Wurde vom Verlag S. Fischer wegen "Kontaktschuld" gekündigt - Schriftstellerin Monika Maron.

Von WOLFGANG HÜBNER | Monika Maron ist 79 Jahre alt und schreibt Bücher, die viel beachtet, gekauft und gelesen werden. Die ehemalige DDR-Schriftstellerin veröffentlicht seit 1981 ihre Romane im Verlag S. Fischer, bislang eines der renommiertesten Buchhäuser in Deutschland. Nun hat S. Fischer die weitere Zusammenarbeit mit Maron, die dem Verlag über fast 40 Jahre literarisches Ansehen und gute Einnahmen gesichert hat, gekündigt. Offiziell wird das damit begründet, die Autorin habe Essays bei dem kleinen Dresdner Verlag „Edition Buchhaus Loschwitz“ veröffentlicht, der guten Kontakt zu dem rechten Verlag Antaios von Götz Kubitschek pflegt.

Es ist selbstverständlich klar, dass diese Begründung einer menschlich wie kulturell zutiefst abstoßenden, politisch motivierten Willkürmaßnahme verlogen daherkommt. Denn Monika Maron hat sich zu einer entschiedenen Kritikerin der repressiven Zustände im Staat der Merkelei entwickelt. In ihrem letzten bei S. Fischer veröffentlichten Roman „Arthur Lanz“ lässt sich gut nachlesen, was die Schriftstellerin bewegt und wie sie die gesellschaftliche Situation in Deutschland sieht. Gleichwohl ist das ein literarisch anspruchsvolles, sehr unterhaltsames und in glänzendem Deutsch geschriebenes Werk.

Die Kündigung des Vertragsverhältnisses zwischen dem Verlag und Maron ist also ein offensichtlicher Akt politischer Zensur. Doch fast noch ungeheuerlicher ist die offizielle Begründung für das Verlagsvorgehen. Denn dieser Begründung zufolge soll der Kontakt des Dresdner Verlags zu Antaios ausschlaggebend für den Bruch mit Maron sein. Damit wird schamlos offen dokumentiert, dass es 75 Jahre nach dem Ende der Hitlerdiktatur und 30 Jahre nach dem Ende der DDR-Diktatur in Deutschland wieder ein Vergehen gibt, das geistige und menschliche Existenzen vernichten kann: Kontaktschuld.

Zwar ist der Fall Monika Maron keineswegs der erste Fall von erkannter und bestrafter Kontaktschuld, doch ist es ein besonders spektakuläres Beispiel, wie die Verwandlung der „freiheitlichen Demokratie“ in einen totalitären Gesinnungsstaat voranschreitet. Aus einem solchen Staat ist die Autorin einst in den Westen gewechselt. Nun muss sie im hohen Alter erleben, wie auch dort der freie Geist geknebelt wird, allerdings derzeit noch mit subtileren Methoden als im ehemaligen Osten.

Nicht nur Monika Maron, wir alle sind Zeugen und Betroffene dieses Hinabgleitens in eine faktische Diktatur mit demokratischer Fassade. Eine Möglichkeit des aktiven Widerstands gibt es jedoch: Marons Romane und insbesondere die neuen Essays lesen!

» Artur Lanz. Roman, 2020 – hier bestellen
» Krumme Gestalten, vom Wind gebissen. Texte, 2020 – hier bestellen
» Munin oder Chaos im Kopf, Roman, 2019 – hier bestellen


Hübner auf der Buch-
messe 2017 in Frankfurt.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite erreichbar.

 

Like
Beitrag teilen:
 

36 KOMMENTARE

  1. Viele Ostdeutsche werden sich vermutlich die Frage stellen, wozu sie 1989 wochenlang demonstriert haben. Sie haben am Ende nicht nur das gleiche, sondern etwas noch schlimmeres als die DDR bekommen. Den Merkel-Staat.

  2. Deutschland, das Land der Dichter und Denker
    verkommt zur Diktatur der Planwirtschafts-Literatur.

    Und alle Buchverlage machen mit!

    Alles nach dem Motto:
    Was nicht gedruckt wird, das braucht auch nicht verbrannt zu werden.

  3. Ich kann zu alledem nur mal wieder sagen:

    „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“

    Otto Wels

    Er tat dies trotz der bereits einsetzenden Verfolgung und der Anwesenheit von SA-Männern im Saal mit einer klaren Absage an den Nationalsozialismus am 23. März 1933. In dieser letzten freien Rede im Deutschen Reichstag.

    Es paßt gut, dass er das Wort „Ehre“ benutzt hat. Denn demnächst steht mit dem Corona-Zwangstest jedenfalls meine Würde auf dem Spiel. Aber wenn ich mich doch testen lassen sollte (impfen ist sinnlos, denn das ist lebensbedrohlich, daran will ich nicht krank werden oder verrecken ), bleibt mir vielleicht immer noch die Ehre.

  4. „Anleihen: EU startet ihre eigene Verschuldung mit Social Bonds“

    „Zurzeit liegen alle deutschen, niederländischen und finnischen Staatspapiere über sämtliche Laufzeiten unter null, wie die DZ Bank in einer Studie anmerkt.

    Eine gemeinsame Verschuldung in der EU ist ein hoch politisches Thema. Erst die Coronakrise hat dieses Projekt in größerem Umfang möglich gemacht. Dabei gehört zu den diskutierten Fragen unter anderem, wie genau die EU eigene Geldquellen erschließen kann, um ihre Schulden zu bedienen.“

    „Handelsblatt“

  5. Zwar ist der Fall Monika Maron keineswegs der erste Fall von erkannter und bestrafter Kontaktschuld, doch ist es ein besonders spektakuläres Beispiel, wie die Verwandlung der „freiheitlichen Demokratie“ in einen totalitären Gesinnungsstaat voranschreitet.

    Beispiele von Kontaktschuld, das Politbüro wird aktiv:

    2019, Hessen:

    Im Juli hatte sich Hans Joachim Mendig, Leiter der hessischen Fiolmförderung, mit dem AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen in einem Restaurant getroffen. Jetzt muss er deswegen gehen.

    https://www.tagesspiegel.de/kultur/nach-treffen-mit-afd-chef-hessische-filmfoerderung-trennt-sich-von-ihrem-chef/25051630.html

    2020, Thüringen:

    FDP-Kemmerich mit Stimmen der CDU und AfD zum MP in THÜ gewählt, Merkel befielt „Rückgängigmachen“ der Wahl, Kemmerich wird vernichtet.

    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/angela-merkel-kemmerich-wahl-muss-rueckgaengig-gemacht-werden-16620135.html

    2020, Radebeul/Sachsen:

    Der Schriftsteller Jörg Bernig, Pen-Mitglied, wurde von der gleichgeschalteten linksfanatischen Pen-Partei-Politkamarilla aus dem Amt als Kulturamtsleiter gemobbt, kaum das er mit Stimmen von CDU und AfD gewählt wurde:

    *https://www.spiegel.de/kultur/radebeul-bekommt-nach-rechter-kontroverse-neue-kulturamtsleiterin-a-de5708c3-515d-4379-ac4c-4985d815d1dc

  6. Naja, der Unterschied zu einer Diktatur ist der, das Frau Maron sich einen anderen Verlag suchen kann.

    Ansonsten stimme ich dem Autor selbstverständlich zu, das selbst bei den Nationalen und Internationalen sozialistischen Diktaturen in Deutschland der Kontakt zu einem der Kontakt zu einer unerwünschten Person oder Gruppierung hat nie unter Strafe stand.

    Die grünen Sozialisten sind dabei eine viel grausamere Diktatur aufzubauen als es ihre geistigen Vorbilder die nationalen Sozialisten je geschafft hätten. Während deren Sozialismus dem Roman „1984“ als Vorlage diente, verwenden die Grünen und ihre Schergen dieses als Blaupause und optimieren es mit den Erfahrungen der internationalen Sozialisten der DDR. Dazu kommt noch die traumhafte Überwachung des Individuums das die schöne neue Medienwelt ermöglicht. Da kann einem schon Schlecht werden.

  7. Wir sind in einem großen Denunziantenstadl angekommen.Heute morgen durfte ich eine BlockwartIn in der Stadt erleben,die mit lauter,zorniger Stimme das Maskentragen unter freiem Himmel einforderte.
    Und die Leute darauf hinwies,daß der Sitz des Lappens korrekt und bündig über die Nase sein muß.
    Mittlerweile komme ich mir vor wie in einem Alptraum,der einfach nicht enden will.

  8. Dem Verlag S. Fischer und ähnlichen sei gesagt: Der Letzte macht das Licht aus.

    So einen Rausschmiss sollte man als aufrechter Mensch mit Verstand und Charakter als Ehre und Würdigung ansehen. Fast wie ein Bundesverdienstkreuz – nur ehrlich und nicht geheuchelt. Deshalb wirklich wertvoll und kein Lametta.

  9. Eilmeldung

    „Medienbericht

    Tödliche Messerattacke in Dresden: Angreifer soll islamistischer Gefährder sein

    Mittwoch, 21.10.2020, 14:58
    Die Polizei in Dresden soll in der Nacht zu Mittwoch einen mutmaßlichen Mörder überwältigt haben. Der junge Mann steht im Verdacht, zwei Touristen aus NRW mit einem Messer angegriffen zu haben. Eines der Opfer verstarb. Der Beschuldigte soll polizeibekannt sein.
    Update: Laut eines „Spiegel“-Berichts handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen islamistischen Gefährder. Der 20-jährige Syrer sei bereits in der Vergangenheit wegen Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Tat zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden.“

    https://www.focus.de/politik/deutschland/laut-medienbericht-nach-toedlicher-messerattacke-in-dresden-spezialeinheit-nimmt-20-jaehrigen-fest_id_12565865.html

  10. Nun, das nähert sich immer mehr den früheren DDR- Angst- Zuständen: Man muss jetzt immer mehr und genauer aufpassen mit wem man noch Kontakt hat und sogar vielleicht zufällig in Berührung kommt.
    Ich werde nun ganz genau darauf achten von welchen Verlagen ich mir neue Literatur nicht mehr kaufe.

  11. Verdacht auf Corona-Subventionsbetrug: Polizei durchsucht Moschee

    Die Berliner Polizei und die Staatsanwaltschaft haben im Stadtteil Kreuzberg mehrere Unternehmen sowie eine Moschee wegen des Verdachts auf Corona-Subventionsbetrug durchsucht. Dabei seien 7000 Euro Bargeld, diverse Datenträger, Computer und Akten beschlagnahmt worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag auf Twitter mit. Der Verdacht richte sich gegen drei Personen, die unberechtigt Corona-Soforthilfen beantragt haben sollen. Rund 150 Beamte waren am Mittwochmorgen deshalb im Einsatz.

    Insgesamt haben die Verdächtigen den Behörden zufolge knapp 70.000 Euro Soforthilfe beantragt, von denen rund 45.000 Euro ausgezahlt wurden. In mindestens einem Fall seien Gelder auf das Konto einer Moschee in Kreuzberg geflossen. Durchsucht würden sechs Örtlichkeiten.

    Kwelle: www

    Der bevorstehende Untergang verdirbt den ganzen Spaß an der Dekadenz.

    Kalenderspruch

  12. Wer noch glaubt, daß der einst reputierliche Verlag S. Fischer unabhängig ist, muß nur prüfen, zu wem er inzwischen gehört: Holtzbrinck. Der Moloch hat neben S. Fischer auch Kiepenheuer und Witsch sowie Rowohlt geschluckt und wacht streng über Linientreue und Politbüro-Hackenknallen.

    Eine inzwischen stramm auf Regierungs, Politbüro, Gender- und Ideologielinie befindliche Holding, die ihre Autoren in ein Prokrustes-Bett spannt:

    Die Holtzbrinck Publishing Group ist eine dezentral organisierte Familienholding, welche Autor*innen, Forschende, Akademiker*innen, Lehrende, Bibliothekar*innen und Leser*innen inspiriert (…)

    Wir wahren und entwickeln zugleich das große Erbe unserer traditionsreichen Häuser fort, indem wir mutig vorausdenken und neueste Technologien sinnhaft nutzen. So sind heute unter unserem Dach Verlage von Renommee wie Nature (1869), Macmillan (1843), Springer (1842) und S. Fischer (1886) vereint mit jungen Unternehmen wie Sapling Learning, Intellus Learning, ReadCube oder Dimensions sowie Beteiligungsfonds, aus denen zahlreiche gewichtige Start-ups wie z. B. Zalando oder Flixbus hervorgingen.

    https://www.holtzbrinck.com/de/

    Fagisses!

    Zur Vertiefung und zum Göbeln – zum Göbeln, weil man erwarten sollte, daß sowas nach dem eigenbombastischen Werbeablomb Freiheit und Pluralität hervorbringt, aber nur Engstirnigkeit und Petzerei geriert:

    https://www.mediadb.eu/datenbanken/deutsche-medienkonzerne/verlagsgruppe-georg-von-holtzbrinck.html

  13. Man fragt sich, wann die erste öffentliche Bücherverbrennung stattfindet – angesichts der Vorgänge unter dem Merkel-Regime?

  14. Aber womöglich ist Monika Maron beim Fischer-Verlag ohnehin nicht mehr gut aufgehoben, einem Verlag, der unter der neuen Leiterin Siv Bublitz seine Internetseiten mit Gendersternchen verunstaltet.

    Bublitz ist seit April 2019 im Amt, Maron hatte kurz davor zusammen mit anderen die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug!“ gestartet – derzeit 78.192 Unterschriften – und hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie das Gendern für einen „zerstörerischen Eingriff in die deutsche Sprache“ hält. In ihrem Roman „Artur Lanz“ lässt sie die Protagonistin über junge Männer sinnieren, denen man ihr Mannsein „schon in der Kindheit mit Ritalin ausgetrieben oder in liebevollen Gesprächen verleidet hatte“, und die jetzt „gehorsam das generische Maskulinum vermeiden und stattdessen Gendersternchen verteilen“. Die Petition:

    https://vds-ev.de/gegenwartsdeutsch/gendersprache/gendersprache-unterschriften/schluss-mit-dem-gender-unfug/

    In ihrem letzten Artikel für die „Neue Zürcher“ beschreibt Maron anhand von Beispielen (Tellkamp u.a.), wie es in dieser Republik Zeitgenossen ergehen kann, die nicht mit dem Mainstream schwimmen:

    Es gibt auch in einem Rechtsstaat Möglichkeiten, Menschen wegen unerwünschter Meinungen die Existenz zu erschweren oder sogar zu zerstören. Wenn Zweifel schon verdächtig sind, wenn Fragen als Provokation wahrgenommen werden, wenn Bedenken als reaktionär gelten, wenn im Streit nur eine Partei immer recht hat, können einen eben alte Gefühle überkommen. Und dann kann man darüber verzweifeln, vor Wut toben oder darüber lachen, unser schönes galliges Gelächter.

    Das Gelächter von Leuten, die den größten Teil ihres Lebens in der DDR verbracht haben. Der NZZ-Artikel ist Teil des kleinen Essay-Bändchens, das jetzt zu ihrem Rausschmiss geführt hat. Wie wärs mit Langen Müller? Da hat auch Thilo Sarrazin eine neue verlegerische Heimat gefunden.

    Guter Maron-Kommentar übrigens bei FAZ.net von Kaube/Wiele, ausnahmsweise, und noch bessere Leserkommentare: „Mainstream ohne Ufer“.

  15. Ja, ist denn schon Freitag ?

    “ Messerattacke auf Touristen in Dresden: Verdacht auf islamistische Tat
    Ein Unbekannter ™ attackiert…zwei Touristen mit einem Messer…(snip)
    …womöglich einen extremistischen Hintergrund.
    HAttps://www.rnd.de/politik/dresden-messerattacke-auf-touristen-verdacht-auf-islamistische-tat-RWH6BSC6EFBGZG6NXONANEMR3Q.html

    Loesung: Arbeitskreis mit eigenem Telefonanschluss

    „Integrationsbeauftragte fordert mehr Hilfe für Rassismusopfer
    Im Kampf gegen Rassis…(snip)…wil …Mauz…auch ein Hilfetelefon für die Opfer.“
    HAttps://www.rnd.de/politik/rassismus-widmann-mauz-fordert-beratungsstelle-fur-opfer-R4XYH73XR5DSZNA5O4WH7VQTPQ.html

  16. Heta 21. Oktober 2020 at 16:08

    Aber womöglich ist Monika Maron beim Fischer-Verlag ohnehin nicht mehr gut aufgehoben, einem Verlag, der unter der neuen Leiterin Siv Bublitz seine Internetseiten mit Gendersternchen verunstaltet.

    Nur zur Bestärkung: Den per Ordre de Mufti befohlenen Sprachunfug beim Fischer-Verlag hatte ich hier dokumentiert = Holtzbrinck regiert seine geschluckten Verlage und seine eingesetzten Stadthalter per tagesaktuell verfügter Staatsdoktrin, und nicht etwa nach Qualität, Erkenntnis, Sprache, Witz, Geist und Freiheit.

    Die Holtzbrinck Publishing Group ist eine dezentral organisierte Familienholding, welche Autor*innen, Forschende, Akademiker*innen, Lehrende, Bibliothekar*innen und Leser*innen inspiriert (…)

    https://www.holtzbrinck.com/de/

    Wenn Sprachbewahrer zu politisch motivierten Sprachverhunzern werden, stimmt was nicht.

  17. Es ist gut, dass unser (westdeutscher) linker Mainstream jegliche Bodenhaftung verloren hat – und in allen wichtigen Bereichen den Bogen überspannt!
    Macht bitte einfach so weiter!
    Das Überlaufen des Fasses hat schon begonnen – aber es fehlt noch ganz wenig, damit der Schwall überraschend stark genug wird und Euch einfach wegspült! Und das, das habt Ihr Euch in den letzten 5 Jahrzehnten redlich und ehrlich verdient!

  18. FAZ.net-Leser Henry Meier schreibt heute zu Kaube/Wieles Maron-Kommentar:

    Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Allerdings wundere ich mich fast schon, in der früher von mir sehr geschätzten Frankfurter Allgemeinen noch solch einen Kommentar zu finden. Sollten Sie etwa den offenen Brief von Herrn Prof. Brenner gelesen haben? Er faßt so ziemlich alles zusammen, unter dem die wichtigsten deutschen Medien heutzutage leiden.

    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/der-verlag-s-fischer-trennt-sich-von-der-autorin-monika-maron-17011747.html#void

    „Herr Prof. Brenner“ hat in einem Brief an die FAZ-Herausgeber ausführlich anhand von Textbeispielen begründet, warum er sein FAZ-Abo gekündigt hat, Brenner:

    Wir haben alle einmal geglaubt, dass eine unabhängige und seriöse Qualitätspresse mit gut ausgebildeten und vorurteilsfreien Journalisten eine der Säulen unserer westlichen Demokratie sei. Vielleicht ist das auch so, aber ich zweifle zusehends, ob es diese Art von Presse noch gibt – wenn es sie je überhaupt gegeben hat und das Ganze nicht nur eine schöne Illusion war. Das Wächteramt als „Vierte Instanz“, das die Presse sich angedichtet und angemaßt hat, nehmen Sie jedenfalls nicht wahr…

    https://www.tumult-magazine.net/post/peter-j-brenner-k%C3%BCndigung-der-faz

    Leider hat Brenner mit dem Magazin „Tumult“ eine Plattform gewählt, die man leicht der „Neuen Rechten“ zuordnen kann. Und nicht recht hat er mit seiner Behauptung, dass die FAZ „bis 2015 den Aufstieg der AfD wohlwollend begleitet hat“; die FAZ hat bekanntlich schon ein halbes Jahr nach Gründung der Partei Anfang 2013 Justus Bender als „AfD-Sonderermittler“ eingesetzt, dessen alleinige Aufgabe es war, über die neue Partei möglichst negativ zu berichten.

    Babieca 21. Oktober 2020 at 17:10:

    Der Rowohlt-Verlag gendert (noch) nicht.

  19. Ich habe nicht alle Kommentare gelesen, vielleicht hat’s schon jemand geschrieben:
    Könnte es sein, daß an die Besitzer des Verlages von gewinnbringenden Autoren die Drohung einging, den Verlag zu verlassen, wenn solche Rechtsextremen da publiziert werden und damit der Kontakt auch zu ihnen hergestellt wäre?

    In unserer sich zur Diktatur wandelnden Gesellschaft ist alles möglich! :mrgreen:

  20. Buntstift 21. Oktober 2020 at 14:11

    Viele Ostdeutsche werden sich vermutlich die Frage stellen, wozu sie 1989 wochenlang demonstriert haben. Sie haben am Ende nicht nur das gleiche, sondern etwas noch schlimmeres als die DDR bekommen. Den Merkel-Staat.
    ____________________________

    Naja, in meinem Wohngebiet haben zur letzten Landtagswahl 43,12% die als in die Linke umbenannte SED gewählt. Ich glaube es fragen sich die wenigsten warum sie 89 auf der Straße waren. Die Leute sind wohl vergesslich und lernen nicht aus der Geschichte.

  21. Marons Essayband „Krumme Gestalten, vom Wind gebissen“ war im Frühjahr in der Dresdner „edition buchhaus loschwitz“ in Kooperation mit dem Antaios Verlag erschienen. Hinter diesem Verlag steht Götz Kubitschek. Er gilt als Theoretiker der neurechten Szene. Maron sagte dazu in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“: „Dass der politisch mir ferne Kubitschek die Bücher vertreibt, wusste ich nicht.“
    https://www.deutschlandfunk.de/literatur-kontroverse-um-trennung-des-verlags-s-fischer-von.2849.de.html?drn:news_id=1185383

    „Politisch mir fern“, „Wusste ich nicht“ – wie niedlich!
    Kann eine honorige Autorin, fortgeschrittenen Alters und abgesichert, nicht einfach gegenfragen: „Na, und?“
    Antaios liefert (=vertreibt) übrigens jedes erhältliche Buch, sogar die aus dem Verlag S. Fischer.

  22. @18_1968 21. Oktober 2020 at 19:22
    Marons Essayband „Krumme Gestalten, vom Wind gebissen“ war im Frühjahr in der Dresdner „edition buchhaus loschwitz“ in Kooperation mit dem Antaios Verlag erschienen.

    Im Impressum steht nichts von „in Kooperation mit dem Antaios Verlag“, Monika Maron sagte im „WamS“-Interview:

    Susanne Dagen [die Dresdner Buchhändlerin] ist eine Freundin, bei der ich meine Bücher seit über zwanzig Jahren vorstelle. Für mich ist sie nicht neurechts, sondern eine Oppositionelle, die manchmal auch übers Ziel hinausschießt. … Dass der politisch mir ferne Kubitschek die Bücher vertreibt, wusste ich nicht – zeigen Sie mir mal einen Autor, der sich um den Vertrieb kümmert. Kubitschek listet aber auch meine Fischer-Romane, der Verlag kann ihn nicht einmal daran hindern, weil jeder sich bei jedem Barsortimenter damit eindecken kann.

    https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/plus217788946/Monika-Maron-Das-reicht-offenbar-um-als-neurechts-oder-sogar-rassistisch-zu-gelten.html

    Nachtrag zu 17:20: Der Offene Kündigungsbrief an die FAZ-Herausgeber ist bei „Tichys Einblick“ gelandet, was aus zweierlei Gründen gut ist: Man kann den Text kopieren (konnte man bei „Tumult“ nicht) und man kann kommentieren, was schon 311 Leser getan haben:

    https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/das-wars-warum-ich-mein-f-a-z-abonnement-gekuendigt-habe/

  23. Große Schriftsteller waren immer kritisch gegenüber ihren Zeitumständen. Das ist ihr Wesen. Und sie hatten es oft schwer. Dafür erlangten sie ihren Ruhm.

    S. Fischer und Bublitz können ja weiter „Arztromane“ vertreiben.

Comments are closed.