Ursula Sarrazin hat ein Buch geschrieben. „Hexenjagd“ nennt sie es, und die „Hexe“, auf die Jagd gemacht wurde, ist sie. Nachdem ihr Mann Thilo Finanzsenator geworden war und später einen Bestseller veröffentlichte, wurde sie von vielen Kollegen, Eltern, Presse und der Schulverwaltung gemobbt bis zum geht nicht mehr. Und nur darum dreht sich dieses Buch – ein wenig im Kreis. Um Ursula Sarrazin. Das beklagenswerte Niveau Berliner Schulen etwa kommt leider nicht zur Sprache. Und dies ist eine Schwäche.

Wer will denn schon bis ins Kleinste wissen, welche Lehrerin wann was gesagt hat? Dabei zweifeln wir Ursula Sarrazins Bericht in keinster Weise an. Und es gibt in diesem Buch auch einen wichtigen Punkt, der das ganze Land interessiert: die heruntergekommene, charakterlose Belegschaft an Berliner Schulen und in deren Verwaltung bis ganz nach oben.

Da werden Schüler in der Klasse und Eltern in Elternabenden von Lehrern und Direktoren aufgefordert, Negatives über die Kollegin Sarrazin zu sammeln und ihnen zu geben, daß sie etwas in der Hand hätten. Der Schulleiter zieht in der Schulkonferenz über Sarrazin in deren Abwesenheit her, Schulräte legen geheime Akten an, geben verlogene, fünf Jahre alte Gerüchte an die Presse weiter, und die Kollegin wird hintenherum gemobbt.

Wie soll eine Lehrerin an einer Berliner Schule erfolgreich unterrichten, wenn Kollegen inklusive Rektor sie vor der Klasse und vor Eltern in aller Öffentlichkeit schlecht machen, wenn sie nicht dabei ist? Sogar im laufenden Unterricht wurde herumgemosert. Es muß ein Intrigantenstadel gewesen sein, der sich gewaschen hat. Ursula Sarrazin hat sich dagegen gewehrt. Die Schulverwaltung mußte ihren Rechtsanwalt bezahlen. Sie kämpfte und kämpft heute auch im Ruhestand noch weiter. Sie will eine allerhöchste Entschuldigung.

Das hätte sie als einfache Lehrerin nie gekonnt, nur durch ihre privilegierte Stellung konnte sie kämpfen und diese unglaublichen Mißstände auch in einem Buch veröffentlichen, in dem übrigens viele Beteiligte mit ihren Klarnamen genannt werden. Für Berliner Lehrer sicher nicht uninteressant.

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29 KOMMENTARE

  1. Eine tapfere Frau, auf das Buch bin ich sehr gespannt. Ein „Normalsterblicher“ wäre schon von den Wächtern der PC kaltgestellt worden.

  2. der Untertitel lautet doch: Mein Schuldienst in Berlin

    also erwartet wohl auch niemand eine Analyse des gesamten Berliner Schulsystems

    das war anscheinend auch gar nicht die Absicht von Frau Sarrazin, eine solche Gesamtanayse zu erstellen

  3. Die Situation im Collegium Ursula Sarrazins erinnert mich an meine Tätigkeit im Stadtrat. Letzten Donnerstag gab der Ratsgruppenvorsitzende der islamischen BIG-Partei, Haluk Yildiz, zu, es gebe eine Absprache der etablierten Blockparteien, meine Wortbeiträge fortan absolut zu ignorieren, doch er sei dagegen. Wenn man nun meint, Yildiz habe ein besseres Demokratie-Verständnis als die Vertreter der Blockparteien, weit gefehlt: Im selben Wortbeitrag unterstellte er mir, ich wollte islamische Flüchtlinge aus Syrien pauschal ausgrenzen. Tatsächlich habe ich nur gesagt, die Angehörigen der nicht-islamischen Minderheiten aus Syrien sind prioritär schutzwürdig, während islamische Extremisten aus Syrien an der deutschen Grenze zurückzuweisen sind. Welcher beispielsweise syrische Christ hat schon Lust, im vermeintlichen sicheren Exil seinen Peinigern aus der Heimat zu begegnen?

  4. fast jede woche, beinahe täglich findet sich hier in berlin in der tagespresse ein artikel über die zustände des bildungssystems in berlin.

    pro kopf wird am meisten geld ausgegeben und trotzdem in punkto bildung das ewige schlusslicht. wenn ich mir dann die kommentare unter den jeweiligen artikeln durchlese, kann ich nur mit dem kopf schütteln, wie verblendet eltern sein können.

    deshalb wird es auch eine lehrerin wie ursula sarrazin sehr schwer haben.

    ich selber bin 1963 in die schule gekommen, 36 kinder in einer klasse (würde man den armen seelchen heute garnicht mehr zumuten, dann könnten sie ja einen schock fürs leben bekommen, die brauchen ja dringend ganz kleine klassen, damit die hochbegabung nicht verkümmert).
    mein 4./5. schuljahr war in rheinland pfalz ein sogenanntes kurzschuljahr, d.h. das schuljahr dauerte ein halbes jahr aber mit dem gesamten lehrstoff. erschwerend kam noch hinzu, das damals die schulen in den kleineren orten geschlossen wurden und die schüler von da ab per bus in unsere schule transportiert wurden, 56 kinder in einer klasse.
    komisch ist das alle das lernziel erreichten.

    gehen wir noch weiter zurück, meine eltern gingen in de rzeit des 2. weltkrieges zur schule. es gab bombenalarm, schule fiel aus, und, und… trotzdem konnten sie alle prima lesen, rechnen und schreiben.

    wenn ich mir die kinder dann heute ansehe, welche lernschwierigkeiten da vorhanden sind, kann das früher doch garnicht so schlecht gewesen sein.

    wir hatten aber noch respekt vor erwachsenen, dingen, etc., wenn der lehrer morgens die klasse betrat, standen alle schüler auf und wünschten einen guten morgen. es war selbstverständlich für ältere seinen platz im bus frei zu machen, und, und..

  5. …genau die „Schwäche“, das bestehende Schulsystem in Berlin nicht gleich in einem Abwasch mit behandelt zu haben… ist doch die STÄRKE dieses Buches!

    Denn hätte Frau Sarrazin dieses kritisiert, dann hätte man ihr ein „Nachtreten“ vorgeworfen…

  6. @ masha85

    In RLP hatte mein Vater (Jahrgang 1956) zwei Kurz-Schuljahre. Deshalb legte er schon mit Ende 17 alle Abitur-Prüfungen ab. Mit Anfang 18 bekam er das Abitur dann ausgehändigt.

    Es ist eine Binsenwahrheit, die immer wieder von der Realität bestätigt wird: Das sozialistische Gießkannen-Prinzip ist eine Milchmädchen-Rechnung. Mehr Geld für die Schulbildung ist nicht gleichbedeutend mit mehr Bildung.

  7. „Dabei zweifeln wir Ursula Sarrazins Bericht in keinster Weise an. Und es gibt in diesem Buch auch einen wichtigen Punkt, der das ganze Land interessiert: die heruntergekommene, charakterlose Belegschaft an Berliner Schulen und in deren Verwaltung bis ganz nach oben.“

    Linksdrehende Wichtigtuer, Inquisitoren der Politischen Korrektheit, konformistische Blender gibt es nicht nur an Berliner Schulen, sondern überall, besonders da, wo Rot und Grün die Bildungspolitik bestimmen wie etwa in NRW, und sie bilden meist sogar die deutliche Mehrheit.

    Kommt dann noch ein karrierefixierter, charakterloser Schulleiter hinzu, der sich mit querulantischen Eltern verbündet und eine repressive linksdominierte Schulaufsicht hinter sich weiß, dann hat jeder Pädagoge, der sich gegen den egalitären Mainstream stellt, sehr schlechte Karten. Dann zählen weder Vernunft noch Sachkompetenz, sondern nur noch das schöngefärbte Schulimage und die blinde Verwirklichung realitätsferner Verordnungen, die sich alle zwei Jahre ändern.

    Manifest linksextreme Lehrer, die sich z.B. auf „indymedia“ mit den primitivsten verfassungsfeindlichen Texten verewigt haben wie Hannes Loh aus Pulheim (vgl. http://www.reconquista-europa.com/printthread.php?t=204&pp=40&page=2), werden zu Leuchttürmen im „Kampf gegen Rechts“, Mitglieder der „Republikaner“ oder der Pro-Bewegung werden behördlicherseits diszipliniert oder gar suspendiert – zumindest solange die Gerichte nicht einschreiten.

  8. Wer in unserem Land den Lehrerberuf ergreift muss wissen, dass er/sie es mit 68er -manipulierten grünen/linken Gutmenschen zu tun bekommt. Wer aus dieser Sekte ausbricht hat es nicht leicht.

  9. Da werden Schüler in der Klasse und Eltern in Elternabenden von Lehrern und Direktoren aufgefordert, Negatives über die Kollegin Sarrazin zu sammeln und ihnen zu geben, daß sie etwas in der Hand hätten. Der Schulleiter zieht in der Schulkonferenz über Sarrazin in deren Abwesenheit her, Schulräte legen geheime Akten an, geben verlogene, fünf Jahre alte Gerüchte an die Presse weiter, und die Kollegin wird hintenherum gemobbt.

    Man könnte fast der Ansicht sein, am 3. Oktober 1990 ist die Bundesrepublik Deutschland den 15 Bezirken beigetreten!

  10. Man lese die Kunden-Rezensionen bei AMAZON zu diesem Buch und auch die Kommentare zu den Rezensionen, sehr aufschlußreich !

    Übrigens auch die Kunden-Rezensionen dort zu Buschkowskys Buch „Neukölln ist überall“ !

  11. Die multi-kulturelle Inquisition bläst zur Hexenjagd.

    Verbrennt alle Ketzer, auf den Scheiterhaufen mit ihnen!
    😉

  12. „Mehr Hexenhammer wagen“

    Mit der Hexenbulle, die später in den meisten Ausgaben des Hexenhammers abgedruckt und daher weithin bekannt wurde, plante Institoris, die bis dahin eher mühsame Hexenjagd zu rechtfertigen und zu vereinfachen. Die Bulle verlieh zwar die Vollmacht zur Zurechtweisung, Inhaftierung und Bestrafung verdächtiger Personen, jedoch nicht zur Hexenverbrennung.

    😀

  13. Und so sieht die Rezension beim Qualitätsblatt ZEIT aus:

    Man muss sich eine ältere Dame vorstellen, am Küchentisch ihres Berliner Häuschens, wie sie ihrem Mann ihr Leid klagt. Sie ist Lehrerin, sie ärgert sich schwarz über ihre faulen, begriffsstutzigen Schüler, über deren uneinsichtige Eltern, die sich jede noch so berechtigte Kritik an ihren Lieblingen verbitten, und über ihren Schulleiter, der sich immer auf die Seite der Eltern stellt. Wie sie das hasst! Ihr Mann wirft ein paar Thesen über den Migrationshintergrund gewisser Schüler und ihrer Eltern ein und macht sich Notizen.

    http://www.zeit.de/2012/40/Strenge-Hass-Autoritaet

  14. lfroggi

    So wird nur gegen einen Deutschen vor
    gegangen,
    dieses vorgehen sollten sie sich mal bei einem Moslem wagen , dann brennt danach die ganze Stadt .

    Das glaube ich eigentlich nicht. Für wesentlich wahrscheinlicher halte ich, daß hernach ein Aufatmen durch die ganze Stadt gehen wird – selbst unter den Moslems. Denn die schreien doch geradezu – im übertragenen Sinne – nach Orientierung, die sich auch verstehen können. Und da gehört ‚Deeskalation‘ nun mal nicht dazu.

  15. „Nachdem ihr Mann Thilo Finanzsenator geworden war und später einen Bestseller veröffentlichte, wurde sie von vielen Kollegen, Eltern, Presse und der Schulverwaltung gemobbt bis zum geht nicht mehr.“

    – – – –

    Im Mobbing sind wir Weltmeister! Solidarität kennen wir nicht; denn, „der Deutsche ist des Deutschen Feind!“

  16. @ masha85

    komisch ist das alle das lernziel erreichten

    So komisch ist das nicht. Da saßen in den Klassen keine Araber, Libanesen oder Türken drin

  17. Das Buch ist wertvoll als Studie über die Gattung „Gutmenschen“, die gar nicht gut, sondern äußerst bösartig sind.

  18. In den Medien kaum oder gar nicht Berichte zu den Salafistenterrrorplänen gegen Juden in Frannkreich.

    Das würde sich ein Stefan Kramer wohl nicht im Traum erlauben:
    Der Vorsitzende der Internationalen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus, Alain Jakubowitz, sagte dem Journal du Dimanche, antisemitische Übergriffe stiegen in Frankreich rasant an. Der Chef des Dachverbands jüdischer Einrichtungen in Frankreich (CRIF), Richard Prasquier, verglich den radikalen Islam mit dem Nationalsozialismus.

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-10/frankreich-islamisten-zelle

  19. Ich sehe darin keine Schwäche.
    Das Thema dieses Buches war Mobbing, und das ist ein wichtiges Thema, weil es keine Einzelfälle sind. Das kann jeden treffen.

    Letztens wurde wieder eine Grundschullehrerin gemaßregelt, weil sie zu gut war! Weil sie mit ihrer Klasse den anderen zu weit voraus war. Weil bei ihr die Schüler mehr lernten, als politisch gewünscht! Solchen Lehrern trifft es am häufigsten.
    Deswegen war es sinnvoll, einmal die ganzen Mobbing-Methoden in einem Buch darzustellen.

    Über den Zustand der Schulen und die Heuchelei der modernen Pädagogik sollten selbstverständlich auch Bücher geschrieben werden. Da kommt sicher einiges zusammen.

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