Der 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges nähert sich in großen Schritten. Politisch korrekte Historiker werden natürlich nicht müde, darauf hinzuweisen, dass das Deutsche Reich, respektive der deutsche Kaiser Wilhelm II. und sein Generalstab diesen Krieg vom Zaun gebrochen hätten. Kurz: Deutschland sei schuld und hauptverantwortlich am Ersten Weltkrieg. Genauso sahen es auch die alliierten Sieger im Vertrag von Versailles, wo dies festgeschrieben und seither zur unumstößlichen Diktion geworden ist.

Seit 1946 lernen das die Kinder in unseren Schulen – und seither mussten wir bezahlen. Am Sonntag, den 3. Oktober 2010 war es dann soweit: Der Erste Weltkrieg war, 96 Jahre nach seinem Ausbruch, auch für Deutschland zu Ende. Bis zu diesem Zeitpunkt musste der deutsche Steuerzahler als »Verursacher« des Ersten Weltkrieges Reparationen sprich Wiedergutmachung an die Alliierten bezahlen…

(Fortsetzung bei Kopp online! In einem Punkt irrt der Autor aber. In der alten Bundesrepublik behauptete kein Schulbuch, Deutschland sei alleine am WK I schuld gewesen. Die inzwischen unhaltbaren Verdrehungen setzten erst in den sechziger Jahren ein. PI ist in den letzten Wochen mehrmals auf das Thema eingegangen.)

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62 KOMMENTARE

  1. Was ist der Unterschied zwischen Historikern und Gott?

    Gott kann die Geschichte nicht verändern…

  2. Ich bin Jahrgang 1967 und wir haben es auch so in der Schule gelernt.
    Richtig neu ist das nicht für mich.
    Erst später habe ich in Büchern gelesen, daß es an dieser Theorie Zweifel gibt.

  3. Am Sonntag, den 3. Oktober 2010 war es dann soweit: Der Erste Weltkrieg war, 96 Jahre nach seinem Ausbruch, auch für Deutschland zu Ende. Bis zu diesem Zeitpunkt musste der deutsche Steuerzahler als »Verursacher« des Ersten Weltkrieges Reparationen sprich Wiedergutmachung an die Alliierten bezahlen

    Das ist auch falsch gezahlt wurde nur bis 1932.

  4. „Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.“
    Voltaire

    Der Australier Christopher Clarke ist spricht übrigens akzentfrei Deutsch, so kann er sich tarnen, falls die Buntesregierung ihm 2014 die Einreise zu Lesungen seines Buches „Die Schlafwandler“ verwiegrn sollte, er könnte sich dann als Thilo Sarrazin oder Bernhard Lucke ausgeben! 🙂

    Wobei Briten und Franzosen nun unerwartet mit „deutschen Problemen“ konfrontiert werden:

    http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/spaete-rechnung.html

    Teuer zu stehen kommen könnte Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich ihre koloniale Vergangenheit. Vertreter der Karibischen Gemeinschaft (Caricom) haben vor der UN-Vollversammlung eine Klage gegen die drei Staaten angekündigt, bei der am Ende Entschädigungszahlungen von mehreren Milliarden Euro stehen könnten. Konkret prüfen die 14 Caricom-Staaten derzeit, ob sie vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag Reparationszahlungen für die Folgen von Sklaverei auf ihrem Territorium einklagen können.
    Die beschuldigten westeuropäischen Staaten sind gut beraten, die Caricom-Ankündigung ernst zu nehmen. Es handelt sich um mehr, als das sonstige politische Gepolter, mit dem vor der Uno Forderungen für mehr Entwicklungshilfe untermauert werden. Immerhin hat die renommierte Londoner Anwaltskanzlei Leigh Day, die in Menschrechtsprozessen als überaus erfolgreich gilt, den Auftrag zur Klagevorbereitung erhalten. Erst unlängst hat die Kanzlei Entschädigungen für Kenianer erstritten, die während des sogenannten Mau-Mau-Aufstandes während der 50er Jahre durch britische Kolonialbeamten gefoltert worden waren.
    Sollte die Klage der karibischen Staaten in Den Haag Erfolg haben, wäre es abermals Großbritannien, das für seine Vergangenheit finanziell massiv zur Rechenschaft gezogen würde. Von den 14 Mitgliedsländern der Caricom waren vor ihrer Unabhängigkeit zwölf Staaten – wie etwa Belize und Barbados – britisches Kolonialgebiet.

  5. In einem Punkt irrt der Autor aber. In der alten Bundesrepublik behauptete kein Schulbuch, Deutschland sei alleine am WK I schuld gewesen. Die inzwischen unhaltbaren Verdrehungen setzten erst in den sechziger Jahren ein.

    Exakt so ist es. An vorderster Front Fritz Fischer, dessen Thesen („Fischer-Kontroverse“) genaugenommen nichts anderes als ein Zementieren und Rechtfertigen des Versailler Vertrags waren und bewirken sollten, daß Deutschland der ewige Böse und Paria unter den Nationen Europas war.

    Gefeiert wurde er dann als Mann, der durch seine Thesen eine „liberale, pluralistische Geschichtswissenschaft“ durchsetze – was, wenn man sich seine Arbeiten anguckt (allen voran natürlich „Griff nach der Weltmacht“), auf einer sehr eigenwilligen Interpretation der Quellen sowie Anlehnung an marxistische „Historiker“, also der offiziellen Geschichtsschreibung der DDR als „antifaschister, antiimperialisitischer, antibürgerlicher Staat“ beruht.

  6. Auch das Müllblatt „die Zeit“ kann den Fakten zum 1. WK nicht entfliehen:

    http://www.zeit.de/2013/38/sachbuch-christopher-clark-die-schlafwandler-europa-erster-weltkrieg
    „Zündschnur und Pulverfass

    Das Buch des britischen Historikers Christopher Clark „Die Schlafwandler“ ruft neue Debatten über die Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs hervor. Müssen wir das Bild von der deutschen Hauptverantwortung für den Krieg revidieren? von Volker Ullrich“

    Das Buch ist wichtig. Das darf nur ein Brite schreiben. Die Deutschen Historiker haben die Hosen voll…
    Insbesondere die Leserbriefe sind lesenswert.

  7. .. und wenn sie schon dabei sind. .. wie wäre es mit einer Aufarbeitung der Geschichte vor 45? Ja vielleicht sogar bis 50? Sind die Deutschen wirklich für alle Fehler und alles Böse vor 45 verantwortlich und müssen sie für alle Zeit und in Ewigkeit als die Hauptverantwortlichen bzw. Alleinschuldigen büßen??? Leider gibt man den Deutschen keine Chance, Dinge aufarbeiten zu können. Es wird nur die Geschichte akzeptiert, die von den Siegern diktiert wurde ..
    Es geht nicht um irgendeine politische Position, es geht um die Wahrheit. Aber wenn die Wahrheit auf der Strecke bleibt, dann ist vorprogrammiert, dass weiteres Ungemach droht. Die Völker und Menschen der Welt haben ein Recht darauf zu erfahren, was wirklich passiert ist.

    Das ist leider schon der Kardinalfehler bei der Gründung der Bundesrepublik gewesen. Deutschland ist schon damals nicht wirklich frei gewesen. Es war nur eine Illusion.

  8. Betr.: Fritz Fischer
    (#4 Babieca 05. Nov 2013 09:03)

    „Fischer war der erste deutsche Historiker, der von den Alliierten Zugang zu den ADAP (Akten zur deutschen auswärtigen Politik) des entsprechenden Zeitraumes erhielt. Es war klar, dass den Alliierten nur an der Bestätigung der Alleinkriegsschuldthese gelegen sein konnte (…)

    Auf den ersten Blick scheint es erstaunlich, dass mit Fischer ein Historiker mit NS-Vergangenheit als erster diese Dokumente einsehen konnte. Aber auf den zweiten Blick scheint es durchaus sinnvoll, einen nicht mehr ganz jungen Historiker mit befleckter Vergangenheit, der aber noch etwas werden und seine Scharte auswetzen will, mit dieser Angelegenheit zu betrauen. In jedem Falle müsste man naiv sein zu glauben, dass die Alliierten Fischer zugestanden, ergebnisoffen zu forschen.“

    http://www.michael-klonovsky.de/content/blogcategory/25/57/
    (28. September 2013)

  9. Die Wahrheit über eine Krieg, ist das was der Sieger behauptet, Die Tatsache das sich in Allen Ländern Kriegstreiber für einen Krieg stark gemacht haben und das an höchsten Stellen wird verschwiegen!!
    Wären die Machtverhältnisse nach dem Krieg umgekehrt gewesen wären natürlich auch die Geschichtsbücher anders geschrieben. Dann wären die „bösen“ Russen, Franzosen Serben, und Engländer die Verursacher.

  10. Das mediale Propagandadauertrommelfeuer des Staatsfunks im Radio schon heute morgen
    in der Endlosschleife im Deutschlandradio und Info Funk:

    – Die bösen Serben, Gewaltausbrüche, das Kosovo…
    – Die armen Afrika Flüchtlinge, wir sind so böse, müssen mehr, mehr, mehr…
    – Die böse Beate, der NSU Massenmassenmord, das unvorstellbare Horror Elend der Opfer, unsere Schuld, Schuld, Schuld…
    – Erdogans Demokratiepaket, den Verhandlungen zum Beitritt steht nichts mehr im Wege, insbesondere die armen Regionen in der Türkei hoffen auf EU Hilfe…
    – Griechenlands Kampf gegen die goldene Morgenröte, Antirassismusgesetze, mehr Migration, mehr Kampf gegen Rechts…
    – Die arme Uiguren (Armut, Ungleichheit, umfassende Diskriminierung…), die bösen Chinesen
    – Die Franzosen, die böse LePen, böse, böse…

    War das so in der DDR?

  11. Das erinnert mich an das Buch 1984 von George Orwell. Da wurde auch Geschichte umgeschrieben. So etwas ist schlimm.

  12. Über die Schuld des ach so „kriegslüsternen“ Kaisers Wilhelm II. gibt ein Handschreiben desselben Aufschluß:

    http://www.wilhelmderzweite.de/dokumente/julikrisehandschreiben.php

    Der Kaiser hat vielmehr bis zuletzt versucht, den Krieg zu verhindern.

    Mir wurde das Gegenteil in meiner Gymnasialzeit in den 60er Jahren unter Berufung auf den ominösen Fritz Fischer gepredigt, weil unser Geschichtspaucker dessen Dummschwatz uneingeschränkt glaubte. Ich habe das aber nie für wahr angesehen, was sich durch die neueste Forschung (Chr. Clark u. a.) nun bestätigt.

  13. Zitat: „Ach Kewil u.a. Hat die
    Geisterbahn
    heute wieder geschlossen?“

    #7 „Humboldt_Gauss“ (05. Nov 2013 09:51)
    Hochstapler erkennt man am besten an ihrer
    eigenen Nicknamensgebung im Internet.

  14. @ #7 Humboldt_Gauss

    Nur, weil dressierte BRD-Zirkusäffchen wie du sich Augen und Ohren zuhalten, um ja nicht in Verlegenheit zu geraten, mal die wirklichen Ursachen für den Ersten Weltkrieg zu erfahren, heißt das noch lange nicht, dass Leute, die sich befreien von den Lügen der Sieger, in die „Geisterbahn“ gehören.

    Den Grund für Großbritanniens Wunsch nach Krieg kann man auf diesem Propaganda-Plakat lesen, vorausgesetzt man ist des Englischen mächtig:

    http://abload.de/img/britische_kriegslust_a2svt.jpg

  15. Die Deutsche Sprache unterscheidet ja noch zwischen Geschichte und Märchen.

    Im Englischen sind die Unterschiede fließender: story & history

    Historie ist ein mit Fakten belegtes Märchen, das in jedem Fall interpretiert und zu Ende gedacht wird.

    Auch wenn Hänsel und Gretels Aufenthalt in einem Forst durch die Dendroarchäologie eindeutig zu belegen ist, so erdenken wir uns trotzdem zwei völlig unterschiedliche Geschichtsverläufe, wenn man entweder schreibt:

    „Hänsel und Gretel gingen in den Wald.“

    oder

    „Hänsel ging mit Gretel in den Wald.“

  16. Grundsätzlich sind das eigentlich alte Kamellen, die jeder wissen könnte, der sich nur ein ganz kleines bißchen einlesen würde.
    Und grundsätzlich würde mich das auch gar nicht mehr groß interessieren, wenn diese lächerlichen Alleinschuldthesen, übrigens auch für den 2.Weltkrieg, nicht ständig als Begründung für die Zahlmeistersituation Deutschlands, seiner Auflösung als Nationalstaat und der Zerstörung der deutschen Gesellschaft dienen würden.
    Und so nebenbei eine richtiggehende Dämonisierung allen Deutsches und unserer Vorfahren, die übrigens nach dem Krieg den Wohlstand in der BRD mit ihrem Fleiß und ihrer Schaffenskraft wieder aufgebaut und vor allem, selbst erarbeitet haben.
    Ich ehre meine Eltern, meine Großeltern sowie meine Vorfahren.
    (Wenn ich übrigens sehe, was ich als einzelner Bürger in unserer heutigen „Demokratie“ so beeinflussen kann, siehe EU, „Eurorettung“, Einwanderung und „Energiewende“, wie über meine Interessen einfach hinweg „regiert“ wird, kann ich mir ungefähr vorstellen, was damals eine einzelner Bürger beeinflussen hätte können, wen er überhaupt über die Ereignisse informiert gewesen wäre.)
    Den Wohlstand, den die heutigen Politschnösel freudig in der Welt verschleudert haben.
    Allerdings, und das ist das Übel, MIT Zustimmung des deutschen Wählers.
    Siehe letztes Wahlergebnis, über 40% für eine Frau Merkel, einen Herrn Schäuble von der CDU, nahezu 50% für Herrn Seehofer und Herrn Friedrich (das ist der, der letztes Jahr über 1 Million Ausländer bzw. „Fachkräfte“, vorwiegend Moslems, ins Land geholt hat und es fortführen wird) von der CSU.
    Der Niedergang Deutschlands durch seine eigene Bevölkerung ist nicht zuletzt auf diese blödsinnigen Alleinschuldthesen zurückzuführen. Denn der Unsinn suggeriert ja, das Deutsch an sich bereits abgrundtief böse ist. Was definitiv nichts mit irgendeiner Realität zu tun hat.
    Ich wähle nur noch Parteien, die sich ausdrücklich hinter die Vorstellung einer Welt, bestehend aus selbstverantwortlichen, eigenständigen und selbstbewußten, zusammenarbeitenden Nationalstaaten stellen.
    So wie es die EWG anno dazumal praktizierte, bis diese Idee von Kohl und Konsorten, mit dem Schlußpunkt Merkel/Schäuble, pervertiert wurde.

  17. #7 Humboldt_Gauss

    Ach Kewil u.a.
    Hat die Geisterbahn heute wieder geschlossen?

    Hey, welch feingeistig-scharfsinniges Argument! Typen wie Sie reagieren wohl auch ähnlich auf jene „Geister“, welche allen Ernstes die totale und radikale Alleinschuld Karthagos an den Punischen Kriegen bezweifeln, obwohl diese doch in der römischen Geschichtsschreibung festgestellt wurde?

    Ich hatte übrigens im Abijahrgang einen Geschichtslehrer, welcher Ire war und über die deutsche Militärgeschichte promoviert hatte. Er wies darauf hin, dass

    1. Deutschland die einzige Großmacht war, welche keinerlei politischen Nutzen durch einen Krieg haben konnte und das wusste in Deutschland auch jeder,
    2. Deutschland war jene Macht, wo sich mehr als die Hälfte der Regierung im Urlaub befand, als in England bereits mobil gemacht wurde,
    3. Deutschland war die einige Großmacht, welche tatsächlich um die friedliche Beilegung des Konfliktes zwischen Serbien und Österreich bemühte,
    4. verglichen mit allen anderen Großmächten hatte Deutschland die geringsten Militärausgaben sowohl pro Kopf als auch als Anteil des Gesamtetats und des Bruttosozialproduktes.
    5. Deutschland hatte derart „heimtückisch“ gerüstet, das ihm bereits nach wenigen Montagen das Schießpulver ausging und ohne eine Bahnbrechende Erfindung der Chemieindustrie hätte Deutschland bereits 1914 die Segel streichen müssen.
    6. Selbst im Vollausbau entsprach die geplante Hochseeflotte in Größe und Zusammensetzung knapp der beriets vorhandenen französischen Flotte, also einen kleineren Land mit geringerer Bevölkerung, geringerer Wirtschaftsleistung ohne Deutschlands geostrategisch ungünstigerer Position.

    Welche Geisterbahnfahrer entblöden sich unter diesen Umständen nicht, allen Ernstes zu glauben, dass Deutschland einen solchen Krieg geplant oder vom Zaun gebrochen habe?

  18. @ #2 ich2 (05. Nov 2013 08:50)

    Das ist auch falsch gezahlt wurde nur bis 1932.

    Sie sind wohl nicht umfassend informiert!
    Gezahlt wurde bis 2010:

    Deutschland begleicht letzte Schulden aus Erstem Weltkrieg

    92 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zahlt Deutschland die letzte Rate seiner Kriegsschulden. Zum Tag der Deutschen Einheit werden 200 Millionen Euro überwiesen.
    […]
    Hintergrund des Endes der Entschädigungszahlungen ist das Londoner Schuldenabkommen von 1953, in dem sich die Bundesrepublik gegenüber den Alliierten verpflichtet hatte, die Auslandsschulden des Deutschen Reiches zu übernehmen.
    […]

    http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-10/weltkrieg-schulden-deutschland

  19. Vor allen Dingen werden mit Hinblick auf dieses „Jubiläum“ nächstes Jahr noch jede Menge Straßen und Plätze umbenannt.

    Die ganzen Kriegstreiber- und Kriegsverbrecher-Namen! Angefangen bei Bismarck.

    Nur gut, dass man da keine Prozesse mehr veranstalten kann…

  20. Alle am ersten Weltkrieg beteiligten Länder sind mit groteskem Hurrapatriotismus in diesen Krieg gezogen. Das Deutsche Reich hat aber als erster mit militärischen Angriffen begonnen. Deshalb wurde es in Versailles zum alleinigen Kriegsverschulder erklärt und es wurden ihm drastische Strafen und Kompensationen aufgebrummt.

    „Vae Victis“ (wehe dem Besiegten) meinte schon der römisch-gällische Heerführer Brennus.

    Wer jetzt wieviel Schuld am 1. Weltkrieg hat, was bedeutet das heute schon noch?

    Schuld hatten alle Staaten, die an diesem völlig überflüssigen Krieg, beteiligt waren!

    Vielleicht waren die Serben schuld, weil es Serben waren die das österreichisch-ungarnische Thronfolgerpaar ermordeteten?

  21. Man muss hier zwei Komponenten scharf trennen: Die damalige politische „Großwetterlage“ und den faktischen Auslöser bzw. Katalysator des Kriegs.
    Betrachtet man nur das erste, dann kann es definitiv keine deutsche Alleinschuld geben, im zweiten Aspekt sieht es aber anders aus.

    So wie im Hochsommer anhaltende Trockenheit gemischt mit schwüler Hitze, d. h. eine Feindseligkeit des aktuellen Klimas, in uns den Wunsch nach baldiger Klärung, sprich: Abkühlung, hervorruft, unterstützt durch das Wissen, dass das nur eine Frage der Zeit sein kann, so empfanden vor 1914 jahrelang die damaligen Mittel- und Großmächte die Situation in Europa: Weil man allseits vom militaristischen Denken des 19. Jahrhunderts geprägt war, z.T. natürlich auch von persönlichen Kriegserfahrungen, und die Devise, dass Krieg kein Mittel der Politik sein darf, noch kein Allgemeingut war, war man überall überzeugt, dass die Differenzen etwa zwischen Deutschland und Frankreich so unüberbrückbar seien, dass es auf Dauer keine diplomatische Lösung mehr geben könne, sondern der „Vater aller Dinge“ das klärende Wort sprechen müsse. So primitiv und urzeitlich das aus heutiger Sicht wirkt, so hilflos verfangen war man damals in diesem gordischen Knoten im Kopf. Insofern sollte keines der beteiligten Länder heutzutage mit dem Finger auf ein anderes zeigen, da sie alle nicht mit Ruhm glänzten.

    Was aber die Ereignisse nach dem Attentat von Sarajevo betrifft, liegt der Hauptanteil der Verantwortung, das müssen wir ehrlicherweise einräumen, bei Deutschland, genauer: bei Kaiser Wilhelm II.!
    Dieser seinem Amt nie voll gewachsene Monarch überschätzte nicht nur die militärische Stärke seiner Truppen, sondern er stellte dem österreichischen Kaiser für dessen Kriegserklärung an Serbien ohne Zögern und gewissenhafte Prüfung einen „Blankoscheck“ aus, d. h. gab die uneingeschränkte Solidaritätszusage – und schuf so die fatale Aktion, die aus einem mehrjährigen diplomatischen Scharmützel erst einen heißen Krieg werden lassen konnte. Ein verantwortungsvoller, weiser Monarch hätte es einer Überlegung wert gefunden, dass die eigene Bündnistreue ja für militärische Konflikte zwischen STAATEN gedacht war, woran es hier aber im Konkreten fehlte, da der Attentäter von Sarajevo, Princip, nicht nachweislich in einem militärischen Verbund oder im Auftrag Serbiens agiert hatte. Aber das enge preußisch-militaristische Weltbild von Wilhelm II. ließ eine Deeskalation nicht mehr zu, sondern folgte der Wahnvorstellung, dass ein Krieg irgendwann sowieso unvermeidlich wäre.
    Die Historiker sind sich wohl einig, dass ohne den deutschen „Blankoscheck“ Österreich Serbien nicht den Krieg erklärt hätte, so dass – zumindest – 1914 der Frieden erhalten geblieben wäre.

  22. @ #17 quaidelaporte vousenallez

    Der Krieg war auch eigentlich unvermeidlich.
    Deutschland wurde politisch und wirtschaftlich zu groß.

    Im Internet gibt es ein Buch aus jener Zeit, Titel „Made in Germany“ verfasst 1897 von einem Briten. Kann man downloaden, wie auch den Titel
    „Klarheit über die Kriegsziele“, das deutsche Gegenstück von 1917.

    EINER Nation die „Schuld“ am WK 1 zuzuweisen, ist blanker Unsinn. Auch die Entente zog „begeistert“ in den Krieg, aber nicht, um Serbien zu retten…

  23. „Politisch korrekte Historiker werden natürlich nicht müde, darauf hinzuweisen, dass das Deutsche Reich, respektive der deutsche Kaiser Wilhelm II. und sein Generalstab diesen Krieg vom Zaun gebrochen hätten.“

    Vielleicht sollte man sich die Historiker
    auch einmal genauer anschauen und welche
    Lobby sie vertreten!

  24. Arbeit macht frei … eine der größten Lügen der Geschichte .. Welch eine Ironie damals für die Menschen, als sie in die KZs getrieben wurden. Nein, Arbeit kann dich nicht frei machen. Wenn du Knecht von irgendjemanden bist, dann ist deine Arbeit immer noch Knechtschaft oder sogar Sklavenarbeit ..
    (nein, ich will Arbeit nicht schlecht machen, .. verstehe mich bitte richtig)

    Irgendwie habe ich das dumme Gefühl, dass nach ’45 einfach die Seiten gewechselt wurden .. und .. plötzlich sind die Deutschen in diesem KZ der Arbeit (Arbeit macht frei). Nein, Arbeit macht nicht frei, besonders dann, wenn den Lohn deiner Arbeit jemand anderes einstreicht.

    (Joh 8,31-33)
    „.. Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen .. “

    .. die Wahrheit wird uns frei machen, deswegen lohnt es sich der Wahrheit auf der Spur zu sein ..

  25. Der größte Feind des Historikers ist die Realität. Früher hat man als größten Feind des Historikers den Zeitzeugen ausgemacht.Trifft beides den Nagel auf den Kopf.

  26. Wenn man zurückblickt, hat Europa beide Kriege verloren.

    Der erste Weltkrieg ermöglichte die bolschewistische Revolution und den Anschließenden Völkermord. Der zweite Weltkrieg , der die unglückliche Folge des Ersten war, beendete das britische Empire, warf halb Europa in Stalins Rachen und führte zu einer Welle kommunistischer Machtergreifungen mit den obligatorischen Folgen – dem millionenfachen Mord an Unschuldigen „Altbevölkerungen“ die der Zukunftsvision der Marxisten im Weg waren.

    Wenn man bedenkt, dass die Verbreitung von „Freiheit, Demokratie und Frieden“ als Begründung für den jeweiligen Kriegseintritt der USA herhalten mussten und man einzig Deutschland als Hindernis auf dem Weg in den ewigen Frieden ansah, kann man nur von einem Debakel sprechen.

    Was da eigentlich gesiegt hat ist, wenn man sich die Hasskampagne gegen Diana West anschaut, eine Frage die man öffentlich nicht stellen kann, weil sie zu viele schön gezimmerte Weltbilder ins Wanken bringt.

    Das Urverbrechen der Menschheit (Wolfsohn), hält dabei die auseinanderstrebenden möglichen Sichtweisen zusammen und bildet gedanklich die Grundlage einer sich zunehmend moralisch unantastbar machenden neuen Weltordnung, in der Europa als Heimat der Europäer abgeschafft ist.

  27. #3 Eurabier; Hört sich doch positiv an, wenn dadurch den Staaten Gelegenheit gegeben wird sich dadurch von ihrer Erbschuld freizukaufen.
    Das muss natürlich durch die Rückführung der aus diesen Ländern eingewanderten in Ihre Heimat begleitet werden. Meines Wissens gehts den ehemaligen Kolonien heute dreckiger, wie damals, als sie unter der Knute der Kolonialisten ächzten.

    #8 Panzerkreuzer; War die Ursache für den 1.WK nicht die Ermordung von Franz-Ferdinand in Sarajewo. Selbst damals gehörte diese Stadt nicht zu Deutschland. Kann aber sein, dass ich was verwechsle.

  28. Also, das ist alles höchst interessant und nun …?

    Wer stößt denn nun mal in einer großen Aktion an, diese ganzen Lügen aufzuarbeiten und unseren Kindern und Enkeln wenigstens die historische, wissenschaftlich aufgearbeitete Wahrheit zu vermitteln ?

  29. Es kommt noch viel besser, die Linkspartei fordert in NRW ein Verbot des St-Martin Festes und ein Münchener linker Politiker (Orhan Akman!) findet das man die Begrifflichkeit „Schwarzfahren“ überdenken sollte.
    Es geht immer weiter abwärts in diesem Land.

    http://www.rp-online.de/politik/deutschland/linkspartei-fordert-aus-fuer-sankt-martin-1.3793075

    http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.diskriminierung-ist-schwarzfahren-rassistisch.aec794c2-fc1e-442f-bae1-d98461ccfe89.html

  30. #30 Walhall (05. Nov 2013 11:58)

    … und ein Münchener linker Politiker (Orhan Akman!) findet das man die Begrifflichkeit “Schwarzfahren” überdenken sollte.

    … und ein bekannter Münchner Fußball-Manager findet, dass man die Begrifflickeit „Schwarzgeld“ überdenken sollte.

  31. 1).

    Also ich habe in meiner Schulzeit (1996-2008) bei 3 verschiedenen Geschichtslehrern gelernt, dass alle Großmächte am 1 WK schuld sind.

    So wie es ja auch wahr.

    2). Man muss das Reich nicht reiner waschen, als es wahr. Fakt ist, Österreich hat erst sein Ultimatium verschärft, als es sich der Rückendeckung des großen Nachbarn sicher war (Blankovollmacht).

    Fakt ist Deutschland erkärte erst Russland den Krieg, dann 2 Tage später das bis dahin völlig teilnahmelose Frankreich und ist in das neutrale Belgien einmarschiert, woraufhin England uns den Krieg erklärte.

    Der unschuldige Friedensengel, der uns hier verkauft werden soll, war das Deutsche Reich nicht. Das Reich trägt nicht die Alleinschuld, es war aber genauso wenig unschuldig. Es wollte den Krieg, wie jede andere Großmacht damals, um eine Neuordnung der Macht herbeizuführen.

  32. Wühle mich Seite für Seite durch das Buch von Prof. Christopher Clark.
    Man muss ungeheuer konzentriert lesen, denn die Vielzahl der beteiligten Personen und zum Teil bizarren Charaktere, sowie ihre diversen Wechselbeziehungen ist eine Herausforderung an das Gedächtnis
    Bewunderung für einen Mann, welcher mental in der Lage ist, so ein umfangreiches Werk zu schreiben und die dafür erforderlichen Recherchen zu leisten.

  33. @Silvester

    Der Vorschlag des Münchner Politikers war ernst gemeint, lustig finde ich das keineswegs.
    Man sollte vielleicht dann auch „Schwarzbrot“ und „Schwarzsehen“ überdenken.
    Dann aber auch „Weißbrot“, denn da fühle ich mich doch glatt diskriminiert.
    Am besten gleich die ganze Sprache abschaffen, dann geben wir wieder Grunzlaute von uns.

  34. Der Versuch von Wolfram Wette die Verantwortung Frankreichs für 14-18 zu leugnen ist nicht sehr überzeugend.
    Man kann nur empfehlen die Vorträge HENRI GUILLEMIN „l’autre avant-guerre“ sich anzuhören.
    Leider sind die Archive beim RTS (Radio-Télévision Suisse) und (soviel ich weiß) nur in französische Sprache.

    http://www.rts.ch/archives/dossiers/henri-guillemin/3477314-l-autre-avant-guerre-1871-1914.html

    Und ganz besonders:

    http://www.rts.ch/archives/tv/culture/dossiers-de-l-histoire/3436351-la-guerre-se-prepare.html

  35. Wie haben in Berlin nicht nur stur aus dem Buch gelernt. Häufig hatten wir Diskussionen über das besprochene Thema. Das die Dolchstoßlegende nur eine Legende bleibt ist uns klar gewesen, darüber gab es nicht viel zu diskutieren. Aber über den Beginn des 1. WK haben wir deutlich häufiger diskutiert. Meiner Meinung nach sind nicht nur Deutschland schuldig sondern auch Großbritannien, Russland und Österreich-Ungarn. Gerade Großbritannien hat mit dem Wettrüsten den potentiellen Krieg weiter angeheizt. Die größte Schuld trifft aber eigentlich die deutsche Außenpolitik, mit solchen Schnapsideen, wie der Panthersprung nach Agadir, mit solchen Aktionen hat man die Bündnispolitik von Bismarck völlig zerstört und der Kaiser war einfach ein unfähiger Diplomat der am spätimperialistischen Großmachtstreben leidete.

  36. Leider heißt es doch:“Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben.“

    Sprich: Linke Gechichtsverdreher und Arschgeigen,die ihr eigenes Land zerstören!

  37. Bis zu diesem Zeitpunkt musste der deutsche Steuerzahler als »Verursacher« des Ersten Weltkrieges Reparationen sprich Wiedergutmachung an die Alliierten bezahlen…

    Der Sinn von Reparationszahlungen war noch nie, dass der Verursacher eines Krieges Wiedergutmachung zu leisten hätte!
    „Reparationszahlungen“ flossen immer vom Verlieren des Krieges an den Gewinner, unabhängig von einer Schuldfrage, die dadurch historisch im Nachhinein auch nicht als Beweisführung taugt.

  38. Bei der Diskussion um umschreiben von Schulbüchern muss gesagt werden, dass die meisten Lehrer sowieso nicht mehr so oft und so gerne mit Schulbüchern arbeiten, weil diese häufig viel zu schlecht geschrieben sind und selbst Wikipedia besser als Informationsquelle gedacht.

  39. Apropos Krieg

    Bomben über dem Vatikan

    Auch der neutrale Vatikanstaat blieb im II. Weltkrieg vor kriegerischen Angriffen nicht verschont. Heute vor 70 Jahren fielen Bomben auf sein Territorium…
    http://kath.net/news/43564

  40. Nach meiner Meinung war das deutsche Reich so
    gar weniger kriegslüstern als die europäischen
    Mächte.

    Warum? – Es hatte weniger Grund.

    Die Franzosen wollten Elsass-Lothringen wieder
    haben, die Russen die Südslawen (Serben) be-
    schützen und die Engländer fühlten sich, trotz
    großügigem Flottenabkommen, in ihrer Weltmacht-
    rolle bedroht.

    Das deutsche Reich wuchs, auch ohne Kolonien,
    immer stärker an.
    Ich glaube dies war der Hauptgrund für den
    ersten Weltkrieg. Die europäischen Mächte
    fürchteten Deutschland mehr als umgekehrt.
    Deshalb musste dieser „Brocken mitten in Eu-
    ropa“ und sei es mit Krieg, ausgeschaltet wer-
    den.
    Dazu paßt auch, daß Deutschland trotz mehrerer
    Versuche keinen Bündnispartner, außer Öster-
    reich, bei den euröpäischen Mächten fand.
    Der polternde Kaiser hatte es, salopp gesagt,
    garnicht nötig einen Krieg zuführen,
    denn sein Reich wuchs ständig und blühte ge-
    radezu auf.

  41. #46 Kein Volldemokrat

    Und wer hat das Reich denn dazu gezwungen ohne Nachdenken eine Blankovollmacht auszustellen?

    Wer hat das Reich zur Kriegserklärung an Russland oder Frankreich gezwungen?

    Wer hat das Reich zum Einmarsch in das neutrale Belgien gezwungen?

    Wie gesagt die Alleinschuld trägt das Reich nicht, aber es war genauso schuldig, wie alle anderen Großmächte.

  42. Zwei Zitate von bekannten russischen Historikern:

    Mikhail Pokrovskyi: „Geschichte ist Politik, auf die Vergangenheit projiziert.“
    M. Geller: „Nichts ändert sich schneller als die Vergangenheit“.

  43. #34 digitaal

    Fakt ist Deutschland erkärte erst Russland den Krieg, dann 2 Tage später das bis dahin völlig teilnahmelose Frankreich und ist in das neutrale Belgien einmarschiert, woraufhin England uns den Krieg erklärte.

    Fakt ist:
    Die Russen waren diejenigen, die als erste mobilisierten (und später auch als erste die deutsch-russische Grenze überschritten). Deutschland stellte darum ein Ultimatum, die Mobilisierung einzustellen und musste, nachdem die Russen nicht reagierten, in Notwehr den Krieg erklären, um in kontinentaler Mittellage nicht vollends auf dem linken Fuß erwischt zu werden.
    Was Frankreich anging: Es wurde in Paris angefragt, wie es sich im Fall eines deutsch-russischen Kriegs verhalten würde. Es antwortete: Seinen Interessen gemäß. Welches das Interesse Frankreichs war, war klar.
    Was England betrifft, versprach es Frankreich ganz offiziell und schon 2 Tage vor dem deutschen Einmarsch in Belgien den vollen Schutz seiner Küsten und Schiffe in der Nordsee durch die britische Marine. Somit war auch Belgien nicht der britische Kriegsgrund oder Anlaß zur Aufgabe einer längst nicht mehr vorhandenen Neutralität.

  44. #50 Starost

    Eine Mobilmachung ist keine Kriegserklärung, sondern das gute Recht eines jeden souveränen Staates.

    Warum also sollte als Russland oder Frankreich sich deutschen Ulitmaten beugen?

    Und auch den Schutz von Küsten und Schiffen zuzusichern, ist keine Kriegserklärung.

    Fakt ist Deutschland hat 2 Ländern zuerst den Krieg erklärt und ist dann in ein neutrales einmarschiert.

  45. der Virus, von dem die Nationalstaaten schon 1914 befallen waren, war ihr ‚immer mehr haben wollen‘. Die Nationen haben sich die Welt in Kolonien aufgeteilt. Deutschland hat bei diesem Spiel erst nicht mitgemacht .. Aber dann kam ja ein neuer auf den Schulhof .. ab 1871 war da plötzlich Deutschland. Schön, erfolgreich, stark .. die Welt lag ihnen zu Füssen. Die Mädchenherzen flogen diesem neuen ‚Deutschen‘ nur so zu ..

    Das hat natürlich den ‚Alteingesessenen‘ nicht besonders gut gefallen. Hey, das ist unser Territorium! Verzieh dich! Du Arsch .. Naja, dann hat die Schulhofchlique einen Plan geschmiedet .. Wie kann man diesen Deutschen so richtig auflaufen lassen? Es braucht einen Plan. Ein richtig guter Plan muß es sein, damit keine Schuld auf uns fällt .. Es wird ein Grund gesucht, diesem Deutschen mal so richtig in die ‚Fresse‘ zu hauen. Gesagt, getan.
    Die kleine Lucy vom dicken Bernd wird in den Plan mit eingeweiht. Der Deutsche war gerade dabei sich mit Franz anzufreunden.
    Franz, (eigentlich ein kleines Bürschchen) hatte auch keine Freunde. Sein Problem war, dass er immer mit solchen komischen Uniformen auf dem Schulhof rumgelaufen ist. Das sah einfach lächerlich aus. Die Mädchen auf dem Schulhof haben ihn oft ausgelacht und Witze über ihn gemacht.
    Tja. Franz und der Deutsche haben Freundschaft geschlossen. Auf jeden Fall wollten sie zusammenhalten, egal was passiert. .. Das hat aber auch die Schulhofchlique mitbekommen ..

    Dann am 28. Juni passiert dann das Unglaubliche. Lucy provoziert zunächst den Franz und läuft heulend zu ihrem großen Bruder, dem dicken Bernd.
    Franz wollte der kleinen Lucy eine Watschen verpassen. Plötzlich steht Bernd da. Aber auch Richard, der Engländer und Pierre, der Franzose.
    Keiner von den Außenstehenden weiß eigentlich so richtig, was hier plötzlich los ist. Der Deutsche möchte zunächst auf die Situation mit freundlichen Worten ‚deeskalierend‘ wirken.
    Pierre sagt noch ein paar beleidigende Worte zum Deutschen .. ja dann .. ja dann schlägt der Deutsche plötzlich zu. Der Deutsche hat erst gar nicht geglaubt, dass sein Schlag so kräftig ausfällt.
    Pierre fällt sogleich auf den Boden. Dann steigen auch Bernd und Richard in die Keilerei mit ein. Richard hatte sogleich einen Schlagring in der Faust und Bernd holt aus seinem Ärmel einen Baseballschläger heraus.
    Alle gleich auf den Deutschen. Von Franz war ja nicht viel zu erwarten, ziemlich schwach auf der Brust.
    Naja obwohl der Deutsche es von allen Seiten bekommt, und ziemlich gut einstecken kann, teilt er auch ganz gut aus .. Der Kampf ist doch ziemlich ausgeglichen. Wer hätte das erwartet?
    So geht es eine Weile. Es ist ein ausgeglichene Keilerei.

    William, der starke, durchtrainierte, karatekämpfende Amerikaner hält sich zunächst zurück, aber beobachtet die Situation sehr genau. Er wartet .. und .. dann ist der Zeitpunkt gekommen.
    Er greift ein .. Ein Schlag vom Amerikaner .. der Deutsche fällt zu Boden. Der Schuldirektor (er ist der Vater vom Amerikaner) hat die Situation beobachtet und gesehen, wie der Deutsche Pierre zuerst geschlagen hat.
    Der Deutsche bekommt einen Schulverweis und fliegt von der Schule. Es wird ihm die Alleinschuld für die ganze Keilerei gegeben.

    Tja, was hätte der Deutsche machen können??
    Eindeutig, mehr Deeskalationskurse für gewaltfreie Kommunikation besuchen, hätte helfen können …

  46. #51 digitaal

    Eine Mobilmachung ist keine Kriegserklärung, sondern das gute Recht eines jeden souveränen Staates.

    Schwerer Denkfehler. Eine Mobilmachung ist unter Staaten das, was das Ziehen einer Schusswaffe unter Menschen ist: Eine tödliche Gewaltandrohung. Und eine Kriegserklärung nach vorangegangenen Ultimatum als Antwort ist das, was unter Menschen Notwehr ist.

    Warum also sollte als Russland oder Frankreich sich deutschen Ulitmaten beugen?

    Genau, und warum hätte sich Deutschland im September 1939 britischen und französischen Ultimaten beugen sollen?

    Und auch den Schutz von Küsten und Schiffen zuzusichern, ist keine Kriegserklärung.

    Nein, es ist nur die britische Methode, seine Neutralität aufzugeben. Man sollte dann halt nur nicht mit „Belgien“ daherkommen als Grund für die britische Deutschfeindlichkeit. Die Besetzung der belgischen Gegenküste durch Deutschland kann aufgrund der zeitlichen Abfolge der Ereignisse nämlich genauso legalistisch wie als Ursache auch als Folge der britischen Parteinahme gegen Deutschland gesehen werden.

    Fakt ist Deutschland hat 2 Ländern zuerst den Krieg erklärt und ist dann in ein neutrales einmarschiert.

    Fakt ist, GB und F haben D 1939 den Krieg erklärt, nachdem sie ein von ihnen willkürlich zum Bollwerk erkorenes neutrales Land per Blanko-Beistandsscheck zur Mobilisierung gegen Deutschland aufgestachelt haben. Und es dann im Stich gelassen, als sie ihren Kriegszustand mit D erreicht hatten. Eine Kriegserklärung auch an die Sowjetunion unterblieb 2 Wochen später „konsequenterweise“. Stattdessen sind sie lieber 1940 in Norwegen und Island einmarschiert.

    Fazit: Mobilisierung, Ultimatum, Kriegserklärung – all das beweist von vornherein garnichts über die Schuldverteilung zwischen der Beteiligten. Es kommt auf die Umstände an.

  47. #53 Starost

    Und die Umstände zeigen ganz eindeutig, dass das Reich nicht die Alleinschuld trägt, aber eben mitschuldig ist.

    Der nachträglich Versuch es komplett von jeder Schuld reinzuwaschen, ist zum Scheitern verurteilt.

    Das Reich wollte den Krieg genauso wie die anderen Großmächte, um die Neuordnung der Macht zu seinen Gunsten zu erreichen.

    Deshalb ist es weder der Alleinschuldige noch ein Unschuldiger, es ist wie alle Großmächte ein Mitschuldiger.

  48. Hätte das Reich den Krieg gewollt, hätte es wohl darauf gerüstet. Keine Großmacht war mit der Rüstung vor 1914 aber dermaßen unter ihren eigenen Möglichkeiten geblieben wie Deutschland. Ein Staat, der die Weltherrschaft anstrebt, geht anders vor.

    Deutschlands Beitrag zum Kriegsausbruch war denn auch weniger politisch als vielmehr militärisch begründet. Zum einen, indem man es unterlassen hatte, militärische Entscheidungen dem politischen Primat in gleichem Maße zu unterwerfen, wie dies bei den europäischen Flügelmächten der Fall war. Was zum anderen allerdings eben allein mit dieser geostrategischen Mittellage Deutschlands zu tun hatte.

    Dies ist allerdings keine Schuld, sondern Schicksal.

    Meine persönliche Meinung hierzu: Man hätte zum stehenden Heer nicht 50 sondern 80 Prozent eines Jahrgangs einberufen sollen, und das nicht für 2 sondern für 3 Jahre – genau so, wie es Frankreich gehalten hat. Mit 20 zusätzlichen Armeekorps hätte man entweder gelassen auf den Gegner warten können oder man hätte den Krieg im Herbst 1914 aktiv entschieden und wäre dieser leidigen Diskussion heute so oder so ledig.

    Deutschland war in Anbetracht seiner Mittellag, der fest gefügten Front seiner absehbaren Kriegsgegner und der Schwäche der eigenen Verbündeten vor 1914 entschieden zu pazifistisch .

  49. Als ich in den 80ern im roten Westberlin von linksversifften LehrerInnen unterrichtet wurde, lernten wir erstaunlicherweise, daß der Schuld am WK I. mindestens allen Kriegsparteien zuzuweisen ist und daß das Versailler Diktat eine boshafte wie zerstörerische Angelegenheit war.

    Diesselben LehrerInnen lehrten auch, daß der Hitler-Stalinpakt eine höchst anrüchige Sache war, die Sowjets 39 sowohl Polen als auch Finnland überfielen und Rote Armee im Sommer 41 marschbereit an der Grenze wartete. Über die Massenmorde in Katyn und ihre Täter wurden wir auch unterrichtet.

    Wie gesagt, das waren die Inhalte der Westberliner Geschichtsunterrichts in den späten Mauerzeiten.

    Daher bin ich entsetzt zu hören, daß sich in der wiedervereinigten Bunzelrepublik inzwischen die stalinistische Sicht der Ereignisse seit 1914 durchgesetzt hat und sich in Bayern selbst Grundschüler wie mein zweiter Sohn anhören müssen, daß Deutschland an beiden Kriegen schuld sei.

    Dem Kinde habe ich natürlich die Wahrheit gesagt – über die historischen tatsachen wie über beamtete Systemdummies und ihre bedingten Reflexe.

    Wie ich nun erkenne, waren meine LehrerInnen doch nicht so linksverdummt (lag wahrscheinlich auch an den Jahrgängen. Manch einer unserer Lehrer hat als Kind oder Halbwüchsiger die allierten Bombenangriffe erlebt, die Eroberungen durch die Rote Armee oder ist im Winter 45 zu Fuß von zB Alleinstein bis nach Cottbus gelaufen oder von Trautnau bis nach Wunsiedel usw. Angesichts solcher Erfahrungen schluckt man nicht jede Propagandakröte).

  50. Wenn Derjenige welcher den Krieg erklärt der Alleinschuldige ist….warum ist dann Derjenige welcher uns heute offen, andauernd und immerwährend penetrant den Krieg erklärt plötzlich unschuldig?

  51. #53 Starost (05. Nov 2013 21:29)

    Guter Beitrag, insbesondere auch diese Passage:

    Fakt ist, GB und F haben D 1939 den Krieg erklärt, nachdem sie ein von ihnen willkürlich zum Bollwerk erkorenes neutrales Land per Blanko-Beistandsscheck zur Mobilisierung gegen Deutschland aufgestachelt haben. Und es dann im Stich gelassen, als sie ihren Kriegszustand mit D erreicht hatten. Eine Kriegserklärung auch an die Sowjetunion unterblieb 2 Wochen später “konsequenterweise”.

    Ein ganz dunkles Kapitel für die Alliierten, siehe auch:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Churchills_Verrat_an_Polen

  52. #55 Starost Meine persönliche Meinung hierzu: Man hätte zum stehenden Heer nicht 50 sondern 80 Prozent eines Jahrgangs einberufen sollen, und das nicht für 2 sondern für 3 Jahre – genau so, wie es Frankreich gehalten hat.

    Nein, ich glaube nicht, dass das eine gute Entscheidung gewesen wäre. Deutschland, hatte vor dem Krieg, trotz aller Provokationen der anderen, immer noch die Möglichkeit aus der Gewaltspirale herauszutreten. Das war der große Fehler der Deutschen. Die ganzen Kriegsflüsterer waren schlechte Ratgeber. Durch die Kriegserklärung der Deutschen hatten die Allierten ihren gesuchten Grund gegen Deutschland vorzugehen. Die Allierten wollten und hätten weiter provoziert, aber es war das, worauf sie gewartet haben.

    Und heute zeigt sich doch das ganze falsche, imperiale Denken dieser Zeit in ganz Europa .. Die Kraft, Stärke einer Nation ist nicht ihre Größe, sondern es sind ihre Menschen. Der Ideenreichtum, der Fleiß, die Kommunikation, der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit sind mehr wert, als jeder Bodenschatz oder Landstrich. Leider wird da ja gerade auch daran gearbeitet, dass kaputt zu machen ..

  53. Wer Kinder in der Schule hat, soll ruhig mal den Lehrern auf die Finger schauen. Es gibt auch Sprechstunden, wenn es zu krass deutschfeindlich wird. Manche Lehrer sind eben so im gewohnten Propaganda-Trott drin, ihnen ist noch nie aufgefallen, dass es etwas unwahrscheinlich ist, dass alle Übel dieser Welt durch Deutschland verschuldet sein sollen.

    Keine Angst vor dem Lehrer, er wird sich gut überlegen, ob er dann das Kind benachteiligen wird, nur weil die Eltern einmal Kritik äußern. Eher wird er – wie auch immer er zunächst reagiert – darüber durchaus nachdenken.
    Es bleibt nicht ohne Wirkung. Das habe ich selbst schon erlebt.

  54. #60 freeman

    Es kann auch der friedlichste nicht in Frieden leben wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.

    Deutschland war um 1900 ersichtlich auf dem Weg, auch ohne Krieg, allein durch die Kraft seiner Demografie, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, Großbritannien als Welthegemonialmacht den Rang abzulaufen, und die USA waren Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als größte Volkswirtschaft der Erde von Deutschland abgelöst worden. Frankreich und Russland sahen von Deutschland ohnehin schon längst nur noch die kleiner werdenden Rücklichter.

    Und dann hatte sich Deutschland 1896 auf der Haager Konferenz auch schon bockig gezeigt gegenüber dem Versuch Englands und der USA, nationale Souveränitätsrechte zugunsten internationaler Großkonzerne zu beschneiden…

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