Es ist erschreckend, mit welcher Naivität in Europa die Linke (zu der inzwischen auch große Teile der CDU gehören) vom Kaputtsparen der Südländer fabuliert. Da werden dann schnell Anleihen in der untergehenden Weimarer Republik genommen und John Maynard Keynes mit seiner Idee des Deficit Spending zum Kronzeugen ausgerufen. Ganz als hätte dieser vorgeschlagen Benzin zum Löschen von Feuer zu verwenden.

(von Thorsten M.)

Erwartete 7% „Minuswachstum“ in Griechenland in 2012 prangen dabei als Menetekel an der europäischen Wand und gelten als Beweis einer unverantwortlichen vor allem deutschen „Sparpolitik“. – Man könnte bei dem vielen Gefasel vom Sparen schon meinen, der deutsche Staat würde im Moment Geld auf die Hohe Kante bringen. Dabei sind wir davon tatsächlich immer noch hunderttausende Hartz4-Jahres-Sätze und Millionen Beamtengehaltserhöhungen entfernt.

Überall ist dann dagegen zu hören, dass in Griechenland „Wachstum“ stattfinden müsse, das man an einem nominal steigenden Bruttoinlandsprodukt festmachen möchte. Aber hat irgend einer dieser Wirtschaftsamateure, die den europäischen Politbetrieb dominieren, einmal das Wort Wettbewerbsfähigkeit zu Ende dekliniert? Was würde es denn bedeuten, wenn Griechenland auch nur die Vorkrisen-Waren- und Dienstleistungsmenge um z.B. 20% günstiger herstellen würde um dadurch wettbewerbsfähiger zu werden? Richtig, nichts anderes, als eine entsprechende Schrumpfung des nominalen Euro-Bruttoinlandsprodukts um 20%, meinetwegen bereinigt um die europaweite Inflation. (Unter solchen Prämissen nämlich gleichzeitig in chinesische Wachstumszahlen zu verfallen ist schließlich völlig illusorisch.)

Innerhalb der Währungsunion ist dies praktisch kaum möglich, da für eine harmonische Bereinigung aller Austauschbeziehungen in Griechenland Milliarden Einzel-Transaktionen neu bewertet werden, sich neu sortieren, müssten. Jede für sich dabei unter Berücksichtigung eines unterschiedlichen Anteils von wenig beeinflussbarer Import-Vorleistungen. Dies ist aber de facto – gerade auch im Hinblick auf die vielen quasi-Monopolisten in jeder Volkswirtschaft (nicht nur im Staatsanteil) – praktisch unmöglich, somit eine rein theoretische, planwirtschaftliche Aufgabe. Da ist und bleibt so viel Sand im ökonomischen Getriebe, dass ein Gesundung des Patienten kaum vorstellbar ist. Entsprechend bedeutet die Rezession in Griechenland im Moment auch keine Gesundung, sondern einfach nur den Zusammenbruch in diesem künstlichen Prozess exponierter Wirtschaftsteile. Ganze Branchen kommen bei diesen teils fast willkürlichen Neufestsetzungen von Austauschrelationen innerhalb des griechischen Euroraums einfach nur unter die Räder, anstatt dass sich – wie bei einer Abwertung üblich – im wesentlichen Preisveränderungen im Rahmen des aufgrund steigender Importpreise Nötigen ergeben. Abwertungen wäre daher ein ungleich sanfterer Anpassungsprozess. Solche sind aber nur mit einer eigenen Währung möglich.

Nur ein Sadist oder ökonomischer und fiskalischer Selbstmörder, der deutsche Renten und Verschuldungsspielräume ausreizen möchte, um noch zwei, drei, fünf Jahre europaweiten Spaß auf Pump für sich heraus zu holen, kann daher die Griechen im Euro halten wollen. Jeder andere zieht jetzt den Stecker! Mit Lug und Trug haben sie sich in den Euro geschleust, es hat nicht geklappt, also jagt sie mit Schimpf und Schande – oder meinetwegen auch mit freundlichen Worten – vom Frankfurter Hof! Das soll nicht heißen, dass wir finanziell nicht helfen werden und müssen! Schließlich sind wohl bald 100 Mrd. deutsche Euro allein in Griechenland unwiederbringlich verpfändet. Aber der griechische Patient kommt nicht auf die Füße, wenn man den Eiterherd nicht entfernt. Und dieser ist unzweifelhaft der Euro!

Wenn es beim Euro nicht bald eine Frontbegradigung in Form von Austritten gibt, wird das europäische Projekt in gegenseitigen Haß und breites Elend münden.

Europas Charme ist sein Reichtum auch an unterschiedlichen nationalen Mentalitäten. Keiner möchte, dass der Sizilianer wie der Sachse funktoniert und denkt. Aber nicht alles, was im Fernsehen schön anzusehen ist, möchte man tagtäglich mit sich am selben Esstisch sitzen sehen! Gleiches gilt für den Vorstandstisch der eigenen Zentralbank!

Darum liebe Frau Merkel: Wenn Sie schon nicht an Ihr Volk denken wollen, dann denken Sie wenigstens an die Griechen. Der hellenische Schuldenkaiser ist nackt! Sprechen Sie es endlich aus! Man kann das Europäische Haus nicht auf einem Trugschluss aufbauen!

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39 KOMMENTARE

  1. „Wenn es beim Euro nicht bald eine Frontbegradigung in Form von Austritten gibt, wird das europäische Projekt in gegenseitigen Haß und breitem Elend münden.“
    ——————————————–

    Das ist die bittere Wahrheit!

  2. Europas Charme ist sein Reichtum auch an unterschiedlichen nationalen Mentalitäten.

    Und diese unterschiedlichen Mentalitäten brauchen auch unterschiedliche Währungen.

    Das oft leidenschaftliche, stets große Interesse, das den praktischen Fragen des Geldwerts gilt, erklärt sich ja nur daraus, dass sich im Geldwesen eines Volkes alles spiegelt, was dieses Volk will, tut, erleidet, IST und dass zugleich vom Geldwesen eines Volkes ein wesentlicher Einfluss auf sein Wirtschaften und sein Schicksal überhaupt ausgeht … Nichts sagt so deutlich, aus welchem Holz ein Volk geschnitzt ist, wie das, was es währungspolitisch tut.

    Joseph Schumpeter (1883 – 1950), österreichischer Ökonom und Politiker

  3. Griechenland wäre 2004 noch zu retten gewesen, als der deutschen Rot/Grün Regierung und dem Finanzminister Eichel sehr klar war, dass in Griechenland keine einzige Zahl gestimmt hat. Nur Lug und Trug. Hätte Schröder damals bei seinen Sozialistenkollegen in Griechenland die Notbremse gezogen, sähe es heute besser aus. Und Deutschland wäre über 100 Milliarden EUR reicher als heute!

  4. Wie kann es sein, dass ein griechischer Rentner mit 94% seines letzten Verdienstes in Rente geht und ein deutscher Rentner bekommt 43% seines Durchschnittverdienstes über die Lebensarbeitszeit bis über 65 Jahre, während der Grieche bereits vor 60 in Rente kann bei voller Rente. In Griechenland werden sogar Renten vererbt, an Sehende Blindenrenten ausgezahlt.

    Staatliche Betriebe in Griechenland zahlen 18 Monatsgehälter pro Jahr….

  5. Und dazu kommt:

    Deutschland hat mit 10 Millionen Arbeitslosen fast soviel wie ganz Griechenland Einwohner hat….

  6. Vom Reichtum und Charme der Währungsvielfalt (II)

    Die Deutschen hatten ihre solide Mark, verlässlich wie ein Mercedes-Benz. Ich hatte den Gulden, patent wie ein niederländischer Kaufmann des 17. Jahrhunderts. Die Franzosen hatten ihren eleganten Franc mit dem Flair einer überfüllten Pariser Brasserie, und die Italiener hatten ihre Lira, schlampig und verführerisch wie Mastroianni und Ekberg in Fellinis „La dolce vita“.

    http://www.spiegel.de/spiegel/a-695157-2.html

    Leon de Winter hat die Probleme schon vor über zwei Jahren mit großem Scharfblick gesehen – und großartig in Worte gefaßt. Sarrazin spricht in seinem Euro-Buch vom den Norden charakterisierenden „Nebelfaktor“, de Winter sagt es so:

    Dem Norden Europas, wo härter gearbeitet wird, mehr gespart wird, Tannen wachsen und es öder ist und die Bürger im Allgemeinen ein von Verantwortung geprägtes Verhältnis zum Staat haben, steht der Süden gegenüber, wo man Siesta hält, sich erst nach zehn Uhr abends zum Essen setzt, Stiere durch die Straßen getrieben werden und es ein Volkssport ist, die Behörden übers Ohr zu hauen. Uns Nordlichtern wird nun dank der Regeln, die die Eliten aufgestellt haben, die Schuldenlast der Südländer aufgebürdet.

    http://www.spiegel.de/spiegel/a-695157.html

  7. Real warten die Märkte nicht auf die deutsche Entscheidung im September, denn der Euro wird ohnehin nur mehr über Gelddrucken und Märkte manipulieren gehalten.

    Viel wichtiger als die deutsche ESM-Entscheidung ist die Kapitalflucht aus Spanien und Italien.

    Kämpfen bis zur letzten Patrone oder untergehen – das war einmal Adolf Hitlers Wahlspruch: Der Euro ist Spaltpilz Europas!

    Viele Patronen hat der Euro nicht mehr zum Verschießen.

  8. #5 nairobi2020 (26. Jul 2012 22:29)

    Ich hoffe doch, dein Beitrag wollte nicht davon ablenken, dass KOHL samt seiner Lakaientruppe der blindeste aller Eurofanatiker war… und nebenbei auch noch der grösste Mohammedanerfluter aller Zeiten!

  9. Ja richtig 10 Milo Arbeitslose und nicht wie erlogen ca. 3 Milo der Rest ist schön in Harz4 versteckt und herausradiert!!

  10. @ #9 unrein (26. Jul 2012 22:53)

    Deutschland bzw. Kohl wurde um der Widervereinigung willen mit dem Euro erpresst.

    Der noch von Theo Waigel ausgehandelte Lissabon-Vertrag, der den Euro begründet, basiert auf einer strikten No-Bailout-Klausel.

    Und genau die hat der Hosenanzug am 10. Mai 2010 ohne Not und ohne Verstand in Brüssel einfach so gebrochen.

    Seitdem stecken wir in einer Todesspirale und müssen dem schlechten Geld immer mehr neues (gutes) Geld hinterherwerfen.

    Die zügellose Zuwanderung bei uns in D haben wir der Rot/Grünen-Regierung zu verdanken, insbesondere Joschka Fischer mit dem Visum-Skandal.

  11. #11 Wilhelmine (26. Jul 2012 23:04)

    Deutschland bzw. Kohl wurde um der Widervereinigung willen mit dem Euro erpresst.

    Unsinn! zum Glück gibts mittlerweile noch einen, der diesen Quatsch nicht glaubt… mit Sarrazin bin ich dann wenigsten schon mal zu zweit.

    Die zügellose Zuwanderung bei uns in D haben wir der Rot/Grünen-Regierung zu verdanken, insbesondere Joschka Fischer mit dem Visum-Skandal.

    Du redest hier lediglich von einer handvoll schwarzarbeitender Nutten aus der Ukraine – ich rede von einem Millionenheer mohammedanischer Sozialschmarotzer!

  12. einem Millionenheer von Sozialschmarotzern ?

    da macht sich aber einer die Euro-Krise einfach..

  13. @ #13 unrein (26. Jul 2012 23:17)

    Zweitens: Unter SPD-Schröder verstieß Deutschland gegen die Euro-Bedingungen.

    SPD-Finanzminister Eichel, wusste, dass Griechenlands Zahlen nicht stimmen, sondern gefälscht waren.

    Er ließ Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank das Wort verbieten, die im Vorfeld des Griechen-Beitritts zum Euro auf die gefälschten Griechenland-Zahlen hinwiesen.

    Das hat er später auch zugegeben!

    Er wollte Griechenland beim Euro dabeihaben, obwohl er wusste, dass kriminell gefälscht wurde

  14. QT wo ist ein Beitrag zu der griechischen Dreispringerin, welche auf twitter einen Witz machte über Afrikaner und Nil Mücken und daraufhin vom Griechischen NOC die Olympiasperre bekam.

    Bedeutet: es ist bereits in Athen untersagt zu sagen, dass Athen von Migranten überschwemmt wird, dass in Athen unverhältnismässig viele Afrikaner illegal leben. Da macht sie einen Witz, der nicht einmal ein Witz ist.

    Das ist Gesinnungsdiktatur von griechischer Seite, würde gerne wissen, was das griechische NOC geritten hat ….

  15. #14 mistfink (26. Jul 2012 23:28)

    ich habe nirgendwo behauptet, dass mit dem Prekariatimport die Eurokrise zu erklären sei!

  16. Die europäische Gemeinschaftswährung hat Deutschland bislang mehr als 2500 Milliarden gekostet.

    Die Eurozone war eigentlich eine Frühgeburt.

    Vorgesehen war zuerst eine richtige politische Union und eine Fiskalunion, erst dann sollte der Euro anstelle des ECU eingeführt werden.

    Nur dazwischen kam Gorbi und die Wiedervereinigung, aus Angst dass Deutschland nach der Wiedervereinigung sich an den Abmachungen nicht hält, wurde der Euro sofort eingeführt.

    Jetzt haben wir den Salat.

  17. #17 Wilhelmine (26. Jul 2012 23:37)

    was der Eichel wusste, wusste Waigel schon lange!

    Die rotgrünen Versager haben nur das fortgeführt, was von den schwarzgelben Versagern eingeleitet wurde… das gilt sogar fürs Dosenpfand!!

  18. @ #18 unrein (26. Jul 2012 23:42)

    Du redest hier lediglich von einer handvoll schwarzarbeitender Nutten aus der Ukraine – ich rede von einem Millionenheer mohammedanischer Sozialschmarotzer!

    Mit der Wiedervereinigung kam auch ein sogenanntes „freies Europa“ mit offenen Grenzen!

  19. @ 20 unrein (26. Jul 2012 23:47)
    #17 Wilhelmine (26. Jul 2012 23:37)

    was der Eichel wusste, wusste Waigel schon lange!

    Der Lissabon-Vertrag sieht vor, dass jedes Euro-Mitgliedsland mit seiner Ökonomie machen kann, was es will.

    Es kann nur nicht erwarten, dass es durch andere Mitgliedsländer oder die EZB im Fall des Staatsbankrotts alimentiert (No-Bailout-Klausel) wird.

    Eine sehr kluge und weitsichtige Regelung.

    Waigel hatte damit den Euro-Kritikern damals erfolgreich den Wind aus den Segeln genommen.

    Hätte diese furchtbare Kanzler-Darstellerin in Brüssel „Pacta sund servanda“ konstatiert, hätte uns keiner Gram sein können. Wäre auch keiner, denn Merkel hätte ja nur auf Vertragseinhaltung bestanden.

    GR wäre zwar pleite, aber ohne dass der deutsche Steuerzahler nun ein paar 100 Milliarden Euro verliert, und zusätzlich gehasst und verachtet wird, wie es heute der Fall ist.

    Ich glaube, einen schlimmeren Fehler, als ihn sich diese grauenhafte Kanzlerin geleistet hat, kann eine Regierung gar nicht machen.

    Darunter werden die Deutschen noch über Generationen leiden müssen.

  20. erstens: Deutschland profitierte in der Vergangenheit nicht vom Euro. Das ist ein Fakt, oder haben alle schon vergessen, was bei uns 2002 los war. Massenarbeitslosigkeit und der Beginn von Hartz IV. Warum? Weil der Süden aufgrund des Euro attraktiver für Investoren war. Dies hat sich nun geändert. Das Kapital wandert wieder nach Deutschland.

    zweitens: Aufgrund der Target 2 Salden ist deutsches Sparkapital, also auch Renten und VErsicherungen weg, verbrannt, verschwunden. Warum? Sie bestehen überwiegend als Forderungen gegen das EZB-System, welches praktisch pleite ist. Ein Austritt Griechenlands kommt nun drei Jahre zu spät.

    drittens: Der Club Med hat 10 Jahre über seine Verhältnisse gelebt und bekommt nun die Quittung. Habe ich deshalb Mitleid? Nein!! Die Griechen mögen nun nackt sein. wen juckt es? Wer über seine Verhältnisse lebt, bekommt die Rechnung. Und nein, nicht die Banken haben Schuld, nur die, die die Schulden aufgenommen haben. Und die wurden von den Griechen gewählt. Außerdem, es ist schon erstaunlich, dass kein reicher Grieche in Griechenland investiert. Also bevor da unten die Nazikeule rausgeholt wird, sollten die sich um ihre eigenen vaterlandslosen Gesellen kümmern und die schröpfen.

    viertens: Der Euro bewahrt Europa vor Krieg. Was für ein Mumpitz. Ein Europa, das aus Gläubigern und Schuldnern besteht, wird nicht friedlich zusammen leben können. 2002 hat sich der Süden allen voran Portugal, Spanien und Frankreich über den kranken Mann in Europa aufgeregt. Das waren wir und wir haben uns selbst aus dem Dreck gezogen. Mit schmerzhaften Einschnitten. Wir haben selbst die Probleme gelöst, die durch den Euro überhaupt erst ausgelöst wurden.

    fünftens: Die Banken haben nicht Schuld an der Krise. Die Banken sind wir selbst. Wer verlangt denn Zinsen für sein Sparvermögen? Wo, wenn nicht aus Investitionen, sollen denn die Zinsen herkommen? Zocker gibt es, aber Grunde will jeder Sparer das maximale aus seinen Einlagen herausholen. Bankenkritik ist also völlig fehl am Platze. Und ist es nicht an der Politik, Spielregeln aufzustellen? Man ist zu blöd das System zu verstehen, bastelt daran rum und wenn es zusammenbricht, ist der Kapitalismus an allem Schuld. Blöder geht es nimmer. Das passiert wohl, wenn man von Lehrern und Juristen regiert wird. Halbgebildete aber eingebildete Leute, die gerne Recht behalten.

    sechsten: Der Verweis der Politik auf neue Verträge ist aber sowas von bescheuert. Wer soll das denn glauben? Derzeit werden dauernd Verträge gebrochen, Recht gebrochen. Aber in Zukunft hält sich dann jeder an die Regeln. Wer es glaubt.

    siebentens: Eurobonds sind Schwachsinn. Sie werden aber auch gar kein Problem lösen können. Welchen Anreiz soll denn Portugal plötzlich haben, solide zu haushalten, wenn es wieder an billiges Geld kommt. Es ist das gleiche Spiel wie zur Einführung des Euro. So blöd, daran zu glauben, kann doch selbst kein Sozialdemokrat sein. Vorallem wenn dann sogar feststeht, dass andere für den Schaden aufkommen.

    achtens: Deutschland ist ebenso pleite. Die 80% des BIP Staatsverschuldung sind nur die Spitze des Eisbergs. Die gesetzlich garantierten Renten und Pensionen und Versicherungsleistungen liegen bei ca. vier Billionen Euro, für die es keine Rücklagen gibt. Mit Target II hat Deutschland Verbindlichkeiten in Höhe von ca. 7000 Milliarden Euro.

    ich mein ja nur…..

  21. #21 Wilhelmine (26. Jul 2012 23:51)

    Mit der Wiedervereinigung kam auch ein sogenanntes “freies Europa” mit offenen Grenzen!

    ganau das war ja das perverse! worin bestand denn die Notwendigkeit ein “freies Europa” ausgerechnet mit NICHT-Europäer zu fluten? warum musste allein D ausgerechnet Anfang der 90er noch zusätzlich mit 500.000 Asylanten™ (pro Jahr!), vorzugsweise aus Anatolien, dem sonstigen Mohammedanistan und Afrika belastet werden? und was soll das mit der Wiedervereinigung zu tun gehabt haben?

  22. Die bizarrste, aber umso bestürzendere Meldung ist aber diese:

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article108391615/Deutsche-muessen-sich-auf-Rente-mit-70-vorbereiten.html

    Natürlich geht es in Wahrheit nicht um den Renteneintritt mit 70, sondern um eine Rentenkürzung (das wird auch im Artikel gesagt).
    Wie krass das ist, erschließt sich erst, wenn man auf Frankreich schaut. Dort geht gerade die Autoindustrie den Bach runter (Peugeot-Citroen schließt Werke) und Hollande hat nach dem Wahlsieg alles auf Rente mit 60 heruntergefahren.
    Demographisch ist Frankreich zwar im Vorteil (nicht nur, aber auch wegen der höheren migrantischen Geburtszahlen). Trotzdem wird das nicht zu finanzieren, weil schon heute mit unglaublichen 85 Prozent Abiturienten in jedem Jahrgang die Jugendarbeitslosigkeit gigantisch ist.
    Vermutlich wird demnächst also in Deutschland die „Rente mit 80“ verkündet werden, damit Frankreich und andere Südländer weiter so leben können……

  23. Und wo sehen Sie jetzt eine irgendeine Ungerechtheit johann ?

    Lt. Ihrem verlinkten Artikel geht der nach 1964 geborene mi 67 Jahren in Rente. Das ist doch nun wirklich nichts Neues.

    Alles was die späteren Jahrgänge angeht, liegt doch in der Hand der Generation 1975 plus X, oder gar schon bei der Generation 1980 plus X.

    Ich verstehe nicht recht, was das mit Frankreich, oder gar mit „anderen Südländern“ zu tun haben sollte.

    Nur weil die deutsche Regierung nicht fähig ist, ihren Ruheständlern den gleichen Komfort zu bieten, wie das andere Länder können, kann doch der gemeine Bürger nichts dafür.

    Der Hinweis, dass „wir“ dann alles bezahlen ist doch wohl mehr als billig.

  24. #24 Baldmarsianer (27. Jul 2012 00:16) …

    Zu (fünftens): Unschuldig sind die Banken da nicht. Ohne Goldman Sachs wäre Griechenland nicht mal in die Nähe der Euro-Kriterien gekommen und kein Finanzminister hätte die in den Euro lügen können. Und ohne die Investitionen der französischen Banken, hätten weder Trichet griechische Anleihen gekauft, noch Merkel den Griechen (angeblich) geholfen, noch wäre der IWF involviert und es hätte auch einen echten Schuldenschnitt gegeben, ja geben müssen. So wurden aber wertlose Anleihen aufgewertet indem man den Griechen 50% der Schulden erließ und die Rückzahlung der anderen 50% durch EZB garantierte.

    Wenn die Politik ihre Aufgaben wahrnehmen würden, würden die jetzt europaweit Gesetze erlassen die die Banken neu organisieren. So muss Investmentbanking strikt vom klassischen Bankgeschäft getrennt werden und Banken dürfen auch keine Größe mehr erreichen, die einen Bankrott unmöglich macht. Das muss ablaufen wie im richtigen Leben, wer sich übernimmt geht eben Pleite.

    Bei diesen Größenordnungen von Zahlen wird fast nie bedacht, wie man die verdeutlichen kann. 250 Milliarden für Griechenland, entsprechen das Achtfache, also zwei Billionen für Deutschland. Und 250 Milliarden bedeuten auch, 25.000 Euro für jeden Griechen, egal ob Baby oder Greis. Schulden angehäuft in wenigen Jahren. Und wenn das die EU-Finanzminister wirklich nicht bemerkt haben, sind die alle unfähig. Und haben die das bemerkt und nichts unternommen, sind die kriminell. Egal wie, Pension stünde denen keine zu und deren Vermögen gehört konfisziert.

    Natürlich werden die griechischen Politiker nichts zugeben, auch werden die keine echten Einschnitte machen weil die wissen, dass das sowieso nichts bringt. Die brauchen doch nur ihre Ausgaben mit den Einnahmen vergleichen und stellen fest, selbst wenn alle Schulden plötzlich weg sind, kommen die nicht klar. Also warum dann Filetstückchen verscheuern? Da ist es doch viel einfacher auf zeit zu spielen und den Kollaps, der mit Sicherheit bald kommt, möglichst lang hinauszögern und dabei noch echtes Geld abkassieren.

    Es hat sich noch kein griechischer Politiker hingestellt seinem Volk erklärt warum es überhaupt zu der Misere kam, soviel zu der Ehrlichkeit. Man streut lieber Gerüchte, dass die Deutschen Schuld wären. Die hätten so wahnsinnig viel an Griechenland verdient. Das ist zwar haarsträubender Unsinn, wird aber gerne geglaubt. Hätte es keinen Euro gegeben, hätte Deutschland weit mehr von Griechenland und Griechenland weit mehr von Deutschland profitiert und wären sogar noch dicke Freunde.

    Und hätten wir Politiker die was taugen, würden wir Griechenland eine militärische Garantie gegenüber der Türkei und allen anderen moslemisch dominierten Staaten geben und Griechenland könnte sein Militär abbauen und echt sparen. Auch könnte man Griechenland helfen, seine Grenzen zu schützen und damit Kosten sparen. Aber hätte, wäre, wenn …

  25. Warum sperrt niemand Schröder, Weigel und Eichl weg! Diese Gentlemen waren wenig gentle für unser Land. Sie sind die Totengräber der alten BRD! Sie wollten den Irrsinn Euro im Wissen was südländische Worte wert sind.

  26. #6 nairobi2020

    Deutsche und griechische Renten im Vergleich.

    Man muss sich das genüßlich auf der Zunge zergehen lassen.

    Die Griechen wollen ihre Renten nun bei 2.200 € deckeln. Das ist honorig und ein mutiger Schritt. Vgl. Welt online

    Ein deutscher Eckrenter bekommt nach 45 Jahren Berufstätigkeit 1.236 €.

    Vgl. Wiki „Eckrentner“

    Das ist auch eine bittere Wahrheit über den Saustall in Europa und das müssen wir den Irren in Berlin um die Ohren hauen.

    Keiner von denen vertritt die Deutschen, also haben sie – die in Berlin – auch kein Recht mehr im Namen Deutschlands zu sprechen bzw. zu handeln.

  27. Der Kostennachteil der griechsichen Touristikbranche gegenüber der türkischen beträgt ca. 30 %. Dieser Nachteil ist auch durch die Einführung des Euro entstanden.

  28. Bezüglich „..die Linke..“

    Zum einen sollte mittlerweile jedem bewußt sein, das im Moment SchwarzGelb das Sagen hat, zum anderen kommt grotteskerweise das einzige halbwegs vernünftige politische Konzept düe diese Katastrophe von Sarah Wagenknecht / Die Linke.

    Und mal zwei Zitate von Schäuble für alle, die immer noch von einer im Grunde konservativen CDU träumen:

    „Wir brauchen andere Formen internationaler Governance als den Nationalstaat…Und heute schaffen wir etwas Neues…Ich bin bei aller krisenhafter Zuspitzung im Grunde entspannt, weil wenn die Krise größer wird, werden die Fähigkeiten Veränderungen durchzusetzen größer.“

    und

    „Wir können die politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben.“

    Also, schön weiter das „kleinere Übel“ wählen.

  29. @ #26 unrein (27. Jul 2012 00:31)
    #21 Wilhelmine (26. Jul 2012 23:51)

    Mit der Wiedervereinigung kam auch ein sogenanntes “freies Europa” mit offenen Grenzen!

    ganau das war ja das perverse! worin bestand denn die Notwendigkeit ein “freies Europa” ausgerechnet mit NICHT-Europäer zu fluten?

    Das ist mir doch auch ein Rätsel. Mit der Globalisierung und mit Öl hat es aber auf jeden Fall auch zu tun.

  30. Hurra! Thorsten M. for EZB-President!!!
    Wieso haben wir überhaupt immer noch eine Krise? Bei so vielen Fachmännern überall, die sie alle eigenhändig gelöst haben…

  31. Der Austritt Griechenlands wird durch die weitere Entwicklung erzwungen werden. Dazu bedarf es keiner Merkel.

  32. #37 mabank (27. Jul 2012 11:54)

    Folgt auch noch ein Argument?

    Oder reicht Dein Untertanengeist: „Die da oben werden es schon richten“ ??

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