Foto SHBVor hundert Jahren, 1915, wechselte Italien die Seite. Im Londoner Geheimvertrag von 1912 war Rom für den Kriegseintritt an der Seite der Entente die Ausdehnung seiner Nordgrenze bis zum Brenner zugesichert worden. Im Friedensvertrag von St.-Germain-en-Laye (10. Sept. 1919; inkraft getreten am 16. Juli 1920) wurde daher der Südteil Tirols entgegen der vom amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson propagierten Anwendung des Selbstbestimmungsrechts der Völker Italien zugeschlagen.

(Von Reynke de Vos)

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde den Südtirolern das Selbstbestimmungsrecht verweigert. Das Verlangen zur Ausübung des Selbstbestimmungsrechts sowie den Willen zur Rückgliederung ihres Landesteils an Tirol und Österreich hatten 155 000 Unterschriften manifestiert, die dem österreichischen Bundeskanzler Leopold Figl am 22. April 1946 in Innsbruck übergeben worden waren, damit sein Außenminister Karl Gruber, ein Tiroler, auf der Friedenskonferenz zu Paris sozusagen ein Unterpfand auf den Volkswillen in die Waagschale hätte werfen können sollen. Doch wie nach dem Ersten Weltkrieg verweigerten die Siegermächte auch damals den Südtirolern ihr Begehr. Lediglich zu einem am 5. September 1946 zwischen Gruber und dem italienischen Ministerpräsidenten Alcide DeGasperi getroffenen Übereinkunft kam es, in welchem dem Land zwischen Brenner und Salurner Klause „besondere Maßnahmen zur Erhaltung des Volkscharakters und der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung“ zugesichert wurden.

Aus dem „Pariser Abkommen“ erwuchs – nach Jahren der Unterjochung der Südtiroler durch das „demokratische Italien“, womit unsägliche unsägliche Gewalt einherging – schließlich jenes gegenwärtig geltende „Autonomiestatut“. Die seit 1945 in Südtirol regierende SVP verabsolutiert es ob der damit für sie realiter verbundenen Pfründen. Die seit etwa zehn Jahren erheblich erstarkte Opposition im Bozner Landhaus verfolgt nach wie vor das „Los von Rom“, während die im österreichischen Bundesland Tirol ebenso wie auf Bundesebene bestimmenden und (mit)regierenden Kräfte signalisieren, als sei damit die Endstufe des Möglichen erreicht. Sie lassen verlauten, die Südtirol-Frage sei durch EUropäisierung beantwortet, weshalb sie nicht (mehr) auf der Agenda stehe. Und geben vor, die Bevölkerung interessiere sich kaum mehr dafür, weshalb selbst die Regierung(sparteien) nur mehr den Anschein erweckt/erwecken, als wollte(n) sie in puncto Südtirol möglichst in Ruhe gelassen werden.

Dem stehen soeben bekannt gewordene, höchst aufschlußreiche Ergebnisse einer Umfrage des vom „Südtiroler Heimatbund“ (SHB) beauftragten Linzer Meinungsforschungsinstitut „Spectra“ entgegen. Sie weisen aus, dass mehr als der Hälfte aller 1000 repräsentativ Befragten zwischen Burgenland und Vorarlberg bekannt ist, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker in Artikel 1 der UN-Menschenrechtspakte verankert und von den meisten Staaten, darunter auch Österreich, anerkannt ist. 82% aller Befragten wussten, dass Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg von Österreich abgetrennt und gegen den Willen der angestammten Bevölkerung von Italien annektiert wurde. 83% der Befragten, also mehr als vier Fünftel, wären damit einverstanden, den Südtirolern die österreichische Staatsbürgerschaft zu gewähren, um deren Bindung an Österreich zu stärken.

Das hohe Maß an Zustimmung in allen Altersgruppen – indes besonders derer zwischen 15 und 29 Jahren – legt offen, dass diese spezielle Staatsbürgerschaftsthematik von Emotionalität geprägt ist. Das Ergebnis zeigt, daß es sich hierbei nicht um eine ökonomisch motivierte Angelegenheit, sondern vorrangig um das Begehren einer ideellen Sache handelt, die Ausdruck des Bewusstseins nationaler Zusammengehörigkeit ist. Namentlich die österreichische Bundespolitik, die in der (seit 2006 virulent gewordenen) Staatsbürgerschaftsfrage für Südtiroler (im Juli 2013) die stärkste Bremswirkung erzeugt hat, als SPÖ, ÖVP und Grüne, die in der Ausschussarbeit des Nationalrats zuvor Zustimmung signalisiert hatten, einen entsprechenden Antrag der FPÖ abschmetterten, hinkt dabei dem Empfinden und der Haltung der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung nach. Anders ausgedrückt: sie missachtet eklatant deren Willen.

Überdeutlich wird die Diskrepanz zwischen Volksmeinung und Regierungshaltung bezüglich der Selbstbestimmungsfrage. Die entsprechende Frage des Instituts „Spectra“ lautete:

In Südtirol wird immer wieder der Wunsch nach Ausübung des Selbstbestimmungsrechts geäußert. Würden Sie es begrüßen, wenn die Bevölkerung Südtirols in einem Referendum auf friedliche und demokratische Weise über die staatliche Zugehörigkeit des Landes entscheidet, oder würden Sie das nicht begrüßen?

Hinsichtlich Gewährung und Ausübung des den Südtirolern 1918/19 und 1945/46 verweigerten Selbstbestimmungsrechts mittels Volksabstimmung ist der Grad der Zustimmung von knapp neun Zehnteln (89%) aller befragten Österreicher signifikant hoch. Markant dabei ist der Zustimmungsgrad von 93% in der Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren sowie dass Befragte in Wien (92%) und in Oberösterreich (93%) sogar mehr als der Durchschnitt begrüßen würden. Mithin würden es neun von zehn Österreicher befürworten, wenn die Südtiroler über ihre staatliche Zugehörigkeit abstimmen dürften. Der enorm hohe Zustimmungsgrad in allen Alters- und Bildungsgruppen legt offen, dass Gewährung und Ausübung des Selbstbestimmungsrechts wirkliche politische Anliegen der Österreicher sind. Der Befund zeigt in aller Klarheit, dass das historische, somit „alte“ Anliegen nichts an Bedeutung eingebüßt hat, sondern vielmehr ein aktuelles, ein „junges“ ist. Die Politik hingegen bleibt auch in diesem Punkt weit hinter den Wünschen von neun Zehnteln aller Österreicher zurück.

Ebenso deutlich ist die Zustimmung von knapp neun Zehnteln aller Österreicher zur Wiedervereinigung des südlichen Teils Tirols mit Österreich für den Fall, dass sich die Südtiroler in einer Volksabstimmung für diesen Weg aussprächen.

Damit, dass 89% der Österreicher die Wiedervereinigung begrüßen würden, wird offenkundig, dass sich die politische Wahrnehmung der Österreicher aller Alters- und Bildungsgruppen hinsichtlich Südtirols als verlässlicher Faktor für die Südtiroler erweist. Es erweist sich damit auch, dass sich das Gefühl der Zusammengehörigkeit eher aus nationaler Bindekraft denn aus einem diffusen – von maßgeblicher politischer Seite aber als allein zukunftsträchtig vorgegebenen – „Europäer-Bewusstsein“ speist. Es erweist sich zudem, dass die politischen Stereotypien von den „gefallenen“ oder „nicht mehr wahrnehmbaren“ Grenzen in der österreichischen Bevölkerung ebenso wenig nennenswert Widerhall finden wie der ähnlich lautende politische Stehsatz, wonach „EUropäisierung“ und „Regionalisierung“ die „Grenzen überwinden“ würden, deren Verschiebung/Veränderung nicht (mehr) nötig respektive gewollt sei.

Die Südtirol-Thematik ist also ausweislich dieser Umfrageergebnisse rechtlich und emotional so stark präsent, dass sich daraus politischer Wille der Österreicher ableiten lässt. Diesen zu verwirklichen, wäre Aufgabe der Politik.

Wie ist es damit bestellt? Wenn des Außenministers Sebastian Kurz Position, die er in einem am 3. Mai 2014 in der Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ erschienenen Interview und tags darauf vor den Delegierten des SVP-Parteitags in Meran darlegte, auch die Haltung der Bundesregierung und der sie mittragenden ÖVP, also seiner Partei, ist, so hätte man sich von dem, was für Österreichs Regierungen und politische Parteien bis dato mehr oder weniger als opinio communis galt, verabschiedet: nämlich dass „das Recht Südtirols auf Selbstbestimmung unverzichtbar“ sei. Kurz, der nach eigenem Bekunden von Unabhängigkeitsbestrebungen und Freistaatsforderungen sowie Wiedervereinigungsverlangen nichts hält, nannte diejenigen „Ewiggestrige“, die „wieder vom Aufziehen neuer Grenzen träumen“. Und hinsichtlich Selbstbestimmung bekundete der abgebrochene Ius-Student in seinem Antwortschreiben auf einen von SHB-Obmann Roland Lang, SHB-Ehrenobmann Sepp Mitterhofer und Prof. Dr. Erhard Hartung, Sprecher der „Kameradschaft ehemaliger Südtiroler Freiheitskämpfer“ unterzeichneten und an ihn gerichteten Protestbrief recht eigenwillige Vorstellungen offen. In den beiden zentralen Stellen des Briefes (BMeiA-XX.2.1 3.33/0027-11.2/2014) vom 17. Juni 2014 lässt Kurz wissen: „Selbstbestimmung kann auf verschiedene Weise verwirklicht werden, die Südtirol-Autonomie mit ihrem hohen Maß an Selbstgesetzgebung und Selbstverwaltung ist eine besonders gelungene Form der Selbstbestimmung“. Und: „Die Südtirol-Autonomie ist damit ein konkreter Ausdruck des Gedankens der Selbstbestimmung.“

Mit der daraus abzuleitenden Haltung, nämlich dass die Selbstbestimmung der Südtiroler faktisch verwirklicht sei – ohne dass es je zur Gewährung bzw. Ausübung des Selbstbestimmungsrechts gekommen wäre – stellen sich Sebastian Kurz und die Regierung Faymann/Mitterlehner, in deren Namen er ja spricht, gegen alle einschlägigen Beschlüsse bzw. Resolutionen des Österreichischen Nationalrats ebenso wie gegen solche der Landtage beider Tirol. Er und die Regierung missachten damit zugleich einschlägige Expertisen und Gutachten führender Verfassungs- und Völkerrechtsjuristen von Felix Ermacora († 24. Februar 1995) über Peter Pernthaler bis zu Walther Obwexer. Ganz zu schweigen von dem kanadischen Völkerrechtler Daniel Turp (Universität Montreal), der unter Hinweis auf das Kosovo-Urteil des IGH, wonach „die einseitige Unabhängigkeitserklärung nicht als Verstoß gegen das Völkerrecht anzusehen ist“, feststellte: „Obwohl Artikel 5 der italienischen Verfassung besagt, dass die Republik ,eins und unteilbar’ ist und damit signalisiert, dass das Südtiroler Volk die territoriale Integrität Italiens nicht in Frage stellen darf, ist das Südtiroler Volk ,Inhaber des Rechts auf Selbstbestimmung’ und darf, in Anwendung dieses Rechts, sogar ein souveräner und unabhängiger Staat werden“ .

Was die Tiroler diesseits und jenseits des Brenners wollen, haben demoskopische Ergebnisse längst offengelegt. Laut einer Umfrage der „Tiroler Tageszeitung“ aus Anlass des Andreas Hofer-Gedenkjahres 2009 wünschte jeder zweite Befragte im Bundesland Tirol die Wiedervereinigung von Nord-, Ost- und Südtirol. In Südtirol ließ der SHB 2011 vom Bozner Institut „apollis“ unter Angehörigen der deutschen und ladinischen Sprachgruppe die Einstellung zur Selbstbestimmung erheben. Dabei sprachen sich 56% für die Unabhängigkeit und 44% für Verbleib bei Italien aus. Ähnlich das Ergebnis einer Umfrage des Wiener Instituts Karmasin von 2013: für die Loslösung von Italien waren 54% der Befragten, für Verbleib bei Italien 26%; 20% machten dazu keine Angabe. [Schon 2008 hatte „apollis“ im Auftrag der (überparteilichen) „Arbeitsgruppe Selbstbestimmung“ (AGS) die Einstellung der Italiener Südtirols ergründet. Insgesamt hielten seinerzeit 41% der Befragten ein Selbstbestimmungsreferendum in der Provinz Bozen für gerechtfertigt, während 59% dem ablehnend gegenüberstanden, was angesichts der damals starken Anhängerschaft von weit rechts stehenden bis klar neo-faschischtischen italienischen Parteien Südtirols kaum verwundern konnte.]

Auch die Haltung der Italiener zu diesem Fragenkreis hatte der SHB im März 2014 durch das in Mestre (bei Venedig) ansässige Institut „Demetra“ ergründen lassen. Dabei antworteten 74,2% der 1012 italienweit repräsentativ Befragten auf die Frage „Ist es Ihrer Meinung nach richtig, dass die Bevölkerung eines Gebietes das Recht auf Selbstbestimmung ausübt, um so zu entscheiden, zu welchem Staat sie gehören will?“ mit „Ja“ und 23,7% mit „Nein“; die restlichen 2,1% hatten dazu keine Meinung (oder taten sie nicht kund). 63,4% der Befragten war demnach auch bekannt, „dass die Provinz Bozen nach dem Ersten Weltkrieg gegen den Willen der Bevölkerung von ihrem Vaterland Österreich abgetrennt und von Italien annektiert wurde“; 36,5% wussten davon nichts, und nur ein Befragter (0,1 Prozent) gab darauf keine Antwort. Höchst bemerkenswert war indes das Ergebnis auf die Frage „Sind Sie damit einverstanden, dass die Bevölkerung der Provinz Bozen mit einem Referendum auf friedliche und demokratische Weise über ihre Selbstbestimmung entscheiden kann“. 71,8% Prozent der Befragten bejahten sie nämlich, während sie nur deren 27,1% verneinten und 1,1% keine Antwort darauf gaben.

All dies sollte doch politische Verantwortungsträger an Donau, Inn sowie Eisack und Etsch zum Nachdenken und Handeln bewegen. Umso mehr, als auch und gerade das jüngst vorgestellte „Spectra“-Ergebnis klar zutage gefördert hat, dass die österreichische Bevölkerung hinsichtlich der Selbstbestimmung ihrer Südtiroler Landsleute jene Lügen straft, die das Thema unter Chiffren wie „nicht mehr spürbare Grenze seit der EU-Mitgliedschaft Österreichs“ und „dadurch überwundene Schandgrenze“ oder vergleichsweise inhaltsleerer, weil EUroparechtlich virtueller Gebilde wie „EUregio Tirol“ oder „Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino im Europäischer Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ)“ für „abgehakt“, „überholt“ bzw. „überwunden“ halten. Und weil diese Umfrageergebnisse darüber hinaus Position und Haltung des österreichischen Außenministers, somit der Bundesregierung als ganze, konterkarieren. Anders ausgedrückt: weil ausweislich dieser Umfrage offenkundig ist, dass Kurz und demzufolge das Kabinett Faymann-Mitterlehner in der Selbstbestimmungsfrage hinsichtlich Südtirols meilenweit von den Ansichten der übergroßen Mehrheit der Österreicher beiderlei Geschlechts entfernt sind.

(Der Autor ist deutscher Historiker und Publizist; er lebt in Wien)

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30 KOMMENTARE

  1. Seit Jahrzehnten versucht Italien, Südtirol zu „italienisieren“. Gezielt werden insbes. Beamte aus Nord- Mittel- und Süditalien auch gegen ihren Wunsch nach Südtirol versetzt, um dort eine „italienische“ Struktur aufzubauen. Das wirtschaftlich sehr starke Südtirol zieht zudem viele Italiener aus Mittel- und Süditalien an.

    Kein Wunder, dass Italien den Teufel tun wird, und dieses lukrative Stück Land jemals wieder herzugeben. Norditalien und Südtirol sind für Italien das, was die südlichen Bundesländer Bayern, BaWü usw. für Deutschland sind: Eine immense Wirtschaftskraft!

  2. Ein klares JEIN dazu.

    Dann gingen in Belgien die Flamen zu den Niederlanden, die Wallonen zu Frankreich und die Deutsprachige Gemeinschaft (Eupen-Malmedy) würde ….nein nicht nach Deutschland,- die würden gerne zu Luxemburg gehören.

    Wo soll das alles hinführen?

  3. von Sigmundskron der Etsch entlang bis zur Salurner Klaus…. Kunstgrenzen werden niemals über das Empfinden einer homogenen Bevölkerung triumphieren….

  4. Viele Südtiroler, die ich kenne haben inzwischen die italienische Staatsbürgerschaft akzeptiert. Was sie nicht hinnehmen können und werden ist die tsunamihafte Flutung mit Afrikanern und Balkan-„Flüchtlingen“.
    Man fahre nach Bozen und schaue sich das Elend dort an. Und die Kriminalität steigt auch entsprechend an.

  5. Ein klares JEIN dazu.

    Dann gingen in Belgien die Flamen zu den Niederlanden, die Wallonen zu Frankreich und die Deutsprachige Gemeinschaft (Eupen-Malmedy) würde ….nein nicht nach Deutschland,- die würden gerne zu Luxemburg gehören.

    Wo soll das alles hinführen, etwa
    zum Karolingerreich Karls des Großen?

    Denke, dass wir z.Zt. andere Probleme auf dem Kontinent haben…

  6. Unabhängigkeitsbewegungen sind prinzipiell eine gute Sache und es ist übel, wenn Staaten keine Volksabstimmungen zulassen. Allerdings frage ich mich, was eine Unabhängigkeit nützt, wenn man auch bei gewonnener Abstimmung unter dem Dach der EU bleibt. Dort wird ja schließlich die maßgebliche Politik gemacht, und nicht in den Nationalstaaten.

  7. Sie haben uns damals verkauft und sie werden es wieder tun mit dem Euro. Es ist nicht wirklich ihre Schuld, sondern die unsere. Wir kennen sie schließlich längst… 🙁

  8. Sicherlich schändlich, was damals 1919 Deutschland und Österreich angetan wurde, aber wir haben heute ganz andere Probleme, die wir lösen müssen.

    Die Deutschen sind ein alterndes und schrumpfendes Volk, was Gefahr läuft, in wenigen Generationen schon zu einer Minderheit im eigenen Land zu werden.

    Wir können nicht einmal den Raum füllen, den wir jetzt haben, geschweige denn uns um die Rückholung verlorene Gebiete kümmern, was mit den derzeit herrschenden Parteien sowieso zwecklos wäre.

    Besser daher die Energie für aktuelle Probleme nutzen, wie z.B. Masseneinwanderung, Euro, Ukraine, NSA, direkte Demokratie, linker (Strassen-)Terror, …

  9. Es erweist sich zudem, dass die politischen Stereotypien von den „gefallenen“ oder „nicht mehr wahrnehmbaren“ Grenzen in der österreichischen Bevölkerung ebenso wenig nennenswert Widerhall finden wie der ähnlich lautende politische Stehsatz, wonach „EUropäisierung“ und „Regionalisierung“ die „Grenzen überwinden“ würden, deren Verschiebung/Veränderung nicht (mehr) nötig respektive gewollt sei.

    Ja woher soll’s denn auch kommen. Um die Vision eines „Europas der Regionen“ mit weitgehender Eigenständigkeit derselben sind wir ja gründlich betrogen worden. Wenn es überhaupt jemals der Plan der Europa-Erschaffer war, übriggeblieben ist davon nichts als Schönfärberei, für die wir unsere Währung und vieles andere aufgegeben haben. Also bleibt nur Sezession oder Erhalt des Status quo, beides ist mit Konflikten verbunden. Cui bono?

  10. Der starke Wunsch nach nationalen Staaten wird weiterhin bestehen bleiben. Trotz EU, Nato, Euro u.v.m.

    Es IST nun mal Fakt, dass künstliche Grenzen, Gebietswegnahme oder Zuordnung usw. nur mit sehr viel Gewalt oder sehr viel „Politik“ und Geld haltbar sind.

    Das hat man in Ex-Yugoslawien ebenso gesehen wie in der Ex-UdSSR. Wenn die Völker, Religionen usw. tun können, was sie wirklich wollen, dann gibt´s mächtig Zoff.

    Sieht man aktuell auch in der Ukraine. Russisch-stämmige Gruppen wollen eben wieder zu Russland gehören und nicht zur Ukraine, die die Russen nie „geliebt“ hat.

    Südtiroler sind als Erstes Südtiroler, dann im Herzen Tiroler (Österreicher) und Italiener will eigentlich dort niemand sein.

  11. Als wir im letzten Jahr in Südtirol waren, sah man die Italienischen Ortsnamen meist durchgestrichen, an den Wänden Sprüche wie“Los von Rom“ und ähnliche. Einheimische, mit denen man über das Thema sprach, fühlten sich ganz klar zu Österreich hingezogen.

  12. #3 the_tide_is_turning (01. Feb 2015 18:33)

    von Sigmundskron der Etsch entlang bis zur Salurner Klaus…. Kunstgrenzen werden niemals über das Empfinden einer homogenen Bevölkerung triumphieren….

    Absolut, und das gleiche Drama aktuell zwischen Russen und Ukrainern. Aber das nur nebenbei. Habe auf Ihr Stichwort hin gerade mal bei Wikipedia nachgeschaut und etwas entdeckt was ich noch nicht wußte, nämlich daß Südtirol ein zweites Mal verraten wurde durch Nichteinhaltung der Pariser Verträge:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sigmundskron#Sigmundskron_als_Symbol_der_Autonomiebestrebung
    Hoffe, daß sie sich kein drittes Mal verscherbeln lassen und bald die Kraft finden, endlich reinen Tisch zu machen.

  13. interessante zahlen bei den umfragen! warum nicht ein referendum wie in schottland? aber bitte nicht so holterdipolter wie dort, sondern nach jahrelanger, sorgfältiger vorbereitung unter tätiger hilfe der österreicher – aber die wollen ja anscheinend gar nicht, schön blöd.

  14. land gegen kredite.
    wenn italien wieder geld von den eu-geberländern(d,au) haben will, muß man einen umrechnungsfaktor einführen, nämlich wieviel geld ein km² südtirol wert ist.
    im zweifelsfall kann deutschland österreich einen kredit zum rückkauf südtirols geben.
    den österreichern traue ich es zu, daß sie diesen kredit auch zurückzahlen können.

    auch die wintersportbegeisterten niederländer könnten einsteigen und sich so einige skipisten sichern.

    ——–

    ach, was bin ich heute wieder autobahn… 🙂

  15. “ 83% der Befragten, also mehr als vier Fünftel, wären damit einverstanden, den Südtirolern die österreichische Staatsbürgerschaft zu gewähren, um deren Bindung an Österreich zu stärken. “
    ———————–
    wenn doppelte staatsbürgerschaft für türken, dann auch für südtiroler!

  16. Naja, das Thema Wiedervereinigung Südtirols mit Österreich ist nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 auch Hitler vorgetragen worden. Hitler hat sich dafür nicht interessiert. Trotz des guten Verhältnisses zu Mussolini hat es keine Gespräche mit Italien über die Südtirol Frage gegeben. Das Gleiche gilt für die Wünsche Ungarns den Vertrag von Trianon zu revidvieren. Auch dieses Problem war kein Thema für Gespräche mit der ungarischen Regierung.

  17. #1 Ostmark

    Im Zuge der Italienisierung hat Rom früher dort auch gerne mal Mafiosi aus Süditalien angesiedelt.
    Und in Bozen darf noch immer ein Faschistendenkmal stehen, ohne dass sich die üblichen Verdächtigen von LinksRotGrün dagegen erheben. Wenn es gegen die Deutschen geht, ist das für unsere wackeren Antifaschisten völlig in Ordnung.

  18. OT

    LÜCKE und BOSBACH. Heute bei Jauch.

    Danach „ttt“ über die fehlende Kritik am (man mag’s nicht glauben) „Islam“.

  19. OT
    https://www.facebook.com/DKMS/photos/a.168268307978.118707.92723147978/10151909293932979/?type=1

    DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei
    BITTE TEILEN – AMALIA WILL LEBEN!
    „Ich bin Amalia, 12 Wochen jung, und habe Blutkrebs. Seit der Diagnose kämpfe ich täglich um mein gerade erst beginnendes Leben. Dabei möchte ich bald in den Kindergarten gehen und meine Eltern wieder zum Lachen bringen.“

    Wir sind sehr berührt von Amalias Schicksal und kämpfen für alle Blutkrebspatienten auf der Welt. Für sie ist eine ?#?Stammzelltransplantation? häufig die einzige Möglichkeit zu überleben. Bitte registriere Dich online bei der ?#?DKMS? als Stammzellspender – es dauert nur ein paar Minuten: http://www.dkms.de/registrierung

    Teile diesen Beitrag auch, damit viele andere Menschen von Amalias Schicksal erfahren. Vielleicht kannst Du oder einer Deiner Freunde schon bald das Leben eines Blutkrebspatienten retten! Danke

  20. 1/2 OT

    http://www.netzplanet.net/anschlagsdrohung-in-dresden-gegen-pegida-war-getuerkt-verbot-sollte-stimmung-abkuehlen/20108

    Anschlagsdrohung in Dresden gegen PEGIDA war getürkt? Verbot sollte Stimmung abkühlen?

    Auf der Internetseite deutschelobby.com wurden entsprechende Ausschnitte vom Original des Kölner Stadtanzeiger veröffentlich, die darauf hinweisen, dass die Anschlagsdrohung in Dresden vermutlich getürkt war. Der betreffende Absatz beginnt mit: In Berliner Sicherheitskreisen heißt es laut “Süddeutscher Zeitung” mit Blick auf das Demonstrationsverbot…..
    ******************************
    Wusste ich es doch….

  21. #2 PeterT. (01. Feb 2015 18:31)

    Wo soll das alles hinführen?

    In Folge des Jugoslawien-Konflikts konnte man seitens der EU gar nicht genug neue Kleinstaaten gründen…

  22. Der 1. Weltkrieg war von der Entente sehr gut vorbereitet worden!
    Frau Merkel wird im Herbst wieder nach Paris fahren, um unsere Sünden zu bekennen.
    Italien wurde für seinen Angriffskrieg gegen seine Verbündeten reich belohnt, Serbien für seine Rolle als Auslöser ebenso.
    Moral gilt nur für Unterworfene.

  23. Welch‘ ein schönes Foto!

    Und das mit dem Freiheitskämpfer Sepp Mitterhofer, der in diesem Monat 83 Jahre alt wird.

  24. Bei unserem einwöchigem Besuch in Südtirol haben wir mit Genugtuung feststellen können, die Südtiroler ein selbstbewusstes, Nationalbewusstes, deutschfreundliches nettes Volk, einfach wunderbar, da möchten wir noch mal hin.

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