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Kirche in der Krise

[1]1. Degeneration und Unsicherheit: Wir leben in Zeiten der Krise, im Zeichen der Unsicherheit – und auch der Degeneration. Das betrifft Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ebenso wie die Kirche. Vor allem in Europa.

(Von Wolfgang Ockenfels)

Die décadence im fin de siècle hatte Friedrich Nietzsche Ende des 19. Jahrhunderts vor Augen, als er die angeblich verweichlichenden Wirkungen des Christentums einer heftigen Polemik unterzog. Den „Untergang des Abendlandes“ hatte im 20. Jahrhundert Oswald Spengler aus ähnlichen Gründen im Visier, kaum ahnend, daß er damit der „blonden Bestie“, dem Idealtyp der Nationalsozialisten, den Weg freimachte. Daß sich aber der rassenbiologische Tick der Nazis, auf dem Wege der Eugenik und der Euthanasie sich der „lebensunwerten“ Mitmenschen, natürlich aus reiner „Barmherzigkeit“, zu entledigen und damit Kosten zu sparen, bis heute, wenn auch in veränderter Gestalt und Begründung, erhalten hat, gehört zu den schändlichen Zeichen der modernen Zeit.

Die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) etwa, die sich trotz einiger CDU-Opposition parlamentarisch durchzusetzen scheint, entspricht ja gerade jenem antichristlichen, von Nietzsche und Spengler vorbereitetem Zeitgeist, dem die materielle Sicherheitsgarantie wichtiger ist als das Lebensrecht der ungeborenen Behinderten. Adolf Hitler hätte seine helle Freude an diesem „Volksempfinden“ gehabt, das die Kosten für Behinderte dadurch zu reduzieren sucht, daß es die Existenz der Behinderten verhindert.

Das Problem liegt nicht in einer biologischen, sondern in der moralischen Degeneration. Damit werden Fragen der christlichen und zugleich naturrechtlich-vernünftigen Ethik berührt, die auch zwischen den Kirchen zunehmend umstritten sind. Die protestantischen Kirchenleitungen rücken in bioethischen Fragen immer weiter von den Positionen des Lebensrechts ab und entfernen sich damit auch vom Ziel der Ökumene. Und die katholische Kirche ist wegen der ihr allein angekreideten pädophilen Mißbrauchsfälle derart in die Ecke gedrängt, daß sie sich in Sachen Morallehre kaum mehr zu äußern wagt. Obwohl die evangelischen Gemeinschaften mindestens dieselben Sexualprobleme gehabt haben wie die Katholiken, die ins Kreuzfeuer der Massenmedien gerieten, haben sie kaum einen Finger gerührt, um die antikatholische Hetzkampagne zurückzuweisen. Auch diese Haltung wirft kein gutes Licht auf die ökumenische Solidarität; sie ist ein Zeichen der ökumenischen Degeneration.

Wer Degenerationen wahrnimmt und Unsicherheiten beklagt, muß dafür nicht einmal mehr einzelne Beweise erbringen. Denn es geht mittlerweile nicht bloß um „gefühlte“ Stimmungslagen, sondern um objektive, allgemein erfahrbare Wirklichkeiten, die uns zu schaffen machen.

Inzwischen hat sich das Denken in Kategorien materiell-physischer Sicherheit breiter Gesellschaftskreise bemächtigt und auch die intellektuellen Schichten erreicht. Denn man befürchtet zu Recht, daß sich die wohlstandsgesättigte, wohlfahrtsstaatlich abgesicherte und weithin risikofreie Lebensweise nicht mehr lange auf dem gewohnten Niveau halten läßt. Und nicht zu Unrecht befürchtet man eine Radikalisierung der Verteilungskämpfe und des öffentlichen Protestverhaltens.

In Zeiten der Unsicherheit erfreut sich, besonders in Deutschland, die Polizei höchster Wertschätzung. Wenn sie uns auch bei Straßenverkehrskontrollen auf die Nerven gehen, möchten wir nicht gern auf unsere uniformierten Sicherheitsorgane verzichten. Wer sonst könnte uns vor wachsender Gewalt schützen, die öffentliche Ordnung bewahren und die Einhaltung der Gesetze überwachen?

Die polizeilichen Freunde und Helfer in der Not haben ihr Ansehen erheblich gesteigert. Nach jüngsten Meinungsumfragen genießt die Polizei bei den Bürgern ein weitaus höheres Vertrauen als Wirtschaft, Politik – und auch Kirche. Deren Repräsentanten müssen sich demoskopisch fragen lassen, woher dieser dramatische Vertrauensschwund kommt. Bedauerlich ist dieser Rückgang vor allem deshalb, weil die hohen Erwartungen in Wirtschaft, Politik und Kirchen in den letzten Jahren erheblich enttäuscht worden sind.

Vielleicht sind aber auch die Erwartungen der Bevölkerung in die Leistungsfähigkeit von Unternehmern, Politikern und Kirchenleuten viel zu hoch. Daß diese Bevölkerung – von „Volk“ wagt man ja kaum noch zu reden – ausgerechnet der Polizei ihr größtes Vertrauen entgegenbringt, weist auf ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis hin. Und auf obrigkeits- und polizeistaatliche Tendenzen in einer Gesellschaft, die von Krise zu Krise torkelt. Daß aus dieser Unsicherheit die Sehnsucht nach einer starken Führung mit aufrechtem Gang erwächst, die in die richtige Richtung vorangeht, verwundert nicht. Das aber ist kein Polizeiproblem. Sondern ein geistig-moralisches Führungsproblem.

Gewiß haben die jahrelang sich hinschleppenden Krisen auch moralische Ursachen, die auf religiöse Defizite verweisen. Allenthalben hat man sich über moralische Mängel in Wirtschaft und Politik beklagt, die keineswegs durch Polizeiaktionen bereinigt werden können. Die Moralprobleme wurden hauptsächlich bei den Eliten ausgemacht, deren Fehlverhalten öffentlich angeprangert wird. Inzwischen hat sich die Moralkritik am lasterhaften Verhalten der Verantwortlichen auch auf die Systemebene ausgedehnt. Denn auch die freiheitlichen Ordnungen von Demokratie und Marktwirtschaft stehen jetzt verstärkt unter Beschuß.

Starke charismatische Führungspersönlichkeiten müssen her, sagt man hinter vorgehaltener Hand. Aber die lassen sich einstweilen kaum blicken. Sollten in Politik und Wirtschaft aber die Populisten und Demagogen das Sagen bekommen, degeneriert auch die Kultur freiheitlich-verantwortlicher Ordnungen. Dann hilft auch keine Polizei mehr, sondern verstärkt die Unsicherheit. Die Kirche wurde wegen der beklagenswerten Delikte kollektiv diskreditiert. Dabei sollte man von ihr wenigstens noch erwarten dürfen, daß sie den Verantwortlichen ins Gewissen redet.

2. Ein Kampf um Rom

Kommen wir auf das vergangene Jahr zu sprechen, das der katholischen Kirche eine Katastrophe bescherte, die noch lange nachwirken wird.

Wie auf Kommando, mit lüsternem Interesse und selbstgefälliger Empörung fielen die Medien massenhaft über die katholische Kirche her. Dabei rannten sie offene Türen ein, denn das kirchliche Mea culpa war ihnen zuvorgekommen: Das Bekenntnis eigener Schuld gehört schließlich zum Ritus jeder heiligen Messe und jeder Beichte. Deshalb eignen sich Mitglieder und Priester der Kirche besonders gut als Sündenböcke. Zum Ritual erstarrt ist inzwischen die Beschuldigung „der“ Kirche, worunter vor allem die katholische gemeint ist. Deren Schuld ins Unermeßliche zu treiben und als Kollektivschuldvorwurf auf „die Kirche“ zu richten, gehört zum standardisierten Verdacht jedes aufgeklärten Journalisten, dem die öffentliche Hinrichtung der Kirche, besonders des Papstes, seit der Französischen Revolution ein Herzensanliegen ist.

„Ich bin gar nicht neugierig – ich will bloß alles wissen“, bekannte einst Tucholsky. Mit ihm wird man fragen dürfen, ob sich die medialen und politischen Repräsentanten der heutigen Aufklärung an die selbstbestimmten Vernunft- und Moralprinzipien halten – und was sie von einer vorurteilslosen Transparenz halten. Und man möchte bloß mal wissen, welchen Anteil die heute tonangebenden Moralvermittlungsagenturen an den schweren Sünden und kriminellen Verbrechen des sexuellen Kindesmißbrauchs haben. Aber schon diese Frage gilt als unanständiges Ablenkungs- und Vertuschungsmanöver, als Versuch der eigenen Entschuldigung. Weshalb „die Kirche“ sich lieber dem öffentlichen Druck demütig beugt und permanent Entschuldigungen murmelt. Die ewigen Widerholungen der Entschuldigungen machen sie freilich nicht glaubwürdiger. Vor allem dann nicht, wenn die tatsächlichen und vermeintlichen Täter längst senil oder verstorben, die Taten Jahrzehnte zurückliegen und verjährt sind, und den wirklichen Opfern kaum mehr durch Entschädigungen zu helfen ist. Besonders tragisch wird es, wenn sich herausstellt, daß die Täter als Kinder selber Opfer geworden sind. Oder wenn sich herausstellt, daß vermeintliche Opfer selber zu Tätern geworden sind, indem sie Unschuldige anklagten.

Aus Gründen der Gerechtigkeit möchte ich aber endlich wissen, wie viele Journalisten und Politiker, Regisseure und Literaten, Familienväter, Singles, Zölibatäre und Homosexuelle, beamtete und reformpädagogische Lehrer, protestantische und muslimische Erzieher, Musik- und Sporttrainer an diesen „verabscheuungswürdigen Verbrechen“, von denen die Bundeskanzlerin im Parlament sprach, beteiligt gewesen sind. Das wird sich doch hoffentlich bald am „Runden Tisch“ erweisen lassen. Jedes Verbrechen ist übrigens verabscheuungswürdig, besonders das der Tötung von ungeborenen Kindern, die zur gentechnischen Vernutzung mißbraucht werden. Aber davon darf jetzt keine Rede mehr sein.

Wie verabscheuungswürdig das Verbrechen des sexuellen Kindesmißbrauchs ist, darauf hatte vor allem die katholische Morallehre hingewiesen, die darin ein „intrinsice malum“, also etwas „in sich Böses“ erblickte. Auch wenn einige modern-aufgeklärte Moraltheologen von dieser Lehre abwichen – zugunsten einer „autonomen“ und individuell-relativistischen Moral, galt das moralische Prinzip innerhalb der katholischen Kirche nach wie vor. Deshalb kann man nicht oft genug tautologisch betonen, daß der Widerspruch, besonders die Zuwiderhandlung gegen dieses Prinzip, eben gegen dieses prinzipielle Verbot verstößt. Ich bin es inzwischen leid, immer wieder zu wiederholen, daß dieses Verbot leider nicht generell praktisch befolgt, sondern immer wieder übertreten wurde. Und daß auch die Kirchenzucht im Rahmen des kirchlichen Strafrechts leider oftmals versagt hat. Auch innerkirchlich brauchen wir eine strengere Sozialkontrolle und die Abschreckungswirkung des kirchlichen Strafrechts.

Mit dem Prinzip „Gnade vor Recht“ und den Beschwörungen des Liebesgebots ist es nicht getan. Wer sich selber einen Heiligenschein moralischer Unschuld aufsetzt, wie es vor allem Medienvertreter zur Zeit betreiben, zieht sich den Vorwurf der Scheinheiligkeit zu. Der altkluge Hinweis indes, die Kirche sei im Verhalten ihres Personals „nicht unfehlbar“, ist müßig, weil evident. Er berührt nicht den dogmatischen Unfehlbarkeitsanspruch, wohl aber die moralische Glaubwürdigkeit. Das ist tragisch für das Ansehen einer Institution, deren moralischer Anspruch die gelebte Wirklichkeit übersteigt. Tragisch übrigens für jede Institution, deren hoher Anspruch die miserable Wirklichkeit zu korrigieren versucht.

Die Vorwürfe des Kindesmißbrauchs zielen besonders auf die katholische Kirche, treffen aber nicht weniger die anderen konfessionellen, gesellschaftlichen und staatlichen Erziehungseinrichtungen. Die vorliegende Kriminalstatistik belehrt uns, wie wenig die Gesellschaft Jesu – und wie stark die Gesellschaft insgesamt in diese Schande verstrickt ist. Daß nun gerade katholische Erzieher moralisch diskreditiert, in Sippenhaft genommen und weichgeklopft werden, hängt mit einer Aufklärung zusammen, die nichts mehr mit Transparenz oder Gerechtigkeit zu tun hat. Zur Diskreditierung der Kirche hat man sie schon in früheren Zeiten an ihren offenen und weichen Flanken angegriffen. Sex und Geld haben sich seit jeher als geeignete Stichwörter erwiesen, mit denen man die Kirche aufspießen konnte. Das wußte vor allem das kirchenfeindliche NS-Regime zu nutzen, als es nach 1936 eine Serie von Sittlichkeits- und Devisenprozessen gegen Priester inszenierte.

Im letzten Jahr redete ein Politiker, der es eigentlich besser wissen müßte, von „spätrömischer Dekadenz“ und meinte damit die Nutznießer des Sozialstaats. Mit Blick auf die dekadente Spätphase der griechischen und römischen Antike wäre es freilich zutreffender gewesen, auf die damals grassierende, literarisch verklärte Pädophilie hinzuweisen. Und daran zu erinnern, daß es vor allem die Kirche war, die mit dem sexuellen Mißbrauch von Kindern aufräumte. Das rechtliche Mißbrauchsverbot bedarf nach wie vor der moralischen Absicherung seitens der Kirchen. Besonders von ihnen erwarten wir Widerstand gegen die massenmediale Verführung von Minderjährigen, gegen kinderpornographische Angebote und Lolita-Verklärungen. Wie hießen doch noch die grün-liberalen Verteidiger dieser Unsitten in den 68er Jahren? Cohn-Bendit und andere Grüne sind peinlich berührt, die damaligen Enttabuisierer aus der „Humanistischen Union“ sind abgetaucht – und suchen fleißig nach Sündenböcken, während sie selber ungeschoren davonkommen.

3. Laster und Desaster

Die der Kirche angekreideten Laster bieten einen Stoff, von dem Medien, die es nötig haben, eine zeitlang ganz gut leben können. Erst wenn nach monatelangem Trommelfeuer mit dem Thema „Mißbrauch“ kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, wenn sich also Ermüdung beim Publikum einstellt, ist der mediale Grenznutzen erreicht. Dann erst stellen Medien, die auf Skandale und Randale abonniert sind, auf andere Mißbräuche um. An denen mangelt es ja nicht. Denn woher sollten sonst die vielen Krisen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik kommen, wenn sie nicht bestimmten Personenkreisen zugeschrieben werden können? Wer sind die Schuldigen, wo haben sie sich versteckt, was haben sie alles vertuscht?

Vormalige Sicherheitsgarantien sind nicht mehr viel wert, Wachstums- und Fortschrittsverheißungen lösen sich auf, Unheilsverkünder breiten sich aus. Eine gute Zeit für nervös aufgeregte Zeitgenossen, wie man sie in der bunt bewegten Massenmedienwelt der Talkshows agieren sieht. Den schrillen Ton gibt die hysterische Bildzeitung an, ihr folgen, etwas gedämpft, Illustrierte wie Spiegel und Stern. In die Prozession eingereiht haben sich derweilen die intellektuellen Journalisten der großen überregionalen Zeitungen: bei der Welt und der Süddeutschen schon seit längerem, inzwischen auch bei der Frankfurter Allgemeinen. Denen scheint das Wasser bis zum Hals zu stehen. Mangels Anzeigen und zahlender Abonnenten, angesichts der Internet-Konkurrenz und im Blick auf die US-amerikanische Entwicklung zittern sie um ihren Bestand.

In diesem Konkurrenz- und Existenzkampf wundert es nicht, daß auch die elitären Qualitätsmedien die Kontenance verlieren und auf dem Boulevard landen. Auch hier gilt: Spekulanten wittern fette Beute, Krisengewinnler sahnen ab.

Auf dem Höhepunkt der Mißbrauchsdebatte brachte die Welt ein Plädoyer für die Wiedereinführung der Inquisition. Wie schön, mochte sich ein Dominikaner bei der Lektüre dieses Artikels denken, daß man sich in Anbetracht der Mißbrauchsfälle wieder an den Rechtsfortschritt erinnert, den die Inquisition seit dem 13. Jahrhundert für den Rechtsprozeß in Europa bedeutete: protokollierte Zeugenaussagen, Möglichkeit der Selbstverteidigung, objektivierte Wahrheitsfindung.

Als Großinquisitoren eignen sich heute weder Journalisten noch Kirchenleute. Sie erfüllen nicht die Kriterien, die schon seit dem Mittelalter gelten und zum festen Bestandteil unseres Rechtsstaates gehören, so vor allem die Unschuldsvermutung, die den Angeklagten so lange für unschuldig hält, bis ihm die Schuld nachgewiesen wird. Für manche Journalisten, die als verkrachte Theologen mit der katholischen Kirche noch ein Hühnchen zu rupfen haben, gilt diese Regel offenbar nicht: Keine objektive Prüfung des Einzelfalles, sondern kollektive Verdächtigung und Beschuldigung. Langwierige Beweise und Geständnisse halten nur auf, wenn Medien nach kurzem Prozeß ein Gottesurteil im Namen des Volksempfindens sprechen können. Nur die Folter, die heute die Presse ausübt, erinnert an Inquisition.

In diesen Fällen sprechen Journalisten nicht gern von „mutmaßlichen“ oder „angeblichen“ Missetätern, sondern für sie steht das Urteil schon apriori fest: Sie sind laut Anklage schuldig. Wer das tatsächliche oder vermeintliche Opfer war, blieb meist im Dunkeln, oder hat sich, wie im Falle des Augsburger Bischofs Mixa, mit einem strikten Dementi gemeldet. Es gibt zwar kein Opfer, aber jedenfalls einen Täter. Ebenfalls anonym blieben die Denunzianten in der Bistumsleitung. Mixa ist gefallen, weil er ohnehin nicht gefiel. Darum mußte man bei ihm auf alte Verdachtsmomente zurückgreifen, die sich auf Vorwürfe wg. Prügel und finanzieller Ungereimtheiten beziehen. Nach diesen Schuldkriterien sollte man einen Großteil der älteren Generation unverzüglich an die Luft setzen, einschließlich des Kirchenpersonals.

Leider erfüllen weder die meisten kirchlichen Vertreter, noch die säkularen medialen Sittenrichter die Voraussetzungen, die für ein geordnetes Inquisitionsverfahren notwendig wären. Es fehlt schon an einem natürlichen Gerechtigkeitsempfinden, einem Sinn für Fairness. Weshalb einige klerikale Instanzen geneigt sind, jeden Verdachtsfall sofort und ungeprüft an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten. Erst dann erfahren sie, daß unbewiesene Behauptungen sehr oft auf Ehrabschneidung und Rufmord hinauslaufen, die ebenfalls strafbar sind. Diese Erfahrungen stützen die Überzeugung, daß man sich heute besser auf die weltliche als auf die kirchliche und journalistische Justiz verlassen sollte. Ein Hoch auf die Errungenschaften des Rechtsstaates!

Der ist mir jedenfalls lieber als die Sittenrichter, die sich heute journalistisch aufplustern: als Detektive, Polizisten, Rechtsanwälte, Staatsanwälte, Richter und Henker – alles in einer Person. Alles in der Person des unfehlbaren und unanfechtbaren Promotors der öffentlichen Meinung, gegen die es keinen Einspruch mehr gibt. Leugnen ist zwecklos, das Urteil steht fest: Die katholische Kirche ist insgesamt, kollektiv und geradezu „strukturell“ schuldig am sexuellen Mißbrauch Minderjähriger und an allen übrigen Verbrechen, die uns die Geschichte auflastet. Das ist zwar nur eine gemeine Hypothese, die sich nicht auf empirisch falsifizierbare Daten stützen kann. Oder vielmehr ein häßliches Vorurteil, das in den Machwerken des Otto von Corvin mit seinem „Pfaffenspiegel“, in den Haßtiraden des Joseph Goebbels und in Geschichtsklitterungen des Karlheinz Deschner und seiner Nachfolger zum Ausdruck kommt. Dieses Vorurteil entlastet aber ungemein vom säkularen Desaster, das sich „die Moderne“ nennt.

Man möge nicht „die“ katholische Kirche als Generalsündenbock vorführen, sonst reiht man sich in totalitäre Traditionen ein. Deren Nachwirkungen sind freilich überall spürbar. Wie eine Erfolgsmeldung präsentieren unsere Qualitätsmedien die gestiegenen Zahlen von Kirchenaustritten. Ein wichtiger Beitrag zur Medienwirkungsforschung. Und auch ein Beitrag zum Desaster eben dieser Medien, die schon beim Versuch, als neue Sinnstifter und Moralvermittler die Kirche zu beerben, abgestürzt sind. „Wir sind Kirche“, und zwar „von unten“, klingt wie eine journalistische Phrase aus vergangener Zeit. Reformbedürftig ist aber nicht die Struktur und Moral der römischen Kirche, sondern vor allem die der Medien.

4. Phobien und andere Krankheiten

Kommen wir auf Phobien und andere Krankheiten unserer krisengeschüttelten Zeit zu sprechen. Manche Muslime fühlen sich gerne beleidigt und üben sich in Selbstmitleid. Denn wer sich als unschuldiges Opfer beklagt, genießt das Mitleid der Öffentlichkeit. Wer aber jeden Anflug von Kritik gierig aufgreift, um nicht nur Mitleid zu erregen, sondern gewaltige Empörungsrituale zu organisieren, verdient weder Verständnis noch Immunität. Den Trick mit der Opferrolle, mit der ständigen Pflege von Empörungsbereitschaft durch dauerhaftes Beleidigtsein haben inzwischen nicht nur Muslime herausbekommen, die über Islamophobie klagen, sondern auch die Homosexuellenlobby, die sich von Homophobie umzingelt sieht und als ihren natürlichen Feind die katholische Kirche ausgemacht hat. Wer gegen eine sozial- und steuerrechtliche, also auch finanzielle Privilegierung der „Homoehe“ plädiert, gilt schon als homophob. Und damit als einer, der diskriminiert.

Eine „Phobie“ ist nach verläßlicher Auskunft des Dudens als „krankhafte Angst“ zu verstehen. Und als „Diskriminierung“ versteht man gewöhnlich eine „Herabsetzung“ im juristischen Sinne. Inzwischen wird aber jede, auch grundgesetzlich gebotene Privilegierung (von Ehe und Familie etwa) als Herabsetzung anderer Lebensformen interpretiert. Dieser Gleichheitswahn ist eine Krankheit, die schon die höchstrichterliche Ebene erreicht hat. Sollen sie doch leben, wie sie wollen. Oder wie es der Alte Fritz absolutistisch-tolerant mit der „eigenen Façon“ zum Ausdruck brachte: Soweit sie nicht gegen die Staatsräson verstößt. Aber für eine aparte Sexualpraxis den Staat, vielleicht auch noch die Kirche legitimatorisch und finanziell in Anspruch zu nehmen, geht weit über die gebotene Toleranz hinaus, die sich übrigens aus der christlichen Nächstenliebe, besonders der Feindesliebe speist.

Auch den praktizierenden Christen gegenüber tolerant zu sein, diese Reziprozität findet heute sogar im scheinbar so toleranten Westen wenig Anklang. Zwar werden ständig Menschenrechte beschworen und neu erfunden. Aber man tut so gut wie nichts, um die grassierende Christenverfolgung in den islamisch beherrschten Ländern zurückzudrängen. Öl ist eben schwerer als Blut, und Interessenpolitik leichter als Moralpolitik.

Keine krankhafte Angst oder Christophobie, sondern glatter Verrat an der eigenen Kultur zeichnet sich in der Europäischen Union ab. Es war nicht nur Dusseligkeit, daß die EU, die kürzlich für fünf Millionen Euro rund 3,2 Millionen Schülerkalender herstellen ließ, darin zwar die religiösen Feiertage der Moslems, der Juden, der Hindus und der Sikhs verzeichnete, aber keinen einzigen christlichen Feiertag notierte. Man wollte den Taschenkalender „nicht überfrachten“, hieß es entschuldigend. Mögen auch die nominellen Christen noch 90 Prozent der europäischen Bürger stellen, sie kulturpolitisch zu berücksichtigen, wäre wohl nur eine Überfrachtung des multikulturellen Programms.

Trotz vorauseilender Islamisierung gibt es in Europa noch keine ausdrückliche Christenverfolgung. Mehr als die Christen müßten übrigens die bekennenden Homosexuellen die Einführung der Scharia fürchten. Die europäischen Antidiskriminierungsrichtlinien sind aber eine gefährliche Falle, in die auch die katholische Kirche – die protestantische ohnehin – hineingetappt ist. Diese Richtlinien eignen sich paradoxerweise zu ganz neuen Formen der Diskriminierung. In extremer Auslegung, zu der dezisionistische Juristen neigen, wird bei künftigen Papstwahlen darauf zu achten sein, daß als Souverän der katholischen Kirche nicht mehr der Papst als Stellvertreter Christi, sondern irgendein demokratisches Kirchenvolk anzuerkennen sei, das Wahlkandidaten bestimmt, die nicht dem Kirchenrecht und der Rechtgläubigkeit, sondern den europäischen Richtlinien entsprechen. Die Stelle würde dann öffentlich ausgeschrieben, und für Hans Küng und Uta Ranke-Heinemann eröffneten sich neue Chancen.

Aber noch sind wir nicht soweit. Man muß ja nicht gleich Papst werden wollen. Und das Diktat totalitärer Toleranzigkeit gilt nicht auf Weltebene und wird die Weltkirchenebene nie erreichen. In Deutschland, dem angeblichen Lande Luthers, in dem Luther nur noch von wenigen gesungen, aber kaum mehr gelesen wird, genügt einstweilen die Auflösung der priesterlichen Zölibatsregelung und die Zulassung von Frauen und Homosexuellen zu einem Priester- und Bischofsamt, das es protestantischerseits ohnehin nicht gibt. Umso bemerkenswerter ist die nun in der anglikanischen Kirche eingeleitete Ökumene der Rückkehr in die katholische Kirche. Wandernde soll man nicht aufhalten, sondern ermutigen. Das gilt auch für Katholiken, die schon seit längerem ihr Herz für den Protestantismus entdeckt haben. Die Toleranz gebietet es, sie ziehen zu lassen. Sie fordert aber nicht, daß sie ihre angestammte Glaubensgemeinschaft bis zur Unkenntlichkeit zu reformieren versuchen. Jeder kann ja seine eigene Kirche gründen, sich ein Hütchen aufsetzen, auf dem Flohmarkt passende Requisiten suchen und sich als Papst oder Priesterin aufspielen. Zum Gaudium der Medien.

Zur Vorbereitung des Papstbesuchs 2011 haben einige CDU-Repräsentanten mal wieder die Abschaffung des Zölibats gefordert. Warum sollten sie nicht? Weil die CDU nicht die Probleme der Kirche, sondern die des Staates zu lösen hat, und zwar nach Maßgabe der christlichen Soziallehre und des Grundgesetzes, nicht des Kirchenrechts. Überdies ist ein gewisses Maß an Glaubenskompetenz erforderlich, um den Sinn des Zölibats zu erfassen. Wer den Sinn der „evangelischen Räte“ nicht fassen kann und sie mit einer basisdemokratischen Einrichtung der Kirche verwechselt, die von einem Zentralkomitee verwaltet wird, sollte besser schweigen. Vor allem dann, wenn er ein staatliches Amt bekleidet.

Gerne verzichten wir auf eine Staatskirche BRD nach wilhelminischem Muster. Wir haben weniger einen Mangel an Priestern, sondern vielmehr an Gläubigen. Während seit 1960 die Zahl der praktizierenden Katholiken um drei Viertel geschrumpft ist, hat sich die Zahl der Priester „nur“ halbiert. Das ist schlimm genug, denn wir brauchen Priester inzwischen als Missionare, nicht nur als Spender der Sakramente. Die Pfarrgemeinden werden zu mobilen Fahrgemeinschaften. Meines Erachtens würde die Abschaffung des Zölibats das Problem nur verschärfen, wie man bei den Protestanten sieht. Nicht die Abschaffung, sondern die Ausdehnung des Zölibats wäre anzuraten, nämlich auf jene Vollblutpolitiker und Spitzenmanager, die schon mit der eigenen Familie überfordert sind und deren Ehepartner und Kinder vernachlässigt werden.

5. Zum Theologen-Memorandum

Seit einigen Tagen beschäftigen wir uns mit einem kirchenkritischen Memorandum, das von einigen hundert Theologen verfaßt wurde.

Auf mich wirkt das Memorandum nur noch peinlich. Dieses verschrobene Pathos, diese Ansammlung banaler Phrasen, diese maskenhaft erstarrte Protesthaltung, die schon in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts komisch wirkte. Darauf kann man eigentlich nur noch satirisch reagieren.

Die international hohe Reputation deutscher Theologie ist Vergangenheit. Einige der besten Verteidiger der katholischen Kirche und ihrer Lehre findet man heute unter den nichttheologischen Laien, also Leuten wie Spaemann, Matussek, Lütz, Kissler und Püttmann. Mit denen fühle ich mich weit stärker verbunden als mit verkrachten 68er Theologen und manchen Bischöfen. Das gibt Anlaß, über Nutzen und Nachteil der heutigen Theologie für die Kirche neu nachzudenken.

Die katholische Kirche im deutschsprachigen Raum ist seit geraumer Zeit in einer wachsenden Krise, die weder durch Memoranden noch durch akademische Dialoge zu beheben ist. Ärgerlich ist zudem, wenn Professoren ein Papier verfassen, das nicht nur in den Therapievorschlägen, sondern bereits in der Diagnose völlig danebenliegt. Hier liegt der Hund schon in der falschen Analyse begraben. Das Memorandum schwimmt auf der Oberfläche allzu gewöhnlicher Vorurteile. Die Ursache der Krise, nämlich der massenhafte Glaubensabfall in den „westlichen“ Ländern, wird überhaupt nicht erörtert. Woher kommt die Auszehrung des christlichen Glaubens, die mangelnde Erlösungsbedürftigkeit? Und woher kommen die sexuellen Mißbrauchsfälle in der Kirche? Sie derart hochzuspielen und sie mit dem Zölibat, mit einer angeblich „rigorosen“ Sexualmoral der Kirche in Zusammenhang zu bringen, zeugt von Ignoranz, und leider auch von Infamie. Das hat mit empirischer Analyse nichts mehr zu tun. Und die darauf aufbauende „Therapie“ verstärkt nur noch das Übel, das es zu beseitigen gilt.

In den letzten Jahren haben sich die innerkatholischen Debatten verschärft. Und ich kann nur hoffen, daß man langsam auch im höheren Klerus Klartext zu reden lernt. Dieser innerkirchlich vorherrschende psychologisierende Tonfall, diese gestelzten Pathosformeln, diese vage Doppeldeutigkeit: Das alles ist inzwischen zu einem großen Ärgernis geworden, zu einem Problem kirchlicher Glaubwürdigkeit. Man weiß bei der Kirche in Deutschland kaum mehr, woran man ist. Wie in der Politik drückt man sich vor klaren Entscheidungen.

Aber wir werden sehen: In Zeiten der Krise sehnen sich viele nach Klarheit und Wahrheit. Das Verschwommene überzeugt nicht, sondern desorientiert und frustriert. Wir leben, auch gesellschaftlich und politisch, in Zeiten der Entscheidung: Entweder – oder? Man kann nicht gleichzeitig katholisch, protestantisch oder muslimisch sein.

Von den Hirten der Kirche dürfen wir erwarten, daß sie sich endlich einmal klar äußern. Und zwar gemeinsam, in Abgrenzung zu jenen Opportunisten, die sich immer noch Vorteile erhoffen, wenn sie sich anti-römisch positionieren. Einige Bischöfe haben sich bereits als recht tapfer erwiesen. Andere sind in Deckung gegangen, vielleicht fürchten sie eine staatskirchenrechtliche Minimierung von Privilegien.

Und was sollten wir von den katholischen Laien erwarten? Die sind eine große Hoffnung. Heute sind es eher die katholisch gläubigen Laien, die die Kirche in Europa stützen, nicht etwa die Theologen an staatlichen Fakultäten. Viele dieser Theologen erfüllen ihre Treuepflicht eher dem Staat gegenüber als zugunsten der Kirche. Die gläubigen Laien sind der Kirche gegenüber oft wesentlich loyaler. Nicht selten sind auch theologisch kompetenter als professionelle Theologen.

Freilich wollen einige Laien sogar noch päpstlicher sein als der Papst. Unser guter alter Papst ist übrigens viel dynamischer und geistig lebhafter als die vermeintlichen Repräsentanten des theologischen Fortschritts. Es soll auch Bischöfe geben, die in der Pose des Progressiven greisenhaft erstarrt sind und dringend der Führung bedürfen. Die wirkliche Avantgarde der Kirche sehe ich vor allem in ihren geistlichen Bewegungen, in denen gläubige Laien den theologischen Ton angeben. Ich spreche hier nicht von jenen laienhaften Berufskatholiken, die sich in einem „Zentralkomitee“ mächtig aufplustern. Einige von diesen Funktionären wollen die hierarchische Struktur der Kirche zu einer basisdemokratischen Räterepublik verformen. Hier erweist sich die Parole „Wir sind Kirche“ als eine ziemliche Anmaßung.

Was dürfen wir Katholiken für die Zukunft hoffen, wenn wir römisch-katholisch sind und bleiben wollen? Wunderbar wäre es, wenn Papst Benedikt bei seinem Deutschlandbesuch den Kleinglauben aufrichten, den Glaubenshorizont erweitern und die lähmende Resignation überwinden könnte. Der Blick auf die Weltkirche befreit uns von Kleinkariertheit und Selbstbezogenheit. Wir leben in gefährlichen Zeiten, und die Bedrohungen wachsen weltweit. Es sind Zeiten der Prüfung und der Bewährung des Glaubens. Vielleicht ist es gerade diese Not, die uns wieder das Beten lehrt, und den Mut zum öffentlichen Bekenntnis herausfordert.

Zum Autor: Prof. Wolfgang Ockenfels ist ein römisch-katholischer Geistlicher, Sozialethiker und Dominikaner. Er hat des öfteren den Kurs der Merkel-CDU kritisiert, unter anderem in seiner 2009 erschienen Schrift „Das hohe C: Wohin steuert die CDU?“. Darin stellt er fest, dass die CDU die Rolle der Kirche zu marginalisieren versucht.

» Homepage von Wolfgang Ockenfels [2]
» Kontakt: ockenwol@uni-trier.de [3]

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Chaim Noll: Die DDR war ein judenfeindliches Land

geschrieben von Gastbeitrag am in Antisemitismus,Deutschland,Judentum,Linksfaschismus | 49 Kommentare

Chaim Noll [4]Der jüdische Schriftsteller Chaim Noll (Foto), geboren am 13. Juli 1954 in Ostberlin, ist ein ehem. Bürgerrechtler und Sohn des in der „DDR“ angesehenen Schriftstellers Dieter Noll. Doch Chaim (er hieß damals „Hans“) ging eigene Wege und verweigerte sich der marxistischen Ideologie seines Vaters ebenso wie dem Militärdienst in der „DDR“. Seine eigenständige Haltung führte zu mehrfacher Zwangsunterbringung in psychiatrischen Anstalten und weiteren staatlichen Repressalien. 1983 wurde er ausgebürgert, lebte dann in Westberlin, später in Rom und seit 1995 in Israel.

(Von Felizitas Küble, Leiterin des KOMM-MIT-Jugendverlags in Münster)

Am 4.7.2011 veröffentlichte die „Jüdische Allgemeine“ online ein Interview mit dem israelischen Autor unter dem Titel „Ich musste raus!“. Chaim Noll beantwortete die Fragen von Philipp Engel, der sich vor allem über die damalige Situation in der „DDR“ erkundigte, aber auch nach der Zukunft Israels fragte. Dadurch ergab sich für den jüdischen Schriftsteller sowohl ein Blick zurück als auch nach vorne.

Die erste Frage bezog sich auf Nolls heutiges Leben in Israel, wo er mit seiner Familie bereits seit über 15 Jahren wohnt. „Ich fühle mich in Israel zuhause“, erklärte der Schriftsteller und fügte hinzu: „Auch meine Kinder und Enkel.“ Israel sei ein „schwieriges, aber faszinierendes Land“: „Ich muß öfter ins Ausland reisen und freue mich jedes Mal, wenn ich wieder in das Flugzeug nach Tel Aviv steige.“

Auf die Frage: „Wie wird Israel Ihrer Meinung nach in weiteren 50 Jahren aussehen?“ reagierte Noll erstaunlich zuversichtlich: “Es wird ein kleines, einflussreiches, weltweit geschätztes Land sein. Hier ist viel Intelligenz konzentriert, viel kreativer Geist, uralte und neue Erfahrung. Der wirtschaftliche Aufstieg im letzten Jahrzehnt ist beispiellos. Und wie Ben Gurion einmal feststellte: Je stärker der jüdische Staat ist, umso mehr werden sich die arabischen Nachbarn mit seiner Existenz arrangieren.“

Positiv äußert er sich auch über Italien, wo er jahrelang gelebt hat, denn dort habe er „keinen Antisemitismus gespürt“: „Die Juden dort gelten nicht als Fremde, sondern als Landsleute anderen Glaubens.“

Nun folgte die Frage: „Wie war es im Vergleich dazu in der DDR?“ – Chaim Nolls Antwort hierzu: “Die DDR war ein judenfeindliches Land, obwohl man versucht hat, es zu verbergen. Die Aversion galt nicht unbedingt jedem einzelnen Juden, aber dem Judentum insgesamt.
Die sozialistische Bewegung hat eine bis Marx und Kautsky zurückreichende Vorgeschichte von Judenfeindlichkeit. Die Linke ist bis heute in diesem Erbe gefangen. Vor allem war die DDR extrem israelfeindlich. Schon als Kind habe ich darin ein Zeichen von Dummheit gesehen.“

Der Schriftsteller Dieter Noll, sein Vater, war überzeugter Sozialist und SED-Parteigänger. Die Frage, ob sein Vater mit ihm über sein Judentum sprach, verneinte Chaim Noll: „Nein. Er versuchte, kein Jude zu sein – der Partei zuliebe. Allerdings war seine jüdische Mutter in der Nazi-Zeit verfolgt worden, das ließ sich nicht verheimlichen – und so bin ich langsam hinter das Geheimnis gekommen. Nichts interessiert Kinder mehr als das, was die Erwachsenen verschweigen.“

Der Interviewer fragte genauer nach: „Wussten Sie damals, was es genau heißt, jüdisch zu sein?“ Noll erzählte nun von seiner schrittweisen Entdeckung der eigenen Identität: „Ich wusste so gut wie nichts. Aber, wie ich in einem meiner Bücher schrieb, »auch im Dunkel macht man überraschende Funde«. Es war ein aufregender Prozess des Entdeckens und Lernens. Ich bin glücklich, mein Judentum wiedergefunden zu haben. Vielleicht gerade, weil es für mich so schwer war.“

Auf die letzte Frage, warum er seinen früheren Vornamen „Hans“ in „Chaim“ umbenannte, antwortete der Schriftsteller: „Das war 1991, als die deutsche Linke gegen die USA und Israel demonstrierte, während des ersten Golf-Kriegs. Damals kam mir der Gedanke, dass man sich zum Judesein bekennen muss. Und da habe ich auf dem entsprechenden Amt meinen jüdischen Namen in alle Papiere eintragen lassen. Chaim heißt bekanntlich Leben und im Talmud steht, dass ein „baal tshuvah“ – ein Jude, der zu seinem Judentum zurückfindet – ein neues Leben beginnt.“

Das vollständige Interview mit Chaim Noll finden Sie hier [5]. Wir wünschen Chaim Noll und seiner Familie alles Gute und Schalom für Israel.

» WELT am SONNTAG: Die Linke und die Juden [6]? – von Richard Herzinger

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Necla Kelek: Recht auf Religionskritik

geschrieben von PI am in Deutschland,Islam | 53 Kommentare

[7]Am vergangenen Donnerstag hielt Necla Kelek in der Black Box des Münchner Gasteigs einen Vortrag mit dem Titel „Freiheit im Islam – können sich Muslime in Europa integrieren?“ [8]. Der Saal war mit rund 130 Personen fast ausverkauft. Unter den Besuchern waren viele Islamkritiker, Mitglieder von PI München und des Landesverbandes Bayern der FREIHEIT. Aber auch Islamwohlwollende wie Rechtsanwalt Hildebrecht Braun, der Imam Idriz intensiv unterstützt und aus seiner kritischen Einstellung zur Kirche kein Hehl machte.

(Von Michael Stürzenberger)

Schon der Weg zum Gasteig sorgte für die richtige Einstimmung auf das Thema: Kopftuchbehangene Frauen begegnen einem im Münchner Straßenbild wie hier auf der Rosenheimerstraße in Haidhausen immer häufiger. Dies war auch ein zentrales Thema des Vortrags von Necla Kelek, die leidenschaftlich um ein Kopftuchverbot für Mädchen bis 14 Jahre kämpft.

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Die Autorin ging aber zunächst auf den sogenannten „Arabischen Frühling“ ein und machte eine nüchterne Bestandsaufnahme: Zwei Despoten seien verjagt, die Massen demonstrierten für mehr Freiheit und Lohn, aber sei das schon eine Revolution? Im arabischen Raum gebe es seit Jahrhunderten diktatorische Strukturen, in Ägypten seit dem 7. Jahrhundert. Der Islam sei dort Staatsreligion. Mädchen könnten dort ab dem Alter von 11 Jahren verheiratet werden, ein Mann könne sich bis zu 4 Ehefrauen „zulegen“. Die Stellung der Frau sei ein Gradmesser für die Freiheit einer Gesellschaft, aber in Ägypten sei der Islam mit seinen frauenunterdrückenden Elementen alltagsprägende Kraft, eine Trennung von Staat und Religion gebe es nicht.

Für Kelek ist das kritische Hinterfragen der Religion eminent wichtig. Es müsse einen öffentlichen Diskurs über deren Grenzen geben. Die Kritik an der Religion müsse ein Recht sein, und ohne dies werde es im Nahen Osten keine Demokratie und keine Revolution geben.

Der Islam sei auch eine große Herausforderung für Europa. Er sei nicht nur ein Glaube, sondern auch eine Weltanschauung und politische Ideologie. Bisher sei es noch nicht gelungen, ihn zu säkularisieren. Der Islam bestimme auch die Kultur, daher hätten alle Erscheinungen wie Ehrenmorde, Zwangsverheiratungen, Importbräute, Parallelgesellschaften, Gegengesellschaften, Gewalt und Kriminalität auch mit dem Islam zu tun. Pro Jahr würden in Deutschland 750 Millionen Euro aufgewendet, um all diese Probleme in den Griff zu bekommen.

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Kelek trat wie eine deutsch-europäische Patriotin auf. Das Prinzip der christlichen Nächstenliebe und der Humanität seien Grundlage dieser Gesellschaften. Wir sollten auf diese Werte stolz und bestrebt sein, diese auch zu bewahren. In islamischen Ländern dagegen würden die Menschenrechte nur für Muslime gelten. Kelek erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahrhunderten der Islam vor allem militärisch in Europa präsent gewesen sei.

Das philosophische Denken im Islam sei dagegen im 12. Jahrhundert durch die Verbannung von Averroës [11] und die Verbrennung seiner Schriften beendet worden. Der Koran sei als allgemeingültig erklärt worden. So biete sich heutzutage ein erbärmliches Bild: Im ganzen arabischen Raum würden weniger Bücher übersetzt als in Griechenland. Die arabische Industrie liefere keinen einzigen nennenswerten Beitrag für die Weltwirtschaft. Die Ergebnisse bei Bildung, Lese- und Sprachkenntnissen seien schlimm.

Die in Istanbul geborene und aufgewachsene Necla habe einmal ihre Mutter gefragt, wann eine Frau frei sei. Jene habe geantwortet: „Freiheit ist nicht für uns gemacht“. Frauen seien unter dem „Schutz“ der Männer, was bedeutet, dass sie vor fremden Männern beschützt werden. Sie seien also eher eine Art Bewacher und betrachteten Frauen als ihre Privatheit, frei von eigenem Willen.

Kelek appellierte leidenschaftlich daran, dass muslimische Frauen am kulturellen Leben teilnehmen und ihre eigenen Erfahrungen im Sport sowie bei Hobbys sammeln sollten. In der Islamkonferenz würden aber völlig kontraproduktive Beschlüsse gefasst. So sei von Verbänden durchgesetzt worden, dass Mädchen im Alter von 6 Jahren ein Kopftuch tragen dürfen, da sie ab diesem Zeitpunkt in die Öffentlichkeit gingen. Für Kelek ist dies ein Zeichen regelrechter Apartheid und Unfreiheit. Islamische Verbände setzten die Macht über die Frau mit dem Argument der Religionsfreiheit durch. Muslimische Mädchen hätten ihrer Meinung nach ein Recht darauf, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, um dann später selbst die Entscheidung pro oder contra Kopftuch zu treffen. Demokratie müsse man lernen, und dazu sei unter anderem auch die Schule da. Um das nachzuholen, was im Elternhaus versäumt werde.

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Islam bedeute Unterwerfung, und das müssten Muslime leider ohne Wenn und Aber akzeptieren. Es gelte eine klare Hierarchie in Familie und Clan: Männer vor Frauen, Ältere vor Jüngeren. Der Begriff „Respekt“ bedeute, Demut zu zeigen. Die Hierarchie beruhe nicht auf natürlicher Autorität, sondern auf Alter und Geschlecht. Dies sei göttliches Recht, und dies beinhalte auch, dass es niemandem erlaubt sei, Kritik am Propheten Mohammed und am Islam zu äußern. „Ungläubige“ schon gar nicht.

Kelek forderte, dass Muslime endlich aufhören sollten, Deutsche als Fremde und Ungläubige zu sehen, sondern sie sollten sich mit der Geschichte, Identität, Kultur und Religion ihres Gastlandes beschäftigen. Um es irgendwann mit all diesen Elementen auch als ihr Land zu sehen. Deutsche wiederum sollten ein positives Bild von Deutschland und Europa vermitteln. Hierzulande gebe es aber viel zu viele Selbstzweifel, man definiere Deutschland hauptsächlich über den Holocaust und Europa als ehemalige Kolonialmacht. Muslime müssten aufhören, sich als Opfer darzustellen, und Deutsche müssten aufhören, Muslime als zu beschützende Mündel zu sehen.

Diskussionsrunde

Die Diskussionsrunde wurde von Dr. Horst Harnischfeger geleitet, dem Generalsekretär des Goethe-Institutes. Er hatte auch die Veranstaltung organisiert und Necla Kelek zu Beginn vorgestellt. Die erste Frage zielte auf den Koran ab: Wenn die Integration von Muslimen gelingen solle, dann müsse ja erst einmal das „Heilige Buch“ der Muslime umgeschrieben werden, denn in der bisherigen Form sei es ja hochgradig integrationsbehindernd. Kelek entgegnete, im Islam sagten die einen, der Koran sei ein Heiliges Buch und eine direkte Offenbarung von Gott, andere würden es als von Menschenhand geschrieben ansehen. Bei letzterem wäre die Möglichkeit der „Historisierung“ gegeben, um die vielen bedenklichen Passagen als auf das siebte Jahrhundert begrenzt erklären zu können.

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Der Autor dieses Artikels merkte an, dass dies wohl eher eine Minderheitenmeinung im Islam sei. Der Koran gelte als Wort Allahs, mit klaren Anordnungen und Befehlen, die unverändert und ewig gültig seien. Kelek entgegnete, alles verändere sich, und der Koran dürfe nicht wie im siebten Jahrhundert gelesen werden. Sie habe die Hoffnung, dass es in der muslimischen Welt einmal gelingen werde, den Koran kritisch zu lesen. Aber es gebe leider in keinem islamischen Land eine Universität, die den Koran frei historisierend und kritisch lese. Die überaus bedeutende Kairoer Al-Azhar-Universität ließe das nicht zu, und diese Autorität werde bisher noch nicht angezweifelt.

Anschließend wurde von einem Zuhörer bedauert, dass Ayaan Hirsi Ali [14] leider nicht mehr in Europa präsent und daher wohl mit ihrem Engagement gescheitert sei? Kelek verneinte dies. Hirsi Ali habe Wesentliches über die Missstände in muslimischen Familien aufgeklärt, vor allem auch über die Beschneidungen von muslimischen Mädchen aufgrund islamisch-kultureller Traditionen. Aus den USA würde sie sich immer wieder öffentlichkeitswirksam zu Wort melden.

Auf die Frage, ob sie eher Fortschritte oder Rückschritte in der Diskussion um die Integration von Muslimen sehe, antwortete Kelek, dass politisch schon viel erreicht und wichtige Themen ent-tabuisiert worden seien. Beispielsweise sei die Zwangsverheiratung mittlerweile ein Straftatbestand, zuvor lediglich eine Nötigung. Die 300 Worte Sprachkenntnisse als Voraussetzung für den Familiennachzug seien ebenfalls ein wichtiger Fortschritt. Mittlerweile sei durch die öffentliche Diskussion auch klar, dass man in Deutschland eher kein allgemeines Problem mit der Migration, sondern hauptsächlich mit der muslimischen Einwanderung habe. Kelek sieht die Einwandererungspolitik Dänemarks als Vorbild: Dort sei zwar jeder herzlich willkommen, aber zwei Jahre Integrationskurs seien dort absolute Pflicht.

Die Frage von Christian Jung, des bayerischen Landesvorsitzenden der FREIHEIT, zielte auf den Punkt, ob der Islam wirklich nur im 12. Jahrhundert philosophisch „falsch abgebogen sei“, oder ob er aufgrund des Religionsstifters Mohammed grundsätzlich in seiner Richtung festgelegt sei. Kelek antwortete, dass sie in der Geschichte nach modern und aufklärerisch eingestellten muslimischen Denkern sowie Wissenschaftlern gesucht und sie mit Averroë (der auch als Ibn Rush bekannt ist) und Ibrahim Ibn Sinan [15] gefunden habe. Dies sei für sie ein Beleg, dass es möglich sei, den Islam auch zeitgemäß zu interpretieren, auch wenn dies mit großen Schwierigkeiten verbunden sei.

Ob die Türkei noch eine Chance auf Laizismus habe, nachdem Erdogan das Land jetzt so massiv re-islamisiere, wollte ein weiterer Zuhörer wissen. Kelek antwortete, dass sie in ihrem Heimatland eine große Auseinandersetzung zwischen Tradition und Moderne beobachte. Die strenge islamische Weltanschauung sei genauso präsent wie westlich-moderne Entwicklungen in Kunst und Kultur. Bei aller Kritik an Erdogan dürfe man andererseits auch nicht vergessen, dass er wichtige Reformen im Sozialsystem durchgesetzt und die Türkei auf einen wirtschaftlich erfolgreichen Kurs gebracht habe.

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Eine Fragestellerin wollte wissen, ob der Austausch von Werten im Sinne einer Wertegemeinschaft nicht besser sei als deren bloße Vermittlung. Kelek entgegnete, es gebe eine Pflicht zu lernen. Jeder Einwanderer müsse seine Rechte und Pflichten kennenlernen. Welche Werte man denn vom Islam annehmen solle, stellte sie als rhetorische Gegenfrage. Der interkulturelle „Dialog“ sei bisher absolut einseitig verlaufen. Muslimische Verbandsvertreter würden nur ihre Werte, Traditionen, Ansichten und Religion vortragen, um sie in der Gesellschaft zu installieren. Die anderen Vertreter beim „Dialog“ würden dagegen nur zuhören.

Die nächste Fragestellerin ging auf den Aspekt der „Freiheit“ ein. Wäre es denn nicht ein Beleg für Unfreiheit, wenn man muslimischen Mädchen das Recht nehmen würde, ein Kopftuch zu tragen? Kelek meinte, wenn man einem Kind sage, „Du musst das Kopftuch tragen, weil Allah es so will“, könne es wohl kaum noch etwas dagegen vorbringen. Dieser Form der Beeinflussung müsse man entgegentreten und dem Mädchen eine spätere eigene Entscheidung ermöglichen. Den Verfasser dieses Artikels hat besonders interessiert, ob die Fragestellerin Grundkenntnisse über den Islam und die Bedeutung des Kopftuchs hat. Bei einem kurzen Gespräch nach der Veranstaltung stellte sich wie erwartet heraus, dass weder das eine noch das andere vorhanden sind. Eine derartige Frage lässt sich auch nur mit völliger Unkenntnis über das Wesen des Islams erklären.

Nun meldete sich der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete und Rechtsanwalt von Imam Idriz, Hildebrecht Braun, zu Wort. Er hätte sich von Kelek eine differenziertere Darstellung der Frau im Islam gewünscht, zumal in mehreren islamischen Ländern Frauen an der Spitze des Staates stünden, beispielsweise in Indonesien und Bangladesh. Außerdem sollte sie sich doch besser um die Haltung der Kirche zu Frauen kümmern. Kelek bemerkte hierzu, dass es in Deutschland viele Frauen gebe, die die Frauenbewegung nach vorne brächten. Außerdem gebe es schließlich auch eine Kanzlerin in Deutschland. Sie habe zwar auch Schwierigkeiten mit den Männern in Rom, die in Frauenkleidern herumliefen. Aber in Europa gebe es jede Menge Frauenhäuser, in der Türkei jedoch kein einziges.

Ob im Islam überhaupt eine Aufklärung möglich sei, wollte ein anderer Zuhörer wissen. Kelek stellte fest, dass Europa auch lange gebraucht hätte, über die Aufklärung zur Moderne zu kommen. Von alleine passiere das aber nicht. Es seien immer engagierte Menschen nötig, die das voranbrächten.

Eine Frau wollte wissen, warum die Integration von Muslimen nicht klappe und wie man Menschen integrieren könne, die das gar nicht wollten? Die uns ablehnten und sich als höherwertig fühlten? Kelek erwiderte, dass dies ganz wichtige und schwierige Fragen seien. Grundsätzlich habe die Freiheit im Islam eine andere Bedeutung. Frauen seien in erster Linie Teil der Familie, andere würden über sie entscheiden. Man müsse bei der Suche nach Gründen in die Moscheen gehen und fragen, ob man den Koran nicht auch anderes lesen könne. Man müsse sich anhören, was der Imam dazu sage. Aber in Deutschland herrsche die Meinung vor, dass man sich da nicht einmischen solle.

Die letzte Frage drehte sich um die eventuelle EU-Mitgliedschaft der Türkei. Kelek meinte, dass alleine die Fragestellung der Türkei wirtschaftlich und entwicklungsmäßig viel gebracht hätte als irgendeine Regierung vorher. Die türkischen Bürger müssten allerdings klären, was ihre eigentliche Identität sei. Fundamental-islamisch oder modern-aufgeklärt. Davon hänge ein möglicher EU-Beitritt der Türkei in der Zukunft ganz wesentlich ab.

Nach dem Ende der Veranstaltung gingen einige Besucher noch mit Necla Kelek und den Organisatoren um Dr. Horst Harnischfeger etwas trinken. Kelek erläuterte beim Bier unter anderem, das sie sich als „Kulturmuslimin“ sehe und den Koran sowie den Propheten Mohammed nicht zur Grundlage ihrer religiösen Ansichten mache. Wenn sich eine solche Einstellung unter Muslimen durchsetzen würde, gäbe es sicherlich eine Menge Probleme weniger. Aber bisher ist Necla Kelek leider eine ganz große Ausnahme. Für ihr Engagement bei der Aufklärung über den Islam und ihren Mut ist ihr höchster Respekt zu zollen. Man darf ihr in Zukunft viel Erfolg wünschen.

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Ungeduldige Patienten mit lockeren Messern

geschrieben von am in Deutschenfeindlichkeit,Deutschland,Migrantengewalt | 86 Kommentare

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„Wütender Patient stach Pfleger nieder“, schreibt [18] der „Tagesspiegel“. Das klingt so schön harmlos, und irgendwie hat man da auch Verständnis. Wer von uns hat nicht schon mal in der Notaufnahme warten müssen und war sauer deswegen. Und dass der Täter – wir ahnten es schon – zugereist ist, tut natürlich überhaupt nichts zur Sache. Wir haben doch alle schon mal Pflegepersonal niedergestochen, weil wir ungeduldig waren.

Warum wird ein ungeduldiger Patient nicht auch vorgezogen? Schließlich ist jede Gewalttat auch ein Hilfeschrei.

Die Wut packte ihn nach zweieinhalb Stunden Wartezeit. Erol S., der mit einem schmerzenden Fußgelenk in die Rettungsstelle gehumpelt war, beschwerte sich lautstark. Der Patient, bei dem beschwichtigende Worte nicht halfen, wurde laut Anklage immer aggressiver. Am Ende war es ein 51-jähriger Krankenpfleger, der sofort operiert werden musste. Der mutmaßliche Angriff in der Notaufnahme des Kreuzberger Urban- Krankenhauses brachte S. am Freitag vor das Landgericht.

Der 29-Jährige soll am Abend des 31. Januar 2010 ein Küchenmesser aus der Tasche gezogen haben, als ihn der Pfleger gerade zurück zur Trage schieben wollte.

Ein Stich traf die Brust und verletzte die Lunge. Drei Tage lag der 51-Jährige auf der Intensivstation.
(…)
Erol S. zeigte auch vor Gericht wenig Geduld. Der Richter musste ihn ermahnen, weil er dem Zeugen ins Wort fiel. „Ich kann mich nicht beherrschen“, zischte der Angeklagte, der zuvor die Aussage verweigert hatte. Ruhig schilderte der Pfleger den Vorfall. Zunächst habe eine Krankenschwester auf S. eingeredet. Schwerverletzte haben Priorität, erklärte sie. Wegen des damaligen Glatteises war viel zu tun. „Der Gang war vollständig zu“, beschrieb der Zeuge. Erol S. hatte erst einmal einen Eisbeutel bekommen.

Der Pfleger wollte der Kollegin helfen. „Hurensohn“, habe S. sofort gepöbelt und gedroht: „Ich steche dich ab!“ Die verbalen Angriffe nahm der Pfleger nicht ernst. „Das haben wir leider häufiger.“ Doch S. habe den Eisbeutel geworfen, sei dann mit erhobener Faust auf ihn zugekommen. „Ein Schlag streifte mich.“ Er bat Kollegen, die Polizei zu rufen und griff S. am Oberarm. „Da stach er zu.“

Erol S. der sich den Fuß verstaucht hatte, soll sich bei der Polizei in Richtung angeblicher Notwehr geäußert haben. Gegen ihn dürfte allerdings auch eine Vorstrafe sprechen: Wegen Bedrohung und Beleidigung einer Mitarbeiterin eines Jobcenters wurde der Hartz-IV-Empfänger 2009 zu einer Geldstrafe verurteilt.

Was für eine heißblütige Person. Und das sollten wir uns mal hinter die Ohren schreiben: Wenn wir dem Mann schon von unseren Steuergeldern seinen Lebensunterhalt finanzieren dürfen, dann hat er – zum Teufel – auch ein Anrecht auf sofortige ärztliche Behandlung. Zumal mit etwas so Schwerwiegendem wie einem verstauchten Fuß. Sollen doch deutsche „Hurensöhne“ verrecken.

(Spürnase: sobieski_król-polski)


Ein Beitrag vom Autorenteam QUOTENQUEEN [19]

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In Ungarn wird Sieg über Türken Feiertag

geschrieben von PI am in Islamisierung Europas,Türkei | 61 Kommentare

[20]Böse Zungen würden behaupten, die Ungarn haben mit der 145 Jahre währenden Besatzung ihres Landes durch die Türken den Deutschen eine Erfahrung voraus. Hinzu kommt, dass es natürlich mit diesen Jahren nicht getan ist, man vielmehr mindestens drei Jahrhunderte als geprägt von Türkischen Überfällen und der osmanischen Bedrohung bezeichnen kann. Das ungarische Nationalbewusstsein wurde davon zutiefst geprägt.

(Von Thorsten M.)

Diesen Hintergrund muss man vor Augen haben, wenn nun das ungarische Parlament auf Antrag der Regierung von Ministerpräsident Victor Orban den 22. Juli zum nationalen Gedenktag erklärt hat. Das gewählte Datum für den Feiertag bezieht sich auf das jahr 1456, in dem an diesem Tag – drei Jahre nach der Eroberung Konstaninopels (heute Istanbul) durch die Türken – ein christliches Heer die osmanischen Eindringlinge vor Belgrad (damals Ungarn) zurückschlagen konnte. Geführt wurde das christliche Heer von dem heute noch verehrten ungarischen Nationalhelden Johann Hunyádi, der Sultan Mehmed dem II. eine historische Niederlage beibrachte. Dieser Erfolg war von so großer Bedeutung, dass der damalige Papst Kalixt III. zum Dank in der gesamten christlichen Welt ein mittägliches Glockenleuten veranlasste.

Was die heutige ungarische Regierung allerdings umtreibt, im Kontrast zu dieser Gedenkpolitik den EU-Beitritt der Türkei zu unterstützen, bleibt rätselhaft. Finanzielle Vorteile dürfte dies für Ungarn nämlich kaum mit sich bringen, würden sich dadurch doch die Quoten der EU-Fördertöpfe zu Lasten Ungarns verändern. Wenigstens blieb es dazu aber auch während der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2011 bei Lippenbekenntnissen des ungarischen Außenministers János Martonyi. Substantielle Fortschritte gab es im Beitrittsprozess der Türkei zum Glück keine.

(Quelle: Junge Freiheit [21])

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Ermittlung gegen Franz Schulz

geschrieben von am in Deutschland,Justiz,Kampf gegen Rechts™,Kraftanwendung | 33 Kommentare

Ermittlung gegen Franz Schulz [22]

Wenn Partei- und Staatsfunktionäre nach einem verlorenen Gerichtsentscheid die Umsetzung des Rechts verweigern und dem politischen Gegner weiterhin seine Bürgerrechte verweigern, ist das das Ende des Rechtsstaates und der Beginn der Parteidiktatur. Das sieht wohl auch die Berliner Staatsanwaltschaft so, die jetzt gegen den grünen Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Foto) ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. Schulz hatte durch einen Trupp Antifaschläger eine Wahlveranstaltung von Pro-Deutschland in Berlin-Kreuzberg verhindern lassen. 

Die Morgenpost berichtet [23]:

Wegen der Blockade einer Wahlversammlung der rechtspopulistischen Partei Pro Deutschland wird gegen den Bürgermeister des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), ermittelt. Schulz soll gegen das Versammlungsgesetz verstoßen haben.

Mehrere hundert linke Demonstranten hatten Ende Juni gewaltsam eine Wahlversammlung der rechtspopulistischen Partei Pro Deutschland in Kreuzberg blockiert und verhindert. Mit Unterstützung des Bezirksbürgermeisters hatten sie sich vor dem Rathaus an der Yorckstraße versammelt, in dem die Sitzung stattfinden sollte. Etwa 20 von der Polizei abgeschirmte Anhänger von Pro Deutschland kamen nicht bis zum Eingang. Die Polizei verzichtete in dem Gerangel darauf, den Parteimitgliedern einen Weg durch die Menge zu bahnen.

Im dem Gebäude hatten zudem Initiativen und linke Parteien Informationsstände aufgebaut. Schulz hatte die linken Gruppen in das ehemalige Rathaus eingeladen, um die Versammlung von Pro Deutschland zu verhindern. Vor Gericht war ihm das nicht gelungen.

(Spürnase: Bürger)


Ein Beitrag vom Autorenteam QUOTENQUEEN [19]

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Hamburg: FREIHEIT gegen Verfassungsfeinde

geschrieben von Gastbeitrag am in Deutschland,Islam | 101 Kommentare

[24]Die Polizei mußte wieder einmal aufrüsten, da gestern Verfassungs- und Menschenfeinde in Hamburg im Schutze unserer Meinungsfreiheit ihren zunehmenden Einfluss öffentlich demonstrieren wollten.

(Ein Photobericht über die Gegenkundgebung der neuen Partei DIE FREIHEIT in Hamburg von Mr. Merkava)

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Die ersten Ergüsse des sog. Hasspredigers, aber realiter Verfassungsfeindes Vogel gingen für den beklemmend anzuschauenden Haufen ergebener Anhänger und noch ergebenerer Konvertiten erst einmal in einem heftigen Guss von oben unter.

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In einiger Entfernung trafen sich Mitglieder und Sympathisanten der neuen Partei DIE FREIHEIT zu einer Gegenkundgebung gegen die islamischen Salafisten-Verfassungsfeinde unter dem Deckmantel der Religion, um ihre Stimme für globale Menschenrechte, Freiheit und unsere westliche Kultur und Lebensart zu erheben.

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Eine Kundgebungsteilnehmerin simulierte gleich einmal „live“, wo später auch in Deutschland die ideologischen, angeblich religiösen Konzepte eines Herrn Vogel und seiner Anhänger enden sollen.

Um so erstaunlicher, dass sich westliche, in einer ihnen selbstverständlichen Freiheit aufgewachsene kleine Mädchen und Jünglinge berufen fühlen, die unglaublich frauenfeindliche Steinzeitideologie in versprengten Grüppchen durch Attacken auf DIE FREIHEIT-Kundgebung zumindest indirekt zu unterstützen. Aber links-verblendete junge Leute, die wenig Halt und Korrektur von den heutzutage nachsichtig-gutmenschlichen Institutionen wie Schule, Medien oder Landeskirche erhalten, sind in ihrer jugendlichen Meinungsbildung tatsächlich im wesentlichen auf sich alleine gestellt: da springen linke nützliche Idioten und ausländische Taqiyya-Spezialisten (Taqiyya = gezieltes Lügen) doch gerne ein.

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Trotz aller Störungsversuche durch verblendete junge Leute, die sich in kurzen Diskussionen über die Absperrung hinweg

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übrigens als größtenteils unglaublich ungebildet erwiesen, führte der Versammlungsleiter souverän und teilweise nicht ohne Humor und Ironie durch die Kundgebung

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Die wirklichen Probleme zeigte die Rednerin Nazanin Borumand vom Zentralrat der Ex-Muslime in einer kurzen, spontanen Rede auf

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in der sie engagiert darlegte, wie grauenhaft es denn wirklich in einem Land (hier: Iran) aussieht, wenn der Islam ungehindert herrschen kann. Dabei ließ sie sich wie alle Kundgebungsredner und -teilnehmer auch durch Einschüchterungsversuche nicht mundtot machen

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Ein beeindrucktes Publikum von Demokraten aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen dankte es ihr mit hochachtungsvollem Applaus vor ihrem Mut und ihrer Konsequenz

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Nach ca. zwei Stunden ging gestern in Hamburg die engagierte Kundgebung der neuen Partei DIE FREIHEIT gegen islamische Verfassungsfeinde zuende und deren verblendete linksextreme Unterstützer blieben – wie zum Glück immer öfter – bedeutungslos im Regen stehen.

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Video (mit Dank an Claus Plaass):

(Heute Abend folgt ein zweiter Bericht des gestrigen Tages in Hamburg – diesmal mit einem Schwerpunkt auf die Salafistenveranstaltung)

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Köpenick: Inniger Empfang für Ruprecht Polenz

geschrieben von Gastbeitrag am in Altparteien,Deutschland,Freiheit,Islamisierung Europas,Türkei | 92 Kommentare

[48]Wer die letzten Wochen aufmerksam die Nachrichten verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass gerade eine weitere Kampagne gefahren wird, den verstockten Deutschen die Aufnahme der Türkei in die EU schmackhaft zu machen.

(Von Eisbärin, PI-Gruppe Berlin)

So fühlte sich denn kürzlich der abgetakelte Ex-Außenminister Genscher berufen [49], die Deutschen zu belehren, wie sehr gerade sie von einer EU inkl. Türkei profitieren. (Komisch nur: Wir profitieren von allem, merken aber nix davon. Muss wohl an unserer Verstocktheit liegen.) Auch der gerade abtakelnde (Noch)-Außenminister Westerwelle verspürte den Drang [50], uns mit all‘ seiner staatsmännischen Weisheit zu beglücken.

Bei so viel hochmögender Unterweisung der Deutschen konnte nun auch der Weltökonom und Großstratege Dieter Zetsche (Daimler AG) nicht hintanstehen, von dem aufstrebenden „Tigerstaat“ Türkei zu schwärmen (PI berichtete) [51].

Diese Kampagnen lassen jedoch nur allzu leicht den bescheiden aber unermüdlich im Hintergrund zum Wohle der Türkei wirkenden Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU) übersehen. Dieser Herr ist der Obertürkeilobbyist seiner Partei. Er hat sogar – neben dem aufreibenden 24-Stunden-Job als Parlamentarier – ein Buch verfasst, in dem er alle Einwände gegen den EU-Beitritt der Türkei als unberechtigte Vorurteile entlarvt und widerlegt haben will. (Ruprecht Polenz: Besser für beide: Die Türkei gehört in die EU. Die 10 Euro hierfür lohnen sich jedoch wirklich nicht, siehe die aufschlussreichen Rezensionen bei amazon.de [52]).

Dem netten Herrn Polenz wurde schon einmal die Beitrittseuphoriesuppe kräftig versalzen [53], als er auf einer vermeintlichen Wohlfühl-Veranstaltung des Deutsch-Türkischen Forums der CDU Berlin für ihn völlig unerwartet mit hartnäckigen Nachfragen und entlarvenden Einwänden konfrontiert wurde, so dass er am Schluss die Contenance verlor und offen zugab, dass auch die CDU die Wählergunst der Zukunft bei den Migranten sucht.

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Aber auch ein Herr Polenz möchte sich von schwerer Tagesplage gelegentlich bei einem gepflegten Bier und ein paar knackigen Grillwürstchen erholen, v.a. wenn er dies in dem grünen und praktisch unbereicherten Berliner Bezirk Köpenick tun kann.

„Zufälligerweise“ nun hatte die Ortsgruppe Steglitz-Zehlendorf der FREIHEIT Kenntnis von dem Sommerfest eines Mitglieds des Köpenicker CDU-Kreisverbandes mit der Ankündigung des Spezialgastes Polenz, einem guten Freund des Einladenden, erlangt und wollte diesen nun ebenfalls ganz herzlich begrüßen. Flugs wurde daher eine Demo (oder ein Aufzug, wie es im Amtsdeutschen heißt) bei der Polizei angemeldet mit dem Motto „Gegen den EU-Beitritt der Türkei“, welche ganz zufällig auf der Einfahrtsstraße zum Gartengrundstück des Polenzfreundes stattfinden sollte. Die Polizei hatte keine Einwände und so ging es frisch ans Werk.

Hübsche Begrüßungsplakate mit interessierten Nachfragen und klärenden Tatsachenfeststellungen waren schnell entworfen. Auch ein Ausflug in die Märchenwelt für diejenigen, die nicht so gut sind im Lesen, war dabei, genau wie eine hilfreiche Erinnerungsstütze:

Natürlich durften auch aufmunternde Sprechchöre („Keine Sommersause – Polenz geh‘ nach Hause!“) oder kurzweilige Ratespiele („Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht, wer ist Dein Meister? In Ankara sitzt er und Erdogan heißt er!“) nicht fehlen. Zudem hatten wir uns mit Tröten und Trillerpfeifen eingedeckt, denn: Von der Antifa lernen, heißt … nun, nicht gerade „siegen“ (das können wir auch so), aber immerhin „krachmachen“ lernen.

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Die nach und nach eintreffenden Gäste (von örtlicher CDU-Prominenz bis zum Hinterbänkler-MdB) kamen denn auch nicht umhin, die visuellen und auditiven Reize wahrzunehmen. Je nach Temperament wurde das Begrüßungskomitee, das die Plakate zum Ausgleich etwaiger Sehschwächen jedem Gast zuvorkommenderweise unmittelbar vor die Nase hielt, verbissen ignoriert oder herablassend belächelt. Einige Male jedoch konnte jemand in ein Gespräch verwickelt werden, in dem inhaltlich durchaus Zustimmung geerntet werden konnte, meist jedoch nach dem Muster: „Eigentlich habt ihr habt ja Recht, aaaaber…. “.

Überraschenderweise hatten auch die Anwohner und Gartenbesitzer, die sich von dem Lärm und den Plakaten ja durchaus zu Recht hätten gestört fühlen können, in der ganz großen Mehrzahl nicht nur nichts auszusetzen, sondern sie äußerten sich sogar positiv und zustimmend. Das galt ebenso für vorbeifahrende Autofahrer, die meist ihr Tempo deutlich drosselten, um die Plakate besser lesen zu können, wie für die Tramfahrer, die die Daumen hoch hielten oder winkten.

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Einzig eine ältliche Radfahrerin äußerte sich fassungslos über so viel „Rassismus“. Auf die Nachfrage, woran sie denn Rassismus erkennen würde, wollte sie wissen, was wir gegen Türken hätten. Unsere Antwort „Wo steht denn das? Wir sind lediglich gegen den EU-Beitritt der Türkei und gegen Politiker, die diesen unterstützen“, antwortete sie: „Das ist doch rassistisch!“. Der Einwand, dass es auch durchaus Türken gäbe, die gegen den Beitritt seien, wurde mit „Dann sind das auch Rassisten!“ kurz und bündig, allerdings sinnlos und merkbefreit vom Tisch gewischt. Was muss es schön sein, ein so geschlossenes Weltbild zu haben!

[57]Wer jetzt – so wie wir – auf den Auftritt des Herrn Polenz wartet, muss leider enttäuscht werden. Ganz offenbar wurde er von seinen Freunden über unsere Begrüßungsdemo informiert, so dass er sich dann nicht mehr nach Köpenick hinaus traute. Die anwesenden Steglitz-Zehlendorfer FREIHEITLER und unterstützende Parteifreunde aus anderen Bezirken haben auch ohne Herrn Polenz an diesem kleinen Probelauf für den Wahlkampf Gefallen gefunden, DIE FREIHEIT zudem auch in einem noch fast unbereicherten Berliner Bezirk weiter bekannt gemacht, und nicht zuletzt in einigen CDU-Mitgliedern den Keim des Zweifels gesät.

Was Herrn Polenz betrifft: Wir sind sehr zuversichtlich, dass er ebenfalls PI liest oder ihm dieser Beitrag von seinen Parteikollegen mitgeteilt wird. Es wird ihn dann sicher trösten, dass er, obwohl er doch den allermeisten Bürgern bislang völlig unbekannt geblieben ist, wenigstens noch einen treuen „Fanclub“ unter FREIHEITlern besitzt, die sein weiteres Wirken aufmerksam verfolgen und ihn noch das eine oder andere Mal bei seinen Terminen herzlich empfangen werden.

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Blackout

geschrieben von am in Deutschland,Energie | 55 Kommentare

[58]Einen Stromausfall in Gebieten von der Größe des Großraumes Stuttgart durch die mutwillige Abschaltung deutscher Kernkraftwerke sagen die Fachleute der RWE für den Herbst voraus, wenn Franzosen und Tschechen den Strom aus Kernenergie, den sie zur Zeit zur Verhinderung der Katastrophe ins süddeutsche Netz einspeisen, für die eigene Versorgung benötigen. Jürgen Trittin,  der weltbekannte Erfinder des Dosenpfandes, der die Dinge ganz unbefangen und ungetrübt durch irgendeine sachdienliche Ausbildung betrachten kann, weiß es wieder einmal besser. Es ist genug Strom in der Dose.

Die Süddeutsche berichtet [59]:

RWE-Chef Jürgen Großmann hat vor einem Netz-Blackout in der kalten Jahreszeit gewarnt. «Um einen bundesdeutschen Blackout zu vermeiden, kann es notwendig sein, einzelne Regionen in Süddeutschland – etwa in der Größe des Großraum Stuttgart – dunkel zu schalten».

Das sagte Großmann laut einem Redetext am Donnerstag vor kommunalen RWE-Aktionären. Gründe seien eine zu geringe Erzeugung in Bayern und Baden-Württemberg sowie ein ausgereiztes Zuliefernetz. Der Zukauf von Strom aus Frankreich und Tschechien wie im Frühjahr sei im Herbst und Winter nicht möglich, weil die Länder dann ihren Strom selber bräuchten. Beide hätten im März und Mai massiv die Stabilität im Süden aufrecht gehalten.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin widersprach vehement: «Jürgen Grossmann ist offenbar die Wut über den Atomausstieg zu Kopf gestiegen. Seine Vision von Stromabschaltungen ist ein Horror- Szenario, das jeder Grundlage entbehrt.» Deutschland verfüge über große Überkapazitäten und könne jederzeit seine Stromversorgung auch ohne die alten, unsicheren Atomkraftwerke sicherstellen. Großmann kämpfe weiter für seine profitträchtigen Atomkraftwerke. «Mit dieser Wagenburg-Mentalität führt er seinen Konzern in die Sackgasse.»

Laut Amprion, der RWE-Tochter für das Höchstspannungsnetz, fehlen durch die Abschaltung von Atommeilern im Süden 2000 Megawatt Kapazität. Diese müssten aus dem Norden und Westen herangeschafft werden. Das Netz sei aber schon weitgehend ausgelastet. Großmann sagte: «Die Probleme werden solange fortbestehen, bis ausreichende Nord-Süd-Leitungskapazitäten bereit stehen, und bis neue Kraftwerke in Bayern und Baden-Württemberg ans Netz gehen.» Der Ausbau der Netze hänge von den Behörden und von der Bevölkerung ab.

Die Bundesnetzagentur, die selber auf mögliche kritische Situationen in der kalten Jahreszeit hingewiesen habe, soll verfügt haben, dass nur noch die notwendigsten Leitungsreparaturen ausgeführt werden dürften. Damit solle verhindert werden, dass das Netz durch abgeschaltete Teilstrecken nicht zusätzlich geschwächt wird. «Dadurch haben wir die pikante Situation, dass auch der für die Energiewende so wichtige Netzausbau stockt. Wir dürfen nämlich einzelne Netzteile auch nicht für den Umbau temporär außer Betrieb nehmen», sagte Großmann.

Mit dem notwendigen Ausbau der Netze eröffnet sich nach Wegfall der Atomhysterie ein neues Angstmacherthema für grüne Scharlatane. Es bilden sich schon erste Bürgerinitiativen, wo ein geplanter Verlauf künftiger Hochspannungstrassen bereits bekannt ist. Die Angst vor unsichtbaren Strahlen und Energiefeldern, die man aus solchen Drähten ziehen kann, verspricht reichlich Wählerstimmen und politische Pöstchen für die grüne Zukunft.

(Foto oben: Stromausfall in Karlsruhe 2008)


Ein Beitrag vom Autorenteam QUOTENQUEEN [19]

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Monopol-Jude Broder und Super-Christ Herre

geschrieben von kewil am in Altmedien,Islam ist Frieden™ | 96 Kommentare

[60]Die deutschsprachige TURKISHPRESS verbindet laut eigenem Werbespruch Menschen! Fragt sich nur wen und wie. Heute verbindet das Hetzblatt jedenfalls haßerfüllt die „willigen Werkzeuge von Sarrazin, Herre, Broder & Co.“ mit Mördern aus den USA [61]. Originalton im Türkenblatt:

Im Zuge der Weiterentwicklung zur Wissensgesellschaft gestaltet sich auch der Beruf des Hetzers immer effizienter: „Islamkritiker“ und „Islamkritik“ beschreibt heute eine grandiose Vereinfachung seines Wirkens, denn sie fasst auf geniale Weise genau die Menschengruppen einheitlich zusammen, die man vernichten kritisieren will – schliesslich weiss jeder: ein Amerikaner oder Westeuropäer ist kein Migrant (jedoch in gewisser Weise Ausländer), aber auf keinen Fall ein Moslem (Und die, die es trotzdem sind, sind dann natürlich im besten „PI-News“-Deutsch „Pass-Amerikaner“ oder „Pass-{Nation}“). Und Asiaten sind fleissig – und gottlob auch keine Muslime. Und Kritik an Muslimen gehört zu den elementaren Rechten eines aufrichtigen Demokraten. Und so stehen sie in einer Reihe: Der bauernschlaue Kleinbürger und Monetarist Dr. gen. Thilo Sarrazin, der Monopol-Jude Henryk M. Broder und der Super-Christ Stefan Herre.

Wer sich fragt, ob man die Meinungsfreiheit als hohes Gut bis weit über ihre Grenzen hinaus ausdehnen sollte, damit sie für Menschenhasser und Hassprediger wie Geert Wilders und seine Freunde über Gebühr ausgenutzt werden kann, dem sei anzuraten, sich die Morde durch us-amerikanische Killer nach dem 11. September 2001 zu vergegenwärtigen:

Das Schmierblatt verlinkt gerne auf selbstgeschriebene Artikel auf anderen Internetseiten, das soll Seriosität andeuten. Es ist auch ein Impressum zu finden mit türkischen Namen und Unterstützervereinen wie Politikcity. Ob die Namen und Adressen stimmen, möchte ich bezweifeln. Abgelegt unter „Islam ist Frieden“!

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Austria: Schweinemast gegen „große Töchter“

geschrieben von kewil am in Presseschau,Österreich | 64 Kommentare

Gerade wird Otto von Habsburg, ein großer Sohn Austrias, zu Grabe getragen, [62] da haben ein paar Emanzen von ÖVP, SPÖ und Grünen im Wiener Parlament die letzten Stunden der Session vor der Sommerpause zu einer Geheimaktion in Sachen Bundeshymne genutzt, um den Text politkorrekt [63] abzuändern. Statt „Heimat bist du großer Söhne“ sollte es künftig „Heimat großer Töchter, Söhne“ heißen.

Eine Ex-Frauenministerin mit obligatorischem Doppelnamen, Maria Rauch-Kallat, wollte das vortragen. Die Männer in der ÖVP bekamen aber Wind davon und verhinderten das „mit Endlosreden über Themen wie neue Süßstoffe, Schweinemast und die Qualität des österreichischen Weins“, berichtet der ORF [64]. Dies ist aber nicht der erste Streit um die politkorrekte Nennung der Weiber, wie man in Wiki nachlesen [65] kann. Weitere Links gemischt:

USA: Tea Party gegen Energiesparlampen-Zwang [66]!
Ermittlungen gegen Kreuzberger Bürgermeister wg. Pro Deutschland [67]!
Gregor Gysi regiert im Flughafen Schönefeld über den Ostwind [68]!
Junge Türken fühlen sich nicht zu Hause [69]. Ab nach Anatolien!
Griechen plündern ihre Bankkonten [70]!
Interview mit Erik Lehnert über Marineforums-Artike [71]l!
PI hat den ganzen Artikel über Frauen/Militär hier veröffentlich [72]t!
Deutsche als Freiwild [73]!
Linke Gewalt wird verharmlost [74]!
Bürger stellen sich neuen Stromleitungen in den Weg [75]!
Henryk M. Broder über Ex-Bischöfin Margot Käßmann [76]!
STERN über Pierre Vogel in Hamburg [77]!
Duisburg will mehr Mihigru-Polize [78]i!

Bitte gerne Links posten! Danke und schönen Sonntag!

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