Wenn das Glas halb leer ist, sollte man anerkennen, dass es halb voll ist. Es ist keinesfalls so, dass der „Arabische Frühling“ überall nur zu einer Stärkung von Scharia und Antisemitismus führt. Vielmehr handelt es sich bei diesem Phänomen um ein in sich gespaltenes, das sowohl nach einer Stärkung des Islam, als auch nach klassischen Freiheitsrechten ruft. In jedem Land findet dieser Amalgam dabei seine eigene Ausprägung.

Für Saudi-Arabien bedeuten die aktuellen Umwälzungen dabei, dass sich die Herrscherfamilie glaubt, nicht mehr viel länger dem Wahlrecht für Frauen widersetzen zu können.

Focus berichtet:

In Saudi-Arabien sollen Frauen bei den Kommunalwahlen 2015 zum ersten Mal das aktive und passive Wahlrecht ausüben können. Das kündigte der saudiarabische König Abdullah am Sonntag in seiner jährlichen Rede vor dem Schura-Rat, seinem Beratergremium, an. Es wäre ein großer Schritt zur Gleichberechtigung in dem streng konservativen muslimischen Königreich.

„Wir lehnen es ab, die Rolle der Frauen in der saudiarabischen Gesellschaft in irgendeiner Hinsicht innerhalb der Regeln der Scharia zu marginalisieren“, sagte Abdullah. Das Recht für Frauen, zu wählen und bei Wahlen zu kandidieren, ist die bislang größte Veränderung, die Abdullah seit Beginn seiner Herrschaft 1995 ankündigt. Von 1995 bis 2005 führte er für seinen erkrankten Bruder Fahd die Amtsgeschäfte, nach dessen Tod bestieg er im August 2005 den Thron.

Etwas schlechter sieht es dagegen weiterhin mit dem Thema Fahrverbot für Frauen in dem Wüstenkönigreich aus. Nein, hier geht es den Herren nicht um’s Einparken (unsere Leserinnen mögen uns den zotigen Humor nachsehen), sondern um die dadurch drastisch steigende Unmöglichkeit, erwachsene Frauen am Umgang mit erwachsenen Männern zu hindern. Bestimmt stellt der Westen aber bereitwillig irgend ein iPhone-App zur Verfügung, mit dem auch dieses Problem noch gelöst werden kann.

Like
Beitrag teilen:
 

30 KOMMENTARE

  1. Unsere täglich Bereicherung durch Südländer

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/14-jaehriger-raeuber-gefasst/4660104.html

    Nach Angaben der Polizei habe der Jugendliche mit zwei bisher unbekannte Komplizen kurz nach Mitternacht einen 45 Jahr alten Mann und seine 43-jährige Begleiterin in der Böhmischen Straße von hinten angesprochen. Wie eine Polizeisprecherin sagte, haben die Jugendlichen dann vermutlich den Überraschungseffekt genutzt und das Paar zu Boden gerissen. Die drei mutmaßlichen Räuber bedrohten ihre Opfer mit einem Messer und raubten die Geldbörse des Mannes.

    Die anderen beiden Jugendlichen werden ebenfalls als Südländer beschrieben. Sie seien schlank, schwarzhaarig und zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß.

  2. Heißt das jetzt eigentlich, dass wir demnächst Rote, Grüne und braune Burkas sehen dürfen? Klasse Sache, dass Frauen jetzt wählen dürfen!

    Sorry, aber ich kann nicht anders als mich dem zotigen Humor nur anzuschließen. Saudi Arabien und Frauenwahlrecht ab heute. Bis heute hats keinen gestört. Ich wette jetzt melden sich hier sofort alle Linksgrünen zu Wort und loben Saudi Arbien dafür, wie modern dieser Staat doch ist und die Zeichen des arabischen Frühlings verstanden haben. Mir wird schlecht!

  3. Schön, dass hier auch wieder mal differenzierte Artikel erscheinen. Das mit dem Wahlrecht hat allerdings einen Haken: Es gibt auch für Männer nur Wahlrecht auf kommunaler Ebene. Der nächste Schritt, die Schura (Beratergremium) zu wählen, ist (noch?) nicht in Sicht, eine Wahl eines Staatspräsidenten, der Macht hat, erst recht nicht. Aber immerhin, was nicht ist kann ja noch werden.

    Auch bei dem arabischen Frühling in Nordafrika + Jemen gibt es, bei aller Vorsicht, durchaus sehr positive Aspekte. Die Islamische Geistlichkeit stand durchwegs auf Seiten der Machthaber und hat den Aufruhr verurteilt. Der Ruf nach der Scharia, die in Lybien + Co eingeführt werden soll, ist evtl. nur taktisches Geplänkel. Ein großer Teil der Jugend hat das Ganze einfach satt und will Freiheit. Und im Zeitalter von Internet und Facebook lässt sie sich nicht mehr so leicht kontrollieren. Hoffentlich setzen sich die vernünftigen Kräfte durch. Das ist nicht ausgeschlossen, aber auch keinesfalls sicher.

  4. Das Wahlrecht in einer absoluten Monarchie, also einer Königsdiktatur, ist ein sehr zweifelhaftes Recht. Wahlen können nämlich vom König beliebig verschoben und auch einfach abgesagt werden.

    Aber zumindest sieht es schöner aus, weshalb man wohl auch gerade jetzt dieses „Frauenwahlrecht“ verkündet hat.

  5. Was machen sie denn in Saudi-Arabien eigentlich, wenn Frauen in ein Kommunalparlament gewählt werden sollten?

    Die gewählten Frauen dürfen sich laut Gesetz auch verschleiert nicht mal im selben Raum wie die männlichen Politiker aufhalten.

    Außerdem bin ich sicher, dass jede gewählte Frau in akuter Lebensgefahr schweben würde, von den wahabitischen Kumpels von Pierre V. ermordet zu werden.

  6. #6 hmd:

    Volle Zustimmung! Unter dem Strich wird es wohl in jedem der „Reformländer“ ein wenig anders aussehen. Warten wir doch einfach ab, statt bereits im Vorfeld Feuer und Galle zu spucken!

  7. Die Frauen dürfen sich nur in Begleitung eines männlichen Verwandten bewegen.Wie da mit wählen funktionieren soll ist mir ein Rätsel. Es recht, dass ein geistlicher sagt, dass das Wählen einer Frau sittenwidrig ist und schon kommt kein männlicher Beschützer mit.

  8. Jeder vierte Berliner hat ausländische Wurzeln
    24,3 Prozent der Hauptstädter haben Migrationshintergrund. Damit ist der Anteil der Berliner aus Zuwandererfamilien in der Hauptstadt leicht gestiegen.
    http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1775905/Jeder-vierte-Berliner-hat-auslaendische-Wurzeln.html

    Der Anteil der Erwerbslosen liege innerhalb der Gruppe der 15 bis unter 65-Jährigen bei 22,6 Prozent (im Vergleich zu 10,6 Prozent bei Personen ohne Migrationshintergrund), teilte das Amt mit.

  9. Darf die Mohammedaner_In dann alleine in die Wahlkabine oder darf der Herr auch hier darüber wachen, dass der Acker alles richtig macht?

    Und wie ist es mit der Wahl der Religion? Steht das nun auch frei und wird der Abfall vom Islam nicht mit schariatischer Strafverfolgung geahndet?

    Fragen über Fragen zum „modernen“ Scharia-Königreich Saudi-Arabien

  10. @ #22 nicht die mama

    Ihr dreijähriger Sohn begleitet sie in die Kabine und zeigt ihr, wo sie das Kreuz zu machen hat.
    Wenn sie nicht spurt, gibt’s eins in die Fresse. So wie das halt immer ist bei den „Wüstlingen“.

  11. ich frage mich worüber man wählen darf.

    Ich kann mich irren aber ich glaube der König hat letztens mal eine Universität gebaut in der es KEINE Geschlechtertrennung gibt, also Männer und Frauen zusammen lernen. Daraufhin hat der König Mecker von irgendeinem Religiösen Spinner (mufti oder sowas) bekommen worauf der Spinner vom König gefeuert worden ist.

    Solange es Scharia gibt und die Scharia Quelle des Rechtes ist sind Wahlen mehr oder weniger nutzlos.

  12. @#23 Z1363NB36LÜCK3R

    und an welcher Stelle auf dem Wahlzettel die Mama den Halbmond zu machen hat, zeigt der Imam am Freitag in der Moschee.(dem Dreijährigen)

    Denn das die Wähler lesen und schreiben lernen vor Ausübung des Wahlrechts, ist ja eher ausnahmsweise vorgesehen.

  13. Aaahhh….beim lesen dieses Artikels pfiff der Scorpionssänger „Winds of Change“ in meinem Kopf…..

    😉

    Wenn der Demokratisierungsprozess bei den Wahabiten dieses Tempo beibehält können unsere Urenkel dort sogar FKK-Ferien machen!

    🙂

  14. Auch im Nazideutschland dürften die Juden kein KFZ fahren. Von der Stigmatisierung der Frauen durch die rigirosen Bekleidungsregeln ganz zu schweigen.

    Und etwas aus dem islamischen Apartheid:
    Die fremden Nichtmoslems werden in ihren Bantustans in ihrer Freizeit aufbewahrt. Obwohl ohne sie, würde die ganz Sau Di Arabien & Emirate in 5 Minuten kollabieren. Ein Land, wo erst im Jahr 1960 die Sklaverei abgeschafft wurde. Aber keiner redet davon.
    Warum denn?
    Weil die Dummen und Verblödeten keine falschen Fragen stellen können.

    Weil die versifften Westmedien durch Petrodollars korrumpiert wurden. Sie haben ihre Seele an die Kat kauenden, religiösen Rattenfänger verhökert.

  15. Bis 2015 ist es noch weit hin! Bis dahin kann man sich noch mindestens dreimal korrigieren.

    Schau’n wir mal, was bis dahin noch alles passiert, ob der Abdullah dann überhaupt noch König ist und ob ihm auch das Sprichwort bekannt ist: „Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern?“.

  16. Da stelle doch noch einer die Behauptung auf der Islam wäre nicht fortschrittlich. Kommunales Wahlrecht für Frauen 2015, wahrscheinlich wird dieser inzestiöse König jetzt mit europäischen Menschenrechtspreisen überhäuft.

  17. Der Shura-Rat ist kein Parlament, sondern die Berater werden vom Herrscher bestimmt. Es ist also völlig Wurscht, wer da drin sitzt. Was in vier(!) Jahren bezüglich des kommunalen Frauenwahlrechtes passieren wird, weiß niemand.

Comments are closed.