Der Euro war immer nur ein Projekt der Elite. Der einfache Bürger begegnete dem Euro von Anfang an mit Skepsis: Hätte es eine demokratische Volksabstimmung gegeben, wäre es nie zur Einführung des Euro gekommen. Diese Gewissheit gilt auch für zahllose andere Projekte der Elite, insbesondere ihr Projekt Einwanderung. Ein Scheitern des Euro würde daher sofort einen politischen Domino-Effekt auslösen: Die Aura der Unfehlbarkeit wäre dahin, die Projekte der Elite kämen allesamt auf den Prüfstand. Mit dem Euro rettet die Elite weder die Banken noch Europa. Sie rettet sich selbst.
(Von M. Sattler)
Wäre die Bundesrepublik ein demokratischer Rechtsstaat gewesen, der sich an das Volksabstimmungsgebot des Grundgesetzes gehalten hätte, hätten wir heute keinen Euro. Wir hätten mit Sicherheit auch keinen einzigen Türken im Land, keine einzige Moschee, keine Salafisten, keine Scharia. Kein Mensch würde uns als „Kartoffeln“ beschimpfen. Rumänien und Bulgarien wären nicht Mitglieder der EU, d.h. wir hätten keine Roma-Banden in unseren Städten, die in unsere Häuser einbrechen. Es gäbe keine Gesamtschulen, dafür aber sogar an Hauptschulen eine gute Schulausbildung. Verbrecher kämen ins Gefängnis. Friedliche Bürger könnten sich wie früher abends auf die Straßen trauen.
Da aber die Elite der Bundesrepublik den Deutschen von Anfang an mit Misstrauen, teils Feindseligkeit, begegnete und die Verfassungsvorschrift zur Durchführung von Volksabstimmungen bewusst mit Füßen trat, fehlte der Bundesrepublik schon immer das außerparlamentarische Korrektiv. Die Bundesrepublik war daher über ihre gesamte Geschichte ein Staat, in dem nicht das Volk, sondern eine kleine intellektuelle Elite herrschte. Diese Machtballung in den Händen einer intellektuellen Führungsschicht wurde vom Volk auch stillschweigend akzeptiert: Die Dinge liefen ja gut. Das Eliteprojekt „Sozialstaat“ widersprach zwar dem gesunden Menschenverstand, wonach nur harte Arbeit zu Wohlstand führt, aber irgendwie schien das Staatsmotto „Wohlstand für alle“ zu funktionieren. Dass die Elite diesen Sozialstaat nur auf Sand gebaut hatte, dass sie schlicht und einfach die Kosten für diesen Sozialstaat auf die nächste Generation übertrug, war dem einfachen Bürger lange Zeit nicht bewusst. Die da oben werden schon wissen, was sie tun, irgendwie wird das schon klappen: Das war die geistige Grundhaltung in Zeiten der Bundesrepublik. Man verkaufte sein Recht auf direkte politische Beteiligung gegen das Versprechen der Elite vom „Wohlstand für alle“.
Da alles zum Gelde drängt, sah man deshalb auch lange Zeit über die unübersehbaren Schäden hinweg, die die Elite mit ihren anderen Projekten verursachte. Besonders der spektakuläre Niedergang des deutschen Schulwesens wurde großmütig übersehen. Erst der PISA-Schock offenbarte die bittere Wahrheit, dass die sogenannten „Reformen“ der Elite nichts anderes bewirkt hatten, als eine über 200 Jahre erfolgreiche und weltweit bewunderte Schultradition innerhalb einer einzigen Generation zu zerstören. Auch die desaströsen Folgen der orientalischen Einwanderung, das Vorzeigeprojekt der Elite schlechthin, wurden in der Wahrnehmung des einfachen Bürgers gern verdrängt: Der Türke im Gemüseladen war doch irgendwie ganz nett. Dass der nette Türke nach Feierabend in den dunklen Hinterzimmern seines Islamvereins die Einführung der Scharia plante, wollte man nicht so genau wissen. Und wenn die Türkenjungen im Stadtteil pöbelten und Leute belästigten, wechselte man eben die Straßenseite. Irgendwie wird das schon gutgehen, die werden sich integrieren wie die Polen, hieß es ja gestern abend in der Talkshow, hat man sich gedacht. Erst nach dem 11. September fing man an, das Eliteprojekt Einwanderung und Islam zu hinterfragen. Erst als in Paris und London die Häuser brannten, fing man an, darüber nachzudenken, wann in Hamburg, Köln und Stuttgart die Häuser brennen werden und ob dann nicht auch das eigene Haus brennen könnte.
Auch der Euro war eines dieser Eliteprojekte, die man im Vertrauen auf die Fähigkeiten der intellektuellen Führungsschicht zwar zähneknirschend, aber doch stillschweigend über sich ergehen ließ. Wenn ein angesehener Mann wie der Herr Finanzministers behauptet, der Euro sei so sicher wie die D-Mark, muss das ja stimmen, denn der Herr Finanzminister wird es schon wissen. So hat man sich vertrauensselig auf den Euro eingelassen. Und erstaunlicherweise ist dieses Vertrauen auch heute noch da: Der einfache Bürger glaubt immer noch, dass ein Staat, der seine gesamten zukünftigen Einkünfte entweder an Banken oder Nachbarstaaten verpfändet hat, angeblich nicht bankrott ist und dass dieser Euro tatsächlich irgendeinen Wert hat. Er hat dieses Vertrauen, weil er der Elite weiterhin glaubt. Er rennt nur deshalb nicht zur Bank und hebt sein Geld ab, weil er der Elite glaubt, dass dieses Geld irgendwie gesichert sei. Wie genau, weiß er zwar nicht, aber er vertraut diesen Leuten im Fernsehen.
Dieses nahezu blinde Vertrauen des einfachen Bürgers ist das Kapital, von dem die Elite zehrt. Dieses Vertrauenskapital würde ganz erheblich schwinden, wenn sich der Euro als das entpuppt, was es schon immer war: ein rein politischer Mechanismus zur Herstellung einer politischen Zielsetzung, aber niemals ein Aufbewahrungsmittel für Vermögen. Vermutlich wäre das Vertrauenskapital nach einem Scheitern des Euro sogar endgültig verbraucht. Ein Scheitern des Projekts Euro würde ja unweigerlich die Frage nach dem Zustand der anderen Eliteprojekte nach sich ziehen. Wäre der Nimbus der intellektuellen Unfehlbarkeit der Leute im Fernsehen aber plötzlich zerstört, würde der einfache Bürger die Pleite des Euro auch im Zusammenhang mit den anderen Kellerleichen der Elite betrachten: der Pleite ihres Schulsystems, der Pleite ihrer Einwanderung, der Pleite ihrer Kriminalitätsbekämpfung, der Pleite ihrer Arbeitsmarktpolitik. Eine Pleite der Geldwirtschaft der Elite birgt daher die Gefahr einer Pleite des Führungsanspruchs der Elite insgesamt und somit des ganzen nachkriegszeitlichen Staatskonzepts: einer Pleite des stillschweigenden Vertrags zwischen Elite und Volk, „Wohlstand für alle gegen Verzicht auf direkte politische Mitbestimmung“.
Eine solche Pleite des politischen Systems abzuwenden, ist der einzige Sinn und Zweck der „Euro-Rettung“. Man braucht einer Angela Merkel nicht zu sagen, dass der Euro nicht zu retten ist: Das weiß sie. Sie will den Euro auch gar nicht retten. Merkel möchte Zeit gewinnen, um den politischen Zusammenbruch abzufedern. Und genau aus diesem Grund folgen ihr brav alle anderen Vertreter der Elite bei ihren „Rettungsmaßnahmen“: ihr Koalitionspartner, die angebliche Opposition, die Presse. All diesen Leuten und ihren Versprechungen hat der einfache Bürger gegen seinen eigenen gesunden Menschenverstand jahrzehntelang vertraut. All diese Leute würde der Euro mit in den Abgrund reißen. Die Milliarden und Abermilliarden, die der einfache Bürger nun für die sog. „Euro-Rettung“ Euro aufbringen muss, dienen in Wahrheit nur dazu, das Vertrauenskapital der Elite zu erhalten. Den eigenen Absturz zu verhindern: Dafür ist diesen Leuten kein Preis zu hoch.