Zugegeben, die Überschrift ist etwas reißerisch und stützt sich nicht auf jahrelange Studien, aber es ist immer wieder erstaunlich, wieviele Freunde der Islam seit Jahrhunderten unter den Intellektuellen in Europa hat, derselbe Islam, der uns jahrhundertelang erobern und unterdrücken wollte. Auch Friedrich Nietzsche haßte die eigene Kultur.

In seinem „Antichrist“ lesen wir ab Kapitel 59 das:

Man lese nur irgend einen christlichen Agitator, den heiligen Augustin zum Beispiel, um zu begreifen, um zu riechen, was für unsaubere Gesellen damit obenauf gekommen sind. Man würde sich ganz und gar betrügen, wenn man irgend welchen Mangel an Verstand bei den Führern der christlichen Bewegung voraussetzte: – oh sie sind klug, klug bis zur Heiligkeit, diese Herrn Kirchenväter! Was ihnen abgeht, ist etwas ganz Anderes. Die Natur hat sie vernachlässigt, – sie vergass, ihnen eine bescheidene Mitgift von achtbaren, von anständigen, von reinlichen Instinkten mitzugeben … Unter uns, es sind nicht einmal Männer … Wenn der Islam das Christenthum verachtet, so hat er tausend Mal Recht dazu: der Islam hat Männer zur Voraussetzung …

Das Christenthum hat uns um die Ernte der antiken Cultur gebracht, es hat uns später wieder um die Ernte der Islam-Cultur gebracht. Die wunderbare maurische Cultur-Welt Spaniens, uns im Grunde verwandter, zu Sinn und Geschmack redender als Rom und Griechenland, wurde niedergetreten – ich sage nicht von was für Füssen – warum? weil sie vornehmen, weil sie Männer-Instinkten ihre Entstehung verdankte, weil sie zum Leben Ja sagte auch noch mit den seltnen und raffinirten Kostbarkeiten des maurischen Lebens! …

Die Kreuzritter bekämpften später Etwas, vor dem sich in den Staub zu legen ihnen besser angestanden hätte, – eine Cultur, gegen die sich selbst unser neunzehntes Jahrhundert sehr arm, sehr „spät“ vorkommen dürfte. – Freilich, sie wollten Beute machen: der Orient war reich … Man sei doch unbefangen! Kreuzzüge – die höhere Seeräuberei, weiter nichts! –

Der deutsche Adel, Wikinger-Adel im Grunde, war damit in seinem Elemente: die Kirche wusste nur zu gut, womit man deutschen Adel hat… Der deutsche Adel, immer die „Schweizer“ der Kirche, immer im Dienste aller schlechten Instinkte der Kirche, – aber gut bezahlt … Dass die Kirche gerade mit Hülfe deutscher Schwerter, deutschen Blutes und Muthes ihren Todfeindschafts-Krieg gegen alles Vornehme auf Erden durchgeführt hat! Es giebt an dieser Stelle eine Menge schmerzlicher Fragen. Der deutsche Adel fehlt beinahe in der Geschichte der höheren Cultur: man erräth den Grund … Christenthum, Alkohol – die beiden grossen Mittel der Corruption …

An sich sollte es ja keine Wahl geben, Angesichts von Islam und Christenthum, so wenig als Angesichts eines Arabers und eines Juden. Die Entscheidung ist gegeben, es steht Niemandem frei, hier noch zu wählen. Entweder ist man ein Tschandala oder man ist es nicht … „Krieg mit Rom auf’s Messer! Friede, Freundschaft mit dem Islam“: so empfand, so that jener grosse Freigeist, das Genie unter den deutschen Kaisern, Friedrich der Zweite. Wie? muss ein Deutscher erst Genie, erst Freigeist sein, um anständig zu empfinden? – Ich begreife nicht, wie ein Deutscher je christlich empfinden konnte …

Gott war für ihn tot, Allah anscheinend nicht. (Die Punkte sind keine Auslassungszeichen, sondern Stilmittel, es wurde nichts ausgelassen.)

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155 KOMMENTARE

  1. Die Frage ist doch: Wie umfassend war das Wissen Nietzsches über den Islam und seine „Errungenschaften und Reichtümer“ ?
    Diese dürften doch wohl eher durch Raub und Versklavung entstanden sein. Ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren.

    Aber ich vermute er wollte mit der Schrift eher mit der Aristokratie Deutschlands abrechnen als dem Islam huldigen 😉

  2. Wer solchen Mist wie „Wenn Du zum Weibe gehst, vergiß die Peitschen nicht“ verzapft, muß zwangsläufig ein Islamfreund sein.
    Das geistige Niveau hatt er jedenfalls dazu.
    Wer ist Nietzsche?
    Ich kenne Arndt und Körner.

  3. Nietzsche teilte nicht nur die abendländische Kulturablehnung sowie den Männer- und genüsslichen Vielfrauenkult der islamischen Barbarei mit den heutigen 68’er Nachkömmlingen der anything-goes-plus-party-forever, er machte auch so eine typische Persönlichkeitsentwicklung durch mit der 68’er Nachkömmlinge in ihren Schriftwerken -veraltet: Artikel, heute: Wahnzettel genannt- auffallen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche

    Anfang Januar 1889 erlitt er in Turin einen geistigen Zusammenbruch.

    Kleine Schriftstücke, sogenannte „Wahnzettel“, die er an enge Freunde, aber auch zum Beispiel an Cosima Wagner und Jacob Burckhardt sandte, waren eindeutig vom Wahnsinn gezeichnet.

    Als Ursache für den Zusammenbruch wurde progressive Paralyse als Folge von Syphilis vermutet.

  4. Frisch im Kopf war Nietzsche nicht immer, und seine kitschige Bewunderung für die Männer des Islam erinnert mich, ja, an wen wohl? Deshalb auf der Stelle eine ungleich klarere zeitgenössische Sicht des Islam.
    Ende 1871 tritt Adolf Friedrich Graf von Schack (1815-1894) mit dem Großherzog von Mecklenburg eine Reise in den Orient an, die ihn zunächst nach Ägypten führt. Über den Islam weiß er als nüchterner Beobachter in seinen Lebenserinnerungen („Ein halbes Jahrhundert“) nichts Gutes zu berichten. Auch nach 140 Jahren sind seine Eindrücke unvermindert aktuell, wie wir es nicht nur an der Eiskälte des Arabischen „Frühlings“ erleben. Die Unterstreichungen sind meine Zutat:
    „Durch den Einbruch der Araber, die in dem Sturm ihres ersten Glaubensenthusiasmus die halbe bewohnte Welt ihrem Propheten unterwarfen, wurde nun auch das Christentum zurückgedrängt; nur noch hier und da verkündigt Glockenklang aus einem koptischen Kloster, daß dort das Kreuz verehrt wird. Der herrschende Glaube aber ist seit mehr als einem Jahrtausend der moslimische, und Aegypten ist jetzt das Zentrum geworden, von dem aus sich der letztere immer weiter in das Innere von Afrika verbreitet. In der That ist es traurig zu denken, daß gerade diese an Gehalt so arme Religion diejenige ist, welche fort und fort die meisten Proselyten gewinnt, während unsere Missionäre, wie dies offenkundig, schlechte Geschäfte machen … Der Muhammedanismus ist nicht erst durch spätere Zuthaten verunstaltet worden; er ist an sich starr und beschränkt, und eine Läuterung läßt sich bei ihm nicht denken.“
    Weiter reist die Gesellschaft ins Heilige Land. Der Graf von Schack hält fest: „Daß die Christen im Orient lebhaft einen Wechsel der Herrschaft wünschen, begreift sich; denn wenn sie auch weit minder von der osmanischen Regierung zu dulden haben, als ehemals, müssen sie doch stets vor dem Fanatismus der moslimischen Bevölkerung zittern, der wohl bisweilen erloschen zu sein scheint, jedoch immer als Funke unter der Asche glimmt und, durch irgend einen Umstand angefacht, plötzlich in zerstörende Flammen ausbrechen kann.“
    Vergessen wir den bedauernswerten Nietzsche. Ist das moslemische Volk, das der Graf Schack zeichnet, in den vergangenen 140 Jahren reifer, einsichtiger, aufgeklärter und weniger fanatisch geworden? Im Urteil von Merkel, Maria Böhmer oder Wulff etc. sicherlich. Aber denen glaubt ein vernünftiger Mensch nicht. Von der weltläufigen intellektuellen Brillanz eines Grafen von Schack trennen sie, wie man sieht, Lichtjahre.

  5. RChandler (05. Jan 2012 15:12)

    Hallo V-Männer! Ein frohes Neues Jahr bei guter Gesundheit, die ihnen erhalten bleiben möge!

  6. Friedrich Nietzsche: Vereinsamt

    Die Krähen schrei’n
    Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
    Bald wird es schnei’n –
    Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!

    Nun stehst du starr,
    Schaust rückwärts ach! wie lange schon!
    Was bist du, Narr,
    Vor Winters in die Welt – entflohn?

    Die Welt – ein Tor
    Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
    Wer Das verlor,
    Was du verlorst, macht nirgends Halt.

    Nun stehst du bleich,
    Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
    Dem Rauche gleich,
    Der stets nach kältern Himmeln sucht.

    Flieg‘, Vogel, schnarr‘
    Dein Lied im Wüsten-Vogel-Ton! –
    Versteck‘ du Narr,
    Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

    Die Krähen schrei’n
    Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
    Bald wird es schnei’n –
    Weh dem, der keine Heimat hat!

    Ein – trotz aller Fähigkeiten – wirrer, kranker, einsamer Mensch!

  7. Das ist doch wahrlich ein alter Hut. Nietzsche war schon immer der Lieblingsphilosoph aller Dikatatoren und Faschisten. Was steckt dahinter? – der Rausch des Irrationalen, „Der Wille zur Macht“, d.h. sein eigenes inszeniertes „Übermenschentum“ auf Kosten anderer zu verwirklichen und die Sau rauszulassen. Der Philosoph selbst und seine übermenschlichen Freunde haben darüber beizeiten den Verstand verloren.

  8. #3 AndreasN (05. Jan 2012 16:11)

    Ich denke ebenfalls, dass es nicht Ziel war eines Atheisten die Islamisierung herbeizuführen. Wie absurd wäre das?

    Der Islam hat eine hochphase erlebt, in der er z.B. Papier nach Europa brachte, welches er zuvor durch Feldzüge in China entdeckte. Oder das Zahlensystem 1-2-3, welches der Islam aus Indien mitbrachte. Algebra wurde ebenfalls nur weiterentwickelt, aber das kann man ihnen zu gute halten. Die Frage ist nur, waren es wirklich waschechte Mohammedaner, welche die Algebra weiterentwickelten?
    Die meisten Errungenschaften wurden dennoch assimiliert und dadurch verbreitet.

  9. Aua, hat Adolf vielleicht Nietzsche gelesen und sich inspirieren lassen?

    Der 2. und 3. Absatz von Nietzsche liest sich wie ein Absatz aus „Monologe aus dem Fööhrerhauptquartier“.

    „Auch das Regime der Araber in Spanien war etwas unendlich Vornehmes: die größten Wissenschaftler, Denker, Astronomen, Mathematiker, einer der menschlichsten Zeiträume, eine kolossale Ritterlichkeit zugleich. Als dann später das Christentum dahin kam, da kann man nur sagen: die Barbaren. Die Ritterlichkeit, welche die Kastilier haben, ist in Wirklichkeit arabisches Erbe. Hätte bei Poitiers nicht Karl Martell gesiegt: Haben wir schon die jüdische Welt auf uns genommen – das Christentum ist so etwas Fades -, so hätten wir viel eher noch den Mohammedanismus übernommen, diese Lehre der Belohnung des Heldentums: Der Kämpfer allein hat den siebenten Himmel! Die Germanen hätten die Welt damit erobert, nur durch das Christentum sind wir davon abgehalten worden.

    Quelle:
    Adolf Hitler (NSDAP), deutscher Kanzler, 27. Aug. 1942 (Jochmann, „Adolf Hitler – Monologe im Führerhauptquartier“, S. 370)

    Lasst das mal nicht die „Anti“Fa lesen, nicht, dass der Krampf gegen Rächtz auf Nietzsche ausgedehnt und Nietzsche zum geistigen Ziehvater Hitlers erklärt wird.
    Da hilft es dem Nietzsche dann auch nicht mehr, dass sich seine Vita ziemlich links-kulturrevolutionär liest.

    Aber naja, genaugenommen ist das Schnee von gestern…
    Nitzsche ist tot. 😉

  10. Grundsätzlich muß man Nietzsche recht geben.

    Aber ich denke er bewundert weniger den Islam und Allah an sich sondern das was der Islam aus dem männlichen Geschlecht macht.

    Betrachten wir den deutschen Mann in unserer Zeit, ist doch erbärmlich was aus uns geworden ist. Zu Nietzesches Zeit war das ähnlich. In der Regel zieht der deutsche Mann den Schwanz ein wenn es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt. (nicht das ich dafür wäre) Jeder Art von Konflikt wird wenn möglich ausgewichen. Es ist mehr ein durch´s Leben schlängeln als gerade seine Ziele zu verfolgen. Die Deutschen waren schon oft führungslos und ihr deutsches selbst angeschlagen. Aber so schlimm wie Heute war es wohl noch nie.

    Dagegen standen die Moslems, dumm aber stolz auf was auch immer. Nix im Kopf aber kriegerisch und erobernd. Mit einer Religion die Stärke verlieh und Macht. Wer getötet wurde war ein Held 72 Jungfrauen+++
    Eine Lebensart die den Mann, Mann sein lies. Eine Religion die Herrenmenschen generiert die Bewunderung einforderten. Ich denke das wollte der Denker zum Ausdruck bringen, es ging ihm um das was die Religion aus dem Menschen machte und nicht um die Religion selbst. Er bewunderte lediglich die Stärke der Osmanen.

    Viele sagen Nietzsche war ein Genie, ich denke der war nicht ganz dicht, aber da streiten die Gelehrten

  11. Nietzsche war nur der Prototyp des heutigen radikal antichristlichen aber bedingungslos islamophilen Gutmenschen. Seine Verherrlichung des Islam ist echt der Klopfer, und auf den berufen sich auch hier im Block einige Atheisten. Wer Nietzsche verherlicht erntet den Islam. 🙂 Wer so wie Nietzsche bei der Bewertung des Islam daneben liegt, den sollte niemand mehr ernst nehmen!

  12. >Bewunderte der Atheist Nietzsche den Islam?

    War Nietzsche herrschsüchtig?
    Keine Ahnung, hat mich nie beschäftigt.

    „Wenn so der Herrschsüchtige, dessen Losung ist „entweder Cäsar oder nichts“, nicht Cäsar wird, so verzweifelt er darüber.

    Aber dies bedeutet etwas anderes: dass er, eben weil er nicht Cäsar wurde, es jetzt nicht aushalten kann, er selbst zu sein. Es ist ihm unerträglich, dass er sich selbst nicht loswerden kann“ (Anti-Climacus, Krankheit zum Tode)

    „Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich es aus, kein Gott zu sein? Also gibt es keine Götter“ (Nietzsche).

  13. #12 FreidenkerNr.1

    Wenn irgendwer den deutschen Mann kastriert hat, dann ja wohl Nietzsches Atheisten von der rot-grünen Fraktion!

  14. Ja, wenn man sie so alle anschaut…
    Warum?
    Die Mohammdaner und ihre abendländischen Bewunderer: Alle ein bißchen sehr krank, wie es scheint.
    Als hätten sie allesamt keine geistige Heimat, das zeigt schreckliche seelische Verwerfungen.
    Alle, die dem Islam Tür und Tor öffnen, durch pure Dummheit oder Berechnung für Teilhabe an der scheinbaren künftigen Macht, stehen dann doch vor dem Nichts, denn die Stunden aller dieser Menschenvernebelungen sind gezählt.

    Ich gebe dem ganzen Spuk kein Jahr mehr!

    Nach langem Suchen und Nachdenken – manchmal geht einem ja buchstäblich das Messer in der Tasche auf vor Zorn über alles Geschehen – halte ich es dann doch, wie es Jesus Christus gehalten hätte: Liebet eure Feinde.
    Auch heute und hier gibt es keinen anderen Weg.

    Weil Geistiges das Irdische bestimmt, kann ich nur sagen zu jedem, der noch gegengöttlich ist: ICH schließe dich in mein Herz.
    ICH nehme dich in meinen Arm.

    Ich kann und darf das sagen, weil ich zu Jesus gehöre, dann darf ich auch mit Seinem Namen sprechen, wenn es in Seinem Willen ist.
    Und da fällt mir keine andere Lösung ein.

    Was anderes soll die irre gewordene Welt heilen als das HEIL selber?
    Nicht die Moslems selber sind das Problem, die sind selber satanisch verführt, sondern unsere willfährigen A..lecker, die dieser Ideologie noch den Gebetsteppich ausrollen.
    Da muß so manchem ganz ordentlich der Hintern auf Grundeis gehen …

  15. „wenn du zum weibe gehst, vergiß die peitsche nicht.“….welche das weib hat,so hat er dies gemeint

  16. nietzsche war ein idiot. zuletzt medizinisch, davor zeitgeistig. die herabsetzung der kirchen war schon immer ein merkmal der pseudointellektuellen …

  17. #11 nicht die mama

    Bei den linken deutschen Herrschafts-Eliten und deren Fußvolk läßt sich ein Muster erkennen. Haß auf die eigene Kultur, und Verherrlichung des Islam. 😉

  18. Antworten auf Phänomene dieser Art finden sich in:

    Islam und Toleranz: Von angenehmen Märchen und unangenehmen Tatsachen. Essays. Siegfried Kohlhammer, 2011.

    Die Deutschen dieser Zeit waren weit weg vom real-existierenden Islam. Ein idealisierter Islam wurde, auch von (jüdischen) Aufklärern, als Waffe gegen das Christentum gebraucht.

  19. Natürlich war Nietzsche ein köpfischer Mohammedaner. Denn die andere Seite der Medaille von „Wille zur Macht“ ist eben die Unterwerfung (derjenigen, die eben nicht so mächtig sind) , …und Unterwerfung heisst WAS ? …., einer ´ne Idee ?:D

    Also, auf diesem Hintergrund finde ich, dass unser Bundespräsident seinen Nietzsche sogar noch komplettierte. Ersterer beherrscht nicht nur den Willen zur Macht, sondern ebenfalls (nicht unwichtig) den Willen zur Versorgung.
    (man muss ja auch schliesslich noch von irgendwas leben können, wenn man mächtig ist)

  20. So ähnlich, wie vorher schon Lessing oder Goethe den Islam lobten, ohne(!) (entgegen anderslautenden Gerüchten) zum Islam konvertiert zu sein, einfach, weil sie das Christentum treffen wollten, so wollte das auch der ja aus einem protestantischem Pfarraus stammende Nietzsche.

    Dennoch hat Nietzsche sein philosophisches Hauptwerk „Also sprach Zarathustra“ genannt und nicht „Also sprach Mohammed“. Natürlich: Nietzsches „Zarathustra“ hat nichts mit dem historischen Zarathustra (Zoroaster) gemein, dem persischen Religionsstifter. Aber es ist eben trotzdem kein Zufall, dass Nietzsche sich ausgerechnet den Namen „Zarathustra“ „lieh“.

    Nietsche wird wohl intelligent genug gewesen sein zu wissen, dass sein radikaler Individualismus einem radikalen Kollektivismus wie ihn der Islam lehrt noch mehr zuwiderläuft als dem Christentum.

  21. Der Artikel und viele der Antworten hier zeigen einen Abgrund der Ahnungslosigkeit über das Werk und die Ansichten von Herrn Nietzsche, dass sich einem der Magen verdreht, wenn man daran denkt, dass auch in anderen Belangen hier so frei abgurteilt werden könnte, nur weil man meint, etwas niedergeschrieben zu finden, was in die eigene, vorgefasste Meinung passt …

    Das Jahr 2012 beginnt also mit einem intellektuellen Tiefpunkt auf pi, der so tief ist, dass ich es jetzt hier mir spare, zu einer Apologie von Nietzsche zu schreiten …

    Nur so viel: Wer das Werk und das Denken Nietzsches auch nur ein bisschen kennt, der weis, dass Nietzsche ganz gewiss nicht zur Agenda von pi passt, aber gewiss nicht, wegen angeblicher Islamophilie … er passt aber auch bestimmt nicht zu rot grün – so viel ist gewiss.

    Und damit: Ad fontes! Lest Euren Nietzsche lieber einmal selber … dann lernt ihr zu unterscheiden zwischen Herren- und Sklavenmoral!

  22. @BePe

    Nun ja der deutsche Mann hat sich aber kastrieren lassen. Ansonsten stimme ich Dir zu!

  23. Nietzsche kann natürlich vom historischen Kenntnisstand seiner Zeit ausgehen.Und wahrscheinlich hat er niemals einen Mohammedaner kennengelernt, geschweige denn ein ganzes Stadtviertel von ihnen. So gewappnet idealisiert sich alles von selbst.
    Wie war denn die maurische Kultur in andalusien. Lion Feuchtwanger beschreibt sie in „Die Jüdin von Toledo“: Schulen, öffentliche Bäder, Straßenbeleuchtung …
    Von der angeblichen Halbmillionenstadt Cordoba aber sagen uns die Archäologen: Wir finden kaum Spuren einer „Kultur“, geschweige denn eine Straßenmbeleuchtung. Also 1001 Nacht.
    Zum Kotzen, daß hier alles rot unterkringelt wird!

  24. +++
    Die Dokumentation «Sarrazins Deutschland – Wie eine Debatte ein Land spaltet» zeigt der WDR an diesem Montag (22.00 Uhr), einen Tag später (Dienstag, 20.15 Uhr) folgt der RBB.
    +++

    Hoffe das wird Thema bei PI.

  25. 1. Nietzsche hat sich als Jungmann mit Syphilis infiziert.
    Wo wohl?
    Der Verlauf wird medizinisch in 4 Stadien gegliedert. Das letzte ist das Delirium tremens.

    2. N. war Zeitgenosse von C. Darwin. Ob er ihn wohl auch gelesen hat?

    3. Nach R. Dawkins gibt es Co-Evolution von Genen und Memen. Der Islam ist ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Memsystem, daß mit seinem Wirtsgensystem coevolutioniert und damit seine Reproduktionsfähigkeit ständig verbessert.

  26. Vorsicht bei Nietzsche!

    Als pubertierender Jüngling habe ich ihn verschlungen und ebenso zuvor Schopenhauer. Besoffen davon, was ich zu begreifen suchte und berauscht von klassischer Musik (Wagner, Bruckner, Beethoven) haben meine (damaligen) Freunde und ich uns ganz dionysisch dem Trunke exzessiv hingebend „philosophiert“. Aus Nietzsche scheinbar lernend, war ich ein tatsächlicher und grundüberzeugter Atheist und nicht einer dieser neueren K®ampfatheisten, die politisch motivierte und eingeimpfte Phrasen wie Herdenmenschen artig nachdreschen. Damals war für mich im oberflächlichen nietzschen Sinne schon der konsequenter Weise verachtungswert „gläubig“, der auch nur die Existenz einer tatsächlichen Wahrheit (Objektivität) für möglich hielt:

    Alles ist eben in der menschlichen Wahrnehmung subjektiv und ich – als Übermensch – bin das Maß des Universums. Also ist das Universum subjektiv – ergo gibt es so was wie eine Realität (im tatsächlichen für mich relevanten Leben) nicht, sondern ich gestalte sie: Nach meiner Subjektivität und nach meinem Willen; und das in jedem Belang!

    .
    Tja, es war letztendlich nicht die durch den Menschen scheinbar dann doch wahrnehmbare Realität – wie Liebe, Soldatentum, etc. – die mich anders über Nietzsche denken ließ, sondern zunächst und ganz allein eine weitere Beschäftigung mit ihm und seinen Schriften: Ganz nüchtern und wissenschaftlich daran herangegangen, wurde nur zu deutlich, dass Nietzsche die abendländische Logik nur zu Ende gedacht hatte. Diese fing ja gewissermaßen (sehr vereinfacht!!!) mit Sokrates an. Der da so treffend bemerkte, dass er als Wissender weiß, dass er realiter (nach jeder logischen Hinterfragung) Nix weiß. Die einzig logisch-konsequente Erkenntnis, die sich mit dieser Wunderwaffe der Logik dann gerade noch logisch nachweisen ließ, war die um sich selbst, wie sie Rene Descartes formulierte: Cogito ergo sum. Wenn ich über mich selbst nachdenke, ist dies zumindest ein Beweis für die Existenz meiner selbst. Das ist eine Wahrheit, eine Realität, im logischen Sinne. Anderes, selbst die Existenz des Tisches, an dem ich schreibe, oder die Kinder, die ich gezeugt habe, lassen sich konsequent logisch nicht beweisen!
    .
    Nietzsche hat diese Logik unerbittlich fortgesetzt und natürlich damit auch Moral, Gott und anstand, überhaupt alle Regeln in den Orkus der Nicht-Beweisbarkeit geführt. Was aber nicht logisch beweisbar ist, darf eben ach keine Rolle spielen: (Vereinfacht ausgedrückt) Mein Gegenüber kann mir nie beweisen, dass es ihn überhaupt gibt – ich könnte ihn auch nur träumen. Wenn er gewalttätig wird, um es zu beweisen, ist es halt ein böser Traum. 😉 Was sollte da Gott um Gottes Willen noch für eine Rolle spielen? — Und da ist es mir wie Schuppen aus den Haaren gefallen, als Nietzsche schrieb: „Gott ist tot“ … (= wir haben ich getötet).
    .
    Meinte des denn Nietzsche so? — Wie sind seine Schriften überhaupt zu verstehen?
    .
    Ich bin schon länger zu der Erkenntnis gelangt (und stehe damit in der Forschung auch nicht gerade alleine), dass Nietzsche ein genialer Überspitzer war. Ein Genie der Provokation, Wort- und Gedichtkunst sowie außerordentlicher Denker in der Konsequenz: Er lacht sich tot über die Leute, die ihn Wort für Wort zu deuten glauben und in philosophischer Konsequenz hat er willentlich einen Meilenstein des christlich-humanistischen Europas gesetzt – und das mit voller Absicht in diesem Sinne!
    .
    Nietzsches Wissen über den Islam mag ich nicht zu beurteilen, weil der Mann beständig für Überraschungen gut ist, allerdings muss man unbedingt sein philosophisches Gesamtwerk betrachten, bevor man willfährige Aussagen über ihn macht. Mit Sicherheit kann ich sagen/schreiben, dass Nietzsche ganz gewiss kein Anhänger des Mohammedanismus im Sinne der links-grünen Kulturrelativisten der letzten Jahrzehnte war. Er war auch kein Atheist im Sinne der K®ampfatheisten.
    .
    Vorsicht also bei vorschnellen Schlüssen über Nietzsche.
    Mit Goethe (Faust I) meine ich daher:

    Das Feld ist gar zu weit. / Wenn man einen Fingerzeig nur hat, / Lässt sich’s schon eher weiter fühlen.

    … und warne davor, Nietzsche im Internet-Häppchenwissen-Zeitalter weiter zu vergewaltigen.

  27. Also, Nietzsche kenn ich recht gut, bin auch ein großer Bewunderer seiner Denk-Kraft und seiner Sprache – aber …
    es gibt nicht EINEN Nietzsche, sondern viele, oder wie ein Nietzsche-Experte mal sinngemäß gesagt hat, Nietzsche hat so ziemlich alles gedacht und von allem auch das Gegenteil – der schon kranke, größenwahnsinnige, von Hass auf alles Christliche, Deutsche und Europäische getriebene Nietzsche des „Antichrist“ hat sehr wenig mit dem von mir hochgeschätzten liberalen, psychologischen, freidenkerisch-klaren Nietzsche von „Menschliches, Allzumenschliches“, „Morgenröte“ oder der „Fröhlichen Wissenschaft“ zu tun … Ecce homo …

  28. #22 lupe; Lebte nicht Karl May auch zu ungefähr dieser Zeit. Der hatte jedoch eine durchaus realistische Einschätzung vom Islam, was sogar PSL in einem seiner lichten Momente erstaunte.

  29. Ergänzung: Und außerdem kannte Nietzsche ja nicht den Islam, er war nie in islamischen Ländern, und hier gab es auch keine Moslems, ich glaub nicht mal, dass er den Koran gelesen hat oder so, er kannte nur die verklärten „Morgenland“-Märchen der deutschen Romantik … den Orient mit dem Islam gleichzusetzen und total edel und exotisch-herrlich zu finden war im 19.Jhd unter Intellektuellen eine Modekrankheit (siehe Goethe, und der hat sogar den Koran auf deutsch gelesen)

  30. #11 nicht die mama (05. Jan 2012 16:27)

    Da sieht man mal wieder, wie absurd es ist, Hitler als Christen zu bezeichnen. Manche Moslems tun das ja allen Ernstes.

  31. Ich seh‘ die Übermenschen schon auf ihren sündhaft teuren Teppichen an mir vorüber fliegen! Moslem = Übermensch! Jawoll !!

  32. Vorsicht mit allzu vorschnellen Schlüssen. Ich habe noch nie etwa von Nietzsche gelesen, aber Nietzsches Motive waren wohl komplexer als es der Beitrag suggeriert. Das habe ich so im Gefühl und der folgende Beitrag aus der Wikipedia bestätigt mich in diesem Empfinden.

    Nietzsche hat z. B. erkannt, dass eine Mitleidsethik die er dem Christentum zuschreibt eben auch Nachteile hat.
    Man nennt so etwas auch Ambivalenz.

    Mitleid und Mitfreude: Während der Pessimist Schopenhauer Mitleid ins Zentrum seiner Ethik gestellt hat, um seine Philosophie der Verneinung des Lebens umzusetzen, drehte Nietzsche die These vom Mitleiden nach seinem Bruch mit der Schopenhauerschen Philosophie um: Weil das Leben zu bejahen sei, gelte das Mitleid – als Mittel zur Verneinung – als Gefahr. Es vermehre das Leiden in der Welt und stehe dem schöpferischen Willen entgegen, der immer auch vernichten und überwinden müsse – andere oder auch sich selbst.[13] Aktive Mitfreude (im Gegensatz zum passiven Mitleid) oder eine grundsätzliche Lebensbejahung (amor fati) seien die höheren und wichtigeren Werte.

  33. Wie sah denn der Islam und die islamischen Länder zu der Zeit aus?
    Er war Geschichte – und die „gute alte Zeit“ gilt halt nicht nur für die eigne Vergangenheit.

    Eine Gefahr häte man anodazumal wohl nicht erkennen können!

  34. Nietzsche hatte nicht alle Tassen im Schrank.
    Er hatte Angst vor Frauen und hat sonst wirres Zeug erzählt.

    „Gehst du zu den Weibern, vergiss die Peitsche nicht“.

  35. WahrerSozialDemokrat (17:31):
    >>@ Graue Eminenz: … allerdings würde es einige Widersprüche deuten und könnte dem gleich kommen, was ich immer dachte, das kann der jetzt nicht wirklich so gemeint haben…<<

    Nietzsche Schriften stehen nicht auf dem Index der kath. Kirche. Das hat wohl auch seinen guten Grund, denn kaum einer hat den Nihilismus in all seiner Schrecklichkeit so angemahnt und ad absurdum geführt, wie dieser Quergeist und Nachdenker. Nietzsche ist letztendlich in seinem ureigensten Sinne eben kein Rufer für den Atheismus sondern ein Sprecher dagegen.
    .
    Seine obigen Audführungen über den Islam sind natürlich im Hinblick auf das Gedankenkonstrukt des „Herrenmenschen“ zu sehen, das er vordergründig zwar propagierte; aber höchst selbst ja offensichtlich/möglicherweise zu tiefst ablehnte, indem er die Konsequenzen daraus ab absurdum führte.
    .
    Nochmals also:

    Vorsicht bei Nietzsche!

    😉

  36. Gott war für ihn tot, Allah anscheinend nicht.

    Eine erstaunliche Entdeckung. Ich wundere mich nur, warum das erst jetzt bemerkt wurde.

  37. Doha, Katar, 11. Dezember 2011

    As-salâmu alaykum!

    …Sehr geehrte Damen und Herren, in meiner Heimat werbe ich für die Anerkennung des Islam, weil er inzwischen zu unserem Land dazugehört – das haben längst nicht alle akzeptiert.

    Wulff hat es in Katar also erneut gesagt. Wulff sollte gehen!
    DER ISLAM GEHÖRT NICHT ZU DEUTSCHLAND, weil wir Nichtmuslime nicht weniger Wert sind als Muslime, weil Frauen nicht weniger Wert sind als Männer, weil bei uns Homosexualität gelebt werden darf, weil bei uns jeder eine Religion verlassen darf ohne dafür getötet zu werden oder auch nur Schwierigkeiten zu bekommen, weil bei uns die Todesstrafe verboten ist einschl. Praktiken von Steinigung, Auspeitschungen, oder Amputation von Händen und Füssen, weil bei uns die Kinderheirat verboten ist, weil bei uns Bigamie bestraft wird.
    Weil bei uns die Demokratie als Staatsform gilt.

    Reicht das, Her Wulff.

    Es gibt höchste Zeit, dass Sie gehen!

  38. 12 FreidenkerNr.1 (05. Jan 2012 16:32)

    —————————–

    na toll.

    ich bin sicher, alle frauen klatschen ihnen wegen ihres männlichkeitsbildes begeistert beifall.

  39. Martin Schmitt (17:43):
    >>Nietzsche hatte nicht alle Tassen im Schrank. Er hatte Angst vor Frauen und hat sonst wirres Zeug erzählt.<<

    Solch tolles Gebrüll kommt heraus, wenn Kleingeister und Schlaumeier mit ihrem Internet-Häppchenwissen mit Geistesgrößen und deren Wirken zusammen stoßen.
    .
    Ganz ähnlich verhält es sich übrigens zu den vom links-grün-faschistischen Meinungsgeist dominierten Feldern in Deutschland wie etwa Christentum, Kirchengeschichte, USA und Ähnlichem: Nix außer ein paar schnell gelernten Parolen. Die sind schön schnell herausposaunt und brauchen ja auch kein bisschen Hintergrundwissen, geschweige denn tiefgründigeres. Wie man hier auf die Idee kommen kann, diese Unkultur weiterhin „Informationszeitalter“ zu nennen, ist mir komplett rätselhaft.

  40. #19 trapper (05. Jan 2012 16:42) “wenn du zum weibe gehst, vergiß die peitsche nicht.”….welche das weib hat,so hat er dies gemeint

    ——————–
    meines wissens geht die aussage weiter: vergiss die peitsche nicht, um dich zu züchtigen.

  41. an diesem Punkt war ich auch mal angelangt. Hätte Nietzsche damals Internet gehabt und den Islam nicht nur aus Geschichtsbüchern gekannt, und hätte er damals in bereicherten Gegenden öffentliche Verkehrsmittel nehmen müssen wäre er damals sicherlich PI Autor geworden.

    MFG, ^v^

  42. Da haben unsere Kampfchristen ja wieder ein gefundenes Fressen vor sich. 🙂

    So etwas gibt dann auch gleich den passenden Anlass gegen alle zu hetzen, die vom lieben Gott im Himmel nichts wissen wollen und die erkannt haben, dass ein solches Konzept unhaltbar ist.

    Aber so ist das mit den Religiösen: Es wird schamlos gehetzt und dabei der größte Stuss zusammengeschwätzt, während man selbst sofort beleidigt ist, sobald der Bofen das Tatsachen naht. So ist das mit den „religiösen Gefühlen“. Nur sollte man als Monotheist dann nicht auch noch auf die Idee kommen, anderen Monotheisten all das absprechen zu wollen, was man für sich selbst mit erschreckender Selbstverständlichkeit in Anspruch nimmt.

    „Nietzsche ist letztendlich in seinem ureigensten Sinne eben kein Rufer für den Atheismus sondern ein Sprecher dagegen.“

    Jo – Nietzsche sogar noch als ein Verfechter des Christentums! 🙂

    Sorry, wenn man deinen Nonsens liest, ist nur zu leicht feststellbar, dass du den Mann nicht gelesen hast. Bei allen Schwächen, die man ihm nachsagen kann, war er nun wirklich kein Theist – auch nicht im Sinne eines Sprechers gegen die Nicht-Theisten.
    Der Kerl war nebenbei bemerkt auch mit Paul Dessen befreundet. Und Schopenhauer, den du auch nie gelesen hast, hatte Nietzsche ebenfalls intus. Allein damit ist doch die Theismus-Frage beantwortet. … Ein Schöpfergott war nun wirklich nicht Nietzsches Ding. Nimand könnte entfernter sein vom kollektivistischen Denken, dass den Monotheismus prägt, als Nietzsche, auch wenn der Mann schwärmt, was für tolle Kerle es doch mal im Islam gab.
    Dabei ist es auch völlig egal, welche Bücher die katholische Kirche auf ihrem unsäglichen Verbotsindex hatte und welche nicht.
    Skandalös ist es allerdings ohnehin, dass irgendwelche Theologen anderen Leuten vorschreiben woll(t)en, was diese zu lesen haben und was nicht. Tragisch ist, dass sie damit viel zu lange erfolgreich waren.

  43. #52 Demokedes

    Wulff muß weg, von mir bekommt der jedenfalls keine Unterstützung. Auf so einen Bundespräsidenten kann ich verzichten.

  44. @#11

    Aua, hat Adolf vielleicht Nietzsche gelesen und sich inspirieren lassen?

    Natürl hat er ihn gelesen. Nach seinen eigen Aussagen war er sein „Lieblingsphilosoph“, und natürlich hat er sich von ihm inspirieren lassen.

  45. #57 wien1529 (05. Jan 2012 17:54)

    Nietzsche steht hier in der Tradition eines anderen Un-Philosophen des 19. Jahrhunderts: Schopenhauer, der sich über die Frauen wie folgt äusserte:

    „Sie sind sexus sequior, das in jedem Betracht zurückstehende, zweite Geschlecht, dessen Schwäche man demnach schonen soll, aber welchem Ehrfurcht zu bezeugen über die Maßen lächerlich ist und uns in ihren eigenen Augen herabsetzt. […] Mit mehr Fug, als das schöne, könnte man das weibliche Geschlecht das unästhetische nennen. Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße Aefferei, zum Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektiren und vorgeben.“

    – Essay „Über die Weiber“ (1851)

    Daraus folgen zwangsläufig „Erkenntnisse“ wie

    „Alle Verliebtheit, wie ätherisch [fein, geistig] sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe.“

    oder

    Heiraten heißt, mit verbundenen Augen in einen Sack greifen und hoffen, dass man einen Aal aus einem Haufen Schlangen herausfinde.

    Schopenhauer, Nietzsche und auch der Dritte im Bunde der „Un-Philosophen“, Kierkegaard, hatten es zeit ihres Lebens ausschliesslich mit ihren eigenen geistigen Limitationen, Eitelkeiten und Wahnvorstellungen zu tun. Sie sind keine Philosophen im klassischen Sinne und bestensfalls wert, dem Vergessen anheimzufallen.

    In Frankfurt galt Schopenhauer nach Einschätzung von Chronisten als „verkannter Niemand“. Zu Recht.

  46. WahrerSozialDemokrat (17:48):
    >>Tja, hät ich das mal vorher gewusst, jetzt ist es aber schon zu lange her, als ich ihn las …<<

    Mich hat speziell Nietzsche über Jahre in das Tal tatsächlichern Atheismus gebracht. Es bedarf einer gewissen Reife des Wissens und auch weiteres Verständnisses Nietzsches, um auch andere Wege mit ihm beschreiten zu können.
    ___________
    >>… und so beeindruckt war ich auch nicht damals davon.<<

    Unabhängig mal vom Inhalt: Schon von der Wortgewalt und –Fähigkeit wie Genie, steht Nietzsche auf einer Ebene mit Luther, Goethe oder Schiller: Ganz zweifelsohne einer der ganz Großen im Umgang mit deutscher Sprache.
    Daneben sind auch allein nur seine wissenschaftlichen Arbeiten über lateinische und alt-griechische Lyrik als Professor für klassische Philologie (mit 25 Jahren zum Professor
    dafür ernannt!) von einer nicht unbestreitbaren Gradienz.
    .
    Dann und daneben und begleitet davon, kann man wissend auch sein philosophisches Werk anfangen, zu betrachten. Ein paar Zeilen im Blog PI bringen es da nun ganz und gar nicht. Sie rufen nur das Gegröle von Halb- und Nixwissenden hervor, die sich dabei auch noch ganz toll vorkommen. Ganz ähnlich verhält es sich ja auch bei Themen à la Christentum, USA oder Energieerzeugung: Da ist ja auch dieses Blog stets überschwemmt von Halb- und Nix-Wissenden, die dann in der Regel auch noch vom links-grün-faschistischen Meinungsterror völlig irregeleitet sind.
    .
    PI sollte diesem links-grünen Irrsinn entgegenstehen. Mit Nietzsche anzufangen, scheint mir dabei der schlechteste aller Fundamente.

  47. #52 Demokedes

    die Wirtschaft verspricht sich von der Islamisierung Deutschlands anscheinend fette Geschäfte im islamischen Ausland. Geht auch Land und Volk vor die Hunde, der Wirtschaft/Bankern ist es egal, hauptsache die Kasse klingelt. War ja im 1. u. 2 Weltkrieg nicht anders.

  48. Weil Nietzsche das Christentum mit seiner Dreifaltigkeit vollkommen ablehnte, sah er im Islam die bessere Religion. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Nietzsche erkannte, dass der Islam diametral und kämpferisch zum Christentum steht. Aber Nietzsche dürfte niemals in Kontakt mit Muslimen gekommen sein. Er kannte deren Lebenswirklichkeit nicht!

  49. Bewunderte der Atheist Nietzsche den Islam?

    Für einen Atheisten doch kein Problem! Schließlich ist der Islam keine Religion, sondern eine protofaschistoide Herrschaftsideologie mit globalem Machtanspruch.

    Don Andres

  50. Rechtspopulist (18:07):
    >>Aber so ist das mit den Religiösen: Es wird schamlos gehetzt und dabei der größte Stuss zusammengeschwätzt …<<

    War ja klar, dass der im links-grünen Geist aktive K®ampfatheist Rechtsarschpopo hier wieder seine Nummer aufzieht und den antislamistischen Teil dieses Blogs zu einer anti-christlichem Kampfarena umfunktionieren will. Die Mohammedaner klatschen ihm gewiss Beifall dafür.
    .
    Es ist wohl auch nur eine Frage von Minuten, bis der Gute mich mir persönlichen Attacken und Beschimpfungen nur so überziehen wird.

  51. #29 arminius arndt (05. Jan 2012 17:00)

    ——————-

    ich nehme an, sie verfügen über ausreichend bildung, uns mitzuteilen, was der artikel falsches und wir kommentatoren unrichtiges oder unwissendes geschrieben haben.

    schimpfen und runtermachen gilt nicht 😉

  52. #40 uli12us (05. Jan 2012 17:28) #22 lupe; Lebte nicht Karl May auch zu ungefähr dieser Zeit. Der hatte jedoch eine durchaus realistische Einschätzung vom Islam, was sogar PSL in einem seiner lichten Momente erstaunte.

    ————————-

    stimmt.

    man muss dazu sagen, dass karl may seinen orientzyklus geschrieben hat, ohne die länder bereist zu haben, was an sich schon genial war, denn er hat sehr viele quellen herangezogen, erst in späten jahren hat er den nahen osten, beginnend von ägypten bis in den heutigen irak bereist.

    aber er hat sowohl den araber als auch den türken sehr treffend karakterisiert und ebenfalls den islam, verständlich allerdings von der ausschliesslich christlich (protestantischen) warte.

    mit seinen spätwerken über persien bin ich nicht mehr zurechtgekommen.

  53. Stefan Cel Mare (18:13):
    >>Schopenhauer, Nietzsche und auch der Dritte im Bunde der “Un-Philosophen”, Kierkegaard, hatten es zeit ihres Lebens ausschliesslich mit ihren eigenen geistigen Limitationen, Eitelkeiten und Wahnvorstellungen zu tun. Sie sind keine Philosophen im klassischen Sinne und bestensfalls wert, dem Vergessen anheimzufallen.<<

    Bezüglich Schopenhauer gebe ich Ihnen – nach jahrelanger und intensiver Beschäftigung – Recht: Zusammengefasst lässt sich über diesen reichen Schnösel und ertragsreicher Arbeit zutiefst ablehnend gegenüberstehender Berufs-Erben durchaus sagen, dass er in Luxus und an reich gedeckter Tafel immerzu die Askese als höchstes Lebensprinzip pries. Das steht dann gewissermaßen in der „Tradititon“ zu Rousseau, der stets von der natürlichen und innerlichen Gütigkeit des Menschen zu schwadronieren wusste, während er gleichzeitig seine eigenen Kinder aus Faulheit und Desinteresse als Witwer in einem Waisenhaus wissentlich verhungern ließ. Aus Schopenhauer beziehen unsere Christenhasser allerdings dann absurderweise noch die paar dürftigen Argumente, warum der angeblich ja ach so atheistische Buddhismus dem so ganz doll pöhsem Monotheismus vorzuziehen sei. Ganz so, als ob z.B. der Dalai Lama in irgendeinen tatsächlichen Zusammenhang mit Schopenhauer oder westlichen Atheismus zu bringen wäre.
    .
    Kierkegaard ist wiederum ein anderes Thema … und würde jetzt den Rahmen sprengen: Sie tun ihm meiner bescheidenen Ansicht nach aber Unrecht, so wie Sie es auch Nietzsche tun!

  54. Der Atheisten-Hasser kewil schreibt über Nietzsche…
    Da kann nichts bei rum kommen.

    Kewil: Wie wärs, wenn du den Text liest, anstatt dumm herumzuschnarren. Schon das Wort Hasser ist so ein neumodischer Scheiss-Ausdruck! Ich hasse vor allem Analphabeten!

  55. #55 Graue Eminenz (05. Jan 2012 17:52) Martin Schmitt (17:43):
    >>Nietzsche hatte nicht alle Tassen im Schrank. Er hatte Angst vor Frauen und hat sonst wirres Zeug erzählt.<<

    Solch tolles Gebrüll kommt heraus, wenn Kleingeister und Schlaumeier mit ihrem Internet-Häppchenwissen mit Geistesgrößen und deren Wirken zusammen stoßen.
    .
    Ganz ähnlich verhält es sich übrigens zu den vom links-grün-faschistischen Meinungsgeist dominierten Feldern in Deutschland wie etwa Christentum, Kirchengeschichte, USA und Ähnlichem: Nix außer ein paar schnell gelernten Parolen. Die sind schön schnell herausposaunt und brauchen ja auch kein bisschen Hintergrundwissen, geschweige denn tiefgründigeres. Wie man hier auf die Idee kommen kann, diese Unkultur weiterhin “Informationszeitalter” zu nennen, ist mir komplett rätselhaft.

    —————–

    danke.

    was mich immer wieder verwundert, ist, dass es in unserer zeit noch nie so einfach war, an wissen und bildung heranzukommen. sich zu informieren, sich weiterzubilden.

    die menschen früherer zeiten konnten sich bücher kaum leisten, heute ist das anders oder an schulbildung zu kommen oder bildung überhaupt. mir kommt das wie eine gegenbewegung vor, überforderung, daher verweigerung.

    dazu kommt mmn, dass die sog. niederen schichten sich nach oben orientierten, siehe die ursprünge der arbeiterbewegung, der gebildete arbeiter orientierte sich am bildungsbürgertum.

    heute ist es umgekehr, die sog. oberen schichten können sich gar nicht tief genug an proleten (im unterschied zum proletariat, das ich positiv besetze) orientieren.

    immer wieder erstaunt es mich, mit welchem "mut" leute meinungen von sich geben, die weder von wissen noch bildung zeugen, aber mit einer selbstsicherheit, mit einer selbstgerechtigkeit vorgetragen werden und es ihnen egal ist, ob man sie widerlegt oder nicht.

    hauptsache, die ideologie stimmt.

    danke, graue eminenz, für mich sind sie eine bereicherung und ein schatzkästchen an wissen und bildung und ich hoffe, ohne dass man mich der schmeichelei bezichtigt, sie bleiben recht lange hier im forum.

  56. Ist das gut, dass sich RePo der Sache annimmt. Der ist allemal der bessere Experte für das Thema. So kann ich mich zurücklehnen und mit Nietzsche sagen: „Gott ist tot“.

    Nun ist Nietzsche tot – aber Gott musste eben schon eher daran glauben 🙂

    Das ist doch beruhigend zu wissen.

  57. #62 Stefan Cel Mare (05. Jan 2012 18:13)

    ——————-

    danke.

    ich wage mich hier nicht zu äussern, weil es mir schlicht an wissen fehlt und über das gebiet philosophie habe ich mich noch nicht drübergetraut.

  58. Held (18:17):
    >>Weil Nietzsche das Christentum mit seiner Dreifaltigkeit vollkommen ablehnte, …<<

    Was macht Sie da eigentlich so sicher? — Nach langer und intensiver Beschäftigung mit Nietzsche unterschreibe ich diese Aussage (schon lange) nicht (mehr). Daneben gebe ich unter Anderem zu bedenken, dass die katholische Glaubenskongregation Nietzsche nicht verurteilt hat.
    .
    Vordergründiges mit kraftvollen und künstlerisch vollkommenen Worten Ausgedrücktes kann ja auch hintergründig eine ganz andere Aussage beinhalten, oder?
    .
    Ich will Nietzsche nun bestimmt nicht zu einem ausgeprägten Katholiken erklären oder nur zu einem Theosophen. Ob er aber dem christlich-abendländischen Humanismus tatsächlich ablehnend gegenüber stand, wage ich mehr als nur zu bezweifeln. Tatsächlich erkenne ich ihn immer mehr einen Verfechter dessen, wofür z.B. jetzt auch der amtierende Papst sein Wort erhebt (und als Kardinal schon lange zuvor), dass nämlich die abendländische Vernunft und Logik keine Einbahnstraße ins Nix ist, sondern nur mit übergeordneter Instanz (=Gott) schon aus Vernunft und Rationalität die Anarchie, das Chaos abwehren kann.

  59. @wien1529:

    Ich habe zumindest genug Nietzsche gelesen, um zu wissen, dass man nicht ein paar Zeilen aus dem Spätwerk „der Antichrist“ hernehmen kann, um Nietzsche eine unterschwellige Befürwortung des Islam im generellen zukommen zu lassen oder ihn gar als „Bewunderer“ desselben hinzustellen.

    Nietzsche war zu tiefst verhaftet in der Antike und dort derer Griechenlands.

    Etwas so dummes, wie den Islam, goutiert ein Nietzsche überhaupt nicht, was einem Nietzsche am Islam lediglich imponiert, ist dessen integrale Weltauffassung, weil sie zumindest ein Abklatsch einer solaren, integralen Weltauffassung darstellt (auch wenn diese Worte nicht zu Nietzsche passen, sondern zu einer anderen Denkrichtung) und dessen durchaus vorhandener Zug zum heroischen Fatalismus. Ebenso fand Nietzsche sicher – ästethischen !!! – Gefallen an einem orientalischen Sultan und dessen Lebensart und Despotismus. Aber das war´s dann auch so langsam an Sympathiepunkten.

    Aber allein der Gedanke, ein Nietzsche könnte Sympathie dafür empfunden haben, dass man sich täglich mehrmals gen Mekka beugt, ist so Nietzsche-fremd, dass man Nietzsche alles, nur keine ernsthafte Sympathie für den Islam unterstellen kann. Als Mittel der Provokation, war er ihm recht, aber bestimmt nicht, um für diesen zu werben.

    Wie ich oben schon geschrieben habe, Nietzsche passt nicht in die Agenda von pi – Nietzsche verachtete alles vermasste und damit auch die Demokratie, in ihrer pöbelhaften, neuzeitlichen Ausformung als Ochlokratie …

    Nietzsche hat bei pi meiner Meinung nach nichts zu suchen, ist aber als sprachgewaltigster und auch für das 20 Jhdt. sehr einflußreicher Philosoph unbedingt in den individuellen Bildungskanon einzustellen. Daher: Lesen! Und beginnt am besten gleich mit den Anfängen seines Werkes, der „Geburt der Tragödie …“

  60. #34 Graue Eminenz (05. Jan 2012 17:20)

    Dein Aufsatz gefällt mir gut! Du ziehst die richtigen Schlüsse.

    > “Gott ist tot” … (= wir haben (ihn) getötet).

    … setzt voraus, dass es ihn mal gab. Ja, „wir“ haben ihn getötet. Die Religionen haben aus ihm ein kleingeistiges Objekt gemacht. Nicht Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, der Mensch hat Gott zu seinem Ebenbilde degradiert.

    Nietzsche hat versucht Gedanken zuende zu denken, etwas was wir heute nicht mehr können, oder genauer gesagt nicht mehr dürfen, wir leben in einem Zeitalter der Denkverbote, auch PI lebt in Denkverboten, da sollte sich niemand Illusionen machen. Man bildet sich lediglich ein, der tolle Denker zu sein.
    Auch jeder heutige Philosoph ist kaum mehr als ein Halbdenker.

  61. #76 arminius arndt (05. Jan 2012 18:56)

    ——————-

    ich danke ihnen und reiche den diskussionsstab weiter, da mir hierüber das wissen fehlt, doch sie haben mein interesse geweckt, ich glaube, die graue eminenz ist da der richtige für sie zum diskutieren.

  62. wien1529 (18:44):
    >>was mich immer wieder verwundert, ist, dass es in unserer zeit noch nie so einfach war, an wissen und bildung heranzukommen. sich zu informieren, sich weiterzubilden. die menschen früherer zeiten konnten sich bücher kaum leisten, heute ist das anders oder an schulbildung zu kommen oder bildung überhaupt … <<

    Bildung ist ein hohes Gut und sie erfordert Fleiß, Eigenleistung und Disziplin. Alles dinge, die heute also total doll böse und rächtz sind. Sie fängt aber schon mit ganz Alltäglichem an, wie da z.B. eine zumindest halbwegs akkurate Rechtsschreibung wäre. Ich bin bestimmt der Letzte, der für sich proklamieren würde, sich hier mal auf die Schnelle nicht zu vertippen oder gar auch nicht völlig im Zusammenhang sinnlose Neben- und Hauptsätze kreiert zu haben. Allerdings gebe ich mir eine gewisse Mühe, das zu vermeiden und schon aus Achtung gegenüber denen, die das lesen sollen, aber auch aus Achtung vor der deutschen Sprache, suche ich das zu vermeiden.
    .
    In diesem Sinne begrüßte ich es; bei allem Respekt und Dank für die Fürsprache; wenn Sie hier mit gutem Beispiel vorangingen und zumindest erstmal diese Rote-Armee-Fraktion-Kleinschreibweise nachließen!

  63. „Ich begreife nicht, wie ein Deutscher je christlich empfinden konnte …“

    Und das war sein Programm. Er hatte eine grenzenlose Angst vor Christus und suchte jedes erdenkliche Loch, um sich darin vor Ihm zu verkriechen. Allerdings wollte er in diesem Loch nicht alleine verschimmeln, Nein, er wollte soviele wie möglich mit hineinreißen, kennen wir doch, sowas. Es ist ihm trefflich gelungen.

    Ich empfehle hierzu seinen nicht minder begabten Vorgänger Jean Paul, dem es eine Horrorvision war, daß Gott tot sei. Sein innerer Monolog „Die Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei“ endet nämlich wie folgt:

    „Meine Seele weinte vor Freude, daß sie wieder Gott anbeten konnte – und die Freude und das
    Weinen und der Glaube an ihn waren das Gebet. Und als ich aufstand, glimmte die Sonne tief
    hinter den vollen purpurnen Kornähren und warf friedlich den Widerschein ihres Abendrotes dem
    kleinen Monde zu, der ohne eine Aurora im Morgen aufstieg; und zwischen dem Himmel und der 30
    Erde streckte eine frohe vergängliche Welt ihre kurzen Flügel aus und lebte, wie ich, vor dem
    unendlichen Vater; und von der ganzen Natur um mich flossen friedliche Töne aus, wie von fernen
    Abendglocken.
    35

  64. Ich glaube man täuscht sich hier über Nietzsche ganz gewaltig!.

    Nietzsches „Ansatz“ ist für eine Analyse der heutigen Gutmenschen-Gesellschaft außerordentlich aktuell.

    So war Nietzsche z. B. der Meinung dass die Schwachen auch wenn sie den Starken unterlegen sind über die Mitleidsethik Macht über die Starken erlangen können.

    Wie ist das heute mit den unendlich vielen Opfergruppen und Minderheiten und den links-grünen Studienabbrechern die die Gesellschaft ideologisch beherrschen? Oder den linken Chaoten die die durch fähige Ingenieure geschaffene Infrastruktur der Gesellschaft faktisch lahmlegen können, während sie selbst zu keiner bürgerlichen Existenz fähig sind.

    Ich denke Nietzsches Ansichten zu diesen Phänomenen wären eindeutig gewesen.

    Also ich bin keineswegs Nihilist aber man sollte sich der Ambivalenzen von Demokratie, Mitleid und Nächstenliebe nunmal bewußt sein.

  65. Als Nietzsche den „Antichrist“ verfasste war er schon geistig umnachtet.
    Viel besser sind seine frühen Werke, etwa „Die Geburt der Tragödie“.
    Wie dem auch sein, Nietzsche wusste vermutlich nicht viel über den Islam. Sein Vater, zu dem er kein gutes Verhältnis hatte, war christlicher Geistlicher.

    Ich denke wenn Nietzsche den politischen Islam gekannt hätte, oder das Privileg gehabt hätte, mal einer islamisch traditionellen Steinigung oder Pfählung beizuwohnen, hätte er nicht so einen Stuss verzapft.

  66. Egal, was Nietzsche insgesamt zu Religionen oder dem Islam gesagt hat, so lässt sich aus der einen Stelle, die auf eine einfache Gegenüberstellung hinaus läuft, keine Bewunderung des Islam ablesen, sondern nur eine tiefe Verachtung für das damals herrschende Christentum. Aber im Antichrist gibts auch vorher schon eine Stelle, die MUHAMED (wie das Christentum) ziemlich schlecht wegkommen lässt:

    „Was alleine entlehnte später Muhamed dem Christenthum? Die Erfindung das Paulus, sein Mittel zur Priester-Tyrannei, zur Heerdenbildung den Unsterblichkeits-Glauben – das heisst die Lehre zum ‚Gericht’…“ (KSA 6, S.216f.)

  67. Für die Nietzsche-Versteher und Nichtversteher eine kurze Pause. Widmen wir uns zur Unterhaltung den politischen Philosophen der Neuzeit:

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article13800557/Christian-Wulff-war-der-richtige-Kandidat.html

    05.01.2011

    Volker Kauder

    „Christian Wulff war der richtige Kandidat“

    Erstmals hat sich der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder in der Öffentlichkeit über die Angelegenheiten des Bundespräsidenten geäußert.

    Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Kauder auf die Frage, ob er mittlerweile die Wahl Wulffs im vergangenen Jahr bedauere: „Christian Wulff war der richtige Kandidat und deshalb habe ich mich auch gerne für ihn eingesetzt.“

    Es scheint als würde Kauder nunmehr auch schon Wahnzettel schreiben…

  68. #63 Graue Eminenz (05. Jan 2012 18:13)

    Daneben sind auch allein nur seine wissenschaftlichen Arbeiten … von einer nicht unbestreitbaren Gradienz.

    Wie bitte?? „nicht unbestreitbar“ soll wohl „bestreitbar“ heißen, was aber ist bitteschön „Gradienz“?

  69. Serapio (18:57):
    >>Nietzsche hat versucht Gedanken zuende zu denken, etwas was wir heute nicht mehr können, oder genauer gesagt nicht mehr dürfen …<<

    Meiner Ansicht nach ein richtiger und überzeugender Gedanke: Nietzsche hätte; lebte und denkte er heute; den Links-Grün-Schwadroneuren wohl ihre fixen Ideen so um die Ohren geknallt, dass ihnen Hören und sehen verginge.
    .
    Natürlich wäre es abgrundtief falsch und auch verächtlich, Nietzsche aus seiner Zeit heraus zu nehmen und auf die eigene zu projizieren – das haben schon die Nationalsozialisten mit ihm gemacht – und ich will ihm auch Nix in den Mund legen, was er nie so und in diesem Zusammenhang gesagt hätte (gilt auch für den obigen PI-Beitrag). Aber man sollte Nietzsche schätzen, weil er auf jeden Fall ein Genie war, ein Wissender, ein Monstrum an Erkenntnis und Geisteskraft und in ganz spezifischer Weise gegen den Mainstream; geradezu political incorrect (in doppelten Sinne!) zu seiner Zeit.
    .
    Ich persönlich wäre froh, wenn ich historisch, germanistisch, alt-philosophisch aber z.B. auch musikalisch nur 10% dessen wüsste, was Nietzsche da stets so locker drauf hatte. Einer seiner für mich schönsten Sprüche (und direkt gemeinten) ist:

    >Wenn es ein nur ein einziges und anderes Wort für Musik geben sollte, ist es Venedig.*

    *Siehe dazu die europäische Musikgeschichte!

  70. Genie und Wahnsinn liegen oft nah bei einander. Soll er froh sein nicht im Islam gelebt zu haben – dort wäre er für so aggressive Kritik/Beleidigung wohl sehr schnell sehr „islamisch“ gemeuchelt worden.

  71. Komischer Kautz dieser Nietzsche!

    „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“

    (Friedrich Nietzsche, deutsch. Philosoph, 1844-1900

  72. #12 FreidenkerNr.1 (05. Jan 2012 16:32)

    Betrachten wir den deutschen Mann in unserer Zeit, ist doch erbärmlich, was aus uns geworden ist. Zu Nietzesches Zeit war das ähnlich. In der Regel zieht der deutsche Mann den Schwanz ein, wenn es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt.

    – – – – –

    Wir ziehen auch den Schwanz, wenn es zur körperlichen Begegnung mit dem anderen Geschlecht kommt!
    Aber, daran sind die Frauen Schuld; denn hinter jedem deutschen Trottel steht eine deutsche Mama!

    Für die ganze christlich angelsächsisch-germanische Welt gilt der Satz: „It´s a woman´s world!“

    http://www.imdb.com/title/tt0047680/

    Das ist die Stärke des Islam: Frauen haben nichts zu sagen!

    Und, Frauen lieben starke Männer – weil es die Natur so will!

  73. #69 wien1529 (05. Jan 2012 18:32)

    Karl May im philosophischen Kontext seiner Zeit wird hier

    http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/jbkmg/2000/94.htm

    ziemlich gut dargestellt.

    Das Fazit:

    In Mays Spätwerk gibt es keinen Kult der Gewalt, des Krieges oder des Umsturzes einer vatermordenden Jugend, auch kein antiweibliches Macho-Gehabe, wie es nicht wenige Protagonisten der Moderne, von Nietzsche bis d’Annunzio, von Marinetti bis Weininger, von Brecht bis Hemingway kennzeichnet. Es findet sich kein Revolutionsfetischismus, keine Apotheose der Dissonanz, keine Massenverachtung, keine Feier des Häßlichen als beinahe selbstverständliche Alternative, keine Anbetung marschierender Kollektive, keine rationalistisch-behaviouristische, maschinenhafte Anthropologie eines bloßen Funktionierens.

  74. #75 Graue Eminenz (05. Jan 2012 18:51)

    Schon einmal den Antichristen gelesen? Nichts regt Nietzsche mehr auf als die Vergottung Jesu!

  75. #91 Held (05. Jan 2012 19:44)

    #75 Graue Eminenz (05. Jan 2012 18:51)

    Schon einmal den Antichristen gelesen? Nichts regt Nietzsche mehr auf als die Vergottung Jesu!
    —–

    Ein guter Beleg dafür, dass Nietzsche eben KEIN Atheist war. Sonst wäre ihm das egal gewesen.

  76. „Und, Frauen lieben starke Männer – weil es die Natur so will!“

    Danke, jetzt weiß ich, warum meine Frau mich liebt(und stets befürchtet, daß ich dereinst überziehen könnte). Ich bin aber komischerweise männlich, weiß, normalorientiert, fundametalchristlich und ein kleines Bisschen nationalistisch. Wobei „nationalistisch“ meint, daß auch Österreicher, Niederländer (mal die Nationalhymne lesen), Schweizer (ob sie wollen, oder nicht), Flamen und noch etliche andere „Minderheiten“ Deutsche sind und somit kollektiv Teilhaber einer z.B. dem Islam überlegenen Kultur.

  77. #87 xtina (05. Jan 2012 19:27)

    Genie und Wahnsinn liegen oft nah bei einander.

    Genau das wollte ich gerade schreiben. Manchmal – oder häufig – reicht ein äusserer Anlass, um die Schwelle zu überschreiten. Schelling, der das Potential hatte, der bedeutsamste Philosoph aller Zeiten zu werden, hat den Tod seiner geliebten Caroline nie verwunden. Aus dem hochproduktiven genialen Philosophen wurde ein dumpf vor sich hin brütender Mystiker.

  78. #89 Direkte Demokratie (05. Jan 2012 19:36)

    Das ist die Stärke des Islam: Frauen haben nichts zu sagen!

    Und, Frauen lieben starke Männer – weil es die Natur so will!

    Dieser Thread könnte noch ganz lustig werden..

  79. Direkte Demokratie (19:36):
    >>Wir ziehen auch den Schwanz, wenn es zur körperlichen Begegnung mit dem anderen Geschlecht kommt!<<

    Echt? Ich fahre ihn ehrlich gesagt nirgendwo hin: Er baut sich da selbstständig sein Zelt, aus dem er dann auch unbedingt heraus will.
    __________
    >>Aber, daran sind die Frauen Schuld; denn hinter jedem deutschen Trottel steht eine deutsche Mama!<<

    O.K.; meine Frau ist Frankokanadierin (eine ganz hübsche und süße 😉 ); aber dass nun alle deutschen Frauen sich hinter ihrer Mutter verstecken würden, kann ich aus langjähriger (und wilder 😉 ) Erfahrung in Teutonien nun bestimmt nicht bestätigen. Es sind doch aber dagegen speziell die links-grünen Sexualromatiker so von der Psychologie begeistert; und war es nicht deren Begründer – und Mann – Sigmund Freud, der tatsächlich meinte, ich wollte unbedingt meine Mutter ficken?
    ______________
    >>Für die ganze christlich angelsächsisch-germanische Welt gilt der Satz: “It´s a woman´s world!”<<

    Tja; da hat schon Philipp II. geklagt als Elisabeth I. seine Armada vernichtete und die Mohammedaner am Bosporus dazu, als die gebürtige Deutsche Katharina die Große; Zarin von Russland; ihnen die Krim wegnahm und die muslimische Schwarzmeerflotte per Seeschlacht(en) zum Teufel schickte.
    __________
    >>Das ist die Stärke des Islam: Frauen haben nichts zu sagen!<<

    Erklären Sie das mal meiner Frau! 😉 😆
    ________________
    >>Frauen lieben starke Männer – weil es die Natur so will!<<

    Klar; und echte Männer lieben starke Frauen. Mit so einer billigen Ja-Sager-Schlampe kann ich nun auch Nix anfangen. Mit einer unterwürfigen Kopfwindelträgerin bestimmt gar nix.
    .
    Noch ein Wort zum muslimischen „Paradies“: Lieber eine Professionelle als 72 Jungfrauen!

    :mrgreen:

  80. Held (19:44):
    >>@ Graue Eminenz: Schon einmal den Antichristen gelesen? Nichts regt Nietzsche mehr auf als die Vergottung Jesu!<<

    Schon mal mehr als eine (interpretierende) Zusammenfassung dessen gelesen? Schon mal mehr von Nietzsche gelesen?
    .
    Man kann sich doch nicht irgendwas herauspicken und dann mit eigenem bescheidenem Horizont (ich schließe mich da auch nicht aus!) dann ein Gesamturteil abgeben wollen.

  81. #89 Direkthweize Demokratie (05. Jan 2012 19:36)

    #12 FreidenkerNr.1 (05. Jan 2012 16:32)

    – – – – –

    Dazu passt auch:
    solange Frauen in der Schweiz kein Wahlrecht hatten, ging es mit der Schweiz, kontinuierlich, bergauf!
    Jetzt, da sie es haben, geht es kontinuierlich bergab und – in die EU!

  82. Ich kenne Nietzsche zu wenig, um hier seine Schriften und sein Wirken beurteilen zu können.
    Das er ein sprachgewaltiges Genie mit vielen Facetten war, daß steht allerdings außer Frage.

    Mir gefällt jedoch der Artikel von Kevil und die kenntnis- und wissensreichen Anmerkungen
    hier im Forum. Das nenne ich mal ein angenehmes intelektuelles Niveau ! Und es
    bringt einen auf andere Gedanken (Stichwort: Wulff..). Dieser Tage sehr willkommen..

  83. #92 Serapio:

    Ein guter Beleg dafür, dass Nietzsche eben KEIN Atheist war. Sonst wäre ihm das egal gewesen.

    Jesus war für Nietzsche der einzige Christ, der „Theologen- und Priester-Todfeind“, wie er im „Antichrist“ schreibt, „man könnte, mit einiger Toleranz im Ausdruck, Jesus einen ,freien Geist‘ nennen“, schreibt er, „dieser ,frohe Botschafter‘ starb, wie er lebte, wie er lehrtenicht um ,die Menschen zu erlösen‘, sondern um zu zeigen, wie man zu leben hat.“

    Das Thema Nietzsche ist zu hintergründig, als dass man es in einem Blog verhackstücken könnte. Seine religiöse Entwicklung wird hier ganz gut nachgezeichnet, alles beginnt im pietistischen Pfarrhaus:

    http://buber.de/christl/unterrichtsmaterialien/nietzsche

  84. #89 Direkte Demokratie:

    Aber, daran sind die Frauen Schuld; denn hinter jedem deutschen Trottel steht eine deutsche Mama!

    Soso, an eurer Feigheit sind die Frauen schuld. Aber war ja schon im Paradies so: Wer war schuld, dass Adam vom Baum der Erkenntnis aß? „Die Frau, die du mir beigesellt hast, gab mir vom Baum und ich aß“: Genesis 3. Armer Adam, schon damals ein willensschwacher Hänfling, der macht, was seine Frau ihm sagt.

  85. Heta (20:29):
    >>Das Thema Nietzsche ist zu hintergründig, als dass man es in einem Blog verhackstücken könnte.<<

    . . . und PI, so und in dieser Form in Angriff zu nehmen, trachten sollte.

  86. #101 Heta (05. Jan 2012 20:29)

    #92 Serapio:

    Ein guter Beleg dafür, dass Nietzsche eben KEIN Atheist war. Sonst wäre ihm das egal gewesen.

    Jesus war für Nietzsche der einzige Christ, der „Theologen- und Priester-Todfeind“.

    – – – – –

    So denke ich auch! Jesus Christus and Nietsche passen gut zusammen! Was daraus geworden ist, stinkt zum Himmel!

  87. Heta (20:37):
    >>Soso, an eurer Feigheit sind die Frauen schuld.<<

    Bitte nicht eine Einzeläußerung (gegenüber Frauen) gleich auf die gesamte männliche (und christliche) Leserkommentatorenschaft hier übertragen.
    ____________
    >>Aber war ja schon im Paradies so: Wer war schuld, dass Adam vom Baum der Erkenntnis aß?<<

    Lesen Sie mal in der Bibel die beiden (und nicht einander entsprechenden Geschichten!) darüber: Und Sie werden eine höchst interessante und psychologisch ausgereifte Erzählung finden, die mit Ihren Vorurteilen oder Anti-Weiblichkeit realiter Nix zu tun hat!

  88. Direkte Demokratie (20:39):
    >>So denke ich auch! Jesus Christus and Nietsche passen gut zusammen! Was daraus geworden ist, stinkt zum Himmel!<<

    Sind Sie Mohammedaner? Oder nur Kommunist?

  89. #106 Graue Eminenz (05. Jan 2012 20:48)

    Direkte Demokratie (20:39):
    >>So denke ich auch! Jesus Christus and Nietsche passen gut zusammen! Was daraus geworden ist, stinkt zum Himmel!<<

    Sind Sie Mohammedaner? Oder nur Kommunist?

    – – – – –

    Nein, Gaullist!
    De Gaulle wollte ein europäisches Europa, ein Europa der Vaterländer, ein soziales Europa, ein unabhängiges (autonomes) Europa, ein freies Europa, ein – antitotalitäres Europa!

    Im übrigen meine ich:
    "Machen wir aus Europa die Schweiz, führen wir die direkte Demokratie ein!" – ehe es zu spät ist!

  90. #107 WahrerSozialDemokrat (05. Jan 2012 20:55)

    Ich vermisse Nietzsche nicht, theoretische Wichtigtuerei…

    Aber ein schöner Volkssport!

    – – – – –

    Wichtigtuerei
    Bisher habe ich immer gedacht, Sie sind sozial und Demokrat! Aber Sie sind wohl auch nur ein – Scheinsozialdemokrat?

  91. WahrerSozialDemokrat (20:55):
    >>Ich vermisse Nietzsche nicht, theoretische Wichtigtuerei…<<

    Meinst Du das nach Schiller à la:

    Grau ist alle Theorie, doch grün ist des Lebens goldener Baum

    oder mischt Du Dein „Nicht-Vermissen“ doch ein bisschen mit Unwollen gegenüber dem Dir in diesem Falle zum Teil Unwissenden?
    .
    Wenn schon auf PI das Thema Nietzsche so hoch kontrovers, wie im obigen Artikel angegangen wird, dann erlaube doch bitte, dass man sich darüber auch auslässt, nein?
    .
    Dass alle Theorie ziemlich grau ist, trifft übrigens nicht nur auf Nietzsche und die Auseinandersetzung mit ihm zu. Man könnte auch all unser Wirken hier als solches betrachten. Letztendlich ist all mein Geschreibsel hier graue Theorie, wie Deine immer von mir hoch geschätzten Beiträge und Videos ebenso.
    .
    Ferner – und ganz fern davon – waren auch die staatstheoretischen Schriften der Griechen oder Römer nur graue Theorie. Überhaupt ist die gesamte abendländische Philosophiegeschichte nur graue Theorie — und dennoch immer der einzige wahre Motor der Entwicklung, welcher Art auch immer, gewesen.
    .
    Mit Nietzsche habe allerdings auch ich gewissermaßen ein Problem: Er hat den Nihilismus beschrieben und als und in Konsequenz aus über 2.000 Jahren Philosophiegeschichte. Tatsächlich ist die abendländische Philosophie mit Nietzsche in der Entwicklung tot. Danach kann Nix mehr außer Spinnerei kommen. Alles, was wir da noch obendrauf poppen wollen, ist alberne Wortklauberei und pseudo-intellektuelle Spinnerei. Gefolgt immer von nie dagewesener Barbarei.
    .
    Meine Konsequenz daraus ist aber nicht Aufgabe; sondern eine vernünftige Rückentwicklung zu Werten, die unserer christlich-abendländischen Tradition entspringen: Darin liegt Fortschritt und Menschlichkeit. Ich denke, Nietzsche ist hier ein bewusster Wegbereiter gewesen.

  92. WahrerSozialDemokrat (21:39)
    >>… habe einfach nie den Hype um ihn verstanden!<<

    Hype über Nietzsche? Den hat es inhaltlich tatsächlich nie gegeben. Mit Nietzsche wurde allerdings viel Hype betrieben. Die Nationalsozialisten haben damit angefangen, ganz ebenso, wie sie Richard Wagners oder Anton Bruckners musikalische Werke in ihren Dienst stellen wollten. Tatsächlich haben die Nationalsozialisten sowohl Bruckner als auch Nietzsche im Grabe vergewaltigt.

    Unsere K®ampfatheisten tun es mit Nietzsche nach wie vor und missbrauchen ihn zu ihrem Hype. Tatsächlich war Nietzsche aber nunmal einer der größten deutschen Denker und einer der Sprachgewaltigsten. Das ist dann ganz nüchtern betrachtet kein Hype.

    http://www.youtube.com/watch?v=5IHadByMvXk

  93. #107 WahrerSozialDemokrat (05. Jan 2012 20:55)

    Ich vermisse Nietzsche nicht, theoretische Wichtigtuerei…

    Aber ein schöner Volkssport!

    #110 WahrerSozialDemokrat (05. Jan 2012 21:15)

    #109 Direkte Demokratie (05. Jan 2012 21:10)

    Nur weil ich jetzt Nietzsche für nicht so wichtig halte, sprechen sie mir irgendwas ab?

    – – – – –

    Mich stört, dass Sie, hier, Wichtigtuerei feststellen!
    Und, diese Unterstellung halte ich, für weder sozial, noch für demokratisch!

    Ansonsten gefallen Sie mir und Ihr Pseudonym WahrerSozialDemokrat; denn an dem Mangel an wahren Sozialdemokraten krankt die „SPD“ seit dem Tode von Dr. Kurt Schuhmacher, 1952, und der Verabschiedung des Godesberger Programms, 1959!

  94. Um einmal den Titel des Beitrags zu beantworten:

    Nein, Nietzsche war sicher kein „Bewunderer des Islams“.

    Wenn man Nietzsche liest, sollte man immer dabei bedenken, dass er ein scharfer Beobachter (trotz seiner physischen, fasten Blindheit) und noch schärferer Kommentator war und das er stets versuchte, ein von schlichten Moralvorstellungen und Denkverboten losgelöstes ästhetisches Empfinden zu haben oder eine Ästhetik zu bekommen, bzw. dass er wollte, dass die Menschen auch etwas ohne „Wertung“ betrachten können und sie hier ganz dem altgriechischem Ideal der Lebensbejahung auch im Schrecken folgen können sollten (auch wenn ich ihm hier keinen Vitalismus alá Bergson unterstellen will).

    Im Islam meinte er eine Vitalität, die auch den Schrecken und das Düstere des Lebens nicht verdrängt (wie er es bei den alten Griechen zuvor gefunden hatte), erkennen zu können – damit liegt er aus meiner Sicht daneben, denn der Islam ist nicht so vital, wie immer behauptet wird, er ist vielmehr eine engstirnige Wüstenreligion ohne großen ästhetischen Spielraum, auch ohne Sinn für echte Schönheit, aber Nietzsche machte sich hier, ganz der Ästhet der war, wieder nur einen Eindruck, den er dem anderen Eindruck, dem des Christentums gegenüber hält (in diesem Punkt, dem Punkt der Ästhetik bzw. der reinen „Beobachtung“, könnte man jetzt durchaus eine Parallele zu Goethe ziehen, dem ja auch immer wieder Islamophilie vorgeworfen wird und der bekanntermaßen ein ganz und gar von der Erfassung der Welt durch Beobachtung durchdrungener Mensch war).

    Um es zusammenzufassen: Nietzsche kann man nicht mit den Schlagworten „Islambewunderer“ und auch nicht „Weiberfeind“ fassen oder gar „erledigen“ …

    Ein islamisches Land wäre nie in der Lage, einen Nietzsche oder Goethe hervorzubringen.

  95. arminius arndt (22:10):
    >>Ein islamisches Land wäre nie in der Lage, einen Nietzsche (…) hervorzubringen.<<

    Ganz so, wie es in islamischen Ländern nie eine Renaissance oder Aufklärung gegeben hat, aber in der christlichen Welt. Ganz so wie der Islam unvereinbar mit der Demokratie ist, deren Vorraussetzung ist, dass jeder Mensch von Geburt aus die gleichen Rechte hat. Diese gleichen Rechte lassen sich auch nicht naturwissenschaftlich (atheistisch) begründen, denn warum sollte denn ein hässlicher oder dummer Mensch die gleichen Rechte haben, wie ein wohlgeratener und intelligenter? Warum ein von Geburt aus Kranker solche wie ein Gesunder? – Das würde doch tatsächlich der Biologie; der Darwinschen Lehre; entgegenstehen und in biologischer Konsequenz doch die „Nachhaltigkeit“ der menschlichen Spezies völlig zuwider laufen.
    .
    Es gibt nur eine einzige Rechtfertigung für die Demokratie und das Recht des Individuums; und das ist der Glaube daran, dass jeder Mensch vor Gott gleich ist. Eine andere zwingende Konsequenz außer dieser dem Menschen und seinen Kategorien übergeordneten Instanz gibt es nicht. Logisch oder naturwissenschaftlich begründbar ist dieses allen Menschen gleichermaßen zustehende Recht der Demokratie jedenfalls nicht. Im Islam ist dann nun auch nicht gerade verwurzelt, denn er unterscheidet die Menschen kategorisch in Recht- und Ungläubige und noch unter Tieren, Schweinen und Ähnlichem stehenden Götzenanbetern.
    .
    Der Glaube an das gleiche Recht aller Menschen ist zutiefst christlich und nur aus ihm ist die Demokratie und der abendländische Wertekodex tatsächlich heraus nur allein begründbar und an ihr fest zu halten. Es ist dieser Glaube als Axiom, der unser Menschenbild und unseren Wertekanon prägt.

  96. …der Anti-Christ ist eine sehr, sehr einseitige Abrechnung Nietzsches mit dem Christentum (der Titel verraet es). Sein Spaetwerk wuerde ich nicht zu ernst nehmen, da war er schon von Degeneration des Geistes gezeichnet. Insbesondere „Der Wille zur Macht“, den er so ja nie geschrieben hatte wuerde ich, wenn ueberhaupt, dann nur als Beispiel fuer fehlerhafte Kompilation und/oder Geisteskrankheit lesen.

    Wenn Nietzsche, dann den Zarathustra (Pflichtlektuere!!) oder igendwas vor ~1885-1888. Zb. die Abhandlung ueber Wahrheit und Luege im aussermoralischen Sinn oder Jenseits von Gut und Boese.

    Er hat halt den Fehler gemacht, das eine mit dem anderen qualitativ zu vergleichen UND eine Entscheidung zu treffen. Einen Lapsus, den ich ihm hier nicht mal nachsehen wuerde. Das einem Sexisten wie Nietzsche der Islam dabei besser aufstoesst als das Christentum ist offensichtlich.

    Sein Zarathustra haette den Islam verachtet und verspottet. Nur mal so zur Anmerkung….

  97. Apropos Nietzsche.

    Das beste an Nietzsche ist sein genialer Umgang mit der Deutschen Sprache. Da sehen Simmel und Brecht kein Land und Goethe wirkt irgendwie langweilig und gekuenstelt gegen Nietzsches Textwerk. Am ehesten wuerde ich ihn uebrigens mit Luther vergleichen.

    Muessen Sie unbedingt mal ein paar Stellen lesen, aus Fruehwerk oder den Zarathustra, den sollten Sie so oder so mal lesen.

    Gruesse,
    H&M

  98. Es gibt nur eine einzige Rechtfertigung für die Demokratie und das Recht des Individuums; und das ist der Glaube daran, dass jeder Mensch vor Gott gleich ist.

    Bitte? Das geht auch ohne Gott.

    Vor dem Gesetz ist jeder Mensch in unserer Demokratie gleich. Sie wissen ja, wo das so im Groben ungefaehr steht. 🙂

  99. Ein wichtiger beitrag !

    Und Nietzsche sagt (auch im Antichrist) daß man (sinngemäß:) den Schwachen niederwerfen und ausmerzen solle, und daß man (als Herrenmensch) keinesfalls Mitleid dabei empfinden solle.

    Das hat dem Adolf gefallen.

    Deshalb wollte er eine Walhalla haben mit nur zwei Büchern im Fundament eingelassen: Mein Kampf und eines von Nietzsche !

    Und unsere Professoren-Gutmenschen veranstalten heute noch „Nietzsche-Symposien“ wo sie dem „großen Denker“ huldigen …

    Pfui Deibel !

  100. #122 Herbert Klupp (05. Jan 2012 23:31)

    Tja, das kommt davon, wenn Leute, die zu bloede sind einen Text zu lesen sich dann spaeter darauf berufen. ( Eindeutige Parallelen zur Studie „Heiliger Texte“ ist hier zufaellig, mir aber gerade aufgefallen)

    Oder es mit Nietzsche selber zu sagen:

    „Wer den Leser kennt, der thut Nichts mehr für den Leser. Noch ein
    Jahrhundert Leser – und der Geist selber wird stinken.

    Dass Jedermann lesen lernen darf, verdirbt auf die Dauer nicht allein das Schreiben, sondern auch das Denken.

    Einst war der Geist Gott, dann wurde er zum Menschen und jetzt wird er gar noch Pöbel.“

  101. Her Meggido (23:30):
    >>Vor dem Gesetz ist jeder Mensch in unserer Demokratie gleich<<

    Sie Spaßvogel!
    .
    Es gab auch mal Gesetze in Deutschland, die da ganz anders lauteten. Aus welchem Hintergrund, aus welcher Grundannahme kommen diese Gesetze denn wohl eigentlich zustande? Meinen Sie denn, die bundesrepublikanische Demokratie wäre so einfach vom Himmel gefallen? Meinen Sie ernsthaft die heutige Demokratie in Deutschland wäre die Folge eines Naturgesetzes?
    .
    Die Tatsache, dass vor dem Gesetz jeder Mensch in der momentanen deutschen Demokratie gleich ist, kommt nicht von irgendwoher; sondern ist einzig und allein schlussendlich im Christentum zu verorten. Warum und wieso, habe ich bereits oben erklärt.
    .
    Was ich bewundere, ist Ihre Einfältigkeit. Winston Churchill wusste diesbezüglich schon zu sagen (und dies ist ein echtes Zitat (!):

    Die wirkliche Grauenhaftigkeit der Demokratie erkennt man, wenn man sich nur ein paar Minuten mit einem durchschnittlichen Wähler unterhält.

  102. Meinen Sie ernsthaft die heutige Demokratie in Deutschland wäre die Folge eines Naturgesetzes?

    Nun mein Lieber, da gibt es diesen einen Satz von Kant, von dem aus man die komplette Charta der Menschenrechte und darauf folgend die freiheitliche demokratische Grundordnung ableiten kann.

    Kennen Sie? Den Satz von Kant meine ich jetzt.

  103. #122
    Herr Klupp,
    Sie scheinen ja ein wahrhaft profunder Nietzsche Kenner zu sein …

    Ich bleibe dabei: Dieser pi-Artikel setzt einen intellektuellen Tiefpunkt für 2012!

    Wenigstens rettet die Diskussion einiges…

    Aber wovon man nicht sprechen kann, muss man schweigen …(um den armen Herrn Wittgestein einmal völlig aus dem Sinnzusammenhang gerissen zu zitieren und zu instrumentalisieren – aber das war ja auch die Methode des Herrn kewil, um Nietzsche als Bewunderer des Islam zu desavouieren …)

  104. # 127 WahrerSozialDemokrat:

    Die Methode ist es, die intellektuell unseriös ist. Man nimmt einen Textausschnitt und zeigt mit dem Finger drauf und sagt: Da!

    Dann macht man ne rhetorische Frage, ob Nietzsche „Bewunderer des Islams“ gewesen sei, zu Überschrift und das wars dann …

    Ich rege mich darüber nicht ernsthaft auf, aber Nietzsche taugt einfach nicht zu oberflächlichen „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ Spielchen …

    Nietzsche gehört eindeutig zu Deutschland und zur abendländischen Tradition, die gegen die Geistesfeindlichkeit des Islam zu verteidigen ist – und nur weil ein paar Hippies in den 60er und 70er Jahren mal ihre Drogenerfahrungen mit dem Verweis auf Dionysios rechtfertigten, ist es kein Grund, Nietzsche zu bashen …

  105. #128 arminius arndt

    Man nimmt einen Textausschnitt und zeigt mit dem Finger drauf und sagt: Da!

    Zur Erinnerung, das ist die selbe Methode, die typischerweise fuer Bibel und Koran Analysen hrangezogen wird.

    Ob pro oder contra ist hierbei irrelevant. Es ist immer die gleiche intelektuelle Selektivitaet, die dominiert.

    Dabei ist es ein leichtes, beide Buecher basierend auf ihrer Historie und Kompilation zu entkraeften, der Inhalt ist dann faktisch kaum mehr relevant, phaenotypisch aber sehr wohl ausschlaggebend. Oder einfach mit Wittgensteins Methode, die ist noch einfacher.

  106. Ich kann hier keinen Tiefpunkt erkennen, im Gegenteil ist es ganz angenehm verschiedene Interpretationen über einen vor über hundert Jahren verstorbenen deutschen intelektuellen Gross-Philosophen, Dichter und Denker zu lesen.

    Ich bitte um historische Betrachtungsweisen. Nietzsche kannte die zeitgenössischen Kabinettstkriege. Aber die Merkmale des totalen Krieges hat er nie kennengelernt.
    Ebenso den dominanten, totalen Islam unserer heutigen Zeit.

    Es ist einfach schön, wenn hier mal geschichtliche Themen aufgegriffen werden, abseitsunseres grauen Politalltages. Da gibt es nichts zu kritisieren

  107. Her Meggido (00:27):
    >>Oder einfach mit Wittgensteins Methode, die ist noch einfacher.<<

    Ob Sie wohl so freundlich wären, dieselbige hier auch nochmal – auch für mich Unwissenden – en detail in Aktion zu bringen? Bitte! Ich habe nämlich immer noch nicht verstanden, was diese ominöse Wittgenstein Methode überhaupt sein soll; noch wofür sie gut sein sollte. Lassen Sie sich Zeit und schreiben Sie bitte ausführlich und so, dass ich es auch begreife. Ersparen Sie darüber hinaus uns allen ein albernes Copy&Paste-Verfahren und erklären das in Ihren eigenen Worten. Danke!
    .
    Ich warte!

  108. #132 Graue Eminenz (06. Jan 2012 00:37)

    Es ist eine linguistische Methode.

    Sie muessen verstehen, dass die menschliche Sprache Ihnen die Moeglichkeit gibt Sachverhalte auszudruecken, die gar nicht existieren. Sie koennen jahrhundertelang ueber die Bedeutung des Namens der Rose diskutieren, im Falle, dass es keine Rosen mehr gaebe, ohne zu igendetwas brauchbarem zu kommen.

    Es macht einfach keinen Sinn sich darueber zu unterhalten, da es Rosen nun einmal gibt und die Existenz von Rosen immer noch bekannt sein wird, wenn sie einmal aussterben.

    Das ist so ein Grundzug von Wittgensteins Methode. Erkennen Sie erst, ob es das Thema an sich sinnvol ausgedrueckt werden kann, bevor sie es eroertern.

    Sie koennen alles moegliche in Sprache fassen, aber wirklich bedeutsam ist nur das, was auch faktisch zutrifft.

    Die Methode erklaert Ihnen welche Sachverhalte sinnvoll diskutiert werden koennen und welche nicht. Die, die nicht sinnvoll diskutiert werden koennen sind Scheinprobleme. Wie der Name der Rose.

    Sie loesen diese Probleme nicht, sie identifizieren Sie als das was sie sind. Verstrickungen des menschlichen Denkweise, die keinen Realitaetsbezug haben.

    Zu dieser Art Probleme (z.B. ein Leben nach dem Tod, der Wille Gottes, das unsichtbare pinke Einhorn, der Zweck unserer Existenz, Russel’s Teekanne, Wiedergeburt, die Zeit vor dem Urknall oder die Existenz der Seele etc. etc. etc.) koennen beliebig beantwortet werden. Pro oder contra oder fein differenziert ist dabei egal. Nach Wittgenstein sind keine der Antworten richtig oder falsch, sondern alle schlicht und einfach:

    Unsinnig

  109. Ahso, ja.

    Wittgenstein lesen ist einfach. Seine vollstaendige Bibliographie besteht aus einem Buch und ein paar Aufsaetzen kurz bevor er starb.

    Lassen Sie die Aufsaetze weg und lesen nur das Buch. Grob 150 Seiten, klar und logisch geschrieben.

    Da steht alles drin was Sie zu seiner Methodik wissen muessen und am Ende sagt er Ihnen auch, dass sein Buch selber nur das aufzeigt was er zu sagen hatte aber seiner Methode nach selber keine weitere Bedeutung hat. Nachdem Sie den Zusammenhang verstanden haben ist sein Buch selber bedeutungslos. Es zweimal zu lesen macht keinen Sinn.

    Seine Motivation das Buch dennoch zu
    veroeffentlich war es, der Oeffentlichkeit mitzuteilen, dass das auch auf die ueberwiegende Mehrzahl der anderen philosophischen Probleme zutrifft und man sich doch lieber mit der Analyse der Spache beschaeftigen soll, als mit deren Verstrickungen.

  110. Her Meggido (01:25):
    >>@ Graue Eminenz: Sie muessen verstehen, dass die menschliche Sprache Ihnen die Moeglichkeit gibt Sachverhalte auszudruecken, die gar nicht existieren.<<

    Heilige Mutter Gottes! Es ist dem Menschen also tatsächlich möglich, zu lügen? — Na; das ist ja mal eine völlig neue Erkenntnis, die hier mal lang und breit ganz wissenschaftlich und mit tollen Worten erörtert werden muss.
    _____________
    >>Das ist so ein Grundzug von Wittgensteins Methode.<<

    Nur einer? Na; wenn in dieser „Wittgensteinschen Methode“ noch mehr solch das menschliche Denken revolutionierende Grundzüge vorhanden sein sollten, dann muss die Geschichte des Abendlandes wohl neu geschrieben werden, nein?
    _______________
    >>Erkennen Sie erst, ob es das Thema an sich sinnvol ausgedrueckt werden kann, bevor sie es eroertern.<<

    Das tue ich hiermit und verbitte mir zukünftig, solche Schmierenschauspieler-Weisheiten weiter durchlesen zu müssen.

    Vielen Dank für Ihre Mühe(n)!

  111. #138 Graue Eminenz (06. Jan 2012 01:44)

    Das hat eher was mit fixen Ideen, Memen und Wahnvorstellungen, als mit Luegen zu tun.

    Aber ja, ich habe es bei Ihnen und den anderen Konsorten wie WSD schon laenger aufgegeben. Typen ihres Schlages werden das Denken niemals aus freien Stuecken erlernen ‚wollen‘.

    siehe Kant. (copy paste)

    „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht aus Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. ‚Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

    So, ich bin hier jetzt raus und trinke Tee mit meiner Frau.

    Sie duerfen gerne das letzte Wort haben, ich habe das Gefuehl, dass es wenig erhellend sein wird.

    guten Abend,
    H&M

  112. Lassen wir einfach Richard Strauss und dessen musikalische Umsetzung von Nietzsches Teilgedanken im Anfang durch die Interpretation von Herbert von Karajan kurz wirken. Es ist das Abendland, das wir hier wohlmöglich in seinen letzten aber großartigen Zügen hören können:

    http://www.youtube.com/watch?v=M-2ed2hY6Ck

  113. Kewil liest Nietzsche – und kapiert ihn natürlich nicht 😀
    Gepaart mit der Angewohnheit, in jedem einen Feind zu sehen, der der anders denkt (glaubt ist hier noch viel wichtiger) kommt man schon mal auch auf so absurde Ideen, ein überzeugter Atheist hätte mit dem Islam geliebäugelt. Da kann ich nur laut lachen. :D:D

    Solche lächerlichen Artikel sind übrigens auch der Grund, warum ich PI nur noch selektiv lese.

  114. Wacky (02:04):
    >>Kewil liest Nietzsche – und kapiert ihn natürlich nicht 🙂 <<

    Was macht Sie so sicher, dass Kewil nicht nur einen Gedankenanstoß liefern wollte?
    ____________
    >>Gepaart mit der Angewohnheit, in jedem einen Feind zu sehen, der der anders denkt …<<

    Eine angeborene oder angeeignete „Angewohnheit“, die Sie da zu erkennen glauben und als Anklage herum schmeißen?
    _________________
    >>… so absurde Ideen, ein überzeugter Atheist [Nietzsche] hätte mit dem Islam geliebäugelt. Da kann ich nur laut lachen.<<

    Nur ein Einfältiger kann wohl sagen, dass Nietzsche in Konsequenz ein tatsächlich überzeugter Atheist im Sinne heutiger Tage gewesen wäre. Ein Narr, wer über diese, seine infantile Behauptung auch noch laut lacht.
    ____________
    >>Solche lächerlichen Artikel sind übrigens auch der Grund, warum ich PI nur noch selektiv lese.<<

    Sie scheinen PI doch noch recht intensiv zu lesen, nein? Als selektiv ist wohlmöglich denn dann doch eher Ihr eigenes Engagement in welcher Richtung auch immer zu betrachten.

  115. Heta (02:50):
    >>@ Graue Eminenz: Mann, sind Sie ein humorloser Knochen!<<

    Yepp; und ein steifer, harter noch dazu! 😉

  116. Heta (02:45):
    >>@ Graue Eminenz: Abendland? Auf ewig entführt in den Weltraum:
    http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=e-QFj59PON4&NR=1
    <<

    Ach, Jottchen; wissen wir den wirklich nicht, was „Also sprach Zarathustra“ von Nietzsche ist und dass Richard Strauss das umfangreich orchestrisch in fantastische Musik ungesetzt hat? – Wir wollen doch lieber Weltraum-Unterhaltungshokuspokus unterster zivilisatorischer Schublade zelebrieren und mich einen humorlosen Knochen schimpfen?
    .
    Da kann man ja den Untergang des Abendlandes life mitverfolgen!

  117. Da kann man ja den Untergang des Abendlandes life mitverfolgen!

    Aber bitte mit Stil. Z. B. mit Bruckner:

  118. @ oder bzgl. Heta:

    Wie weit runtergekommen ist Deutschland eigentlich schon? — Ich denke ich mach mir da manchmal viel zu optimistische Vorstellungen. 😕

  119. Nietzsche kämpfte gegen das Christentum – zu recht.
    Dazu war ihm jedes Mittel recht, auch die Geschlichtklitterung – nicht zu recht.
    Ein trotziges Weichei, das immer ein Problem mit Frauen hatte.

  120. #4 Titanic (05. Jan 2012 16:16)

    Wer solchen Mist wie “Wenn Du zum Weibe gehst, vergiß die Peitschen nicht” verzapft, muß zwangsläufig ein Islamfreund sein.

    Das war Schopenhauer.

  121. In seiner Verklärung des Islams in Andalusien ist Nietzsche nur einem verbreiteten Klischee aufgesessen:

    Al-Andalus wurde zum Objekt romantischer Verklärung. Spätestens mit der Veröffentlichung der Erzählungen von der Alhambra des amerikanischen Schriftstellers Washington Irving 1832 erwachte das Interesse an den Ruinen dieses Bauwerks. Im 19. Jahrhundert entwickelte es sich zum Inbegriff eines anderen Islams, geprägt vom edlen Mauren, der ritterlich kämpft und die unschuldig in Not Geratenen verteidigt. Bis heute hält sich der Mythos von einem maurischen Spanien, wo ein friedlicher Multikulturalismus herrschte, ungetrübt von Spannungen und Auseinandersetzungen. Dieser Mythos wird der Intoleranz und Aggressivität der katholischen Kirche entgegengesetzt, deren düsteres Wirken in der Errichtung der Inquisition zur Unterdrückung der verbliebenen Kryptomuslime gipfelte.

    Dabei ist dieser Mythos in sich so widersprüchlich wie viele Mythen:

    … gegenüber der massiven
    Al-Andalus-Propaganda [scheinen] die wenigen
    kritischen Stimmen wie die des Arabisten
    Serafín Fanjul oder des Historikers
    Domínguez Ortiz wie die des einsamen
    Rufers in der Wüste zu verhallen. Beide
    haben nachdrücklich herausgestellt,
    dass die viel gepriesene „convivencia“,
    das Zusammenleben der Religionen, weder
    gut noch schlecht gewesen sei. Es habe
    vielmehr gar keine „convivencia“ gegeben,
    sondern man habe in einem System
    gelebt, das der Apartheid geglichen habe.
    Breiteste Bevölkerungsschichten seien
    hemmungslos ausgebeutet und in die Verarmung
    getrieben worden.

    http://www.kas.de/wf/doc/kas_14739-544-1-30.pdf?081031124845

  122. Wer hat denn in diesem Bild mit Nietzsche, Andreas-Salomé und Rée die Peitsche in der Hand? Der Mann oder die Frau?

    http://www.friedrichnietzsche.de/.bin/showpic.php?picnr=141

    Siehe auch:

    Du gehst zu Frauen?

    Nietzsche vergisst die Peitsche nicht. Ein Fundstück

    Ich stelle mir vor, die russisch-deutsche Generalstochter Lou von Salomé hätte dem gottlosen deutschen Pfarrerssohn Friedrich Nietzsche anstelle seines mutterlosen „Sohnes Zarathustra“ ein gemeinsames Kind geschenkt. Und Paul Rée, für Nietzsche erst der Freund, dann der Konkurrent im Kampf um Lou, hätte ironischerweise den Taufpaten abgegeben: So wäre das meistmissbrauchte Nietzsche-Zitat uns wahrscheinlich vorenthalten geblieben. Es steht im ersten Teil von Also sprach Zarathustra, allerdings etwas anders, als der Volksmund es zu zitieren pflegt: „Du gehst zu Frauen? Vergiß die Peitsche nicht!“

    Besagter Volksmund macht daraus meistens ein „Wenn du zum Weibe gehst, vergiß die Peitsche nicht!“ und schreibt das Zitat Zarathustra, wenn nicht gleich Nietzsche selber zu. Dass der Satz im Zarathustra dem „alten Weiblein“ in den Mund gelegt wird, es sich also um distanzierte Rollenprosa handelt, wissen die Zitierer in der Regel nicht. Und wenn sie es wüssten, würde sie das kaum irritieren. Denn steht der Satz etwa nicht „bei Nietzsche“? Für die Nietzsche-Interpreten und Nietzsche-Freunde ist der Satz eine Verlegenheit geblieben. Der Political Correctness musste er, zumal in feministisch inspirierten Zeiten, stets ein Ärgernis sein. So haben denn fast alle Interpreten beträchtlichen Scharfsinn darauf verwandt, den rüden Imperativ zu relativieren. Die Kommentatoren haben zu Recht darauf verwiesen, dass die Begegnung Zarathustras mit dem „alten Weiblein“ keineswegs eindeutig ist: Es fehlt nicht an versteckter Ironie, auch Selbstironie, an Brechungen, Verfremdungen. Wer denn überhaupt die Peitsche trägt, der Mann, der „zu Frauen“ geht, oder diese selber, lässt der Text offen. Und natürlich ist manchem Interpreten aufgefallen, dass die Szene eine biografische Vorläuferin hat.

    Im Mai 1882, also vor dem Zarathustra – das Trio Lou von Salomé, Nietzsche und Paul Rée hält sich gerade in Luzern auf -, ist es Nietzsche, der im Studio von Jules Bonnet einen Fototermin arrangiert und das Bild bis ins Detail selber inszeniert: Im Geschirr eines Leiterwagens vorne Paul Rée; hinter ihm Nietzsche und Lou als eine Art Domina, ein zartes Peitschlein schwingend, das mit einem Fliedersträußchen geschmückt ist, im Hintergrund die Berge des Berner Oberlandes, genauer: die „Jungfrau“ mit dem ätherisch reinen Silberhorn: eine ironische Inszenierung, welche die von der Peitsche dominierten Geschlechterverhältnisse zum Tanzen bringt. Ein Gegenbild zum Zarathustra.

    Für das Zarathustra-Zitat bedeutet das nicht unbedingt Gutes. Gibt man ihm in Übereinstimmung mit der populären Lesart die Sado-Macho-Deutung (der Mann als Peitschenschwinger), so werden die Rollenverhältnisse der Luzerner Inszenierung umgekehrt: Die Peitsche wandert gleichsam von der Frau zum Mann zurück. Der biografische Hintergrund wäre evident: Nietzsches Liebe zu Lou ist gescheitert, auch die Freundschaft zerbrochen. Die rüde Maxime des Zarathustra verdankte sich also einem buchstäblich zu verstehenden „Res-Sentiment“, dessen revanchistischen Charakter niemand so wie Nietzsche, der größte Psychologe unter den Philosophen, betont hat.

    Umkehrung und Ressentiment aber auch noch aus einer weiteren Perspektive, wenn man eine verwandte legendäre Szene der Philosophiegeschichte hinzunimmt, deren Ikonografie Nietzsche zweifellos bekannt war. Der liebestolle Aristoteles wird darin von der Hofdame Phyllis geritten, die über ihm die Peitsche schwingt. Wie sie ihn glauben gemacht hat, ist das in ihrer Familie so der Brauch, bevor es zum Ritt aller Ritte kommen darf. In Wahrheit ist es die Revanche dafür, dass Aristoteles seinem Zögling Alexander die Liebe zu Phyllis mit Erfolg ausgetrieben hat.

    Der seinerseits liebestolle Nietzsche aber inszeniert auf diesem Hintergrund zunächst die um den Dritten im Bunde vermehrte, ironisch gebrochene Neuauflage der Fleisch gewordenen philosophiehistorischen Anekdote, in der aus weisen Männern von ihrer Leidenschaft gerittene Tiere werden. Das ist die erotische Wiederkehr des Gleichen. Schmerz, Lust und Rache stellen das vielversprechende Bild einer umgekehrten Geschlechterordnung wieder auf die männlichen Füße. Zarathustra übt für den zum Narren gewordenen philosophischen Ahnen Vergeltung: nicht noch einmal. Die Moral von der Geschicht? „Du gehst zu Frauen? Verlieb dich in die Peitsche nicht!“

    http://www.zeit.de/2000/35/200035_st-nietzsche-fra.xml

  123. Da sieht man mal mit wie wenig Tiefgang ein Mensch zum bedeutenden Philosophen werden kann.

    Schwacher Text, inhaltliche Fehler, unsaubere Kenntnisse über die tatsächlichen Verhältnisse. Das ganze emotional Eingefärbt.

    Wirres Gestammel.

    Schwach, wie alles von Nietsche.

    semper PI!

  124. Wo Nietzsche über den Islam schreibt: „weil sie Männer-Instinkten ihre Entstehung verdankte, weil sie zum Leben Ja sagte auch noch mit den seltnen und raffinirten Kostbarkeiten des maurischen Lebens! …“ da beschreibt er ganz treffend, weshalb die Moslems sich so gut vermehren.

    Hat Nietzsche gut beobachtet und gilt auch heute noch. Da liegt die Zukunft der Bevölkerung Europas im Neuen Jahrtausend.

  125. #142 Graue Eminenz (06. Jan 2012 02:31)

    Was macht Sie so sicher, dass Kewil nicht nur einen Gedankenanstoß liefern wollte?

    Wenn er das wollte, warum dann nicht einen sinnvolleren? Warum dann einen, der offensichtlich lächerlich ist – die Suggestion ist, dass einen alles zum „Muslim“ macht, das man mit Muslimen gemeinsam hat. Ich könnte einen Schritt weiter gehen und sagen, jeder der Wasser trinkt ist ein Muslim, weil Muslime ja Wasser trinken. Dahingehend finde ich den Denkanstoß selbstverständlich lächerlich.

    Eine angeborene oder angeeignete “Angewohnheit”, die Sie da zu erkennen glauben und als Anklage herum schmeißen?

    Ob angebohren, oder angeeignet, eine Angewohnheit, die jeder vernünftige Freiheitliche anklagen sollte.

    Nur ein Einfältiger kann wohl sagen, dass Nietzsche in Konsequenz ein tatsächlich überzeugter Atheist im Sinne heutiger Tage gewesen wäre. Ein Narr, wer über diese, seine infantile Behauptung auch noch laut lacht.

    Hier ein Zitat von Nietsche:
    „‚Gott‘, ‚Unsterblichkeit der Seele‘, ‚Erlösung‘, ‚Jenseits‘ lauter Begriffe, denen ich keine Aufmerksamkeit, auch keine Zeit geschenkt habe, selbst als Kind nicht, – ich war vielleicht nie kindlich genug dazu? – Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebniss, noch weniger als Ereigniss: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermüthig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelicatesse gegen Denker –, im Grunde sogar bloss ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht denken!“

    Der Atheismus „im Sinne heutiger Tage“, wie Sie so schön sagten, scheint sich durchaus weithehend mit dem Atheismus „im Sinne vergangener Tage“ zu decken, wenn Sie mich fragen.

    Sie scheinen PI doch noch recht intensiv zu lesen, nein? Als selektiv ist wohlmöglich denn dann doch eher Ihr eigenes Engagement in welcher Richtung auch immer zu betrachten.

    Es gibt durchaus noch lesenswerte Artikel auf PI, jedoch einige Sparten in denen wirklich nur noch Phrasen gedroschen werden.

    Engagement zeige ich nur in Artikeln von denen ich denke, dass sie contraire zum freiheitlichen und vernünftigen Grundgedanken
    darstellen.

  126. #79 Graue Eminenz (05. Jan 2012 19:05)

    ——————-

    entschuldigen sie, dass ich erst heute antworte.

    sie kritisieren meine kleinschreibung.

    sie ist im internet aber durchaus nicht unüblich. ich schreibe mit 10 fingersatz und so geht es einfach schneller.

    also lassen sie mir bitte ein wenig individualität, es kommt doch hoffentlich auf den inhalt und weniger auf die form an, glaube ich.

  127. # 157 Peter Blum:

    Sie kommen mir vor, wie einer der „Bildungsbürger“ die am Beginn des 20 Jhdt. zum ersten mal mit einem expressionistischen Gemälde konfrontiert wurden und dieses als „Schmiererei“ gleich abkanzelten, weil es ja nicht so „schön gemalt“ ist, wie sie es bspw.von den Niederländern her kannten …

    … solche Leute gibt es ja heute auch noch („Das soll Kunst sein? Das kann ja mein dreijähriger Sohn besser“ etc. – man fragt sich dann immer, warum die Leute nicht alle mit Kunst berühmt geworden sind und ihr Geld damit verdienen können).

    Wenn man sich die expressionistischen Maler anschaut, stellt man fest, dass keiner von Anfang so gemalt hat, wie er dann später gemalt hat und wodurch die meisten berühmt wurden – sie alle hatten einen harten Weg der Arbeit und auch des Handwerks hinter sich.

    Mit Nietzsche ist ähnlich – er ging einen langen Weg, bis er zu Zeilen, wie den oben dargestellten gekommen ist.

    Wer aber über die eigenen Maßstäbe hinaus, die Form und die Gestalt eines großen Denkers nicht sofort erkennen kann, der sollte es entweder lassen, über ihn zu urteilen oder versuchen, sich ihn zu erschließen … (es lohnt sich in jedem Fall).

  128. @ #164 arminius arndt (06. Jan 2012 15:23):

    Das mit dem Bildungsbürger mag zutreffen, der Vergleich mit der Malerei ist (oft) angebracht, in meinem Fall kann ich behaupten das Künster wie vor allem Picasso von mir sicherlich als die Größen die sie sind erkannt werden.

    Bei Philosophen ist es meines Erachtens ein wenig anders. Während ich – grob verallgemeinert – die Denker der Antike beindruckend fand, kann ich denen der Moderne einfach nichts abgewinnen.

    Oft sind mir die Gedanken zu abstrakt dargestellt, die Problematik nicht real genug.

    Aber gerne lasse ich mich Überzeugen und Beeindrucken!

    Wenn Sie mir eine Literaturempfehlung geben, würde ich mich freuen, gerne auch zwei oder drei…..

    Grüße
    Peter Blum

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