Ein Pfarrer verbrennt sich selbst. Wie Oskar Brüsewitz vor 30 Jahren in der DDR. Doch nicht der Protest gegen den (nunmehr untergegangenen) Kommunismus, sondern diesmal gegen den real existierenden und sich aktuell rasch ausbreitenden Islam war die Triebfeder für Roland Weisselbergs ebenso spektakuläre wie umstrittene Tat am Reformationstage des Jahres 2006.

(Von Stefan Ullrich, Begründer von Deus Vult)

“Jesus!”, “Luther!” und “Oskar!” rief der 73-jährige evangelische Ruhestandspastor in der Baugrube des Augustinerklosters zu Erfurt, während Flammen meterhoch an seiner Jacke emporzüngelten und Schwestern wie Bedienstete des Klosters noch versuchten, den schmächtigen Mann mit einem Eimer Wasser zu retten. Doch zu spät. Einen Tag später, am 01.11.06, verstirbt der Mann an seinen Brandverletzungen im Krankenhaus.

“Es war ein schauderhafter Anblick!” erinnert sich eine junge Frau, die dem brennenden Pfarrer noch zu Hilfe eilen wollte und bis heute an dem leidet, was sie dort mitansehen musste. Aber nicht nur an dem, was am 31.10. vor den Pforten der Kirche passierte, leidet sie, sondern vor allem an dem, was vor und nach der Tat geschah bzw. nicht geschah:

“Seit mehreren Jahren schon versuchte Herr Weisselberg unaufhörlich, vor dem Islam zu warnen, sei es durch Leserbriefe in Zeitungen oder durch ständige Vorsprache im Kreise des Augustinerklosters. Doch er fand einfach kein Gehör bei den Oberen! Mein Gott, wenn man sein Anliegen doch nur ernst genommen hätte!”

Hat man aber nicht. Vor der Tat nicht – und hinterher auch nicht, wie es scheint. “In meinen Augen war Herr Weisselberg ein kluger Mann, der genau wusste, was er tat und warum,” fährt eine andere Zeugin fort, “und jetzt wird er von den Medien und auch Teilen seiner Kirche so hingestellt, als ob er lediglich eine einsame, tief verzweifelte Seele gewesen sei, die keinen Ausweg mehr kannte – nur um keinen weiteren Konflikt mit dem Islam heraufzubeschwören offenbar!”

So ähnlich klangen auch die Worte der Predigt am darauffolgenden Sonntag: “Ich habe Gedanken des Heils, nicht des Unheils an Euch!” zitiert eine Schwester als erhabene Schlußfolgerung zum Geschehenen den Propheten Jesaja. Kein Wort zum Anliegen des Verstorbenen, kein Wort zum Islam. Unter Protest verlasse ich als Vertreter der Bürgerbewegung Pax Europa den Kapitelsaal – nur um anschließend in rührender Weise vom Kurator “wieder eingefangen” zu werden. “Sie müssen das verstehen – wir sind alle noch geschockt und völlig verunsichert, wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen…”, sagt der Mann durchaus glaubhaft.

Immerhin darf ich anschließend den recht kargen Traueraltar für Roland Weisselberg in der Klosterkirche mit einem ansehnlichen Gesteck, Kondolenztafeln und Friedhofskerzen ausstatten.

Eine Mahnwache wünscht die Witwe aber nicht – was jedoch Wochen später die Burschenschaft Germania nicht davon abhält, eine solche zu veranstalten. Doch wieder ohne Presse, ohne aufklärenden Worte zum Thema Islam. Auch die Veröffentlichung von Weisselbergs Abschiedsbrief gestattet die Witwe nicht – aus Sorge vor etwaigen Folgen…

Meine Sorge und die Sorge vieler, dass sie damit das Anliegen ihres Mannes im Nachhinein konterkariert und seinen Freitod – der aus christlicher Sicht zwar eine durchaus zweifelhafte Protestmethode sein möge, aber den die Geschichte eines Tages mit dem Widerstand der Geschwister Scholl gegen das Nazi-Regime vielleicht in eine Reihe setzen könnte – ein Stück weit wirklich sinnlos machen könnte, kann die praktizierende Hautärztin nicht überzeugen.

Eine nochmalige Chance für die Welt und vor allem die christlichen Kirchen, das Thema Islam jetzt richtig ernst zu nehmen, scheint ein weiteres Mal leichtfertig verspielt. Doch aufzugeben, wäre der falsche Schluss und sicherlich auch nicht im Sinne von Pfarrer Weisselberg. Lassen Sie uns daher trotz allem auch an das bisher schon Erreichte bei unseren vielen Bemühungen denken, für das Heil des Verstorbenen vor Gott beten und den Satz auf dem gelben Bande unseres Kranzes am Erfurter Traueraltar verinnerlichen: “Möge Ihr Opfer gute Früchte tragen!”

(Foto oben: Blumen und kleines Gedenkblatt am Augustinerkloser in Erfurt, aufgenommen am 31. Oktober 2012)

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14 KOMMENTARE

  1. Islam ernst nehem, denn Islam ist Gewalt.

    Selig sind die, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
    Bergpredigt in Matthäus 5

  2. „Seine Witwe hat einen Abschiedsbrief gefunden. Ob darin vom Islam die Rede ist, weiß Pröpstin Elfriede Begrich bis heute nicht. Ingelore Weißelberg will den Brief nicht veröffentlicht wissen. Ein Gespräch mit der taz sagt sie erst zu, dann wieder ab. Gründe nennt sie nicht. Was man vom Islamismus halte, fragt sie am Telefon und betont, ihr Mann habe mit Rechten nichts zu tun gehabt.

    ,Sein Tod bleibt ein Rätsel, sagt Pröbstin Begrich. … Bruder Weißelberg, sagt sie, ,war penetrant, aber nicht verbissen‘, immer wieder sei er auf den Islam gekommen. Bei Pröpstin Begrich ist Empörung, fast Wut über Weißelberg zu spüren. Die 60-Jährige nimmt einen Leserbrief des Pfarrers an eine Regionalzeitung aus einem Ordner, geht ihn noch einmal durch. Das Schreiben soll der Witwe zufolge Hinweise auf sein Motiv geben. Weißelberg fordert darin den ,Protest‘ der Kirche. ,Aber gegen wen denn nun?‘, fragt Begrich kopfschüttelnd, ,so deutlich ist das alles nicht.‘ …

    Sie weiß, dass im Internet zu einer Mahnwache für den Toten aufgerufen wird. Sie hält nichts von den Gruppen, die Weißelberg nun ,instrumentalisieren‘. Seine Tat, sagt sie bitter, sei ,kein Zeichen von Opposition gewesen, sondern von Selbstaufgabe‘.“

    http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=sw&dig=2007%2F11%2F02%2Fa0100&src=GI&cHash=cef875bab4

  3. Ich lehne Selbstmord ab. Dieser Fall war sehr erschreckend – wie verzweifelt muss der Mann gewesen sein, dass er diesen grausamen Tod wählte ! Und er hatte, wie erwähnt, immer wieder vor den Gefahren des Islams gewarnt – wenn ein Mensch immer wieder auf taube Ohren, Ablehnung stösst, dann kann er daran verzweifeln. Dieser Fall hätte Mahnung sein müssen. Nehmt die Sorgen der Menschen wahr ! Und es war ein Pfarrer – ein Mann des Glaubens. Die Politiker allen voran Merkel,Westerwelle und Böhmer ignorieren die Sorgen eines großen Teil des Volkes in Bezug auf den Islam und die ungezügelte Einwanderung aus islamischen Ländern. Stattdessen wird schon über die weitere Aufnahme von syrischen Flüchtlingen beraten.
    Der Mann wählte den Tod aus tiefster Verzweiflung. Das kann nicht der richtige Weg sein – es muss endlich zugehört werden und es müssen Lösungen her.

  4. Frage:
    Warum gibt es keine deutsche Wikipedia-Seite über Roland Weißelberg, sondern nur eine englische, dänische und polnische Seite?

    Antwort:
    Weil sie von bestimmter Seite ständig gezielt gelöscht wird um diese information zu unterdrücken.

    Frage: Wer kann Interesse daran haben, diese Information zu unterdrücken und warum?

    Antwort:
    Denken Sie nach! Die Täter sind auf jeden Fall in Deutschland und sinnlose Informationen werden nicht systematisch unterdrückt.

  5. Ich bin mir sicher, er wusste genau, was er tut. Nachdem er mit Worten jahrelang keine hinreichende Aufmerksamkeit erzielen konnte, war es die einzig verbleibende Möglichkeit, durch eine Selbstverbrennung auf seine Sache aufmerksam zu machen.

    Ein Mann, der sein Leben geopfert hat, um uns zu retten. Ein Held.

  6. Ob weisselberg oder brüsewitz, sie werden beide nicht mehr erwähnt.
    Das liegt daran, dass sie beide gegen ein unrechtsregime/handlungen auftraten.

    Das darf man in dieser brd nicht ehren, denn das könnte mache zum aufbegehren veranlassen.

    Es werden ja nicht mal mehr diejenigen geehrt, die sich vor 200 jahren gegen die französische gewaltherrschaft auflehnten.
    Die werden einfach abgetan als rassisten oder antisemiten.

    Mit der keule ist noch jeder erschlagen worden, der kritik übte.

  7. #5Thomas d.U. – Unterdrückung von Informationen erinnern mich an das DDR Regime. Was nicht sein darf, darf nicht sein, ist nicht passiert. Diese Vertuschungspolitik ist das Letzte. Wo ist da die Wahrhaftigkeit ?
    Die Wahrheit sollte das Leitmotiv sein.

  8. Mal sehen, was seine Tochter dazu zu sagen hat:

    Für meinen Vater

    „Am 31.10.2006 hat sich mein Vater in einer Thüringer Stadt öffentlich verbrannt. Er setzte damit ein Zeichen, ganz sicher. Aber was ich mich seitdem unaufhörlich frage, ist: Wofür setzte er ein Zeichen? …“

    ***PI: Rest gelöscht***

    http://www.leuchtkaefer.de/roland%20weisselberg.html

    Sieht für mich so aus, als hätte es da auch noch andere Gründe gegeben.

  9. #6 Maja (01. Nov 2012 11:57)

    Ein Mann, der sein Leben geopfert hat, um uns zu retten. Ein Held.

    Dann würde mich interessieren, was genau er damit für uns erreicht hat…

  10. #10 sozialdawanist (01. Nov 2012 20:23)

    Offensichtlich (leider) nicht viel. Die Möglichkeit bestand jedoch.

  11. @ HendriK

    Der Appell ist sicher gut gemeint, aber siehe den Dialüg über D.
    Es wird nicht nur nicht zugehört, sondern manipuliert bis zum Erbrechen.
    Heile Welt war Gestern. Die sogenannte heile Welt von heute bricht schon längst auseinander. Sie ist ein Konstrukt aus Lügen, Täuschungen und

    Manipulationen (siehe Piraten).

    @ Maja & sozialdawanist

    Überlegt mal, wieso gibt es uns hier auf PI® ? Wenn schon keine heile, dann eben eine wahre Welt und Pfarrer Weisselberg ist ein Teil von ihr. Ohne ihn wäre der eine oder andere nicht aufgewacht. Wer einmal von seiner Geschichte hört oder liest, bekommt es nicht mehr los. Einen Teil der Menschheit aufzuwecken ist mehr als nur einen Baum zu pflanzen. Er ist zu einer unübersehbaren Masse in der Lawine geworden!

    @Verstandbenutzer

    Wenn man seinen Verstand benutzen würde, dann zeige man nicht mit dem Finger auf Andere. Honi soit qui mal y pense. Ob der Mann noch eigene Probleme hatte oder in China ein Sack Reis umfällt ist kausal nicht mit dem Problem des Islam verbunden.

    Dank @ Heta

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