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Wer Wind sät, wird Sturm ernten

Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Im Zuge der Ermittlungen zu den abscheulichen Bluttaten von Würzburg kamen Details zum Tathergang an die Öffentlichkeit, die an hemmungsloser und bestialischer Brutalität nicht zu überbieten sind.

So berichteten mehrere Medien, dass das elfjährige Mädchen, dessen Mutter sich schützend über sie geworfen hatte, schwer verletzt worden sei: Der „Mann“ aus Somalia hatte durch die über ihr liegende, ermordete Mutter hindurch auf sie eingestochen.

Womit sich Bundesinnenminister Seehofer am meisten beschäftigt

Man möchte an dieser Stelle fast nicht mehr weiterschreiben. Und dennoch ist es notwendig: Denn wenige Tage später gab Bundesinnenminister Horst Seehofer der „Augsburger Allgemeinen“ ein Interview. Auf die Horrortaten von Würzburg angesprochen, gibt Seehofer preis, was ihn in diesem Zusammenhang wirklich bewegt:

„Was mich an dem Fall am meisten beschäftigt, ist die Frage, wie es sein kann, dass ein 24-jähriger Mann, der zwar kein Asyl bekommen hat, aber subsidiären Schutz als Flüchtling genießt und sich rechtskonform in Deutschland aufhält, nach sechs Jahren in unserem Land in einer Obdachlosenunterkunft lebt. Damit können wir uns doch nicht abfinden. Da müssen wir, Bund und Länder, gemeinsam überlegen, ob unsere Integrationsbemühungen verstärkt werden müssen.“

Wer sich als empathischer Mensch fragt, ob Seehofer vielleicht den Kontext nicht erfasst hat oder insgesamt wirr redet, wird im weiteren Verlauf des Interviews rasch eines Besseren belehrt. Denn Seehofer bekräftigt noch einmal: „Wenn ein junger Mann sechs Jahre in einem Obdachlosenheim lebt, ohne dass jemand hinschaut und sich kümmert, dann kann ich mit unserer Politik nicht zufrieden sein. Da fehlt es am Bewusstsein.“

Lassen wir den Herrn Seehofer mit seinen bedrückenden Sorgen an dieser Stelle (politisch) links liegen. Denn er steht mit seiner so erschreckend deutlich geäußerten weltanschaulichen Fokussierung exemplarisch für die gesamte Bundesregierung, für das gesamte polit-medial-ökonomische Establishment.

Für diese selbsternannte, vermeintliche Elite mit ihrem linksideologischen Irrglauben an die Errichtung eines multikulturellen One-World-Phantasmas gibt es keinen Raum mehr für das Schicksal des eigenen Bürgers.

Es wird in gleichmacherischem Wahn jeder kulturelle und damit jeder sozialisationsbedingte Unterschied zwischen dem „Eigenen“ und dem „Fremden“ glattheraus ignoriert und auch geleugnet.

Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Und andersrum

Das permanente Messen mit zweierlei Maß ist dabei längst offensichtlich. Es sei an die entsetzliche Mordserie von Hanau im Februar 2020 erinnert. Binnen kürzester Zeit wurde durch Politik und Medien das Narrativ des rechtsextremistischen, klar rassistisch motivierten Täters ins öffentliche Bewusstsein gehämmert. Und das trotz deutlicher Hinweise und gutachterlicher Stellungnahmen auf eine vorliegende schwere psychische Erkrankung, einer paranoiden Schizophrenie.

Es sind diese linksideologisch fundierten Scheuklappen in der medialen Berichterstattung und in den politischen Stellungnahmen nahezu aller Vertreter der etablierten Parteien, welche die Bürger verunsichern und irritieren, diese gegeneinander aufbringen und damit in letzter Konsequenz die Gesellschaft insgesamt spalten sollen.

Es ist kein Geheimnis mehr, in welchen Fällen die Frau Bundeskanzler persönlich kondoliert – und in welchen Fällen sie diese Amtspflicht anderen überlässt. Es ist längst jedermann bewusst, in welchen Fällen etwa „Konzerte gegen Rechts“ stattfinden, Namen und Gesichter von Opfern veröffentlicht werden – und in welchen Fällen sie verschwiegen und möglichst rasch vergessen werden sollen.

Ideologie – ja, aber nur, wenn es die richtige ist

Längst durchdringt diese ideologiegesättigte einseitige Politisierung jeden Bereich unseres gesellschaftlichen Lebens. Es gibt nahezu keinen Bereich mehr, in dem der Bürger einfach leben und sich frei äußern kann und darf.

Jüngstes Beispiel ist die Fußball-Europameisterschaft. Regenbögen überall im Netz, in den Medien, in der Werbung, in Firmenlogos, auf Produkten des täglichen Bedarfs. Politisches – „selbstredend“ politisch linkes „Zeichen setzen“ all überall.

Dabei ist heute schon lange nicht mehr „mutig“, wer seine Homosexualität „outet“. Im Gegenteil, es braucht in diesen Tagen eine gehörige Portion Mut, wenn er politische und mediale Narrative und Sichtweisen hinterfragt, wenn er sich als Querdenker offenbart oder einfach nur die politische Opposition unterstützt.

Und an dieser Stelle ist auch, aber nicht nur die Alternative für Deutschland gemeint. Kandidaten der neuen Partei „die Basis“, entstanden aus dem Protest gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung, mussten jüngst sogar Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen. Dies wohl aufgrund ihrer Bekanntschaft zu dem Weimarer Richter, der politisch höchst unliebsame Urteile sprach und – das Regime schlägt zurück! – folgerichtig durch Hausdurchsuchungen kujoniert wurde.

Natürlich bleibt abzuwarten, wie diese Aktionen letzten Endes zu bewerten sind. Ob die Ergebnisse, solcher, tief in die Autonomie eindringende staatsanwaltschaftliche Untersuchungen, ein derartiges Ausmaß rechtfertigen.

“Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat.” (Steinmeier)

Mit der Meinungsfreiheit ist es nicht mehr gut bestellt. Und so halten sich folgerichtig immer mehr Menschen zurück, ihre vom „Hauptstrom“ etwaig abweichende Meinung frei zu äußern.

Fast jeder zweite deutsche Bürger schätzt die politische Lage und die Situation zur Meinungsfreiheit genauso ein, wie eine kürzlich erschienene Meinungsumfrage zeigt. „Fast jeder Zweite“ – dieser Wert ist nicht nur deutlich zu hoch, er ist „ohne Wenn und Aber“ sehr gefährlich und ein schrilles Alarmsignal für unsere Demokratie, wenn nicht sogar schon der Sargnagel für unsere Demokratie.

Für dieses alarmierende Umfrageergebnis dürfte das Agieren der Bundesregierung und aller anderen mitwirkenden Parteien in und während der vermeintlichen Corona-Pandemie verantwortlich sein. Das Aushebeln der Grund- und Freiheitsrechte, die medial täglich verbreitete Panikstimmung, das autoritäre und repressive Auftreten und Agieren der Staatsmacht zeigen offenkundig ihre Wirkung.

Auch hier stehen die Emotionen und Bewertungen von immer mehr Bürgern im Gegensatz zu dem, was ihnen regierungsseitig und medial als einzig zulässige Meinung und Bewertung eingehämmert wird. Womit wir wieder bei dem Herrn Bundesinnenminister wären. Wer die Sorgen und Nöte des Herrn Seehofers nach der Gräueltat von Würzburg mit seiner eigenen Bewertung abgleicht, der wird Fragen haben: Lebt er selbst oder leben die Seehofers dieser Regierung in einem politischen und gesellschaftlichen Paralleluniversum?

Möge er den Angehörigen der Opfer, den Schwerverletzten und den Traumatisierten, möge er dem elfjährigen Mädchen diese Fragen beantworten.

Gottes Segen sei mit diesen in dieser schweren Zeit. Und denken wir an die Ermordeten in Würzburg, an Johanna H. (82 Jahre), an Christiane H. (49 Jahre), an Steffi W. (24 Jahre).


(Martin E. Renner [1] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Juni 2021: Erstmals wieder mehr als 10.000 Asylanträge monatlich

geschrieben von Manfred Rouhs am in Algerien,Bunte Republik,Migration,Multikulti,Tunesien | 70 Kommentare

Von MANFRED ROUHS | Im Juni 2021 stellten erstmals seit Beginn der Coronakrise mehr als 10.000 Menschen in einem Monat offiziell einen Asylantrag in Deutschland. Das meldet die „Bild“-Zeitung [2] unter Berufung auf Mathias Middelberg, den innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Offiziell sollen die Zahlen erst in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Das Blatt zitiert den 56-jährigen Middelberg mit der Äußerung:

„Im Juni werden wir wieder die 10.000-Grenze bei den Erstanträgen auf Asyl reißen. Das ist eine deutliche Steigerung um gut 20 Prozent gegenüber dem Vormonat Mai.“

Damit ist in etwa wieder der Wert des Februar 2020 erreicht, also der Stand der Entwicklung vor Corona. Das gute Wetter, der zunehmende Zuwanderungsdruck über die Mittelmeerroute und der offensichtliche politische Unwille der Bundesregierung, die Massenzuwanderung asylbegehrender Afrikaner und Araber nach Deutschland einzudämmen, dürften zu dieser Entwicklung beigetragen haben.

Dieser Trend dürfte in den kommenden Wochen und Monaten kaum gebrochen werden. Laut „Bild“ ist auch der CDU-Mann Middelberg pessimistisch:

„Vieles spricht dafür, dass wir dieses Jahr auch insgesamt mehr Asylanträge zählen werden als 2020 (102.581 Erstanträge). Der Wegfall der Corona-Reisebeschränkungen macht sich bemerkbar. Vor allem aber wächst der Migrationszustrom über die Mittelmeerroute nach Italien und Spanien derzeit massiv.“

Den Angaben zufolge stammen die meisten dieser Asylbewerber aus Tunesien, Marokko und Algerien. Viele sind junge Männer, kaum einer von ihnen hat eine Ausbildung. Sie werden im Regelfall weder politisch verfolgt, noch fliehen sie vor Krieg oder Bürgerkrieg – einige fliehen bestenfalls von der Polizei ihres Landes, die mit einem Haftbefehl hinter ihnen her ist.

Keine schönen Aussichten für den inneren Frieden und für die innere Sicherheit in Deutschland!


PI-NEWS-Autor Manfred Rouhs [3], Jahrgang 1965, ist Vorsitzender des Vereins Signal für Deutschland e.V., der die Opfer politisch motivierter Straftaten entschädigt, vierteljährlich die Zeitschrift SIGNAL [4] herausgibt und im Internet ein Nachrichtenportal [5] betreibt. Der Verein veröffentlicht außerdem ein Portal für kostenloses Online-Fernsehen [6] per Streaming und stellt politische Aufkleber [7] und andere Werbemittel zur Massenverteilung zur Verfügung. Manfred Rouhs ist als Unternehmer in Berlin tätig.

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Video: Querdenken-Demo in Bochum mit Bodo Schiffmann

geschrieben von PI am in Video | 32 Kommentare

Nach seiner Rückkehr aus Tansania wird Dr. Bodo Schiffmann, HNO-Arzt und Maßnahmenkritiker der ersten Stunde, am Samstag in Bochum seinen ersten Auftritt in Deutschland bestreiten. Der Aufzug hat bereits stattgefunden, in diesen Minuten läuft die Kundgebung. Außer Schiffmann werden auch der Münchener Ex-Polizist Karl Hilz, Eva Rosen und Wolfgang Greulich auf der Bühne sprechen. Der Livestream kommt von edy skynet in Kooperation mit dem Schweizer Streamer Ignaz Bearth (wurde inzwischen von Youtube gelöscht) PatriotOnTour [8]. Wir wünschen gute Unterhaltung!

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Persönlichkeiten sind gefragter denn je

geschrieben von PI am in Deutschland | 38 Kommentare

Von WOLFGANG PRABEL | Nach dem Ende der Fußball-EM ist es an der Zeit, etwas über Anführer zu schreiben, die Erfolg hatten, weil sie nicht stromlinienförmig mitschwammen.

Ich beginne mal mit der untersten Ebene. Hajo war in den 70ern FDJ-Sekretär und Leiter eines Studentenclubs. Einmal kam jemand auf die interessante Idee, daß der Bardienst des Klubs Verbandskleidung tragen sollte. Ich gehe mal davon aus, daß es ein Berliner mit Vornamen Egon war, kann mich aber auch täuschen.  Hajo ingnorierte den Befehl und hatte die Mannschaft hinter sich. Es passierte nichts, außer daß er mehr Ansehen hatte. Er hätte natürlich auch parieren können. Dann hätten zwei Drittel des Bardienstes gekündigt und der Rest wäre in die innere Emigration gegangen. Er hätte neue Leute aus dem Beritt der rötesten Arschlöcher rekrutieren müssen. Eine Mannschaft wäre nicht draus geworden.

Auch bei Adolf gab es Führer, die manches selbst entschieden, insbesondere wenn es schnell gehen mußte und man weit genug weg war. So einer war Erwin Rommel. Sein Einsatz als Befehlshaber des Deutschen Afrikakorps, mit deren Truppen er im Juli 1942 bis El-Alamein vorstieß, brachte ihm große Popularität in der Heimat und offenen Respekt im Ausland ein. Sein Auftrag war, Italien bei der Verteidigung zu unterstützen, einen britischen Vorstoß auf Tripolis zu verhindern und bis zum 20. April einen Plan für die Rückeroberung der Cyrenaika vorzulegen. An sich war das deutsche Afrikakorps dem italienischen Oberbefehlshaber vor Ort unterstellt, doch die deutsche Führung hatte sichergestellt, dass das Korps nur als kompletter Verband eingesetzt werden durfte, was Rommel taktische und operative Freiheiten gab, die er extensiv nutzte.

Am 24. März 1941 gelang ihm bei einem Aufklärungsvorstoß überraschend die Besetzung von El Agheila, obwohl das Oberkommando des Heeres ihn vorher mehrfach angewiesen hatte, auf das Eintreffen der 15. Panzer-Division zu warten. Da die Briten die Enigma-Verschlüsselung entschlüsselt hatten, hörten sie die wiederholten Wartebefehle an Rommel ab und erwarteten keine weiteren Schritte von seiner 5. Leichten Division. Daher gelangen ihm weitere Vorstöße und mit der Unterstützung zweier nach Afrika verlegter italienischer Divisionen bis zum 10. April die Rückeroberung der Cyrenaika bis zur Festung Tobruk sowie die Einschließung der Stadt. Nach dem Attentat des 20. Juli 1944 wurde er allerdings von Adolf Hitler der Beteiligung beschuldigt und zum Suizid gezwungen. Sein Ruhm überlebte den Zorn des größten Feldherrn aller Zeiten.

Jedes Jahr in der Weihnachtszeit der 80er Jahre verbreiteten sich im Thürigischen Großraum skurrile Nachrichten aus Jena. Es war der Monat, wo der Generaldirektor von Carl Zeiss Jena in der Leitungsebene wütete. Einmal hatte der Stasi-Rechnungsdirektor Prof. Mütze die Rechnung für ein Planetarium nicht fertig und Biermann schnitt ihm mit der Bemerkung, daß er nun Schlafmütze hieße, den Schlips vor versammelter Mannschaft ab. Nach seinem Amtsantritt im Oktober 1975 wurde erst mal sauber gemacht und aufgeräumt. Das unterschied ihn von seinem Nachfolger Lothar Späth, der ein Überflieger war, fundamental.

Mehrmals konnte der VEB Kombinat Carl Zeiss Jena unter Biermanns Regiment technische Entwicklungen präsentieren, die internationalem Niveau entsprachen, u. a. die Entwicklung der Multi-Spektral-Kamera MKF6 – einer Kamera zur Aufnahme der Erdoberfläche in verschiedenen Spektralbereichen aus dem Erdorbit in den 1970er Jahren oder die Präsentation des ersten 1-MBit-Speicherschaltkreises U61000 im Wirtschaftsraum des RGW am 12. September 1988. Biermann wird ein charismatischer Charakter und ein sehr autoritärer Führungsstil sowie ein beleidigender und schikanöser Umgang gegenüber den direkten Untergebenen nachgesagt, wobei er sich selbst nicht schonte. Regelmäßig soll er täglich mindestens 12 Stunden tätig gewesen sein. Biermann verlangte diese Einsatzbereitschaft unter völliger Zurückstellung privater Interessen auch von seinen unmittelbaren Mitarbeitern und Untergebenen, deren Verständnis er nicht fand und die ihn deshalb oft als Ausbeuter, Sadist und Leuteschinder bezeichneten. Trotzdem war er in Jena beliebt.

Es gab in verschiedenen Regimen ganz unerschiedliche Charaktere, die auf Grund ihres Erfolgs geduldet wurden, und die ihre Freiräume ausweiteten und nutzten. Merkeldeutschland ist bei der Vernichtung von Talenten einen Schritt weiter. Der Niedergang von Herrn Löw hängt mit dem herrischer gewordenen Großklima zusammen. Der Fußball ist seit 2012 sehr politisiert worden und Löw hatte kein Konzept sich dem zu entziehen, außer in sich selbst. Die Auswahl des Kaders, der Kniefall, bunte Bändchen, Gruß des Geßlerhutes und dann soll eine Mannschaft zusammenhalten.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Das Auswärts-Spielkostüm erinnert mich an die Begebenheit mit der Verbandskleidung siehe oben. Der arme Zeugwart!


(Im Original erschienen auf prabelsblog.de [9])

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Patzelt vs. Krah: Wo finden Konservative eine Heimat?

geschrieben von PI am in Deutschland,Video | 15 Kommentare

»Wo finden die Wertkonservativen in Deutschland in Zukunft eine Heimat? Noch in der Union? Oder wird die AfD zukünftig DIE konservative Volkspartei in Deutschland sein?« Darüber diskutierten unter der Leitung von Roger Köppel der sächsische AfD-Europaabgeordnete Dr. Maximilian Krah und der Politologe Prof. Werner Patzelt. Eine Veranstaltung der Schweizer Weltwoche und des Deutschlandkuriers.

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Die Verteidigung des deutschen Kolonialismus

geschrieben von PI am in Buch-Tipp | 88 Kommentare

Verteidigung des deutschen Kolonialismus [10] – es gibt ganz im Ernst ein aktuelles Buch dieses Titels (PI-NEWS berichtete hier [11] und hier [12]). Es mußte soeben nachgedruckt werden, weil es läuft wie das sprichwörtliche „geschnitten Brot“.

Das Kolonialismusthema ist seit einigen Jahren wieder in aller Munde. Es geht um Rückgaben von Kulturgütern („Benin-Bronzen“), um Bußgelder (Deutschland ist soeben vor den Herero niedergekniet und hat 1,1 Milliarden „Wiedergutmachung“ spendiert – Namibia aber fordert, kein Tippfehler, 477 Milliarden) und allgemein um eine große, übrigens erneute moralische Abrechnung mit der (winzigkleinen) Kolonialmacht Deutschland.

Die ewige Leier: Afrika geht es nur deshalb so schlecht, weil es vor Jahrzehnten kolonialisiert wurde. Diese Fremdherrschaft habe nur Unheil angerichtet, das leider über Generationen fortwirke.

Zu einer gewissen Prominenz in Deutschland hat es posthum der Kameruner Martin Quane a Dibobe gebracht (PI-NEWS berichtete) [13]. Deutschland feiert diesen „ersten schwarzen Eisenbahnführer in Berlin“ seit Jahren mit Plaketten, Beiträgen und viel Tamtam.

Warum? Weil er 1919 zwei scharfe Briefe gegen die kolonialen Gewohnheiten an die Weimarer Nationalversammlung richtete. Er – und afrikanische Mitunterzeichner – erklärte „schärfsten Protest“ gegen die „kolonialen Vergewaltigungen.“

Beide (kurze) Briefe von Dibobe sind leicht im Netz zu finden. Allerdings radikal gekürzt! Der Schwarze nahm nämlich die deutschen Kolonialherren von dieser harschen Schelte nicht nur aus – nein, er klammerte sich, „mit aller Energie und fester Überzeugung an Deutschland“. Der einzige Wunsch der kamerunischen Eingeborenen sei, deutsch zu bleiben! Martin Dibobe endete wörtlich: Ich bitte, in den Zeitungen dieses Schreiben zu veröff., damit die Regierung weiß, wir sind reichstreu. Mit vorzügl. Hochachtung, ergebenst, Martin Dibobe, Zugführer der Hoch- u Untergrundbahn Berlin.“

Diese beiden Briefe haben sich in der akademischen Forschung verlogenerweise als „kolonialer Protest“ festgesetzt – dabei waren sie nichts als ein Appell an Deutschland, die koloniale Herrschaft fortzusetzen.

In zehn kompakten Kapitel – übrigens auch für Einsteiger in die Thematik gut geschrieben – nimmt sich Autor Bruce Gilley, immerhin Professor der Politikwissenschaft an der Portland State University, sämtliche Länder vor, die während der knappen deutschen Kolonialgeschichte unter ebendieser Verwaltung standen.

Er geht dabei redlich vor. Er erwähnt das tatsächlich grausame Massaker an den Herero und Nama, verschweigt aber eben auch nicht die äußerst verzwickte Vor- u die Nachgeschichte.

Er legt uns die deutsche Erfolgsgeschichte in Ostafrika dar (Stichwort dt. Kolonialeisenbahn), wo sich die einheimischen Küstenbewohnermit den Deutschen gegen die Schwarzen Sklaventreiber verbündeten.

Auch das westafrikanische Togo beschreibt Gilley als Musterkolonie und weiß dabei hübsch die gängige linke Kolonialkritik auszubooten. Es heißt von links etwa, bei der Errichtung der Baumwollplantagen hätten die Weißen den Grundstein für die „schwarze Selbstausbeutung“ gelegt. Umgekehrt wird ein Schuh draus – Baumwollexporte haben sich dadurch 1902- 1908 versechsfacht, die grassierende Arbeitslosigkeit ging stark zurück.

Kolonialkritiker ätzen auch: Die Gesundheitsfürsorge für die Togolesen sei ein perfider kapitalistischer Trick gewesen sei, um die Arbeiter bei Laune und das Land gefügig zu halten – tatsächlich haben die Deutschen in Togo nicht nur hunderte Brunnen, Toiletten, Friedhöfe und Krankenhäuser gebaut, sie nahmen auch den Kampf gegen Pocken und die Schlafkrankheit auf. Ein Gesundheitssystem wurde errichtet, in dem Verdienende für wenig Geld, Arme umsonst behandelt wurden.

Ähnliche deutsche koloniale Erfolgsgeschichten berichtet Gilley auch aus den südseeischen Gebieten und aus Tsingtau.

Mit diesem hervorragenden Buch können klaffende Bildungslücken geschlossen werden. Ideal auch zum Verschenken an die oft ahnungslose jüngere Generation!

» Bruce Gilley. Verteidigung des dt. Kolonialismus, 200 S. – hier bestellen [10].

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