Ingo Schulze und ich haben zweierlei gemeinsam. Erstens kommen wir beide aus dem Osten, ich allerdings noch viel mehr als er. Zweitens lieben wir beide die Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen, vor allem die Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten im Grunde auch schon auf. Ingo Schulze ist ein Schriftsteller, ich bin ein Gebrauchsschreiber. Schulze will die Welt verändern.

Das zeigt nicht zuletzt sein neuestes Buch. Es trägt den Titel „Unsere neuen Kleider“ und plädiert für „demokratiekonforme Märkte“, was immer man sich darunter vorstellen soll. Ich will die Welt ja nur beschreiben. Wenn ich die Welt verändern wollte, wäre ich Politiker geworden. Oder Gruppentherapeut. Schulze leidet an der Welt, ich leide, wenn ich an einem Victoria’s Secret Laden vorbeigehe. (Fortsetzung hier in der Welt! Immer diese Ostalgiker, die den Kommunisten-Verbrechern nachheulen.)

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38 KOMMENTARE

  1. Freu mich schon auf Kommentare wie: „Oh, ich wußte gar nicht, daß Kewil aus Ostdeutschland kommt.“

  2. #1 CP (28. Jul 2012 11:04)

    Freu mich schon auf Kommentare wie: “Oh, ich wußte gar nicht, daß Kewil aus Ostdeutschland kommt.”

    Viel lustiger sind doch die Kommentare der Art:“Ich wusste es schon immer, daß Kewil aus Ostdeutschland kommt.“

  3. Die Formulierung -marktkonforme Demokratie- die das Merkel formulierte, ist wie so viele Formulierungen dieser Frau? eine Lüge.
    Wenn man Sie orwellsch entkleidet, nicht das Merkel, nein, die Formulierung, heißt das -keine Demokratie-.
    Über den Ingo Schulz mög man denken, wie man will, aber wer die DDR schön redet, redet sich um den Verstand.
    Zu Broder ist nicht viel zu sagen, der Mann hat, wie fast immer, den Finger drauf.

  4. Als ich den Artikel anfing zu lesen dachte ich, „Wow, eine Wunder ist geschehen, so kann Kewil also auch schreiben? Keine Pöbelei, nicht diese ständige Schreiberei mit Schaum vor dem Mund! Bis ich „enttäuscht“ feststellen musste, es war wieder ein echter Broder….

  5. #5 Oskar Matzerath 11:23

    So ging es mir auch.
    Aber das läuft ja schon ein paar Wochen in der Weise.

    Ob kewil wohl ein Zacken aus der Krone fällt, wenn er ein paar An- und Abführungszeichen setzt??

  6. Soll das jetzt wieder eine dieser unleidlichen Ossi-Wessi-Diskussionen werden???
    Zweifellos schreibt dieser Schulze eine Menge Gülle.
    Aber (ideologischer) Mißbrauch schmälert den Wert der Dinge nicht: die beispielsweise angeführte Familienfürderung wäre im Zuge des Geburtenrückgangs genau der richtige Hebel (prekäre Arbeitsplätze mit Hungerlöhnen usw.); der Hinweis auf die lückenlose Gesundheitsvorsorge trifft heutzutage auf genau das krasse Gegenteil, welches uns alle paar Tage aus den Medien anschreit (D ist inzwischen auf Platz 14 der europäischen Gesundheitssysteme abgerutscht) und einige weitere Dinge.
    Und das alles wär problemlos finanzierbar – wenn unser Steuergeld nicht seit -zig Jahren in die ganze Welt, zur Euro“rettung“ und an die Millionen unproduktiver Migranten verschenkt werden würde.
    Wie gesagt, der Schulze schreibt eine Menge Müll, aber in den meisten Schei$$haufen gibt es einige Rosinen zu finden – pauschale Ablehnung ist da wenig hilfreich.

    Als schon an meinem Nick klar erkennbarer „Ossi“ will ich keinesfalls die DDR zurück, aber was jetzt abläuft, ist bedrohlich und somit beängstigend.

  7. #Matzerath
    #Hestia

    auch wenn kewil immer sagt, „Nicht nur die Überschrift lesen“,
    muss es diesmal heißen: AUCH mal die Überschrift lesen!
    Dann brauchts auch keine Anführungszeichen 😉

  8. #8 Aaron 11:40

    Anführungszeichen braucht es ausnahmslos immer, wenn ein Text nicht vom Verfasser ist und wörtlich zitiert wird.

    Man kann nicht über „Qualitätsjournalisten“ schimpfen und selbst die einfachsten Regeln seriösen Schreibens außer Acht lassen.

  9. Broder ist doch dieser jüngst geoutete religiöse Fundamentalist, dessen AchGut laut Aussage des Fundis Hannes Stein das Blog PI ausdrücklich nicht verlinkt?

  10. schon wieder keine anführungszeichen!
    ran machen und meinen kommentar danach löschen!

  11. Nie und nimmer ist für Menschen IMMER alles schlecht.

    Das scheint keiner zu begreifen.
    Am allerwenisten die, die im Elfenbeinturm leben.
    Der allergrösste Teil der Meschen führt neben dem „gesellschaftlichen“ auch ein ganz normales Leben. Und das besteht eben nicht aus Trabantfahren und Auslandsurlaub und Holz-Klodeckel.

    Und das will sich keiner kaputtreden lassen.

    Die Gegenüberstellung vom SOZIALSTAAT BRD ist eine Lachnummer.
    Wer kassiert denn die Unsummen? Das sind nicht nur die aus der Arbeit geflogenen Deutschen. Weil billigst woanders hergestellt wird.
    Nein, die angeblich gigantischen Einnahmen fliessen in unsere „Integration“. Nach Griechenland, Spanien usw.
    Gerade sind wieder mal 30 Mrd. in Rede.

    So ’ne Artikel lenken von der gegenwärtigen Misere ab.

    Und sie sind schon wieder ein Anlass gegen die sogen. OSSIS zu Felde zu gehen.
    Die anderen BUNTEN sind jedoch eine Bereicherung.

    Hat Broder schon mal was gegen diese ständige Zuflutung in unser Sozialsystem geschrieben? Ich kenne nichts.

  12. #17 stoerenfried

    Und sie sind schon wieder ein Anlass gegen die sogen. OSSIS zu Felde zu gehen.

    Jepp!
    So richtig klar ist mir noch nicht, warum immer wieder DIESER Mond angebellt werden muß – vielleicht geht mir einestages der Seifensieder auf.
    Broder ist auf seine Art zweifellos Spitze, hatte sich in der Vergangenheit aber auch schon mit übelst antideutschen Artikeln bekleckert – ist also mit einer gewissen Vorsicht und Distanz zu genießen 😉

  13. @ #6 Oskar Matzerath (28. Jul 2012 11:23)

    Ach, Oskar, Sie dauern mich!
    Seit Kewil hier auf PI schreibt, muß Ihr Leben doch eine einzige Enttäuschung sein!? Gerade hub das scheue Pflänzchen der Hoffnung an in Ihnen zu keimen, da ist es auch schon wieder verwelkt?
    Und womöglich werden Sie sich heute Nacht darob bäuchlings in den Schlaf weinen?
    Ich nicht.
    Ich genieße die grob geschnitzten, aber immer auf den Punkt gebrachten Beiträge von Kewil als eigene literarische Gattung, die mein homerisches Glucksen bis Lachen auch dann hervorrufen, wenn ich inhaltlich nicht konform gehe. Was mich an Kewils Schreibe eher mal stört – aber auch nicht verzweifeln läßt –, sind die orthographischen und grammatikalischen Fehler, die ihm in der Eile gelegentlich unterlaufen.
    Wenn ich auf betulich-gesittete Weise belogen werden wollte, könnte ich auch mit allen staatsgläubigen und staatsabhängigen Oberlehrern der Nation in der ZEIT rascheln.
    Aber nix da! Kewil ist Kult(ur)! Und das, was er mit der groben Keule seines Furors platt haut, hat es in aller Regel auch verdient.

    Don Andres

  14. Dieser Schulz ist doch genau der Typ, der weichgebettet, als Abkömmling mehr oder weniger angepasster Angehöriger der Intelligenzia-Kaste in der DDR seinen Weg machen konnte und jetzt den verlorengegangen Privilegien nachtrauert.

    Heutzutage wird anscheinend weniger danach gefragt, wessen Sohn man ist.

  15. Immerhin, bei Broders Welt-Artikel durfte ich noch schreiben, beim zweiten Anlauf durchgekommen, den ersten fraß die Zensur.
    Prost Kaffee! 😉

  16. Was linke Intelektuelle angeht, halte ich es mit Kleine-Hartlage: unter den Linken Intelektuellen gilt es als schick, wenn einer erklären kann, warum der Regen von unten nach oben fällt. Wenn einer erklärt, warum der Regen von oben nach unten fällt, gilt dies als „banal“.

    Die linken Intelektuellen führen seit Jahrzehnten einen Kreuzzug gegen die Realität. Alles, was jemand beobachten und beschreiben kann ist „in Wirklichkeit natürlich ganz anders“ so der Standarsatz des Linksintelektuellen.

    Wenn Türken in Deutschland Taxi fahren, so ist das zum Beispiel kein Zeichen schlechter Schulbildung, sondern Taxifahren ist laut Hagen Rether ein Zeichen von Hochbegabung.

    Entwicklungshilfe ist für den Linksintelektuellen eine Form der „Ausbeutung“ usw usw.

    Im Prinzip kann man den Irren ja ihre Freude an der Realitätsverleugnung lassen, nur zwingen sie als „politisch bewusste Menschen“ gleich allen anderen ihren Politkorrekten Neusprech auf.

    Und dies kann, will und werde ich nicht akkzeptieren. Jede Linksintelektuelle Sprachregelung wird von mir systematisch missachtet.

  17. Ich mag ja Broders freche Ausfälle, finde es aber immer recht erheiternd, wenn jemand, der nie einen Tag in der DDR verbracht hat, mir erklären will, wie es dort gewesen ist.

  18. @ #8 dresdner61

    Nur nicht in die Luft gehen! Wir haben nämlich eine Menge aus der DDR übernommen: Merkel, Gauck, Lothar de Maizière… samt ihrer sozialistischen Sozialisation und Weltsicht. Selbst wenn sie es wollten, alles bekämen sie nicht mehr so einfach aus sich ´raus.
    Sitzt vielleicht schon in den Genen.

  19. #25 Schneeleib
    „Ich mag ja Broders freche Ausfälle, finde es aber immer recht erheiternd, wenn jemand, der nie einen Tag in der DDR verbracht hat, mir erklären will, wie es dort gewesen ist.“
    Ist im Prinzip richtig, nur hats Broder 100% getroffen.

  20. Hallo #25 Schneeleib!

    Ich auch!

    Das lenkt ab von der Dauerkrise. Man kann die sogen. Ossis für alles verantwortlich machen. Eigentlich ist es Volksverhetzung.

    Du wirst bestraft, wenn du z. Bsp. den Türken
    „Gute Heimreise“ wünschst. WEnn du 16 Mio. Deutsche verunglimpfst, dann nicht.

  21. „Welche Zukunft kam den DDR-Bürgern denn eigentlich abhanden? Die Aussicht, nur noch drei statt acht Jahre auf einen Trabant warten zu müssen? Die Chance, den Sommerurlaub im bulgarischen Varna am Schwarzen Meer statt in Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz verbringen zu können? Die Gewissheit, nach 25 Jahren Mitgliedschaft in einer Betriebskampfgruppe eine Medaille für treue Dienste und einen Zuschlag zur Altersrente von monatlich 100 DDR-Mark zu bekommen? War das eine Zukunft!“

    Was ist dran falsch und zeigts nicht auch, dass Broder über diese internen Dinge recht gut recherchierte ?
    ok, die Wartezeit auf den Trabbi ist falsch, in der Provinz waren es 12 Jahre.

  22. #26 Schweinsbraten (28. Jul 2012 16:28)

    @ #8 dresdner61

    Nur nicht in die Luft gehen! Wir haben nämlich eine Menge aus der DDR übernommen: Merkel, Gauck, Lothar de Maizière… samt ihrer sozialistischen Sozialisation und Weltsicht.

    Und genau diese Ansicht halte ich für grundfalsch – im Beispiel wurden „Ossis“ übernommen, die genau wie diverse „Wessi“-Kollegen über keinerlei Moral und Anstand verfügen.
    In diesem Fall ist die geologische Herkunft bedeutungslos – wie auch im Fall von Politikern mit moralischer Verantwortung.
    Außerdem sollte klar sein, daß Politiker ohne Moral nicht ihrer eigenen Meinung oder irgendwelchen „nostalgischen“ Ansichten folgen, sondern sich für etwas „Anderes“ haben kaufen und somit verpflichten lassen.
    Konkreter werde ich mal besser nicht; Einige hier werden schon wissen, was ich meine 😉

  23. die Wartezeit auf den Trabbi ist falsch, in der Provinz waren es 12 Jahre.

    Im „Tal der Ahnungslosen“ eher 14 Jahre 🙂

  24. Du wirst bestraft, wenn du z. Bsp. den Türken “Gute Heimreise” wünschst. WEnn du 16 Mio. Deutsche verunglimpfst, dann nicht.

    Diese 16 Mio. Deutschen hatten sich das (System) schließlich nicht ausgesucht 🙁

  25. #32 dresdner61:
    „Diese 16 Mio. Deutschen hatten sich das (System) schließlich nicht ausgesucht“

    So ist es. Und wer es kritisierte wurde abgeknallt, kam in den Gulag, später in die DDR-Kz, schufteten für Quelle oder Ikea bis zum Umfallen.

    Dieses Sytem hatten sie nicht etwa den Sowjets allein zu „verdanken“.
    Nein, der Westen schob Stalin alles bis zur Elbe in den Rachen. Auch Polen.
    Für die er ja die Kriegserklärungen abgegeben hatte.
    So ist die Verlogenheit der grossen Politik

  26. @ dresdner61

    In diesem Fall ist die geologische Herkunft bedeutungslos

    Politiker sollen aus einer Erdschicht stammen? Oder soll es wohl eher „geographische Herkunft“ heißen?

  27. #24 Unzeitgemaesser

    […] Die linken Intel[l]ektuellen führen seit Jahrzehnten einen Kreuzzug gegen die Realität. Alles, was jemand beobachten und beschreiben kann[,] ist “in Wirklichkeit natürlich ganz anders” so der Standar[d]satz des Linksintel[l]ektuellen. […]

    ——————————————–

    Die rauchen offenkundig zuviele Gewürzkräuter!

    Im Vergleich zu Alkohol führt der Konsum von Cannabisprodukten deutlich öfter zu Psychosen!

  28. #26 Schweinsbraten
    „Nur nicht in die Luft gehen! Wir haben nämlich eine Menge aus der DDR übernommen: Merkel, Gauck, Lothar de Maizière… samt ihrer sozialistischen Sozialisation und Weltsicht. “

    Ja, ca. 16 Mio. linksselektierte Menschen („Rechte“ kamen ins Gulag, nach Bautzen etc.), Schulden, eine marode Infrastruktur, einen asbestverseuchten „Palast der ‚Republik'“, Geheimdienstleute, und Merkel, Gauck, L. d. Maizière… auch noch.

    „Selbst wenn sie es wollten, alles bekämen sie nicht mehr so einfach aus sich ´raus.
    Sitzt vielleicht schon in den Genen.“

    Nee, das ist Epigenetik!
    (Vllt. mal googlen.)

  29. #33 Stoerenfried
    “Diese 16 Mio. Deutschen hatten sich das (System) schließlich nicht ausgesucht”

    Na, da könnte ich ‚was mehr drüber schreiben… Nee, heute keinen Bock mehr dazu. Kurzfasssung: Wer konnte, machte in einer der drei Fluchtwellen ‚rüber!
    Man kann sich denken, wer/was in der DDR dablieb.

    „So ist es. Und wer es kritisierte […] schufteten für Quelle oder Ikea bis zum Umfallen.“

    Was ist daran ungewöhnlich?
    Unter Stalin, unter Adolf, in der DDR gab es ARBEITSPLICHT! Für ALLE! Zum Aufbau des Sozialismus! Wer nicht arbeiten ging, musste seinerzeit in das Gefängnis! (Daran erinnert die Partei „Die Linker“ aber nicht.)

    Und jetzt halt‘ Dich fest: Sogar bei uns in der BR Deutschland gibt es eine ARBEITSPFLICHT!
    Also, für Insassen in Gefängnissen jedenfalls.

    Ich würde mich mehr über die Todesstrafe in der ehem. DDR aufregen!

  30. Nun lasst doch mal den Dresdener 61 in Ruhe. Hier auf diesen Seiten hat nahezu jeder eine andere Meinung, aber die Grundtendenz ist die gleiche und das ist auch gut so.
    Jeder darf seine Meinung äußern, wenn zu deftig, fliegt er zwar aus den Seiten, aber er darf erst mal.
    Auch Dresdener 61 darf, und man kann durchaus auch manchmal anderer Meinung sein, aber er hat in vielem den Finger drauf.

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