Die neue Ausgabe der Zeitschrift "Sezession" befasst sich ausführlich mit dem Thema Europa.

Ist Europa eine Macht? Hat die EU Macht, und wenn ja: Für oder gegen wen spielt der Brüsseler Superstaat sie aus?  Welches Europa-Konzept verfolgt Brüssel und welches andere Konzept setzen Denker dagegen? Warum liegt die Zukunft wohl im Osten Europas, warum wird vor allem der Osten europäisch bleiben?

Fragen über Fragen, die in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Sezession“ des konservativen Instituts für Staatspolitik (IfS) längst bekannt. Im Kreis um Ellen Kositza und Götz Kubitschek entwickelt man Ideen und Ansätze, die in der Praxis fruchtbar werden. Vor allem natürlich im Umfeld der AfD, aber auch im weiteren freiheitlich-konservativen Bereich.

Das Schöne ist: Man theoretisiert nicht abstrakt, man schwafelt nicht pseudoklug daher. Sondern man formuliert klare Gedanken, die immer Bezug zur Realität aufweisen. Das sucht man viel zu oft vergeblich.

Starken Bezug zur Realität weist das aktuelle Themenheft auf. Und das in geballter Form. „Nation und Europa“ ist das Leitmotiv des neuen Heftes (86), das viele bemerkenswerte Beiträge zu diesem – seit den zahlreichen EU-Krisen kontrovers diskutierten – Thema enthält.

Eröffnet wird Sezession 86 durch den Chefredakteur Kubitschek selbst. Er spannt das Feld auf und begründet, weshalb die Themen Europa, EU, Nationalstaaten für wirklich (!) alternativ denkende Menschen unverzichtbar sind.

Die Leitlinie ist dabei so klar wie richtig. Man braucht keinen Superstaat aus Brüssel, keine Technokratenherrschaft – man braucht wahrhaft europäischen Geist:

Seine Träger leben in den städtischen und ländlichen Alltagsgemeinschaften Europas, in denen die vielbemühte selbstoptimierende Einpassung ins Getriebe nicht der Maßstab für ein gelingendes Leben ist, und sie leben in bildungsbürgerlichen Familien, in denen ein an der europäischen Hochkultur ausgerichteter Geist gepflegt wird.

Ein Zitat Kubitscheks, das links der Mitte für Zornesröte sorgen wird. Dort hasst man nichts mehr als intakte, bildungsbürgerliche, wertkonservative Familienstrukturen! Dieses Fundament Deutschlands und Europas soll radikal zerstört werden. Was danach kommt, können wir uns alle ausmalen …

Ein weiterer Höhepunkt des Heftes ist ein Essay Dr. Eberhard Straubs. Der Publizist, bekannt aus FAZ, Welt und Co., als die Blätter noch bürgerlich-konservativ waren, untersucht den europäischen Geist und lässt ihn in seinem Artikel aufblitzen.

Wiederholt lesen sollte man das Gespräch Dr. Erik Lehnerts mit dem Historiker Prof. David Engels. Engels sieht Parallelen zwischen EU-Untergang und dem Niedergang des Römischen Reiches. Das alleine verdient Beachtung. Aber bei aller Niedergangs-Analyse spendet Engels uns Lesern doch Hoffnung:

Unter konservativen Vorzeichen ließe sich also durchaus an eine Entschärfung des (scheinbaren) Konflikts zwischen EU und Nationalstaat im Sinne einer Versöhnung abendländischer Schicksalsgemeinschaft und regional gewachsener Identität denken.

Wie das aber nun denkbar ist, versucht uns der junge Politikwissenschaftler Benedikt Kaiser darzulegen. Sein Artikel über den „europäischen Hindernisparcours“ lädt zum Nachdenken und Weiterdenken ein. Kaiser zeigt sich überzeugt, dass man gegen die EU eine neue Identitätsformel aus Region, Nation und Europa finden müsste: „Weder Brüssel noch Rückschritt in die Vergangenheit“, lautet sein mutiges Plädoyer.

Viele weitere Beiträge verdienen eine ausführliche Würdigung. Stellvertretend genannt sei die Untersuchung Andreas Vonderachs. Der Anthropologe stellt die Frage, was „Europäer“ eigentlich sind. Das hat vor ihm in dieser Form noch keiner gemacht, obwohl es doch immer heißt, wir seien alle „Europäer“. Nun: Was ist das aber dann wirklich, was macht es aus, und was macht es nicht aus? Die Devise heißt: Vonderach lesen!

Abgerundet wird diese 86. Ausgabe der „Sezession“ durch einen umfangreichen Bildinnenteil. Auf den Fotos samt Begleittexten sieht und lernt man, welch abweichende Europavorstellungen existieren. Von De Gaulle bis Hans-Hermann Hoppe – alle sind dabei! Und dank der Karten sieht man auch, was jeder Einzelne unter „Europa“ verstand und was nicht. Das weicht oft fundamental voneinander ab.

Daneben finden sich zahlreiche Buchbesprechungen, Kurzbeiträge und der ein oder andere Text zum Schmunzeln. Also: Lektüre für politisch Interessierte, Intellektuelle wie Praktiker, konservativ-freiheitlich wie patriotisch ausgerichtete Neugierige!

Bestellinformationen:

» Sezession 86 – Nation und Europa (11 €)

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19 KOMMENTARE

  1. Der Kul­mi­na­ti­ons­punkt für politische Umkehrlösungen nach intellektuellen und politischen Diskursen, die als logische Konsequenz zu parlamentarischen Mehrheitsbeschlüssen und Konsens führen – wie man es hierzulande seit Jahrzehnten gewohnt war – ist meiner Meinung nach in Deutschland überschritten.

  2. Das Europa das Berlin und Brüssel will, wollen die Menschen nicht.
    Bei der Europawahl im Mai 2019 wird es einen gewaltigen Rechtsrutsch geben, so dass die kommunistischen Spinnereien nicht mehr Machbar sein werden.
    Kommt GB mit einem soften Brexit durch, werden andere Staaten folgen, die sich nicht mehr gängeln lassen wollen.
    Jeder weiss dass ein neuer EU-Vertrag gemacht werden muss, jeder weiss dass der EURO reformiert werden muss, sonst kommt es zum grossen Knall.
    Die Knall-Chargen in Berlin und Brüssel wissen dass, sind aber nicht Fähig über ihren Schatten zu springen und ihre Utopien aufzugeben. Die EU ist gespalten, zerstritten, verkommen zu einer betrügerischen Abzockerei, des blanken Egoismus. Man sitzt alles aus und wartet auf eine Wunder.

  3. Bericht über Einigung (Quelle: ntv)
    Britische Banken dürfen in EU tätig bleiben

    Es kommt offenbar Bewegung in die zähen Brexit-Verhandlungen: Einem Medienbericht zufolge einigen sich EU und Großbritannien darauf, dass britische Finanzdienstleister weiterhin am EU-Markt tätig sein dürfen. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.
    ———————————————————————–
    Das ist alles um was es der EU geht, die Banken!
    Sie wollen die gesamte Finanzkraft unseres Kontinents bündeln, um im große Format gegen die Amerikaner und Chinesen zocken zu können.
    Sie wollen wie beim Pokern den Pott ohne Risiko einfach kaufen können und wenn’s schief geht, können die Bürger nachschießen.
    Wir haben eine Diktatur des Geldes und die Demokratie ist das Vehikel seiner Herrschft.

  4. War klar:

    Geflohene IS-Sklavin: Hat sie ihren Peiniger wirklich getroffen?

    Sie wurde vom IS verschleppt und als Sklavin verkauft, später begegnete Aschwak Talo in Deutschland ihrem Peiniger – und floh zurück in den Irak. Jetzt ist die junge Jesidin wieder hier. Doch es gibt Zweifel an ihrer Geschichte.

    […]

    Der Fall könnte jetzt allerdings eine überraschende Wendung nehmen: Nach einem Medienbericht hegen die Behörden inzwischen Zweifel an der Geschichte. Es gebe den Verdacht, dass der Vater seine Tochter instrumentalisiert habe. Er soll verlangt haben, dass Deutschland weitere Angehörige seiner Familie aufnehme – andernfalls habe er eine Medienkampagne angedroht. Dass es diesen Verdacht gibt, wurde am Mittwoch auch der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.

    https://www.schwaebische.de/landkreis/ostalbkreis/aalen_artikel,-geflohene-is-sklavin-hat-sie-ihren-peiniger-wirklich-getroffen-_arid,10957029.html

  5. http://www.spiegel.de/politik/ausland/pakistan-asia-bibi-ausschreitungen-nach-freispruch-fuer-christin-a-1236202.html
    Da können wir uns langsam auch schon mal darauf vorbereiten. Das wird nicht mehr lange dauern bis jeder Deutsche vor Gericht landet, wenn die „Kopftuchmädchen“ erst einmal die Judikative übernommen haben und der Geburtenjihad für die nötige Gesetzeslage in der Legislative sorgt.
    Shitholecountry Pakistan macht es vor.
    Wie jeder Staat vor die Hunde geht, wenn die Moslems die größte Bevölkerungsgruppe stellen und sie nichts haben, was sie dem Westen anbieten könnten um an Geld zu kommen.
    Thilo Sarrazin – Feindliche Übernahme ist sehr zu empfehlen!

  6. „Warum liegt die Zukunft wohl im Osten Europas, warum wird vor allem der Osten europäisch bleiben?“

    Liegt sie dort? Wird er das? Eine potenzielle Einbindung in Putin/Dugins eurasisches Großreich mag zwar geplante Zukunft sein, aber europäisch bliebe der Osten dann nicht. Es ist auch interessant, sich in diesem Zusammenhang mit der neuen Raumordnung durch das Projekt Seidenstraße zu befassen.

    Polen will jedenfalls nun damit anfangen, die durch Auswanderung der Polen zu grüneren Weiden verloren gehenden Arbeitskräfte durch Leute von den Philippinen (!) zu ersetzen, weil – trara – die so schön katholisch sind. Katholisch , vielleicht aber europäisch sind diese Menschen sicher nicht.

    „Kaiser zeigt sich überzeugt, dass man gegen die EU eine neue Identitätsformel aus Region, Nation und Europa finden müsste: „Weder Brüssel noch Rückschritt in die Vergangenheit“, lautet sein mutiges Plädoyer.“
    Total mutig nicht mehr von Völkern zu sprechen und lebendige Völker durch Identitätsformeln zu ersetzen. Weshalb kommt mir da nur so bekannt vor?

  7. Tritt-Ihn 1. November 2018 at 14:41

    https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/zombiewalk-in-essen-jordanier-soll-frauen-sexuell-belaestigt-haben-58168496.bild.html

    Jordanier (WTF!) haben in Deutschland nichts verloren. Das haschemitische Königreich gilt als islamischer Leuchturm in einem Meer von islamischen Shitholes. In Jordanien sind (noch) die deutschen Tornados stationiert; in Jordanien werden Hollywood-Filme gedreht, Jordanien gilt als „westlich“. (Ja ich weiß, unterschwellig ist es ein Shithole, aber genau KEIN Grund, als Jordanier in Deutschland rumzuschmarotzen).

    Jordanier (Araber) wird wohl wieder „staatenloser Palästinenser“ (= Araber) sein. Also Araber, die von ihren Co-Arabern gehaßt werden und denen in der Umma von Moslem zu Moslem alles verweigert wird.

    https://www.epochtimes/politik/welt/zum-schutz-der-palaestinensischen-identitaet-wie-arabische-staaten-die-palaestinenser-diskriminieren-a2293652.html

  8. Mainstream-is-overrated 1. November 2018 at 14:28

    Zitat: “ Es gebe den Verdacht, dass der Vater seine Tochter instrumentalisiert habe. Er soll verlangt haben, dass Deutschland weitere Angehörige seiner Familie aufnehme – andernfalls habe er eine Medienkampagne angedroht.“

    Kann man gar keinem „Flüchtling“ mehr trauen?

    Es wird höchste Zeit die große Rückführung der Millionen „Flüchtlinge“in deren Heimatländer zu starten! Im Irak herrscht Frieden, Äthiopien ist herrscht Frieden, in Eritrea herrscht Frieden, in Ost-Afrika herrscht Frieden, Syrien und Afghanistan sind weirgehend befriedet. Rückführungen können sofort gestartet werden.

    Quelle Zitat:
    https://www.schwaebische.de/landkreis/ostalbkreis/aalen_artikel,-geflohene-is-sklavin-hat-sie-ihren-peiniger-wirklich-getroffen-_arid,10957029.html

  9. Wen interessiert schon dieses dämliche Faff Brüssel & die Komiker welche Politik machen wollen. Deutschland zuerst und gut !!!!!

  10. Um zur Ausgangsfrage was zu antworten: Weltpolitisch (also verglichen mit China, USA, Rußland) hat die EU keinerlei Macht. Sie kann sich lediglich gegenüber den Mitgliedstaaten aufspielen. Deshalb fand ich es auch schon immer lächerlich, wenn sie sich z. B. moralisch gegenüber China (in punkto Menschenrechte) aufspielen will. Irgendwo habe ich mal gelesen „Moral ohne Macht ist
    Blechtrommeln“. In diesem Sinne ist die EU weltpolitisch betrachtet ein Verein von Blechtrommlern. Was Macht ist und wie man sie sinnvoll und nutzt zeigt Donald Trump. Meine ich jedenfalls. Aber das hilft uns auch nicht weiter.

  11. Welches Europa-Konzept verfolgt Brüssel und welches andere Konzept setzen Denker dagegen?

    Für Konzepte hat man in Brüssel doch keine Denker, … sondern Ischias.

  12. Die grossartige Arbeit von Adenauer, de Gaulle, Schmidt, Giscard, Kohl und Mitterrand soll nicht rueckgaengig gemacht werden, obwohl es Akzentaenderungen durchaus geben kann. Und wir sollen endlich die Russen reinlassen, wodurch wir die Fuehrungsrolle der USA uebernehmen koennen. Und Bruessel soll nach Prag umgesiedeld werden, um Recht zu tun an Ost-Europa und Russland.

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