
Dritte Mahnwache für Tommy Robinson in Berlin
Tommy Robinson sitzt noch immer, faktisch als politischer Gefangener, im englischen Gefängnis. Und wir werden weiterhin donnerstags demonstrieren – ab 17:30 Uhr auf der Verkehrsinsel ‚Unter den Linden‘, mit Einblick zur Britischen Botschaft in der Wilhelmstraße.
(Von Dr. Karl Schmitt, GDL Berlin)
Die gute Botschaft zuerst: die Anzahl der Demo-Teilnehmer sinkt nicht, sondern sie steigt. Diesmal waren wir insgesamt 15 Teilnehmer. Es waren auch wieder zwei neue dabei, die bei PI von unseren Mahnwachen gelesen haben.
Wir nutzten unser Megaphon, um in wiederholten Ansprachen über Tommy Robinson zu berichten, seine Rolle in der islamkritischen Bewegung und über die rechtswidrigen Umstände seiner Haft.
Zunächst begrüßten wir aber die Demo-Teilnehmer, die Passanten, die anwesenden Polizisten und nicht zuletzt die Mitarbeiter der Britischen Botschaft. Wir teilten diesen bei der Gelegenheit mit, dass wir von der Polizei ihre Nachricht erhalten haben, dass sie am heutigen Tag nicht bereit wären, eine Petition für Tommy Robinson von uns entgegen zu nehmen. Nun wissen wir nicht, woher sie die Information oder die Idee erlangt haben, wir hätten eine derartige Petition dabei – ´hatten wir nicht. Warum auch? Eine Petition, d.h. eine Bittschrift benötigt man in einer Diktatur oder einer absolutistischen Monarchie, um den Diktator oder den König gnädig zu stimmen. Von Großbritannien wissen wir aber, dass es dort seit vielen Jahrzehnten einen Rechtsstaat gibt (-gab?). In einem Rechtsstaat braucht man keine Petitionen, um ein Unrecht zu beseitigen. Die Untersuchungshaft von Tommy Robinson wegen eines Reisepass-Vergehens ohne die Möglichkeit einer Freilassung auf Kaution ist Unrecht. Dieses muss beseitigt werde. Wir bitten nicht darum, sondern wir fordern, dass Tommy sofort freigelassen wird. Dann ist zu klären, ob der Entzug der Reisefreiheit durch Einziehen des Reisepasses nicht ein weiteres Unrecht darstellt.
Bei unserer dritten Mahnwache hatten wir auch zwei Flyer dabei, um die Passanten über den Grund unserer Demo zu informieren. . Sie können sich den Flyer hier herunter laden, bzw. die zweite Version hier, falls Sie auch eine Mahnwache für Tommy planen oder bei einer anderen Gelegenheit über diesen Fall politischer Haft in Europa informieren möchten.
Eine interessierte Passantin stellte sich als syrische Künstlerin vor, die jetzt in Berlin lebt. Die Begegnung mit ihr zeigte uns mal wieder, dass es gerade Menschen aus islamischen Ländern sind, die in unserer Islamkritik einen wichtigen Beitrag sehen, damit sie nicht hier von den unfreien Lebensumständen in ihrer Heimat eingeholt werden.
Zum Ende der Demo hatten wir noch eine interkulturelle Begegnung mit einigen jungen Männern mit „südländischem Aussehen“. Sie waren auf der anderen Straßenseite auf unseren Vortrag mit Megaphon aufmerksam geworden. Als dann das Reizwort ‚Islamkritik‘ fiel, kamen sie über die Straße und begannen in ihrer unverwechselbar kulturell geprägten Eigenart mit uns zu kommunizieren. Unter anderem fiel dabei der sensible Wunsch nach Todesstrafe für „diesen Typ aus England“ (oder meinten die auch uns?). Dies gab der bereitstehenden Polizei Anlass zum sofortigen Eingreifen, um die jungen Herrschaften von unserer Gruppe abzudrängen. Dafür mussten die Polizisten aber einige sprachliche Bereicherungen über sich ergehen lassen.
Nächste Woche, gleicher Ort, gleiche Zeit, geht es weiter (es sei denn, Tommy ist dann frei) – und ein gutes Gefühl sagt mir, dass wir dann nochmals mehr sein werden.
Das ist auch bitter notwendig, nachdem, offenbar dem Vorbild aus England folgend, jetzt auch in Deutschland die Gedankenpolizei eine neue Turbo-Stufe in der Verfolgung Andersdenkender gezündet hat: Bereits in der letzten Woche wurden Privatwohnungen von Mitgliedern der Pro Köln-Fraktion durchsucht, mit der schwer nachvollziehbaren Begründung, dort Beweise für die Abrechnung von Sitzungsgeldern nicht stattgefundener oder nicht besuchter Fraktionssitzungen zu finden (wie macht man so was: werden da die Kleinkinder gefragt, ob der Papa letzte Woche nach dem Sandmännchen im Fernsehen noch eine gute Nacht Geschichte erzählt hatte? – und falls ja – zack – hat man ihn, denn da kann er ja dann nicht in der Fraktionssitzung gewesen sein. Ich überlasse es Ihrer Fantasie, sich noch weitere Schnüffelleien im Privatleben der Beschuldigten vorzustellen, auf der Suche nach Beweisen).
Nun haben die Hüter der Ordnung und der korrekten Gesinnung den PRO Köln-Stadtrat Jörg Uckermann (Foto l.) in Untersuchungshaft gesperrt. Ich bitte hiermit die Leser, sich mal umzuhören, ob noch ein weiterer Fall in Deutschland bekannt ist, bei dem Untersuchungshaft angeordnet wurde, nachdem der Verdacht eines Betruges um einige Hundert Euro vorgetragen wurde.
Voraussichtlich werden wir dann am nächsten Donnerstag bei unserer Mahnwache auch noch ein Banner für die Freilassung von Jörg Uckermann dabei haben, falls er sich dann noch in Untersuchungshaft befinden sollte. Wir wollen nicht hoffen, dass unsere Mahnwache zu politischen Gefangenen aus dem islamkritischen Lager so zu einer ständigen Institution werden muss.
» Facebook-Gruppe: Freiheit für Jörg Uckermann
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(Foto- und Videocredit: Nick)