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Kaspar Villiger: Geht es der Marktwirtschaft in autoritären Staaten besser?

Kaspar Villiger [1]Wenn man verstehen will, warum plötzlich Autokratien wirtschaftlich erfolgreich sind und Demokratien in Probleme geraten, muss man sich zunächst fragen, was Menschen dazu bewegt, wirtschaftliche Leistung zu erbringen und damit Wohlstand für alle zu erarbeiten. Damit sie das tun, müssen fünf einfache Bedingungen erfüllt sein:

• Nur Marktwirtschaft erzeugt breiten Wohlstand. Nur Märkte und nicht Pläne schaffen es, dass die richtige Anzahl Güter zur richtigen Zeit in der richtigen Qualität zum richtigen Preis am richtigen Ort zur Verfügung steht. Die Märkte erfüllen ihre Allokationsfunktion aber nur dann zureichend, wenn der Staat ihnen genügend Freiräume belässt.

• Die Menschen müssen die Früchte ihrer Arbeit behalten dürfen. Nur dann arbeiten sie hart, sparen, entwickeln Ideen und bilden sich ständig aus und weiter. Diese Bedingung umfasst unter anderem Elemente wie Eigentumsgarantie einschliesslich belehnbaren Grundeigentums, moderate Steuern, stabilen Geldwert und Patentrecht.

• Nur stete Erneuerung kann Wohlstand auf Dauer sichern; Obsoletes muss verschwinden, damit Neues gedeihen kann. Es muss alles vermieden werden, was das behindert, etwa übersteigerter Kündigungsschutz, Erschwerung von Betriebsstilllegungen, Ächtung neuer Technologien und Strukturerhaltung. Das werden die Menschen in einer Demokratie aber nur dann akzeptieren, wenn ein soziales Sicherheitsnetz den Strukturwandel abfedert.

• Eine Gesellschaft braucht eine zureichende Ausgeglichenheit des Wohlstandes, damit sie stabil ist und die politischen Zustände als fair empfindet. Marktwirtschaft aber schafft Ungleichheiten. Der Staat muss diese durch progressive Steuern und solidarisch finanzierte Sozialwerke massvoll glätten, sonst verliert Marktwirtschaft an Akzeptanz. Das ist eine Gratwanderung, denn zu viel Umverteilung schwächt den Leistungswillen der Gebenden und Nehmenden.

• Moderne Volkswirtschaften brauchen den Talentpool des ganzen Volkes und nicht nur denjenigen einer oligarchischen oder finanziellen Elite. Dazu gehören Bildung, Chancengleichheit auch für wenig Begüterte und freier Zutritt zu Arbeitsmärkten und Berufsfeldern.

(Ein sehr kenntnisreicher und lesenswerter Wirtschafts-Artikel des [2] Schweizer Alt-Bundesrats Kaspar Villiger in der NZZ. Man hat in der Tat den Eindruck, dass in sozialistischen Demokratien wie der BRD, diejenigen, die den Wohlstand schaffen, zunehmend ausgeraubt werden. Wir sind wirtschaftlich und politisch auf keinem guten Weg)

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#1 Kommentar von Zwiedenk am 24. Februar 2015 00000002 14:53 142478958302Di, 24 Feb 2015 14:53:03 +0100

„Wir sind wirtschaftlich und politisch auf keinem guten Weg)“

Keinem guten Weg ist gut. Wir befinden uns auf dem Weg in den Abgrund.

#2 Kommentar von Pro West am 24. Februar 2015 00000002 15:01 142479011603Di, 24 Feb 2015 15:01:56 +0100

Dazu passend

[12]

#3 Kommentar von Mondlicht187 am 24. Februar 2015 00000002 15:03 142479021003Di, 24 Feb 2015 15:03:30 +0100

# 1
…wir bfinden uns auf dem Weg in den Abgrund …..
Das wäre schön, wenn wir uns auf diesem Weg befinden würden. Wir sind längst im Abgrund angekommen …. Wer beweist das Gegenteil ??

#4 Kommentar von Istdasdennzuglauben am 24. Februar 2015 00000002 15:05 142479030003Di, 24 Feb 2015 15:05:00 +0100

Wir exportieren Weltmeisterlich.
Wir importieren jämmerlich.

#5 Kommentar von Al-Dummi am 24. Februar 2015 00000002 15:10 142479062903Di, 24 Feb 2015 15:10:29 +0100

Nichts Neues von der neo-liberalen Front. „Übersteigerter Kündigungsschutz“ sei hinderlich. Klar doch. Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Zudem kein Wort über Niedriglohnsektor, Leiharbeit, Aufstocker und befristete Stellen. Und natürlich soll sich der Staat heraushalten. Mit seiner Ideologie passt Herr Kaspar Villinger gut zur FDP, aber nicht zu PI.

#6 Kommentar von rene44 am 24. Februar 2015 00000002 15:14 142479088003Di, 24 Feb 2015 15:14:40 +0100

Man muß schon über Selbstverständlichkeiten referieren, die der Laie für gegebene Voraussetzungen hält. Der sozialistische Demokratie-Menschenversuch scheint genau diese ins Gegenteil zu verkehren.

#7 Kommentar von RainerZufall am 24. Februar 2015 00000002 15:28 142479171303Di, 24 Feb 2015 15:28:33 +0100

früher standen wir am Abgrund – heute sind wir einen Schritt (dank unserer Politiker) weiter

#8 Kommentar von James Cook am 24. Februar 2015 00000002 15:37 142479223603Di, 24 Feb 2015 15:37:16 +0100

Guter Beitrag!

#9 Kommentar von Religion_ist_ein_Gendefekt am 24. Februar 2015 00000002 15:37 142479225103Di, 24 Feb 2015 15:37:31 +0100

#4 Al-Dummi (24. Feb 2015 15:10)

Mit seiner Ideologie passt Herr Kaspar Villinger gut zur FDP, aber nicht zu PI.

Sprechen Sie für sich selbst, aber nicht für PI.

#10 Kommentar von Wanderfalke am 24. Februar 2015 00000002 15:50 142479300903Di, 24 Feb 2015 15:50:09 +0100

@ al Dummi,

bitte verwechseln sie nicht den Staatskapitalismus der BRDDR mit freier Marktwirtschaft. Leider hat sich der Staatskapitalismus mit dem Mantel der freien Marktwirtschaft getarnt !
Die FDP steht weder für „Neoliberalismus“ noch für freie marktwirtschaft sondern ist eine reine Klientelpartei.

#11 Kommentar von Antidote am 24. Februar 2015 00000002 16:02 142479377604Di, 24 Feb 2015 16:02:56 +0100

#8 Religion_ist_ein_Gendefekt

C´est ca. So ist es. Mancher kapiert nicht, dass niedrige Löhne mit Minderleistung, Nichttalent und Unfähigkeit zu +0,95 korrelieren.

Warum, eine einfache Frage, hat das Erhardtsche Model der sozialen Marktwirtschaft der Rheinischen BRD Wohlstand gebracht und das Model der sozialistischen Planwirtschaft der DDR kaputte Straßen und Infrastrukturen?

Sozialneid und ein Leben auf Pump funktionieren nur einen kurzen Augenblick und dann ist Schicht im Schacht.

#12 Kommentar von MPig am 24. Februar 2015 00000002 16:09 142479414704Di, 24 Feb 2015 16:09:07 +0100

@ #4 Al-Dummi (24. Feb 2015 15:10)

Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Zudem kein Wort über Niedriglohnsektor, Leiharbeit, Aufstocker und befristete Stellen.

Bis auf den Niedriglohnsektor sind das aber auch keine herausragenden Merkmale einer Marktwirtschaft, wie man oben im Artikel nachlesen kann.
Die Rettung von Banken oder die staatliche Aufstockung von Niedriglöhnen sind keine marktwirtschaftlichen Prinzipien, sondern Planwirtschaft. Leiharbeit und befristete Stellen sind Flexibilsierungselement, die wir ohne den strengen Kündigungsschutz nicht bräuchten, der seinerseits wieder Planwirtschaft ist.
Der Niedriglohnsektor ist der große Verlierer des Mindestlohnes, wieder Planwirtschaft, denn die geleistete Arbeit wird nicht dadurch mehr wert, nur weil jemand von dem Realwert nicht vernünftig leben kann. Und wieso wird vom Realwert der Arbeit eigentlich immer so viel abgezogen, um es zentral und „gerecht“ zu verteilen? Auch das ist Planwirtschaft.

In meinem Unternehmen beschäftigte ich 17 von ca. 150 Leuten, die direkt von der Mindestlohnregel betroffen sind. Davon sind 3 bereits gegangen, da sie den höheren Leistungsanforderungen nicht gerecht werden können, mindestens weitere 3 müssen noch gehen. Das Arbeitsvolumen wird auf die verblieben Kandidaten aufgeteilt oder an „Ich-AG’s“ vergeben. Ein Unternehmen ist kein Wohlfahrtsverband, der Markt kennt hier keine Rücksicht.

#13 Kommentar von Miss am 24. Februar 2015 00000002 16:22 142479492604Di, 24 Feb 2015 16:22:06 +0100

OT – der Norden braucht Unterstützung:

die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung lädt >b> morgen um 18.00 Uhr in das Intercity-Hotel Schwerin (direkt am Bahnhof) zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung ein.

“Experten” wollen dort über die AfD diskutieren. Moderator ist der SVZ Chefredakteur Herr Seidel. Eingeladen sind allerhand Gäste –
nur niemand von der AfD.
Das möchten wir ändern.

Gäste: Thomas Behm, Universität Greifswald
Heinz Müller, Mitglied des Landtags MV
Anne Hähnig, Wochenzeitung “Die Zeit”
Carsten Koschmieder, Freie Universität Berlin
Thomas Behm, Universität Greifswald

Wir sind wahrscheinlich alle gespannt, was die AfD-Spezialisten dort über uns erzählen und wollen deshalb möglich in großer Zahl teilnehmen.

bitte kommt oder leitet es an Nordlichter weiter

#14 Kommentar von le waldsterben am 24. Februar 2015 00000002 16:26 142479516004Di, 24 Feb 2015 16:26:00 +0100

@ #5 Al-Dummi (24. Feb 2015 15:10)

Extra für deinen Spiegel rausgesucht.
Zum Dahinterstecken 😉 :

Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne:
Die ungleichmäßige Verteilung der Güter.
Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne:
Die gleichmäßige Verteilung des Elends.

(Winston Churchill)

#15 Kommentar von apindex am 24. Februar 2015 00000002 16:26 142479521504Di, 24 Feb 2015 16:26:55 +0100

Im Prinzip sind das volkswirtschaftlich korrekte Thesen für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft.

Allerdings haben wir in diesem, unserem deutschen Vaterland, durch mangelnde Schulbildung (all die Kevins und Jakkelines bekommen Gefälligkeitsnoten)und Erziehung kaum noch Ausbildingsfähige und meist bekommen die „Falschen“ wie unsere Bereicherer und die Harzvierer Kinder.

10 Mio. Arbeitsfähige leben von Stütze, zum Erbeerpflücken, Spargel stechen und schlagen von Weihnachtsbäumen müssen Arbeitswillige aus dem Ausland anreisen. Jeder in der Hängematte hat nahezu Anspruch auf einen eigenen Sozialarbeiter usw.

Es werden immer weniger, die eigenständig Steuern erwirtschaften, und daran wollen sich viel zu Viele laben.

Der demografische Faktor und die massenhafte Zuwanderung der Facharbeiter tun ihr Übriges.

Mindestens 70% der Medienmacher sind linke Abhängige, die gleiche Prozentzahl wählt inzwischen sozialistisch.

Wie soll sich das ändern?

#16 Kommentar von Schüfeli am 24. Februar 2015 00000002 16:54 142479684804Di, 24 Feb 2015 16:54:08 +0100

Insgesamt ein vernünftiger Artikel.

Anmerkungen:

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 25 Jahren begann ein hoffnungsvoller Siegeszug der Demokratie.

Das ist völliger Quatsch.
Aus der Schweiz übersieht man, dass in den meisten westlichen Ländern das Volk nichts zu sagen hat (nur vielleicht noch auf der kommunalen Ebene).

Fast überall regieren etablierte Parteien, die sich von einander nur marginal unterscheiden und von den Lobbys gesteuert werden. In Wirklichkeit regieren die „Eliten“ (früher sagte man direkter – Kapitalisten).

Nur Märkte und nicht Pläne schaffen es, dass die richtige Anzahl Güter zur richtigen Zeit in der richtigen Qualität zum richtigen Preis am richtigen Ort zur Verfügung steht. Die Märkte erfüllen ihre Allokationsfunktion aber nur dann zureichend, wenn der Staat ihnen genügend Freiräume belässt.

Das stimmt nicht.
Märkte versagen regelmäßig (seihe z.B. die ständig entstehenden Börsenblasen oder amerikanische / spanische Immobilienkrise).
Andererseits gibt es staatliche Programme, die funktionieren.
Man soll weder den Markt noch den Staat absolutisieren / dämonisieren, sondern pragmatisch vorgehen.

Die Menschen müssen die Früchte ihrer Arbeit behalten dürfen. Nur dann arbeiten sie hart, sparen, entwickeln Ideen und bilden sich ständig aus und weiter.

Korrekt.
Wenn Menschen für ihre Arbeit so wenig Früchte ernten, dass sie beim Staat betteln müssen, dann ist ihre Arbeit so effektiv wie Sklavenarbeit.
Und mit Sklavenarbeit ist keine Hochtechnologie-Gesellschaft zu machen.
Niedriglöhne sind der Weg in die 3.Welt.

In den meisten Demokratien werden nun die fünf Wohlstandsbedingungen durch das Wachstum des Staatssektors, explodierende Regulierung, hohe Steuern, erodierende Eigentumsrechte und rigide Arbeitsmärkte zunehmend verletzt.

Das Wachstum des Staatssektors ist nicht mehr zu beobachten – es gibt dagegen Privatisierungen (mit zum Teil desaströsen Folgen).
Explodierende Regulierung ist nur bei der EU zu beobachten.
Arbeitsmärkte sind so liberalisiert worden, dass man durch Leiharbeit heuern und feuern kann und sie werden mit Billigstarbeitern aus der ganzen Welt überflutet.

Das sind also nicht die Ursachen für die Misere.
Über die Ursachen siehe z.B. hier:
[13]

#17 Kommentar von K.Huntelaar am 24. Februar 2015 00000002 17:08 142479771205Di, 24 Feb 2015 17:08:32 +0100

#16 Schüfeli (24. Feb 2015 16:54)

Der erste Punkt stimmt nicht so wirklich. Die Demokratie hat den Menschen in Osteuropa mehr Mitspracherecht als zuvor gegeben. Und selbst in Deutschland hatte die Wahl eine große Auswirkung. Jeder Wählerder SPD, die Linke oder Die Grünen wusste, dass wenn er sich für sie entscheidet mehr Einwanderung und der Mindestlohn nach Deutschland kommt. Auch in Amerika macht es einen großen Unterschied ob Demokraten oder Republikaner. Bspw. in der Außenpolitik. Wer die Demokraten wählt weiß, dass Amerika nicht mehr so oft mit dem Kopf voran in Kriege und Konflikte zieht. Auch wussten die Amerikaner, dass mit den Ddemokraten eine Reform der Krankenversicherung kommt. Über die Wahl kann man schon etwas beeinflussen, der Natur gemäß aber nicht so stark wie bei kommunalen Wahlen.

#18 Kommentar von Domingo am 24. Februar 2015 00000002 17:09 142479777405Di, 24 Feb 2015 17:09:34 +0100

Was für ein Geschwafel, und das eingestellt von Kewil?

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 25 Jahren begann ein hoffnungsvoller Siegeszug der Demokratie

Jau. Wenn irgendjemand einen „Siegeszug“ hat vorbeifahren sehen, bitte melden. Auch Diejenigen, die „Zusammenbruch“ als sinnvolle Kontraktion definieren.

Der Staat muss diese durch progressive Steuern und solidarisch finanzierte Sozialwerke massvoll glätten, sonst verliert Marktwirtschaft an Akzeptanz. Das ist eine Gratwanderung, denn zu viel Umverteilung schwächt den Leistungswillen der Gebenden und Nehmenden.

Na, was denn nu? Sozi oder Ayn Rand?

Erfolgreich sind vornehmlich jene autoritären Systeme, welche gute Rahmenbedingungen für Marktwirtschaft, also sozusagen optimale Staatlichkeit, mit einer auf Tüchtigkeit und Können beruhenden Oligarchie verbinden.

Jetzt flipp ich aus. Turbo-Sklaven sinds.. Kann nicht mehr weiter schreiben, Krampf in der Bauchdecke…

#19 Kommentar von martin67 am 24. Februar 2015 00000002 17:23 142479863205Di, 24 Feb 2015 17:23:52 +0100

#17 K.Huntelaar

Die Demokratie hat den Menschen in Osteuropa mehr Mitspracherecht als zuvor gegeben.
+++++++++++++++++++++++++++++++++
Von welchem Mitspracherecht schreibst du????

Die EU befiehlt 85 Prozent unserer Gesetze, die Scheinparlamente haben nur die Aufgabe, diese nach unten durchzutreten.
Hast du da mitgesprochen?
Wer hat dich gefragt zu Energiesparlampen, Gurkenkrümmung, Staubsaugerleistung usw.?

Wer hat dich gefragt, ob du den Euro wolltest?
Ob du dein Geld den Griechen in den Rachen werfen darfst?
Ob du TTIP willst?

Alles eine grosse Lüge!

DEMOKRATIE ist das neue Opium fürs Volk.
Wer Lügenpresse liest und Lügen-TV guckt, der ist immun gegen Wahrheit!

Lieber Stimmvieh, glaube weiter an die Gehirnwäsche unserer Machthaber, die nur Marionetten sind an den Strippen der grössten Bankster.

#20 Kommentar von K.Huntelaar am 24. Februar 2015 00000002 17:38 142479950505Di, 24 Feb 2015 17:38:25 +0100

Das ein autoritäres System so erfolgreich ist, liegt nicht wirklich daran, dass es autoritär ist. Auch muss man die Frage stellen, was Erfolg ist. Man nehme mal China. Sie sind zwar Exportweltmeister und werden die größte Volkswirtschaft der Erde sein. Aber ihre Produktivität ist schlecht, die Auslastung der Arbeitskräfte ist niedrig und die Arbeitslosigkeit wird massiv geschönt. Schönes Beispiel dafür sind die Sicherheitskräfte in der U-Bahn in Shanghai, die gar nicht für Sicherheit sorgen und jeden ohne Kontrolle durchlassen. Solche Erfahrungen macht man überall, Busse haben noch einen Schaffner, an Supermarktkassen stehen zwei Kassierer um einen Kunden abzufertigen und viele Menschen machen für wenig Geld die Straßen „sauber“. Außerdem ist die Kluft zwischen arm und reich gigantisch. 66% der Chinese leben von weniger als 5$/Tag und 8% sind von absoluter Armut betroffen. Zum Vergleich ein Hartz 4 Empfänger hat ca. 15$/Tag zu Verfügung.
Wer wissen will woher ich das weiß, ich war in China und meine Freundin ist Chinesin.

#21 Kommentar von K.Huntelaar am 24. Februar 2015 00000002 17:42 142479974905Di, 24 Feb 2015 17:42:29 +0100

#19 martin67 (24. Feb 2015 17:23)

Auf diese Entscheidungen hatte man auch eine Wahl und nur wenige haben damals den Euro widersprochen, der Schrecken kam denn nach der Einführung.
Und jeder der die CDU/SPD etc. wählt wusste, das er damit auch die Rettung zustimmt. Wenn die leute nicht einverstanden damit sind, hätten sie andere Parteien wie Die Linke oder die AfD wählen müssen. Genau das gleiche bei TTIP. Die Leute sollten vllt. mal wissen, was sie mit ihrer Stimme machen.

#22 Kommentar von Biloxi am 24. Februar 2015 00000002 17:51 142480030605Di, 24 Feb 2015 17:51:46 +0100

Noch ein Argument gegen die EUdSSR:

Dezentrale Systeme, in welchen die Verantwortung für eine Aufgabe gemäss Subsidiaritätsprinzip so tief wie möglich und damit in Bürgernähe angesiedelt ist und in welchen sich nach dem fiskalischen Äquivalenzprinzip Entscheidung, Finanzierung und Nutzung bei der Erfüllung der Aufgabe in einer Hand befinden, sind effizienter und krisenresistenter als zentralistische Systeme.

Warum nennt er hier die EUdSSR nicht?:

… bilden sich demokratisch wenig legitimierte Körperschaften mit grossräumiger Zuständigkeit wie Uno, WTO, OECD oder G-20.

#23 Kommentar von Euro-Vison am 24. Februar 2015 00000002 18:22 142480212906Di, 24 Feb 2015 18:22:09 +0100

Wenn man verstehen will, warum plötzlich Autokratien wirtschaftlich erfolgreich sind und Demokratien in Probleme geraten, muss man sich zunächst fragen, was Menschen dazu bewegt, wirtschaftliche Leistung zu erbringen und damit Wohlstand für alle zu erarbeiten.

Wirtschaftlich erfolgreiche „Autokratien“? Wie etwa Putins Russland, ohne nennenswerte Industrie und mit einer riesigen Schere zwischen Superreich und Superarm? Oder das Korea des Kim, in dem Menschen Baumrinde essen müssen, um zu überleben? Oder die afrikanische Diktatur XY, die ihre Menschen massenhaft aus dem eigenen Land treibt? Während die Schweiz ja bekanntlich ein Armenhaus ist und – wie Kewil erstaunlicherweise schreibt – die BRD ja bekanntlich eine „sozialistische Demokratie“ sein soll!
Bei einer derart abstrusen Verzerrung der Realität muss man fragen, ob es sich bei dem Beitrag um eine Art Satire handelt oder um Werbung für einen Fantasyroman, der in einer alternativen Realität spielt….

#22 Biloxi (24. Feb 2015 17:51)

Noch ein Argument gegen die EUdSSR:

Dezentrale Systeme, in welchen die Verantwortung für eine Aufgabe gemäss Subsidiaritätsprinzip so tief wie möglich und damit in Bürgernähe angesiedelt ist und in welchen sich nach dem fiskalischen Äquivalenzprinzip Entscheidung, Finanzierung und Nutzung bei der Erfüllung der Aufgabe in einer Hand befinden, sind effizienter und krisenresistenter als zentralistische Systeme.

Das Zitat belegt, dass sie offenbar keine Ahnung von Politik haben, was man auch schon an dem rechtspopulistischen Kampfbegriff von der angeblichen „EUdSSR“ sehen kann.

Jedenfalls ist das gepriesene Subsidiaritätsprinzip das Kernprinzip der EU – das sollte zur Allgemeinbildung gehören! Dezentral organisiert ist die EU, da sich ihre Organe in unterschiedliche Städten, ja sogar unterschiedlichen Mitgliedsaaten befinden. Was ich als Steuerzahler übrigens kritisch sehe, ich hätte nichts dagegen, wenn Brüssel die alleinige Hauptstadt der EU wäre und man sich die Reisen nach Straßburg schenken würde.

#24 Kommentar von Antidote am 24. Februar 2015 00000002 18:30 142480261206Di, 24 Feb 2015 18:30:12 +0100

Wo stecken die heutigen „Monarchen“ des Staates nicht drinnen?

Die EUDSSR Eliten haben es doch glänzend geschafft, ihr Versagen mit Kapitalismus-Versagen zu tünchen.

Börsen-Blasen – steckt da nicht die EZB durch Geldflutung dahinter?

Euro-Krise, steckt da nicht die Staatsüberschuldung hinter, damit unfähige Wohlfahrtspolitiker damit ihr Unfähigkeiten klittern?

Mein Tipp, erst einmal schauen, wie viel politische Unfähigkeit im Gesamtprozess stecken und dann urteilen.

Und noch ein Tipp zum Fragen, warum haben die meisten Politiker keine relevante Ausbildung und Erfahrung im Berufsleben?

Biloxi beschreibt es weiteres Phänomen sehr richtig. Warum organisieren Politiker immer mehr Organisationen mit politischer Kompetenz aber ohne demokratische Legitimation und im rechtsfreien Raum?

Geht mit weg mit dem System M und der Kritik an einer echter sozialen Marktwirtschaft. Das war das Beste, was den Deutschen nach dem WK2 passieren konnte und die Merkel schreddert es bewusst!

#25 Kommentar von Antidote am 24. Februar 2015 00000002 18:45 142480353206Di, 24 Feb 2015 18:45:32 +0100

Euro-Vision

Schön, dass Sie Subsidiarität vom Worte her beherrschen. Wenn das sichergestellt ist, dann können Sie auch die letzten 5 Rettungsjahre um den Euro herum unter dem Aspekt erläutern und dem Herrn Jeroen René Victor Anton Dijsselbloem gleich die Kündigung zu schicken.

By the way. Wie erklären Sie das Handeln des ZK-Mitgliedes Malmquist in Sachen CETA, in dem siedeutsche Belange negiert. Durch welches demokratisch legitimierte Verfahren wurde Malmquist beauftragt derartig arrogant und zugleich unfähig das größte Land Europas über den Tisch zu ziehen?

#26 Kommentar von Pro West am 24. Februar 2015 00000002 19:25 142480590207Di, 24 Feb 2015 19:25:02 +0100

[14]

#27 Kommentar von MASLI am 24. Februar 2015 00000002 20:10 142480864008Di, 24 Feb 2015 20:10:40 +0100

Genau so habe ich es anno 1993 an der TU München eim Wirtschaftsstudium in Volkswirtschaftspolitik auch gelernt. Leider kennen unsere Politiker aber einfache Lehrbuch-Weisheiten nicht.

#28 Kommentar von Konservativer-90 am 24. Februar 2015 00000002 20:13 142480883808Di, 24 Feb 2015 20:13:58 +0100

Unser Wohlstand wurde durch die Europäische Union zu Grabe getragen.

#29 Kommentar von eule54 am 24. Februar 2015 00000002 21:06 142481201209Di, 24 Feb 2015 21:06:52 +0100

Durch zugewanderte Zigeuner, Neger usw. nach Deutschland wird es wirtschaftlich trotz der oben genannten 5 Punkte zunehmend bergab gehen!
Der wichtigste Punkt für eine florierende Volkswirtschaft sind nämlich gut ausgebildete und fähige Menschen.
Daran hapert es immer mehr in Deutschland. Vor allem wegen des stark zunehmenden Anteils schwacher Zuwanderer und wegen des nachlassenden Bildungsniveaus durch Sozen.
Aber in Europa sind z. B. Bongo-Bongo-Länder wie Griechenland, Spanien, Italien, Portugal und Frankreich noch schlechter aufgestellt, als Deutschland.

#30 Kommentar von Schüfeli am 24. Februar 2015 00000002 21:08 142481209309Di, 24 Feb 2015 21:08:13 +0100

#17 K.Huntelaar (24. Feb 2015 17:08)
#16 Schüfeli (24. Feb 2015 16:54)
Der erste Punkt stimmt nicht so wirklich. Die Demokratie hat den Menschen in Osteuropa mehr Mitspracherecht als zuvor gegeben.

Sprechen Sie mit einem beliebten Ost-Europäer, der sozialistische Zeiten erlebt hat.
Jeder wird Ihnen bestätigen (so meine Erfahrung), dass er nach wie vor nichts zu sagen hat.

Es ist sogar schlimmer geworden, weil viele Kriminelle heute in den Machtstrukturen sind.

Und selbst in Deutschland hatte die Wahl eine große Auswirkung. Jeder Wählerder SPD, die Linke oder Die Grünen wusste, dass wenn er sich für sie entscheidet mehr Einwanderung und der Mindestlohn nach Deutschland kommt.

Masseneinwanderung begann als CDU / FDP an der Macht waren und wird auch weiter von so genannten „bürgerlichen“ Parteien im Interesse der Wirtschaftslobby organisiert.
Linksgrünen sind nur nützliche / gekaufte Idioten, aber nicht die Verursacher.

Auch in Amerika macht es einen großen Unterschied ob Demokraten oder Republikaner. Bspw. in der Außenpolitik. Wer die Demokraten wählt weiß, dass Amerika nicht mehr so oft mit dem Kopf voran in Kriege und Konflikte zieht.

Das kann nicht Ihr Ernst sein.
Obama macht es sogar schlimmer als Bush (siehe Libyen, Syrien Ukraine). Er schickt keine Truppen, nur weil er es NICHT MEHR KANN (siehe Verschuldung).

In der Innenpolitik gibt es Unterschiede zwischen Demokraten oder Republikaner, aber keine fundamentalen.

#31 Kommentar von martin67 am 24. Februar 2015 00000002 21:55 142481494609Di, 24 Feb 2015 21:55:46 +0100

#21 K.Huntelaar

Auf diese Entscheidungen hatte man auch eine Wahl und nur wenige haben damals den Euro widersprochen, der Schrecken kam denn nach der Einführung.
++++++++++++++++++++++++++++

Das ist falsch!

Es gab sogar vor der Euro-Einführung eine ARD-Diskussion mit Telefonabstimmung.

84 Prozent waren gegen den Euro

#32 Kommentar von HKS am 24. Februar 2015 00000002 22:54 142481849210Di, 24 Feb 2015 22:54:52 +0100

#31 martin67

Es gab sogar vor der Euro-Einführung eine ARD-Diskussion mit Telefonabstimmung.
84 Prozent waren gegen den Euro

Das hat sich bei Wahlen allerdings nicht bemerkbar gemacht und Telefonabstimmungen zählen weder, noch beeindrucken sie Politiker. Noch nicht einmal die eigentlich kriminelle Zustimmung (weil wider besseren Wissens) von Schröder/Eichel/Fischer zur GR Aufnahme in die Eurozone (der CDU waren die GR Trickserein bekannt), hat beim Wahlvolk leider keinerlei Auswirkungen gehabt. Dieses Drama wird ewig so weitergehen.

#33 Kommentar von yam850 am 24. Februar 2015 00000002 22:56 142481860010Di, 24 Feb 2015 22:56:40 +0100

Als nicht mehr ganz junger Schweizer habe ich viele Bundesräte erlebt. Einigen zolle ich Respekt.
Kaspar Villiger gehört dazu.