Der US-Filmemacher Robert Greenwald rief sogar eine Protest-Website ins Leben. Auf „stopkennedysmears.com [50]“ warf er den Machern Rufmord vor.

Dennoch verschwindet die Serie nicht ganz ungesehen in der Versenkung: Die Firma Muse Entertainment sicherte sich die Film-Rechte außerhalb der USA und zeigt die Saga ab dem 6. März in Kanada.

Trailer zum Film [51]:

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Die Sauereien des Sultans Süleyman

geschrieben von PI am in Islam,Menschenrechte,Türkei | 778 Kommentare

Süleyman [47]Süleyman, genannt „der Prächtige“ (Foto), war der 10. und berühmteste Sultan der in den letzten Jahren vom türkischen Regime so verherrlichten Osmanen, nach deren einstigem Großreich auch Erdogan strebt. Genauso berühmt wie Süleyman selbst sind jetzt jedoch seine „Sauereien“ geworden, die in einer TV-Serie über ihn aufgedeckt werden: Szenen mit Vielweiberei und Sklaven empören Muslime, türkische Nationalisten und Feministinnen.

Die Welt berichtet [52] überraschend inkorrekt über die Abgründe des osmanischen „Idealherrschers“:

Die TV-Serie aber hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Statt den Mythos zu verherrlichen, versucht sie zu zeigen, dass die Realität auch voller Ungerechtigkeiten war. Da werden Sklaven behandelt wie, nun ja, Sklaven; Haremsfrauen wie, nun ja, Haremsfrauen, also für fleischliche Liebe, und überdies fließt wahrhaftig Blut in einer Welt, in der das Schwert regierte.

Das alles sei aber ganz falsch, empörten sich darauf mehr als 5000 TV-Zuschauer, die gleich nach der ersten Episode am Mittwochabend Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde RTÜK vorbrachten. Es blieb nicht bei Zuschauerprotesten: Selma Aliye Kavaf, Staatsministerin für Frauen und Familie, wies zwar darauf hin, dass sie die Trailer und die Serie selbst nicht gesehen habe, sie aber trotzdem schlecht finde: „Wir reden hier über ein Imperium, das 600 Jahre lang über drei Kontinente regierte. Es ist nicht richtig, Osmanen so zu schildern.“

Insbesondere beklagt die Staatsministerin für Frauen die erniedrigende Darstellung der Gespielinnen im Harem: Es sei falsch, in der Darstellung der Epoche so viel Gewicht auf den Harem zu legen (dessen 150 Frauen in der Regel zum Islam zwangsbekehrte christliche Sklavinnen waren). Denn das Osmanische Reich, so sagt sie, „war eine viel größere Struktur“.

Größter aller Sultane

Die islamisch orientierte Presse feuert aus allen Rohren und führt ganze Kompanien von Historikern ins Feld, die das Serienspektakel zerpflücken, und fordert ein Verbot der Süleyman-Soap. Die regierungsnahe Nachrichtenagentur Cihan zitiert etwa einen Historiker namens Beyazit Akman mit den Worten: „Eine Episode beginnt mit einem Schwert, dann geht es weiter mit Sklaven, die wie Tiere behandelt werden, und endet mit nackten Konkubinen.“

Das, so Akman, sei verwerflich, da die türkische Öffentlichkeit „gerade erst begonnen hat, sich mit der osmanischen Vergangenheit auszusöhnen“. Denn von der Gründung der säkularen Republik durch Staatsgründer Atatürk 1923 bis vor etwa zehn Jahren galt das osmanische Erbe eher als Fortschrittsbremse und war alles in allem verpönt.

Dieser Reality-Check gefällt all den Kreisen, die sich eine osmanische Renaissance wünschen natürlich überhaupt nicht. Wäre die TV-Serie eine westliche Produktion hätte man sie als imperialistisch-rassistisches Machtwerk abtun können, aber so viel Realitätssinn aus den Reihen der eigenen Nation, das tut wirklich weh.

Film „Das Prächtige Jahrhundert“, Teil 1:

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