Jeder Spin-Doctor weiss: Wählerstimmen gewinnt man nicht durch Überzeugungsarbeit, sondern indem man Gefühle anspricht und Wahlgeschenke vergibt. Symbolische Politik ist dabei noch die kostengünstigste Weise, sowohl aufdringliche Lobbys als auch den gemütvollen Zeitgeist zu befriedigen. Beliebt ist das rein kosmetische Verfahren von Sprachregelungen, die gefühlten oder tatsächlichen Minderheiten schmeicheln. Fruchtbar auch die Forderung nach Frauenquoten, vor allem in Bereichen, in denen der Staat nichts zu sagen hat. Und immer wieder populär: der «Kampf gegen Rechts». (Kurzer Abschnitt aus einem längeren Text von Cora Stephan in der NZZ über den fehlenden Liberalismus!)

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30 KOMMENTARE

  1. Ja, leider. Der Liberalismus mit dem ich aufgewachsen bin – sowenig Staat wie möglich, soviel Staat wie nötig – ist tot. Heutzutage Ärzte-, Mediziner- und Hotelierlobby. Immer höhere Krankenkassenbeiträge etc. ……

  2. Fand den NZZ-Beitrag am Anfang ganz treffend, er lief aber nur auf das hinaus, was heutzutage die FDP aus „liberal“ gemacht hat:

    Bitte, bitte, laßt die Reichen nur keine Steuern zahlen, dafür aber noch ein bißchen mehr verdienen.

    Liberal bedeutet aber eigentlich: Weniger Staat und Umverteilung, mehr Eigenverantwortung, weniger Subventionen:

    Beispiel 1:

    Wer oft krank ist, sollte eben mehr Krankenversicherung zahlen, wie bei der Autohaftpflicht.

    FDP-Methode: Wir streichen die 10 Euro pro Quartal, damit auch ja jeder bei jedem Scheiß zum Arzt rennt, und Ärzte (FDP-Klientel) noch mehr verdienen.

    Beispiel 2: Wer sein Kind in die Kita schickt, sollte entsprechend seiner Leistungsfähigkeit auch dafür zahlen.

    FDP-Methode: Wessen Mann genug verdient, damit Frau nicht arbeiten muß (FDP-Klientel) kriegt das auch noch bezahlt. Nennt sich Betreuungsgeld.

    Beispiele liessen sich fortsetzen.

    Mit dieser Politik hat die FDP das Wort „liberal“ für die nächste Zeit verbrannt und verschwindet hoffentlich für immer in der 3%-Versenkung.

  3. Wenn man sich die Grundwerte des Liberalismus vor Augen hält:
    Eigentum, Wettbewerb, Verantwortung,Freiheit Menschenwürde, Gleichheit vor dem Gesetz, Marktwirtschaft,Selbstbestimmung ,
    ja, dann muss man leider feststellen,dass der(aktuelle) Staat,das (aktuelle)Europa immer mehr diese Grundwerte beschneiden und der Liberalismus auf dem Totenbett liegt!!!

  4. Die Globalisierung klappt nur mit ganz viel Staat.

    Aber zuviel Liberalismus ist wie zuviel Gefrierfach.

  5. Der Liberalismus ist bei uns durch lauter kostenloses rotgrüngelbschwarz Geschwafel vollkommen aufs Abstellgleis gekommen. Wir wollen alles mit wenig Aufwand kostenlos geniessen, das fängt bei Geiz ist geil an, d.h. wir wollen beschissen werden, dies erspart das Nachdenken und Denken strengt an. Denn alles was billig ist, ist zum Schluss teuer. Wir wählen die Parteien, die uns das Blaue vom Himmel versprechen, die uns mit wenig Arbeit das Paradies bescheren wollen. Bloss ist das Paradies dann ein Ueberwachungsstaat, in dem alles von der Geburt bis zur Bahre in allen Einzelheiten geregelt ist. Dies bedenkt keiner oder nur die wenigsten.

  6. Unglaublich: Dieter Graumann vom ZDJ sieht „Judenfeindschaft in muslimischen Gemeinden“

    http://www.idea.de/detail/menschenrechte/detail/muslimischer-antisemitismus-darueber-spricht-man-nicht.html

    Und ich habe immer geglaubt, das sei alles nur eine von bitterbösen Nazis erfundene Greuelpropaganda, um die braven, unschuldigen und friedfertigen Moslems zu diffamieren! 😆 😆 😆 😆

    Herr Graumann, wurden Sie von einer Dose „Red Bull“ aus Ihrem Tiefschlaf gerissen? 😯 😈 :mrgreen:

  7. Man soll für Libertarismus stehen und wie die Philosophie von Ludwig von Mises Libertarismus erklärt.

    Aus libertarianchristians liest man unter „The Philosophy of Ludwig von Mises“:

    “Those European intellectuals who had opposed European fascism and communism in the name of socialism were welcomed here by their domestic counterparts—American socialists, liberals and New Dealers. Lectureships, academic appointments and other honors were made available to them. With Mises it was different. His teachings were a threat to every variety of statism, whatever the label: communism, fascism, Naziism, state interventionism, national planning. “

  8. 1. Einer herrscht immer. Entweder ist es ein „gütiger Hegemon“ oder ein Tyrann. Ein Vakuum gibt es nicht.
    2. Die „religiöse Inquisition“ ist abgelöst von einer ideologischen.
    3. Stammesdenken behrrscht alles. Es ist allerdings nicht mehr unbedingt an eine „Gattung“ (Gattungsdenken) gebunden, sondern an eine Truppe, an ein vielfarbiges Fähnlein.

  9. Dazu passt die weltweit wachsende Anziehungskraft eines Islam, der die Gemeinschaft vor den Einzelnen stellt. Wie der Nationalsozismus und Kommunismus es auch tun, und verachten/hassen das selbständig denkenden Individuum.
    Wenn jemand den Islam nicht mag oder nicht an Klimakatastrophe glaubt, sollte getötet werden.
    Wer schon in Ruhe gelassen werden möchte, gilt als Public Enemy, in dieser verrotten Politlandschaft. Eben, die Faschisten sind bunt geworden.

  10. Dreimal Nicolás Gómez Dávila (1913 – 1994):

    Keine soziale Klasse hat die anderen unverschämter ausgebeutet als die, die sich heute selbst “Staat” nennt.

    Der Akt, durch den ein Individuum seiner Güter beraubt wird, heißt Raub, wenn ein anderes Individuum ihn begeht. Und soziale Gerechtigkeit, wenn eine ganze Gruppe es plündert.

    Wenn die Regierenden sich für die Sachwalter der ganzen Menschheit halten, nähert sich der Terror.

  11. Die dahertaumelnde, scheinliberale FDP hat sich dafür entschieden, lieber verachtet als gehaßt zu werden.

    Eine konsequent liberal auftretende Partei kann in Deutschland nur die Rolle des Störenfrieds und Spielverderbers einnehmen. Wenn sie das gut macht, wird sie von der veröffentlichten Meinung gehasst. Wenn sie es schlecht macht, verachtet. Der Hass der Sozialingenieure und Bessermenschen ist daher nicht Problem, sondern Zeichen von Zielerreichung. Wer versucht, ihn durch Anbiederung oder Leisetreterei zu vermeiden, wird zur Verachtung durchgereicht.

    http://www.bissige-liberale.net/2012/12/27/wunsch-fur-2013/

  12. „Der legitime Platz des Liberalen ist zwischen allen Stühlen. Es darf ihn nicht kümmern, wenn er von allen Seiten beschimpft wird. Wer stark genug ist, den Vorwurf der Linken zu ertragen und vor der Rechten nicht in die Knie zu gehen, der kann auch der Zukunft getrost entgegensehen – selbst wenn der Liberalismus immer wieder totgesagt wird.“
    Marion Gräfin Dönhoff

    Mir erscheint es so,dass es zur Zeit keine Stühle mehr gibt,nur ein einzelner, bequemer Sessel,indem die „Mutti“ sitzt und auf ihren Schoss der Leichtmatrose Westerwelle, als Repräsentant der untergegangenen Liberalität!!!

  13. Tja, was soll man sagen. Recht hat sie. Eine demokratisch relevante Mehrheit hat sich aber noch nie für die Philosophie der Freiheit interessiert, deswegen sind Libertäre immer hilflos wie eine auf dem Meer treibende Nußschale. Sezession und einen neuen Kleinstaat gründen, nur wo? Das Free State Project in New Hampshire ist wohl der bekannteste solcher Ansätze, allerdings scheint auch dort die Resonanz weit davon entfernt, eine wirksame Basis zu schaffen. Wird Freiheit für immer ein Traum bleiben? Die größten bürgerlichen Freiheiten, die Deutsche jemals genossen haben, gab es übrigens nicht unter irgendeiner Demokratie, sondern in des Alten Fritzens Preußen. Seither wird immer nur von einer extremen Ideologie in die nächste geschwenkt, bei ständig steigender Abgabenlast. Nicht mal zu Zeiten, in denen sich massiv auf Kriege vorbereitet wurde, haben wir jemals soviel bezahlt wie heute. In meinen Augen erfüllt das den Tatbestand der Sklaverei und ist somit eine Menschenrechtsverletzung.

  14. @#10 Mastro Cecco

    nicht der Herr Graumann, sondern du wurdest aus dem Tiefschlaf gerissen. Das der ZdJ sich in den vergangenen Jahren öfters kritisch über gewisse Entwicklungen geäussert hat, ist dir anscheinend entgangen. Aber besser spät als nie begriffen.

  15. #21 Religion_ist_ein_Gendefekt (30. Dez 2012 14:27)

    Nicht mal zu Zeiten, in denen sich massiv auf Kriege vorbereitet wurde, haben wir jemals soviel bezahlt wie heute.

    ———–

    Nicht Vorbereitung!–(Nachbereitung)!

    Das haben wir der sogenannten „Befreiung“ zu verdanken,böse Menschen sagen auch, wir haben „verloren“.Diese Rechnung ist noch lange nicht beglichen!!!

  16. #22 Heinrich Seidelbast (30. Dez 2012 14:42)

    Das stimmt natürlich, aber ich sprach jetzt nicht von den Folgen, sondern wollte nur durch den etwas drastischen Vergleich andeuten, daß nicht einmal die massivsten Rüstungsprogramme jemals das Leben der arbeitenden Menschen so belastet haben wie dieser ganze Quatsch heute es tut.

  17. Die Crux ist, daß die Begriffe Liberalismus und mehr noch liberal sehr schwammig geworden sind. Liberal ist geradezu verhunzt. Daran haben Figuren wie die unselige derzeitige Justizministerium großen Anteil.

    Darüber, was wirtschaftsliberal bedeutet, kann man sich ja noch verständigen. Was aber ist ein „liberales Strafrecht“? Doch ganz offensichtlich eins, das den Verbrecher mit Samthandschuhen anfaßt und ihn mit ein paar Sozialstunden davonkommen läßt. Dabei hat das mit liberal ursprünglich gar nicht zu tun. Es läuft aber unter dem Signum liberal, und entsprechend ist dieser Begriff verhunzt. Diese „Liberalen“ meinte (und verachtete) Dávila, als er sagte:

    „Den Liberalen erschüttert die Hinrichtung des Mörders mehr als der Tod des Ermordeten.“

    Daß ein freiheitliches Land sehr wohl rigorose Strafen verhängen kann, zeigen die USA. Dort ist liberal ja auch geradezu ein Schimpfwort, zumindest im Munde eines Konservativen. – Tja, alles nicht so einfach mit diesem „liberal“. Weshalb ich mich auch lieber als libertär bezeichne. Früher gab es ja mal die Nationalliberalen. Bin ich halt ein Nationallibertärer.

  18. 23 Religion_ist_ein_Gendefekt (30. Dez 2012 15:08)

    Ich habe Sie schon verstanden,aber ab und an muss ich das einfach mal ablassen.(schmunzel)

    Und zum heutigen „Quatsch“ kann man nur sagen,dass sicherlich all den politisch interessierten,die,die noch ohne“ Sehschaden“ sind,dem diesjährigen Jahreswechsel mit sehr gemischten Gefühlen entgegensehen werden!!!

  19. Ausgezeichnete Analyse.
    Patrioten, Konservative, demokratische Rechte, könnt ihr alles vergessen, zumindest in der Überschrift. Liberal hat man zu sein. Selbstverständlich bezieht sich das in erster Linie und hauptsächlich auf das Wirtschaftssystem. Für mich bedeutet es nicht, jeden Unfug tolerieren zu müssen.

  20. Ja, der Liberalismus ist tot, er ist ebenso tot wie jede andere Ansicht ausser „Links“.

    Wenn europaweit linke Sozialisten mit ihrer versteckten Intoleranz gegenüber anderen Ansichten die Ausbildung der Jugend übernehmen und dazu, wie immer, die Jungen in ihrer Neigung, die Alten zu übetreffen, noch links-sozialistischer werden als die Ausbilder, dann ist es nur logisch, dass irgendwann ein Extrem-Sozialismus zur Normalität wird und alle anderen Ansichten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterdrückt werden.

    Die „zur Verfügung stehende Mittel“ sind ebenfalls eine Variable wie der „Extremismus“.

    Vor einigen Jahren noch wäre es zum Beispiel undenkbar gewesen, dass ein Prof. Fasch. Parncutt seine Tötungsfantasieen öffentlich auf einem Uni-Server veröffentlicht, ohne dafür seinen Hut nehmen zu müssen, wie es heute undenkbar ist, dass ein „rechter“ Irrer seine Tötungsfantasieen ungestraft von Gesellschaft und Justiz über einen offiziellen deutschen Server verbreitet.

    Denn der zahlt nichts an Amnesy International.
    😉

  21. Der Artikel trifft auf den Punkt. Der Liberalismus hat eine schwere Zeit. Da sind aber die liberalen Parteien mitschuldig, da sie sich vom echten Liberalismus verabschiedet haben und so dem Liberalismus einen schweren Schaden zugefügt haben. Die hohen Staatsschulden konnte es nur geben, weil die Politiker mit den Steuergeldern ihre Wahlversprechen finanziert haben und dadurch wiedergewählt wurden. Ich hoffe, dass langsam auch die Wähler einsehen, dass man so nicht mehr weitermachen kann.

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