Pastor Youcef NadarkhaniFür den im Iran wegen des „Abfalls vom islamischen Glauben“ zum Tode verurteilten Pastor Youcef Nadarkhani (Foto in seiner Gefängniszelle), findet nach der BPE-Veranstaltung in Berlin nun am 26. November um 16 Uhr in Hamburg (U-Bahnstation Mönckebergstraße) ebenfalls eine Lichterketten-Demonstration statt. Der Initiator ist diesmal die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Die IGFM bittet, den Aufruf zu der Veranstaltung bekannt zu machen und zahlreich an der Lichterkette teilzunehmen.

“Factum” berichtet:

Solange das Urteil nicht revidiert werde, bestehe diese akute Lebensgefahr weiter, erklärte Thomas Otto von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. „Jeder iranische Christ kann der nächste sein“, sagte Thomas Otto. Die IGFM bittet, den Aufruf zu der Veranstaltung in Gottesdiensten anzukündigen, in den Kirchengemeinden und im privaten Umfeld bekannt zu machen und an der Lichterkette teilzunehmen.

Pastor Nadarkhani ist 34 Jahre alt, verheiratet mit Faterneh Pasandideh. Das Ehepaar hat zwei Kinder, Daniel (acht Jahre) und Yoel, (sechs Jahre). Youcef Nadarkhani konvertierte im Alter von 19 Jahren vom Islam zum Christentum. Seit 2001 ist er Pastor in einem Netzwerk von Hauskirchen, zu der auch die Freikirche „Church of Iran“ gehört, eine der grössten Hauskirchen im Iran. Zudem war er bis zu seiner Verhaftung Gemeindeleiter einer 400 Mitglieder grossen Gemeinde.

Den ersten Monat im Gefängnis sowie einige Monate vor und nach seinem Prozess musste Nadarkhani in Einzelhaft verbringen. Durch eine Vielzahl an Massnahmen versuchte man ihn wieder zum „richtigen“ Glauben zurückzubringen. Unter anderem ist versucht worden, ihn zur Einnahme von Medikamenten zu zwingen, um ihn als krank und nichtzurechnungsfähig bezeichnen zu können.

Der einzige Weg, das Todesurteil ausser Kraft zu setzen, wäre für Youcef Nadarkhani die Lossagung von seinem Glauben. Im Zuge einer Verurteilungs- und Einschüchterungswelle wurde auch Nadarkhanis prominenter Anwalt Mohammad Ali Dadkhah Anfang Juli 2011 zu Peitschenhieben, 9 Jahren Haft und 10-jährigem Berufsverbot als Dozent und Anwalt sowie einer Geldstrafe verurteilt. Auch durch Druck auf die Familie versuchten die iranischen Behörden den Christen gefügig zu machen. Seine Frau wurde, ohne dass sie die Möglichkeit hatte einen Anwalt zu konsultieren, zu lebenslanger Haft verurteilt. In einem Berufungsverfahren wurde sie nach vier Monaten Haft frei gesprochen.

Inzwischen wird in iranischen staatlichen Medien der Tonfall gegen den Christen verschärft. Er leite ein „Bordell“, habe ein langes Vorstrafenregister und führe eine antiiranische Kampagne. Nach Überzeugung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte sind alle diese Vorwürfe frei erfunden. Sie passen zu der Strategie des iranischen Regimes, Minderheiten und politisch Verfolgte zu kriminalisieren.

Treffpunkt für die Lichterkette ist am Samstag, 26. November um 16 Uhr am Mönckebergsbrunnen (U-Bahnhaltestelle Mönckebergstrasse). Die IGFM bittet, zu der Veranstaltung Kerzen, Teelichter und Gläser als Windschutz mitzubringen und das Mitbringen von Plakaten mit islamkritischen Texten und Emblemen von Organisationen zu unterlassen. Transparente, auf denen die Freilassung von Pastor Nadarkhani, Religionsfreiheit im Iran und die Beachtung der Menschenrechte gefordert werden sind natürlich willkommen. Das gilt auch für Formulare für Unterschriftenlisten, mit denen die Freilassung von Pastor Nadarkhani gefordert wird.

Die Lichterkette wird auch von der Evangelischen Allianz in Hamburg unterstützt.

Hier können Sie die Unterschriftenlisten ausdrucken.

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16 KOMMENTARE

  1. #2 MR-Zelle

    Nein, die hätten sich zwar gefreut, endlich mal wieder gegen irgendwas protestieren zu können. Als sie aber gemerkt haben, dass vielleicht Kri*** am Islam geäußert werden könnte, waren sie sicherlich sehr empört.

  2. Ich wünsche Ihm und seiner Familie festen Glauben und Gottes Kraft!
    Röm 8:35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
    Röm 8:36 Wie geschrieben steht: «Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wir sind geachtet wie Schlachtschafe!»
    Röm 8:37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat!
    Röm 8:38 Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
    Röm 8:39 weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!

  3. Von den „moderaten“, jegliche Gewalt ablehnenden Muslimen, vor allem den hierzulande zahlreich vertretenen Türken und Arabern, werden sicher viele, viele dabei sein. Wer zählt ab? Im Falle der Muslimas, ja recht einfach, auch die „Moderaten“ tragen Kopftücher um sich positiv zu unterscheiden.
    Ganz im Ernst, ich schließe nicht aus, dass einige Perser dabei sein werden. Unter denen, welche hier seit Jahren ein bürgerliches Leben leben, gibt es viele Iran-Regierungsfeinde und Religionsferne. Einige davon kenne ich gut und schätze sie sehr.

  4. 4:89 „…But if they turn renegades („reject faith“), seize them and SLAY them wherever ye find them“

    4.88-9 (Hilali-Khan)…. Comment: http://AliSina.org This verse is a command to slay apostates. “emigrate in the way of Allah” (Arabic: “yuhajiroo fee sabili Allahi”, transliterated: “make Hijra in the way of Allah”) means; interpreting “hijra” in its spiritual sense, to “become Muslim” and thus people who “turn back” are turning back or away from Islam – i.e. becoming apostate….

  5. #8 fritzberger78 (16. Nov 2011 22:31)

    Heisst das jetzt „Humanismus“ oder „Höhnischmanismus“?

  6. #15 WahrerSozialDemokrat (17. Nov 2011 09:04)

    Ich schätze, der Herr F.B. ist leicht frustriert, weil das dumme Volk einfach nicht auf seine glorreichen Projekte reagieren will.

    Aber das ist natürlich nur Spekulation meinerseits. 😉

    Was sicher ist, dass es mit seinem monstranzartig vorangetragenen „Humanismus“ nicht weit her sein kann.
    Humanisten verhöhnen keine vom Tode Bedrohten, die nur wegen ihrem Glauben ermordet werden sollen.

  7. Super-Sache in Hamburg. Ich empfehle: Hingehen, mitmachen, Kontakte knüpfen ! Pastor Nadarkhani hat ja schließlich nix weiter getan, als sich dagegen auszusprechen, dass seine beiden Söhne am „Zwangskoranunterricht“ in der Schule teilnehmen sollten. Das ist natürlich ein „todeswürdiges Verbrechen“, weshalb jetzt an dieser „Apostasie-Anklage mit Todesurteil“ im Iran gebastelt wird.
    Wer sich in Österreich für die verfolgten Gläubigen einsetzen will:
    http://gebetskreis.wordpress.com/2011/11/15/super-initiative-plattform-solidaritat-mit-verfolgten-christen-startet-aktionstag-in-wien/
    Die Wiener legen am Montag, den 05. Dezember, los und sind von 10 – 19 Uhr aktiv. Da sind z. Bsp. die Kopten mit dabei, die wissen, was Christenhass bedeutet.

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