© 2012 by Daniel Haw

Daniel Haw - Vater der jüdischen Comicfigur Moishe HundesohnDaniel Haw ist Dramatiker, Maler, Komponist, Autor, Regisseur und Leiter des jüdischen Theaters Schachar in Hamburg. Der Vater der jüdischen Comicfigur Moishe Hundesohn veröffentlicht seine Cartoons jeden Freitag exklusiv auf PI. Zuletzt erschien sein Bildband „Ein Hundejahr: Moishe Hundesohn“.

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Für alle Moishe-Fans: Band 2 von „Deutschland. Ein Trauermärchen“ ist fertig und bei BoD, Norderstedt, erschienen. Mit Moishe ironisch und politisch inkorrekt – durchs Jahr! Es ist wieder ein Buch in der Stärke von 92 Seiten – zum selben Preis von 18,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel und im Internet. ISBN: 9783844802092.

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41 KOMMENTARE

  1. UFF, Herr Haw hat mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Starke Worte zwar, aber so wahr, dass es sogar ein wenig weh tut. Als Friedensangebot allerdings mit einem Endsatz, der humorvoll den Irrsinn der deutsch-europäischen Beschränktheit derer, die sich da um fremder Männer Vorhäute kümmern wollen, auf die Schippe nimmt.
    Aber es geht ja seit Jahrtausenden immer wieder darum, dass Andere etwas hergeben sollen, damit es einem vermeintlich besser geht. Da nutzt es auch nichts, dass die linken Volksvernichter immer wieder behaupten, es seien Rechte gewesen, die…
    Is nich so!

  2. #2 WahrerSozialDemokrat (03. Aug 2012 19:01)

    Schön gesagt! Dem schliesse ich mich doch glatt an.

  3. Unsere kleine Gemeinschaft schneidet Mädchen als Zeichen des Bundes mit unserer Göttin am 13. Lebenstag die Ohrläppchen ab.

    Durchgeführt natürlich von einem Facharzt unter lokaler Betäubung.

    Eine spätere Entfernung z.B. nach erreichen des 18. Lebensjahres ist leider nicht möglich, da dies der Vorgabe unserer Göttin widersprechen würde.

    Der massive Protest gegen das Beschneidungsurteil lässt hoffen, dass auch wir nicht mehr wegen Körperverletzung verfolgt und bestraft werden.

  4. möchte zaghaft widersprechen. ab 18 Jahren darf man sich sogar komplett alles abschneiden, wenn man will. Das sich da auch die üblichen Verdächtigen ranhängen, ist natürlich blöd, aber irrelevant.

    Es ist mehr so eine Religions-o-phobie. Alte Männer die kleine Kindern untenrum befummeln, immer schwierig. Zu recht!

    Die Deutschen sind ja auch Romantiker, und nichts ist doch reiner und ursprünglicher als so eine kleines Kinderseelchen.

  5. freut mich sehr, das Moishele wieder aus dem Urlaub zurück ist. Bin zwar in Sachen Beschneidung anderer Meinung, aber das ist gesund so, denn wenn Dani und ich in jeder Frage einer Meinung wären, dann wäre es ungesund.

    Welcome back, Dani

  6. @wsd
    habe darüber gelesen, es gibt nix, was es nich gibt.

    Gemeckert wird in Deutschland über alles und ohne Ende.

    Dass fast nur die jüdische Beschneidung diskutiert wird, aber nicht die islamische, kann man auch so deuten, dass die Juden längst als Teil der Bevölkerung angesehen werden? Oder bin ich da zu naiv?

  7. Ja, und wir kümmern uns nach einer kurzen Phase des Dückmäusertums wieder darum, dass unsere Gesetze für alle im Land gelten und dass unter anderem diese alten Taditionen des Bartausreissens und in Judengassensperrens nicht mehr angewendet werden dürfen.

    Immerhin sind unsere deutschen Gesetze auch dazu da, dass sogenannte „Neudeutsche“ nicht dem Vorbild ihrer Glaubensbrüder in Norwegen folgen können.

    Aber bitte, wenn deutsche Gesetze nun unbedingt und ausdrücklich wieder selektiv angewendet werden sollen, dann muss es auch eine Liste geben, welche Gesetze für welche Deutschen gelten dürfen.

  8. Ich finde Herrn Haw und seine Comics toll, aber in diesem Fall muß ich sagen: Netter Versuch, aber so einfach geht’s dann doch nicht. Niemand interessiert sich für irgendwem seine Vorhäute. Aber für das Recht der Kinder, über dieselben eigenständig zu verfügen. Das weiß im Grunde auch der liebe Moishele.

  9. Das war leider gar nichts.

    Was soll ausgerechnet in diesem Forum die einseitige Reduzierung „der“ Deutschen auf Judenfeinde, und gar der in einem islamkritischen Forum besonders unangebrachte Vorwurf des „Ihr habt die Moslems auf uns gehetzt“, um heutige und zukünftige religiös bedingte Verletzungen von einwilligungsunfähigen Kleinkindern zu relativieren?

    Hier wird die Moralkeule geschwungen, um neues, anderes Unrecht zu rechtfertigen.

    Der Schutz körperlicher Unversehrtheit von Hilflosen geht vor JEDE Religionsausübung.

    Wem das nicht passt, der hat den säkularen Staat offenbar nicht ganz verinnerlicht.

  10. Seit 1700 Jahren verfolgen „die“ Deutschen „die“ Juden? Jetzt bin ich aber baff.
    Ich sehe das aber ähnlich wie „Wahrer Sozialdemokrat“ – auf die Vergangenheit habe ich schlichtweg keinen Einfluss.
    Ich setze mich aber heute für das ein, was ich für richtig halte.
    Dabei fällt mir auf, dass Herr Haw aktiv zugefügtes Leid in der Vergangenheit damit gleichsetzt, dass man sich gegenwärtig für die Vermeidung von Leid einsetzt.

    Dabei geht es geht nicht um jüdische Vorhäute, sondern um die grundgesetzlich garantierte Unversehrtheit von Kindern. Hierbei ist völlig schnuppe ob jemand Jude, Moslem oder sonstwas ist.

    Wer nicht für sich selbst entscheiden kann, muss vom Staat geschützt werden.
    So einfach ist das.

    Ich schätze die Arbeit von Herr Haw normalerweise sehr- diesmal hat er voll daneben gegriffen. Schade.

  11. #14 Theo (03. Aug 2012 19:53)

    Ganz einfach. Weil es eine erneute Gelegenheit ist, den Juden in die Suppe zu spucken.

    *gähn*

    Glauben Sie nicht, dass das einfacher und vor Allem gutmenschenkonformer zu bewerkstelligen wäre, wenn man das denn wollte?

    Gerade bei Linken und Nazis kommt „Israelkritik“ und das „Finanzjudentum“ besonders gut an, da muss man nicht den Weg über das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit von Schutzbefohlenen gehen.

  12. Der Klopper ist allerdings die Aussage „wir“ hätten den Juden die Moslems auf den Hals gehetzt.
    Das wäre ungefähr so, als würd ich meinen Kopf gegen die Wand hauen, damit mein Gegenüber eine Beule bekommt.

  13. #11 WahrerSozialDemokrat(03.Aug2012 19:47)
    #9 weanabua1683 (03. Aug 2012 19:39)
    Die Antwort habe ich erwartet!
    Definieren Sie Männer, war meine Frage! Das wird ja wohl über Schwanz egal ob beschnitten oder nicht hinaus gehen???
    P.S. Ganz einfach, ab wann (vorerst nur grobes Alter) wird ein Knabe zum Mann???
    ———–
    Nochmal Häh?
    Lieber WSD, sowas wissen Leute, die ihre Sozialisation bei den Linken erfahren haben wohl nicht!
    Aber immer wenn ich mich einbringe in die Idee der Visionssuche oder die der Initiation
    von Jungmännern, die es versäumt haben, sich um ihr Erwachsen werden zu kümmern, lerne ich folgendes:
    Die Welt ist voll von 30-40-sogar-50jährigen, (neulich traf ich sogar einen, der war schon 73), die noch gar keine Erwachsenen Männer sind.
    Erwachsen werden hängt nämlich nicht mit dem erreichten Lebensalter zusammmen!
    Linksgrüngelbschwarzrote wissen davon meist so gut wie gar nichts, und fast alle, die diese wählen, wissen auch selten etwas davon!
    Sich darauf zurückziehen zu wollen, dass man Kindern sowas nicht antun sollte, geht scharf an diesem Kern der Sache vorbei, wenn man bedenkt, dass die Welt voll ist von „erwachsenen“ Kinder_In_n_en.
    Wollen „WIR“ das Problem gemeinsam lösen?
    Fragen Sie jetzt bloß nicht noch, wer alles denn nun wieder WIR ist.

  14. #5 Asma (03. Aug 2012 19:18)

    Huch, was ischt denn das für eine Göttin was?
    Also der Teutates wirds ja nicht sein können.

    Kannst froh sein, dass euch unsere wackeren Vorhautschützer nicht gleich die Stukas vorbei schicken. 😛

    @Dani danke, treffende Karikatur und Text, die werden unsere hochdekorierten Rüsselkämpfer wohl richtig in Fahrt bringen!

    Bomben, Bomben, Bomben auf die Eichel!

  15. #17 holgerdanske (03. Aug 2012 20:06)
    (…) Dabei geht es geht nicht um jüdische Vorhäute, sondern um die grundgesetzlich garantierte Unversehrtheit von Kindern. Hierbei ist völlig schnuppe ob jemand Jude, Moslem oder sonstwas ist.
    Wer nicht für sich selbst entscheiden kann, muss vom Staat geschützt werden.
    So einfach ist das.
    ——–
    Dafür bräuchte es aber kein neues Gesetz!!!
    Das GG ist doch unser aller Garant, dass den Kindern nichts Böses geschieht, oder?
    Und, bitteschön, mir und Ihnen auch nicht!!!
    Das „Problem“ sitzt tiefer, merken Sie´s?

  16. Ich muss Herrn Haw beipflichten!

    Ok, dann gibt es bald auch ein Verbot für Mandeloperationen, Blinddarmoperationen, Weisheitszahnoperationen etc.

    Zu berücksichtigen sind juristisch dabei die Rechtsgüter des Kindeswohls, der körperlichen Unversehrtheit, der Religionsfreiheit und des Rechts der Eltern auf Erziehung!

    Bald ist es hier wie in der DDR wo der Staat in die Familien eingreift.

    Als nächstes gehts uns Christen an den Kragen, denen wird schon was einfallen, willkommen in der EUDSSR-Gleichmacherei!

  17. So ne klitzekleine Enttäuschung ist auch dabei, dass da auf Seiten der Juden kaum einer dabei ist, der eine rationale Position einnimmt, und sich gegen die Beschneidung ausspricht. Keine Empathie mit den Schniedeln, hat Alice Schwarzer gewonnen?

  18. #14 Religion_ist_ein_Gendefekt (03. Aug 2012 19:51)
    Ich finde Herrn Haw und seine Comics toll, aber in diesem Fall muß ich sagen: Netter Versuch, aber so einfach geht’s dann doch nicht. Niemand interessiert sich für irgendwem seine Vorhäute. Aber für das Recht der Kinder, über dieselben eigenständig zu verfügen. Das weiß im Grunde auch der liebe Moishele.

    Wenn schon, dann irgendwessen! Gott sieht alles, auch dass Sie sich für fremde Vorhäute interessieren. Und DIE TATSACHE, DASS SIE…findet Moischele komisch. Und ich auch!

  19. Wenn ich Jude wäre würde ich sagen, dass das Festhalten an der Beschneidung nur deshalb so heftige Kritik hervorruft, weil es euch an eure eigne Gottlosigkeit erinnert, also an euer verdrängtes schlechtes Gewissen.

    🙂

  20. Na sowas. Gerade heute morgen hatte ich mich gefragt, wo denn der neue Hundesohn bleibt, und dabei auch darüber nachgedacht, wie Daniel Haw sich zur Beschneidungsdebatte positioniert, die hier bei PI doch unerfreulich unbalanciert, dafür aber mit reichlich Schockbildchen geführt wurde.

    Da ist er also! Recht boshaft. Was aber nicht unverdient kommt.

  21. Schön, dass Moishe zurück ist, denn die Comics von Daniel Haw sind längst ein Qualitätsmerkmal von PI. Wie jeder gute Witz regen sie nicht nur zum Lachen, sondern zum Nachdenken an. Und diese Ausgabe lässt mich sehr nachdenklich zurück. Denn alles, was Daniel Haw dem Moishe in den Mund gelegt hat, ist freilich wahr. Etwa, dass die deutschen Juden im Ersten Weltkrieg, der damals noch „großer vaterländischer Krieg“ genannt wurde, ihre „vaterländische Pflicht“ taten. Jedoch!
    Anscheinend kommt keine Religion ohne Praktiken aus, die vom Standpunkt des Außenstehenden lächerlich, absurd und sinnlos sind.
    Ohne mich des Verdachts des Antisemitismus auszusetzen darf ich doch die Praxis der Knabenbeschneidung für ebenso überflüssig wie grausam halten. Ich behaupte, der Mensch ist gut, so wie er ist. Einen chirurgischen Eingriff ohne medizinische Notwendigkeit – Beispiel Vorhautverengung – lehne ich ab.
    Dass mich diese Argumentation angreifbar macht, ist mir bewusst.
    Nur: beim Kölner Urteil geht es nicht um das Judentum, sondern um die Grenzen der Religionsfreiheit schlechthin. Und die werden derzeit durch „den Islam“, also diverse Verbände, Moscheevereine und Funktionäre, die größtenteils vom Ausland gesteuert werden, gründlich ausgelotet.

  22. @wsd
    Bringen tut das natürlich nix, aber es zeigt, dass die Pfaffen gewonnen haben mit ihren Schauermärchen.

  23. Lausanne (Schweiz) 1996. In ihrem Offenen Brief (Open Letter to Fourth International Symposium on Sexual Mutilations) kritisierte die britisch-jüdische Ärztin und Psychotherapeutin Jenny Goodman rituelle Vorhautbeschneidung kleiner Jungen so:

    Ich bin zuversichtlich, dass mein Volk so viele lebensbejahende, lebensfreudige und erkenntnisbringende Traditionen hat, dass unsere Identität und kulturelle Selbstachtung ohne Probleme überleben wird, wenn wir über die Beschneidung hinauswachsen, die ein grausames Relikt ist, das ich immer als eine Abweichung vom Herzen meiner Religion empfunden habe.

    I am confident that my people have such an abundance of life-enhancing, life-affirming and mind-opening traditions, that our identity and sense of cultural self-heed will happily survive our outgrowing of circumcision, a cruel relic which has always felt to me like an aberration at the heart of my religion.

    http://www.cirp.org/pages/cultural/goodman.html

  24. #29 WahrerSozialDemokrat(03.Aug 2012 21:46)
    (…)Die natürliche Vorhaut des wachsenden Knaben sollte aber zur freien Entwicklung zum Mann unberührt sein und müssen!
    Keine Frau,
    keine Religion,
    keine Ideologie,
    keine Gesellschaft,
    soll und hat das Recht den Mann als Knaben zu beschneiden!
    Nur der Mann selber!!!
    —–
    Richtig, ich stimme prinzipiell zu! Prinzipiell deswegen, weil es da Zusammenhänge gibt, die uns weder als „Männer“ noch als Deutsche, noch als Anhänger der FDGO und GG etwas angehen.

    Aber Ihre Frage, wann denn ein „Mann“ ein Mann geworden ist, haben Sie damit auch selbst nicht beantwortet! Macht nichts! Da hats auch keine Antwort!
    Das ist nämlich nicht wirklich die Frage, lieber WSD, sondern es muß heißen:

    Wodurch wird ein Knabe zu einem Mann?

    Da kann was passieren gleich am Ende der Pubertät oder eben überhaupt nie, bis die Kiste angesagt ist.
    Nichts für ungut bitte! Is so!
    Wenn es Sie wirklich interessiert, lesen Sie zumindest den EISENHANS von Robert Bly!

  25. Ich war bei meiner Beschneidung sieben Jahre alt, war schon ein Schulkind. Ich wußte gar nicht, was Beschneidung bedeutet. Mein Bruder, der mit mir zusammen beschnitten wurde, auch nicht. Unsere Familie brachte uns dafür in die Türkei, bei dem Beschneidungsfest waren ungefähr 300 Gäste und wir wurden damit vollkommen überrascht.

    Während des Festes wurden wir in ein anderes Zimmer abgeführt, und da waren nur männliche Verwandte. Als die Skalpelle ausgepackt wurden, wurde uns klar, warum die Älteren noch eine halbe Stunde vorher blöde Sprüche gemacht haben wie „gleich ist er ab“. Wir haben uns gewehrt und geschrien, aber sie haben uns beide zu viert festgehalten. Es wurden uns die Hosen heruntergezogen, ein Onkel hat mich dann geschnitten, ohne Betäubung.

    Für mich war das der totale Horror und das hat sich bei mir für immer eingebrannt. Auch, dass so viele Menschen zugesehen haben, auch dass das noch gefilmt wurde. Den Film haben mein Bruder und ich später vernichtet. Letztendlich war das wie eine Vergewaltigung für uns, man ist hilflos, wird festgehalten, dann der Schmerz….

    Beschämend war auch, dass wir direkt danach einen Rock anziehen mussten, und es wurde uns ein Hut auf den Schwanz gelegt, damit den nichts berührt. Das war für uns eine Schande. Nach der Beschneidung wurden wir mitten in der Feier aufgebahrt und alle haben um uns herum getanzt, während wir nur geweint haben. Wir bekamen noch Geschenke, aber das interessiert einen nicht mehr sehr. …

    Ich finde erst einmal, dass eine Körperverstümmelung eine Körperverstümmelung bleibt, egal ob das nun einem Jungen oder einem Mädchen geschieht. Die Vorhaut ist ein Teil deines Schwanzes, und die ist ja auch nicht umsonst da. In der Vorhaut sind sehr viele Nerven, und wenn die abgeschnitten werden, wird einem auch eine Menge Lust genommen. Insofern ist das schon vergleichbar, auch wenn das bei kleinen Mädchen wohl noch grausamer ist, weil da die Empfindung wohl noch größer ist. …

    Und ich habe in der letzten Zeit bei Facebook viele Zuschriften bekommen, viele Beschnittene sagen mir, dass sie mit Kondom einfach nicht kommen können. Oft hört man ja auch: Lass dich beschneiden und du kannst rumficken wie du willst, ohne mit HIV angesteckt zu werden, weil die Eichel Hornhaut bildet. Das finde ich geradezu fatal. …

    Der Koran verlangt die Beschneidung nicht, die religiöse Tradition verlangt sie. Das ist auch der Grund, warum ich kein Moslem mehr bin. Ich habe der Religion die Beschneidung nie verziehen. …

    Es ist einfach ein Tabu und man spricht nicht darüber. Die meisten werden damit groß und werden auch nie dagegen argumentieren. Wenn man sich aber mal mit den Männern näher befasst, zum Beispiel was das Sich-einen-Runterholen betrifft, dann sagen alle: Das geht nicht mehr so einfach als hätte man die Vorhaut noch.

    Sobald man vertraut miteinander spricht, sagen viele, dass sie Probleme haben. Aber sie würden es niemals öffentlich sagen, sie würden dann ihr Gesicht als Mann verlieren. Als Mann darf man nichts gegen die Beschneidung sagen, denn durch die Beschneidung wird man ja erst zum Mann, weil man als Kind die Schmerzen ausgehalten hat.

    Ali Utlu

    http://www.siegessaeule.de/queere-welt-1000/beschneidung-traumatisch-und-der-horror.html

  26. #27 Wilhelmine (03. Aug 2012 21:36)

    Da hast Du den Nage aber sowas von auf den Kopf getroffen.

    Kleine Geschichte: Als kleiner Junge hatte ich unwahrscheinlich oft Angina mit furchtbar eitrigen Manteln. Meine Mutter kam gar nicht mehr zum Arbeiten, weil ich alle 6 – 8 Wochen zu Hause im Bett lag. Also entschloss man sich mir die Mandeln zu entfernen, was damals hinter der Mauer noch mit einem chloroformgetränkten Waschlappen praktiziert wurde. Meine Erinnerung an dieses Ereignis besteht aus einer nichtwirkenden Betäubung und Unmengen von Schokoladeneis in den Tagen danach im Krankenhaus. Sei es, wie es ist, von diesem Tag an hatte ich nie wieder Angina, eitrige Mandeln sowieso nicht, und wurde auch so nur noch sehr selten krank (ca. 5 Mal in 30 Jahren).
    Unlängst gingen wir mit unserem Sohn (6 Jahre) mal wieder zum Arzt, weil sich die Geschichte in ihm 1:1 wiederholt und ausnahmsweise ging ich mal mit. Ich flehte den Arzt geradezu an, ihm diese 2 Erbsen aus dem Rachen zu reißen oder sie wenigstens zu halbieren. Seine Antwort: „Soetwas macht man heute nicht mehr, dafür gibt es keine medizinische Notwendigkeit.“
    Muss ich jetzt erst eine Religion gründen???

  27. Osnabrück. Für die deutsch-türkische Soziologin Necla Kelek ist die Beschneidung von Jungen ein Unterdrückungsinstrument, das geächtet werden muss. Der Osnabrücker Religionswissenschaftler Professor Rauf Ceylan hält sie dagegen für ein kulturell stark verankertes Ritual, das unbedingt erhalten werden sollte.

    Wenn sich jetzt zu Ferienbeginn in Deutschland lebende türkischstämmige Familien auf den Weg in die Türkei machen, steht bei vielen, die einen Jungen im Alter zwischen sieben und neun Jahren haben, auch deren Beschneidung auf dem Programm.

    Kelek, die das Ritual auch in ihrem Buch „Die verlorenen Söhne“, Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes, zum Thema macht, aber warnt ausdrücklich vor den Folgen „des blutigen Eingriffs“: Die Beschneidung gehöre zum Muslimsein und unauflöslich zur männlichen Identität. Und diese gewinne nur, wer Schmerzen ertragen könne. „Durch das Opfer der Vorhaut wird die Unterwerfung symbolisch wie materiell manifestiert.“ …

    „Das sind Fremdzuschreibungen und gedankliche Konstruktionen, die mit dem Wesen des Rituals wenig gemein haben“, weist Ceylan diesen Vorwurf entschieden zurück. Der Akt der Beschneidung diene vor allem der religiösen Identitätsbildung. Am Ende dieses Prozesses steht aber nach Ansicht der Islamkritikerin Kelek nichts Gutes: „Beschneidung ist ein Brauch wie das Barttragen, mit dem sich Fundamentalisten heute von den Ungläubigen, die Sauberen von den Unreinen, den Nichtmuslimen, abgrenzen“, schreibt sie in einem Beitrag in der Welt. Andere Kritiker warnen, die Beschneidung könnte ein Integrationshemmnis für in nicht moslemischen Ländern lebende Muslime sein. Für den beschnittenen Jungen und auch für die Angehörigen, die diese Werte teilten, seien Unbeschnittene unrein. Wer aber in solchen Kategorien der Abgrenzung dächte, sei für die Werte einer freiheitlichen (westlichen) Gesellschaft schwerlich zu gewinnen.

    Auch das weist Ceylan zurück: Seiner Ansicht nach ist Abgrenzung keine Frage der Beschneidung. „Identitätskonstruktionen durch Abgrenzung zu anderen Gruppen sind immer problematisch und können durch unterschiedlichste Symbole und Merkmale geschehen. Das kann die Ethnie sein, die Konfession oder andere Merkmale“, betont der Religionswissenschaftler.

    Waltraud Messmann
    Muss die Beschneidung von Jungen geächtet werden?
    Neue Osnabrücker Zeitung, 19. Juli 2012

    http://www.noz.de/deutschland-und-welt/gut-zu-wissen/65512823/muss-die-beschneidung-von-jungen-geaechtet-werden

  28. @ #42 MPig (03. Aug 2012 22:50)

    Mir erging es ganz genau so, bin mir sicher hätte man mir die Mandeln nicht entfernt, wäre ich heute tot. Lag damals ca. 2 Jahre lang auch alle 4-6 Wochen mit eitrigen Mandeln und 40 Fieber im Bett, war nicht gerade förderlich für die Schule.

    Bei mir war die OP schon modern, Vollnarkose. Danach war es zwar einige Tage sehr schmerzhaft, hatte seitdem aber nie wieder Angina.

    Auch bei den Mandeln kann man sagen, je früher die entfernt werden umso besser. Wenn man schon jugendlich oder noch älter ist, hat man mehr Probleme mit der Entfernung.

  29. #20 holgerdanske (03. Aug 2012 20:14)
    Der Klopper ist allerdings die Aussage “wir” hätten den Juden die Moslems auf den Hals gehetzt.
    Das wäre ungefähr so, als würd ich meinen Kopf gegen die Wand hauen, damit mein Gegenüber eine Beule bekommt.
    —————-
    Das hat Herr Haw ganz sicher nicht so gemeint,
    denn:
    1. wird es bald ganz andere geben, die Ihren Kopf an die Wand hauen. Die Beule ist so oder so immer die Ihre!
    2. haben die von „uns“ gewählten Linken Roten Grünen (addieren Sie bitte nach belieben) sehr wohl Israel die Moslems auf den Hals gehetzt, und zwar schon seit W.B. die „Hunde“ von der Leine gelassen hatte.
    3. wie schwierig das Ganze ist, sehen Sie an
    #26 WahrerSozialDemokrat, der mir am Ende seiner Rede – ETWAS VERSPRICHT!

    Ja was denn bitteschön WSD, wollen Sie mich besuchen ohne dass ich Sie eingeladen habe?
    Ich bin etwas ratlos, was denn dieses Versprechen beinhalten könnte.
    Aber ich bin ja ein positiv denkender „Erwachsener Mann“ ohne große Angst vor mysteriösen Andeutungen.
    Also herzlich gerne zu Weihnachten mit einem SchokoNikolaus, bitte!
    Wir reden dann über Recht und Gerechtigkeit und über Freiheit und über Unterdrückung und Bevormundung und über Ausraubung auf staatlicher Ebene, usw.
    Wir können aber auch reden über Humor, Hoffnung, Glücklich Sein, Harmonie und Gesundheit die gottgegeben zu „unserem“ MenschSein gehören.
    Bis dann WSD.

  30. @#42 MPig (03. Aug 2012 22:50)

    #27 Wilhelmine (03. Aug 2012 21:36)

    Muss ich jetzt erst eine Religion gründen???

    Würde noch einen zweiten Arzt zu Rate ziehen!

  31. Ein guter Beitrag Herr Haw!

    Ich persönlich wundere mich schon eine ganze Weile über die merkwürdig, eindimensionalen Sichtweisen, die hier in letzter Zeit auf PI verbreitet werden… seien es nun abstruse Pro-Acta Artikel oder der ganze Beschneidungsverbots- Irrsinn, den man hier schon im schieren Übermaß lesen kann.

    Schon interessant, dass sich ein „Pro-Israelisch“er Blog teilweise so frenetisch gegen jüdische Traditionen stellt, sonst aber bei fast jeder Gelegenheit unsere christlich-jüdische Wertegemeinschaft betont.

    …schon irgendwie sehr glaubwürdig oder? ;-P

    Insofern… bitte ein bisschen mehr Ausgewogenheit Leute! 🙂 Ihr ward früher mal besser aufgestellt.

  32. Für die körperliche Unversehrtheit von Kindern
    Irmingard Schewe-Gerigk,
    TERRE DES FEMMES-Vorstandsvorsitzende

    Am 26. Juni hat das Landgericht Köln entschieden, dass religiöse Beschneidung bei Kindern eine Körperverletzung ist und dass sich Ärztinnen und Ärzte, die sie dennoch vornehmen, strafbar machen. Als Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES begrüße ich dieses Urteil, da es zeigt, dass die körperliche Unversehrtheit von Kindern auch nicht mit religiösen Argumenten verletzt werden darf.

    Das Gericht hat bei der Güterabwägung zwischen zwei Grundgesetzartikeln klargestellt: Das im Grundgesetz verankerte Recht auf ungestörte Religionsausübung und das Erziehungsrecht der Eltern haben keinen Vorrang gegenüber dem vom Grundgesetz verbrieften Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung. Hinzu kommt die Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention, mit der sich Deutschland verpflichtet hat, Bräuche, die für Kinder schädlich sind, abzuschaffen. Dass dieser irreversible Eingriff nicht dem Wohl des Kindes entsprechen kann, machen nicht nur die Narkoserisiken sondern auch Nachblutungen, Fistelbildung und z.T. lebenslange seelische Schäden deutlich.

    Das ist auch der Grund dafür, dass die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie Beschneidungen ohne medizinische Indikation wie z.B. eine massive Vorhautverengung, ablehnt und auch die Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen, wenn kein Heileingriff vorgenommen wird. Und welches Männerbild liegt dem nachgeschobenen Argument zugrunde, es sei hygienischer, die Vorhaut abzutrennen? Wasser ist bei uns kein Mangel und wie „Mann“ sich wäscht, sollten Jungen früh lernen. Auch das Argument, in den USA seien über 70% der Männer beschnitten, taugt nicht. Im 19. Jahrhundert als Mittel gegen Masturbation eingeführt, steht die Beschneidung als Symbol der Sexualfeindlichkeit.

    Als Menschenrechtsorganisation geht es TERRE DES FEMMES um etwas Grundlegenderes: die körperliche Unversehrtheit von Kindern ist ein Menschenrecht und muss für alle Kinder gleichermaßen gelten, egal welcher Herkunft, Religion und welchen Geschlechts sie sind. Wir machen uns stark dafür, dass irreversible Eingriffe in die Unversehrtheit von Kindern – mit Ausnahme medizinisch notwendiger Behandlungen – generell verboten werden. Sie dürfen weder mit Religion noch Tradition gerechtfertigt werden. Menschenrechte sind nicht teilbar – auch nicht zwischen Mädchen und Jungen. Dass dies in der Realität täglich dennoch geschieht, wissen wir als Mädchen- und Frauenrechtsorganisation nur zu gut. …

    TERRE DES FEMMES wird einen Beitrag dazu leisten, dass Eltern davon überzeugt werden, dass kleine Jungen ohne medizinische Notwendigkeit keinem riskanten Eingriff ausgesetzt werden dürfen. In der jüdischen Gemeinde gab es 2006 eine Umfrage, wonach 1/3 der Eltern die Beschneidung ablehnen, aber dem Druck der Gesellschaft nicht standgehalten haben. Dennoch wächst die Zahl derer, die sich gegen dieses Ritual entscheiden. Jungen sollen sich, wenn sie alt genug sind, selbst für oder gegen eine Beschneidung entscheiden können. …

    http://frauenrechte.de/online/images/downloads/fgm/tdf-stellungnahme-beschneidungsurteil.pdf

  33. #51 Kormoran (03. Aug 2012 23:36)
    Für die körperliche Unversehrtheit von Kindern
    Irmingard Schewe-Gerigk,
    TERRE DES FEMMES-Vorstandsvorsitzende (…)
    ——–
    Gut gefaucht,TERRE DES FEMMES-Löwin!
    Ihre Einlassung ist aber viel zu undifferenziert wenn Sie immer nur von Menschenrechten reden, dem Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit, dem was Eltern wollen oder nicht wollen und vielen weiteren Ungenauigkeiten und nicht zuletzt von einem Männerbild:

    Und welches Männerbild liegt dem nachgeschobenen Argument zugrunde, es sei hygienischer, die Vorhaut abzutrennen? Wasser ist bei uns kein Mangel und wie „Mann“ sich wäscht, sollten Jungen früh lernen.

    Von welchem Männerbild reden Sie da, von dem Männerbild der Frauen oder von dem Männerbild der Männer? Und wer bitteschön soll dem Jungen (unsexualisiert) „früh“ erklären, wie ein Mann sich wäscht? Der Vater oder die Mutter oder vielleich doch lieber die Kindergärtnerin?
    Und wissen Sie vielleicht auch schon, wer denn üblicherweise die Beschneidung von Mädchen beschließt und ausführt? Und wer seine Zustimmung gibt, wenn Männer ihre Söhne beschneiden wollen?
    Richtig, es sind die Frauen!!!

    Es geht also scheinbar weniger um das, was Männer wollen, als um das, was Frauen wollen und machen und beschließen und durchsetzen!

    Fauchen Sie dashalb bitte zuerst mal ein wenig in der Lufthohheit Ihrer TERRE DES FEMMES herum und berichten sie dann, was „Ihre“ Frauen beschlossen haben nachdem sie ihre eigenen Nabel beschaut haben. Nicht, bitte, die Nabel der Männer!
    Es werden sich dann Männer finden die mitmachen, wenn da etwas Progressives kommt, da bin ich mir sehr sicher!

  34. @#41 Kormoran

    bei mir war es innerhalb der gewissen 8 Tage. Die Erinnerung ist entspreched dunkel, jedoch ähnlich traumatisch wie deine. Allein deshalb bin ich gegen die erzwungene „Brith“. Wenn einer volljährig ist, bitte, dann ist es seine eigene Entscheidung und es ist gut.

  35. Was soll das Gequatsche von eindimensionaler Sichtweise oder Ausgewogenheit, soll man jetzt nur ein bißchen dafür oder dagegen sein? Die Zitate von Jenny Goodman und anderen zeigen doch, daß es keineswegs einseitig zugeht, also ist das nur wieder eine rhetorische Nebelkerze. Und die Keule vom israelfreundlichen Blog, Rhabarber Rhabarber… Das GRUNDGESETZ ist für ALLE da, die hier leben. Es geht auch nicht um Juden, sondern ganz ausgewogen um alle, die es verletzen.

    #53 WahrerSozialDemokrat (04. Aug 2012 00:31)
    Das sehe ich auch so. Als Identifikationsmerkmal ist sowas einfach nur armselig. Die Juden haben wirklich besseres verdient. Aber wenn sie ein Identifikationsproblem deswegen haben, müssen sie das selbst lösen, da kann ihnen keiner dreinreden. Vonseiten der Jurisdiktion ergeht nur die Forderung, sich an Gesetze zu halten. Die werden deswegen auch nicht einfach geändert, sonst haben wir ein Identifikationsproblem.

  36. Outlawing Circumcision
    Good for the Jews?
    By Eli Ungar-Sargon

    http://forward.com/articles/137577/outlawing-circumcision/

    Beyond the Bris: Questioning Jewish Circumcision

    Welcome to the web-based multimedia project that’s putting real faces and voices to the current Jewish movement opposing circumcision.

    http://www.beyondthebris.com/

    Questioning Circumcision: A Jewish Perspective
    8/7/2011

    By Ronald Goldman, Ph.D.
    review by J. Steven Svoboda

    Although many believe circumcision necessary for Jewish survival and identity, under Jewish law, any child born of a Jewish mother is a Jew, whether circumcised or not.

    http://arclaw.org/resources/book-reviews/questioning-circumcision-jewish-perspective

    Germany awarded political asylum to a Turkish man based on his fear of enforced circumcision: „There may be … no doubt that a circumcision which has taken place against the will of the person affected shows a violation of his physical and psychological integrity which is of significance to asylum.“

    http://arclaw.org/our-work/presentations/traditional-practices-affecting-health-women-and-girl-child

    We recognize the inherent right of all human beings to an intact body. Without religious or racial prejudice, we affirm this basic human right.

    We recognize that the foreskin, clitoris and labia are normal, functional body parts.

    Parents and/or guardians do not have the right to consent to the surgical removal or modification of their children’s normal genitalia.

    Declaration of the First International
    Symposium on Circumcision

    Adopted March 3, 1989
    Anaheim, California

    http://www.nocirc.org/declare.php

    Progressive Rabbis On Creating A Jewish Covenant Without Circumcision
    Article | January 27, 2012

    http://intactnews.org/node/142/1327690351/progressive-rabbis-creating-jewish-covenant-without-circumcision

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