Am 28. Juni 1914 verübte der bosnische Serbe Gavrilo Princip das vielleicht folgenschwerste Attentat der Geschichte. Er erschoss den in Sarajevo zu Besuch weilenden Erzherzog Franz Ferdinand, den habsburgischen Thronerben von Österreich-Ungarn. Obgleich die feige Bluttat in den Metropolen von Wien, Berlin, Paris, Rom, London, Sankt Petersburg und New York gleichermaßen verurteilt wurde, sollte sie doch den Startschuss zu einem militärischen Konflikt bilden, in dessen Verlauf mehr als 20 Millionen Menschen ihr Leben verloren: den „Großen Krieg“ oder, wie wir heute sagen: den Ersten Weltkrieg.

Wie konnte ein blutiger Terrorakt, der rund um den Globus mit Abscheu betrachtet wurde, die Welt in einen Krieg stürzen, wie sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte? Dies ist die Frage, der der australische Historiker Christopher Clark in seinem ebenso ausgezeichnet wie anschaulich geschriebenen Buch „Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ nachgeht.

Im Unterschied zu anderen Forschern – allen voran den nach wie vor von volkspädagogischen Motiven geleiteten deutschen Historikern – ist es Christopher Clark nicht darum zu tun, nach dem vermeintlich allein schuldigen Urheber des Krieges zu suchen. Für ihn ist der Erste Weltkrieg nicht das Ergebnis eines Verbrechens, wie etwa des vielbeschworenen „Griffs nach der Weltmacht“ durch Kaiser Wilhelm II. Für ihn ist der Erste Weltkrieg vielmehr eine Tragödie, in der die handelnden Figuren unschuldig schuldig wurden…

(Noch eine Buchbesprechung des Clark-Buches zum Ersten Weltkrieg! PI hat schon einiges darüber gebracht, kann aber nicht genug davon kriegen! Das Buch kann hier bestellt werden.)

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29 KOMMENTARE

  1. Mir ist es ein für alle Mal egal, was die „Qualitätsmedien“ und Gutmenschen über unser Land, unsere Vorfahren und unsere Geschichte lügen.
    Ich habe heute die Junge Freiheit abonniert.
    Wir können uns alle über die Staatsmedien beschweren, aber wir entscheiden alle selbst über unser Geld.
    Unsere Beschwerde fällt auf uns zurück.

  2. In Zeiten, wo man das berechtigte Gefühl nicht loswird, von den Politdarstellern – ungediente, ungelernte Taugenichtse und Schmarotzer – verkauft zu werden, sehnt man sich nach Kaiser Wilhelm zurück und dem besten und letzten echten Kanzler Bismarck.

    Uns ging es zu gut – das erregte den Neid unserer europäischen Feinde. Und wir waren leider noch siegestrunken von 1870.

    Das sind die zwei Hauptgründe für die Urkatastrophe der Deutschen.

  3. Der Erste Weltkrieg und die Niederlage des Deutschen Reiches sind für mich das Fundament fast allen Übels, mit dem wir hierzulande heute leben müssen. Alles baut darauf auf. Versailles, Hyperinflationen, Weltwirtschaftskriese, Machtergreifung 1933, Zweiter Weltkrieg, Holocaust, Bombenkrieg und Vernichtung der deutschen Städtebilder, Flucht, Vertreibung und Verlust der Ostgebiete, Mauerbau, Deutscher. Nationalmasochismus und Selbstaufgabe, 68er Verbrechertum, grenzenlose Gutmenschlichkeit mit völligem Kultur- und Identitätsverlust, totale Überfremdung und Niedergang des Bildungswesens
    .
    Und zum Schluss habe ich folgendes erkannt, was an Perversion nicht zu überbieten ist. Einfach mal folgendes annehmen, auch wenn es fiktiv ist da nicht möglich:

    Man könnte per Knopfdruck die Geschichte ändern und der Erste Weltkrieg hätte nicht stattgefunden mit all den genannten Folgeerscheinungen. Der Knopf dürfte aber nur von politischen Kalibern wie Claudia Roth, Joachim Gauck, Merkel, Wowereit, Heiner Geißler, etc. Gedrückt werden. Wird er nicht gedrückt, bliebe alles wie es ist.
    Es glaubt doch wohl niemand dass auch nur einer dieser Subjekte draufdrücken würde. Denn was wäre das Ergebnis (höchstwahrscheinlich)?

    -Ein Deutsches Reich von der Maß bis an die Memel.
    -Eine Nicht durch Überfremdung gezeichnete Bevölkerung mit meist intakter
    Familienstruktur und Deutschem Kinderreichtum.
    -eine patriotisch gesinnte und stolze „Urbevölkerung“.
    -Ein funktionierendes Bildungssystem mit Leistungsbereitschafter Prägung.
    -Ein Glauben an den Fortschritt und einem regelrechtem Wettstreit nach
    Höher-Weiter-Schneller“.
    -Einem respektvollem Umgang miteinander, wo das Wertesystem und der Wert
    gegenüber dem nächsten nicht vergiftet ist. Alles andere würde als
    ehrlos betrachtet.
    -Erheblich weniger Abtreibungen.
    -Erheblich geringere Kriminalität. Wer’s nicht glaubt, einfach mal alte
    Krimisendungen wie Der Fahnder o.ä. gucken. Da erscheinen
    Kriminelle fast schon liebenswürdig im Gegensatz zu heute. Das war aber
    Schon 1980. 1910 war das noch um ein Vielfaches anders.
    -Eine Justiz, die sich dem Wohl der Opfer und Bürger verpflichtet
    fühlte und entsprechend hart urteilte.
    -Politiker die sich als Diener für ihr Volk verstanden
    -Eine Kirche, die das Christentum als gelebte moralische Instanz verstand.
    -Wirklich freie Medien. In Berlin konnte man im 1. Weltkrieg z.B. Die englische
    Times kaufen!!!

    Das alles würde niemand unserer Eliten gerne haben wollen.
    Und deshalb sind die da oben froh, dass es zwei Weltkriege, den Holocaust, etc. gab. Nur deshalb können sie heute politisch existieren.
    Ist das nicht pervers?

  4. @ #1 Der Kafir

    Wir können uns alle über die Staatsmedien beschweren, aber wir entscheiden alle selbst über unser Geld.

    Der war gut! Schonmal was vom AbGEZocktwerden gehört?

  5. @ #3 sportjunkie

    Richtig. Man stelle sich vor, das staatliche Erziegungsfernsehen müsste ohne „Hitlers Helfer“, „Hitlers Zahnarzt“, „Hitlers Frauen“ und „Hitlers Helfer“ auskommen – wie sollte da der Michel zu ewiger Demut und Melkstarre erzogen werden?

  6. #3 sportjunkie (28. Aug 2014 15:24)

    Hätte es die Katastrophen des 20. Jahrhunderts nicht gegeben, wären die Genannten sicherlich ebenso stramme Gefolgsleute geworden. Von wem und für wen auch immer.
    Wer sein Gewissen verkauft, tut das nicht aus Not, sondern weil er es nicht benötigt. 😉

  7. PI-News,

    Guckt euch zum Thema „deutsche Schuld“ am 1. Weltkrieg unbedingt auch mal, die jetzt ins deutsche übersetzten, Bücher des amerikanischen Historikers Sean McMeekin an!

    http://www.europa-verlag.com/Buecher/20/Russlands-Weg-in-den-Krieg.html

    Außer den Rentnern aus Deutschland, die noch bei Fritz Fischer in die Schule gegangen sind und einigen wenigen Ausnahmen glaubt anscheinend keiner mehr an die Alleinschuld bzw. Hauptschuld Deutschlands am 1. Weltkrieg!

  8. Die historischen Geschichtsverläufe sind in der Tat einzigartig. Die Folgen des ersten Weltkrieges machten einen Hitler erst möglich. Und ein äußerst interessanter Punkt ist ein Buch: Hitler beschrieb bereits 1924 in „Mein Kampf“ detailliert seine Ziele, seine Rassentheorie, seine Expansionspläne, seinen Judenhass. Die Menschen hätten dieses Buch nur lesen müssen, um zu wissen, was kommt!
    Heute gibt es wieder ein Buch, in dem all das drinsteht, man muss es nur lesen.
    Es heisst Koran.

  9. Eine gut Besprechung! Besonders interessant die aufschlussreichen Details des Österreichischen Ultimatums damals, die in den meisten Diskussionen meist übergangen werden.

    Wir können nicht genug über den WK I hören in diesem Gedenkjahr, weil sich ja fast alle unsere gegenwärtigen Probleme, inklusive der Islaminvasion, auf diesen Krieg zurück führen lassen.

    Also weiter so, Kewill, auch wenn’s einigen Bekannten hier wieder mal nicht passt!

  10. OT

    Golanhöhen: Islamisten kidnappen UN-Blauhelme
    Vergrößern

    Kunaitra – Radikale Islamisten haben auf den Golanhöhen im Süden Syriens 43 Mitglieder der UN-Beobachtermission in ihre Gewalt gebracht.
    Das meldet der Nachrichtensender Al-Arabija unter Berufung auf die radikal-islamische Al-Nusra-Front. Die Vereinten Nationen bestätigten die Meldung.

    Weitere 81 Blauhelme seien eingeschlossen, erklärten die UN in New York. Der Kanal Al-Dschasira berichtet, die Mitglieder der UN-Beobachtermission seien in die Hände der syrischen Regimegegner geraten.

  11. „Für ihn ist der Erste Weltkrieg vielmehr eine Tragödie, in der die handelnden Figuren unschuldig schuldig wurden…“

    Genau das befürchte ich auch. Nach dem was wir alle wissen und in welcher desolaten Konstellation wir uns befinden. Es wäre nicht so, wenn wir einen klaren Standpunkt haben dürften. Durch die ewige Taktiererei, das Sozialamt für die Welt zu sein, uns als Erfüllungsgehilfen der USA zu Knechten machen reißt uns wieder in dieselbe Richtung. Niemand will Krieg. Weder die Deutschen noch die Russe Volk, noch die Ukrainer… Wir sind wieder überall dort eingebunden wo wir nicht eingebunden sein wollen. Das ist furchtbar. Aber es gibt Verantwortliche, die sich benennen lassen!

  12. Ich kann hier auch noch Lesestoff empfehlen:

    Kriegserklärung
    An meine Völker
    http://www.wienerzeitung.at/meinungen/leitartikel/647859_An-meine-Voelker.html

    28. Juli 1914 Österreich-Ungarn erklärt Serbien den Krieg
    http://kurier.at/thema/1914/28-juli-1914-ein-sommertag-als-anfang-vom-ende/76.964.903

    Annika Mombauer
    „Die Julikrise. Europas Weg in den Ersten Weltkrieg“ C. H. Beck Verlag 128 Seiten, 8,95 Euro. Eine wohltuend komprimierte Darstellung aller wichtigen Ereignisse.

  13. Man sollte sich mal mit dem Mörder Princip beschäftigen, mit seinen Kontakten, Hintermännern usw.

    Es kam neulich schon eine Lüge auf, dass der arme Junge ganz unbedarft war, hat einfach mal zwei Schüsse abgefeuert. Wo er doch gar nicht trainiert war….

    Und hat mit zwei Schüssen zwei Menschen erschossen!

    Tolle Leistung!

  14. Wieso sagen immer Alle, daß er erste Weltkrieg 1914 begann?

    Der erste Weltkrieg begann etwa 672 n.Chr. ….. mit Mophammed; und DER ist immer noch nicht zu Ende!

  15. #7 EU abschaffen

    Für mich wird es immer klarer, die deutsche Regierung trifft überhaupt keine Schuld an dem WK1. Es waren die, die sich heute als unsere Freunde darstellen, egal in welche Himmelsrichtung ich auch schaue.

  16. Ein überaus interessantes und schlüssiges Fazit:

    Eingangs ist die Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand als das „vielleicht folgenschwerste Attentat der Geschichte“ bezeichnet worden. Um diese Aussage zu rechtfertigen, sollte ich abschließend noch kurz an einen Umstand erinnern, auf den nicht erst der australische Historiker Christopher Clark, sondern bereits der schottische Historiker Niall Ferguson in seinem Buch „Der falsche Krieg“ hingewiesen hat: Der Erste Weltkrieg war kein von langer Hand geplantes Verbrechen. Er war vielmehr eine durchaus vermeidbare Tragödie. Hätten die Machthaber in Wien, Belgrad, Sankt Petersburg, Berlin, Paris und London besonnener gehandelt und den lokalen Konflikt auf dem Balkan nicht zum Auslöser eines Krieges werden lassen, wäre 20 Millionen Menschen der Tod erspart geblieben. Ja, mehr noch: Wäre es nicht zu einem Waffengang gekommen, hätte es keine Oktoberrevolution, kein Schanddiktat von Versailles, keinen Reichskanzler namens Adolf Hitler und keinen Holocaust gegeben.

    Und was fast mindestens so interessant ist, ist die Frage, wie „man“ nun mit offensichtlich ungerechtfertigt erhobenen Reparationen bzw. mit dem Land, welche diese Zahlungen geleistet hat, umgehen will.
    😉

    Nein, garnichts werden wir dazu noch hören, aber dafür werden wir sehen, wie moderne Machthaber mit den Folgen der nicht näher benannten Scharfschützen auf einem nicht näher bennannten Platz in einem nicht näher benannten Land umgehen werden.

    Von wegen: „Aus den Weltkriegen haben wir gelernt“

  17. #3 sportjunkie (28. Aug 2014 15:24)
    ————————————————
    Ich träum mal mit…normalerweise müsste doch jeder den Knopf drücken.Aber ich persönlich glaube auch, das so manche Personen den Knopf niemals drücken würden!

  18. #24 Istdasdennzuglauben

    Das bedeutet dann im Umkehrschluss, das politische und mediale Elitensubjekte den Holocaust wohl gutheißen (von den Verbrechen am deutschen Volk rede ich erst gar nicht-Das versteht sich ja von selbst) und Adolf Hitler für ihren Heilsbringer halten. Das wiederum erklärt die ständige Präsenz Hitlers in den Medien. Ihm wird halt auf eine Art und Weise von deren Seiten gehuldigt, die man schon als neurotisch bezeichnen kann.
    Halten wir also fest:
    Die politische und mediale Elite eines Staates setzt einem ehemaligen Staatsmann dieses Staates ein geistiges Denkmal und Andenken indem sie ihn verteufelt um aufgrund seiner Taten die Rechtfertigung ableiten zu können die eigene Bevölkerung zu hassen und den eigenen Staat mit seinen Ureinwohnern damit der Auslöschung preisgeben zu können

    Klingt irgendwie logisch und überaus gesund…..

  19. #25 sportjunkie

    Exakt, gut formuliert und die Camouflage der NSDAP-Jünger enttarnt.

    Die MedienStricher sind in Wahrheit fanatische Hitler-Jünger im nationalsozialistischen Dresscode, der sich PC nennt.

  20. Der Islam hat nichts mit dem Islam zu tun.

    Und der Erste Weltkrieg hat nichts mit dem Attentat von Sarajewo zu tun, sondern nur mit dem pöhsen Willi.

  21. @#3 sportjunkie

    Danke für die Zusammenfassung, sehe ich ganz genauso. Empfehlenswert auch die Autobiographie-Bände „Ereignisse und Gestalten 1878-1918“ und „Aus meinem Leben: Die Jahre 1859-1888“ – das bestärkt einen noch im „Wir wollen unseren Kaiser Wilhelm wiederhaben!“

    Selber würde ich den Knopf ebenfalls drücken bzw. eine Zeitmaschine dahingehend nutzen – auch wenn es mich selbst (und schlimmer noch: meine geliebten Kinder) dann nicht gäbe. Denn ich bin Dreiviertelschlesier, verdanke dem Vertreibungsverbrechen also meine Geburt.

    PS: Bin gerade auf die in der Biographie erwähnten Vergleichenden Geschichtstabellen Seiner Majestät gestoßen, auch die gibt es erfreulicherweise im Nachdruck („Vergleichende Geschichtstabellen von 1878 bis zum Kriegsausbruch 1914: Nachdruck der Originalausgabe von 1921“).

  22. #27 MaHei

    „Aus meinem Leben“ habe ich auch. Die schöne Beschreibung von SM wo Er mit Seinen Eltern zu Pferde als Kind an den Berlinern vorbeidefilierte und ein alter Herr ihm zurief: “ Wilhelmchen, nun leben se ma anständig hoch!“ ist bezeichnend für eine Zeit, in der alles und jeder vorwärts strebte.
    Schöne Webseite ist Wilhelm-der-zweite.de.

  23. Von einer berühmten Person stammt folgendes Zitat:
    „Historiker werden sich bald darüber streiten, ob Deutschland 1918,1933,1945 oder 1968 untergegangen ist. Aber sie werden sich alle darüber einig sein, das es seine Blütezeit in der Epoche der Hohenzollern hatte.“

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