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Aleviten, die unbekannte Glaubensgemeinschaft

Im Jahre 1961 schloß die Bundesrepublik Deutschland mit der Türkei ein Anwerbeabkommen für Gastarbeiter ab. Die Initiative ging von der Türkei aus, die in einer großen ökonomischen und politischen Depression steckte. Sie wurde unterstützt durch flankierenden Druck aus den USA auf das wirtschaftlich prosperierende Deutschland, da man mitten im Kalten Krieg den Nato-Staat Türkei stärken wollte, um einen verläßlichen Verbündeten gegen die Sowjetunion zu haben. Obgleich schon im November 1973 die deutsche Regierung einen Anwerbestopp verfügte, da man weitere Gastarbeiter nicht mehr benötigte, sind bis heute rund 2 Millionen Menschen aus der Türkei nach Deutschland eingewandert. Durch Heiratsmigration, sog. „Importbräute“, durch Zusammenführungen von Familien und nicht zuletzt durch Geburten erhöht sich ihre Zahl fortlaufend bis heute.

(Von Eberhard Kleina, BPE)

In der Wahrnehmung der deutschen Öffentlichkeit gelten alle Einwanderer aus der Türkei erstens als Türken und zweitens als Moslems. Das findet den Beifall der türkischen Regierung in Ankara, da man hier auf die ethnische und religiöse Einheit des Staates setzt. Seit der Neugründung der Türkei 1924 unter Mustafa Kemal Atatürk besteht ein ausgeprägter türkischer Nationalismus. „Ich bin ein stolzer Türke“, ist die gängige Haltung. „Die Türkei den Türken“, steht bis heute auf der Titelseite der auflagenstarken überregionalen Zeitung Hürriyet. Die Griechen wurden aus der neuen Türkei vertrieben. Alle verbliebenen Nicht-Türken, etwa die Kurden, werden mit Argwohn beäugt oder gar bekämpft. Man setzt auf die ethnische Homogenität des Staatsvolkes, wodurch man den Bestand des Staates gesichert glaubt. Nicht-Türkisches gilt als Angriff auf die Einheit der Nation und als Separatismus. Das gilt auch für alles Nicht-Islamische. Während Atatürk den Islam aus der Öffentlichkeit verbannte, ihm die politische Einflußnahme entzog und eine Trennung zwischen Politik und Religion verfügte (Laizismus), wird seit 2003, dem Regierungsantritt des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, sukzessive eine offene Re-Islamisierung der Türkei betrieben. Erdogan gehört der Partei der AKP an, die für eine islamisch-konservative Position steht. Der Islam spielt wieder eine große Rolle in der Politik, ein eindeutiger Rückschritt hinter die Religionspolitik Atatürks. Neben der ethnischen wird also jetzt auch großer Wert auf die religiöse Homogenität gelegt. „Ein Türke ist ein Moslem“, das gilt als Selbstverständlichkeit. Gemeint ist: Ein Türke ist sunnitischer Moslem, da in der Türkei der sunnitische Islam vorherrscht.

Aus diesem Rahmen fallen als Glaubensgemeinschaften natürlich die türkischen Christen heraus, aber ebenso die türkischen Aleviten. Daß es in der Türkei Christen gibt, ist in Deutschland zwar nicht gerade gesichertes Allgemeinwissen, aber doch nicht ganz unbekannt, von Aleviten hingegen hat kaum einer hier gehört. In den deutschen Medien tauchen sie so gut wie nie auf. Dabei stellen sie einen erheblichen Bevölkerungsanteil, nach Schätzungen, da amtliche Zahlen nicht existieren, sind 15 bis 20% aller Bewohner der Türkei Aleviten, also ca. 15 Millionen. Ebenso wie die Christen wurden und werden sie bis heute diskriminiert, unterdrückt, bisweilen gar verfolgt. Ein zäh gepflegtes türkisches Vorurteil ist der Inzestvorwurf. Auch in der jüngeren türkischen Geschichte war dies oft der Anlaß für Pogrome gegen Aleviten. Ausgangspunkt des Inzestverdachtes ist das gemeinsam verrichtete Gebet von Männern und Frauen, wobei Sauf- und Sexorgien stattfinden würden. Bis heute sind Aleviten in der Türkei nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt.

Als Konsequenz haben viele Aleviten (und Christen) ihre türkische Heimat Richtung Westen verlassen. In Amerika und in europäischen Ländern ist eine starke alevitische Diaspora entstanden. In Deutschland leben rund 600.000. Man ist auch hier auf Expertenschätzungen angewiesen, da sich nicht alle Aleviten zu erkennen geben, eine Folge erlebter Diskriminierung. Manche Schätzungen gehen gar von bis zu 800.000 aus. Damit sind die Aleviten unter den gesamten türkischen Einwanderern überproportional stark vertreten. Am 6. März 2009 feierte die alevitische Gemeinde Deutschland in Berlin ihr 20jähriges Jubiläum.

Für die türkischen Islamverbände in Deutschland gelten sie natürlich, gemäß der regierungsamtlichen Leitlinie aus Ankara, als Muslime. Je größer die Zahl der eingewanderten Türken ist, ein um so größeres Gewicht erhalten diese Verbände in der Öffentlichkeit. Sie erheben den Anspruch, für alle Türken zu sprechen, selbst wenn es in Wirklichkeit höchstens zehn Prozent der hier lebenden Türken sind, die sich ihren Islamverbänden verbunden wissen. Auch für den deutschen Staat gelten Aleviten als Muslime, denn sie sind in der Islam-Konferenz vertreten, die im Jahre 2006 der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble einberief. Eigentlich soll diese der Integration dienen, aber alle vertretenen Islamverbände nutzen sie regelmäßig, immer neue Forderungen an den deutschen Staat zu stellen, um eine Islamisierung Deutschlands voranzutreiben. Von einer Integrationsanstrengung der Einwanderer ist, wenn überhaupt, nur am Rande die Rede. Angemerkt sei an dieser Stelle, daß es schon merkwürdig ist, daß es eine Islam-Konferenz, nicht aber eine Atheisten-, eine Buddhisten- oder Hindu-Konferenz gibt. Bei diesen Gruppen gibt es offenbar keine Probleme mit der Integration, im Unterschied zu den Moslems, zumindest bei einem beträchtlichen Anteil unter ihnen, und das mit wachsender Tendenz, insbesondere unter den Jugendlichen. Nach der deutsch-türkischen Soziologin Necla Kelek ist das Experiment deutsche Islam-Konferenz „bisher erfolgreich gescheitert“, wie sie in ihrem Buch „Himmelsreise“ schreibt (Seite 239). Eine Besserung ist nicht in Sicht. Ali Ertan Toprak, 2. Vorsitzender der alevitischen Gemeinde in Deutschland, schreibt: „Die Naivität und Uneinsichtigkeit, mit der Gesellschaft und Politik an das Thema Islamisierung, insbesondere unter Jugendlichen herangegangen sind, können wir uns in Zukunft nicht mehr leisten.“ (EZW-Texte, Nr. 211/2010, S. 15)

Wer sind nun die Aleviten? Sind es tatsächlich sunnitische Muslime, wie der türkische Staat sie vereinnahmt? Oder verkörpern sie den wahren, echten Islam, wie manche Aleviten überzeugt betonen? Oder haben wir es gar mit einer eigenständigen nicht-muslimischen Religionsgemeinschaft zu tun?

Herkunft und Geschichte

Aleviten sind nicht zu verwechseln mit den fast gleichnamigen Alawiten. Diese sind eindeutig eine schiitisch-islamische Nebenströmung, bekannt durch den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Obwohl die Alawiten nur eine religiös-ethnische Minderheit in Syrien sind, haben sie seit vielen Jahrzehnten eine starke Stellung im Staat. Beide Namen sind eine Ableitung von dem Namen Ali. Die eine Gruppe bezeichnet sich in türkischer Lautformung als Aleviten, die andere in arabischer Lautformung als Alawiten.

Ali ibn Abi Talib war der vierte Kalif, also der vierte Nachfolger Mohammeds. Die Gefolgsleute Alis erkannten die drei vorangegangenen Kalifen Abu Bakr, Umar und Uthman nicht als rechtmäßig an, weil sie der Meinung waren, ein Kalif müsse aus der Familie Mohammeds stammen. Nur Ali und seine Nachkommen seien rechtmäßige Nachfolger Mohammeds, da Ali der Vetter, Adoptivsohn und gleichzeitig Schwiegersohn Mohammeds war. In Wirklichkeit ging es nur um die Frage: In wessen Händen liegt die Führungsmacht über den sich durch Eroberungsfeldzüge explosionsartig ausbreitenden Islam?

Am 10. 10. 680 n. Chr. wurde die Machtfrage in der Schlacht bei Kerbela entschieden, was in Wahrheit wohl mehr ein Gefecht war. Die Partei des Ali ibn Abi Talib unterlag, weil Alis Sohn Hussein fiel. Es kam daraufhin zur Spaltung des Islam in Sunniten, die siegreiche Mehrheitspartei, und Schiiten, die unterlegene Minderheitspartei. Bis heute besteht zwischen beiden islamischen Hauptkonfessionen eine tiefe Feindschaft, nur zähneknirschend steht einer dem anderen das Islamisch-Sein zu. Auch die Aleviten sahen sich als Verlierer, da sie mit den Schiiten und Alawiten in der Mohammed-Nachfolge einer Meinung waren. Fortan mußten sie sich mit einer feindlichen sunnitischen Mehrheitsgesellschaft arrangieren. Für das Bewußtsein der Aleviten als Glaubensgemeinschaft spielt die Niederlage von Kerbela bis heute eine große Rolle. Die Aleviten hatten sicherlich in der Ali-Verehrung einen Berührungspunkt mit den schiitischen Alawiten, haben dann aber religionsgeschichtlich eine völlig andere Entwicklung genommen als diese. Es gibt daher so gut wie keine Gemeinsamkeiten.

Die Aleviten tauchten im 13./14. Jahrhundert auf im Rahmen des Zuges turkmenischer Stämme nach Westen. Ihr Siedlungsgebiet und Mutterland liegt in der heutigen Türkei, vornehmlich im östlichen Anatolien, wo auch die Kurden leben. Zwei Drittel der Aleviten sind heute ethnische Türken, sprechen also türkisch, und ein Drittel sind Kurden und sprechen kurdisch. Über Jahrhunderte hin wurden sie hier unterdrückt und immer wieder massiv verfolgt.

Im 16. Jahrhundert kam es unter osmanisch-sunnitischer Herrschaft auf dem Gebiet der heutigen Türkei zu mehreren Aufständen der Aleviten, die aber immer blutig niedergeschlagen wurden. Man kämpfte um Gerechtigkeit und Glaubensfreiheit gegenüber den Osmanen. Angesichts der Niederlagen tauchten viele Aleviten in die vom Koran legitimierte Taqiya (Verschleierung, Verhüllung) ab, was bedeutete, daß sich die meisten nach außen hin als sunnitische Moslems gaben, um unbehelligt leben zu können, andere assimilierten sich. Im 19. Jahrhundert kam die Bezeichnung „Aleviten“ auf, vorher nannte man sie wegen ihrer roten Kopfbedeckung „Rotköpfe“ (Kizilbas), nach der Kopfbedeckung des schiitischen Safawiden-Ordens. Als zwischen 1915 und 1918 die Türken den Genozid an den Armeniern verübten, haben Aleviten Tausenden von Armeniern das Leben gerettet, weil sie sie versteckten oder ihre Kinder zu Aleviten erklärten.

Mit der Gründung der modernen Türkei unter Atatürk ergab sich zunächst wegen des jetzt durchgesetzten Laizismus und wegen der Hinwendung des neuen türkischen Staates zur westlichen Kultur eine positive Lage. Dies änderte sich wieder mit der bereits erwähnten Re-Islamisierung der Türkei, die sich schon vor Erdogan anbahnte. Alevitische Schulkinder haben beispielsweise gezwungenermaßen am islamisch-sunnitischen Religionsunterricht teilzunehmen und alevitische Cem-Häuser, wo Versammlungen stattfinden, sind bis auf wenige Ausnahmen verboten, wie ja auch christliche Kirchen.

Schlaglichtartig wurde die Lage der Aleviten bereits 1993 deutlich, als am 3. Juli ein alevitisches Kulturfestival in der türkischen Stadt Sivas von einem aufgebrachten sunnitischen Mob angegriffen wurde. Zahlreiche Gäste, unter ihnen viele Künstler, suchten in einem Hotel Zuflucht, das aber von der fanatisierten Menge in Brand gesteckt wurde. Vereinzelt sollen Polizisten dabei behilflich gewesen sein, herbeigerufene Militäreinheiten sollen sich wieder zurückgezogen haben. Die Feuerwehr griff erst spät ein, nicht zuletzt, weil die Menschenmenge sie nicht an den Brand heranließ. Insgesamt acht Stunden dauerte die Tragödie. Am Ende waren 37 Tote zu beklagen. Die „Deutsch-Türkische Nachrichten“ vom 24. 7. 2012 mutmaßten sogar, daß die alevitischen Opfer zunächst vorher erschossen und dann im Hotel verbrannt worden seien.

Daß sich die Lage der Aleviten trotz der seit Oktober 2005 laufenden Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Türkei nicht wirklich gebessert hat, wurde am 11. 11. 2007 deutlich, als die Gräber der Sivas-Opfer geschändet wurden. Wenige Tage darauf kam es zu einem weiteren Übergriff. Die Gedenkstätte, eine Gedenkmauer für die Toten, wurde komplett zerstört.

Das Sivas-Massaker hatte natürlich eine verstärkte alevitische Auswanderung aus der Türkei zur Folge, und es kam zudem unter den Auslands-Aleviten zu einer Rückbesinnung auf die eigenen kulturellen und religiösen Wurzeln. Es entstanden viele alevitische Kulturvereine und Gemeinden, auch in Deutschland, da der Verfolgungsdruck des türkischen Staates hier nicht wirksam ist.

Was glauben Aleviten?

Es sind verschiedene Strömungen und Einflüsse, die das Alevitentum ausmachen: Die turkmenischen Vorfahren der Aleviten hingen dem Schamanentum an. Es gibt aber auch Impulse aus dem Christentum, dem Buddhismus und Manichäismus, jenem Glauben, der eine Synthese von frühem Christentum und der altpersischen Religion Zarathustras sein wollte. Unübersehbar sind auch die islamischen Wurzeln. Es sind somit viele Quellen, aus denen man geschöpft hat. Ihre Sonderentwicklung verdanken die Aleviten besonders dem mittelalterlichen sufistischen Bektaschi-Orden, der auf Haci Bektas Veli (ca. 1209 – 1295) zurückgeht. Sufis, oft in Orden organisiert, sind im Islam eine mystisch-ekstatische Strömung, zu denen viele Fakir- und Derwisch-Orden gehören. Bekannt sind die tanzenden Derwische. Sufis versuchen eine persönliche Begegnung zu Allah zu erfahren, die Seele soll Stufe um Stufe nach oben geführt werden, bis zu dem ersehnten Ziel der vollkommenen Vereinigung mit Allah. Laut Koran ist Allah aber der unerreichbar Hocherhabene, weshalb immer eine gewisse Spannung zwischen Sufis und dem orthodoxen Islam bestand. Diesen mittelalterlichen islamischen Mystikern wird bis heute von Aleviten eine große Verehrung entgegengebracht. Neben Haci Bektas Veli ist eine zweite Leitfigur des Alevitentums hervorzuheben: Pir Sultan Abdan, der im 15./16. Jahrhundert lebte.

Das Alevitentum ist keine geoffenbarte Schriftreligion, es ist eher vergleichbar mit Naturreligionen. Eine heilige Schrift wie die Bibel existiert nicht. In den ersten Jahrhunderten des Alevitentums finden wir eigentlich nur mündliche Überlieferungen. Das heißt aber nicht, daß gar keine schriftlichen Quellen vorliegen. Diese existieren in Form von Gedichten und zum Teil gesungenen Balladen mystischer Volksdichter (asik), die irgendwann schriftlich abgefaßt wurden.

Die allgemeinen Kennzeichen des Alevitentums sind: Es gibt

• keinen Propheten,
• keine dogmatische Lehre,
• keinen universellen Anspruch, d.h. keinen Missionsbefehl, das Alevitentum ist nur auf die eigene Gemeinschaft bezogen,
• keinen Glauben an das Jüngste Gericht (Eschatologie),
• keinen absoluten transzendenten Schöpfergott, der den Menschen und der Natur gegenübersteht,
• keine Unterscheidung zwischen Gläubigen und Ungläubigen.

Da Aleviten in der Türkei in einer islamisch-sunnitischen Mehrheit seit alters her als Muslime vereinnahmt werden, grenzt man sich heute, soweit man im Westen lebt und eine Taqiya (Verschleierung) nicht mehr nötig ist, um so deutlicher vom Islam ab:

• Die fünf Grundgebote, die sog. Fünf Säulen des orthodoxen Islam werden abgelehnt, nämlich das Glaubensbekenntnis, das täglich fünfmalige Gebet in Richtung Mekka, das Fasten im Monat Ramadan, die Armenabgabe und die Pilgerfahrt nach Mekka.
• Das islamische Gottesgesetz der Scharia wird zurückgewiesen.
• Der Genuß von Alkohol ist nicht verboten, auch gibt es kein Bilderverbot.
• Frauen tragen keine Kopftücher.
• Polygamie wird abgelehnt, man kennt nur die Monogamie.
• Es gibt keine Moscheen, dafür aber Cem-Häuser („cem“ bedeutet auf türkisch „Versammlung“).
• Es gibt keine Geschlechtertrennung bei den rituellen Zeremonien in den Cem-Häusern, Männer und Frauen feiern gemeinsam.

Schon angesichts dieser islam-negativen Merkmale ist ersichtlich, daß wir es im Alevitentum nicht mit einer Konfession zu tun haben, die dem Islam zugerechnet werden kann. Das zeigt sich auch, wenn man positiv die wichtigsten konstitutiven Kriterien betrachtet:

• Das alevitische Glaubensbekenntnis ist eine Erweiterung des orthodoxen islamischen Bekenntnisses gewissermaßen zu einer göttlichen Trinität. Es lautet: „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet (und als Erweiterung), und Ali ist der Vertraute Allahs.“ Dies ist auch das Bekenntnis der Schiiten, wird vom sunnitischen Mehrheits-Islam aber als Häresie abgelehnt.
• Die alevitische Gottesvorstellung geht nicht von einem transzendenten Schöpfergott aus wie im Islam und im Juden- und Christentum. Wenn Aleviten von der Gottheit sprechen, dann sprechen sie von dem „Einen“ und „Einzigen“, der als heilige Kraft und lebensspendende Energie geglaubt wird. Sie glauben durchaus an einen persönlichen Gott, der aber zugleich als pantheistisch gedacht wird. Das heißt: Alles ist göttlich, die gesamte Natur. Und sogar im eigenen Selbst kann der Alevit das Göttliche finden. Es gibt keinen Schöpfer und kein Geschöpf. Ahmet Terkivatan schreibt: „Wenn also ‚Gottheit’ der Name oder das Zeichen für das All, für den Kosmos im ganzen ist, dann wissen wir nichts über den Anfang und das Ende des Kosmos, dann bin ich der Anfang und das Ende von allen Dingen.“ ( Seite 115) Haci Bektas Veli, der Begründer des Bektaschi-Ordens, von dem, wie oben gesagt, die alevitische Glaubensgemeinschaft bedeutende Impulse empfing, betonte: „Was du auch suchst, suche es in dir selbst.“ (Ali Ertan Toprak, EZW-Texte Nr. 211/2010, S. 9)
• Eine Lehre vom Bösen, von der Hölle und einem göttliche Richter gibt es nicht. Es gibt für Aleviten nur den Himmel und die Erde, ein ewiges Verlorensein ist unbekannt.
• Herzstück des alevitischen Glaubens ist die Mystik. Durch mystische Ekstase ist die Einheit von allem Seienden mit der Gottheit erfahrbar. Bei den Cem-Zeremonien wird die Allgottheit von allen Teilnehmern, Männern und Frauen gemeinsam, durchlebt und das „Wir-Gefühl“ gefestigt. Man sitzt sich in Kreisform gegenüber, Gesicht zu Gesicht. Jeder kann dem anderen ins Gesicht schauen nach dem Leitwort: „Hand in Hand, und die Hand zur Gottheit.“ Das Gesicht eines Cem-Teilnehmers wird als
Gesicht der Gottheit gesehen. Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit oder der soziale Status der Teilnehmer spielen keine Rolle. Da das Gesicht des Mitmenschen das Gesicht der Gottheit ist, ist Peinigung, Ausgrenzung, Unterdrückung oder gar Töten des anderen nicht möglich.
• Das Leben erwächst aus dem Tod. Dabei vergeht nicht alles. Nur das Körperliche ist vergänglich. Das Bleibende, das Unsterbliche ist die Seele. Sie soll zur Vollkommenheit aufsteigen. Das ist das Lebensziel des Aleviten. Dazu muß der Gläubige die vier Tore und vierzig Stufen durchschreiten, also im Laufe seines Lebens vier spirituelle Stadien durchleben, um zum perfekten, guten Menschen zu werden, der im Einvernehmen mit der Gottheit, mit der Umwelt und mit sich selbst steht. Er soll alles Gute erstreben und alles Verwerfliche vermeiden. Mit anderen Worten: Der Mensch muß sich selbst erlösen. Dafür ist jeder einzelne selbst verantwortlich. Weit verbreitet unter Aleviten ist die Seelenwanderungslehre (Reinkarnation), wie sie aus dem Buddhismus bekannt ist. Da die Seele unsterblich ist, kann sie in angemessenen Zeitabständen in einen anderen menschlichen Körper übergehen. Der Mensch wird so oft geboren, bis er es endlich zum perfekt guten Menschen geschafft hat.
• Ali hat im Alevitentum die Rolle eines Erlösers (mehdi), aber auch andere historische Persönlichkeiten wie Seyh Bedrettin oder Pir Sultan Abdal. Es gibt mehrere Retter und Erlöser, und zwar im Sinne von Vorbildern und Wegweisern für den Weg des Gläubigen zur Vollkommenheit.

Der Ali-Kult steht im Zentrum des Alevitentums, ist aber nicht derselbe wie bei den Schiiten. Ali und besonders sein Schwert sind das Symbol für Aufklärung, Weisheit, Offenheit, Fortschritt, Liebe, Barmherzigkeit und Erlösung. Seyh Bedrettin ist ein Erlöser, der für Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit steht.

• Unter allen Lebewesen hat der Mensch eine besondere Stellung. Daher ist in der Ethik, die am Menschlichen orientiert ist, das Liebesgebot von herausragender Stellung, wie wir es aus dem Neuen Testament kennen. Aleviten bringen deswegen dem „Propheten“ Jesus Christus einen großen Respekt entgegen und eine tiefe Sympathie. Im Tischgebet können Aleviten Jesus sogar anbeten und Dank sagen für die Speise, eine Erinnerung an die Speisungswunder des Neuen Testamentes.
• Alevit ist nicht der, der die alevitische Lehre nur für wahr hält, sondern der, der einen inneren Bezug dazu hat. Dazu Ismail Kaplan: „Wer den Cem-Gottesdienst als Hauptgebet anerkennt und daran teilnimmt, gilt als Alevit.“ (EZW-Texte Nr. 211/2010, S. 29) Das Cem ist das zentrale Versammlungs- bzw. Gemeinschaftsritual. Es steht unter der Leitung eines Dede („Geistlichen“), der für die Talips (Laien) zugleich Leiter auf dem Pfad zur Vollkommenheit ist. Im Cem erlebt man eine gerechte und friedliche Gemeinschaft, dieses Kollektiverleben ist auch Mittelpunkt des alevitischen Alltagslebens, man lebt ein solidarisches Miteinander.

Als Fazit gilt festzuhalten: Das Alevitentum ist eine eigenständige Glaubensgemeinschaft, auf keinen Fall eine islamische Konfession, daher ja auch seine Ablehnung durch den offiziellen Islam. Es ist eine eigenständige synkretistische Religion, in der viele verschiedene Einflüsse zusammengekommen sind. Alevitentum ist am besten zu umschreiben als ein Glaube, der humanistisch ausgerichtet ist, der Wert legt auf Aufklärung durch Bildung und Erziehung sowie Rationalität. Weiterhin gelten die Ideale der Nächstenliebe, Naturverbundenheit, Toleranz, Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft. Alevitischer Glaube begrüßt die Menschenrechte, der Mensch ist das höchste Geschöpf des Universums. Ungläubige sind für ihn nicht jene, die nicht an einen Schöpfergott glauben, sondern – modern formuliert – die „die allgemeinen Menschenrechte mißachten und so den Menschen peinigen, seine Würde nicht beachten, Kriege führen und die Natur ausbeuten.“ (Ahmet Terkivatan, EZW-Texte Nr.211/2010, S. 118)

Aleviten und Integration

Aleviten gelten insgesamt als besonders gut integrierbare Einwanderer. Man fragt sich, wieso sie überhaupt an der deutschen Islam-Konferenz teilnehmen. Hätten alle eingewanderten Muslime, egal welcher Nationalität, eine ähnliche Haltung und Überzeugung wie die Aleviten, käme die deutsche Mehrheitsgesellschaft gut mit ihnen zurecht, wäre eine Islam-Konferenz überflüssig. Für die Aleviten fängt die Integration schon bei den Kindern an, denn alevitische Eltern legen im allgemeinen Wert auf eine gute Schulbildung, was man von vielen muslimischen Eltern nicht sagen kann. Ausnahmen bestätigen die Regel. Das Bildungsstreben alevitischer Eltern liegt nahe bei dem deutscher Eltern. Seit 1998 gibt es in Hamburg alevitischen Religionsunterricht.

Aleviten sind keine Muslime, für die das Korangebot gilt: „O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch nicht die Juden und Christen zu Freunden …. und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der ist von ihnen“ (Sure 5,51; siehe auch 3,28; 9,23). Juden und Christen sind laut Koran Ungläubige wie auch alle anderen Nicht-Muslime. Ungläubige aber sind „schlimmer als das Vieh bei Allah“ (Sure 8,55). Allein diese Aussagen und dazu noch die vielen Tötungs- und Unterwerfungsverse des Koran hinsichtlich der Ungläubigen, die minderwertige Stellung der Frau, die vielen antijüdischen Koranstellen, stehen einer Integration von Muslimen entgegen und das um so mehr, je näher sie am Koran sind und je ausgeprägter ihr Glaube ist. Schließlich gilt der Koran als das ewig gültige und unveränderliche Wort Allahs. Warum sollten sie sich auch integrieren, da die islamische Gemeinschaft doch „die beste Gemeinde“ ist, „die für die Menschen erstand“ (Sure 3,110). „Der Islam herrscht, er wird nicht beherrscht“, lautet ein Ausspruch Mohammeds nach einem Buhari-Hadith. Die friedlichen Koranverse fallen nach dem Auslegungsprinzip der Abrogation (Aufhebung früherer Verse) unter den Tisch. Sie dienen nur dazu, den Islam als tolerant erscheinen zu lassen, was er aber nicht ist. Man sieht es auch an den weltweiten katastrophalen Christenverfolgungen, die nicht nur, aber weit überwiegend in islamischen Ländern stattfinden. Allein bei säkularisierten islamischen Einwanderern besteht die Aussicht auf Integration, aber besonders in der dritten und vierten Einwanderergeneration ist auch bei ihnen eine deutliche Re-Islamisierung festzustellen, und das nicht nur bei türkischen Muslimen, auch bei denen aus den arabischen und anderen islamischen Ländern.

Das alles trifft auf Aleviten in keiner Weise zu, ganz im Gegenteil. Sie sind dankbar für die Freiheiten des demokratischen Staates und schon deswegen an Integration interessiert, da sie den Islam als Unterdrückungsideologie ausgiebig kennengelernt haben. Es verwundert daher nicht, daß die Aleviten in Bayern am 7. 5. 2013 eine gemeinsame Presseerklärung zur Distanzierung von der Scharia abgegeben haben. Darin heißt es:

1) Die Scharia ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
2) Wir lehnen anachronistische Glaubenssätze ab.
3) Wir setzen uns für die demokratischen und freiheitlichen Werte sowie für die Gleichstellung der Geschlechter ein.
4) Die Kooperation und Unterstützung der öffentlichen Stellen mit Anhängern der Scharia leistet keinen Beitrag zur Integration und zum friedlichen Zusammenleben unterschiedlicher Religions- und Glaubensgemeinschaften in unserer Gesellschaft.

Die Unterzeichner dieser Erklärung bekennen sich uneingeschränkt zum
Grundgesetz und distanzieren sich mit aller Deutlichkeit von der Scharia.

Ingolstadt, 7. 5. 2013

Unterschrieben haben diese Erklärung 18 alevitische Gemeinden und Kulturvereine sowie zwei Einzelpersonen.

Interessant ist, daß kein einziges öffentliches Medium in Deutschland diese Erklärung abgedruckt oder gesendet hat. Allein die „Preußische Allgemeine Zeitung“ hat berichtet. Diesen Umstand kann man sich eigentlich nur so erklären, daß die bundesdeutschen Medien und die bundesdeutsche Politik die Islamverbände nicht verärgern wollten. Hier geht man lieber auf immer neue Forderungen ein, in der Hoffnung, den islamischen Einwanderern eine Brücke zur Integration zu bauen. Soweit dem Verfasser dieser Zeilen bekannt, haben auch die Kirchen in Deutschland nicht auf die Erklärung der Aleviten in Bayern reagiert. Sowohl Medien, wie Politik und Kirchen befürchten ganz offensichtlich die Gefahr eines Zerwürfnisses mit den Muslimen in Deutschland. Dieser Gefahr will man sich auf keinen Fall aussetzen, daher verschweigt und umgeht man lieber dieses gesellschaftlich-religiöse „Minenfeld“. Die Probleme mit den eingewanderten Moslems werden dadurch nicht geringer.

Alevitentum und christlicher Glaube

Christen haben keinen Grund, den Aleviten aus dem Weg zu gehen oder sie als Menschen abzulehnen, Gleiches gilt auch für die Muslime. Christen sehen in jedem Menschen Gottes Ebenbild. Man sollte aber nicht bei Gesprächen vorschnell eine Gleichsetzung beider Religionen anstreben, auch wenn in einer Zeit des interreligiösen Dialogs gern Gemeinsamkeiten überdeutlich hervorgehoben oder, wenn nötig, gar konstruiert werden (beispielsweise: Allah ist identisch mit Gott in der Bibel) und man Unterschiede möglichst klein ansetzt. Die Unterschiede zwischen Christen und Aleviten sind allzu deutlich, und es ist nur ehrlich, diese auch zu benennen. Im folgenden seien einige wesentliche Hinweise darauf gegeben, aber auch Hinweise auf Gemeinsamkeiten.

Die Glaubensgrundlage für Christen ist die Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes, egal welcher Konfession sie zugehörig sind und welche Unterschiede im einzelnen hier bestehen. Das alevitische Glaubensbekenntnis, das aus dem islamischen Bekenntnis herausgewachsen ist, können Christen aller Konfessionen auf keinen Fall übernehmen. Das alevitische Bekenntnis hat seinen Ausgangspunkt im Allah des Koran. Dieser Allah verflucht den, der an den gekreuzigten Jesus glaubt (Sure 4,157) und lehnt vehement die Trinität Gottes in der Bibel ab (Sure 4,171; 5,72; 19,35 u.a.), was für Christen aber schlechterdings unverzichtbare Glaubensgrundlagen sind. Nach Sure 3,54 und 8,31 bezeichnet sich Allah gar als der Listigste, was nach der Bibel aber nur auf den Satan zutrifft (Gen. 3,1; Eph. 6,11) Nach dem Maßstab der Bibel ist der Allah des Koran der Feind Gottes (1.Joh. 2,22f).

Dementsprechend ist Mohammed nach biblischen Kriterien ein falscher Prophet. Und Ali ist für Christen nicht der Erlöser, das ist nur Jesus Christus. Auch wenn die Gottesvorstellung der Aleviten nicht unbedingt deckungsgleich mit Allah im Koran gedacht ist und als pantheistisch verstanden wird, verbietet sich dennoch eine In-eins-Setzung. Für Christen ist Gott der drei-einige Gott, der Vater, der Sohn, der Heilige Geist. Gott ist Schöpfer, Richter und Erlöser, durch Jesus Christus sogar Vater und Liebe, einen pantheistischen Gott kennen Christen nicht. Wie sie die alevitische „Trinität“ nicht nachvollziehen können, so auch nicht ihre Mystik.

Nach christlichem Glauben gibt es sehr wohl die Hölle als Zustand ewigen Verlorenseins. Das optimistische alevitische Menschenbild, wonach der Mensch sich selbst erlösen und zu einem perfekten Menschen hochentwickeln kann, ist nicht Teil des christlichen Glaubens. Nach der Bibel ist der Mensch grundsätzlich von Gott getrennt, er geht seit dem Sündenfall andere Wege als sein Schöpfer will. Somit ist er „böse von Jugend auf“ (Gen. 8,21), so daß da keiner ist, „der gerecht ist, auch nicht einer.“ (Röm. 3,10) Die Trennung von Gott ist die eigentliche Sünde, die dann immer wieder in sündiges Verhalten einmündet. Die entsetzlichen Massenmorde aller Diktaturen des 20. Jahrhunderts sowie die anhaltenden Massenmorde an Christen weltweit heute sprechen eine deutliche Sprache gegen die Annahme, daß die Menschen in der Lage sind, sich selbst zu ethisch perfekt guten Wesen entwickeln zu können. Der gute Kern des Menschen, den auch der Humanismus annimmt, existiert nicht, realistisch ist eher, vom egoistischen Wesenskern zu sprechen.

Der Mensch kann grundsätzlich die Sünde nicht mehr selbst überwinden, immer wieder fällt er in sie zurück. Wie auch der beste Chirurg keine Operation an seinem eigenen Herzen vornehmen kann, kann der Mensch nicht mehr selbst die Trennung von seinem Schöpfer rückgängig machen und sich selbst ein neues Herz einpflanzen, das heißt wesensmäßig zu einem neuen Menschen machen. Hier gibt es kein mystisches Einswerden mit Gott, keine Seelenwanderung, um das Ziel der Selbsterlösung schließlich zu erreichen. Nur ein Erlöser als Gegenüber des Menschen hilft, ein Erlöser, der Mensch geworden ist, der die Trennung zwischen Mensch und Gott dadurch aufgehoben hat, daß er am Kreuz auf Golgatha für uns alle gestorben ist, unsere Sünde auf sich genommen und durch seine Auferstehung den Tod überwunden hat. So einen Erlöser gibt es in keiner anderen Religion. Dieser Erlöser macht den, der sich im Glauben ihm voll anvertraut innerlich zu einem neuen Menschen: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5,17) Der Mensch, der Jesus im Glauben nachfolgt, wird dennoch immer wieder in die Sünde zurückfallen. Wer aber wie der verlorene Sohn zum Vater zurückkehrt und bereut (Luk. 15, 11ff), den nimmt Gott wieder an, er hat jetzt schon die Gewißheit ewigen Lebens. Jesus sagte: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“ (Joh. 5,24)

Neben diesen fundamentalen Unterschieden teilen Christen jedoch weitgehend die alevitische Ethik der Toleranz, Gewaltlosigkeit und Nächstenliebe. Sie anerkennen auch die alevitische Haltung zur Stellung der Frau, die als dem Mann gleichberechtigt gilt, stimmen weiter überein, daß die Ehe nur in Form einer Monogamie möglich ist. Sie anerkennen die Ablehnung der islamischen Scharia. Und sie registrieren mit großem Interesse, welche Nähe Aleviten zu Jesus haben, zu dem sie sogar beten können. Sie sehen aber auch, daß Jesus für Aleviten eben nicht der alleinige Heiland und Erlöser ist. Für Christen ist aber nur Jesus Christus der einzige Weg zur Sündenvergebung und in die Ewigkeit. Die Aussage Jesu „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ (Joh. 14,6) ist für Christen unverhandelbar. Christen können Aleviten aber im Gespräch Jesus bekannt machen, daß er als Heiland auch sie liebt und für sie gestorben ist. Der Apostel Paulus nutzte als Anknüpfungspunkt für ein Glaubensgespräch mit den heidnischen Athenern eine Inschrift auf einem Altar: „Dem unbekannten Gott.“ Und er betonte: „Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.“ (Apg. 17, 23). In Abwandlung können Christen im Gespräch mit Aleviten an den ihnen nur teilweise bekannten Jesus anknüpfen und darauf hinweisen, daß in ihm „verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ (Kol. 2,3) Auch Aleviten haben ein Anrecht darauf, die Erlösungsbotschaft Jesu Christi kennenzulernen. Als vom Islam verfolgte Minderheit sollten sie uns in Deutschland willkommen sein. Wir sollten das Gespräch mit ihnen suchen.


Verwendete Literatur:

1) Die Bibel, nach der Übersetzung Martin Luthers, revidierte Fassung von 1984, Stuttgart 1985
2) Der Koran, aus dem Arabischen übersetzt von Max Henning, Einleitung und Anmerkungen von Annemarie Schimmel, Reclam 4206, Stuttgart 1991
3) Wilfried Dettling, Das wichtigste Buch, das es zu lesen gilt, ist der Mensch; EZW-Texte 211/2010, S. 77ff
4) Hans-Georg Gerhardt, Aleviten und Alawiten, 1.1. 2013 (keine weiteren Angaben)
5) Ismail Kaplan, Glaubensgrundlagen und Identitätsfindung im Alevitentum; EZW-Texte S. 29ff
6) Aynur Kücük, Cemalettin Özer, Das (aufgeklärte) Islamverständnis der Aleviten; EZW-Texte S.119ff
7) Martin Sökefeld, Die Geschichte der alevitischen Bewegung in Deutschland; EZW-Texte S. 18ff
8) Ahmet Terkivatan, Was ist das Alevitentum tatsächlich? EZW-Texte S. 99ff
9) Klaus Thimm, Im Dialog mit den Aleviten; EZW-Texte S. 163ff
10) Ali Ertan Toprak, Aleviten und ihre Integration in Deutschland; EZW-Texte S. 9ff

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Allmacht und Unterwerfung im Islam

geschrieben von PI am in Islamaufklärung | 33 Kommentare

kh [1]Die Allmacht Allahs und die Unterwerfung des Gläubigen unter seinen Willen bewirken im islamischen Glaubenssystem eine sehr spezielle Dynamik. Islam heißt vollständige Unterwerfung. Der Muslim („der sich Niederwerfende“) erreicht sein Heil, indem er die im Koran offenbarten Gebote seines Schöpfers punktgenau umsetzt – er ist also Sklave oder Knecht Allahs. Und er soll auch den Anordnungen des Gesandten Allahs absoluten Gehorsam entgegenbringen: „Mohammeds Prophetentum ist legitim, weil es heilig, und heilig, weil es legitim ist.“ (J. Chr. Bürgel, Allmacht und Mächtigkeit, Verlag C.H. Beck, München, 1991, Seite 28)

J. Chr. Bürgel fährt in seiner Beschreibung des islamischen Gottesverständnisses fort:

Das Heilige ist Gott, die göttliche Allmacht. Islam bedeutet ja sowohl „Unterwerfung“ wie, wenn man es von salam (Heil) ableitet, „Eintritt in den Stand des Heils“ … Tatsächlich bedingen beide Bedeutungen einander, und wir erhalten den eigentlichen Gehalt des Wortes Islam, wenn wir übersetzen: „Heilserlangung durch Unterwerfung“; Heil aber heißt hier nicht die Erlösung von Sünden durch das Selbstopfer des Gottessohnes, sondern Einordnung in das von Gott angeordnete, von seiner Allmacht durchwaltete All, ja es heißt letztlich Teilhabe an der Allmacht Gottes.

(ebenda, Seite 23 f)

Dieses Gottesverständnis zeigt sich u.a. bei islamischen Männernamen,

d.h. der Name bezeichnet seinen Träger als „Knecht“ oder „Diener Gottes“ (Abdallah) „Knecht des Barmherzigen“ (Abd ar-Rahman, Abd ar-Rahim), „Knecht des Mächtigen“ (Abd al-Qadir). Solche Namen drücken Unterwerfung aus, andererseits aber auch die dadurch erlangte oder zumindest erhoffte Teilhabe an der göttlichen Allmacht. Deutlicher ist das noch bei den Namen einiger Kalifen, die Gottesnamen sind, denen aber jeweils ein „durch Gott“ hinzugefügt ist, so bei dem Abassiden al-Muqtadir billah („der durch Gott Gewalt ausübende“) und bei dem Fatimiden a-Aziz billah („der durch Gott Mächtige“). [ebenda, Seite 33]

„Das Schwert Allahs“

Ein weiterer Hinweis auf die koranimmanente innerpsychische Dynamik der Teilhabe an der göttlichen Macht durch weltliche Ausübung von Gewalt liefert ein Feldherr aus der Frühzeit des Islam: Kalid ibn al-Walid [2], den die islamische Geschichtsschreibung bezeichnenderweise mit dem Namen „das Schwert Allahs“ ehrte. Er erschlug im Auftrag des ersten Kalifen Abu Bakr unzählige Araber, die sich nach dem Tode Mohammeds vom Islam abgewendet hatten. In diesen Ridda-Kriegen [3] wurde die beginnende Absetzbewegung (Apostasie) großer Bevölkerungsteile Arabiens niedergeworfen.

Khalid bin al-Walid errang anschließend noch eine Reihe weiterer Siege in der Zeit der beginnenden Expansion des Islam Richtung Irak und Syrien. Er war sich seiner göttlichen Sendung und damit besonderen Nähe zu Allah zweifellos bewusst.

Alle menschliche Macht, soweit sie religiös legitim ist, stammt aus der göttlichen Allmacht, ist abgeleitete Macht, wir könnten auch sagen, ist aus dem Born der Allmacht geschöpft, ja sie ist Teilhabe an der göttlichen Allmacht und zwar durch Unterwerfung. [ebenda Seite 33]

Und sie legitimiert, entsprechend der koranischen Vorlage auch zu gnadenloser Gewalt, wie das Beispiel von Khalid bin al-Walid exemplarisch zeigt. Nicht nur gegen Apostaten und Ungläubige, sondern gegen jegliche Divergenz.

Erhöhung des Selbstwertgefühles

Gehorsam unter den Willen Allahs ist für einen Muslim natürlich nicht nur Verpflichtung, sondern bewirkt entsprechend der Intensität der Glaubensanstrengungen eine gewaltige Erhöhung des Selbstwertgefühls, ein Gefühl persönlicher Wichtigkeit, ein spezifisches Sendungsbewusstsein. In allen Religionen können die besonders Frommen diese Art der inneren Genugtuung durch imaginierte Nähe zu Gott erfahren – beim Islam als Gesetzesreligion ist der Gläubige allerdings von Allah ausdrücklich ermächtigt, seine Gebote nötigenfalls auch durch Gewalteinsatz umzusetzen. Das bewirkt eine spezifische innerpsychische Dynamik und eine in der Welt der Religionen einzigartige Motivation des einzelnen Muslim.

(Fortsetzung bei Der Prophet des Islam [4])

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Bonn: OB erweist Rechtgläubigen die Reverenz

geschrieben von PI am in Dhimmitude,Islam-Kollaboration,Islamisierung Deutschlands | 43 Kommentare

Al-Muhajirin-Moschee [5]Anlässlich des Tages der Vereinten Nationen [6] gegen Rassismus hat Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch von der SPD (kleines Bild) die Moschee Al-Muhajirin in Bonn-Tannenbusch besucht. In einer Ansprache vor der Gemeinde betonte er, die neu gebaute Moschee sei ein gutes Beispiel für Dialog und Integration. Erst kürzlich hatte in der Moschee eine von zahlreichen Institutionen unterstützte Veranstaltung über Ausbildung und Berufsfindung für diskriminierte, jugendliche Muslime stattgefunden (PI berichtete [7]).

(Von Verena B., Bonn)

Nimptsch kam damit seiner Pflicht nach, wonach er am UN-Tag gegen Rassismus auf Anordnung des Interkulturellen Rats in Deutschland und des Koordinierungsrats der Muslime sowie anderer öffentlicher Personen eine Moschee besuchen musste, um ein Signal gegen die wachsende Islamfeindlichkeit zu setzen, die von rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien gezielt geschürt werde. Unter den anwesenden Gästen waren mit Sicherheit eine ganze Reihe Mitglieder der Islamischen Bruderschaft Milli Görüs, der Muslimbruderschaft, der Grauen Wölfe und des Verbands der islamischen Kulturzentren, die allesamt Anspruch auf gesellschaftliche Dominanz erheben und nach der Vorherrschaft des Islams in noch nicht unterworfenen Ländern streben. Da Nimptsch aber nur deutsche rechtsradikale Parteien, nicht aber muslimische rechtsradikale Parteien kennt, wusste er nicht, was er tat. Sein Auftritt in der Moschee kurz vor den bevorstehenden Kommunalwahlen diente verständlicherweise auch dazu, den Korangläubigen Honig um den Mund zu schmieren, damit sie seine SPD und um Gottes willen nicht die „rechtsradikalen“ Parteien wählen, die die Umwandlung Deutschlands in einen Gottesstaat verhindern wollen.

Nimptsch betonte, dass Menschen auch in Bonn wegen ihrer Herkunft oder Religion immer noch Diskriminierung und Ablehnung erleben würden. Dies bezieht sich wahrscheinlich hauptsächlich darauf, dass mit Kopftuch ausgerüstete Damen, mit Häkelmütze und Nachthemd bekleidete Herren und kriminelle Jugendliche mit dunklem Teint nicht so leicht eine Stelle finden. Alle diese Menschen würden zur religiösen Vielfalt im internationalen Bonn beitragen. Vergessen hatte Nimptsch dabei, dass die religiöse „Vielfalt“ in Bonn immer mehr den Bach runtergeht, da zum Beispiel die evangelische Epiphaniaskirche abgerissen wird, die ebenfalls im muslimischen Stadtteil Tannenbusch (wahrscheinlich bald „Sharia Controlled Zone“) liegt.

Bei jeder neuen Moschee, die gebaut wird (obwohl es kein Recht auf den Bau einer Moschee gibt), bei jeder Kirche, die in eine Moschee umgewidmet oder abgerissen wird, wächst die religiöse und kulturelle Vielfalt, und wer das anders sieht, ist ein Rechtsrassist, wie Herr Yildiz von der BIG-Partei immer so schön sagt. Und der muss es wissen, denn er ist ein strenggläubiger Moslem, der der einzig wahren Religion auf dieser ansonsten gottlosen Welt angehört.

Normalerweise wird bei den Kommunalwahlen auch der Bürgermeister neu gewählt. Das ist in Bonn nicht der Fall, denn Nimptsch macht sich ein Gesetz zunutze, wonach der OB noch ein weiteres Jahr im Amt bleiben kann, wenn er das wünscht. Er wird die Bürgerschaft also noch ein weiteres Jahr mit Korruption, Misswirtschaft und Islambuckelei erfreuen.

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Religiöser Wahn – „Gehirnerkrankung“ oder religiöser Fanatismus im Endstadium

geschrieben von PI am in Islam,Politik,Wissenschaft | 91 Kommentare

[8]Der doppelte Kindesmord durch den 38-jährigen Fardeen A. [9], eines wohl situierten Zahnarztes mit afghanisch islamischen Wurzeln in Glinde, hat die Öffentlichkeit erschüttert und Psychiater, Psychologen und Kriminologen mal wieder in Ratlosigkeit gestürzt. In ihrer Erklärungsnot klammern sich viele, um sich mit der grausamen Tat und der religiösen Begründung des Täters nicht länger beschäftigen zu müssen, an die Vorstellung von schizophrenen Wahnstörungen als einer irgendwie gearteten „Gehirnerkrankung“.

(Von Tom Gebhardt)

Psychologisch überforderte Psychiater brauchen sich auf diese Weise nicht sonderlich mit den seelischen Problemen ihrer Patienten zu quälen und die Politik ist auch aus dem Schneider. Sie kann bequem krankmachende gesellschaftliche Missstände ignorieren, wie etwa religiösen Fanatismus, die generelle Flucht in virtuelle Ersatzwelten, die gesellschaftliche Ausgrenzung/Deprimierung und Bedrohung von Millionen von Menschen durch Arbeitslosigkeit, menschenunwürdige Hungerlöhne, den kulturellen, kreativen und moralischen Bildungsnotstand in der Gesellschaft, die sozialen Folgen einer politisch verordneten kollektiven Selbstverachtung, die multikulturelle Spaltung der Gesellschaft usw.. Zugleich ignorieren Fachleute und Politiker mit ihren Spekulationen über eine „schizophrene Gehirnerkrankung“ Fragen wie: Warum werden so viele Menschen auch ohne schizophrene Eltern schizophren? Warum werden viele, angeblich durch ihre schizophrenen Eltern genetisch belastete Menschen wiederum nicht schizophren? Warum ist das angebliche „schizophrene Gen“ (wie auch das „homosexuelle Gen“) trotz der geringeren Fortpflanzungsrate von Schizophrenen noch immer nicht ausgestorben und wie soll ein ominöser, in keinster Weise nachgewiesener „Hirndefekt“ einen solch hochkomplexen, individuell so unterschiedlichen und dazu auch noch situativ beeinflussbaren schizophrenen Wahn überhaupt hervorbringen können?

Diese Ignoranz gegenüber den wahren Ursachen schizophrener Störungen hat nun in Glinde zum tragischen Tod zweier Kinder (4 und 6 Jahre alt) geführt: Niemand erkannte die schizophrenen Frühsymptome bei Fardeen A., niemand sah aufgrund der Vorgeschichte des Vaters dessen Gefährdung für eine religiöse Wahnstörung voraus. Dabei wäre dies bei einem anderen, psychologischen Verständnis ,neurotisch-psychotischer Entwicklungen‘ durchaus möglich gewesen.

Sieht man sich nämlich die Vorgeschichte Schizophrener einmal genauer an, dann kommt man sehr schnell zu dem Schluss, dass alle Schizophrenen vor dem Auftreten wahnhafter Symptome bereits mehr oder weniger erkennbar neurotische Störungen zeigen. In ihrer Vorgeschichte finden sich zugleich auffällig ‘überneurotisch‘ häufige und ‘überneurotisch‘ schwere Belastungen und in der Folge ist auch ihr Denken schon frühzeitig von irrationalen neurotischen Überzeugungen geprägt. Sie sind die Vorstufe zu den ‘überneurotisch‘ irrationalen, ‘wahnhaften‘ Einstellungen des Schizophrenen. Am Beispiel religiöser Überzeugungen lässt sich eine solche ‘neurotisch-psychotische Entwicklung‘ sehr gut verdeutlichen. Den Anfang setzt eine z.B. familiär erlernte, traditionelle Religiosität u.a. mit irrationalen Schuldvorstellungen, „höllischen“ Todesängsten, Ängsten vor bösen Geistern, göttlichen Bestrafungen oder mit „paradiesischen“ Wunschvorstellungen. Sind sie zunächst noch neurotisch, können sie durch besondere Belastungen sich ins Überneurotische verstärken (z.B. durch Krankheit, Tod nahe stehender Menschen, Heimatverlust, Auseinanderbrechen sozialer Beziehungen, Rückzug in religiös-kulturelle Parallel- und Gegengesellschaften, grüblerisch memorierendes irrationales Gedankenkreisen u.a. auch im Gebet). Die Folge ist, der Einzelne beschäftigt sich überneurotisch häufig mit irrationalen religiösen Vorstellungen u.a. von Schuld, göttlichen Bestrafungen, religiöser Pflichterfüllung, ‘heiligem Krieg‘ und paradiesischen Belohnungen. Es entwickelt sich ein religiöser Gedankenkomplex extremer, wiederum ‘überneurotischer‘ Überzeugtheit, der das gesamte Denken bestimmt und schließlich auch zu überneurotisch irrationalen, ‘wahnhaften‘ Denkfehlern führt.

Angesichts der zurückgehaltenen Informationen über die genauen Umstände der Tat und der Vorgeschichte des schizophrenen Täters in Glinde kann natürlich über den genauen Verlauf und die Inhalte seiner neurotisch-psychotischen Entwicklung nur spekuliert werden. Sehr nahe liegend erscheint nach vergleichbaren Fällen aber die Annahme eines ‘religiösen Schuldwahns‘. Der Mörder könnte sich bewusst und unbewusst dafür schuldig gefühlt haben, dass er jahrzehntelang in der „Heimstatt der Ungläubigen“ nicht nach seinen islamischen Gesetzen gelebt hat und es sich als wohlhabender, glücklicher Vater zweier Kinder in materiell besten Verhältnissen hat gut gehen lassen, während seine mohammedanischen Glaubensbrüder in seiner afghanischen Heimat in Elend und Krieg leben mussten. Sein Besuch im bigotten, islamistischen Dubai, von dem berichtet wurde, könnte den neurotischen Schuldkomplex ins Überneurotische aktiviert und eine akute Wahnphase eingeleitet haben. Den Mord an seinen eigenen Kindern wird er deshalb nach einer wahnhaft grüblerisch verbrachten Nacht plötzlich als notwendiges „Menschenopfer“ angesehen haben (sog. ‘Wahneinfall‘), mit dem er nach alttestamentarischem Vorbild seine „Schuld“ tilgen und seinen religiösen Gehorsam unter Beweis stellen konnte (deshalb auch seine „erlöste“ Gelassenheit nach der Tat; siehe auch die mit religiöser Überzeugung begangenen körperlichen und seelischen Verletzungen an Kindern beim Beschneidungsritual). Gegenüber seinen Kindern muss er in seinem religiösen Wahn keine Schuldgefühle haben. In seiner Wahnwelt sieht er sie eher als Märtyrer, die sich durch ihren Tod ein Paradies verdient haben und denen ein „sündiges Leben“ unter „Gottlosen“ erspart bleibt.

Andere religiöse ‘Migrationsneurotiker‘ werden aufgrund des gleichen Konflikts zwischen ihrem „gottlosen“ Leben unter „Ungläubigen“ und ihrer islamistischen Religiosität zu Hasspredigern und Terroristen.

Bei solchen wahnsinnig machenden Konflikten helfen in einem fortgeschrittenen Stadium neurotisch-psychotischer Entwicklungen keine herkömmlichen Neurosetherapien mehr. Eine Gesprächstherapie etwa würde angesichts der extremen wahnhaften Überzeugtheit des religiösen Fanatikers nicht nur keinen Sinneswandel bewirken, sondern ihn eher aufgrund seiner religiösen Denkstörung auf neue Wahnideen bringen, wohlmöglich von ihm paranoid als Angriff auf seinen Glauben interpretiert werden und den Therapeuten selbst in Lebensgefahr bringen. Bei überneurotischen, wahnhaften Überzeugungen hilft deshalb zunächst nur ein medikamentöses Abschalten religiöser Wahngedanken, wie dies in der gängigen Behandlung mit Neuroleptika bereits geschieht. Auch wenn einige Psychiater glauben, ihre medikamentösen „Erfolge“ belegten den biochemischen Charakter schizophrener Störungen und dabei vergessen, dass schizophrene Störungen bei Absetzen der Neuroleptika und Fortdauer seelischer Belastungen sofort wieder wahnakut werden: Medikamentös werden Wahninhalte lediglich biochemisch daran gehindert, gedanklich zu expandieren. Sie werden so eher vergessen und in ihrer Überzeugtheit geschwächt. Sind religiöse Vorstellungen in ihrer Komplexität und Überzeugtheit durch eine meist mehrwöchige medikamentöse ‘Vergessenstherapie‘ aber auf ein neurotisches Niveau gesunken, muss eine Behandlung des einer schizophrenen Entwicklung zugrunde liegenden neurotischen Konfliktes angegangen werden, wenn der therapeutische Erfolg von Dauer sein soll (z.B. im vorliegenden Falle durch eine Vermittlung friedlicher, schuldfreier religiöser Einstellungen; durch eine rationale Bewältigung von Schuldgefühlen z.B. eine Konfliktlösung durch Beteiligung an Hilfsmaßnahmen für das eigene Heimatland, durch eine Rückkehr in die eigene Heimat als zahnärztlicher Entwicklungshelfer oder durch ein politisches Engagement für Entwicklungshilfe usw.).

Die Hintermänner für die Morde in Glinde sitzen natürlich mal wieder dort, wo sie immer sitzen: in Wirtschaft und Politik. Sie sind es, die eine globale Friedens- und Entwicklungshilfepolitik verhindern. Die Habgier unserer Wirtschaft nach Billigarbeitskräften ist es, die die Heimatvertreibung, kulturelle Entwurzelung und religiöse Fanatisierung von Armutsflüchtlingen billigend in Kauf nimmt und latent religiöse Gutmenschen sind es, die diesen globalen Menschenhandel auch noch unterstützen: Sie wollen sich an der Inobhutnahme von Armutsflüchtlingen ihr eigenes Seelenheil verdienen und haben wie die Wirtschaft kein Interesse daran, Armut und Elend in den Herkunftsländern von Migranten zu bekämpfen und eine krankmachende Heimatvertreibung an der Wurzel zu packen.


Tom Gebhardt, Psychologe und Schriftsteller, arbeitet zur Zeit an einem Roman, der sich u.a. auch mit dem Zusammenhang von Armut, Migration und religiösen Wahnentwicklungen beschäftigt. Der erste Teil seines Romans wird voraussichtlich 2015 erscheinen.

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Anerkennung der „gesellschaftlichen Wirklichkeit“

geschrieben von PI am in Schule,Schwule | 36 Kommentare

[10]Von wegen Umerziehung und Indoktrination! In Gender- und Migrationsangelegenheiten tragen Gesetzgebung und Bildungspolitik doch nur der gesellschaftlichen Wirklichkeit Rechnung, deren Wandel sich einige Unbelehrbare verweigern, die davon überfordert sind. Bemerkenswert immerhin, dass Vertreter von Rosa-Grün-Rot, die doch ihrem ideengeschichtlichen Hintergrund nach die Welt nicht nur erklären, sondern mit Verve verändern wollen, ganz biedermännisch die „Realitäten“ für sich sprechen lassen. Wenn es hart auf hart geht, wenn in der Talkshow die Redezeit nicht reicht, die großen utopischen Visionen zu skizzieren, geht man mit dem Verweis auf die „Realität“ immer noch auf Nummer Sicher – und schlägt die Konservativen scheint‘s mit deren eigenen Waffen.

(Von Marcus)

Realität ist für den Konservativen aber das, was als „Natur“ im Sinne von „Wesen“ der Dinge gilt, also, metaphysisch etwas weniger aufgeladen formuliert, die durch Erfahrung von der Vielzahl der Einzelvorkommnisse abziehbaren, zeitlosen Muster – in anthropologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht. Wenn man auch nicht gleich so weit geht, aus dem so erkannten „Sein“ ein „Sollen“ abzuleiten, bleibt doch zumindest ein Rahmen des Angemessenen zurück, den leichtfertig zu durchstoßen der Mensch sich nicht übernehmen sollte. Zugegeben, das ist nicht „sexy“, lässt nicht im Eifer für die große Sache und ein heroisches Zeitalter erglühen, bewahrt aber wenigstens Leib, Leben und Eigentum vor den Kollateralschäden sozial-utopischer Experimentierfreude.

Hingegen begreift der Linksideologe, wenn er sich auf die „Realität“ herausredet, diese als Summe dessen was der Fall ist, wobei er freilich nur diejenigen Fakten als quasi „normativ“ bemüht, die ihm passen: Gender, Homo, Multikulti – also die Schlüsselthemen der sozial-utopischen Gesellschaftsrevolution. Genau genommen zitiert er jene „Realitäten“, die er selbst durch seine jahrzehntelange Dominanz im „Diskurs“ mit hervorgebracht hat. Man schafft „Realitäten“ und beruft sich dann auf diese, um noch mehr davon einzufordern. Deutschland wird durch halsbrecherische und absichtlich subversive Zuwanderungspolitik zum Einwanderungsland gemacht, um dann festzustellen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, was wiederum begründen soll, noch mehr Einwanderung zuzulassen.

Wie sehr die Berufung auf eine „gesellschaftliche Wirklichkeit“, die in einem lebenspraktisch klugen Akt der Anpassungsfähigkeit zu würdigen sei, Augenwischerei ist, zeigt die linke Gender- und Rassenideologie. Geschlecht und Rasse gelten – in einer radikalen Lesart bis in die biologisch-anatomischen Umrisse hinein – als ins Dasein gerufen durch die „performative“ Kraft der Sprache, als „naturalisierter“ Ausdruck und nicht Grund kultureller Normen, welche demnach die soziale Wirklichkeit mit ihren – diskriminierenden – Gliederungen erst erzeugen. Was dann verfestigt als „Natur“ erscheint, ist in Wahrheit nur Konstrukt und die Sprache, der „Diskurs“, der diese ihm scheinbar vorgängige „Natur“ vermeintlich abbildet, bringt sie tatsächlich erst hervor!

Nachdem der Sprung ins irdische Paradies durch revolutionäre Umgestaltung der Produktionsverhältnisse aufgrund der Widerborstigkeit des Stoffes und seiner garstigen ökonomischen Sachzwänge in die Hose ging, möchten die Schöpfer eines neuen Himmels und einer neuen Erde nicht wieder an der Materie scheitern und sich blamieren. So lautet die Parole nun „das Bewusstsein bestimmt das Sein“. Lasst uns die Welt verändern, indem wir einfach den die Wirklichkeit strukturierende „Diskurs“ bestimmen. Lasst uns die Unterschiede und Grenzen dieser Welt unterlaufen, indem wir sie einfach nicht benennen, da doch nicht das Benannte dem Benennen vorausgeht – eine „Illusion“ des fiktiven „gesunden Menschenverstandes“ –, sondern „in echt“ das Benennen das vermeintlich Benannte erst heraufbeschwört!

Und siehe da, es gibt doch noch eine Option, alles neu zu machen. Anstatt sich am Management einer ihren eigenen Gesetzen folgenden materiellen Wirklichkeit zu verausgaben, bedarf es nur der Herrschaft über den „Diskurs“. An die Schalthebel der politischen Macht und die Pfründe des Steueraufkommens gelangt, bietet sich die „Bildungspolitik“ an, durch autoritative Maßnahmen, die auch dem verstockten „Stammtisch“ noch zeigen werden, wo der Hammer hängt, das Werk zu vollbringen. Rosa-Grün-Rot möchte von der Kita an die noch weichen und formbaren Kinderhirne korrekt konditionieren und von den schädlichen Einflüssen des oft noch bürgerlichen (schlimmstenfalls heterosexuellen und biodeutschen!) Elternhauses abschirmen, wo die Ablagerungen diskriminierender „Diskurse“ und Sprache noch wirkmächtig sind.

Nichts also läge den Autoren der rosa-grün-roten Menschenexperimente ferner als die harmlose Kenntnisnahme „gesellschaftlicher Wirklichkeit“ im Schulunterricht. Schließlich verflüchtigt sich in deren Denke Wirklichkeit „an sich“ immer mehr. Nein, die Wirklichkeit, die anzuerkennen verordnet wird, soll durch ihre Anerkennung erst herbeizitiert werden! Um aber den unterkomplexen Dumpfbacken, die sich erkühnen, die Weisheit der Regierenden zu hinterfragen, Wind aus den Segeln zu nehmen, packt die staatliche Propaganda die verunsicherten Untertanen [11] an ihrem lebenspraktischen Sinn, der für unverdächtig klingende Parolen der Art „Anerkennung gesellschaftlicher Wirklichkeit“ anfällig macht.

Aber es kommt den Akteuren nicht darauf an, die Welt zu erklären und abzubilden, sondern sie grundstürzend zu verändern und den Menschen neu zu erfinden. Koste es, was es wolle. Gut, dass viele dem nicht mehr auf den Leim gehen und die angebliche „Anerkennung der gesellschaftlichen Wirklichkeit“ etwa im Schulunterricht beharrlich als das benennen was es wirklich ist – Umerziehung und Indoktrination.

(Foto oben: Erste Demo gegen den Bildungsplan in Stuttgart am 1. Februar 2014. Die dritte Demo findet statt am 5. April – Infos hier! [12])

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Mörder von Pim Fortuyn kommt frei

geschrieben von PI am in Linksfaschismus,Mord,Niederlande | 47 Kommentare

[13]Der Mörder des bestialisch ermordeten niederländischen Politikers und Islamkritikers Pim Fortuyn (kl. Foto) wird nach Verbüßung von zwei Dritteln seiner Strafe am 2. Mai aus dem Gefängnis entlassen [14].

(Von Sinischa Basic, islamkritik-objektiv.com [15])

Das Justizministerium in Den Haag betonte, dass die vorzeitige Freilassung von Volkert van der Graaf (Foto), der als militanter Veganer und Tierrechtler bei verschiedenen radikalen Tierrechts- und Umweltorganisationen tätig war, den gesetzlichen Regeln entspreche. Zuvor hatten Zehntausende von Niederländern lautstark gegen die Freilassung protestiert.

Das Ministerium erklärte, dass das Risiko einer Wiederholungstat sehr klein sei. Van der Graaf hatte den Politiker am 6. Mai 2002 wenige Tage vor der Parlamentswahl vor dem Studio eines Senders in Hilversum erschossen. Der Mord hatte die Niederlande zutiefst entsetzt, Fortuyn war damals Favorit bei der Parlamentswahl.

Der heute 44-jährige Van der Graaf muss sich nach seiner Freilassung an strenge Auflagen halten. So bekommt er eine elektronische Fußfessel und darf nicht mit Journalisten sprechen.

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Berlin: Zwölfjährige prügelt Polizisten ins Krankenhaus

geschrieben von kewil am in Bunte Republik,Polizei | 218 Kommentare

Anlass des Gewaltexzesses war eine qualmende Zigarette. Die 12-Jährige stand laut Bundespolizei gegen 16.20 Uhr mit mehreren Begleiterinnen in einer S-Bahn der Ringbahnlinie und rauchte. Eine 42-Jährige wies die Mädchen auf das Rauchverbot hin. Daraufhin kam es zum Streit, der auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Schöneberg eskalierte. Eine 15-Jährige packte die 42-Jährige von hinten und hielt sie fest, während ihr die Zwölfjährige mindestens zwei Mal fest ins Gesicht schlug. Die 42-Jährige erlitt laut Bundespolizei eine stark blutende Platzwunde im Gesicht. Die Verletzung musste im Krankenhaus versorgt werden.

Die beiden Mädchen flohen aus dem Bahnhof. Ein zufällig anwesender 18-Jähriger nahm die Verfolgung auf und führte die Polizei zu den Schlägerinnen. Als die Beamten die Mädchen festnehmen wollten, wurden sie laut Bundespolizei übel beleidigt; die Zwölfjährige soll eine Morddrohung gegen einen Beamten ausgesprochen haben. Bei der Festnahme schlug und trat das Mädchen um sich; ein Tritt traf einen Polizisten so schwer in den Unterleib, dass der Beamte ebenfalls ins Krankenhaus musste… (Fortsetzung im Tagesspiegel! [16] Der verletzte Polizist wurde vom Papi noch angezeigt. Das ist Berlin!)

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Video Verfassungsschutz-Pressekonferenz: „Islamistischer Extremismus“ in Bayern

geschrieben von byzanz am in Dschihad,Hassreligion,Islam,Verfassungsschutz | 65 Kommentare

pk [17]Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2013 am vergangenen Donnerstag im Bayerischen Innenministerium gab es ein unübersehbares Paradoxon: Als momentan gefährlichste Bedrohung wurde zwar ganz klar der „islamistische Extremismus und Terrorismus“ herausgestellt. Aber um sich ja nicht mit den Ursachen beschäftigen und sich damit einem medial-politisch-moslemischen Shitstorm aussetzen zu müssen, behauptet man einfach faktenwidrig, all das habe natürlich „nichts mit dem Islam“ zu tun, sondern sei eine „radikale Auslegung“ einer ansonsten „friedlichen Weltreligion“. Gleichzeitig greifen Herrmann & Co diejenigen scharf an, die den unwiderlegbaren Beweis führen, dass Töten, Terror, Totalitarismus und Djihad elementare Merkmale des Islams sind und von Mohammed genau so angelegt wurden, um die weltliche alleinige Macht zu erringen.

(Von Michael Stürzenberger)

Der Vortrag von Joachim Herrmann begann mit der Darstellung dieser „islamistischen“ Bedrohung:

Besonders die „mehr als 290“ Allah-Krieger, darunter „über 30 aus Bayern“, die zum Djihad nach Syrien gereist sind, bereiten den Verfassungsschützern große Sorge. Denn die würden irgendwann wieder zurückkehren, woran man sie nicht hindern könne, weil zwei Drittel der Ausgereisten „Deutsche“ oder Migranten mit festem Aufenthaltsstatus seien. Wer einmal die Hemmschwelle zum Töten überwunden habe, könne sein übles Treiben dann auch in Deutschland fortsetzen. Rund dreißig der Syrien-Djihadisten seien bereits wieder mitten unter uns:

Auch in Bayern würden weitere potentielle Djihadisten für den „Heiligen Krieg“ in Syrien angeworben, die sich um die momentan knapp 30 als ausreisewillig bekannten Moslems scharten:

Keiner kann uns erzählen, dass ein bayerischer Innenminister und ein Verfassungsschutzpräsident nicht ganz genau über die ideologischen Grundlagen des Islam informiert sind. Die ihnen unterstehenden Fachleute in den Behörden kennen den faschistischen Charakter dieser Polit-Ideologie, wie sie auch der ägyptische Politologe Hamed Abdel-Samad beschreibt [18].

Der bekannte Islam-Aussteiger Nassim Ben Iman hat mir kürzlich im Rahmen eines Video-Interviews [19], das wir in München u.a. über die aus seiner Sicht ungerechtfertigte Verfassungsschutzbeobachtung der FREIHEIT führten, über seine Aufklärungsarbeit berichtet. So habe ihm nach einem Vortrag im Bayerischen Landtag über den Islam ein Politiker im persönlichen Gespräch hinter vorgehaltener Hand gesagt:

„Sie haben ja Recht. Wir sehen diese Dinge auch so. Aber wir würden uns das niemals erlauben, in der Öffentlichkeit so zu nennen. Wenn wir es so tun würden wie Sie, dann hätten wir die gesamte Presse gegen uns und unsere politische Karriere wäre damit beendet.“

Also hangeln sich Hermann, Körner & Co gemäß des Pippi Langstrumpf-Mottos

„Zwei mal drei macht vier,
widewidewitt und drei macht neune,
ich mach mir die Welt,
widewide wie sie mir gefällt“

an der Realität vorbei und versuchen eine absurde Quadratur des Kreises. Als weiteren skurrilen Höhepunkt hat der Präsident des Bayerischen Verfassungsschutzes am vergangenen Donnerstag eine neue Broschüre über „Islamismus und Salafismus“ angekündigt, in der penibel darauf geachtet worden sei, keine „islamischen Symbole“ zu verwenden:

Man kann sich vorstellen, welch verlogene „Islamwissenschaftler“ bei dem Zirkus mitwirken. Um diese dreiste Täuschung aufrechterhalten zu können, müssen nun diejenigen ans Kreuz genagelt werden [20], die die Wahrheit ausprechen und die Fakten klar benennen. Würden Herrmann, Körner & Co den Islam-Aufklärern Recht geben, bedeutete dies ihre mediale Hinrichtung, gesellschaftliche Ächtung und das Ende ihrer politisch-beruflichen Karriere.

Daher braucht Deutschland dringend Widerstandskämpfer, die sich in der Bürgerbewegung Pax Europa, der Weißen Rose, bei PI, in islamkritischen Parteien und freien christlichen Verbänden organisieren. Noch wird diese Aufklärungsarbeit von der Bevölkerung weitestgehend ignoriert und kaum gewürdigt. Aber Winston Churchill wurde von den Engländern auch erst verjagt, die verhängnisvollerweise dem jämmerlichen Appeaser Chamberlain den Vorzug gaben, dann aber doch als Retter der Nation zurückgeholt.

Unsere Zeit kommt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und dann dürfte sich ein Tsunami bilden, der all jene wegspülen wird, die uns jetzt mit einer dreisten Verlogenheit so massiv bekämpfen.

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Pirinçci-Buch: „Der Islam gehört zu Deutschland wie die Reeperbahn nach Mekka“

geschrieben von PI am in Buch-Tipp,Islamisierung Deutschlands | 105 Kommentare

deutschland_sinnen [21]Das am 27. März erschienene erste gesellschaftskritische Sachbuch von Akif Pirinçci „Deutschland von Sinnen“ [22] ist nichts für sprachlich zart besaitete Gemüter, dafür aber ein wahrer Leckerbissen für jeden, der eine sarkastisch-bissige, zuweilen deftige und mit Galgenhumor gespickte Sprache schätzt. Man lacht viel beim Lesen, aber man lacht bitter, weil Pirinçci die Realität trifft – und die ist hart. Hier wird es um den Inhalt des zweiten Kapitels „Der Islam gehört zu Deutschland wie die Reeperbahn nach Mekka“ gehen.

(von Pythagoreer)

Nachdem Gott in unserer säkularen Gesellschaft nur noch für „Folklore“ wie Trauungszeremonien, Weihnachten und Ostern herhalten muss, tut man nur noch für die Muslime so, „als spiele solch ein überholtes und abgelegtes Abstraktum wie Gott in unserem modernen Leben noch die Hauptrolle. Es ist ein armseliges Schauspiel im Namen der „Toleranz“, ein Wort, das mir inzwischen immer mehr vorkommt wie eine zigmal vergewaltigte Frau, die sich morgens trotzdem hübsch zurechtmacht, um den Schein zu wahren.“ (…) Ich weiß, ich höre mich an wie ein sogenannter Islamhasser. Ja, das bin ich denn wohl auch! Warum soll man einen vor Urzeiten frei erfundenen Kram nicht hassen dürfen? Es ist auch nicht verboten, Batman zu hassen oder Mr. Spock oder Mickey Mouse, allesamt fiktionale Gestalten.

In einer markigen Sprache, von der sich jede zweite Beschreibung wortwörtlich zu merken lohnt, weil sie alle so humorvoll treffend sind, fragt Pirinçci nach den Ursachen für das Tabu, mit dem die Islamkritik belegt ist und kommt zu dem schlichten Ergebnis, dass „die Anhänger mächtigen Ärger machen, mit Gewalt drohen und den Kritiker am Ende töten würden“. Der gemeinsame Nenner lautet: Angst. Die Entwicklungen in Deutschland sind längst zu weit gediehen, um noch machtvoll Einhalt gebieten zu können.

Die linksverdrehten Gutmenschen werten alle Kulturen höher als die eigene und reden das Abschneiden der ethnischen Wurzeln der Muslime zur Diskriminierung herunter. Pirincci aber bricht das Tabu und will sie abgeschnitten wissen, „wenn die Wurzeln Mist sind“. Frei nach Richard Dawkins führt er den Begriff des egoistischen Gens an, das das Individuum veranlasst, sich nach seinem Vorteil hin zu orientieren und fortzupflanzen. Hier betritt Pirinçci ein heikles Feld, denn alles, was mit Genetik und Vererbung von Intelligenz in Bezug auf ethnische Gruppen zu tun hat, ist in Deutschland bekanntlich „naziverdächtig“. Das hat vor allem Thilo Sarrazin zu spüren bekommen, da kann die Wissenschaft in der Sache noch so Recht haben. Und das simple Werkzeug der Natur zur Evolution ist nunmal Sex.

Bei den meisten höher entwickelten Tieren, so auch beim Menschen, sind die männlichen Individuen in der Lage, quasi täglich mehrere Nachkommen zu zeugen; die weiblichen aber haben nur eine begrenzte Kapazität zur Zeugung von Nachwuchs. Der Grund liegt mit der Dauer einer Schwangerschaft und der Verantwortung für die Aufzucht des Nachwuchses auf der Hand. Daher sind es in allen gesunden Gesellschaften die Frauen, die letztendlich den Geschlechtspartner wählen. Kriterien sind natürlich äußerliche Faktoren, aber ebenso auch immaterielle Faktoren wie Intelligenz, Empathie, Fleiß, Status usw., auch wenn zahlreiche Ausnahmen diese Regel bestätigen. So sind es die Frauen, die die Evolution vorantreiben. Der Islam aber hat hier ideologisch patriarchalisch vorgebaut, denn es sind die Männer, die sich ihre Frauen aussuchen, nicht umgekehrt. Sie können so wahllos ihre Gene vererben. Die Frauen aber werden über ihre religiösen Kleidervorschriften und in letzer Konsequenz durch die Ignorierung und Auslöschung ihrer geschlechtlichen Begierde entindividualisiert und zum reinen Objekt herabgewürdigt. „Der Kern des Islam reduziert sich auf den sexuellen Aspekt beziehungsweise auf die schier pathologische Beschäftigung mit der Unterbindung der weiblichen, sexuellen Selektion.“ Das Ergebnis ist auf Dauer genetische Degeneration. „Merke: Evolution ist stets Wettbewerb um Fortpflanzungschancen und nicht besinnungslose Fickerei.

Als im kirchlich dominierten europäischen Mittelalter die Verhältnisse noch ähnlich waren wie bis heute im Islam, hat es auch hier keinen nennenswerten Fortschritt gegeben. Gott war in Form eines gigantischen überlieferten Regelwerks als universeller Problemlöser Platzhalter für eigenes intellektuelles Bemühen, denn im Jenseits wird eh alles besser. Intelligenz war da überflüssig, denn sie half dem Einzelnen in der Gesellschaft nicht weiter. So ist es bis heute in islamischen Kulturen (Baldwin-Effekt), Selbstzüchtung durch kulturelle Umstände. Mit dem schwindenden Einfluss der Kirche als evolutivem Hemmschuh blühten sodann die Wissenschaften auf, wichtige Erfindungen wurden getätigt, die europäische Bevölkerung machte unterm Strich einen Quantensprung in Intelligenz und Technologie. Zuvor gab es einen durchschnittlichen IQ, der erst allmählich anstieg, als der Selektionsdruck zunahm.

Pirinçci verortet den reaktionären Ruck des Islam in der Neuzeit in den Ereignissen im Iran in den frühen Siebzigern. Einst war Persien ein fortschrittliches Land, dann aber wurde es zum Gottesstaat, weil es sich vom „diktatorischen Regime eines Schahs“ befreien wollte, das es fortan durch die Religion ersetzte; mit Ayatollah Chomeini als geistlichem und weltlichem Führer ein mehr als schlechter Tausch, wie sich später erweisen sollte. Der „Gottesstaat“ breitete sich als Modell weiter aus, jede Art von Fortschritt erlahmte. Aus keinem einzigen muslimischen Land kommen technologische Entwicklungen, medizinische Errungenschaften oder Nobelpreisträger. Bei „Gott“ zählen andere Maßstäbe wie Unterwürfigkeit unter geistliche Obrigkeiten und Aufopferung für die Religion bis zur letzten Konsequenz.

Der Westen aber bedarf ob seines Energiehungers des Öls aus diesen Ländern, und so werden die Staats- und Religionsführer hofiert, so dass man es 2013 allen Ernstes für nötig hielt, „das Marmorrelief eines nackten Mannes mit gut sichtbarem Penis vor dem Eingang des UNO-Gebäudes in Genf hinter einem weißen Vorhang“ zu verbergen, „um prophylaktisch Rücksicht auf die Gesandten des islamischen Staates anlässlich der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zu nehmen. Wenn diese Pfeifen Anstoß an dem Marmorpimmel genommen und auf dem Absatz kehrt gemacht hätten, dann hätte man ihnen ja einfach zurufen können: Dann eben nicht, ihr Zuheißgebadeten. Dann machen wir halt aus eurem Land einen großen Parkplatz (…)“. Stattdessen hofieren wir diese Hinterwäldler mit schweinefleischlosen Menüs in Kindergärten und Baugenehmigungen für Moscheen allerorten und geben ihnen so das Gefühl ihrer Überlegenheit und gesellschaftlichen Relevanz.

Dank der grünen Multikulti-Welle mutierten Gastarbeiter bzw. Ausländer, die sich selbst als solche fühlten und definierten, über mehrere Zwischenstufen wie Immigranten, Migranten, MitbürgerInnen mit Migrationshindergrund zu Teilhabern. Während erstere noch eine selbstverständliche Bringschuld der Gesellschaft gegenüber hatten, ohne etwas erwarten zu dürfen, liegt bei Letzteren die Betonung vor allem auf dem Nutzen der Gesellschaft für sie – notfalls auch ohne Bringschuld der Teilhabenden.

Zum Abschluss des Kapitels zeichnet Pirinçci in einer düster-bedrohlichen Vision die gesellschaftlichen Zustände im Jahre 2030 unter der Scharia, so man die heutigen Entwicklungen konsequent zu Ende denkt.

Bei aller Unterhaltsamkeit, die dieses Buch schon allein aufgrund der bewusst schnoddrigen Sprache bietet, zeigt Pirinçci logisch und klar verständlich die Veränderungen rund um die islamische Okkupation unserer Gesellschaft auf und führt sie konsequent weiter in die Zukunft, sollte sich nicht noch gewaltig etwas ändern.

Für jeden, der sich mit den Themen Islamisierung und Zuwanderung befasst, ist dieses Buch ein absolutes „Must Read“! [22]

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Neues Gesetz stärkt Integrationsräte in NRW

geschrieben von PI am in Islam-Kollaboration,Islamisierung Deutschlands,Wahlen | 27 Kommentare

Tayfun Keltek, Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Vereins Köln e.V. [23]Mit der Novellierung des Paragraphen 27 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung Ende 2013 stärkte die Landesregierung die Arbeit der Integrationsräte in den Kommunen. Die Integrationsratswahlen finden fortan gleichzeitig mit den Kommunalwahlen statt. Die nächste Wahl fällt somit auf den 25. Mai 2014 – gemeinsam mit der Kommunal- und der Europawahl. Die Zusammenlegung der Wahltermine wird aller Voraussicht nach die Wahlbeteiligung zur Integrationsratswahl positiv beeinflussen und damit diesem integrationspolitischen Gremium in der Kommunalpolitik mehr Gewicht verleihen.

Erweitert hat sich auch der Kreis der Wahlberechtigten: Eingebürgerte Deutsche, Deutsche mit einer weiteren Staatsangehörigkeit und Kinder ausländischer Eltern, die deutsche Staatsbürger sind, können nunmehr an der Integrationsratswahl teilnehmen.

Ferner ist zukünftig der Integrationsrat als einziges Organisationsmodell in der Gemeindeordnung vorgesehen. Die bislang bestehende Möglichkeit des Rates, anstelle des Integrationsrates als Regelmodell einen Integrationsausschuss zu bilden, in dem die Ratsmitglieder die Mehrheit und den Vorsitz stellen und der auch nur beschlussfähig ist, wenn die Ratsmitglieder in der Mehrheit sind, wird nicht weiter fortgeführt.

„Mit dem Gesetz wird nicht nur ein gleichberechtigtes Miteinander von Vertretern der Migrantinnen und Migranten und den Ratsmitgliedern erreicht, die Integrationsräte bekommen darüber hinaus eine einheitliche Stimme”, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger anläßlich der Novellierung der Gemeindeordnung.

(Weiterlesen beim „Interkulturellen Stadtportal – Wir sind Du! [24]„)


Foto oben: Tayfun Keltek, Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Vereins Köln e.V., reibt sich zufrieden die Hände: Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Errichtung eines Kalifats in Nordrhein-Westfalen ist erreicht! (VB)

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Zwei Einzelfälle™ von dieser Woche

geschrieben von PI am in Altmedien,Einzelfall™,Migrantengewalt | 33 Kommentare

Heidelberg: (ots) – Vermutlich in Raubabsicht wurde am Montag, wenige Minuten nach 11 Uhr, ein 32-jähriger Mann von einem bislang unbekannten Täter in der Fußgängerunterführung am Adenauerplatz angegriffen. Das Opfer war in der Unterführung an einem Pärchen vorbei gelaufen, als er unvermittelt von hinten umfasst und an die Wand gedrückt und abgetastet wurde. Als der Täter nichts fand, schubste er sein Opfer zu Boden und trat mehrfach auf den 32-Jährigen ein.

Durch die Hilferufe wurden zwei Zeugen am Ausgang der Unterführung aufmerksam, die den Vorfall noch beobachteten. Anschließend flüchtete der Täter in Begleitung einer unbekannten Frau aus der Unterführung. Die beiden Personen werden wie folgt beschrieben: 1. Mann, ca. 20 Jahre alt, ca. 165 – 170 cm groß, dunkle Haare, dunkler Kapuzenpulli. vermutlich Osteuropäer. 2. Frau, ca. 30 Jahre alt, ca. 165 – 170 cm groß, vermutlich Osteuropäerin, trug einen dunklen Kapuzenpulli mit grauen Emblem auf der Vorderseite Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich unter Telefon 0621/174-5555 bei der Kriminalpolizei zu melden.

(Soweit die Meldung des Polizeipräsidiums Mannheim [25]. In der Rhein-Neckar-Zeitung [26] fällt das Osteuropäische geflissentlich aus der Täterbeschreibung raus)


Fall 2: Wieder zuerst der Polizeibericht

Hirschberg: Von zwei etwa 20 Jahre alten Jungs wurde am Donnerstagabend kurz nach 19.30 Uhr ein 12-Jähriger in der Friedrich-Ebert-/Jahnstraße bedroht. Unter Androhung von Schlägen forderte das Duo von dem Jungen, der mit der OEG von Heidelberg gefahren kam und an der Haltestelle „Großsachsen“ ausstieg, die Herausgabe seiner Puma-Sportschuhe im Wert von fast 100 Euro. Völlig aufgelöst schilderte er den Vorfall seiner Mutter, die sogleich Anzeige bei der Polizei erstattete. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief jedoch ohne Erfolg. Beschreibung: 20 Jahre alt, südländisches Aussehen, 175 cm groß, kurze, schwarze Haare, Dreitagebart; beide trugen schwarze Kapuzenpullis, die Mützen hatten sie ins Gesicht gezogen.Der mit einer schwarzen Stoffjacke bekleidete junge Mann war eher schlank und hatte eine auffällige „Boxernase“. Sein Begleiter war eher stärker und trug eine schwarze Lederjacke. Zeugen, die auf den Vorfall gg. 19.30 Uhr aufmerksam wurden und Hinweise auf die beschriebenen Personen geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei, Tel.: 06201/10030, zu melden.

(In der Rhein-Neckar-Zeitung [27] werden aus den 20-jährigen Tätern mit südländischem Aussehen dann zwei Jugendliche)

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